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Geschäftsbericht 2010 - Energie Graz

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Auf einen Blick<br />

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen (in TEUR) *<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Strom <strong>Energie</strong><br />

57.695<br />

54.142<br />

27.274<br />

Erdgas<br />

2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong><br />

28.593<br />

Kennzahlen TEUR <strong>2010</strong> TEUR 2009 +/-<br />

Umsatzerlöse 195.367 191.984 1,8%<br />

Anlagevermögen 311.796 314.457 -0,8%<br />

Investitionen Sachanlagevermögen 22.543 14.528 55,2%<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) -2.571 -4.858 -47,1%<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 27.075 16.231 76,0%<br />

Bilanzsumme 334.113 343.408 -2,7%<br />

Aufbringung Strom <strong>Energie</strong> in GWh 742 753 -1,4%<br />

Aufbringung Erdgas Netz in GWh 1.060 979 8,3%<br />

Aufbringung Fernwärme in GWh 977 882 10,7%<br />

Summen und Abweichungsprozentsätze resultieren aus den nicht gerundeten Werten.<br />

Sämtliche Zahlen sind kaufmännisch gerundet dargestellt.<br />

Fernwärme<br />

48.530<br />

53.216<br />

* exkl. Stromnetzerlöse<br />

des Vorleistungsmodells


Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiter, denn<br />

jeder einzelne<br />

ist ein <strong>Energie</strong>bündel!<br />

Geschäftsführer <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

Gert Heigl und Rudolf Steiner<br />

1


2<br />

Geschätzte Damen und Herren,<br />

Vorwort<br />

das Beste zuerst: die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> hat auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ihre Ziele erreicht.<br />

Der Umsatz stieg – trotz der noch nicht überwundenen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

– um 1,8% Prozent auf über 195 Mio. Euro, womit wir unser Umsatzziel deutlich<br />

übertroffen haben. Der Rohertrag betrug im vergangenen Jahr 67,8 Mio. Euro (2009:<br />

68,0 Mio. Euro), das Betriebsergebnis erreichte 10,4 Mio. Euro und lag somit ebenfalls<br />

deutlich über unserer Zielmarke von 8,8 Mio. Euro und dem Vorjahreswert von<br />

9,2 Mio. Euro.<br />

Diese gute Entwicklung verdanken wir auch in diesem Jahr in erster Linie unseren<br />

Mitarbeitern. Mit überdurchschnittlichem Einsatz, Kompetenz und Servicebereitschaft<br />

haben sie unsere Kunden jeden Tag aufs Neue davon überzeugt, Leistungen<br />

der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> in Anspruch zu nehmen.<br />

Für dieses große Engagement möchten wir uns ganz herzlich bei allen unseren Mitarbeitern<br />

bedanken!<br />

Ein weiterer Erfolgsfaktor besteht darin, dass wir unseren Unternehmenswerten –<br />

insbesondere der Kundenorientierung und Nachhaltigkeit – treu geblieben sind. Wir<br />

haben an unserer strategischen Ausrichtung festgehalten und unseren Kunden entsprechend<br />

einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Verantwortung herausragendes<br />

Service zu stabilen und fairen Preisen geboten.<br />

Schwerpunkte im Jahr <strong>2010</strong> waren der anhaltende Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes,<br />

die Forcierung von E-Mobilität, Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung sowie<br />

Smart Metering, wodurch die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ihre Position nicht nur als reiner <strong>Energie</strong>anbieter<br />

und –verteiler, sondern als „<strong>Energie</strong>dienstleister“ im Großraum <strong>Graz</strong><br />

halten und ausbauen konnte. Auch die im Jahr <strong>2010</strong> durchgeführte Kundenrückgewinnungsaktion<br />

im Bereich Strom war ein voller Erfolg.


Um langfristig die Ertragsfähigkeit der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> zu sichern, wird vom Management<br />

weiterhin auf Kundenbindung und -rückgewinnung gesetzt.<br />

Dies erfolgt durch Ausweitung bestehender und Schaffung neuer Geschäftsfelder.<br />

So wurden für den Kunden bei der Fernwärme neue Anschlussmodelle und Komplettlösungen<br />

bis hin zur Wohnungsinstallation entwickelt. Im Bereich der Alternativenergien<br />

setzen wir auf thermosolare Warmwasseraufbereitung und Photovoltaik.<br />

Das mit der Holding <strong>Graz</strong> und <strong>Energie</strong> Steiermark eingereichte Projekt „Modellregion<br />

Elektro-Mobilität im Großraum <strong>Graz</strong>“ wurde vom KLIEN-Fond für förderwürdig<br />

erachtet und wird in den kommenden Jahren ein weiterer Schwerpunkt unserer Aktivitäten<br />

sein.<br />

Basis für anhaltenden Erfolg und Weiterentwicklung sind die Qualifikation und das<br />

Engagement der Belegschaft. Um deren Potential optimal nutzen zu können, ist neben<br />

fairer Entlohnung und gezielten Weiterbildungsmaßnahmen eine positive Unternehmenskultur<br />

mit gemeinsamen Werten wesentlich. Im täglichen Umgang und<br />

Miteinander – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit externen Partnern<br />

und Kunden – setzen wir auf Vertrauen, Transparenz, Fairness, Respekt und Dialogbereitschaft.<br />

Durch gute und zielorientierte Zusammenarbeit zwischen Management und allen<br />

Beschäftigten, Ausrichtung auf Kundenzufriedenheit und durch optimale Produktgestaltung<br />

mit Gewicht auf Nachhaltigkeit, ist die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> bestrebt, sich für<br />

die zukünftige Entwicklung auf einem liberalisierten <strong>Energie</strong>markt entsprechend zu<br />

positionieren.<br />

Für das Geschäftsjahr 2011 ist eine Betriebsleistung aus den Geschäftsbereichen<br />

Strom, Erdgas, Fernwärme sowie Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung unter Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Mengen- und Preisprognosen von ca. 198,4 Mio. Euro geplant.<br />

Damit schaffen wir eine gute Basis für die Herausforderungen der kommenden Jahre,<br />

denen wir uns mit unseren kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne<br />

stellen. Dies entspricht unserer Überzeugung und Firmenphilosophie: der Kunde<br />

und die Erfüllung seiner Wünsche stehen im Mittelpunkt unseres Handelns!<br />

Mag. Dr. Gert Roman Heigl Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Steiner<br />

3


4<br />

Inhalt<br />

Das Unternehmen und der Konzern........................................................................................ 06<br />

Strom..................................................................................................................................................06<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaftliche Rahmenbedingungen............................................................06<br />

<strong>Energie</strong>aufbringung und Vertrieb...................................................................................09<br />

Elektromobilität......................................................................................................................10<br />

Netz.............................................................................................................................................10<br />

Erdgas................................................................................................................................................13<br />

<strong>Energie</strong>aufbringung und Vertrieb...................................................................................13<br />

Netz.............................................................................................................................................14<br />

Förderung.................................................................................................................................15<br />

Erdgas als Kraftstoff..............................................................................................................15<br />

Fernwärme.......................................................................................................................................16<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung.........................16<br />

Offensive Neukundengewinnung...................................................................................16<br />

Förderungen............................................................................................................................18<br />

Netzausbau und Wärmeversorgung..............................................................................18<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistungen und Nachhaltigkeit.............................................................19<br />

Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung............................................................................................20<br />

Organisatorische Änderungen.........................................................................................20<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen...........................................................................20<br />

Öffentliche Beleuchtung.....................................................................................................20<br />

Projekte......................................................................................................................................22<br />

Weiterbildung und Know-how.........................................................................................23<br />

Technologien...........................................................................................................................23<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistungen.....................................................................................................25


Stromnetz <strong>Graz</strong>...............................................................................................................................26<br />

Regulierungspolitische Rahmenbedingungen...........................................................26<br />

Gleichbehandlung.................................................................................................................26<br />

Versorgungssicherheit.........................................................................................................29<br />

Neue Wege – Schritte in die richtige Richtung.........................................................29<br />

WDS Wärmedirektservice der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>......................................................................30<br />

Nachhaltigkeit.........................................................................................................................30<br />

Analyse......................................................................................................................................32<br />

Innovation.................................................................................................................................32<br />

Automatisierung....................................................................................................................32<br />

Das Unternehmen in Zahlen......................................................................................................... 35<br />

I. Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong>...........................................................................................36<br />

II. Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>.....................................38<br />

III. Anhang zum Jahresabschluss <strong>2010</strong> ................................................................................40<br />

1. Allgemeines........................................................................................................................40<br />

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ............................................................40<br />

3. Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>..................44<br />

4. Forderungen.......................................................................................................................46<br />

5. Investitionszuschüsse......................................................................................................46<br />

6. Bewertungsreserve..........................................................................................................46<br />

7. Verbindlichkeiten..............................................................................................................47<br />

8. Erläuterung zu den Posten der Bilanz und der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung.......................................................................................................48<br />

9. Unbundling Bilanz – Unbundling Gewinn und Verlustrechnung...................53<br />

10. Unternehmensdaten.....................................................................................................53<br />

IV. Kennzahlen................................................................................................................................55<br />

V. Lagebericht.................................................................................................................................56<br />

1. Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage<br />

des Unternehmens...........................................................................................................56<br />

2. Voraussichtliche Entwicklung.......................................................................................62<br />

3. Risikoberichterstattung..................................................................................................63<br />

4. Nachhaltigkeit....................................................................................................................65<br />

5. Mitarbeiter...........................................................................................................................68<br />

VI. Bestätigungsvermerk............................................................................................................70<br />

Der Konzern in Zahlen.................................................................................................................... 73<br />

Verbundene Unternehmen........................................................................................................74<br />

I. Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong>...........................................................................................76<br />

II. Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>.....................................78<br />

Impressum............................................................................................................................................. 80<br />

5


6<br />

Strom<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Nach den wirtschaftlichen Krisenjahren 2008 und 2009 stand das Jahr <strong>2010</strong> im<br />

Zeichen der konjunkturellen Erholung. Etwas überraschend, für Stromhändler sowie<br />

Kunden aber durchaus erfreulich, war die Tatsache, dass diese Entwicklungen an den<br />

internationalen Großhandelsmärkten für Strom kaum ihren Niederschlag fanden.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Die Spotmarktpreise Strom lagen auf einem konstanten, relativ niedrigen Niveau<br />

mit einem signifikanten Anstieg erst zu Ende des Jahres. Die Terminmarktnotierungen<br />

für die Frontjahre wiesen in Summe einen im Wesentlichen horizontalen<br />

Verlauf mit leicht fallender Tendenz ab Mitte des 2. Quartals auf.<br />

Interessant zu beobachten war der Base-Peak-Spread. Betrug dieser Anfang des<br />

Berichtszeitraumes noch rund 20 Euro/MWh, so sank er im Verlauf des Jahres,<br />

bedingt durch einen überproportionalen Rückgang des Peak-Preises, auf beinahe<br />

10 Euro/MWh.<br />

Ursachen für diese Entwicklungen auf den Strommärkten dürften das nach wie vor<br />

geringe Vertrauen in die positive Wirtschaftsentwicklung sowie die europaweit stark<br />

steigenden Ökostromeinspeisungen sein. Die etwas höheren Preise für die Folgekontrakte<br />

2012 und 2013 – diese liegen in etwa 2-3 Euro/MWh über den Vorjahren<br />

– spiegeln allerdings die Erwartung einer mittel- bis langfristig positiven Wirtschaftsentwicklung<br />

wider.<br />

€ / MWh Spot- und Terminmarkt <strong>2010</strong><br />

Jan. Feb. Mär. Apr. Mai. Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Spotmarkt<br />

Terminmarkt<br />

Folgejahr


Christina Poredos,<br />

Kundenservice – Beratung<br />

Wie nennt man jemanden, der 92.000 Anrufe, 9.000 E-Mails<br />

und über 7.000 Briefe und Faxe pro Jahr bearbeitet?<br />

Keine Frage<br />

– <strong>Energie</strong>bündel!<br />

7


8<br />

Das Team „Strom Mess- und Steuergeräte“ arbeitet mit Zählern<br />

– und das bündelweise!<br />

Allein im Vorjahr wurden 3.953 ausgetauscht<br />

und 2.246 neu in Betrieb genommen.<br />

Ernest Graf, Werner Krois, Franz Sauseng, Markus Hörmann und Harald Schwarz,<br />

Strom Mess- und Steuergeräte


Lediglich an den Rohölmärkten war über das gesamte Jahr betrachtet, in Summe<br />

eine deutliche Aufwärtsbewegung zu beobachten. So stieg der Preis für Rohöl der<br />

Sorte Brent von anfangs rund 75 $/Barrel auf über 95 $/Barrel am Ende des Jahres.<br />

Diese Entwicklung wurde im ersten Halbjahr zusätzlich durch den schwachen<br />

Euro verstärkt.<br />

<strong>Energie</strong>aufbringung und Vertrieb<br />

Auf nationaler Ebene war für die <strong>Energie</strong>aufbringung Strom vor allem die Ökostromzuteilung<br />

relevant. Mit Jahresbeginn <strong>2010</strong> wurde der verordnete Verrechnungspreis<br />

für sonstigen Ökostrom um rund 19 Euro/MWh angehoben. In Verbindung mit der<br />

steigenden Zuteilungsmenge führte diese Anhebung zu massiven Mehrbelastungen<br />

für Stromhändler bzw. Vertriebsgesellschaften.<br />

Trotz dieser Mehrbelastung war die Bilanz der <strong>Energie</strong>aufbringung am Ende des Jahres<br />

<strong>2010</strong> für die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> eine überdurchschnittlich positive. Die professionelle<br />

Aufbringungsstrategie, das funktionierende Risikomanagement als auch die hohe<br />

Prognosegüte im Fahrplanmanagement verbunden mit der allgemeinen Preisentwicklung<br />

führten in Summe dazu, dass sich die Aufbringungskosten der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

im Jahr <strong>2010</strong> sehr erfreulich entwickelten und deutlich unter Plan lagen.<br />

Im Endkundenvertrieb ist es das Ziel der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>, ein verlässlicher Partner zu sein.<br />

Neben dem Anspruch einer hohen Servicequalität und Kundenorientierung äußert<br />

sich dies in einer stabilen Preispolitik. Trotz diverser preistreibender Entwicklungen<br />

(beispielsweise die steigenden Ökostromkosten) konnten im Jahr <strong>2010</strong> die Strompreise<br />

für die Haushalts- und Gewerbekunden konstant gehalten werden. Der nach wie<br />

vor überdurchschnittlich hohe Marktanteil ist das Ergebnis dieser auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichteten Vertriebsstrategie. Der schon im Jahr 2009 beginnende Trend rückläufiger<br />

Kundenverluste fand im Jahr <strong>2010</strong> erfreulicherweise seine Fortsetzung und<br />

konnte sogar noch verstärkt werden.<br />

Darüber hinaus sind durch gezielte Marketing- und Vertriebsschwerpunkte speziell in<br />

den Segmenten der Privatkunden sowie der Klein- und Mittelbetriebe sehr erfolgreiche<br />

Kundenrückgewinnungsaktionen durchgeführt worden.<br />

Der Mengenvergleich mit dem Vorjahr ergibt ein relativ stabiles Bild. Im Plan-/Ist-<br />

Vergleich ist sowohl mengen- als auch erlösseitig eine deutliche Steigerung zu verzeichnen.<br />

9


10<br />

Elektromobilität<br />

Abseits der Entwicklungen in den Kerngeschäftsfeldern war die Forcierung der Elektromobilität<br />

ein wesentlicher vertrieblicher Schwerpunkt des Jahres <strong>2010</strong>.<br />

Die E-Mobilität wird neben dem öffentlichen Verkehr in naher Zukunft einen wesentlichen<br />

Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Mobilität leisten. Dies gilt nach Überzeugung<br />

der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> umso mehr im urbanen Bereich und stellt daher eine der<br />

zentralen Herausforderungen für das Unternehmen dar.<br />

Mit diversen Angeboten und Dienstleistungspaketen konnte die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> auch<br />

im Bereich E-Mobilität ihre Position als innovativer <strong>Energie</strong>dienstleister ausbauen.<br />

Aufbau einer entsprechenden Tankstellen-Infrastruktur für E-Fahrzeuge<br />

Entwicklung von attraktiven Dienstleistungspaketen, um den Kunden den Umstieg<br />

auf elektrisch betriebene Fahrzeuge zu erleichtern. Die im Jahr <strong>2010</strong> durchgeführte<br />

E-Bike-Aktion sowie das Leasing-Modell sind Beispiele dafür.<br />

Bewerbung Modellregion <strong>Graz</strong>: Mit der erfolgreichen Einreichung des Projekts<br />

"e-mobility" konnten für die nächsten Jahre Fördermittel in Höhe von 1,6 Mio.<br />

Euro gesichert werden.<br />

Ausbau erneuerbare <strong>Energie</strong>: Zur Versorgung von E-Fahrzeugen sind zusätzliche<br />

<strong>Energie</strong>erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer <strong>Energie</strong> erforderlich. Mit der<br />

Errichtung der größten Photovoltaik-Anlage im Großraum <strong>Graz</strong> bei den Holding<br />

<strong>Graz</strong> Linien wurde diesbezüglich ein erster Schritt gesetzt.<br />

Gemeinsame Umsetzung von E-Mobilitätsprojekten mit lokalen Partnern: Durch<br />

die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Wohnbaugenossenschaften sowie öffentlichen<br />

Institutionen entstehen Multiplikatoreffekte, die zu einer beschleunigten<br />

Marktdurchdringung wesentlich beitragen.<br />

Netz<br />

Dienstleistungen im Auftrag der Stromnetz <strong>Graz</strong><br />

Die Hauptaufgaben der Abteilungen Strom Ausbau und Strom Betrieb sind der Netzausbau,<br />

der Netzbetrieb und die Instandhaltung nach den Vorgaben des Dienstleistungsvertrages<br />

mit der Stromnetz <strong>Graz</strong>.<br />

Die Stromnetz <strong>Graz</strong> hat wegen sinkender Netzerlöse, die neue Effizienzvorgaben zur<br />

Folge hatten, weniger Instandhaltungsaufträge an die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> erteilt. Das erhöhte<br />

Investitionsbudget des Auftraggebers Stromnetz <strong>Graz</strong> bewirkte jedoch ein weitaus<br />

größeres Arbeitspensum für den Auftragnehmer <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>.


Mengen einheit <strong>2010</strong> 2009 +/-<br />

energieaufbringung<br />

<strong>Energie</strong>bezug Steweag-Steg GWh 663,5 680,7 -2,5%<br />

Ökostrom GWh 76,5 69,5 10,0%<br />

Eigenerzeugung GWh 2,1 2,3 -6,7%<br />

Summe Aufbringung<br />

Verwendung<br />

gWh 742,1 752,5 -1,4%<br />

Privat- und Geschäftskunden GWh 428,9 424,4 1,0%<br />

Großkunden GWh 312,1 327,2 -4,6%<br />

Eigenverbrauch GWh 1,2 0,9 33,8%<br />

energieabgabe gWh 742,1 752,5 -1,4%<br />

Summen und Abweichungsprozentsätze resultieren aus den nicht gerundeten Werten.<br />

Sämtliche Zahlen sind kaufmännisch gerundet dargestellt.<br />

Die Infrastrukturprojekte an der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof, dem Messequadranten<br />

und der Hochleitungsbahnstrecke der Koralmbahn als Teil des 20 kV-<br />

Netzausbaus, als auch die beträchtlichen Erneuerungen im Bereich der Umspannwerke<br />

waren die Hauptinvestitionen im Jahr <strong>2010</strong>.<br />

Wie in den letzten Jahren galt es daher Strategien und Optimierungsmaßnahmen<br />

voranzutreiben, um die gewohnte Qualität der Dienstleistungen aufrecht zu erhalten.<br />

Zusatzdienstleistungen für die Kunden der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

Service, Qualität und Know-how in den Bereichen Ausbau, Betriebsführung und Instandhaltung<br />

des Mittelspannungsnetzes überzeugen die Kunden der Netzebene 5<br />

im Versorgungsgebiet der Stromnetz <strong>Graz</strong>. Deshalb vertrauen diese Kunden bei der<br />

Betriebsführung und Instandhaltung ihrer Mittelspannungsanlagen auf die Kompetenz<br />

der Mitarbeiter der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>.<br />

Die optimale Planung der Nutzung von vorhandenen Ressourcen und der Infrastruktur<br />

ermöglichen ergänzend zum Versorgungsauftrag die zur vollsten Zufriedenheit<br />

der Kunden durchgeführten Zusatzleistungen.<br />

11


12<br />

Nach 365 Tagen im Einsatz, 673 Ausfahrten<br />

und Behebungen sowie 27.030 km<br />

ist die Bilanz für den Entstördienst klar:<br />

echte <strong>Energie</strong>bündel!<br />

Günther Haag, Gernot Schober, Christian Oswald und Thomas Kowald,<br />

Netzlogistik – Erdgas


Index<br />

100 = 4. Jan. <strong>2010</strong><br />

<strong>Energie</strong>aufbringung und Vertrieb<br />

Erdgas<br />

Die Gaspreisentwicklung auf den klassischen Großhandelsmärkten folgte naturgemäß<br />

den Ölpreisen, und wies damit im Gegensatz zur in Summe leicht fallenden Strompreisentwicklung<br />

über das gesamte Jahr <strong>2010</strong> betrachtet einen konstant steigenden<br />

Trend auf.<br />

Parallel zur klassischen Ölpreisbindung gewinnt der Börsehandel im Bereich Erdgas<br />

zunehmend an Bedeutung. Getrieben von einem weltweiten Überangebot an Erdgas<br />

– punktuell war sogar schon von einer „Gasschwemme“ die Rede – entwickelte<br />

sich hier ein „Parallelmarkt“, dessen Preise im Jahr <strong>2010</strong> deutlich unter den ölindizierten<br />

Großhandelspreisen lagen. Die Ursachen für diese aktuellen Überkapazitäten<br />

liegen im stetigen Ausbau der Flüssiggas-Anlagen, dem Bau neuer Pipelines, Speicherkapazitäten<br />

sowie dem (vermuteten) riesigen Potenzial an unkonventionellem<br />

Gas. Da auf der Nachfrageseite derzeit ein eher stagnierender Bedarf festzustellen<br />

ist, geht ein Großteil der aktuellen Prognosen kurz- und mittelfristig von einem eher<br />

moderaten Preisniveau aus.<br />

Die beschriebene Entwicklung auf den Großhandelsmärkten führt vor allem bei<br />

Großkunden zu einer massiv steigenden Wettbewerbsintensität. Durch flexible Beschaffungsmodelle<br />

ist es der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> aber gelungen, die Kunden dieses Segments<br />

mit marktorientierten, attraktiven Angeboten zu halten.<br />

Preisentwicklung erdgas (Terminmarkt 2011) und Rohöl<br />

140<br />

135<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Jan.–Dec. <strong>2010</strong>.<br />

Erdgas – ölpreisindiziert<br />

Erdgas – NCG<br />

Rohöl – Brent<br />

13


14<br />

Im Segment der Privatkunden sowie der Klein- und Mittelbetriebe konnte das Preisniveau<br />

im Jahr <strong>2010</strong> konstant gehalten werden. Damit konnte trotz der weiterhin bestehenden<br />

großen Wettbewerbsintensität der hohe Marktanteil im Heimmarkt <strong>Graz</strong><br />

gesichert werden.<br />

Die Mengenentwicklung des Jahres <strong>2010</strong> zeigt eine äußerst erfreuliche Tendenz.<br />

Durch die hohe Kundenakzeptanz sowie durch den relativ kalten Winter 2009/<strong>2010</strong><br />

wurde die Erdgas-Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.<br />

Netz<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Die Gassystemnutzungstarifverordnung vom 1.1.<strong>2010</strong> brachte im Vergleich zur davor<br />

gültigen Verordnung in der Netzebene 3 eine Netztariferhöhung von durchschnittlich<br />

3,2 %. Entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde die durch<br />

den Investitions- und Betriebskostenfaktor entstehende Anpassung der Kostenbasis<br />

bei den Tarifbestimmungen berücksichtigt.<br />

Die Verpflichtung zur Erstellung von standardisierten Lastprofilen laut Lastprofilverordnung<br />

sowie der Einbau von Lastprofilzählern wurden erfüllt, indem die betroffenen<br />

Anlagen auf Leistungsmessung umgestellt wurden.<br />

Netzverdichtung und Adaptierung<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das bestehende Erdgasnetz um 2,5 km Versorgungsleitung und<br />

66 Hausanschlüsse erweitert. Infolge der weitreichenden Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> war es zusätzlich erforderlich, umfassende Leitungsadaptierungen<br />

vorzunehmen.<br />

Das Erdgasverteilernetz verfügte am Ende des Berichtsjahres über eine Gesamtlänge<br />

von 584 km sowie 9.256 Hausanschlüsse und 998 Druckreduzieranlagen, welche<br />

16.897 Abnehmer versorgen.<br />

Zertifizierung<br />

Das gesetzlich verbindliche Regelwerk der Österreichischen Vereinigung des Gas- und<br />

Wasserfaches gewährleistet einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Die Leistungsfähigkeit<br />

des Erdgas-Bereichs wurde im Rahmen der Zertifizierung als Gasnetzbetreiber<br />

gemäß ÖVGW-Richtlinie PV200 festgestellt und im Zuge eines Überwachungsaudits<br />

erneut bestätigt.<br />

In Bezug auf den Kunden lag beim diesjährigen Audit der Schwerpunkt auf der Erfüllung<br />

der Qualitätsanforderungen im Bereich der Netzleistung des Gasnetzbetreibers.<br />

Dabei sind die organisatorisch verpflichtenden Maßnahmen entsprechend den<br />

Vorgaben des Regulators nachgewiesen worden.<br />

Höchstwert bei Erdgastransport<br />

Die Erdgastransportmenge konnte im Jahr <strong>2010</strong> von 87,9 Mio. Nm³ auf 94,7 Mio. Nm³<br />

gesteigert werden. Diese Menge wurde lediglich im Jahr 1992 mit 96,6 Mio. Nm³


Mengen<br />

netzaufbringung<br />

einheit <strong>2010</strong> 2009 +/-<br />

Steirische Gas-Wärme GWh 638,3 605,1 5,5%<br />

Transportdienstleistung GWh 421,2 373,5 12,8%<br />

Summe Aufbringung<br />

Verwendung<br />

gWh 1.059,5 978,6 8,3%<br />

Privat- und Geschäftskunden GWh 381,1 350,1 8,8%<br />

Großkunden GWh 250,3 248,6 0,7%<br />

Transportdienstleistung GWh 421,2 373,5 12,8%<br />

netzabgabe gWh 1.052,5 972,2 8,3%<br />

Verluste gWh 5,3 4,9 8,3%<br />

Vorwärmung (eigenverbrauch) gWh 1,7 1,6 7,5%<br />

Summe Verwendung gWh 1.059,5 978,6 8,3%<br />

Summen und Abweichungsprozentsätze resultieren aus den nicht gerundeten Werten.<br />

Sämtliche Zahlen sind kaufmännisch gerundet dargestellt.<br />

infolge der bis zu diesem Zeitpunkt aufrechten Belieferung des Fernheizkraftwer-<br />

kes (27,7 Mio. Nm³) überschritten. Dies ist somit als historischer Höchstwert zu bezeichnen<br />

und ist einerseits auf die kältere Witterung und andererseits auf die in den<br />

vergangenen Jahren kontinuierlich durchgeführte Netzerweiterung und Netzverdichtung<br />

zurückzuführen.<br />

Förderung<br />

Die Anschlussförderung zur Feinstaubvermeidung stellt im Hinblick auf das umweltpolitische<br />

Signal eine wesentliche Unterstützung zur Heizungsumstellung dar. Dank<br />

dieser Förderung konnten im Vorjahr 110 Anlagen mit insgesamt 158 Wohnungen<br />

auf Erdgas umgestellt werden.<br />

Erdgas als Kraftstoff<br />

Die CNG-Abgabemenge an den <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>/Salzburg AG-Tankstellen stieg auch<br />

<strong>2010</strong> weiterhin. Dadurch ist ein wichtiger Beitrag zur Feinstaub- und CO -Einsparung<br />

2<br />

in <strong>Graz</strong> geleistet worden. Der seit 2007 stattfindende Aufbau eines flächendeckenden<br />

Tankstellennetzes bildet hierzu eine wesentliche Voraussetzung.<br />

Um den Kunden den Umstieg auf umweltfreundliche Fahrzeuge zu erleichtern, wurde<br />

auch <strong>2010</strong> die erfolgreiche, gemeinsame Förderaktion mit der <strong>Energie</strong> Steiermark<br />

fortgesetzt.<br />

Die konsequente Umstellung des Fuhrparks auf Erdgas-Autos brachte der <strong>Energie</strong><br />

<strong>Graz</strong> bereits die zweite "klima:aktiv"-Auszeichnung ein: Am 5.5.<strong>2010</strong> wurde die <strong>Energie</strong><br />

<strong>Graz</strong> im Zuge der Veranstaltung „Ecomm <strong>2010</strong>“ (European Plattform on Mobility<br />

Management) in der <strong>Graz</strong>er Stadthalle für ihren Einsatz bei der CO -Reduktion geehrt.<br />

2<br />

15


16<br />

Fernwärme<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

und Entwicklung<br />

Fernwärme hat im Ballungsgebiet <strong>Graz</strong> auf Grund der hohen Wärmebezugsdichte<br />

deutliche energiewirtschaftliche und ökologische Vorteile gegenüber anderen <strong>Energie</strong>trägern.<br />

Aus diesen Gründen setzt die Stadt <strong>Graz</strong> im neu entwickelten „Kommunalen<br />

<strong>Energie</strong>konzept 2020“ hinsichtlich der Versorgung von Neubauten und der<br />

Heizungsumstellung von bestehenden Gebäuden voll auf die Fernwärme. Diese bildet<br />

somit einen wesentlichen Eckpfeiler zur Reduzierung der Feinstaub- und Stickoxid-Problematik<br />

im Großraum <strong>Graz</strong>.<br />

Darüber hinaus wird sowohl durch den Ausbau der Fernwärme und der Installation<br />

von Heizungsanlagen als auch durch die Nutzung von Abwärme aus hocheffizienten<br />

Kraft-Wärmekopplungsanlagen, Industriebetrieben und thermosolaren Großanlagen<br />

die lokale Wertschöpfung wesentlich erhöht und die Abhängigkeit von <strong>Energie</strong>importen<br />

(Erdöl) reduziert.<br />

Offensive Neukundengewinnung<br />

Bereits mit Jahresbeginn <strong>2010</strong> wurde die breit angelegte Fernwärmeoffensive der<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ausgeweitet indem ein neues Anschlussmodell entwickelt wurde. Die<br />

Aktivitäten zur Neuausrichtung der Fernwärmeakquisition und der forcierte Netzausbau<br />

zeigen einen sehr guten Erfolg. Dabei wurde dank gezielter Beratung und<br />

lukrativer Förderungsmaßnahmen ein deutlicher Zuwachs bei den Kundenbestellungen<br />

erzielt. Natürlich sind nicht nur die ökologischen Vorteile der Fernwärme für<br />

den Kunden maßgebend, auch der stabile Wärmepreis und das kundenorientierte<br />

Serviceangebot der Fernwärme sind mitentscheidend dafür, dass sich immer mehr<br />

<strong>Graz</strong>er für diese saubere und zeitgemäße <strong>Energie</strong>form entscheiden.


Das Ergebnis der Bündelung<br />

der Anstrengungen in diesem Team kann sich sehen lassen:<br />

<strong>2010</strong> wurden 504 Verträge abgeschlossen!<br />

Rene Puchas, Renate Fauland, Anton Kanapé, Alois Neumeister und Reinhold Berl,<br />

Anschluss Fernwärme und Erdgas<br />

17


18<br />

Durch eine gut vorbereitete Gebietsauswahl für die Netzerweiterungen, eine gezielte<br />

Akquisition und die Umstellungswünsche von Großkunden konnten im Berichtszeitraum<br />

weitere Stadtteile mit Fernwärme erschlossen werden. Dies führte im Jahr<br />

<strong>2010</strong> zu einem bemerkenswerten Zuwachs bei der vertraglichen Wärmeleistung um<br />

22,4 MW aus 286 Neuanschlüssen. Dieser Zuwachs zählt zu einem der höchsten seit<br />

Bestehen der Fernwärmeversorgung in <strong>Graz</strong>.<br />

Förderungen<br />

Die Förderung der Anschlusskosten bei Umstellung der bestehenden Heizung auf<br />

Fernwärme wurde auch im Jahr <strong>2010</strong> vom Land Steiermark und der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

fortgeführt. Im Berichtsjahr wurden im Rahmen dieser Förderaktion insgesamt 1.197<br />

Wohnungen mit einem Anschlusswert von rund 7,6 MW auf Fernwärme umgestellt.<br />

Die von der Stadt <strong>Graz</strong> nach sozialen Gesichtspunkten zusätzlich gewährte Förderung<br />

für die Heizungsumstellung ermöglicht einen besonders günstigen Umstieg auf<br />

diese ökologisch wertvolle Heizungsart.<br />

Generell stellen diese Förderungen im Hinblick auf das umweltpolitische Signal eine<br />

wichtige Unterstützung bei der Heizungsumstellung und ein wesentliches zusätzliches<br />

Entscheidungskriterium für die Kunden dar.<br />

Netzausbau und Wärmeversorgung<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden im Zuge der Fernwärme-Forcierung sowohl neue Stadtteile<br />

erschlossen, als auch Objekte im bestehenden Netz neu mit Wärme versorgt. Durch<br />

diese Maßnahmen wurde das Leitungsnetz um rund 18 km auf 312 km ausgebaut.<br />

Zuwachs Fernwärme-Trasse (in lfm)<br />

3.500<br />

5.200<br />

3.500<br />

8.900<br />

10.500<br />

17.900


Mengen<br />

Aufbringung<br />

einheit <strong>2010</strong> 2009 +/-<br />

Steirische Gas-Wärme GWh 929,7 841,4 10,5%<br />

Marienhütte GWh 45,7 39,8 14,8%<br />

Nahwärme GWh 1,6 1,2 36,2%<br />

Summe Aufbringung<br />

Verwendung<br />

gWh 977,0 882,4 10,7%<br />

Privat- und Geschäftskunden GWh 806,2 719,8 12,0%<br />

Großkunden GWh 69,7 65,1 7,1%<br />

Eigenverbrauch GWh 0,4 0,4 1,1%<br />

Abgabe gWh 876,3 785,3 11,6%<br />

Verluste gWh 100,6 97,1 3,7%<br />

Summe Verwendung gWh 977,0 882,4 10,7%<br />

Summen und Abweichungsprozentsätze resultieren aus den nicht gerundeten Werten.<br />

Sämtliche Zahlen sind kaufmännisch gerundet dargestellt.<br />

Zusätzlich wurde ein seit dem Jahr 1991 bestehendes Inselnetz in <strong>Graz</strong> Puntigam<br />

mit dem Fernwärme–Hauptnetz verbunden, wodurch nunmehr sämtliche Kunden im<br />

<strong>Graz</strong>er Fernwärmenetz ganzjährig versorgt werden und Wärme beziehen können.<br />

Im Bereich der Wärmeauskopplungsanlage der Marienhütte wurde durch den Einbau<br />

eines Wärmespeichers sowie zusätzlicher Optimierungsmaßnahmen die Voraussetzung<br />

für eine Steigerung der Wärmebereitstellung um 50% für das <strong>Graz</strong>er Netz<br />

geschaffen.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen wie thermografische Untersuchungen, Dichtheitsprüfungen,<br />

der Einsatz einer modernen Leckwarnanlage mit permanenter Überwachung<br />

sowie zusätzliche periodische Messungen und die Umsetzung geplanter<br />

Erneuerungsmaßnahmen bewirken einen zukunftsorientierten und nachhaltigen Betrieb<br />

der Fernwärmeanlagen. Durch diese Maßnahmen wird für eine sichere Versorgung<br />

unserer Kunden gesorgt.<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistungen und Nachhaltigkeit<br />

Insgesamt werden derzeit rund 900 Zentralen mit einem Anschlusswert von rund<br />

92 MW betreut. Diese Serviceleistung verbessert nicht nur die Effizienz und die Verfügbarkeit<br />

des Betriebes der Anlagen, sondern führt auch zu einer Steigerung der<br />

Kundenzufriedenheit. Weiters sind effizient funktionierende Heizungsanlagen mit<br />

einer niedrigen Rücklauftemperatur die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Fernwärme-Netzbetrieb<br />

und eine kostengünstige Wärmeaufbringung.<br />

19


20<br />

Licht- und <strong>Energie</strong>-<br />

dienstleistung<br />

Organisatorische Änderungen<br />

Um den Anforderungen und Veränderungen des Marktes gerecht zu werden und um<br />

interne Prozesse zu vereinfachen, wurden die Geschäftsfelder Beleuchtung und Elektroinstallation<br />

in der neu benannten Abteilung "Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung"<br />

zusammengeführt.<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die <strong>Energie</strong>- und Instandhaltungskosten sind für Betreiber von öffentlichen Beleuchtungsanlagen<br />

ein wesentlicher Kostenfaktor. Vor allem zur Erreichung von Klimaschutzzielen<br />

und <strong>Energie</strong>effizienzplänen als auch der neuen EU-Vorgaben sind die<br />

öffentlichen Mittel zur Unterstützung begrenzt.<br />

Im Bereich der Elektroinstallation konnte auf Grund des Baubooms in <strong>Graz</strong> eine große<br />

Nachfrage verzeichnet und somit die Auftragslage stark gesteigert werden.<br />

Öffentliche Beleuchtung<br />

Green Light Programme<br />

Die nun bereits seit Jahren erfolgreich durchgeführten Green Light Programme sind<br />

auch <strong>2010</strong> weiterentwickelt und ausgebaut worden.<br />

Mit dem Projekt "Green Light <strong>Graz</strong> <strong>2010</strong>" wurde im vergangenen Jahr die Straßenbeleuchtung<br />

in <strong>Graz</strong> modernisiert. Durch die Erneuerungen wurde nicht nur die Beleuchtungsqualität<br />

verbessert, sondern es konnten auch <strong>Energie</strong>einsparungen von<br />

mehr als 1 Million kWh erzielt werden.


Zwölf mal rund 1,75 m ergibt? 850 km? Natürlich, und zwar Straßen,<br />

die das <strong>Energie</strong>bündel<br />

„Team Beleuchtung“<br />

allabendlich zum Leuchten bringt!<br />

Das Team Beleuchtungsausbau<br />

21


22<br />

Lichtservice-Hotline<br />

Knapp 30.000 Leuchten mit mehr als 45.000 Leuchtmitteln werden im Großraum<br />

<strong>Graz</strong> durch speziell ausgebildete Mitarbeiter der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> betreut. Für die Behebung<br />

von Beleuchtungsstörungen ist ein kompetentes Technikerteam rund um die<br />

Uhr im Einsatz.<br />

Projekte<br />

Steirische Gemeinden<br />

In vielen steirischen Gemeinden wurde das Lichtservice der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> vorgestellt<br />

wodurch einige Beleuchtungsprojekte wie Hallen-, Park- und Straßenbeleuchtungen<br />

sowie Lichtmessungen und -planungen realisiert werden konnten. Zudem wurde die<br />

Wartung der öffentlichen Beleuchtung in vielen <strong>Graz</strong>er Umlandgemeinden durchgeführt.<br />

Weihnachtsbeleuchtung<br />

Die Erneuerung der Weihnachtsbeleuchtungsanlagen in der Stadt <strong>Graz</strong> wurde auch<br />

<strong>2010</strong> fortgesetzt. Zahlreiche neue Anlagen mit LED-Technik wurden entworfen, geplant,<br />

gebaut und bereits Mitte November wurden über 400.000 Lämpchen zeitgerecht<br />

in Betrieb genommen.<br />

Durch die Umstellungen auf die neue LED-Technik wurde nicht nur die Brillanz, Betriebssicherheit<br />

und Lebensdauer der Elemente enorm verbessert, sondern auch<br />

eine <strong>Energie</strong>einsparung bei der Weihnachtsbeleuchtung auf den <strong>Graz</strong>er Straßen und<br />

Plätzen von 64 % in den letzten drei Jahren erzielt.<br />

Messen und Ausstellungen<br />

Die Abteilung Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung hat auf 30 lokalen und internationalen<br />

Messen der Messe Congress <strong>Graz</strong> sowie für über 20 Veranstaltungen und Konzerte<br />

die Elektroversorgung sichergestellt. Durch die gute, pünktliche und verlässliche<br />

Arbeit in den vergangenen Jahren konnte im Jahr <strong>2010</strong> eine weitere Vertragsverlängerung<br />

erzielt werden.


DATen beTReUTeR lIchTAnlAgen einheit <strong>2010</strong> 2009<br />

Leuchten Stück 29.630 29.612<br />

Gasbeleuchtung Stück 43 43<br />

Anleuchtungsanlagen Stück 34 34<br />

Stahlmaste Stück 7.376 7.268<br />

Holzmaste Stück 6.361 6.037<br />

Betonmaste Stück 573 509<br />

Bel. Netze Freiltg.-Erdltg. km 1264 1262<br />

Beleuchtungsschaltstellen Stück 1.326 1.342<br />

Weiterbildung und Know-how<br />

Vier Mitarbeiter der Abteilung haben bereits das international gültige Personenzer-<br />

tifikat „Lichttechniker“ für Außen- oder Innenbeleuchtung erworben. Zwei weitere<br />

Mitarbeiter der Abteilung haben in diesem Jahr eine Ausbildung als „Photovoltaikplaner<br />

bzw. -techniker“ sowie für „Alternativenergien“ erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ist damit im Bereich der Lichttechnik im Österreichischen Spitzenfeld<br />

und auch im Bereich der Photovoltaik gut aufgestellt.<br />

Technologien<br />

LED-Leuchten<br />

Die LED-Technik hat sich in den letzten 12 Monaten in Bezug auf <strong>Energie</strong>effizienz,<br />

Lichtlenkung und Gesamtkonzeption derartig verbessert, dass neben den bereits<br />

bestehenden <strong>Graz</strong>er Versuchsanlagen im Jahr <strong>2010</strong> einige Anlagen in dieser Technologie<br />

ausgebaut werden konnten. Sollte diese Entwicklung anhalten, besteht die<br />

Möglichkeit in den nächsten Jahren einen hohen Anteil von Neuanlagen in LED-<br />

Technik zu errichten.<br />

23


24<br />

Sie interessieren sich für Alternativenergien?<br />

Markus Maier,<br />

Strom Anschluss – Installationen<br />

Alles was man darüber wissen kann ist<br />

in einer Person gebündelt<br />

– in Herrn Maier!


<strong>Energie</strong>dienstleistungen<br />

Wir brauchen <strong>Energie</strong> – und zwar nachhaltige und umweltgerechte. Das Bewusstsein,<br />

<strong>Energie</strong> so effizient wie möglich einzusetzen, steigt stetig. Daher wird auf dem Sektor<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong>n in den nächsten Jahren mit steigendem Interesse gerechnet.<br />

Dementsprechend ist das Dienstleistungsangebot der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>. Es erstreckt sich<br />

von der Errichtung von Stromanschlussleitungen, provisorischen Anschlüssen und<br />

Bauprovisorien über Anlagenbuch und E-Check bis hin zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />

Anschlüsse<br />

Bei der Errichtung von Stromanschlussleistungen übernimmt die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> alles:<br />

die Planung, Grabung, die Verlegung, die Behördenwege, die Inbetriebnahme sowie<br />

Änderungen oder Reparaturen. Für Veranstaltungen im öffentlichen Raum oder<br />

Baustellen wird auch kurzfristig mittels provisorischen Anschlüssen und Bauprovisorien<br />

für Strom gesorgt.<br />

Dezentrale <strong>Energie</strong>versorgung<br />

Die bereits bestehenden und geplanten gesetzlichen Vorgaben für erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n, Nachhaltigkeit und Versorgungsselbständigkeit sorgen für einen steigenden<br />

Bedarf an dezentralen <strong>Energie</strong>erzeugungsanlagen, welche die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

ebenfalls in ihrem <strong>Energie</strong>dienstleistungspaket hat.<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>/Photovoltaik<br />

Eine sichere und umweltgerechte <strong>Energie</strong>versorgung bietet die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> mit der<br />

Forcierung alternativer Technologien wie Solarthermie und Photovoltaik. So wurden<br />

im Sommer <strong>2010</strong> auf dem Betriebsgelände der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> zwei Photovoltaik-Musteranlagen<br />

und zwei thermosolare Anlagen errichtet.<br />

Die größte Photovoltaikanlage, die es im Großraum <strong>Graz</strong> gibt, wurde ebenfalls von<br />

der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> geplant und errichtet. Diese Anlage befindet sich am Dach der<br />

Holding <strong>Graz</strong> Linien-Busgarage in der Kärntnerstraße, sie hat eine Kollektorfläche<br />

von 1.100 m2 und eine Leistung von 150 kWp.<br />

E-Check/Anlagenbuch<br />

Strom ist nichts für Laien. Deshalb überprüfen wir Elektroanlagen auf ihre Sicherheit.<br />

Mit dieser Dienstleistung unterstützt die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ihre Kunden bei der Erhaltung<br />

der Sicherheit ihrer Anlagen. Ein weiterer Service, ist die Erstellung der gesetzlich<br />

vorgeschriebene Anlagenbücher und die Dokumentation von Anlagenprüfungen.<br />

25


26<br />

Stromnetz <strong>Graz</strong><br />

Regulierungspolitische Rahmenbedingungen<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>, das erste Jahr der zweiten und somit letzten Anreizregulierungsperiode,<br />

fügte sich nahtlos an die bisherige positive Entwicklung der Gesellschaft<br />

seit 2006 an. Durch die optimale Zusammenarbeit zwischen der Stromnetz<br />

<strong>Graz</strong> als Auftraggeber, und der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> als Dienstleister, konnten im Rahmen<br />

der abgeschlossenen Dienstleistungsverträge maßgebliche Effizienzsteigerungen<br />

realisiert werden. Die Zielvorgaben der Regulierungsbehörde konnten dadurch erreicht<br />

werden.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> begannen im Rahmen von Ausschüssen und Arbeitsgruppen<br />

bei „Österreichs <strong>Energie</strong>“ (ehem. VEÖ) erste Arbeiten an Konzeptstudien für die<br />

Skizzierung möglicher Netztarifregulierungsmodelle ab 2014, die mit der Regulierungsbehörde<br />

kritisch diskutiert werden. Die Stromnetz <strong>Graz</strong> bringt sich bereits in<br />

dieser frühen Phase der Konzepterstellung aktiv ein, um die positive Entwicklung der<br />

Gesellschaft auch nach 2013 sicherzustellen.<br />

Gleichbehandlung<br />

Der Netzbetreiber Stromnetz <strong>Graz</strong> setzt die gesetzlichen Vorgaben des Elektrizitätswirtschafts-<br />

und Organisationsgesetzes um und gewährleistet die geforderte<br />

Transparenz sowie eine diskriminierungsfreie Ausführung bzw. Abwicklung des Netzgeschäftes.<br />

Um diesen Vorgaben Rechnung zu tragen, wird das Gleichbehandlungsprogramm<br />

zur Festlegung der erforderlichen Maßnahmen laufend evaluiert. Durch<br />

den Gleichbehandlungsbeauftragten werden alle Abläufe nach den gesetzlichen<br />

Bestimmungen des Unbundlings permanent überwacht und verbessert. Zusätzlich<br />

kommt die Stromnetz <strong>Graz</strong> ihrer jährlichen gesetzlichen Berichtspflicht gemäß §62<br />

Stmk. ELWOG nach.


Richard Hislmayr,<br />

Strom – Anlagenbetrieb<br />

Für die Wartung und Betreuung von über<br />

120.000 Kundenanlagen<br />

braucht es wahre<br />

<strong>Energie</strong>bündel<br />

– wie Herrn Hislmayr!<br />

27


28<br />

Jährlich holen sich mehr als 27.000 Kunden<br />

gebündelte<br />

Informationen<br />

zum Thema <strong>Energie</strong> persönlich bei Frau Klein ab.<br />

Andrea Klein,<br />

Kundenservice – Information


Kennzahlen TeUR <strong>2010</strong> TeUR 2009 +/-<br />

Umsatzerlöse 38.780,4 37.426,6 3,6%<br />

Betriebsergebnis 708,5 1.293,1 -45,2%<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 768,8 1.379,6 -44,3%<br />

Cashflow aus dem ordentlichen Ergebnis 826,7 1.582,3 -47,8%<br />

Anlagevermögen (gepachtet von der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>) 55.315,0 54.286,4 1,9%<br />

Investitionen (in das gepachtete Stromnetz) 7.321,0 5.866,7 24,8%<br />

Bilanzsumme 32.662,7 33.211,3 -1,7%<br />

Eigenkapital 4.535,0 4.535,0 0,0%<br />

Mitarbeiter per 31.12.<br />

(inklusive Geschäftsführung und teilabgestellte Mitarbeiter)<br />

Versorgungssicherheit<br />

Um den Kunden weiterhin eine nachhaltige Versorgungszuverlässigkeit und -sicher-<br />

heit auf gewohnt hohem Standard bieten zu können, wurden im vergangenen Jahr<br />

zahlreiche Investitionen getätigt. Umfangreiche Erneuerungen bzw. Verstärkungen<br />

der 110 kV/20 kV Umspannwerke wurden durchgeführt. So konnte die 110 kV Schaltanlage<br />

Nord sowie die 20 kV Anlage Süd fertiggestellt und mit dem Austausch der<br />

gesamten 20 kV Mittelspannungsschaltanlage im Umspannwerk West begonnen werden.<br />

Weiters erfolgten 20 kV Kabelneulegungen im Zuge neuer Infrastrukturprojekte.<br />

Neue Wege – Schritte in die richtige Richtung<br />

17 18 -5,6%<br />

Summe Netzabgabe in GWh 974,3 954,6 2,1%<br />

Die Netzleitwarte wurde im Berichtsjahr vom bisherigen Standort in das Bürogebäude<br />

am Schönaugürtel 65 verlegt, wodurch interne Kommunikationswege optimiert<br />

werden konnten. Zudem kann die Warte durch die installierte Kommunikationsausstattung<br />

gleichzeitig als Krisenraum genutzt werden.<br />

Bei der Planung des Austausches der 110 kV Schaltanlage des Umspannwerks Ost<br />

wurden neue Netzberechnungen angestellt. In diesen finden künftige Lastszenarien<br />

Berücksichtigung, wodurch sich eine neue Netzstruktur ergeben wird.<br />

Die Stromnetz <strong>Graz</strong> beteiligt sich seit 2009 an dem Forschungsprojekt „€CO2-Management“.<br />

Durch den Einsatz von Smart Metering bei 120 Testkunden im Netzgebiet<br />

sollen die möglichen Einsparpotentiale an <strong>Energie</strong> und CO aufgezeigt werden.<br />

2<br />

Ziel ist es, praktische Erkenntnisse für ein künftiges, flächendeckendes Rollout von<br />

diesen intelligenten Stromzählern zu gewinnen.<br />

29


30<br />

Nachhaltigkeit<br />

Auch <strong>2010</strong> hat die WDS wieder eindrucksvoll ihr Bekenntnis zu nachhaltiger, ressour-<br />

censchonender <strong>Energie</strong>gewinnung bewiesen.<br />

WDS<br />

Wärmedirektservice der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

Der Fokus der Geschäftstätigkeit lag auf Planungstätigkeiten und Engineering im<br />

Bereich der Anwendung innovativer und erneuerbarer <strong>Energie</strong>formen.<br />

Maßgebliche Investitionen zur weiteren Steigerung der industriellen Abwärmenutzung,<br />

der Errichtung von solaren <strong>Energie</strong>erzeugungsanlagen, der Forcierung von<br />

Fernwärmeanschlüssen als auch der Bereitstellung der Infrastruktur für die E-Mobilität,<br />

wurden getätigt. Diese umgesetzten Projekte tragen nachhaltig zur Senkung<br />

der Feinstaub- und CO -Belastung bei. Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> steht zu ihrer ökologischen<br />

2<br />

Verantwortung und wird auch zukünftig in erneuerbare und alternative <strong>Energie</strong>formen<br />

investieren.<br />

Etliche Projekte wurden geplant, ausgeschrieben und im Rahmen der Herstellungsüberwachung<br />

bis zur Übergabe technisch begleitet. Auszugsweise wurde im Auftrag<br />

der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> unter der Federführung der WDS auf dem Dach der Holding <strong>Graz</strong><br />

Linien-Busgarage in der Kärntnerstraße eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Diese<br />

Anlage ist mit einer Leistung von 150 KWp und einer Modulfläche von 1.100 m²<br />

die größte Photovoltaik-Anlage im Großraum <strong>Graz</strong>. Die dort erzeugte <strong>Energie</strong> wird<br />

zur Gänze ins Netz der Stromnetz <strong>Graz</strong> eingespeist. Dieses von der WDS geplante<br />

Leitprojekt wird nachhaltig ressourcenschonende Alternativenergie liefern und ist integrierter<br />

Bestandteil der E-Mobilität in <strong>Graz</strong>.<br />

Weiters wurden mehrere von der WDS geplante thermosolare Anlagen fertig gestellt<br />

und übergeben.


Kurz und bünd(el)ig: Wer alles zum<br />

Thema Fernwärme<br />

wissen möchte ist bei Frau Fauland richtig!<br />

Renate Fauland,<br />

Technische Kundenberaterin Fernwärme<br />

31


32<br />

Kennzahlen TeUR <strong>2010</strong> TeUR 2009 +/-<br />

Umsatzerlöse 5.019,1 4.743,1 5,8%<br />

Betriebsergebnis 130,7 152,3 -14,2%<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 146,4 163,9 -10,7%<br />

Cashflow aus dem ordentlichen Ergebnis 324,0 294,0 10,2%<br />

Anlagevermögen 2.047,2 2.085,3 -1,8%<br />

Investitionen (Zugang zum Anlagevermögen inklusive<br />

Rechte)<br />

Analyse<br />

In Zusammenarbeit mit einem universitätsnahen Unternehmen hat die WDS eine fundierte<br />

Analyse des <strong>Graz</strong>er Fernwärmenetzes ausgearbeitet. Im Hinblick auf einen<br />

weiteren Ausbau der Solarkapazität wurden die hydraulischen Auswirkungen auf das<br />

bestehende Fernwärmenetz untersucht. Dies ergab, dass diese Anlagen negative<br />

Auswirkungen auf die Nutzung industrieller Abwärme haben. Dazu wurden historische<br />

Messdaten analysiert und die Ergebnisse in Fallstudien und Modellrechnungen<br />

verdeutlicht.<br />

Innovation<br />

Da sich das Unternehmen seit seiner Neuausrichtung prioritär mit der Planung und<br />

Entwicklung alternativer, erneuerbarer <strong>Energie</strong>bereitstellungsanlagen beschäftigt,<br />

wurde die WDS <strong>2010</strong> mit der Projektentwicklung einer solaren Kälteerzeugungsanlage<br />

beauftragt. Die Antriebsenergie der Kälteeinheit soll bei dieser Anlage aus einer<br />

Thermosolaranlage gewonnen werden, allfällig notwendige Zusatzmengen werden<br />

über das Fernwärmenetz bereitgestellt.<br />

Automatisierung<br />

221,5 155,1 42,8%<br />

Bilanzsumme 5.122,6 5.580,2 -8,2%<br />

Eigenkapital 1.373,3 1.748,0 -21,4%<br />

Anzahl der Mitarbeiter 16 18 -11,1%<br />

Durch die Implementierung der Anlagen- bzw. Verrechnungsdetails in das Abrechnungsprogramm<br />

der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> konnte die Fakturierung der Anlagen weitestgehend<br />

automatisiert, der Abrechnungsprozess effizienter gestaltet und in weiterer<br />

Folge auch das Rechnungslayout an jenes der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> angepasst werden, um<br />

so ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten.


Reinhold Berl,<br />

Technischer Kundenberater Erdgas<br />

Gebündeltes<br />

Wissen über Erdgas hat einen Namen:<br />

Reinhold Berl<br />

33


34<br />

Daniela Hütter, Barbara Feldbaumer, Elisabeth Schnur und Helmut Fink,<br />

Pricing und Statistik<br />

Das Team „Pricing und Statistik“<br />

steht für gebündeltes<br />

Know-how in Sachen<br />

Reporting, Preisgestaltung,<br />

Marktbeobachtung und Statistik.


Das Unternehmen<br />

in Zahlen


36<br />

I. Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

AKTIVA<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1. Konzessionen und Rechte 1.678.557,00 2.093<br />

2. Geschäfts(Firmen)wert 119.604.042,00 129.929<br />

3. Geleistete Anzahlungen 183.150,00 0<br />

II. Sachanlagen<br />

121.465.749,00 132.022<br />

1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 3.288.601,53 3.302<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 141.404.973,21 144.705<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.594.433,59 1.407<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 16.656.444,95 6.331<br />

III. Finanzanlagen<br />

162.944.453,28 155.744<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.449.512,93 5.450<br />

2. Ausleihungen an Kommanditisten 15.720.962,18 15.369<br />

3. Beteiligungen 101.664,01 102<br />

4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 6.114.126,50 5.771<br />

27.386.265,62 26.691<br />

Anlagevermögen 311.796.467,90 314.457<br />

b. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.492.867,23 1.437<br />

2. Noch nicht abrechenbare Leistungen 270.708,81 629<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1.763.576,04 2.066<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.180.596,46 17.255<br />

2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 32.637,56 1.162<br />

3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

21.060,45 92<br />

4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 5.138.337,53 4.770<br />

16.372.632,00 23.279<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.824.649,10 1.197<br />

Umlaufvermögen 19.960.857,14 26.542<br />

c. Rechnungsabgrenzungsposten 2.355.600,00 2.409<br />

AKTIVA 334.112.925,04 343.408


PASSIVA<br />

A. negatives eigenkapital<br />

I. Kommanditkapital<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1. Bedungene Einlagen 7.000.000,00 7.000<br />

2. Verlustanteile -7.000.000,00 -7.000<br />

0,00 0<br />

II. Nicht durch bedungene Einlagen gedeckte Verlustanteile -27.466.824,68 -18.961<br />

negatives eigenkapital -27.466.824,68 -18.961<br />

b. Unversteuerte Rücklagen<br />

1. Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen 9.343.435,18 3.409<br />

c. Investitionszuschüsse 3.060.024,00 2.640<br />

D. baukostenzuschüsse 26.134.599,37 26.878<br />

e. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Abfertigungen 5.899.689,22 5.667<br />

2. Rückstellungen für Pensionen 17.154.888,57 16.536<br />

3. Rückstellungen für Kostenersätze 33.471.719,00 34.861<br />

4. Sonstige Rückstellungen 7.931.262,29 6.360<br />

Rückstellungen 64.457.559,08 63.424<br />

F. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten 110.000.000,00 120.000<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 83.500.150,00 79.900<br />

3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5.895.697,13 10.164<br />

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.684.428,61 18.308<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 10.662.410,80 10.503<br />

6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 13.311,67 0<br />

7. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern EUR 2.552.058,34 (VJ: TEUR 1.853)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 358.873,77 (VJ: TEUR 346) 6.194.860,55 5.678<br />

Verbindlichkeiten 236.950.858,76 244.553<br />

g. Rechnungsabgrenzungsposten 21.633.273,33 21.465<br />

PASSIVA 334.112.925,04 343.408<br />

Haftungsverhältnisse 17.439,75 17<br />

Fehlbetrag zu Rückstellungen für Pensionen und Kostenersätze 0,00 375<br />

37


38<br />

II. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

geWInn- UnD VeRlUSTRechnUng<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1. Umsatzerlöse 195.366.522,80 191.984<br />

2. Veränderung des bestandes an noch nicht abrechenbaren leistungen -358.047,91 288<br />

3. Aktivierte eigenleistungen 1.475.825,11 1.023<br />

4. Sonstige betriebliche erträge<br />

a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme<br />

der Finanzanlagen 5.091,00 19<br />

b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 62.033,53 65<br />

c) Übrige 1.984.756,26 2.427<br />

Summe 2.051.880,79 2.511<br />

5. Aufwendungen für Material -130.711.088,68 -127.817<br />

6. Personalaufwand inklusive Kostenersätze an die Stadt graz<br />

a) Löhne -4.556.870,67 -4.777<br />

b) Gehälter -8.531.104,78 -8.311<br />

c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an<br />

betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />

-619.812,85 -188<br />

d) Aufwendungen für Altersversorgung -1.835.007,03 -1.697<br />

e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben<br />

sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -3.649.942,24 -3.684<br />

f) Sonstige Sozialaufwendungen -57.179,65 -73<br />

Summe -19.249.917,22 -18.730<br />

7. Abschreibungen<br />

a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -26.350.933,28 -26.629<br />

abzüglich der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 239.905,00 227<br />

Summe -26.111.028,28 -26.402<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

a) Steuern -54.903,53 -49<br />

b) Übrige -12.032.614,99 -13.609<br />

Summe -12.087.518,52 -13.658<br />

9. beTRIebSeRgebnIS (ZWISchenSUMMe AUS 1.–8.) 10.376.628,09 9.198


geWInn- UnD VeRlUSTRechnUng<br />

10. erträge aus beteiligungen<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.032.711,23 (VJ: TEUR 1.100,0)<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1.036.856,00 1.104<br />

11. erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 235.067,61 214<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche erträge<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (VJ: TEUR 0,2)<br />

147.859,84 169<br />

13. Aufwendungen aus Finanzanlagen -223,62 0<br />

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 87.980,58 (VJ: TEUR 94,0)<br />

-14.367.349,69 -15.543<br />

15. FInAnZeRFOlg (ZWISchenSUMMe AUS 10.–14.) -12.947.789,86 -14.056<br />

16. eRgebnIS DeR geWÖhnlIchen geSchÄFTSTÄTIgKeIT -2.571.161,77 -4.858<br />

17. JAhReSFehlbeTRAg -2.571.161,77 -4.858<br />

18. Auflösung unversteuerter Rücklagen 83.617,74 2<br />

19. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen -6.018.305,15 -3.376<br />

20. JAhReSVeRlUST = bIlAnZVeRlUST -8.505.849,18 -8.232<br />

39


40<br />

III. Anhang zum Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />

1. Allgemeines<br />

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben des Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes 2004<br />

(ELWOG 2004) und des Stmk. Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes 2005 (ELWOG<br />

2005) haben Verteilernetzbetreiber, an deren Netz mehr als 100.000 Kunden angeschlossen sind<br />

und welche zu einem vertikal integrierten Unternehmen gehören, in ihrer Rechtsform, Organisation<br />

und Entscheidungsgewalt unabhängig von den übrigen Tätigkeitsbereichen, die nicht mit der<br />

Verteilung zusammenhängen, zu sein. Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG hat aufgrund dieser gesetzlichen<br />

Vorgabe 2005 die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH gegründet, in welche ab 1.1.2006 der Betrieb<br />

des Netzbereiches Strom ausgelagert wurde. Ein Übertrag des Eigentums am Verteilernetz fand<br />

nicht statt, die Netzanlagen wurden an die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH (bzw. deren, nach erfolgter Umgründung<br />

zum Stichtag 31.12.2005, Gesamtrechtsnachfolgerin Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG)<br />

verpachtet. Ein diesbezüglicher Pachtvertrag wurde am 7.12.2005 abgeschlossen. Die Pachterlöse<br />

werden in den Umsatzerlösen ausgewiesen.<br />

Mit einbringungsvertrag vom 7.12.2005 wurden die zum Verteilernetzbetrieb Strom gehörenden<br />

Vermögensgegenstände und Vertragsverhältnisse zum Stichtag 1.1.2006 in die Stromnetz <strong>Graz</strong><br />

GmbH (bzw. Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG) übertragen. Die dem Teilbetrieb Verteilernetz zugeordneten<br />

Mitarbeiter wurden ab 1.1.2006 in die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH (bzw. & Co KG) übertragen<br />

bzw. im Wege einer im Sinne des § 1 Abs 2 Z 5 AÜG konzerninternen Arbeitskräfteüberlassung der<br />

Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH (bzw. & Co KG) überlassen. Dementsprechende Dienstleistungsverträge<br />

wurden zwischen der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG und Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH am 7.12.2005 abgeschlossen.<br />

Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus den All-Inclusive-Kundenverträgen, sowie<br />

An- und Aufträge für die Herstellung eines Stromanschlusses verbleiben nach dem „Vorleistungsmodell“<br />

im Sinne der Umsatzsteuerrichtlinien 2000 weiterhin bei der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG.<br />

Diese ist gemäß des am 7.12.2005 abgeschlossenen Rahmenvertrages ermächtigt und berechtigt<br />

im Namen und auf Rechnung der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH (bzw. Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG) zu<br />

agieren.<br />

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und<br />

der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />

zu vermitteln, aufgestellt.<br />

Die Bilanzierung, die Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Jahresabschlusses wurden<br />

nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 195 bis 211 UGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften<br />

für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 235 UGB vorgenommen. Der Ausweis des<br />

Eigenkapitals erfolgt im Wesentlichen nach den Richtlinien des österreichischen Instituts der Wirtschaftsprüfer,<br />

IWP/RL 4.<br />

Gemäß Punkt 3.3. (d) des Gesellschaftsvertrages stellen genehmigte, nicht durch Gewinnanteile gedeckte<br />

Entnahmen eine Forderung der Gesellschaft gegenüber den Kommanditisten dar. Aufgrund<br />

der Langfristigkeit dieser Gesellschafterentnahmen erfolgt der Ausweis unter den Ausleihungen an<br />

Kommanditisten.


Die immateriellen gegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen sind mit ihren An-<br />

schaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die, soweit abnutzbar, um planmäßige und erforder-<br />

lichenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen vermindert sind.<br />

In den herstellungskosten selbsterstellter Sachanlagen werden neben den Einzelkosten angemessene<br />

Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert.<br />

Der geschäfts(Firmen)wert wurde im Jahr 2002 gemäß § 202 Abs. 2 Ziff. 3 UGB mit € 203.777.089,43<br />

ermittelt und wird in Anlehnung an IFRS 22 über einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschrieben. Die<br />

Abschreibung wird linear vorgenommen.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear und werden über einen Zeitraum von 4 Jahren<br />

(EDV-Anlagen) bis zu 50 Jahren (Gebäude) vorgenommen. Geringwertige Vermögensgegenstände<br />

bis zu einem Wert von € 400,00 werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Der Bereich der<br />

Zähler und Messgeräte wird entsprechend dieser Bewertungsmöglichkeit sofort abgeschrieben. Für<br />

die Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Ausnahme der Büromaschinen bestehen Festwerte im<br />

Sinne des § 209 Abs. 1 UGB.<br />

Die für die Anschaffung und Herstellung von Sachanlagen gewährten Investitionszuschüsse werden<br />

auf der Passivseite ausgewiesen und werden analog der Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände,<br />

für die sie gewährt bzw. auf die sie übertragen wurden, aufgelöst.<br />

Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, erforderlichenfalls vermindert um außerplanmäßige<br />

Abschreibungen, angesetzt, insofern eine dauerhafte Wertminderung gegeben ist.<br />

Das Umlaufvermögen wird unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Im Bereich<br />

des Lagermaterials wird bei geringer Umschlagshäufigkeit in Einzelfällen eine Abschreibung<br />

vorgenommen. Bei der Bewertung von Forderungen werden erkennbare Risiken durch individuelle<br />

Abwertungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung<br />

Rechnung getragen und dementsprechend wurde diese im Geschäftsjahr mit 3 % vorgenommen.<br />

Die baukostenzuschüsse werden in Höhe des gesamten Zuflusses passiviert und über 20 Jahre<br />

verteilt aufgelöst.<br />

Die Rückstellungen für Abfertigungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen<br />

mit einem Rechnungszinssatz von 4 % p.a. bewertet. Das kalkulatorische Pensionsalter wurde mit<br />

62 Jahre für Frauen und Männer unter Beachtung der Übergangsbestimmungen gemäß Sozialrechtsänderungsgesetz<br />

2008 (BGBl. I Nr. 129/2008 vom 20.10.2008) und des „BVG Altersgrenzen“<br />

(BGBl. 1992/832) angesetzt.<br />

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen,<br />

für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren, auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4 %<br />

p.a. berechnet. Als kalkulatorisches Pensionsantrittsalter werden bei Frauen und Männern 62 Jahre unter<br />

41


42<br />

Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Sozialrechtsänderungsgesetz (BGBl. I Nr. 129/2008<br />

vom 20.10.2008) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 1992/832) angesetzt. Als Basis zur Berechnung<br />

der Pensionsrückstellung dienen die „AVÖ 2008-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung<br />

– Pagler & Pagler“ in der Ausprägung für Angestellte.<br />

Die Rückstellungen für Kostenersätze für die zum Dienst bei der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG<br />

abgeordneten Gemeindebediensteten umfassen Kostenersätze für Ruhe- und Versorgungsgenüsse.<br />

Die Ermittlung erfolgt nach den bestehenden Pensionsregelungen. Ansprüche aufgrund der die<br />

Gleichbehandlung von Männern und Frauen betreffenden Judikatur des Europäischen Gerichtshofes<br />

werden nicht bewertet. Ansonsten dienen dieselben Rechnungsgrundlagen wie für die Rückstellungen<br />

für Pensionen.<br />

Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder für Kollektivvertragsbedienstete werden mit ihrem versicherungsmathematischen<br />

Wert unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 4 % p.a. ausgewiesen.<br />

Die Zuführungen zu den Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder sowie Kostenersätze<br />

werden in eine Personal- und eine Zinsenkomponente getrennt. Die Berechnung der<br />

Zinsenkomponente erfolgte im Berichtsjahr in der vereinfachten Weise, dass der in der Rückstellungsberechnung<br />

verwendete Zinssatz, d.s. 4 % p.a., auf den Rückstellungsbetrag zum 1.1.<strong>2010</strong><br />

angewendet wurde.<br />

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />

Die Gesellschaft weist unter den Passiven ein negatives Eigenkapital in Höhe von € 27.466.824,68<br />

(T€ 18.961,0) aus.<br />

Die Geschäftsführung nimmt zur Frage, ob eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes vorliegt,<br />

wie folgt Stellung:<br />

Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes liegt nicht vor, da die Finanzkraft der Gesellschaft<br />

auf Grundlage der angestellten Erfolgs- und Finanzpläne nach überwiegender Wahrscheinlichkeit<br />

zur Fortführung des Unternehmens ausreicht.<br />

Darüber hinaus haben die Gesellschafter des Unternehmens eine Nachrangigkeitserklärung abgegeben,<br />

wonach sie im Falle der Insolvenz hinsichtlich eines Betrages von € 110 Mio. (Gesellschafterdarlehen)<br />

erst befriedigt werden, wenn alle anderen Gläubiger der Gesellschaft volle Befriedigung<br />

erhalten haben.<br />

Konzernverhältnisse<br />

Die Gesellschaft ist ein Konzernunternehmen iSd § 115 GmbHG und gehört als assoziiertes Unternehmen<br />

gemäß § 244 UGB zum Konsolidierungskreis der <strong>Energie</strong> Steiermark AG, <strong>Graz</strong> (FN 148124 f).


Die Gesellschaft gehört darüber hinaus zum Konsolidierungskreis der Holding <strong>Graz</strong> – Kommunale<br />

Dienstleistungen GmbH, <strong>Graz</strong> und wird At-Equity in den Teilkonzernabschluss der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

Holding GmbH einbezogen. Diese Gesellschaft wird ihrerseits in den Konzernabschluss der Holding<br />

<strong>Graz</strong> – Kommunale Dienstleistungen GmbH vollkonsolidiert.<br />

Zum Bilanzstichtag 31.12.<strong>2010</strong> stellt die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG einen Konzernabschluss nach<br />

§ 244 UGB auf.<br />

Angaben zu geschäften mit nahe stehenden Unternehmen<br />

Die Gesellschaft hat mit der Steweag-Steg gmbh zwei Stromlieferverträge abgeschlossen, welche<br />

regeln, dass die Gesellschaft vom 01.01.2009–31.12.2011 sowie vom 01.01.2012–31.12.2014<br />

die gesamte, über die von der Ökostrombilanzgruppe zugewiesene <strong>Energie</strong>menge hinausgehende,<br />

elektrische <strong>Energie</strong> von der Steweag-Steg GmbH bezieht.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG verpachtet lt. Pachtvertrag vom 07.12.2005 auf unbestimmte<br />

Zeit bestimmte im Eigentum stehende Netzanlagen und dazugehörige Hilfs- und Nebeneinrichtungen<br />

an die Stromnetz graz gmbh & co Kg. Der Pachtzins betrug <strong>2010</strong> € 10.279.873,00.<br />

Außerdem hat die Gesellschaft am 07.12.2005 auf unbestimmte Zeit laufende Dienstleistungsverträge<br />

mit der Stromnetz graz gmbh & co Kg abgeschlossen: Sie umfassen Verträge hinsichtlich<br />

Kundenservice und Netzkundenbetreuung, Technische Services und Shared Services. Für<br />

diese Leistungen verrechnete die Gesellschaft im Jahr <strong>2010</strong> € 15.262.912,00 an die Stromnetz <strong>Graz</strong><br />

GmbH & Co KG.<br />

Die Gesellschaft hat <strong>2010</strong> von der Stromnetz graz gmbh & co Kg netzleistungen im Rahmen<br />

des Vorleistungsmodells in Höhe von € 23.548.649,73 bezogen, die sie wiederum an die Stromkunden<br />

weiterverrechnet hat.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG hat im Geschäftsjahr energie an die WDS Wärmedirektservice<br />

der energie graz gmbh in der Höhe von € 2.044.630,30 geliefert.<br />

43


44<br />

3. Entwicklung des Anlagevermögens<br />

für das Geschäftsjahr 1. Jänner bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

AnlAgenSPIegel<br />

Anlagenposition<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Anschaffungskosten<br />

herstellungskosten<br />

1.1.<strong>2010</strong><br />

Zugänge Abgänge<br />

1. Rechte 25.974.214,66 489.354,61 73.835,84<br />

2. Firmenwert 203.777.089,43 0,00 0,00<br />

3. Geleistete Anzahlungen 0,00 183.150,00 0,00<br />

Summe 1.–3. 229.751.304,09 672.504,61 73.835,84<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf<br />

fremdem Grund<br />

a. Unbebaute Grundstücke<br />

Grundwert 37.975,18 0,00 0,00<br />

b. Bebaute Grundstücke<br />

Grundwert 339.278,74 0,00 0,00<br />

Grundstückseinrichtungen 205.056,12 0,00 0,00<br />

Gebäudewert 6.113.376,99 -11.220,39 0,00<br />

Summe 1.a.–1.b. 6.695.687,03 -11.220,39 0,00<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 404.139.354,68 7.190.957,96 819.660,04<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.869.077,59 557.303,32 99.789,07<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 6.330.601,24 14.805.529,47 5.434,89<br />

Summe 1.–4. 424.034.720,54 22.542.570,36 924.884,00<br />

Summe I.–II. 653.786.024,63 23.215.074,97 998.719,84<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.449.512,93 0,00 0,00<br />

2. Ausleihungen an Kommanditisten 21.362.859,37 352.102,81 0,00<br />

3. Beteiligungen 146.210,85 0,00 0,00<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens 5.947.531,97 343.350,00 0,00<br />

Summe 1.–4. 32.906.115,12 695.452,81 0,00<br />

Summe I.–III. 686.692.139,75 23.910.527,78 998.719,84


Umbuchungen<br />

Anschaffungskosten<br />

herstellungskosten<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

buchwert<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

buchwert<br />

1.1.<strong>2010</strong><br />

eUR<br />

Abschreibungen<br />

des geschäftsjahres<br />

0,00 26.389.733,43 24.711.176,43 1.678.557,00 2.092.942,80 833.554,71<br />

0,00 203.777.089,43 84.173.047,43 119.604.042,00 129.929.391,00 10.325.349,00<br />

0,00 183.150,00 0,00 183.150,00 0,00 0,00<br />

0,00 230.349.972,86 108.884.223,86 121.465.749,00 132.022.333,80 11.158.903,71<br />

0,00 37.975,18 0,00 37.975,18 37.975,18 0,00<br />

0,00 339.278,74 0,00 339.278,74 339.278,74 0,00<br />

0,00 205.056,12 126.422,51 78.633,61 80.792,61 2.159,00<br />

121.000,00 6.223.156,60 3.390.442,60 2.832.714,00 2.843.487,00 120.552,61<br />

121.000,00 6.805.466,64 3.516.865,11 3.288.601,53 3.301.533,53 122.711,61<br />

4.335.250,87 414.845.903,47 273.440.930,26 141.404.973,21 144.705.130,00 14.688.302,06<br />

18.000,00 7.344.591,84 5.750.158,25 1.594.433,59 1.406.807,06 381.015,90<br />

-4.474.250,87 16.656.444,95 0,00 16.656.444,95 6.330.601,24 0,00<br />

0,00 445.652.406,90 282.707.953,62 162.944.453,28 155.744.071,83 15.192.029,57<br />

0,00 676.002.379,76 391.592.177,48 284.410.202,28 287.766.405,63 26.350.933,28<br />

0,00 5.449.512,93 0,00 5.449.512,93 5.449.512,93 0,00<br />

0,00 21.714.962,18 5.994.000,00 15.720.962,18 15.368.859,37 0,00<br />

0,00 146.210,85 44.546,84 101.664,01 101.664,01 0,00<br />

0,00 6.290.881,98 176.755,48 6.114.126,50 5.770.776,50 0,00<br />

0,00 33.601.567,94 6.215.302,32 27.386.265,62 26.690.812,81 0,00<br />

0,00 709.603.947,70 397.807.479,80 311.796.467,90 314.457.218,44 26.350.933,28<br />

45


46<br />

4. Forderungen<br />

FORDeRUngenSPIegel eUR<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände<br />

Summe<br />

* Vorjahreswerte<br />

5. Investitionszuschüsse<br />

lt. bilanz<br />

11.180.596,46<br />

17.254.820,54*<br />

32.637,56<br />

1.162.026,66*<br />

21.060,45<br />

92.303,88*<br />

5.138.337,53<br />

4.770.090,93*<br />

16.372.632,00<br />

23.279.242,01*<br />

davon Rest-<br />

laufzeit > 1 Jahr<br />

0,00<br />

0,00*<br />

0,00<br />

0,00*<br />

0,00<br />

0,00*<br />

19.866,75<br />

6.729,35*<br />

19.866,75<br />

6.729,35*<br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

134.427,28<br />

206.338,88*<br />

0,00<br />

0,00*<br />

134.427,28<br />

206.338,88*<br />

InVeSTITIOnSZUSchÜSSe AUS ÖFFenTlIchen MITTeln eUR<br />

Sachanlagen<br />

1. Technische Anlagen und<br />

Maschinen<br />

2. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen in Bau<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2010</strong><br />

Zugänge<br />

Verbrauch zur<br />

Deckung der<br />

Abschreibungen<br />

Auflösung zu<br />

abgegangenen<br />

Anlagen und<br />

Rückzahlungen<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

2.639.929,00 260.000,00 239.905,00 0,00 2.660.024,00<br />

0,00 400.000,00 0,00 0,00 400.000,00<br />

Summe 2.639.929,00 660.000,00 239.905,00 0,00 3.060.024,00<br />

6. Bewertungsreserve<br />

beWeRTUngSReSeRVe AUFgRUnD VOn SOnDeRAbSchReIbUngen<br />

geMÄSS § 12 eStg eUR<br />

Sachanlagen<br />

Technische Anlagen und<br />

Maschinen<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2010</strong><br />

Zugänge<br />

Verbrauch zur<br />

Deckung der<br />

Abschreibungen<br />

Auflösung zu<br />

abgegangenen<br />

Anlagen und<br />

Rückzahlungen<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

32.354,00 0,00 2.242,00 0,00 30.112,00<br />

Summe 32.354,00 0,00 2.242,00 0,00 30.112,00


eWeRTUngSReSeRVe AUFgRUnD VOn SOnDeRAbSchReIbUngen<br />

geMÄSS § 7a eStg eUR<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

7. Verbindlichkeiten<br />

VeRbInDlIchKeITenSPIegel eUR<br />

Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung<br />

von Nichtkreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

Erhaltene Anzahlungen auf<br />

Bestellungen<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern<br />

davon im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit<br />

übrige<br />

Summe<br />

* Vorjahreswerte<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2010</strong><br />

gesamt<br />

110.000.000,00<br />

120.000.000,00*<br />

83.500.150,00<br />

79.900.150,00*<br />

5.895.697,13<br />

10.163.882,07*<br />

20.684.428,61<br />

18.307.981,95*<br />

10.662.410,80<br />

10.503.164,25*<br />

13.311,67<br />

114,89*<br />

6.194.860,55<br />

5.677.920,65*<br />

2.552.058,34<br />

1.853.430,51*<br />

358.873,77<br />

345.648,43*<br />

3.283.928,44<br />

3.478.841,71*<br />

236.950.858,76<br />

244.553.213,81*<br />

Zugänge<br />

Verbrauch zur<br />

Deckung der<br />

Abschreibungen<br />

bis zu<br />

einem Jahr<br />

10.000.000,00<br />

10.000.000,00*<br />

83.500.150,00<br />

79.900.150,00*<br />

5.895.697,13<br />

10.163.882,07*<br />

20.680.492,20<br />

18.294.830,93*<br />

10.662.410,80<br />

10.503.164,25*<br />

13.311,67<br />

114,89*<br />

6.194.860,55<br />

5.677.920,65*<br />

2.552.058,34<br />

1.853.430,51*<br />

358.873,77<br />

345.648,43*<br />

3.283.928,44<br />

3.478.841,71*<br />

136.946.922,35<br />

134.540.062,79*<br />

Auflösung zu<br />

abgegangenen<br />

Anlagen und<br />

Rückzahlungen<br />

Restlaufzeit<br />

zwischen<br />

1 und 5 Jahren über 5 Jahre<br />

100.000.000,00<br />

110.000.000,00*<br />

3.936,41<br />

13.151,02*<br />

100.003.936,41<br />

110.013.151,02*<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Rechte 81.375,74 0,00 81.375,74 0,00 0,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Technische Anlagen und<br />

Maschinen<br />

2. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

3. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen in Bau<br />

1.463.103,88 2.902.968,32 0,00 0,00 4.366.072,20<br />

47.908,53 107.483,59 0,00 0,00 155.392,12<br />

1.784.005,62 3.007.853,24 0,00 0,00 4.791.858,86<br />

Summe 3.376.393,77 6.018.305,15 81.375,74 0,00 9.313.323,18<br />

0,00<br />

0,00*<br />

0,00<br />

0,00*<br />

0,00<br />

0,00*<br />

47


48<br />

8. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz und der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die Postenbezeichnungen wurden gemäß § 223 Abs. 4 UGB auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt.<br />

A. Bilanz<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem Anlagespiegel zu entnehmen.<br />

Der Buchwert der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen zum 31.12.<strong>2010</strong><br />

verteilt sich auf die Geschäftsbereiche wie folgt:<br />

SAchAnlAgen InKl. IMMATeRIelle<br />

VeRMÖgenSgegenSTÄnDe<br />

Der geschäfts(Firmen)wert wurde gemäß § 202 Abs. 2 Ziff. 3 UGB mit € 203.777.089,43 ermittelt<br />

und wird über einen Zeitraum von 20 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibung für das Jahr<br />

<strong>2010</strong> beträgt € 10.325.349,00 (T€ 10.325,3).<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen beinhalten:<br />

die Beteiligungsansätze an der WDS Wärmedirektservice der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH mit<br />

€ 879.512,93 (T€ 879,5), an der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG mit € 4.535.000,00 (T€ 4.535,0)<br />

und an der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH mit € 35.000,00 (T€ 35,0).<br />

In den beteiligungen sind enthalten:<br />

beTeIlIgUngen<br />

Für Kapitel 8 gilt: Alle in Klammern gesetzten Werte bezeichnen Vorjahreswerte!<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

Strom 116.434.125,97 119.784,1<br />

Erdgas 46.139.184,33 49.913,0<br />

Fernwärme 117.467.593,70 113.909,7<br />

Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung 3.508.472,97 3.129,3<br />

Verwaltung 860.825,31 1.030,3<br />

Summe Immaterielles- und Sachanlagevermögen<br />

zuzüglich Finanzanlagevermögen<br />

284.410.202,28<br />

27.386.265,62<br />

287.766,4<br />

26.690,8<br />

Summe Anlagevermögen 311.796.467,90 314.457,2<br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

EXAA Abwicklungsstelle für <strong>Energie</strong>produkte AG 33.496,09 33,5<br />

<strong>Graz</strong>er <strong>Energie</strong>agentur GmbH 51.064,77 51,1<br />

APCS Power Clearing and Settlement AG 10.730,19 10,7<br />

Einkaufsgenossenschaft der österreichischen E-Werke 1.308,11 1,3<br />

Arge Kraftwerk Puntigam 363,36 0,4<br />

AGCS Gas Clearing and Settlement AG 3.459,61 3,5<br />

CISMO Clearing Integrated Services and Market Operation GmbH 1.241,88 1,2


Die Ausleihungen an Kommanditisten betreffen laut Gesellschaftsvertrag genehmigte Entnahmen<br />

der Kommanditisten.<br />

Bei Wertpapieren des Anlagevermögens, die zur Deckung der Pensionsrückstellung dienen, wurde<br />

nicht in der Höhe von € 37.090,88 auf den niedrigeren Kurswert abgeschrieben, da die Kursschwankungen<br />

auf Marktzinsänderungen zurückzuführen sind und dies bei festverzinslichen Wertpapieren<br />

keine voraussichtlich dauernde Wertminderung darstellt. Bei den Wertpapieren wurde auch eine<br />

Zuschreibung in Höhe von € 60.526,62 unterlassen. Die Wertpapiere gliedern sich auf in österreichische<br />

Anleihen: Buchwert: € 2.588.250,00, Zeitwert: € 2.670.600,00, deutsche Anleihen: Buchwert:<br />

€ 1.513.500,00, Zeitwert: € 1.533.150,00, französische Anleihen: Buchwert: 1.585.550,00, Zeitwert:<br />

€ 1.554.150,00 und österreichische Fonds: Buchwert: € 426.826,50, Zeitwert: € 485.712,24.<br />

Die Fristigkeiten der Forderungen sowie die Pauschalwertberichtigungen sind beiliegendem Forderungsspiegel<br />

zu entnehmen. Es bestehen keine wechselmäßigen Forderungen.<br />

Die Forderungen aus lieferungen und leistungen beinhalten Forderungen aus den All-Inclusive-<br />

Kundenverträgen und Forderungen aus An- und Aufträgen für die Herstellung eines Stromanschlusses<br />

nach dem Vorleistungsmodell im Namen und auf Rechnung der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co<br />

KG in Höhe von € 1.572.531,62 (T€ 2.270,7). Die Position Rechnungsabgrenzung von noch nicht<br />

verrechneten lieferungen und leistungen in Höhe von € 4.600.448,43 (T€ 7.532,5) wird seit 2009<br />

nicht mehr bei den sonstigen Forderungen sondern in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

ausgewiesen.<br />

Die im Jahr <strong>2010</strong> ausgewiesenen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten<br />

im Wesentlichen Verrechnungen mit der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG. Insgesamt sind Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 32.517,56 (T€ 333,3) enthalten.<br />

Als Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht werden<br />

sonstige Forderungen gegenüber der Holding <strong>Graz</strong> – Kommunale Dienstleistungen GmbH, der<br />

Arge Kraftwerk Puntigam und der <strong>Graz</strong>er <strong>Energie</strong>agentur GmbH ausgewiesen.<br />

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthalten an wesentlichen Positionen:<br />

Forderungen aus Vorauszahlungen an das Personal € 1.088.668,33 (T€ 1.129,7), Forderungen an das<br />

Finanzamt aus noch nicht abzugsfähigen Vorsteuern € 3.015.018,46 (T€ 2.812,7), Abgrenzung von<br />

Mahngebühren € 416.445,53 (T€ 421,2) sowie Abgrenzung von Wertpapiererträgen € 125.049,46<br />

(T€ 118,7). In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von € 552.818,94 (T€ 543,0) enthalten,<br />

die erst im Folgejahr zahlungswirksam werden.<br />

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet zur Gänze die Prämien für die Abschlüsse<br />

dreier Zinscaps, die zu den jeweiligen Zinsfälligkeitstagen aufgelöst werden. Die Zinscaps haben<br />

folgende Laufzeiten: 29.05.2007–29.05.2012, 01.01.2013–01.01.2019, 01.01.2014–01.01.2018.<br />

Die Gesellschaft hat die mit Konjunkturbelebungsgesetz eingeführte vorzeitige Absetzung für<br />

Abnutzung gemäß § 7a. EStG in Höhe von 30 % der Anschaffungs- oder Herstellkosten von<br />

€ 9.313.323,18 Anspruch genommen.<br />

Bezüglich der Entwicklung der Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln wird auf die gleichnamigen<br />

Spiegel verwiesen.<br />

Die Rückstellungen für Kostenersätze an die Stadt <strong>Graz</strong> für die abgeordneten Gemeindebediensteten<br />

umfassen Kostenersätze für Ruhe- und Versorgungsgenüsse.<br />

49


50<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind u. a. die Rückstellungen für Jubiläumsgelder € 1.279.738,23<br />

(T€ 1.252,8), für noch nicht konsumierte Urlaube und Zeitguthaben € 1.088.713,22 (T€ 1.021,9), für<br />

Leitungsumlegungen im Zuge des Ausbaues der Koralmbahn gemäß Generalübereinkommen mit<br />

der Bundesbahn € 510.000,00 (T€ 510,0), für noch nicht fakturierte Fremdleistungen € 3.872.711,00<br />

(T€ 2.052,6), für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten € 64.200,00 (T€ 36,2), für IT-Services<br />

€ 259.400,00 (T€ 0,0), und für Rückstellungen für Vorruhestand € 486.685,54 (T€ 378,0) enthalten.<br />

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sind dem beiliegenden Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen.<br />

Als Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von nichtkreditinstituten werden die nachrangig<br />

gestellten Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>Energie</strong> Steiermark Finanz-Service GmbH und der<br />

Holding <strong>Graz</strong> – Kommunale Dienstleistungen GmbH ausgewiesen.<br />

Die in den Verbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen enthaltenen Verbindlichkeiten<br />

bestehen im Wesentlichen gegenüber der Steirischen Gas-Wärme GmbH, der STEWEAG-STEG<br />

GmbH sowie gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht und betreffen<br />

die Verbindlichkeiten gegenüber der Holding <strong>Graz</strong> – Kommunale Dienstleistungen GmbH iHv<br />

€ 760.342,62 (T€ 804,0).<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten gegenüber<br />

dem Komplementärgesellschafter <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH € 70.643,57 (T€ 74,8), der Stromnetz<br />

<strong>Graz</strong> GmbH & Co KG € 9.544.314,87 (T€ 10.428,4) und der WDS Wärmedirektservice der<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH € 1.047.452,36 (T€ 0,0).<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten an wesentlichen Posten: Kautionen und Verbindlichkeiten<br />

aus Endabrechnungen € 1.545.295,78 (T€ 1.502,3), Verbindlichkeiten aus Steuern<br />

€ 2.552.058,34 (T€ 1.853,4), Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit € 358.873,77<br />

(T€ 345,6) und Zinsenabgrenzungen € 1.672.802,46 (T€ 1.955,0). In den sonstigen Verbindlichkeiten<br />

sind Aufwendungen in Höhe von € 1.990.621,47 (T€ 2.461,4) enthalten, die erst im Folgejahr<br />

zahlungswirksam werden.<br />

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet die Pachtvorauszahlung gemäß Pachtvertrag mit<br />

der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG in Höhe von € 21.526.318,04 (T€ 21.465,3) und Ertragsabgrenzungen<br />

in der Höhe von € 106.955,29 (T€ 0,0).<br />

Unter den haftungsverhältnissen wird eine Bankgarantie für die SOLAR <strong>Graz</strong> GmbH bei der Raiffeisen<br />

Landesbank in der Höhe von € 17.439,75 (T€ 17,4) erfasst.<br />

Die Verpflichtungen aus der nutzung von in der bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen belaufen<br />

sich im nächsten Jahr auf € 961.552,35 (T€ 951,9) und in den nächsten fünf Jahren insgesamt auf<br />

€ 4.807.761,75 (T€ 4.759,7).<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG hat im Jahr 2007 zwei Zinsabsicherungsgeschäfte abgeschlossen.<br />

Einerseits wurde ein Zinsswapgeschäft über Nominale € 20.000.000,00 mit dem Endedatum<br />

29.5.2014 abgeschlossen, bei dem per 31.12.<strong>2010</strong> ein negativer Marktwert von € 1.383.663,87<br />

(T€ 1.661,0) besteht. Weiters wurde ein Zinscapgeschäft über Nominale € 20.000.000,00 mit<br />

dem Endedatum 29.5.2012 abgeschlossen, bei dem per 31.12.<strong>2010</strong> ein positiver Marktwert von<br />

€ 944,50 (T€ 37,4) besteht.


Die Gesellschaft hat 2009 weitere zwei Zinscapgeschäfte über je Nominale € 45.000.000,00 ab-<br />

geschlossen, eines mit Laufzeit von 01.01.2014-01.01.2018 mit einem positiven Marktwert zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> von € 913.839,19 (T€ 941,7), und ein anderes mit Laufzeit von 01.01.2013-01.01.2019<br />

mit einem positiven Marktwert von € 1.297.810,25 (T€ 1.366,4). Die Marktwerte entsprechen den<br />

beizulegenden Zeitwerten.<br />

Die abgeschlossenen Zinsabsicherungsgeschäfte bilden mit den Fremdfinanzierungsinstrumenten<br />

der Gesellschaft eine Bewertungseinheit.<br />

B. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die Umsatzerlöse gliedern sich in Erlöse aus Lieferungen und Leistungen € 159.499.783,57<br />

(T€ 157.257,7), in Erlöse aus Kundenaufträgen € 7.625.956,39 (T€ 7.102,0), in Erlöse aus Dienstleistungsvertrag<br />

€ 15.262.912,00 (T€ 15.316,2), in Erlöse aus Verpachtung des Verteilernetzes<br />

Strom € 10.279.873,00 (T€ 9.702,8) und in Erträge aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen<br />

€ 2.697.997,84 (T€ 2.604,9). In den Erlösen aus Lieferungen und Leistungen sind der Stromnetz<br />

<strong>Graz</strong> GmbH & Co KG zuordenbare Netzerlöse nach dem Vorleistungsmodell in Höhe von<br />

€ 23.548.649,73 (T€ 23.758,7) enthalten.<br />

Die gesamten Umsatzerlöse werden den Geschäftsbereichen wie folgt zugerechnet:<br />

UMSATZeRlÖSe<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

Strom 100.660.067,84 104.308,2<br />

Erdgas 29.872.647,65 28.531,7<br />

Fernwärme 55.533.082,05 50.556,4<br />

Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung 5.209.710,47 4.841,7<br />

Verwaltung 4.091.014,79 3.745,7<br />

Die erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen resul-<br />

tieren aus dem erzielten Verkaufserlös veräußerter Vermögensgegenstände € 10.000,00 (T€ 18,6)<br />

saldiert mit dem Abgang Restbuchwert € 4.909,00 (T€ 0,0) – somit € 5.091,00 (T€ 18,6).<br />

Die übrigen sonstigen betrieblichen erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Sondergebühren<br />

€ 958.907,21 (T€ 1.050,2), Erträge aus Vermietung und Verpachtung € 62.614,90<br />

(T€ 50,1), Erträge aus Personalabstellung € 118.964,26 (T€ 162,4), Aufwandsvergütung für die Heizkostenabrechnung<br />

€ 514.624,63 (T€ 498,2), Erträge Ausbuchungen verjährter Guthaben € 33.121,64<br />

(T€ 154,4) sowie Erträge aus der Rückzahlung der Ausgleichsabgabe Ökostrom für 2003 € 0,00<br />

(T€ 293,0).<br />

Der Posten Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene leistungen gliedert sich in Materialverbrauch<br />

€ 1.629.288,72 (T€ 1.551,1), Bezugskosten Strom-Netz aus der Verrechnung der Netzerlöse<br />

durch die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG nach dem Vorleistungsmodell € 23.548.649,73<br />

(T€ 23.758,7), <strong>Energie</strong>bezug Strom € 51.023.924,37 (T€ 50.942,5), Bezugskosten Erdgas-Netz<br />

€ 479.890,39 (T€ 152,5), <strong>Energie</strong>bezug Erdgas € 19.284.156,08 (T€ 19.568,2) und Fernwärmebezugskosten<br />

€ 34.745.179,39 (T€ 31.844,3).<br />

51


52<br />

In den Aufwendungen für Abfertigungen und leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorge-<br />

kassen sind enthalten: € 589.605,44 (T€ 449,3) für Abfertigungszahlungen, € 5.668,79 (Auflösung<br />

von T€ 281,1) für die Zuführung der Abfertigungsrückstellung und € 24.538,62 (T€ 19,6) Beitragszahlungen<br />

an Vorsorgekassen. In den Aufwendungen für Abfertigungen sind Aufwendungen für<br />

leitende Angestellte in Höhe von € 5.851,87 (T€ 14,9) enthalten.<br />

Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten: € 4.552.503,79 (T€ 4.606,7) für Pensionszahlungen<br />

saldiert mit Pensionsbeitragszahlungen und Rückersätzen durch Sozialversicherungen in<br />

Höhe von € 202.580,05 (T€ 208,9), die Auflösung der Rückstellungen für Versorgungsverpflichtungen<br />

in Höhe von € 42.118,14 (T€ 701,3), die Auflösung der Rückstellungen der besonderen Art für<br />

Versorgungsverpflichtungen Magistrat € 2.686.128,62 (T€ 2.219,8) und Zahlungen an Pensionskassen<br />

in Höhe von € 10.750,00 (T€ 11,0). In den Aufwendungen für Altersvorsorgung sind Aufwendungen<br />

für leitende Angestellte in Höhe von € 44.700,24 (T€ 59,7) enthalten.<br />

Die Sozialkapitalrückstellungen werden in eine Personal- und Zinsenkomponente getrennt. Die<br />

im Finanzaufwand ausgewiesene Zinsenkomponente für das Sozialkapital beträgt € 2.332.655,61<br />

(T€ 2.369,7).<br />

Die im Personalaufwand enthaltenen Kostenersätze an die Stadt <strong>Graz</strong> verteilen sich wie folgt:<br />

KOSTeneRSÄTZe<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich in:<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

Ruhe- und Versorgungsgenüsse 1.112.250,26 1.641,1<br />

Sozialaufwendungen 31.090,00 53,2<br />

Steuern, außer Steuern vom einkommen, diese beinhalten im Wesentlichen die Grundsteuer<br />

€ 11.401,07 (T€ 10,2), Kfz-Steuer € 24.476,80 (T€ 21,8) und <strong>Energie</strong>abgaben für den Eigenverbrauch<br />

€ 18.203,66 (T€ 16,0) und<br />

übrige, diese enthalten an wesentlichen Aufwendungen: Fremdleistungen € 7.475.270,32<br />

(T€ 8.366,5), Aufwendungen für Dienstnehmer ohne Dienstverhältnis € 662.702,58 (T€ 635,3),<br />

Mieten und Pachten einschließlich des Leasingaufwandes € 999.909,12 (T€ 1.010,3), Werbeaufwendungen<br />

und Inserate € 499.201,10 (T€ 706,1), Zahlungsausfälle sowie Wertberichtigungen zu<br />

Forderungen € 322.345,65 (T€ 390,5), Versicherungen € 190.846,31 (T€ 193,3), Rechts-, Prüfungsund<br />

Beratungskosten, Gutachten € 193.246,40 (T€ 465,0) sowie Verluste aus dem Abgang von<br />

Sachanlagen € 203.972,96 (T€ 139,8).<br />

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen betreffen ausschließlich die Jahresabrechnung <strong>2010</strong> mit der<br />

ARGE Kraftwerk Puntigam.<br />

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Kreditzinsen in Höhe<br />

von € 11.893.608,55 (T€ 13.022,1), die Zinsenkomponente für das Sozialkapital in Höhe von<br />

€ 2.332.655,61 (T€ 2.369,7) und die Verzinsung der Verrechnungsforderung der Stromnetz <strong>Graz</strong><br />

GmbH & Co KG in Höhe von € 87.980,58 (T€ 94,0).<br />

Die Auflösung unversteuerter Rücklagen betrifft die Auflösung von stillen Rücklagen gemäß § 12<br />

EStG in Höhe von € 2.242,00 (T€ 2,2) und die Auflösung der Rücklage gemäß § 7a EStG in Höhe<br />

von € 81.375,74 (T€ 0,0).


9. Unbundling Bilanz - Unbundling GuV<br />

Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen der Trennung der Stromhandels- und Erzeugungs- und<br />

der Verteilungsaktivitäten im Sinne des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ELWOG) erfolgte ab 1.1.2006<br />

die Ausgliederung des Verteilernetzbereiches Strom in die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG, daher<br />

entfällt die gesonderte Darstellung gem. § 8 ELWOG nach den Aktivitäten des Strombereiches.<br />

10. Unternehmensdaten<br />

A. Anzahl der Arbeitnehmer<br />

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer betrug 277 (285), davon 163 (164) Angestellte,<br />

111 (118) Arbeiter und 3 (3) Lehrlinge.<br />

B. Konzernverhältnisse<br />

Komplementärgesellschafterin:<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH, <strong>Graz</strong><br />

Kommanditgesellschafter:<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> Holding GmbH, <strong>Graz</strong> € 3.430.000,00<br />

<strong>Energie</strong> Steiermark AG, <strong>Graz</strong> € 3.430.000,00<br />

Stadt <strong>Graz</strong> € 140.000,00<br />

C. verbundene Unternehmen<br />

WDS Wärmedirektservice der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> Gesellschaft m.b.H., <strong>Graz</strong><br />

(Anteil am Stammkapital 100 %; Eigenkapital € 1.294.915,27 (T€ 1.709,7)<br />

Jahresüberschuss <strong>2010</strong> € 125.235,82 (T€ 125,8)).<br />

SOLAR <strong>Graz</strong> GmbH, <strong>Graz</strong><br />

(Anteil der WDS Wärmedirektservice der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />

am Stammkapital 100 %; Eigenkapital € 11.152,43 (T€ -17,1)<br />

Jahresüberschuss <strong>2010</strong> € 28.211,70 (T€ 6,9)).<br />

Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH, <strong>Graz</strong><br />

(Anteil am Stammkapital 100 %; Eigenkapital € 43.263,52 (T€ 40,8)<br />

Jahresüberschuss <strong>2010</strong> € 2.441,52 (T€ 10,9)).<br />

Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG, <strong>Graz</strong><br />

(Anteil am Stammkapital 100 %; Eigenkapital € 4.535.000,00 (T€ 4.535,0)<br />

Jahresüberschuss <strong>2010</strong> € 768.779,84 (Jahresfehlbetrag T€ 1.379,6)).<br />

53


54<br />

D. Beteiligungen<br />

Arge Kraftwerk Puntigam, <strong>Graz</strong><br />

(Anteil 33,33 % am Stammkapital, Eigenkapital € 1.090,08, Jahresüberschuss <strong>2010</strong> € 0,00)<br />

EGE-Einkaufsgenossenschaft österreichischer Elektrizitätswerke reg.Gen.m.b.H., Wien<br />

(Anteil 3,28% an den Geschäftsanteilen, Eigenkapital € 549.518,20,<br />

Jahresüberschuss 2009 € 172.298,39). Ein Jahresabschluss <strong>2010</strong> liegt noch nicht vor.<br />

<strong>Graz</strong>er <strong>Energie</strong>agentur GmbH, <strong>Graz</strong><br />

(Anteil 47,5 % am Stammkapital, Eigenkapital € 183.223,90,<br />

Jahresüberschuss <strong>2010</strong> € 3.884,50).<br />

AGCS Gas Clearing and Settlement AG, Wien<br />

(Anteil 0,16 % am Grundkapital, Eigenkapital € 2.797.729,25,<br />

Jahresfehlbetrag 2009 € 85.633,15). Ein Jahresabschluss <strong>2010</strong> liegt noch nicht vor.<br />

APCS Power Clearing and Settlement AG, Wien<br />

(Anteil 0,46 % am Grundkapital, Eigenkapital € 2.078.252,15,<br />

Jahresfehlbetrag 2009 € 241.114,85). Ein Jahresabschluss <strong>2010</strong> liegt noch nicht vor.<br />

EXAA Abwicklungsstelle für <strong>Energie</strong>produkte AG, <strong>Graz</strong><br />

(Anteil 2,98 % am Grundkapital, Eigenkapital € 1.167.150,06,<br />

Jahresüberschuss 2009 € 283.427,00). Ein Jahresabschluss <strong>2010</strong> liegt noch nicht vor.<br />

CISMO Clearing Integrated Services and Market Operation GmbH<br />

(Anteil 0,31 % am Stammkapital, Eigenkapital € 2.580.741,98,<br />

Jahresüberschuss 2009 € 1.778.350,87). Ein Jahresabschluss <strong>2010</strong> liegt noch nicht vor.<br />

E. Organe der Gesellschaft<br />

AUFSIchTSRAT der energie graz gmbh:<br />

Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK, Wildon (Vorsitzender)<br />

Vorstandsdirektor Dr. Oswin KOIS, <strong>Graz</strong> (Stellvertreter des Vorsitzenden)<br />

Vorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang MESSNER, <strong>Graz</strong><br />

Dr. Manfred PROSKE, <strong>Graz</strong><br />

Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Olaf KIESER, <strong>Graz</strong><br />

Dipl.-Ing. Christian PURRER, <strong>Graz</strong><br />

Vom betriebsrat entsandt<br />

Karl KLAPSCH, <strong>Graz</strong><br />

Franz SAUSENG, <strong>Graz</strong><br />

Robert RAGAN, <strong>Graz</strong> (ab 02.03.<strong>2010</strong>)<br />

Ing. Klaus WAGNER, <strong>Graz</strong> (bis 02.03.<strong>2010</strong>)<br />

geSchÄFTSFÜhRUng erfolgt durch:<br />

eneRgIe gRAZ gMbh<br />

Mag. Dr. Gert Roman HEIGL<br />

Dipl.-Ing. Dr. Rudolf STEINER


IV. Kennzahlen<br />

FInAnZIeRUngSKennZAhlen <strong>2010</strong> 2009<br />

Verschuldungsgrad 1) ∑ Fremdkapital * 100 / ∑ Passiva 96,69% 95,93%<br />

Anlagenabnutzungsgrad<br />

Reinvestitionsquote<br />

kum. Abschreibung (SAV) /<br />

hist. Anschaffungskosten (SAV)<br />

Sachanlageinvestitionen * 100 /<br />

Abschreibung (SAV)<br />

63,44% 63,27%<br />

148,38% 93,81%<br />

Working Capital (in TEUR) ∑ kfr Aktiva – ∑ kfr Passiva -124.939 -131.280<br />

Working Capital Ratio ∑ kfr Aktiva * 100 / ∑ kfr Passiva 13,79% 18,06%<br />

Ebit Marge Betriebsergebnis * 100 / Umsatzerlöse 5,31% 4,79%<br />

Cash Flow / Umsatz<br />

Cash Flow aus laufender Geschäfts-<br />

tätigkeit * 100 / Umsatzerlöse<br />

1) Baukostenzuschüsse, Investitionszuschüsse und unversteuerte Rücklagen werden dem Eigenkapital zugeordnet<br />

13,86% 8,45%<br />

55


56<br />

V. Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage des<br />

Unternehmens<br />

1.1 Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Nach der globalen Rezession aufgrund der von den USA ab 2007 ausgehenden Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

zeigt die Weltwirtschaft nun eine deutliche Erholung. Während die Weltwirtschaftsleistung<br />

im 1. Halbjahr <strong>2010</strong> noch sehr kräftig wuchs, verzeichnete man im 2. Halbjahr <strong>2010</strong> zwar<br />

weiterhin Wachstumsraten, die jedoch etwas abflachten, wodurch sich laut Prognose der OeNB<br />

vom Dezember <strong>2010</strong> im gesamten Jahr <strong>2010</strong> ein globales BIP-Wachstum von voraussichtlich 4,7 %<br />

ergibt. Seit Mitte 2009 ist auch der Euroraum wieder auf Wachstumskurs, was sich beim BIP mit voraussichtlich<br />

plus 1,6 % bis 1,8 % niederschlägt. Österreichs Wirtschaft zeigt seit Mitte 2009 ebenfalls<br />

steigende Wachstumsraten – lediglich zu Jahresbeginn <strong>2010</strong> stagnierte die Wirtschaft, erholte sich<br />

jedoch zur Jahresmitte, wofür sich hauptsächlich der Außenhandel verantwortlich zeichnet. Der<br />

private Konsum erwies sich – auch während der Krise – als relativ stabil und die Investitionstätigkeit<br />

legte ab Ende des 2. Quartals zu. In Österreich beträgt das Wirtschaftswachstum für <strong>2010</strong> laut Prognose<br />

ca. 1,9 %, 2011 rechnet man mit ca. 2,1 %. 1<br />

Wirtschaftliche Entwicklungen wirken sich über die Privat-, Gewerbe- und Industriekunden direkt<br />

auf die Ertragssituation der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> aus, weshalb der Wirtschaftsaufschwung im Jahr <strong>2010</strong><br />

auch positiv für die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> zu sehen ist. Die aus Sicht der Gesamtwirtschaft negativen Wetterbedingungen<br />

hatten auf die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> den gegenteiligen Effekt, da die Witterung vor allem<br />

den <strong>Energie</strong>verbrauch der Haushalte, insbesondere die Gas- und Wärmenachfrage, beeinflusst. So<br />

hatte das erste Halbjahr <strong>2010</strong> aufgrund der kühlen Temperaturen einen positiven Einfluss auf die<br />

Ertragslage der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>. Schwerpunkt im Jahr <strong>2010</strong> war der weitere Ausbau des bestehenden<br />

Fernwärmenetzes sowie die Forcierung von E-Mobilität, Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung und Smart<br />

Metering, wodurch die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ihre Position nicht nur als reiner <strong>Energie</strong>anbieter und –verteiler,<br />

sondern als „Der <strong>Energie</strong>dienstleister Nr. 1“ im Großraum <strong>Graz</strong> halten und weiter ausbauen konnte.<br />

Auch die im Jahr <strong>2010</strong> durchgeführte Kundenrückgewinnungsaktion im Bereich Strom konnte als<br />

Erfolg verbucht werden.<br />

Um langfristig die Ertragsfähigkeit der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> zu sichern, wird vom Management weiterhin auf<br />

Kundenbindung und auch -rückgewinnung gesetzt. Des Weiteren werden nachhaltige Geschäftsfelder<br />

wie Fernwärme und Beleuchtung, aber auch E-Mobilität, Smart Metering und erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n (vor allem Photovoltaik) forciert.<br />

Stromnetz graz gmbh & co Kg<br />

Die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG übt ihre Funktion als unabhängiger Verteilnetzbetreiber über das<br />

gesetzliche Mindestmaß hinaus uneingeschränkt aus und ist 100%ige Tochtergesellschaft der <strong>Energie</strong><br />

<strong>Graz</strong>. Die gesetzlich geforderte Entscheidungs- und Beauftragungskompetenz wird ebenso eingehalten<br />

wie die Entflechtungs- und Gleichbehandlungsvorschriften.<br />

1 Vgl. „Gesamtwirtschaftliche Prognose der OeNB für Österreich <strong>2010</strong> bis 2012 vom Dezember <strong>2010</strong>“<br />

unter http://www.oenb.at/de/img/prognose__dez<strong>2010</strong>_gesamt_mon_tcm14-215273.pdf (Stand: 12.01.2011)


Dienstleistungsverträge, welche auf von der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG vorgegebenen Parametern<br />

basieren, sind Grundlage für die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Stromnetz<br />

<strong>Graz</strong> GmbH & Co KG als Auftraggeber und der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG als Auftragnehmer.<br />

In ihnen sind Art, Umfang und Qualität der zu erbringenden Dienstleistungen durch Richtlinien und<br />

Leistungsbeschreibungen geregelt.<br />

Die Erfüllung der im Rahmen des Anreizregulierungsmodells vorgegebenen Effizienzsteigerungsmaßnahmen<br />

ist in Bezug auf diese Dienstleistungsverträge in der nun mittlerweile andauernden<br />

zweiten Regulierungsperiode (<strong>2010</strong> – 2013) zwar als herausforderndes, jedoch durch die bereits<br />

gesetzten und noch geplanten Maßnahmen zu erreichendes Ziel zu sehen.<br />

Mit 31. Dezember <strong>2010</strong> zählt die Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG 17 Mitarbeiter, wovon 2 Mitarbeiter<br />

teilweise von der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> abgestellt sind.<br />

WDS Wärmedirektservice der energie graz gmbh<br />

Die WDS ist innerhalb der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> als deren 100%ige Tochtergesellschaft das Kompetenzzentrum<br />

für Entwicklung, Planung und Errichtung von innovativen Projekten. Im Bereich Planung und<br />

Engineering lag der Fokus der Tätigkeiten im Bereich erneuerbarer <strong>Energie</strong>formen. Den Schwerpunkt<br />

bildete dabei die Planung und Herstellungsüberwachung von solaren <strong>Energie</strong>erzeugungsanlagen,<br />

wobei insbesondere die Projektabwicklung großer Photovoltaikanlagen hervorzuheben ist.<br />

Im Jahr 2011 werden von der WDS weitere solare Großprojekte konzipiert, wobei planungsseitig<br />

u.a. solarunterstützte kältetechnische Anlagen vorgesehen sind.<br />

Durch die Zentralisierung der Raumwärmeversorgung in der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> konnten die erwarteten<br />

Synergien generiert und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden. Hauptaugenmerk wurde auch<br />

heuer wieder auf die Verdichtung in bestehenden Objekten mit umweltfreundlichen Fernwärmebzw.<br />

Erdgasanschlüssen gelegt.<br />

Im Zuge der Konzentrierung des Wartungs- und Bereitschaftsdienstes in der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> wurde<br />

in einer Analyse der aktuelle Status sämtlicher WDS-Anlagen erhoben. Auf Basis der Ergebnisse<br />

wurde eine spezifische Servicierung der einzelnen Anlagen vorgenommen, wodurch zum einen die<br />

Qualität der Dienstleistung weiter optimiert und zum anderen möglichen Störfällen frühzeitig entgegengewirkt<br />

werden konnte.<br />

Im Berichtsjahr konnte durch die Implementierung der Anlagen- bzw. Verrechnungsdetails in das<br />

Abrechnungsprogramm der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> die Fakturierung weitestgehend automatisiert und so der<br />

Abrechnungsprozess effizienter gestaltet werden.<br />

energieaufbringung der energie graz<br />

Nachdem die Weltwirtschaft <strong>2010</strong> von einem Wirtschaftsaufschwung geprägt war, war es doch überraschend,<br />

dass sich diese Entwicklung auf den internationalen <strong>Energie</strong>märkten kaum niederschlug:<br />

Die Spotmarktpreise für Strom lagen auf einem konstanten, relativ niedrigen Niveau. Die Terminmarkt<br />

notierungen für die kommenden Jahre verzeichneten über das gesamte Jahr betrachtet<br />

sogar eine leicht fallende Entwicklung.<br />

57


58<br />

Settlement Price in €/MWh<br />

Hervorzuheben ist die Entwicklung des Base-Peak-Spread im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> (Anm.: Preisdifferenz<br />

zwischen Grund- und Spitzenlast). Betrug dieser Anfang des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> noch<br />

rd. 20 Euro/MWh, so sank er im Verlauf des Jahres bedingt durch einen überproportionalen Rückgang<br />

des Peak-Preises auf rd. 10 Euro/MWh.<br />

Als Ursachen für diese Entwicklungen auf den Strommärkten können das nach wie vor geringe<br />

Vertrauen in die anhaltende positive Wirtschaftsentwicklung sowie die europaweit steigenden<br />

Ökostromeinspeisungen genannt werden. Die höheren Preise für Folgekontrakte der Jahre 2012<br />

und 2013 – diese liegen rd. 5 % über den Vorjahren – spiegeln allerdings doch die Erwartung<br />

einer mittel- bis langfristig positiven Wirtschaftsentwicklung wider.<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

eeX – Year Future<br />

Tradingday Jan. <strong>2010</strong> – Dec. <strong>2010</strong>.<br />

Base 2011 Peak 2011<br />

Base 2012 Peak 2012<br />

Base 2013 Peak 2013<br />

Quelle: http://www.eex.com/de/Downloads/Marktdaten/Strom%20Terminmarkt%20-%20EEX%20Power%20Derivatives (Stand 11.01.2011)<br />

Lediglich an den Rohölmärkten war über das gesamte Jahr <strong>2010</strong> betrachtet eine leichte Aufwärts<br />

bewegung zu beobachten. So stieg der Preis für Rohöl der Sorte Brent von anfangs rd. 75 $/<br />

Barrel auf zwischenzeitlich beinahe 90 $/Barrel. Zusätzlich verstärkt wurde dieser Trend im ersten<br />

Halbjahr durch den schwachen Euro.<br />

Die Gaspreisentwicklung folgte naturgemäß der Entwicklung der Ölpreise mit steigenden Preisen<br />

im ersten Halbjahr und einer tendenziell horizontalen Bewegung ab Mitte des Jahres. Alternativ<br />

zur klassischen Ölpreisbindung gewinnt im Bereich Erdgas der internationale Börsenhandel an<br />

Bedeutung. Offenbar getrieben von der steigenden Verfügbarkeit von LNG (Anm.: Flüssigerdgas)<br />

etabliert sich hier ein „Parallelmarkt“, dessen Preise im Jahr <strong>2010</strong> deutlich unter den ölpreisindizierten<br />

Großhandelspreisen lagen.


Auf nationaler Ebene war für die <strong>Energie</strong>aufbringung von Strom vor allem die Ökostromzuteilung<br />

von Relevanz. Mit Jahresbeginn wurde der verordnete Verrechnungspreis für sonstigen Ökostrom<br />

um rd. 19 Euro/MWh angehoben. In Verbindung mit der steigenden Zuteilungsmenge führte dies<br />

zu massiven Mehrbelastungen für Stromhändler bzw. –vertriebsgesellschaften. Trotz dieser Mehrbelastung<br />

lagen die Bezugskosten der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> im Jahr <strong>2010</strong> aufgrund der professionellen Aufbringungsstrategie,<br />

des gut funktionierenden Risikomanagements und der hohen Prognosegüte im<br />

Fahrplanmanagement in Verbindung mit der allgemeinen Preisentwicklung unter Plan.<br />

energieverkauf der energie graz<br />

Ziel der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> im Endkundenvertrieb Strom und Erdgas ist es, ein verlässlicher Partner zu<br />

sein. Neben dem Anspruch hoher Servicequalität und Kundenorientierung äußert sich dies in einer<br />

stabilen und nachhaltigen Preispolitik. Trotz diverser preistreibender Entwicklungen (beispielsweise<br />

steigende Ökostromkosten) konnten im Jahr <strong>2010</strong> sowohl die Strom- als auch die Erdgaspreise für<br />

unsere Privat- und Gewerbekunden konstant gehalten werden.<br />

Der Mengenvergleich mit dem Vorjahr ergibt ein relativ ausgeglichenes Bild. Während im Bereich<br />

Strom ein geringfügiger Rückgang zu verzeichnen ist, Winter 2009/<strong>2010</strong> sogar gesteigert werden.<br />

Abseits der Entwicklungen in den Kerngeschäftsfeldern war ein Vertriebsschwerpunkt des Jahres<br />

<strong>2010</strong> die Forcierung der E-Mobilität. Mit diversen Angeboten und Dienstleistungspaketen wie beispielsweise<br />

mit der E-Bike-Aktion im Frühsommer oder dem Leasingangebot für Elektrofahrzeuge<br />

ab dem 2. Halbjahr konnte die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> auch im Endkundenbereich ihre Position als innovativer<br />

und nachhaltig agierender <strong>Energie</strong>dienstleister ausbauen.<br />

netz erdgas<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden aufgrund forcierter Investitionstätigkeiten der Stadt <strong>Graz</strong> in die Verkehrsinfrastruktur<br />

umfassende Leitungsadaptierungen des Erdgasverteilernetzes vorgenommen. Um den<br />

Gewerbe- und Privatkunden betriebssicheren Erdgasverteilernetzes weiterhin gewährleisten zu<br />

können, wurden fortlaufend Erweiterungen bzw. Verdichtungen sowie Instandhaltungsarbeiten und<br />

Sicherheitskontrollen durchgeführt.<br />

Die unabhängige und regelmäßige Auditierung durch die Österreichische Vereinigung des Gasund<br />

Wasserfachs (ÖVGW), welche zusammen mit dem Qualitätsmanagement einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Aufrechterhaltung eines sicheren, zuverlässigen und nachhaltigen Netzbetriebes am<br />

aktuellen Stand der Technik leistet, wurde positiv abgeschlossen.<br />

Um die Aufgaben unter den zunehmend verschärften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, begründet<br />

durch die Effizienzsteigerungsvorgaben der Regulierungsbehörde, zu bewältigen, wurden<br />

und werden die organisatorische Ausgestaltung des Gasnetzbetriebes permanent optimiert und<br />

die Mitarbeiter durch Schulungsmaßnahmen und Trainings weiterentwickelt.<br />

59


60<br />

netz Fernwärme<br />

Der störungsfreie Betrieb des Fernwärmenetzes mit 312 km Leitungstrasse und über 5.000 Übergabestationen<br />

konnte im Jahr <strong>2010</strong> durch kontinuierliche zustandsorientierte Wartung, entsprechende<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen bei neuen Leitungsteilen, Sanierung von einzelnen<br />

Leitungsabschnitten, Einsatz des neuen Leckwarnsystems und Anbindung eines sogenannten Inselnetzes<br />

an das Hauptnetz gewährleistet werden. Diese Maßnahmen dienen auch zukünftig der<br />

Vorsorge und Sicherstellung eines nachhaltigen Fernwärmenetzbetriebes. Die Wärmeaufbringung<br />

für sämtliche zu versorgende Anlagen erreichte mit rund 977 GWh einen neuen Höchstwert und<br />

bedeutet eine Steigerung gegenüber 2009 von ca. 10,8 %.<br />

Zur weiteren Reduktion der Treibhausgasemissionen und der Feinstaubbelastung wurden die Akquisitionstätigkeiten<br />

durch die Förderaktionen seitens der öffentlichen Hand und der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

unterstützt und verstärkt. Des Weiteren wird den Kunden seit 01.03.<strong>2010</strong> ein neues Anschlussmodell<br />

angeboten. Durch diese erfolgreich umgesetzten Maßnahmen konnte die Anzahl der Neuanschlüsse<br />

gegenüber 2009 deutlich erhöht werden.<br />

licht- und energiedienstleistung<br />

Die Neuorganisation des Kundengeschäfts in den Bereichen Elektroinstallationen, Beleuchtungsund<br />

Sonderbeleuchtungsmanagement im Jahr <strong>2010</strong> führte durch Nutzung von Synergien zu bedeutenden<br />

Effizienzsteigerungen und erhöhten Ergebnisbeiträgen.<br />

Das Qualitätsmanagementsystem wurde kontinuierlich ausgebaut und verbessert und im Juni <strong>2010</strong><br />

die Überprüfung nach ISO 9001:2008 abgelegt.<br />

Im Rahmen der Forcierung der E-Mobilität wurden die im Großraum <strong>Graz</strong> größte Photovoltaikanlage<br />

und zwei Musteranlagen zur Demonstration unterschiedlicher Modultechnologien errichtet.<br />

Nach vierjähriger Umbauzeit wurde im Oktober <strong>2010</strong> das Projekt „Green Light <strong>Graz</strong> <strong>2010</strong>“ abgeschlossen,<br />

welches Maßnahmen für 15.000 Leuchten im <strong>Graz</strong>er Stadtgebiet umfasste und <strong>Energie</strong>einsparungen<br />

von über 1 Mio. kWh jährlich bewirkt. Durch den Beginn der Neugestaltung der<br />

„Nahverkehrsdrehscheibe <strong>Graz</strong>er Hauptbahnhof“ ergeben sich im Beleuchtungssektor für die<br />

nächsten Jahre zahlreiche Umbauten und Anpassungen.<br />

Die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt <strong>Graz</strong> wird im Zuge des Projektes „FestLich(t) <strong>Graz</strong> 2018“<br />

sukzessive auf die langlebigere und energiesparende LED-Technologie umgestellt.<br />

Zahlreiche steirische Gemeinden wurden auch <strong>2010</strong> über die „Greenlight-Programme“ für Außen-,<br />

Innen- und Weihnachtsbeleuchtungen der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> informiert. Die Beratung steirischer<br />

Kommunen als potentielle Kunden stellt seit 2009 ein neues Aufgabengebiet der Abteilung Lichtund<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistung dar, da diese aufgrund von Gesetzesvorgaben der Europäischen Union<br />

dazu angehalten sind auf modernere und effizientere Beleuchtungsmittel umzusteigen. Durch die<br />

frühzeitige Kontaktaufnahme und umfassende, kompetente Beratung konnten zusätzliche Akquisitionserfolge<br />

verbucht werden. Dies unterstreicht die Bedeutung der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> als „Der <strong>Energie</strong>dienstleister<br />

Nr. 1“.


1.2 Geschäftsergebnis, Ertragslage<br />

Unter Berücksichtigung der gesamten Erlöse sowie der zugehörigen Bezugskosten und Materialaufwendungen,<br />

konnte im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ein Rohertrag in Höhe von ca. 67,8 Mio. Euro (Geschäftsjahr<br />

2009: ca. 68,0 Mio Euro2 ) erzielt werden. Diesem Rohertrag stehen Personalaufwendungen<br />

in Höhe von ca. 19,2 Mio. Euro (18,7), Abschreibungen in Höhe von ca. 26,1 Mio. Euro (26,4) 3<br />

sowie sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von ca. 12,1 Mio. Euro (13,7) gegenüber.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden Umsatzerlöse von ca. 195,4 Mio. Euro (192,0) realisiert. Das EBIT,<br />

ermittelt analog dem Fachgutachten des Fachsenats für Betriebswirtschaft und Organisation vom<br />

27.11.2007, beträgt ca. 11,8 Mio. Euro (10,7), das EBITDA ca. 36,5 Mio. Euro (35,6). Das Betriebsergebnis<br />

gem. § 231 Abs. 2 Z 9 UGB stieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 um ca. 12,8 % auf<br />

ca. 10,4 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses von ca. -12,9 Mio. Euro (-14,1)<br />

und der Veränderung bei den unversteuerten Rücklagen von ca. 5,9 Mio. Euro (3,4) beläuft sich das<br />

Jahresergebnis auf ca. -8,5 Mio. Euro (-8,2).<br />

Die Gesamtkapitalrentabilität, berechnet als Prozentanteil des EBIT am Gesamtkapital, ergibt<br />

ca. 3,5 % (3,1 %), die Umsatzrentabilität als Kennzahl für den Anteil des EBIT an den Umsatzerlösen<br />

ca. 6,0 % (5,6 %). Die Eigenkapitalrentabilität besitzt keine Aussagekraft.<br />

1.3 Finanzlage<br />

Der Cash-Flow aus dem ordentlichen Ergebnis beträgt bei einem Jahresfehlbetrag von ca. 2,6 Mio.<br />

Euro (4,9) nach Hinzurechnung der Abschreibung von ca. 26,4 Mio. Euro (26,6) und sonstigen Veränderungen<br />

ca. 20,7 Mio. Euro (18,0). Unter Berücksichtigung der Änderungen aus den kurzfristigen<br />

Rückstellungen, Forderungen und Verbindlichkeiten beläuft sich der Cash-Flow aus dem operativen<br />

Bereich auf ca. 27,0 Mio. Euro (16,2). Nach einem Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit von<br />

ca. -23,9 Mio. Euro (-15,6) und aus der Finanzierungstätigkeit von ca. -2,5 Mio. Euro (-0,1) ergibt<br />

sich eine Veränderung der liquiden Mittel in Höhe von ca. 0,6 Mio. Euro (0,6), welche bei einem<br />

Anfangsbestand von ca. 1,2 Mio. Euro (0,6) einen Endbestand von liquiden Mitteln in Höhe von<br />

ca. 1,8 Mio. Euro per 31.12.<strong>2010</strong> bedingt (1,2 per 31.12.2009).<br />

Der Verschuldungsgrad als Prozentsatz des Fremdkapitals am Gesamtkapital beläuft sich per<br />

31.12.<strong>2010</strong> auf ca. 96,7 % (95,9 %) 4 . Das Working Capital (Nettoumlaufvermögen), der Saldo der<br />

kurzfristigen Aktiva mit den kurzfristigen Passiva, beträgt ca. -124,9 Mio. Euro (-131,3). Die Working<br />

Capital Ratio, berechnet als Prozentsatz der kurzfristigen Aktiva (Umlaufvermögen) von den kurzfristigen<br />

Passiva (kurzfristige Fremdmittel), ergibt ca. 13,8 % (18,0 %).<br />

Die Nettoverschuldung macht per 31.12.<strong>2010</strong> ca. 139,5 Mio. Euro (137,0) aus, bei einer Eigenkapitalquote<br />

(inkl. Baukostenzuschüssen, Investitionszuschüssen und unversteuerten Rücklagen) von<br />

ca. 3,3 % (4,1 %).<br />

1.4 Vermögenslage<br />

Die Anlageintensität per 31.12.<strong>2010</strong>, berechnet als Prozentanteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen,<br />

ergibt ca. 93,3 % (91,6 %). Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> betrugen die gesamten Investitionen<br />

ca. 23,9 Mio. Euro (15,6), welche mittels Innenfinanzierung aus dem Cash-Flow getätigt wurden.<br />

2 Im Folgenden sind die jeweiligen Vergleichswerte aus dem Geschäftsjahr<br />

2009 in Mio. Euro in Klammer angeführt.<br />

3 inkl. Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen<br />

4 Die Baukostenzuschüsse, Investitionszuschüsse und die unversteuerten<br />

Rücklagen werden dem Eigenkapital zugerechnet.<br />

61


62<br />

1.5 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />

Im Zeitraum zwischen Bilanzstichtag am 31.12.<strong>2010</strong> und Erstellungstag dieses Berichts kam es zu<br />

keinem Vorgang oder Geschäftsfall von besonderer Bedeutung.<br />

1.6 Forschung und Entwicklung<br />

Seit dem Jahr 2009 beteiligt sich die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> am Forschungsprojekt „€CO2-Management“.<br />

Ziel ist, das mögliche Einsparpotential an <strong>Energie</strong> und CO bei Privatkunden durch den Einsatz<br />

2<br />

von „intelligenten“ elektronischen <strong>Energie</strong>zählsystemen (Smart Meter) auszuloten und weiters die<br />

optimalen Übertragungswege zwischen Zählern und Abrechnungssystemen zu evaluieren. 120 freiwillige<br />

Haushaltskunden wurden im Rahmen des Projektes für den einjährigen Testbetrieb ausgewählt.<br />

Für jeden Testkunden wird ein individueller CO -Footprint erstellt und sein Einsparziel ge-<br />

2<br />

meinsam in einer <strong>Energie</strong>beratung erarbeitet und festgelegt. Die Kunden können über ein „Meter<br />

Interface“ jederzeit Information über ihren <strong>Energie</strong>verbrauch abrufen und durch die zeitnahe und<br />

laufende Darstellung der Plan-Ist-Abweichungen soll das Verbrauchsverhalten positiv beeinflusst<br />

und die Motivation der Kunden hochgehalten werden. Des Weiteren können programmierbare<br />

ÖKO-Steckdosen, welche ebenfalls über das „Meter Interface“ gesteuert werden, vollautomatisch<br />

einem ÖKO-Tarif zugeteilt werden und auch die Verlagerung in günstigere Tarifzeiten ist möglich.<br />

Das Projekt findet in der Öffentlichkeit großes Interesse und soll dazu beitragen, dass mittel- bis<br />

langfristig sämtliche <strong>Energie</strong>zählsysteme durch „Smart Meter“ abgelöst werden.<br />

Ein weiteres Forschungsgebiet der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ist das von der Europäischen Union geförderte<br />

Projekt „Solar District Heating in Europe“ (kurz: SDHtake-off), welches die Markteinführung solarer<br />

Nah- und Fernwärmeversorgung in Europa unterstützt. Im Zuge des dreijährigen Projekts werden<br />

bis Mitte 2012 mit europaweiten Projektpartnern der Markt und dessen Bedingungen analysiert,<br />

Schulungsunterlagen und Arbeitsrichtlinien erstellt, nationale und internationale Schulungen durchgeführt<br />

und Hindernisse für die Entwicklung identifiziert, um Empfehlungen an die EU weiterzugeben.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die österreichische Internetseite online gestellt (http://www.solarefernwaerme.at/)<br />

und die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> hat gemeinsam mit einem lokalen Partnerunternehmen eine<br />

nationale Schulung durchgeführt. Ferner wurde an einem internationalen Workshop in Dänemark<br />

teilgenommen. Im März 2011 wird ein internationaler Workshop in <strong>Graz</strong> stattfinden, welchen die<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> mitorganisiert und eine weitere nationale Schulung im Februar ist geplant.<br />

2. Voraussichtliche Entwicklung<br />

Für das Geschäftsjahr 2011 plant die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> eine Betriebsleistung aus den Geschäftsbereichen<br />

Strom, Erdgas, Fernwärme und Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung unter Berücksichtigung der<br />

jeweiligen Mengen- und Preisprognosen von ca. 198,4 Mio. Euro.<br />

Nach Abzug der geplanten Bezugskosten (2011: ca. 127,9 Mio. Euro), bei welchen in den Bereichen<br />

Strom und Gas aufgrund der derzeitigen Entwicklung der <strong>Energie</strong>marktpreise von Preissteigerungen<br />

im 1. Halbjahr ausgegangen werden kann, wird mit einem Rohertrag in Höhe von ca. 70,5 Mio.<br />

Euro gerechnet. Unter Berücksichtigung der Personalkosten (2011: ca. 19,5 Mio. Euro), der Abschreibungen<br />

(2011: ca. 26,4 Mio. Euro) und des sonstigen betrieblichen Aufwands (2011: ca. 14,8<br />

Mio. Euro) wird ein voraussichtliches Betriebsergebnis in der Höhe von ca. 9,8 Mio. Euro budgetiert.<br />

Für das Geschäftsjahr 2011 wird ein EGT in Höhe von ca. 0,1 Mio. Euro erwartet.


Das Investitionsbudget für das Jahr 2011 ist mit ca. 20,1 Mio. Euro angesetzt, wobei die Investitionen<br />

wie auch im Jahr <strong>2010</strong> aus dem Cash-Flow innenfinanziert werden sollen.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> plant die weitere Forcierung bzw. Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeiten innerhalb<br />

der bestehenden Geschäftsfelder, die Aufnahme der Geschäftstätigkeit in neuen Geschäftsfeldern<br />

ist nicht vorgesehen.<br />

3. Risikoberichterstattung<br />

3.1 Allgemeine Risiken und Ungewissheiten<br />

Mit den von den Gesellschaftern (<strong>Energie</strong> Steiermark AG und Holding <strong>Graz</strong> – Kommunale Dienstleistungen<br />

GmbH) bis zum Jahr 2013 zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen war es der<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> auch in diesem Geschäftsjahr möglich, zusätzlich erforderliches Kapital zu bestmöglichen<br />

Konditionen am Markt aufzunehmen.<br />

Die Weltwirtschaft zeigt zwar wieder Wachstumsraten, die globale Finanzkrise ist jedoch weiterhin spürbar.<br />

Aus derzeitiger Sicht sind für die darauffolgenden Jahre zwar keine sich rasch ändernden Bedingungen<br />

in der Finanzierung zu erwarten, doch erachtet die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> aufgrund der Unvorhersehbarkeit<br />

der Entwicklung Sicherungsgeschäfte im Hinblick auf Risikominimierung weiterhin als sehr sinnvoll.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG hat im Jahr 2007 zwei Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen.<br />

Einerseits wurde ein Zinsswapgeschäft über Nominale 20 Mio. Euro mit Enddatum 29.05.2014<br />

abgeschlossen, weiters wurde ein Zinscapgeschäft über Nominale 20 Mio. Euro mit Enddatum<br />

29.05.2012 abgeschlossen.<br />

Im Jahr 2009 wurden ebenfalls Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Zu einem Anschaffungspreis<br />

von in Summe 2,277 Mio. Euro wurden zwei Zinsoptionen (CAPS) gekauft. Es wurden ein „Forward<br />

CAP“ mit dem Nominale von 45 Mio. Euro mit der Laufzeit vom 01.01.2013 bis zum 01.01.2019<br />

und ein zweiter mit einem Nominalwert in gleicher Höhe mit der Laufzeit vom 01.01.2014 bis zum<br />

01.01.2018 abgeschlossen.<br />

Die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte werden permanent auf deren Wertbeitrag hin geprüft.<br />

Die Wertüberprüfung des Finanzanlagevermögens (Wertpapiere) ergab einen den Bilanzwert übersteigenden<br />

Marktwert von ca. 6,2 Mio. Euro. Die langfristige Werthaltigkeit der Wertpapiere ist gesichert.<br />

3.2 Risikomanagement<br />

Strategisches Ziel der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ist es, über die reine Pflichtumsetzung zur Erfüllung der gesetzlichen<br />

Mindestanforderungen hinaus das Risikobewusstsein auf allen Unternehmensebenen zu erhöhen und<br />

Risikoaspekte systematisch in unternehmerische Entscheidungen einzubeziehen.<br />

Auf diesem Ansatz aufbauend wurde in der Vergangenheit in der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ein professionelles ganzheitliches<br />

Risikomanagementsystem entwickelt und implementiert, um den durch die Liberalisierung geänderten<br />

Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Dadurch wird gewährleistet, dass alle wesentlichen<br />

Geschäftsrisiken für die zukünftige Unternehmensentwicklung in den einzelnen Organisationseinheiten<br />

standardisiert identifiziert, analysiert, bewertet und im weiteren Verlauf bedarfsgerecht berichtet und<br />

gesteuert werden.<br />

63


64<br />

Die generelle Zielsetzung des Risikomanagements der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> ist die Früherkennung von Risiken,<br />

um entsprechende Maßnahmen zur Sicherung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie<br />

der Liquiditätsposition rechtzeitig setzen zu können. Grundsätzliche Begriffe und die Organisation<br />

des Risikomanagementsystems sowie dessen Prozesse sind definiert und schriftlich festgelegt. Das<br />

Risikomanagementsystem stellt somit auch ein maßgebliches Steuerungsinstrument dar, mit welchem<br />

die Entwicklung des Unternehmens positiv beeinflusst werden soll.<br />

Risikomanagementprozess<br />

Die identifizierten und nach derzeit neun Risikokategorien gegliederten Risiken des Unternehmens<br />

werden zumindest quartalsmäßig bezüglich ihrer Ausgestaltung und Quantifizierung überprüft. Insbesondere<br />

die Risikobewertung ist dabei hinsichtlich der Auswirkung auf das verbleibende Geschäftsjahr<br />

zu adaptieren. Hierfür sind sämtliche identifizierten Risiken sogenannten „Risk Ownern“<br />

zugeordnet, welche für das Management des jeweiligen Risikos verantwortlich zeichnen. Sie werden<br />

vom Risk-Manager quartalsmäßig aufgefordert die ihnen zugeordneten Risiken zu kontrollieren, zu<br />

bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Begrenzung vorzunehmen. Die Geschäftsführung<br />

wird vierteljährlich in standardisierter Form über die Top-Risiken und die Aktivitäten im Rahmen<br />

des Risikomanagementprozesses informiert. Darüber hinaus erfolgt die Risikoberichterstattung an<br />

den Aufsichtsrat. Die Einhaltung des revolvierenden Risikomanagementprozesses wird durch die fix<br />

etablierte Risikomanagementorganisation sichergestellt.<br />

Top-Risiken für <strong>2010</strong><br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden nachfolgende Top-Risiken ermittelt, die erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Liquiditätsposition der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong><br />

haben könnten:<br />

A) Politisch, Rechtlich, Regulatorisch und Strategisch<br />

- Preisrisiko Strom – Nichtakzeptanz von Preiserhöhungen<br />

- Beteiligungsrisiko<br />

Risikooptimierung erfolgt durch laufende Identifikation, Analyse, Quantifizierung sowie durch verstärktes<br />

Lobbying im Rahmen legislativer Maßnahmen.<br />

b) Markt und beschaffung<br />

- Kurzfristplanung <strong>Energie</strong>beschaffung<br />

- Absatzrückgang durch Witterung<br />

- Nichtbezahlung durch Kunden: Strom und Fernwärme<br />

- Kundenverlust durch Lieferantenwechsel<br />

- Nichtbezahlung durch Kunden (Kundenbestellung – Neuanschluss, Änderungen)<br />

- Ökostromrisiko<br />

Durch zeitnahes Monitoring, Straffung des Mahn- und Inkassoprozesses, Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Wettbewerbsposition und Eingehen vorteilhafter Beschaffungsstrategien wird aktiv daran<br />

gearbeitet, die Risiken zu reduzieren.<br />

c) Finanzen<br />

- Zinsänderungsrisiko<br />

- Wertpapierrisiko


Risikominimierung erfolgt durch ein ausreichendes internes Kontrollsystem für sämtliche in Verwendung<br />

stehende Finanzprodukte.<br />

D) Technik und Informationstechnologie<br />

- Zählerstichproben<br />

- Risiko Provider Suite, GIS, Office<br />

Risikominimierung durch einen hohen Organisationsgrad, die Standardisierung von Prozessen und<br />

eine optimierte Instandhaltungsstrategie.<br />

Zur Etablierung und Sicherstellung des unternehmensweiten Risikobewusstseins wird die Risikomanagement-Richtlinie<br />

bei Bedarf evaluiert. Die Prozessabläufe und Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

werden kontinuierlich weiterentwickelt, um die jeweiligen Risikopositionen zu optimieren.<br />

gesamtrisikoposition<br />

Die Gesamtrisikoposition hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Aus heutiger<br />

Sicht sind für das Geschäftsjahr 2011 keine Risiken bzw. Unsicherheiten zu erkennen, die einzeln<br />

oder in Wechselwirkung mit anderen Risiken für die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> bestandsgefährdende Auswirkungen<br />

haben könnten. Zur Abwendung gegenwärtiger Risikoszenarien sind ausreichend Vorkehrungen<br />

getroffen.<br />

4. Nachhaltigkeit<br />

Für die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> als traditionsreiches und zugleich wertorientiert geführtes Unternehmen stand<br />

und steht Nachhaltigkeit an oberster Stelle. Nachhaltigkeit wird als Drei-Säulen-Modell verstanden<br />

und kann nur dann funktionieren, wenn alle drei Säulen berücksichtigt und „gelebt“ werden, da<br />

diese einander stützen und auch ineinander wirken. Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> setzt Maßnahmen in allen drei<br />

Bereichen: in ökologischer Nachhaltigkeit z.B. durch den Ausbau des Fernwärmenetzes, in ökonomischer<br />

Nachhaltigkeit z.B. durch die Bedeutung als regionaler Arbeit- und Auftraggeber sowie in<br />

sozialer bzw. gesellschaftlicher Nachhaltigkeit z.B. durch soziale Engagements. Durch ökologisch,<br />

ökonomisch und sozial verantwortungsvolles Handeln und Wirtschaften kann das strategische Ziel<br />

erreicht werden, die Position als „Der <strong>Energie</strong>dienstleister Nr. 1“ im Großraum <strong>Graz</strong> langfristig zu<br />

halten und weiter auszubauen.<br />

4.1 Umwelt<br />

Im Dezember 2008 wurde von der Europäischen Union ein Klima- und <strong>Energie</strong>paket verabschiedet,<br />

welches für die Mitgliedsstaaten rechtsverbindliche Klima- und <strong>Energie</strong>vorgaben beinhaltet. So sollen<br />

die Treibhausgasemissionen bis 2020 auf mindestens 20 % gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt<br />

werden und der Anteil an der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>quellen am Gesamtverbrauch bis 2020<br />

um 20 % erhöht werden. Diese Regelungen tragen maßgeblich zur Erreichung des weiteren Ziels der<br />

Europäischen Union bei, in diesem Zeitraum auch die <strong>Energie</strong>effizienz um 20 % zu erhöhen. 5<br />

Aufgrund des „Burden Sharing“ 6 ist Österreich dazu verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen in<br />

Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen bis 2020 um mindestens 16 % gegenüber<br />

2005 zu reduzieren. Für die dem EU–Emissionshandel unterliegenden Sektoren ist eine EU–weite<br />

5 Vgl. “<strong>Energie</strong>Strategie Österreich – Maßnahmenvorschläge” unter http://www.energiestrategie.at/images/<br />

stories/pdf/longversion/energiestrategie_oesterreich.pdf (Stand 12.01.2011)<br />

6 Lastenteilung (Burden Sharing): ermöglicht den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die<br />

gemeinsame Erfüllung der Reduktionsziele, innerhalb des Staatenverbundes haben die einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten jedoch unterschiedliche Zielvorgaben – je nach nationalem Potential.<br />

65


66<br />

Reduktion der Treibhausgase um 21 % bezogen auf die Emissionen 2005 umzusetzen. Der Anteil<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>träger am Bruttoendenergieverbrauch ist in Österreich bis 2020 auf 34 % zu<br />

erhöhen, im Verkehrssektor ist der Anteil an alternativer Mobilität mit 10 % festgelegt. Außerhalb<br />

der Sektoren des Emissionshandels sind die Hauptverursacher von Treibhausgasen der Verkehr sowie<br />

der Bereich Raumwärme und Warmwasser in Gebäuden. 7<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> als „Der <strong>Energie</strong>dienstleister Nr. 1“ im Großraum <strong>Graz</strong> sieht es nicht nur als ihre<br />

gesetzliche Pflicht zum Klima- und Umweltschutz beizutragen, sondern auch als ihre freiwillig übernommene<br />

Verantwortung. Bei den folgenden gesetzten Schwerpunkten handelt es sich um Projekte,<br />

die neben der Umweltverträglichkeit durch Senkung der Treibhausgase und auch der Feinstaubbelastung<br />

technisch möglich, ökonomisch leistbar bzw. sinnvoll und gesellschaftlich tragfähig sind.<br />

Wasserkraft für graz<br />

Wasserkraft hat laut Oesterreichs <strong>Energie</strong> (ehemals VEÖ) mit 7 TWh bis 2020 das höchste Ausbaupotential<br />

in Bezug auf heimische erneuerbare <strong>Energie</strong>träger. 8 Auch die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> gibt der<br />

Wasserkraft als nachhaltige Nutzung steirischer <strong>Energie</strong>ressourcen gegenüber fossilen <strong>Energie</strong>trägern<br />

den Vorrang und hält ihre drei Kleinwasserkraftwerke am neuesten Stand der Technik, um den<br />

Mühlgang optimal und ganzjährig nutzen zu können.<br />

Fernwärme für graz<br />

Nachhaltige Fernwärmeaufbringung ist auch durch die zusätzliche Nutzung der Abwärme von Industriebetrieben<br />

möglich. Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> konnte hier im Jahr <strong>2010</strong> erfolgreich das Projekt zusätzliche<br />

Wärmeauskopplung beim Stahl- und Walzwerk Marienhütte umsetzen, wodurch im Jahr 2011<br />

der Fernwärmebezug von der Marienhütte um rd. 50 % gesteigert werden kann. Dies trägt einerseits<br />

zur Umweltentlastung bei, andererseits wird dadurch die regionale Wertschöpfung erhöht.<br />

Der forcierte Fernwärmenetzausbau ist eine weitere Schwerpunktsetzung der Stadt <strong>Graz</strong> und der<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong>, um die Feinstaub-, Kohlendioxid- und Stickoxidbelastungen in <strong>Graz</strong> weiter einzudämmen<br />

und zu reduzieren. Im Zuge der Erstellung des Kommunalen <strong>Energie</strong>konzeptes der Stadt<br />

<strong>Graz</strong> (KEK GRAZ 2020) hat sich die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> in vielen Teilprojekten eingebracht und vor allem<br />

hinsichtlich der örtlichen Zuordnung von möglichen Wärmepotentialen Detailergebnisse ausgearbeitet.<br />

e-Mobilität für graz<br />

E-Mobilität wird neben dem öffentlichen Verkehr bereits in naher Zukunft einen wesentlichen Beitrag<br />

zu einer umwelt- und klimafreundlicheren Mobilität und somit auch zur Erreichung der Klimaschutzziele<br />

leisten - dies gilt umso mehr im urbanen Bereich. Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> forciert diese innovative<br />

Technologie durch Setzung von gezielten Maßnahmen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde erfolgreich das Projekt „e-mobility <strong>Graz</strong>“ beim Klima- und <strong>Energie</strong>fonds eingereicht,<br />

wodurch <strong>Graz</strong> neben Eisenstadt und Wien die dritte neue E-Mobilitäts-Modellregion ist<br />

und Fördermittel in der Höhe von 1,6 Mio. Euro gesichert werden konnten. 500 Elektroautos und<br />

E-Bikes sollen in den nächsten drei Jahren in der Modellregion angeschafft werden, was den Aufbau<br />

einer entsprechenden Stromtankstellen-Infrastruktur für zwei- und vierrädrige Fahrzeuge bedingt.<br />

Um den Kunden den Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge zu erleichtern, ist die Ent-<br />

7 Vgl. “<strong>Energie</strong>Strategie Österreich – Maßnahmenvorschläge” unter http://www.energiestrategie.at/<br />

images/stories/pdf/longversion/energiestrategie_oesterreich.pdf (Stand 12.01.2011)<br />

8 Vgl. “Das Potenzial erneuerbarer <strong>Energie</strong>n in Österreich“ unter http://oesterreichsenergie.at/<br />

die-potenziale-erneuerbarer-energien-in-oe..html Stand (12.01.2011)


wicklung von attraktiven Dienstleistungs-paketen wichtig. Hier hat die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> beispielsweise<br />

schon im Jahr <strong>2010</strong> eine E-Bike-Aktion durchgeführt und ein Leasingmodell für Elektrofahrzeuge ins<br />

Produktportfolio aufgenommen.<br />

Die Umsetzung der E-Mobilitäts-Projekte soll durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Wohnbaugenossenschaften<br />

sowie öffentlichen Institutionen und den dadurch entstehenden Multiplikatoreffekten<br />

beschleunigt werden. Zur Versorgung der Elektrofahrzeuge bzw. der Ladestationen werdem<br />

zusätzliche <strong>Energie</strong>erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer <strong>Energie</strong> errichtet.<br />

Photovoltaik für graz<br />

Plangemäß wurde Ende des 3. Quartals die im Raum <strong>Graz</strong> und Umgebung größte Photovoltaikanlage<br />

bei den Holding <strong>Graz</strong> Linien mit einer Leistung von 150 kWp und einer Modulfläche von 1.100 m2 fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die erzeugte <strong>Energie</strong> wird im Rahmen des Projektes Modellregion<br />

„e-mobility <strong>Graz</strong>“ zur Gänze in das Netz der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG eingespeist<br />

werden, um die ökologische Nachhaltigkeit der E-Mobilität zu gewährleisten. Zusätzlich wurden am<br />

Standort der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> mehrere Musteranlagen errichtet, welche der Demonstration der unterschiedlichen<br />

Modultechnologien dienen.<br />

4.2 Ökonomische Nachhaltigkeit<br />

Ökologische und soziale Maßnahmen sind nur dann auf lange Sicht sinnvoll durchführbar und somit<br />

nachhaltig, wenn diesen ökonomisch zielführende Überlegungen zugrunde liegen.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> steht im Eigentum der <strong>Graz</strong>er (49 % Holding <strong>Graz</strong> – Kommunale Dienstleistungen<br />

GmbH, 2 % Stadt <strong>Graz</strong>) und der Steirer (49 % <strong>Energie</strong> Steiermark AG). Gegenüber den Eigentümern,<br />

welche somit die Bürger des Landes Steiermark sind, hat die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> aus ökonomischer<br />

Sicht die Aufgabe, eine dauerhaft tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand zu schaffen und<br />

wirtschaftliche Ressourcen zu schützen und effizient zu nützen.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> hat eine bedeutende Stellung für die Region. <strong>Energie</strong>versorgung ist u.a. ein wesentlicher<br />

Standortfaktor für Betriebe. Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> gilt als zuverlässiger Partner für Unternehmen<br />

im Hinblick auf ökologische und ökonomische <strong>Energie</strong>versorgung. Durch Investitionen werden<br />

die Versorgungssicherheit gewährleistet und Ausfallzeiten weiter minimiert. Weiters werden die<br />

Netzinfrastrukturen der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> und der Stromnetz <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG weiter ausgebaut,<br />

wodurch die Wirtschaft gefördert und in weiterer Folge Arbeitsplätze gesichert werden. Die <strong>Energie</strong><br />

<strong>Graz</strong> ist jedoch nicht nur bedeutender regionaler Auftraggeber, sondern mit insgesamt 284 Mitarbeitern<br />

auch ein wichtiger Arbeitgeber der Region.<br />

4.3 Soziale bzw. gesellschaftliche Nachhaltigkeit<br />

Da die Nutzung elektrischer <strong>Energie</strong>, Fernwärme und Gas zu den täglichen Grundbedürfnissen<br />

jedes Haushaltes und Unternehmens zählt, trägt die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> eine hohe Verantwortung. So ist<br />

es Ziel der <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> soziale Härtefälle im Segment der Privatkunden im Bereich des Mahn- und<br />

Inkassowesens durch Zusammenarbeit mit dem Sozialamt der Stadt <strong>Graz</strong> und der Caritas zu verhindern.<br />

Des Weiteren haben Fernwärmeneukunden seit Einführung des neuen Anschlussmodells per<br />

01.03.<strong>2010</strong> die Möglichkeit, die Anschlusskosten mittels Teilzahlung zu begleichen. Ab 25 Wohnungen<br />

wird den Kunden ein monatlicher Teilbetrag von nur 1 Euro angeboten.<br />

67


68<br />

Der Ausbau und Einsatz von Smart Metering fördert nicht nur die <strong>Energie</strong>effizienz und somit die<br />

Umwelt, sondern auch die Transparenz gegenüber den Kunden hinsichtlich ihres Verbrauchs und<br />

somit hinsichtlich der <strong>Energie</strong>kosten.<br />

Die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> übernimmt soziale Verantwortung unter anderem auch durch Unterstützung folgender<br />

Vereine und Einrichtungen:<br />

- Rainbows (Hilfe für Kinder und Jugendliche bei Scheidung, Trennung und/oder Tod von nahen<br />

Bezugspersonen)<br />

- Kinder-Krebs-Hilfe Steiermark (Unterstützung und Beratung der Eltern krebskranker Kinder, Unterstützung<br />

der Behandlung und Betreuung krebskranker Kinder durch geeignete finanzielle<br />

Maßnahmen)<br />

- Odilien-Verein (Unterstützung für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit)<br />

5. Mitarbeiter<br />

Die Mitarbeiterstandsentwicklung zeigt im Jahres-Vergleich folgendes Bild:<br />

Mitarbeiter<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

356<br />

345<br />

325<br />

321<br />

2002* 2003* 2004* 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

* adaptiert um CCM<br />

** inkl. 4 Übertragungen von Tochterunternehmen<br />

309<br />

304<br />

Zahl der Beschäftigten<br />

(per 31.12.)<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 4 Mitarbeiter von Tochterunternehmen in die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> übertragen. Unter<br />

Berücksichtigung dieser Übertragungen ergibt sich trotz des forcierten Fernwärmenetzausbaus und<br />

der damit verbundenen Erhöhung der Investitionen in das Sachanlagevermögen um rd. 55 % von<br />

rd. 14,5 Mio. € (2009) auf rd. 22,5 Mio. € (<strong>2010</strong>) sowie der einhergehenden notwendigen Erhöhung<br />

des Arbeitseinsatzes eine Nettoreduktion des Mitarbeiterstandes im Vergleich zum Jahr 2009<br />

von 2 Vollzeitkräften. Durch Prozessoptimierungen soll die Mitarbeiteranzahl über den natürlichen<br />

Personalabgang weiter reduziert werden. Die Notwendigkeit von Effizienzsteigerungen ergibt sich<br />

einerseits aus der Gewährleistung des gewohnt hohen Qualitätsniveaus trotz Arbeitszunahme und<br />

andererseits aus den externen Vorgaben der Regulierungsbehörde im Rahmen des Anreizregulierungsmodells<br />

im Strom- und Gasnetzbereich. Wesentliche Effizienzsteigerungsmaßnahmen wurden<br />

im Jahr <strong>2010</strong> u.a. in der Abteilung Licht- und <strong>Energie</strong>dienstleistung durch Optimierung von Prozessabläufen<br />

und Nutzung von Synergien gesetzt.<br />

297<br />

282<br />

284**


Auch die gezielte Mitarbeiterentwicklung spielt für die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> eine bedeutende Rolle. So<br />

wurden die technischen Mitarbeiter des Gasbereichs aufgrund der Neustrukturierung des ÖVGW-<br />

Regelwerkes in die jeweiligen ÖVGW-Arbeitskreise entsandt, um neue Entwicklungen im Erdgasbereich<br />

rechtzeitig erkennen und auch gestalterisch mitwirken zu können. Im Bereich Fernwärme wurden<br />

die Mitarbeiter unter Einbeziehung externer Experten zur Arbeitssicherheit geschult, weiters<br />

wurden den Installateuren und Planern die Änderungen der technischen Anschlussbedingungen,<br />

welche ab 01.01.2011 Gültigkeit erlangen, im Rahmen einer Informationsveranstaltung gemeinsam<br />

mit der Landesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker vorgestellt. Im Bereich Lichtund<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistung wurden die Mitarbeiter auf dem Gebiet Photovoltaik weiter ausgebildet<br />

und 1 Mitarbeiter hat die Ausbildung zum zertifizierten Lichttechniker absolviert.<br />

Für anhaltenden Erfolg und Wachstum ist die Qualifikation und das Engagement der Mitarbeiter<br />

Voraussetzung und Grundstein. Um das Potential der Mitarbeiter optimal nutzen zu können, ist neben<br />

fairer Entlohnung und Weiterbildungsmaßnahmen eine positive Unternehmenskultur wesentlich,<br />

welche nur durch die Einhaltung von gemeinsamen Werten erreicht werden kann. Im täglichen<br />

Umgang und Miteinander – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit externen Partnern<br />

und Kunden – setzt die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> auf Vertrauen, Transparenz, Fairness, Respekt und Dialogbereitschaft.<br />

Aufgrund der sehr guten, zielorientierten Zusammenarbeit des Managements mit den Mitarbeitern,<br />

der Ausrichtung auf Kundenzufriedenheit und optimale Produktgestaltung mit dem besonderen<br />

Schwerpunkt Nachhaltigkeit, sieht die <strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> der zukünftigen Entwicklung auf einem liberalisierten<br />

<strong>Energie</strong>markt positiv entgegen.<br />

Die Geschäftsführer<br />

Mag. Dr. Gert Roman Heigl Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Steiner<br />

<strong>Graz</strong>, am 21.1.2011<br />

69


70<br />

VI. Bestätigungsvermerk<br />

Bericht zum Jahresabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG, <strong>Graz</strong>,<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2010</strong> unter Einbeziehung der Buch-<br />

führung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong>, die Gewinn-<br />

und Verlustrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss<br />

und für die Buchführung<br />

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines<br />

Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen<br />

Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung<br />

eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses<br />

und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />

Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf<br />

Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung<br />

der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang<br />

der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf<br />

der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden<br />

gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt.<br />

Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen<br />

und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der<br />

Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen<br />

hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der<br />

Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung<br />

seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf<br />

Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung<br />

berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung<br />

des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen<br />

geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über<br />

die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner


die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine<br />

Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben,<br />

sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.<br />

Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften<br />

sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermittelt ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.<strong>2010</strong> sowie der Ertragslage<br />

der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 01.01.<strong>2010</strong> bis zum 31.12.<strong>2010</strong> in Übereinstimmung<br />

mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung.<br />

Aussagen zum Lagebericht<br />

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss<br />

in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung<br />

von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage<br />

darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht.<br />

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.<br />

<strong>Graz</strong>, am 21. Jänner 2011<br />

Pucher & Schachner<br />

Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung gmbh<br />

Dr. hermann Pucher<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Mag. Petra Schachner<br />

Wirtschaftsprüferin<br />

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung er-<br />

folgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht.<br />

Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.<br />

71


72<br />

Unbundling?<br />

Ja schon, aber das bedeutet nicht<br />

dass in der Budgetierung,<br />

Investitionsrechnung und im<br />

Projektcontrolling keine <strong>Energie</strong>bündel<br />

tätig wären!<br />

Josef Landschützer,<br />

Controlling


Der Konzern<br />

in Zahlen


74<br />

Verbundene Unternehmen<br />

Kernumsätze* nach Segmenten in TeUR<br />

* Erlöse aus Lieferungen und Leistungen bzw. Umsatzerlöse gem. HB I 2009 <strong>2010</strong><br />

Kennzahlen <strong>2010</strong> 2009 +/-<br />

erfolgsrechnung (in TeUR)<br />

Umsatzerlöse 184.603 180.523 2,3%<br />

Betriebsleistung 187.529 183.778 2,0%<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)<br />

bilanz (in TeUR)<br />

-2.746 -4.477 -38,7%<br />

Anlagevermögen 308.581 311.233 -0,9%<br />

Bilanzsumme 334.172 343.916 -2,8%<br />

Cashflow aus dem operativen Bereich 24.398 15.664 55,8<br />

Anzahl der Mitarbeiter<br />

energiegeschäft (in gWh)<br />

315 316 -0,3%<br />

Strom 742 753 -1,4%<br />

Erdgas 631 599 5,4%<br />

Fernwärme 876 785 11,6%<br />

Summe<br />

netzgeschäft (in gWh)<br />

2.250 2.137 5,3%<br />

Strom 974 955 2,0%<br />

Erdgas 1.053 972 8,3%<br />

Fernwärme 876 785 11,6%<br />

Summe 2.903 2.712 7,0%


gesamt-beteiligungsübersicht<br />

holding graz – Kommunale<br />

Dienstleistungen gmbh<br />

100 %<br />

energie graz holding gmbh<br />

WDS Wärmedirektservice der<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH<br />

Solar <strong>Graz</strong> GmbH<br />

<strong>Graz</strong>er <strong>Energie</strong>agentur GmbH<br />

ARGE Kraftwerk Puntigam<br />

EXAA<br />

AGCS<br />

APCS<br />

CISMO<br />

EGE<br />

Stadt graz<br />

49 % 2 % 49 % 49 % 2 % 49 %<br />

energie graz gmbh & co Kg energie graz gmbh<br />

100 %<br />

100 %<br />

47,5 %<br />

33,33 %<br />

2,98 %<br />

0,16 %<br />

0,46 %<br />

0,31 %<br />

3,28 %<br />

100 %<br />

energie Steiermark Ag<br />

Stromnetz graz gmbh<br />

100 %<br />

Stromnetz graz<br />

gmbh & co Kg<br />

75


76<br />

I. Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

AKTIVA<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1. Konzessionen und Rechte 1.764.278,00 2.189<br />

2. Geschäfts(Firmen)wert 119.604.042,00 129.929<br />

3. Geleistete Anzahlungen 183.150,00 0<br />

II. Sachanlagen<br />

121.551.470,00 132.119<br />

1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 3.560.109,66 3.585<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 143.084.751,24 146.348<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.610.827,76 1.428<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 16.679.144,35 6.402<br />

III. Finanzanlagen<br />

164.934.833,01 157.763<br />

1. Anteile an assozierten Unternehmen 87.031,35 85<br />

2. Beteiligungen 50.599,24 51<br />

3. Ausleihungen an Kommanditisten 15.720.962,18 15.369<br />

4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 6.236.101,50 5.847<br />

22.094.694,27 21.352<br />

Anlagevermögen 308.580.997,28 311.233<br />

b. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.521.228,16 1.481<br />

2. Noch nicht abrechenbare Leistungen 445.794,41 692<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1.967.022,57 2.173<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.539.624,73 18.511<br />

2. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

21.060,45 92<br />

3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 5.633.714,21 5.204<br />

18.194.399,39 23.808<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.016.025,57 4.231<br />

Umlaufvermögen 23.177.447,53 30.212<br />

c. Rechnungsabgrenzungsposten 2.413.384,35 2.471<br />

AKTIVA 334.171.829,16 343.916


PASSIVA<br />

A. negatives eigenkapital<br />

I. Kommanditkapital<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1. Bedungene Einlagen 7.000.000,00 7.000<br />

2. Verlustanteile -7.000.000,00 -7.000<br />

0,00 0<br />

II. Nicht durch bedungene Einlagen gedeckte Verlustanteile und Gewinnrücklagen -25.732.632,19 -16.988<br />

negatives eigenkapital -25.732.632,19 -16.988<br />

b. Unversteuerte Rücklagen<br />

1. Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen gemäß § 12 EStG 30.112,00 32<br />

2. Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen gemäß § 7a. EStG 9.391.681,91 3.415<br />

Unversteuerte Rücklagen 9.421.793,91 3.447<br />

c. Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln 3.095.651,55 2.684<br />

D. baukostenzuschüsse 47.108.889,72 47.488<br />

e. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Abfertigungen 6.148.179,23 5.899<br />

2. Rückstellungen für Pensionen 17.566.894,84 16.906<br />

3. Rückstellungen für Kostenersätze 33.471.719,00 34.861<br />

4. Sonstige Rückstellungen 8.685.772,05 7.081<br />

Rückstellungen 65.872.565,12 64.747<br />

F. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten 110.000.000,00 120.000<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 83.628.953,35 80.039<br />

3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 6.473.512,04 11.045<br />

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.594.870,34 19.256<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 92.014,43 102<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern EUR 6.293.820,62 (VJ: TEUR 7.517,6)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 387.509,26,73 (VJ: TEUR 394,9) 12.509.255,60 12.096<br />

Verbindlichkeiten 234.298.605,76 242.537<br />

g. Rechnungsabgrenzungsposten 106.955,29 0<br />

PASSIVA 334.171.829,16 343.916<br />

Fehlbetrag zu Rückstellungen für Pensionen und Kostenersätze 0,00 375<br />

77


78<br />

II. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

geWInn- UnD VeRlUSTRechnUng<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

1. Umsatzerlöse 184.603.003,30 180.523<br />

2. Veränderung des bestandes an noch nicht abrechenbaren leistungen -270.738,68 238<br />

3. Andere aktivierte eigenleistungen 1.475.825,11 1.023<br />

4. Sonstige betriebliche erträge<br />

a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme<br />

der Finanzanlagen 5.091,00 19<br />

b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 88.360,68 308<br />

c) Übrige 1.627.650,56 1.667<br />

Summe 1.721.102,24 1.994<br />

5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene herstellungsleistungen<br />

a) Materialaufwand -115.622.026,21 -111.613<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.635.710,16 -1.292<br />

Summe -117.257.736,37 -112.905<br />

6. Personalaufwand inklusive Kostenersätze an die Stadt graz<br />

a) Löhne -4.556.870,67 -4.777<br />

b) Gehälter -9.758.412,31 -9.437<br />

c) Aufwendungen für Abfertigungen -640.277,34 -256<br />

d) Aufwendungen für Altersversorgung -1.858.242,17 -1.687<br />

e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben<br />

sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -3.966.429,39 -3.966<br />

f) Sonstige Sozialaufwendungen -65.290,04 -78<br />

Summe -20.845.521,92 -20.201<br />

7. Abschreibungen<br />

auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -26.599.545,36 -26.868<br />

abzüglich der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 248.786,00 236<br />

Summe -26.350.759,36 -26.633<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

a) Steuern, außer Steuern vom Einkommen -58.203,45 -50<br />

b) Übrige -11.858.615,74 -13.405<br />

Summe -11.916.819,19 -13.455<br />

9. beTRIebSeRgebnIS (ZWISchenSUMMe AUS 1.–8.) 11.158.355,13 10.584


geWInn- UnD VeRlUSTRechnUng<br />

eUR<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

TeUR<br />

31.12.2009<br />

10. erträge aus beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.845,14 1<br />

11. erträge aus übrigen beteiligungen 4.144,77 4<br />

12. erträge aus anderen Wertpapieren 238.887,47 217<br />

13. Sonstige Zinsen und ähnliche erträge 170.356,87 209<br />

14. erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 0,00 0<br />

15. Aufwendungen aus Finanzanlagen<br />

(davon aus Abschreibungen EUR 0,00 (TEUR 2.150,5)<br />

-223,62 0<br />

16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -14.319.039,64 -15.492<br />

17. FInAnZeRgebnIS (ZWISchenSUMMe AUS 10.–16.) -13.904.029,01 -15.061<br />

18. eRgebnIS DeR geWÖhnlIchen geSchÄFTSTÄTIgKeIT -2.745.673,88 -4.477<br />

19. Steuern vom einkommen -24.685,24 -42<br />

20. JAhReSFehlbeTRAg -2.770.359,12 -4.518<br />

21. Auflösung unversteuerter Rücklagen 83.884,12 2<br />

22. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen -6.058.556,39 -3.415<br />

23. JAhReSVeRlUST -8.745.031,39 -7.931<br />

79


80<br />

Auf die Hinzufügung der jeweiligen weiblichen Formulierungen wurde bei geschlechtsspezifischen<br />

Hinweisen im Sinne der besseren Lesbarkeit verzichtet. Alle personalen Begriffe sind sinngemäß<br />

geschlechtsneutral, also weiblich und männlich, zu lesen.<br />

Impressum<br />

Kontakt:<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Graz</strong> GmbH & Co KG<br />

Schönaugürtel 65, 8010 <strong>Graz</strong>, Austria<br />

Telefon: +43 316 8057-857<br />

Fax: +43 316 8057-796<br />

E-Mail: office@energie-graz.at<br />

www.energie-graz.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Katja Kovacic<br />

Kommunikation<br />

k.kovacic@energie-graz.at<br />

Fotos:<br />

Peter Manninger<br />

Druck:<br />

Medienfabrik, <strong>Graz</strong>


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