Struktur und Organisation - Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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6 Wirtschaftsverband / Wirtschaftspolitik<br />
8<br />
Die wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen: Keine<br />
durchgreifende Verbesserung<br />
Nach der vorgezogenen B<strong>und</strong>estagswahl <strong>und</strong><br />
der damit begründeten Großen Koalition<br />
steckte die Koalitionsvereinbarung vom November<br />
005 wesentliche wirtschaftspolitische<br />
Ziele für die folgenden vier Jahre ab. Ein<br />
solches Ziel war die Konsolidierung des B<strong>und</strong>eshaushaltes.<br />
Angesichts eines Schuldenstandes<br />
aller drei Gebietskörperschaften in<br />
Höhe von r<strong>und</strong> 1,5 Billionen Euro, d.h. einer<br />
gegenwärtigen Zinslast von jährlich etwa 63<br />
Mrd. Euro, eine zwingend notwendige, aber<br />
nur schrittweise erreichbare Lösung. Hierzu<br />
wollte die Koalition von CDU/CSU <strong>und</strong> SPD<br />
richtigerweise zuerst sparen, dann Subventionen<br />
abbauen <strong>und</strong> nur zuallerletzt Steuern erhöhen.<br />
Die Koalitionsvereinbarung schloss zudem ein<br />
Sofortprogramm für Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
ein, das während der ersten Klausurtagung<br />
der neuen B<strong>und</strong>esregierung noch in<br />
005 in Genshagen konkretisiert <strong>und</strong> mit dem<br />
Haushaltsgesetz 006 Mitte des Jahres verabschiedet<br />
wurde.<br />
Wichtige Eckpunkte für unsere Branche waren<br />
die Erhöhung der Infrastrukturinvestitionen<br />
um 4,3 Mrd. Euro über die gesamte Legislaturperiode<br />
sowie die deutliche Aufstockung des<br />
Programms zur energetischen Gebäudesanierung.<br />
Der neue ZDB-Präsident Dr. Hans-Hartwig Loewenstein auf<br />
dem Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>tag 2006.<br />
Insbesondere Letzteres zeigte in 006 Wirkung:<br />
Die zum Jahresende 006 aufgetretenen<br />
Lieferengpässe für Dämmstoffe sind sowohl<br />
weniger auf den Anstieg der Nachfrage als<br />
auch auf den Abbau der Produktionskapazitäten<br />
während der letzten zwei, drei Jahre zurückzuführen.<br />
Die steuerliche Anrechenbarkeit von Handwerkerleistungen<br />
bei Instandsetzungs- <strong>und</strong><br />
Modernisierungsarbeiten in Wohnungen/<br />
Wohngebäuden scheint ebenfalls zu greifen.<br />
Speziell dazu haben wir mittels eines Flyers<br />
Mitgliedsunternehmen <strong>und</strong> potentielle Auftraggeber<br />
informiert. Ebenso haben wir den<br />
Mitgliedsunternehmen ein Informationsblatt<br />
zur Mehrwertsteuererhöhung ab 007, in dem<br />
Fallgestaltungen zur Leistungserbringung <strong>und</strong><br />
der dementsprechenden Rechnungsstellung<br />
erläutert wurden, zur Verfügung gestellt.<br />
Angesichts des sich im zurückliegenden Jahr<br />
verstärkenden Wirtschaftswachstums haben<br />
sich die Steuereinnahmen des Staates deutlich<br />
erhöht. Dennoch bleiben angesichts des<br />
Schuldenstandes die Auswirkungen auf öffentliche<br />
Baumaßnahmen gering. So zeichnet<br />
sich im Finanzplan des B<strong>und</strong>es für die Sollgrößen<br />
006 bzw. 007 in etwa eine Stabilisierung<br />
der Haushaltsansätze für verkehrliche<br />
Baumaßnahmen ab. Allerdings sind hierin Verlagerungen<br />
zwischen den Aufgabenbereichen<br />
in zweistelliger Millionenhöhe eingeschlossen.<br />
Im Bereich Bau- <strong>und</strong> Stadtentwicklung werden<br />
weiterhin Mittel für Zinsverbilligungen<br />
der KfW-Förderprogramme bereit gestellt. Der<br />
Städtebauförderung wird seitens des B<strong>und</strong>es<br />
weiterhin ein bemerkenswert hoher Stellenwert<br />
eingeräumt.<br />
Der Wohnungsbau:<br />
Zwischen „Bau-Riester“ <strong>und</strong><br />
energetischer Sanierung<br />
Die Diskussion über die Wohnungsbaupolitik<br />
war von zwei Koordinaten bestimmt:<br />
Nachdem die Eigenheimzulage schon zum 1.1.<br />
006 abgeschafft worden war, konzentrierten<br />
wir unsere Lobbyanstrengungen gemeinsam<br />
mit anderen wohnungswirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
bauwirtschaftlichen Verbänden darauf, das<br />
Wohneigentum gleichberechtigt in die Förderung<br />
der privaten Altersvorsorge einzubeziehen.