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Seelen im Nebel: Band 1 "Die Begegnung"

[Leseprobe] Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

[Leseprobe] Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft –
Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut.
Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint.
Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

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schien es ein reines Sich-fügen-Müssen zu sein, um seine<br />

Zukunft in einer schweren Zeit absichern zu können.<br />

Mit dem Beruf seines Vaters, des Kaufmanns, hatte er<br />

sich ebenso wenig angefreundet. Das Schmiedehandwerk<br />

war ihm zu grob und zur See mochte er schon gar nicht.<br />

Trotz aller familiären Probleme hatten die Geschwister<br />

in der Stadt einen guten Leumund, wofür auch die<br />

Verwaltung und die Kirche Sankt Georgen nach dem<br />

ordentlichen Geldgeschenk der Großmutter gesorgt hatte.<br />

Ihre Namen standen für Opferbereitschaft, Ehrbarkeit und<br />

frommen Zusammenhalt.<br />

Vom Kummer einer heranreifenden jungen Frau, die<br />

sich um den Lebensweg ihres noch unreifen, jüngeren<br />

Bruders mehr sorgte als um ihren eigenen, wusste keiner<br />

etwas.<br />

*<br />

So gestand Piet am Morgen des 18. November 1707<br />

seiner Schwester, wie unbehaglich es ihm sei, in den<br />

Marienkirchturm hinaufsteigen zu müssen.<br />

Er war <strong>im</strong> Juni mit seinem Meister an den Bauarbeiten<br />

<strong>im</strong> Turm von Sankt Nikolai beschäftigt gewesen und<br />

musste mit ansehen, wie ein Maurergeselle aus dieser<br />

Höhe hinabstürzte und den Tod fand. Noch kurz vor dem<br />

Unglück hatten sie miteinander gescherzt und gleich darauf<br />

hatte der junge Mann durch eine kleine Unachtsamkeit<br />

sein Gleichgewicht verloren. Piet hatte es umgangen,<br />

Einzelheiten über das Unglück zu berichten. Es schien ihn<br />

traumatisiert zu haben.<br />

Nun benötigte er erneut den Zuspruch seiner Schwester,<br />

um für den Gang zur Marienkirche Antrieb finden zu<br />

können.<br />

Schneidermeister Borg hatte Elisabeth eine Auszeit<br />

erlaubt, damit sie zum Markt gehen und frischen Fisch für<br />

sich und seine Frau kaufen konnte. Sie war am Tag zuvor mit<br />

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