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Seelen im Nebel: Band 1 "Die Begegnung"

[Leseprobe] Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

[Leseprobe] Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft –
Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut.
Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint.
Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

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diese durch. Nein, <strong>im</strong> Geldbeutel waren nur ein paar<br />

Pfennige.<br />

Ihr tiefer Atemzug zitterte, als sie sich mit ansteigender<br />

Nervosität mehrmals die langen rotbraunen Haare aus der<br />

Stirn strich, die <strong>im</strong>mer wieder vor ihr Gesicht fallen wollten.<br />

Nein, vier Taler konnten doch nicht so einfach<br />

verschwinden! Vier Taler – die sollten Piet und ihr bis<br />

ins nächste Jahr hinein die Lebenskosten sichern. Auch<br />

für Winterschuhe würden sie reichen, und Piets Lehrgeld<br />

musste ebenfalls beglichen werden …<br />

Elisabeth ging auf die Knie, um den zerschlissenen,<br />

staubigen Boden unter dem schweren Eichenschrank<br />

abzutasten. Doch nichts außer unangenehm schmierigen<br />

Flusen und einigen toten Käfern geriet zwischen ihre<br />

Finger. Sie hielt inne und drehte ihren Kopf zurück. <strong>Die</strong> Tür<br />

hinter ihrem Rücken war erschreckend forsch aufgestoßen<br />

worden.<br />

Es war Piet, der mit schnellen Schritten eintrat.<br />

Übertrieben erstaunt blickte er auf seine kniende Schwester.<br />

<strong>Die</strong>se erkannte sofort einen seltsam glasigen Ausdruck der<br />

Augen und rötliche Wangen, die ihrem Bruder sonst nicht<br />

eigen waren.<br />

Augenblicklich durchlief Elisabeth ein banges Gefühl.<br />

»Wieso bist du schon von der Arbeit zurück?« Ihrem Ton<br />

war zu vernehmen, dass sie eine klare Auskunft wünschte.<br />

»Sei bitte nicht böse mit mir, Else.« Piet sprang auf seine<br />

Schwester zu und wollte ihr be<strong>im</strong> Aufrichten helfen, was<br />

Elisabeth als etwas seltsam empfand.<br />

»Erzähl, was ist los mit dir?!« Sie wischte sich die Hände<br />

an die nicht mehr ganz reine, helle Schürze und drückte<br />

ihren Bruder auf die Bank am Küchentisch.<br />

»Ich war heute früh noch einmal zurückgekommen und<br />

wollte etwas mit dir bereden, aber du warst nicht da«, begann<br />

er in einem recht verlegenen Ton und drehte sich dabei zum<br />

Fenster. »Ach, die neue Verglasung ist schon drin?!«<br />

»Wieso? Was ist passiert?!«, fragte Elisabeth angespannt.<br />

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