04.07.2018 Neue Woche
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
neuewoche. Mittwoch, 4. Juli 2018 9<br />
Tipps für grüne Mitbewohner<br />
So gedeihen Grünpflanzen richtig: Fünf wertvolle Ratschläge für alle Liebhaber. An allererster Stelle stehen die richtige<br />
Menge Wasser und das Sonnenlicht, aber auch Pflanzen stehen auf Wellness.<br />
Gesunde Zimmerpflanzen machen<br />
etwas her, schaffen Atmosphäre und<br />
ein gesundes Raumklima. Dennoch<br />
finden sich in vielen Wohnungen –<br />
und nicht nur in Studenten-WGs –<br />
trostlose Gewächse mit herabhängenden,<br />
gelblichen Blättern und<br />
kahlen Stängeln.<br />
Das muss nicht sein, wie professionelle<br />
Raumbegrüner wissen. Wer ihre<br />
fünf Pflegetipps beherzigt, wird lange<br />
Freude an seinen grünen Mitbewohnern<br />
haben.<br />
1. Zu viel Wasser ist<br />
genauso schlimm wie zu wenig<br />
Beim Gießen gilt wie bei so vielem:<br />
Auf die Dosierung kommt es an.<br />
Völlig ausgetrocknete Wurzeln können<br />
genauso tödlich sein wie ein mit<br />
Wasser gefüllter Übertopf.<br />
Wenn bislang die Zimmerpflanzen<br />
entweder vertrocknet oder vergammelt<br />
sind, sollte man auf Hydrokultur<br />
umstellen. Statt in Erde wachsen die<br />
Wurzeln zwischen Blähtonkugeln in<br />
speziellen Gefäßen. Ein Innentopf<br />
steht in einem Übertopf, der Platz für<br />
einen Vorrat an Nährwasserlösung<br />
bietet. Über einen Wasserstandsanzeiger<br />
lässt sich so genau ablesen, wann<br />
und wie viel gegossen werden muss.<br />
2. Ohne Sonnenlicht<br />
wächst gar nichts<br />
Auch Pflanzen haben Vorlieben – je<br />
nachdem, aus welcher Umgebung<br />
sie ursprünglich kommen. Doch<br />
selbst am Boden eines dichten Urwalds<br />
kommt noch Sonnenlicht an.<br />
Deshalb verkümmern sogar genügsame<br />
Pflanzen in dunklen Ecken und<br />
gehen auf Dauer ein.<br />
Auf das menschliche Auge ist beim<br />
Abschätzen der Helligkeit wenig Verlass,<br />
zumal vor allem die roten und<br />
blauen Lichtanteile entscheidend sind.<br />
Bereits zwei Meter vom Fenster entfernt<br />
ist es den meisten Pflanzen bereits<br />
zu dunkel. Im Zweifel helfen spezielle<br />
Pflanzenlampen. Neuartige<br />
LEDs sind sparsam in Stromverbrauch<br />
und mit ihrem Farbspektrum auf die<br />
Bedürfnisse abgestimmt.<br />
3. Dünger ist Nahrung<br />
und damit unerlässlich<br />
Pflanzen sind Lebewesen und brauchen<br />
Nahrung. Zwar können sie einen<br />
Teil ihrer Energie aus frei verfügbaren<br />
Stickstoffen und Lichtenergie<br />
herstellen, sind aber auf Nährstoffe<br />
wie Kalium, Phosphor, Magnesium,<br />
Schwefel und Kalzium angewiesen.<br />
In viel geringeren Mengen benötigen<br />
Pflanzen zudem sogenannte Mikronährstoffe<br />
wie Eisen, Kupfer und<br />
Zink für ein gesundes Wachstum. Im<br />
Februar, wenn die Tage wieder länger<br />
werden, sollte der natürliche Austrieb<br />
mit einer Düngung unterstützt werden.<br />
Bei Hydrokultur ist die Versorgung<br />
mit Langzeitdünger denkbar einfach.<br />
Granulat gibt über Monate hinweg<br />
Nährstoffe ab – und zwar dann,<br />
wenn die Pflanze sie benötigt.<br />
AUF DIE DOSIERUNG KOMMT ES AN: Über einen Wasserstandsanzeiger lässt sich genau ablesen, wann und wie viel der<br />
grüne Mitbewohner gegossen werden muss.<br />
Foto: GMH<br />
4. Den Pflanzen auch<br />
mal etwas Wellness bieten<br />
Es ist nicht leicht für Zimmerpflanzen,<br />
bei trockener Heizungsluft und<br />
fehlender Sonne gut über den Winter<br />
zu kommen. Wer seine Pflanzen liebt,<br />
sollte ihnen etwas Gutes tun. Wellness<br />
ist regelmäßiges Besprühen mit<br />
zimmerwarmem, kalkarmen Wasser.<br />
Besonders Arten mit weichen Blättern<br />
profitieren davon. Dazu eignen<br />
sich am besten Sprühflaschen mit<br />
Zerstäuber. Auch sollten Pflanzen regelmäßig<br />
mit einem weichen Tuch<br />
abgewischt werden. Das sieht nicht<br />
nur schöner aus, sondern lässt Pflanzen<br />
auch besser gedeihen. Denn<br />
Staub kann die Energiegewinnung<br />
um bis zu 35 Prozent einschränken.<br />
5. Schädlinge und Krankheiten<br />
frühzeitig bekämpfen<br />
Gut versorgte Zimmerpflanzen haben<br />
seltener Probleme mit Krankheiten<br />
und Schädlingen als geschwächte<br />
Pflanzen. Sollte es<br />
dennoch mal zu einem Befall beispielsweise<br />
von Woll- und Schildläusen<br />
oder Spinnmilben kommen, ist<br />
es ratsam, sie frühzeitig zu bekämpfen.<br />
Reicht es nicht, die Schädlinge<br />
abzuwischen, helfen Experten bei<br />
der Wahl der richtigen biologischen<br />
oder chemischen Bekämpfung.<br />
Hydrokultur bietet auch hier einen<br />
Vorteil: Während sich in der Erde<br />
leicht Pilze und Trauermücken einnisten,<br />
passiert dies bei mineralischem<br />
Substrat nicht. Deshalb gelten Hydropflanzen<br />
als hygienisch unbedenklich<br />
und dürfen auch in Krankenhäusern<br />
und Altenheimen stehen. GMH