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H a n d b u c h D S H - Fachverband DaF

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Die DSH im GER<br />

Eine Analyse der Anforderungsprofils der („alten“) DSH in Bezug auf die Deskriptoren des GER<br />

hat Hiltraud Casper-Hehne vorgenommen 3 . Sie kommt zu dem Ergebnis, dass nach den in der<br />

DSH geforderten Texten und Aufgaben, die bewältigt werden müssen, die Prüfung überwiegend<br />

in der ersten Hälfte der Bandbreite von C 1 anzusiedeln ist, wobei die rezeptiven Prüfungsteile<br />

tendenziell in den Bereich B 2 hineinspielen. Da sich hinsichtlich des Anforderungsprofils in der<br />

neuen Rahmenordnung nichts Wesentliches geändert hat, kann das Ergebnis der Analyse auch<br />

auf die neue DSH übertragen werden.<br />

Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass die neue DSH drei Bestehensquoten zulässt, wobei nur<br />

die beiden oberen, die DSH 2 und DSH 3, uneingeschränkt zum Studium eines jeden Faches an<br />

einer jeden Hochschule berechtigen. Diese Berechtigung ist mit einem Ergebnis von mindestens<br />

67 % erreicht, ab diesem Ergebnis ist also die geforderte sprachliche Leistung erbracht. Von daher<br />

scheint es plausibel, jetzt die DSH 2 schwerpunktmäßig auf der ersten Hälfte der Niveaustufe<br />

C 1 zu verorten.<br />

Die DSH 3 mit der Bestehensquote von 82 % bis 100 % scheint dann konsequenterweise in der<br />

zweiten Hälfte von C 1 zu liegen, da die Anforderungen, die den Deskriptoren von C 1 korrespon -<br />

dieren und diese das Ende einer Stufe beschreiben, in besonders hohem Maße erfüllt werden.<br />

Fraglich jedoch ist es aufgrund der Analyse des Anforderungsprofils der neuen DSH, das in sich<br />

keine Staffelung ausweist, in Bezug auf den GER im Umkehrschluss die DSH 1 im GER entsprechend<br />

nach unten zu verlagern. Denn das, was jemand auf der Niveaustufe B 1 / B 2 kann bzw.<br />

können soll, wird nicht in den Prüfungstexten und den darauf bezogenen Aufgabenstellungen geprüft.<br />

So gesehen lässt die DSH 1 nur die Aussage zu, dass die Deskriptoren von C 1 nicht in hin -<br />

reichendem Maße erfüllt sind, nicht aber die Aussage, dass eine mit 57 % bis 66 % „nicht hinreichende<br />

Erfüllung“ der Anforderungen überzeugend belegt, dass mit dieser Leistung die Deskriptoren<br />

von B 1 oder B 2 erfüllt sind.<br />

Die Möglichkeit, prozentuale Ergebnisse einer Prüfung, die der Niveaustufe C 1 entspricht, auf<br />

den GER zu beziehen, eröffnet die vom Fa<strong>DaF</strong> in Auftrag gegebene und nunmehr vorliegende<br />

Vergleichsstudie zu Prüfungsergebnissen in der DSH und in Test<strong>DaF</strong> 4 . Dieser Studie zufolge erzielen<br />

zahlreiche Probanden, die beide Tests absolviert haben, mit einer knapp bestandenen („alten“)<br />

DSH, also mit einem Prozentsatz von 67 % und geringfügig mehr, einen Summenwert von<br />

15 bis 17 im Test <strong>DaF</strong>. Angesichts der Schwierigkeiten, die beiden Prüfungen, eine dezentral,<br />

eine standardisiert, zu vergleichen, und aufgrund der Tatsache, dass die Probanden tendenziell<br />

stärker auf das Prüfungsformat DSH vorbereitet wurden, lässt sich grob sagen, dass die DSH 2<br />

mit ihrer Bestehensquote von 67 – 81 % im Test<strong>DaF</strong> TDN 4 gleichzusetzen ist, welches im GER<br />

den Niveaustufen B 2 / C 1 entspricht. Die weiteren prozentualen Ergebnisse der DSH im Vergleich<br />

zu Test<strong>DaF</strong> zeigen, dass das prozentuale Spektrum der DSH 3 der Test<strong>DaF</strong>-Niveaustufe<br />

TDN 5 korrespondiert. Eine Entsprechung der DSH 1 mit Test<strong>DaF</strong> TDN 3 konnte anhand der der<br />

Vergleichstudie zugrunde liegenden Daten nicht hinreichend nachgewiesen werden, was auch<br />

daran liegt, dass die DSH aufgrund ihrer Testkonstruktion im unteren Bereich nicht ausreichend<br />

differenzieren kann.<br />

3 S. Hiltraud Casper-Hehne: a.a.O.<br />

4 S. Uwe Koreik: DSH und Test<strong>DaF</strong> – Ergebnisse einer Vergleichsstudie an vier Untersuchungsstandorten.<br />

In: ders. (Hrsg.): DSH und Test<strong>DaF</strong> – eine Vergleichsstudie. Baltmannsweiler 2005.<br />

Die Ergebnisse der Studie sind hier stark verkürzt wiedergegeben, da die Perspektive hier auf<br />

dem Bezug zum GER liegt.<br />

D S H - H a n d b u c h<br />

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