GURU_0718_komplett
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MOBIL UNTERWEGS<br />
Kolumne<br />
e-mobilität<br />
Skandinavischer Umsetzungskonsequenz folgen<br />
Modellregion?<br />
Aber bitte richtig!<br />
Im Moment sprießen sie wie Pilze aus dem Boden:<br />
die Modellregionen für E-Mobilität. Berlin, München,<br />
Dresden-Leipzig: Alle wollen sie Modellregion sein<br />
und Fördermittel einstreichen. Wenn man sich die<br />
Konzepte genauer anschaut, merkt man schnell, dass<br />
oft mehr Marketing als Inhalt dahintersteckt. Hier wird<br />
ein Carsharing getestet und dort ein paar Elektrobusse<br />
angeschafft. Was fehlt, ist eine Verzahnung der Projekte,<br />
eine zentrale Bündelung der Daten.<br />
Weil Meckern aber niemanden weiterbringt, haben wir als<br />
NEW uns überlegt: Wir machen unsere eigene Modellregion.<br />
Schließlich ist der Niederrhein prädestiniert für so ein Projekt.<br />
Wir sind Grenzregion, haben viel Pendelverkehr und<br />
vereinen urbanen und ländlichen Raum. Das ideale Umfeld,<br />
um spannende Dinge rund um die E-Mobilität auszuprobieren.<br />
Meine Idealvorstellung wäre es, dass wir dabei mit skandinavischer<br />
Umsetzungskonsequenz vorangehen. In Norwegen<br />
beispielsweise dürfen ab 2025 keine Verbrenner mehr<br />
neu zugelassen werden. In Deutschland wäre ein solcher<br />
Schritt leider undenkbar, die Autoindustrie ist zu mächtig.<br />
In unserer Modellregion könnten wir aber sehr konsequent<br />
Dinge durchsetzen, die dann Beispiel für weitere Regionen<br />
sein könnten. In Gladbachs neuem Stadtviertel „Seestadt“<br />
auf dem Gelände City-Ost wollen wir beispielsweise von<br />
Beginn an die E-Mobilität mitdenken. Das Viertel soll so<br />
gebaut werden, als befänden wir uns schon in der Endphase<br />
der E-Mobilität, nicht erst am Anfang. Vielleicht könnte<br />
man auch einen Innenstadtbereich für Verbrenner sperren?<br />
Dort könnte dann jeder sehen, was uns erwartet, wenn es<br />
irgendwann keine Verbrenner mehr gibt.<br />
Der Aufsichtsrat der NEW hat sich von der Idee einer Modellregion<br />
bereits begeistern lassen. Der nächste Schritt ist<br />
es nun, Fördergelder zu akquirieren. Dabei haben wir auch<br />
die EU im Blick. Im Anschluss brauchen wir dann ein paar<br />
leistungsstarke Partner, die die Projekte mit uns umsetzen.<br />
Ich freue mich drauf!<br />
Frank Kindervatter<br />
Vorstandsvorsitzender NEW AG<br />
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