Physio- und Ergotherapie in der Ostzone - Rheuma Schweiz
Physio- und Ergotherapie in der Ostzone - Rheuma Schweiz
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PIERRETTE BASCHUNG<br />
<strong>Physio</strong>- <strong>und</strong> <strong>Ergotherapie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Ostzone</strong><br />
Das Institut für Physikalische Mediz<strong>in</strong> (IPM) erbr<strong>in</strong>gt physio- <strong>und</strong> ergotherapeutische Dienstleistungen<br />
für das gesamte UniversitätsSpital. Diese Dienstleistungen werden von zehn Teams erbracht, die wie<strong>der</strong>um<br />
<strong>in</strong> drei Zonen organisiert s<strong>in</strong>d.<br />
Die fünf Teams, die im östlichen Teil des USZ arbeiten, gehören<br />
zur <strong>Ostzone</strong>. In <strong>der</strong> <strong>Ostzone</strong> arbeiten 39 <strong>Physio</strong>therapeut<strong>in</strong>nen,<br />
neun Ergotherapeut<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische<br />
Masseur<strong>in</strong> zusammen mit sechs Studierenden <strong>der</strong><br />
Schule für <strong>Physio</strong>therapie sowie e<strong>in</strong>er Studierenden <strong>der</strong><br />
Schule für <strong>Ergotherapie</strong>.<br />
Die fünf Therapieteams <strong>der</strong> <strong>Ostzone</strong><br />
Therapie 1<br />
Leitung: Pierrette Baschung<br />
Ambulante muskuloskelettale Therapie<br />
Therapie 2<br />
Leitung: Mart<strong>in</strong>a Walti<br />
Schmerz im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Sett<strong>in</strong>g<br />
Ambulante muskuloskelettale Therapie<br />
Therapie 3<br />
Leitung: Kathr<strong>in</strong> Meyer<br />
Ergonomie / arbeitsbezogene Rehabilitation<br />
Ambulante muskuloskelettale Therapie<br />
Therapie 4<br />
Leitung: Ina Koppermann<br />
<strong>Rheuma</strong>kl<strong>in</strong>ik<br />
Ambulante muskuloskelettale Therapie<br />
Handtherapie<br />
Leitung: Christ<strong>in</strong>e Meier<br />
Stationäre <strong>und</strong> ambulante Handtherapie<br />
(s. <strong>Rheuma</strong>-Nachrichten, Vol. 38)<br />
Breites Dienstleistungsangebot auf hohem Niveau<br />
In <strong>der</strong> <strong>Ostzone</strong> wird das ganze Spektrum <strong>der</strong> muskuloskelettalen<br />
Therapie abgedeckt. Neben <strong>der</strong> klassischen E<strong>in</strong>zeltherapie<br />
bieten wir verschiedene Gruppen, Abklärungen <strong>und</strong><br />
Programme an. In unserer Behandlung sehen wir oft Patienten<br />
mit e<strong>in</strong>er langen Leidensgeschichte. Häufig haben diese<br />
Patienten bereits diverse erfolglose Therapien h<strong>in</strong>ter sich.<br />
Typischerweise sehen wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em UniversitätsSpital aber<br />
auch viele eher seltene Krankheitsbil<strong>der</strong>. Um diesen komplexen<br />
Aufgaben gerecht zu werden, ist e<strong>in</strong> grosses Fachwissen<br />
<strong>und</strong> Erfahrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung notwendig.<br />
Um die genauen Gründe <strong>und</strong> Quellen <strong>der</strong> Symptome zu eruieren,<br />
ist e<strong>in</strong>e auf die ärztliche Verordnung aufbauende genaue<br />
Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung unerlässlich. Dabei wird<br />
<strong>der</strong> Patient zu se<strong>in</strong>en Problemen/E<strong>in</strong>schränkungen befragt<br />
<strong>und</strong> anschliessend von <strong>der</strong> Therapeut<strong>in</strong> spezifisch untersucht.<br />
Im Gegensatz zur Krankheitsdiagnostik steht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie<br />
die Funktionsdiagnostik im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Anhand dieser<br />
Funktionsdiagnostik wird mit dem Patient zusammen das<br />
Therapieziel formuliert <strong>und</strong> die Massnahmen geplant. So verschieden<br />
die Ursachen <strong>der</strong> Beschwerden se<strong>in</strong> können, so verschieden<br />
s<strong>in</strong>d auch die therapeutischen Ansätze:<br />
❙ Manualtherapie<br />
zum Beispiel zur Reduktion <strong>der</strong> Schmerzen <strong>und</strong> Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Gelenkfunktion<br />
❙ Mediz<strong>in</strong>ische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstherapie<br />
zum Beispiel zur Behebung von muskulären Dysbalancen<br />
<strong>und</strong> Steigerung <strong>der</strong> Belastbarkeit<br />
❙ Weichteilbehandlungen wie Triggerpunktbehandlungen<br />
zum Beispiel zum Lösen von muskulären Dysfunktionen<br />
<strong>und</strong> zur Spannungsverm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
❙ Koord<strong>in</strong>ationsschulung, Körperwahrnehmung<br />
❙ Wassergymnastik<br />
❙ passive <strong>und</strong> aktive Entspannungstechniken<br />
❙ Ergonomische Beratung<br />
❙ Physikalische Massnahmen, wie Elektrotherapie,<br />
Wärme <strong>und</strong> Kälte<br />
❙ Informationen, Aufklärung über Ursachen <strong>und</strong><br />
Bewältigungsstrategien <strong>der</strong> Beschwerden<br />
❙ Heimprogramme <strong>und</strong> Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Um e<strong>in</strong>e gute Qualität zu gewährleisten, halten wir uns <strong>in</strong><br />
unserer täglichen Arbeit an die vom Institut für Physikalische<br />
Mediz<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ierten Therapiestandards. Diese Standards<br />
gelten als Richtl<strong>in</strong>ien sowohl für die Kern- als auch die<br />
Begleitprozesse. So wird beispielsweise <strong>der</strong> Patient über die<br />
Therapiemöglichkeiten aufgeklärt, subjektive <strong>und</strong> objektive<br />
Verlaufszeichen beschrieben, Untersuchung <strong>und</strong> Verlauf<br />
systematisch dokumentiert sowie die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit<br />
gepflegt.<br />
Zusätzlich werden regelmässige bei ausgewählten Patienten<br />
sogenannte Case-Dokumentationen erstellt. Dabei werden<br />
die Probleme <strong>und</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Patienten sowie die<br />
Untersuchungen <strong>der</strong> Therapeuten anhand <strong>der</strong> Internationalen<br />
Klassifikation <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit (ICF) erfasst <strong>und</strong> <strong>der</strong> Therapieverlauf dokumentiert.<br />
Diese Fallbeispiele werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rehabilitation e<strong>in</strong>gesetzt<br />
<strong>und</strong> dienen <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Kommunikation<br />
sowie <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> Ergebnisqualität.<br />
39–2005<br />
SPEZIAL<br />
11
12<br />
Spezialitäten von A bis Z<br />
Akute Halswirbelsäuledistorsion (Schleu<strong>der</strong>trauma)<br />
Das Schleu<strong>der</strong>trauma ist e<strong>in</strong>e Verletzung, welche durch e<strong>in</strong>en<br />
Beschleunigungs-Abbrems-Mechanismus mit e<strong>in</strong>em Energietransfer<br />
zum Nacken ausgelöst wird. Meist ist es e<strong>in</strong>e Folge<br />
e<strong>in</strong>es Auffahrunfalls o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Verkehrskollisionen,<br />
kann aber auch durch an<strong>der</strong>e Unfälle entstehen. Durch die<br />
e<strong>in</strong>wirkenden Kräfte können sowohl knöcherne Strukturen<br />
wie auch Weichteile verletzt werden. Um e<strong>in</strong>en optimalen<br />
Heilungserfolg zu gewährleisten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Chronifizierung<br />
vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Therapie möglichst frühzeitig<br />
begonnen werden kann. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen die<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenverantwortung, die Entlastung <strong>der</strong> verletzten<br />
Strukturen sowie e<strong>in</strong>e frühe aktive <strong>und</strong> schmerzfreie<br />
Mobilisation. E<strong>in</strong> primäres Ziel ist es, dass die Patienten ihre<br />
Alltags- <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten so schnell als möglich wie<strong>der</strong><br />
aufnehmen können.<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Halswirbelsäule<br />
Gruppentherapie im Gehbad<br />
Ambulantes Interdiszipl<strong>in</strong>äres Schmerzprogramm (AISP)<br />
Das ASIP richtet sich an deutschsprachige Patienten, die<br />
unter chronischen Schmerzen leiden, bereits verschiedene<br />
Therapien ohne Erfolg gemacht haben <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des<br />
Schmerzes <strong>in</strong> ihren täglichen Arbeiten e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>d.<br />
Das acht- bis zehnwöchige Programm zeichnet sich durch die<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit von <strong>Physio</strong>therapeuten,<br />
Psychologen, Ergotherapeuten, Ärzten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />
aus.<br />
Ziele des Programms s<strong>in</strong>d<br />
❙ besserer Umgang mit dem Schmerz<br />
❙ höhere Lebensqualität trotz Schmerz<br />
❙ Erhöhung <strong>der</strong> physischen Funktion <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit<br />
❙ För<strong>der</strong>ung sozialer Kontakte<br />
❙ Reduktion des Medikamentenkonsums<br />
❙ Anregung zur Selbsthilfe<br />
Back Assessment<br />
Das Back Assessment ist e<strong>in</strong>e stationäre <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Beurteilung von Patienten mit unspezifischen therapieresistenten<br />
Rückenbeschwerden.<br />
Ziele des Assessments s<strong>in</strong>d<br />
❙ Bestimmung des Therapie-Potentials <strong>der</strong> Patienten<br />
❙ Abgeben von Therapie-Empfehlungen<br />
❙ Festlegen des weiteren Proze<strong>der</strong>e<br />
Dolorimetrie<br />
Lokalisierte Druckschmerzen spielen zum Nachweis von<br />
Insertionstend<strong>in</strong>osen, Tend<strong>in</strong>osen <strong>und</strong> Myosen bei den verschiedensten<br />
rheumatischen Erkrankungen e<strong>in</strong>e grosse Rolle.<br />
Mit e<strong>in</strong>em sogenannten Dolorimeter wird die Druckdolenz<br />
an genau def<strong>in</strong>ierten Körperstellen quantifiziert <strong>und</strong><br />
beurteilt.<br />
Ergonomie / arbeitsbezogene Rehabilitation<br />
Viele muskuloskelettale Beschwerden, wie chronische<br />
Kreuzschmerzen o<strong>der</strong> Nacken- <strong>und</strong> Schultergürtelbeschwerden,<br />
s<strong>in</strong>d arbeitsassoziiert o<strong>der</strong> führen zu Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
bei <strong>der</strong> Arbeit. Hier bietet die Ergonomie Dienstleistungen<br />
an (ergos = Arbeit, nomos = Gesetz/Regel).<br />
Dienstleitungen <strong>der</strong> Ergonomie s<strong>in</strong>d<br />
❙ <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Arbeitsassessment<br />
❙ <strong>in</strong>dividuelle, ergonomische Arbeitsplatzabklärung (APA)<br />
❙ multidiszipl<strong>in</strong>äre, arbeitsbezogene Rehabilitation (ABR)<br />
❙ e<strong>in</strong>faches Ergonomietra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (EET)<br />
❙ Evaluation <strong>der</strong> funktionellen Leistungsfähigkeit im<br />
Rahmen rheumatologischer Gutachten (EFL)
Feldenkrais-Methode<br />
Die Feldenkrais-Methode ist e<strong>in</strong> Weg, um über das Erforschen<br />
<strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>n unserer <strong>in</strong>dividuellen Bewegungs- <strong>und</strong><br />
Verhaltensmuster Zugang zu unserem <strong>in</strong>neren Wesen zu<br />
bekommen. Mit diesem Zugang zu unserem Selbstbild <strong>und</strong><br />
unserem Körperbild gel<strong>in</strong>gt es uns, gr<strong>und</strong>legende <strong>und</strong> dauerhafte<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> allen Bereichen unseres Lebens zu<br />
erzielen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es zwei Techniken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Feldenkrais-<br />
Methode<br />
❙ Die Gruppenarbeit, «Bewusstheit durch Bewegung»,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> durch verbale Anweisungen Bewegungslektionen<br />
gegeben werden. Der Schüler erk<strong>und</strong>et nach den Vorschlägen<br />
des Lehrers se<strong>in</strong>e eigenen Bewegungs- <strong>und</strong> Verhaltensmuster.<br />
❙ Der E<strong>in</strong>zelunterricht, «Funktionale Integration»,<br />
bei dem durch e<strong>in</strong>e wortlose Behandlung körperliche<br />
Funktionen unter Anleitung des Lehrers erforscht, erweitert<br />
<strong>und</strong> verbessert werden. Fe<strong>in</strong>es Führen am Körper <strong>und</strong><br />
leichte Zug- <strong>und</strong> Druckgriffe vermitteln Impulse zur<br />
Entspannung, Bewegung <strong>und</strong> Atmung. Die Behandlung<br />
wird behutsam <strong>und</strong> völlig schmerzfrei ausgeführt, so dass<br />
alte Reaktionsmuster entdeckt <strong>und</strong> neue Zusammenhänge<br />
gef<strong>und</strong>en werden können. Durch die angenehmen <strong>und</strong> entspannenden<br />
Massnahmen des Lehrers werden überflüssige<br />
Muskelspannungen abgebaut, die körperliche Flexibilität<br />
wird gesteigert, die Atmung wird frei <strong>und</strong> die Gelenke werden<br />
beweglicher.<br />
Manuelle Therapie <strong>der</strong> Lendenwirbelsäule.<br />
Hämophilie<br />
In enger Zusammenarbeit mit Spezialisten wird für Patienten<br />
mit <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>erkrankung Hämophilie nach Gelenkblutungen,<br />
Muskelblutungen <strong>und</strong> Operationen e<strong>in</strong>e angepasste<br />
Untersuchung sowie e<strong>in</strong>e spezifische Therapie angeboten.<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstherapie (MTT)<br />
Die Mediz<strong>in</strong>ische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstherapie ist <strong>in</strong>diziert bei verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ter<br />
Belastbarkeit des Bewegungsapparates, allgeme<strong>in</strong>er<br />
Dekonditionierung sowie bei Überlastungsproblemen <strong>und</strong><br />
chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates. In <strong>der</strong><br />
Mediz<strong>in</strong>ischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstherapie wird mittels Ausdauer-,<br />
Beweglichkeits-, Kraft- <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gezielt<br />
<strong>der</strong> Bewegungsapparat sowie das Herz-Kreislauf-System<br />
tra<strong>in</strong>iert.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e wird MTT angewandt bei<br />
❙ Rückenbeschwerden<br />
❙ Erkrankungen des Atem- <strong>und</strong> Herz-Kreislauf-Systems<br />
❙ Sportverletzungen<br />
❙ Osteoporose<br />
❙ nach Operationen<br />
Myoarthropathien des Kausystems<br />
Unter dem Begriff Myoarthropathien des Kausystems versteht<br />
man e<strong>in</strong>e durch entzündliche o<strong>der</strong> degenerative Verän<strong>der</strong>ungen<br />
ausgelöste Störung <strong>der</strong> Kaumuskulatur <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />
des Kiefergelenkes. Häufig ist es ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Auslöser, <strong>der</strong><br />
die Symptome verursacht, son<strong>der</strong>n vielmehr e<strong>in</strong>e Summation<br />
verschiedenster Faktoren. Durch diese Summation kann es<br />
zu Überbelastungen kommen, die Gewebeschädigungen <strong>und</strong><br />
damit Schmerzen verursachen.<br />
So verschieden die Ursachen <strong>der</strong> Kieferbeschwerden se<strong>in</strong><br />
können, so verschieden s<strong>in</strong>d auch die therapeutischen Ansätze.<br />
Nebst passiven Mobilisationstechniken zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Beweglichkeit des Kiefergelenkes stehen dem <strong>Physio</strong>therapeuten<br />
spezifische Übungen zur Verbesserung <strong>der</strong> muskulären<br />
Kontrolle sowie physikalische Massnahme zur Verfügung.<br />
Myopathiediagnostik<br />
In <strong>der</strong> Diagnostik metabolischer Myopathien s<strong>in</strong>d kl<strong>in</strong>ische<br />
Funktionsteste wertvoll. In <strong>der</strong> <strong>Physio</strong>therapie werden e<strong>in</strong><br />
Fahrradbelastungstest sowie die Messung <strong>der</strong> isometrischen<br />
Maximalkraft mittels Kraftmesszelle angeboten. Beim Fahrradbelastungstest<br />
werden nach e<strong>in</strong>er Ruhephase das Laktat<br />
<strong>und</strong> die Herzfrequenz bei ger<strong>in</strong>ger Belastung auf dem Fahrra<strong>der</strong>gometer<br />
sowie nach e<strong>in</strong>er Erholungsphase gemessen.<br />
39–2005<br />
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14<br />
Myosonographie<br />
Bei <strong>der</strong> Myosonographie kann beispielsweise die <strong>in</strong>termuskuläre<br />
Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> tiefen Rumpfmuskulatur unter<br />
Ultraschall-Kontrolle dargestellt werden. Dies wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
bei Patienten mit Verdacht auf e<strong>in</strong>e symptomatische<br />
muskuläre Dysfunktion im lumbalen Bereich angewendet.<br />
Dabei können sowohl e<strong>in</strong>e vermutete Dysfunktion objektiviert<br />
als auch eventuell vorhandene Kompensationsmechanismen<br />
erkannt werden.<br />
Osteoporose<br />
Mit steigen<strong>der</strong> Lebenserwartung gew<strong>in</strong>nen Knochenerkrankungen<br />
<strong>und</strong> speziell die Osteoporose an Bedeutung <strong>in</strong> unserer<br />
Gesellschaft. Für Patienten mit manifester Osteoporose<br />
bieten wir sowohl ambulante physiotherapeutische E<strong>in</strong>zelbehandlungen<br />
als auch e<strong>in</strong>e spezielle Osteoporosegruppe<br />
an.<br />
<strong>Rheuma</strong>toide Arthritis<br />
Diese <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Sprechst<strong>und</strong>e richtet sich an Patienten<br />
mit <strong>Rheuma</strong>toi<strong>der</strong> Arthritis mit anhalten<strong>der</strong> Entzündungsaktivität<br />
<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> sek<strong>und</strong>ären Krankheitsmanifestationen,<br />
welche mit funktionellen E<strong>in</strong>schränkungen <strong>und</strong><br />
psychosozialen Folgen verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Das Ziel dieses<br />
Assessments ist das E<strong>in</strong>leiten von frühzeitigen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Behandlungsmassnahmen sowie das Festlegen von<br />
Verlaufsparametern.<br />
<strong>Rheuma</strong>tologische <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Schmerzsprechst<strong>und</strong>e<br />
(RISS)<br />
Die RISS richtet sich an chronisch komplexe Schmerzpatienten.<br />
Sie zeichnet sich durch die Zusammenarbeit e<strong>in</strong>es<br />
permanenten Teams (Arzt, Psychologe, <strong>Physio</strong>therapeut,<br />
Ergotherapeut) sowie fakultativem Beizug an<strong>der</strong>er Fachexperten<br />
(Ergonomen, Fachärzte an<strong>der</strong>er Diszipl<strong>in</strong>en) aus.<br />
Ziel <strong>der</strong> Abklärungen ist e<strong>in</strong>e biopsychosoziale Diagnosestellung<br />
<strong>und</strong> die E<strong>in</strong>igung auf das für den Patienten optimalste<br />
Proze<strong>der</strong>e.<br />
Schw<strong>in</strong>del<br />
Schw<strong>in</strong>del ist ke<strong>in</strong>e eigentliche Krankheit, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong><br />
Symptom mit vielfältigen Ursachen. Man unterscheidet e<strong>in</strong>erseits<br />
den unsystematischen Schw<strong>in</strong>del («Unwohlse<strong>in</strong>, Schwanken,<br />
Gefühl, als ob <strong>der</strong> Boden unter den Füssen wegs<strong>in</strong>kt»),<br />
an<strong>der</strong>erseits den systematischen Schw<strong>in</strong>del mit Sche<strong>in</strong>bewegung<br />
<strong>der</strong> Umgebung, was zu heftigen Beschwerden mit<br />
Drehschw<strong>in</strong>del, Gangunsicherheit, Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen<br />
führt. Probleme mit <strong>der</strong> Halswirbelsäule können auslösende<br />
o<strong>der</strong> verstärkende Faktoren se<strong>in</strong>. Um e<strong>in</strong>e Beteiligung des<br />
Nackens feststellen zu können, braucht es e<strong>in</strong>e spezifische<br />
Untersuchung. Die Therapie ist auf die Beseitigung <strong>der</strong><br />
gef<strong>und</strong>enen Impairments ausgerichtet <strong>und</strong> be<strong>in</strong>haltet immer<br />
auch e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur «Desensibilisierung» <strong>der</strong> schw<strong>in</strong>delauslösenden<br />
Aktivität.<br />
Spondylarthropathie-Sprechst<strong>und</strong>e<br />
Für Patienten mit e<strong>in</strong>er neuen o<strong>der</strong> bereits bestehenden<br />
Erkrankung <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> seronegativen Spondylarthropathien<br />
(unter an<strong>der</strong>em M. Bechterew, Psoriasisarthropathie),<br />
die von e<strong>in</strong>er medikamentösen o<strong>der</strong> physiotherapeutischen<br />
Standortbestimmung profitieren könnten, wird e<strong>in</strong>e<br />
Spondylarthorpathie-Sprechst<strong>und</strong>e angeboten. In e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Arbeit mit Ärzt<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Physio</strong>therapeut<strong>in</strong>nen<br />
wird e<strong>in</strong>e Empfehlung <strong>in</strong> Bezug auf das medikamentöse<br />
sowie physiotherapeutische Proze<strong>der</strong>e abgegeben.<br />
Sporttherapie<br />
Die Sportphysiotherapie ist e<strong>in</strong> eigenständiger Bereich<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>Physio</strong>therapie. Zielgruppe s<strong>in</strong>d aktive Sportler<br />
während <strong>der</strong> Aufbauphase, des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Rehabilitation nach Verletzungen o<strong>der</strong> Operationen. Aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> hohen Anfor<strong>der</strong>ungen im Sport s<strong>in</strong>d spezielle<br />
Zusatzausbildungen <strong>und</strong> eigene sportliche Erfahrungen notwendig.<br />
In e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> chirurgisch-traumatologischen<br />
Notfallstation wurde am IPM e<strong>in</strong><br />
konservatives frühfunktionelles Behandlungskonzept <strong>der</strong><br />
Achillessehenruptur entwickelt.