Hochzeitsbräuche im Südburgenland
100 Jahre Republik Österreich - Geschichteprojekt Gymnasium Güssing
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<strong>Hochzeitsbräuche</strong> in Heiligenbrunn –<br />
Linda Reisinger<br />
Lodmann: Einige Wochen vorher geht der „Lodmann“, der Einlader, in jene Häuser,<br />
wo Leute zur Hochzeit einzuladen sind. Dort sagt er einen Spruch auf und trinkt ein<br />
Glas. Wichtig ist auch der „Steckn“, ein Spazierstock mit angebundenen bunten<br />
Bändern.<br />
„Zamploatn“: Musik spielt <strong>im</strong> Dorf von Haus zu Haus und verschiedene Kränzler<br />
werden abgeholt.<br />
Braut- und Bräutigam Spruch: Be<strong>im</strong> Abholen der Braut wird ihr ein Spruch<br />
aufgesagt, ebenfalls be<strong>im</strong> Bräutigam.<br />
Hupen: Die Autos fahren in einer Kolonne zum Gasthaus und hupen, um<br />
Aufmerksamkeit zu erlangen.<br />
Braut herausfedern: Am Hochzeitstag wird zunächst die Braut von ihrem Elternhaus<br />
abgeholt. Dort wird sie „herausgefedert“. Der Trauzeuge des Bräutigams oder ein<br />
Kränzler bittet bei der Haustüre um die Braut. Die Hausbewohner (angeführt vom<br />
Trauzeugen der Braut) verleugnen aber ihre Anwesenheit. Dafür werden andere<br />
Frauen, zuerst die nicht-so-schönen und dann <strong>im</strong>mer schöner werdende<br />
Kränzlerinnen, vorgeschickt. Zum Schluss erscheint doch die Braut und wird dem<br />
Bräutigam übergeben.<br />
Braut stehlen: Während der Hochzeitsfeier wird die Braut von Freunden oder<br />
Bekannten des Brautpaares „entführt“ und ins nächste Gasthaus gebracht. Der<br />
Bräutigam muss sie natürlich suchen und wieder zur Feier zurückbringen.<br />
Torte: Bei uns <strong>im</strong> Ort ist es Brauch, dass jede eingeladene Familie eine Torte zur<br />
Hochzeit mitbringt.<br />
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