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Wirtschaftszeitung_25062018

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14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Weithin sichtbar sind die silbrig glänzenden Kühltürme der Molkerei im Eper Industriegebiet.<br />

„Das ist unsere<br />

Philosophie“<br />

Söbbeke-Geschäftsführer Nicolo Polla steht zum<br />

hohen Aufwand, den die Molkerei betreibt.<br />

Per Hand werden die Käselaibe etikettiert.<br />

Zukunft planen<br />

Mitarbeiter weiterbilden<br />

Fotos: Söbbeke<br />

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Der 58-jährige Italiener Nicolo<br />

Polla betrat mit seinem<br />

Wechsel zur Biomolkerei<br />

Söbbeke persönliches<br />

Neuland. Zwar aus<br />

dem Food-Bereich kommend, war erzuvorfür<br />

Produktewie Mineralwasser oder<br />

Kaffee (Senseo) innerhalb und außerhalb<br />

Europas unterwegs. Der Wechsel in<br />

die Bio-Spartebedeutetefür ihn eine weitere<br />

berufl<br />

iche Herausforderung, erklärt<br />

er in einem Interviewmit unserer Autorin<br />

Susanne Menzel.<br />

Aus der weiten Welt ins beschauliche<br />

Münsterland. Von der konventionellen<br />

Produktherstellung in den<br />

Bio-Bereich. Was hat Sie an dieser<br />

Veränderung gereizt?<br />

Nicolo Polla: Bei der Biomolkerei Söbbekehandelt<br />

es sich um ein mittelständisches,<br />

familiengeführtes Unternehmen<br />

mit rund 170 Mitarbeitern. Es ist die<br />

Kombination von Business, Fairness und<br />

hohem Qualitätsanspruch. Früher war<br />

ich ingroßen Unternehmen aktiv, hier<br />

sind die Dimensionen kleiner und näher<br />

an der Natur.<br />

Bio hört sich nach wie vor beschaulich<br />

und überschaubar an, hat sich<br />

aber inzwischen zu einem riesigen<br />

Markt entwickelt.<br />

Polla: Viele Menschen haben immer wenigerZeit,<br />

aufw<br />

endig zu kochen oder Lebensmittel<br />

selbst anzubauen und zuzubereiten.<br />

Dennoch ist ihnen die Qualität<br />

ebenso wie die Lebensmittelsicherheit<br />

wichtig. Beides garantieren wir. Ja, der<br />

Bio-Markt hat inzwischen einen Anteil<br />

von zehn Milliarden Euro. Deutschland<br />

ist auf diesem Sektor weltweit führend –<br />

hinter den USA.<br />

Was macht die Bio-Molkerei Söbbeke<br />

so besonders?<br />

Polla: Paul Söbbeke hat mit seiner Umstellung<br />

auf eine reine Biomolkerei vor<br />

30 Jahren eine kluge Entscheidung getroffen<br />

und damit eine neue Richtung gefunden.<br />

Er ist übrigens noch immer am<br />

Unternehmen beteiligt. In der Region<br />

sind wir mit diesem Portfolio der einzige<br />

Betrieb dieser Art. Weitere gibt es meistens<br />

noch inSüddeutschland.<br />

Söbbeke bietet nicht nur Bioqualität,<br />

sondern verzichtet auch gänzlich<br />

auf die Zugabe von Aromen. In<br />

den Joghurts, Desserts sowie im Käse<br />

sind also echte Früchte und Kräuter<br />

enthalten?<br />

Polla: Das ist unser Markenzeichen. Die<br />

Milch als cremigeMasse hat schon als solche<br />

einen ganz anderen Geschmack. Die<br />

Kombination mit der Fruchtmischung<br />

Vor zweieinhalb Jahren –imHerbst 2015 –übernahm<br />

der gebürtige Italiener Nicolo Polla die Geschäftsführung<br />

der münsterländischen Molkerei.<br />

wird von den Verbrauchern sehr geschätzt.<br />

Die gesamte Herstellung bedeutet<br />

zwar ein höheres Risiko und einen<br />

größeren Aufw<br />

and –aber esist unsere<br />

Unternehmensphilosophie.<br />

Welchen geografischen Markt decken<br />

Sie mit Ihren Produkten ab?<br />

Polla: Unser Fokus liegt auf der Nord-<br />

West-Achse. Zudem auf Berlin. Aber auch<br />

in Düsseldorf, Frankfurt, München und<br />

Stuttgart sind unsere Produkte im guten<br />

Fachhandel vertreten. Seit zwei, drei Jahrenstehen<br />

die Erzeugnisse unter dem Label<br />

„Pauls Biomolkerei“ in den Regalen<br />

vonEdeka undRewe. Zudem ist eine Kooperation<br />

mit Ikea entstanden, die unsere<br />

Milch ebenfalls in ihren deutschen Restaurants<br />

anbieten.<br />

Der ausländische Markt lässt sich<br />

mit der leicht verderblichen Ware<br />

sicher nur schwer bestücken?<br />

Polla: Frankreich, Italien oder die Benelux-Länder<br />

sind logistisch möglich –aber<br />

durchaus eine Herausforderung. Da ist<br />

ein guter Dreh wichtig, die Zeit ist ein wesentlicher<br />

Faktor.<br />

Wie ist das Unternehmen wirtschaftlich<br />

aufgestellt? Und worauf<br />

richtet essich für die Zukunft aus?<br />

Polla: Wirmachen momentan einen Jahresumsatz<br />

von rund 80 Millionen Euro.<br />

Unser Ziel ist es, die Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.<br />

Auch aus unserer Verantwortung<br />

heraus für die Mitarbeiter,<br />

die Landwirtesowie natürlichfür die Verbraucher.Wir<br />

sind bislang jedes Jahr mit<br />

Innovationen an den Markt gegangen,<br />

waren oft die Ersten mit neuen Fruchtkombinationen.<br />

Beispielsweise mit unserer<br />

Mango-Mousse oder –jetzt gerade<br />

erst im Februar –Chia Mango-Maracuja.<br />

Wir schauen bei unserer Entwicklung<br />

aber in alle Richtungen. Nicht nur auf die<br />

Produkte. Auch unsereÖkobilanz wollen<br />

wir auf die Dauer verbessern. Da ist noch<br />

Luftnach oben. Etwabei der Verpackung.<br />

Diese Merkmale darf man nicht vergessen.<br />

Es ist Zeit, uns auch da anzupassen.

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