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03-2017

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Technik 2<br />

Das Magazin rund um die LüKK<br />

Großkältetechnik<br />

in der Industrie<br />

Ausgabe <strong>03</strong> <strong>2017</strong><br />

Projekt<br />

Made in Germany: Kälte für<br />

die Produktion von Maschinen<br />

Möglichkeiten<br />

Weg mit der (Ab)Wärme<br />

Kältemittel<br />

Natürlich oder synthetisch?


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„Ammoniak –<br />

Neue Anwendung für eines<br />

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oder persönlich unter 0721/56514-0


Editorial<br />

Begriffs-<br />

Salat<br />

(Abb. © bluedesign/Fotolia.com)<br />

Kennen Sie das? Man spricht mit Kunden und Lieferanten, mit Kollegen oder auch mit<br />

Freunden und Bekannten wie selbstverständlich über etwas, immer wieder, und nimmt<br />

automatisch an, alle meinen dasselbe. So ging es auch uns bei der Vorbereitung dieser<br />

Ausgabe Technik hoch zwei, bis jemand fragte: „Was ist industrielle Großkältetechnik oder<br />

Großkältetechnik in der Industrie überhaupt? Wie und wodurch grenzt sie sich ab von der<br />

anderen Kältetechnik, oder ist das gar nicht so einfach möglich?“ Plötzlich standen interessante<br />

Fragen im Raum, auf die es doch eine einfache Antwort geben müsste. Und Begriffe<br />

reihten sich aneinander: Großkältetechnik, Gewerbekälte, Supermarktkälte, Prozesskälte,<br />

Kälte für Lagerhaltung.<br />

An die einfachen Antworten dachten wir zumindest so lange, bis jeder seine eigene formulierte.<br />

Am Ende war klar, dass nichts klar war. Und ehe Sie weiterlesen: Machen Sie doch<br />

einmal den Selbsttest, oder fragen Ihr Gegenüber.<br />

Um es spannend zu machen: Wir sind zu einer begrifflichen Abgrenzung gekommen. Diese<br />

lesen Sie auf Seite 6, bevor wir auf den folgenden Seiten alles aus Sicht der Redaktion<br />

Wissenswerte zur Großkältetechnik in der Industrie für Sie zusammengestellt haben.<br />

Genießen Sie den Herbst!<br />

sabine.andresen@cci-dialog.de<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

3


6<br />

Hergestellt, ausgestellt oder abgestellt?<br />

Eine Einführung<br />

8<br />

Made in Germany<br />

Projektbericht<br />

16<br />

Natürlich immer<br />

natürlich?<br />

Kältemittel<br />

18<br />

LüKK-Köpfe<br />

Carl von Linde<br />

22<br />

Größte<br />

Wärmepumpe der Schweiz<br />

Projektbericht<br />

4<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


14<br />

Weg<br />

mit der Wärme<br />

Projektbericht<br />

Inhalt<br />

10 Die Königsklasse kurz skizziert<br />

Zwei Fragen an Klaus Helmes<br />

11 Sehr gut bewältigt<br />

Leserbriefe<br />

12 Nicht von der Stange<br />

Aus der Praxis<br />

13 Alles im Fluss<br />

Projektbericht<br />

17 Ewiges Eis<br />

Die kältesten Orte der Welt<br />

19 Zahlen und Fakten<br />

21 Infos, bitte!<br />

Literaturtipps<br />

24 Produktschau<br />

20<br />

Normativ betrachtet<br />

Richtlinien<br />

»<br />

Titelthema<br />

Großkältetechnik<br />

in der Industrie<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Hergestellt, ausgestellt<br />

oder abgestellt?<br />

Die Suche nach einer Definition<br />

Am Anfang stand der Wunsch nach Klarheit. Was ist Großkältetechnik in der Industrie? So startete die<br />

Recherche nach einer Definition. Ein Brancheninsider meinte: „Großkälte ist nach dem derzeitigen<br />

Stand der Technik eine Anlage, für die aus wirtschaftlicher Sicht nur Ammoniak als Kältemittel in Frage<br />

kommt.“ Wenngleich vielleicht doch etwas zu einfach zusammengefasst, so hat die Aussage doch einen<br />

gewissen Charme.<br />

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) liefert dann schon etwas mehr Klarheit.<br />

Unter dem Begriff Industriekälte versteht der Branchenverband in Teil 5 des Einheitsblatts 24247 (siehe<br />

auch Seite 20) sehr technisch ein Verdichteransaugvolumen ab 200 m³/h. Mit dem Kältemittel NH 3<br />

bedeutet das für Verdampfungstemperaturen -45 ° bis +5 °C und 45 °C Verflüssigungstemperatur<br />

überschlägig:<br />

• 50 kW Kälteleistung bei t o<br />

= -40 °C<br />

• 200 kW Kälteleistung bei t o<br />

= 0 °C<br />

Die Anwendungen liegen demnach um den Gefrierpunkt und vor allem deutlich darunter, würde man<br />

jetzt festlegen. Nimmt man aber die internationale Organisation United Nations Environment Programme<br />

(UNEP, das UN-Umweltprogramm) beim Wort, kann sogar bis +20 °C verdampft werden. Die<br />

Abwärmeleistung wird im „Report 2014 über Ozonschicht gefährdende Stoffe“ auf 100 kW bis 10 MW<br />

aufgebrochen.<br />

Alles zusammen dann doch eher kompliziert und vieldeutig. Ein letztes Telefonat mit einem echten<br />

Urgestein der Kältetechnik sollte endlich Klarheit liefern. Die Antwort war so simpel wie ernüchternd:<br />

„Leider gibt es für den Begriff Großkältetechnik in der Industrie keine Festlegung. Traditionell wird unterschieden<br />

zwischen Gewerbekälte (Kleinkälte) und Industriekälte (Großkälte). Die Gewerbekälte findet<br />

man im Handwerk, Restaurant und auch Supermarkt, die Industriekälte eben in Industriebetrieben.“<br />

Wenn es also keine Definition gibt, dann liefert Technik hoch zwei diese nach. Und da der Charme jeder<br />

Definition in ihrer Einfachheit liegt, ist sie an genau zwei Bedingungen geknüpft:<br />

„Industrielle Großkältetechnik stellt etwas her und beginnt bei 100 kW Kälteleistung“.<br />

Davon ausgeschlossen ist folglich alles, das in seiner Anwendung etwas „ausstellt“, beispielsweise der<br />

weite Bereich der Lebensmittelkühlung. Außerdem alles, das vielleicht in Kühlhäusern oder Lagern etwas<br />

„abstellt“. Auch die gesamte Klima- und Lüftungstechnik kann nichts herstellen, fällt also ebensowenig<br />

unter die Definition wie die Wärmetechnik.<br />

Doch keine Regel ohne Ausnahme. Es sind die seit wenigen Jahren wie Pilze aus dem Boden schießenden<br />

Großrechenzentren. MW Kälteleistung sind dafür keine Seltenheit. Es wird nur nicht wirklich etwas<br />

hergestellt. Obwohl, die virtuelle Welt produziert sehr wohl etwas, nämlich zu jeder Sekunde jeden<br />

Tages unzählige Informationen. Rechenzentrumskühlung wird aber aufgrund dieses „Ausnahmestatus“<br />

in dieser Ausgabe nicht behandelt.<br />

6<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


!<br />

Wissenswert<br />

Die Industrie trägt rund 622 Mrd. Euro direkt zur deutschen Wertschöpfung<br />

bei. Der größte Umsatz wird mit 451 Mrd. € in der Automobilindustrie<br />

gemacht, gefolgt vom Maschinenbau (236 Mrd. €)<br />

und der Chemie- und Pharmaindustrie (188,7 Mrd. €).<br />

(Abb. © Igor/Fotolia.com)<br />

Technik hoch zwei (Quelle: <strong>2017</strong>/3 Destatis, Zahlen für 2015)<br />

7


Projektbericht<br />

Die abgebildeten „Quantum“-Kältemaschinen der Engie Refrigeration<br />

GmbH sind bei Arburg im Einsatz. (Abb. Engie Refrigeration GmbH)<br />

Made in Germany<br />

Zwischen Fahrradwegen und sanften Schwarzwaldhügeln thront in Loßburg<br />

ziemlich abgeschieden das Fertigungsgebäude der Arburg GmbH. Hier produziert<br />

das Unternehmen Maschinen für die Kunststoffverarbeitung, zum Beispiel<br />

Spritzgießmaschinen oder Robotsysteme. Arburg fertigt ausschließlich im Loßburger<br />

Stammwerk, ist jedoch weltweit aktiv. Um die Kühlung eines Teils der<br />

Produktion im Schwarzwald und die Gebäudeklimatisierung hat sich die Engie<br />

Refrigeration GmbH aus Lindau gekümmert. Der Kältetechnikhersteller vom<br />

Bodensee installierte kürzlich zwei „Quantum“-Kältemaschinen mit Wärmerückgewinnung.<br />

Sie kühlen Produktionsprozesse, bei denen es vor allem auf<br />

ein konstantes Temperaturniveau ankommt, zum Beispiel bei Schleifmaschinen<br />

oder in Messräumen.<br />

8<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Zahlen zum projekt<br />

2012<br />

Im Jahr 2012 erhielt Arburg die Zertifizierungen ISO 9001<br />

(Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und ISO 50001 (Energie).<br />

Damit war der Maschinenhersteller eines der ersten Unternehmen,<br />

das dreifach zertifiziert wurde.<br />

R22-Ersatz<br />

Bereits 2015 installierte Engie Refrigeration bei Arburg eine<br />

Kältemaschine vom Typ „Quantum (Typ X060)“ (Kältemittel<br />

R-134a) mit einer Kälteleistung von 600 kW und einem Doppelverflüssiger<br />

sowie im damaligen Neubau einer „Quantum<br />

(Typ X<strong>03</strong>0) mit einer Kälteleistung von 295 kW. 2016<br />

folgte ein weiterer Quantum (Typ X060)“. Die beiden großen<br />

Kältemaschinen wurden im laufenden Betrieb eingebracht,<br />

da sie bestehende Anlagen ersetzen, die noch mit dem ozonschädlichen<br />

Kältemittel R22 liefen. Dessen Verwendung ist<br />

durch die EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase<br />

(F-Gase-Verordnung) inzwischen verboten.<br />

11<br />

Das Ziel von Arburg war eine höhere Energieeffizienz bei<br />

der Kälteerzeugung. Da die Kältemaschinen auch umschaltbar<br />

als Wärmepumpe arbeiten, ist Folgendes interessant:<br />

Im Wärmepumpenmodus erreichen die Kältemaschinen<br />

COP-Werte (Coefficient of Performance) von 11 (vorher:<br />

4). Gemessen wird, in welchem Verhältnis Wärmeerzeugung<br />

und Stromverbrauch zueinander stehen.<br />

Wissenswert<br />

Die Kältemaschinen sind mit Doppelverflüssigertechnologie<br />

ausgestattet. Sie ermöglicht eine Wärmerückgewinnung.<br />

Arburg kann so den größten Teil der während der Kälteerzeugung<br />

entstehenden Wärme weiter nutzen – zum Beispiel für<br />

die Fußboden- und die Fassadenheizung im Bereich der Gebäudeklimatisierung.<br />

Die Wärme wird über einen Niedertemperaturheizkreis<br />

direkt an die Verbraucher gebracht.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

(Abb. Arburg GmbH)<br />

Quelle: Engie Refrigeration GmbH, Lindau


Interview<br />

Zwei Fragen an Klaus Helmes<br />

Die Königsklasse kurz skizziert<br />

(Abb. © Lukassek/Fotolia.com)<br />

In der Lüftungs-, Klima- und Kältetechnikbranche<br />

gilt die Industriekälte<br />

als „Königsklasse“. Wie lässt<br />

sich diese Bezeichnung erklären?<br />

?<br />

Klaus Helmes<br />

Industriekälte ist immer komplex und groß.<br />

Also nicht nur, was die geforderte und umgesetzte<br />

Kälteleistung betrifft, sondern auch die<br />

tatsächlichen Abmessungen der Anlagen.<br />

Je nach Anwendung können sie die Größe<br />

eines Einfamilienhauses übertreffen.<br />

Deswegen ist Industriekälte auch immer mit<br />

Großkältetechnik gleichzusetzen. Viel kleiner<br />

ist allerdings die Branche, die diese Anlagen<br />

errichtet. Was ist das Besondere an diesem<br />

„elitären Kreis“, und wer gehört dazu? Die<br />

Redaktion fragte nach bei bei Klaus Helmes,<br />

seit 25 Jahren in der LüKK tätig, unter anderem<br />

Vertriebschef bei Johnson Controls.<br />

Heute ist er freier Autor und Unternehmensberater.<br />

Klaus Helmes: In meinem beruflichen Wirken bin ich schwerpunktmäßig<br />

der Klimatechnik zugehörig, habe aber immer viele Berührungspunkte<br />

mit der Kältetechnik, vor allem mit der Industriekälte, und mir hier<br />

bis heute ein starkes Netzwerk aufgebaut. Die Industriekälte ist einfach<br />

komplett anders: Sie baut die technisch anspruchsvollsten, leistungsstärksten<br />

und individualisiertesten Anlagen. Sie sind derart speziell, dass<br />

sie meistens Unikate sind. Daher verkauft der Hersteller auch direkt an<br />

den Endkunden, er ist gleichzeitig Anlagenerrichter und häufig auch Planer.<br />

Die Endkunden sind oft Großunternehmen aus der Automobil-, Lebensmittel-<br />

oder Chemiebranche.<br />

Industriekälteanlagenbauer haben ein gewissen Ansehen als extrem<br />

wichtige und innovative Fachleute der Branche. Und das ist auch berechtigt,<br />

denn es gibt nur wenige, die diesen Markt bearbeiten (Anmerkung:<br />

siehe Kasten). Das kann einfach nicht jeder! Daraus resultiert, dass der<br />

Wettbewerb nicht so groß ist wie zum Beispiel in der Klimatechnik.<br />

Also ein Markt außer Konkurrenz<br />

und ohne Probleme?<br />

?<br />

Industriekältetechnikunternehmen<br />

in Deutschland<br />

Arctos Industriekälte AG, Sörup<br />

Daikin Applied Germany, München<br />

Engie Refrigeration GmbH, Lindau<br />

GfKK - Gesellschaft für Kältetechnik-Klimatechnik mbH, Köln<br />

Hafner-Muschler Kälte- und Klimatechnik GmbH<br />

Heifo Rüterbories GmbH, Osnabrück<br />

Hyfra Industriekühlanlagen GmbH, Krunkel<br />

Johnson Controls, Köln<br />

Kreutzträger Kältetechnik GmbH, Bremen<br />

L&R Kältetechnik GmbH, Sundern<br />

10<br />

Helmes: So natürlich auch nicht, das wären ja paradiesische Zustände.<br />

Auch bei Industriekälteanlagen wird der Vertrieb immer abhängiger vom<br />

Preis. Das lässt sich historisch erklären. Zur Zeit Carls von Linde entstand<br />

die Industriekälte. In den folgenden Jahren wurden etwa fünf bis sechs<br />

weitere Unternehmen gegründet - regional verteilt, keiner kam sich in die<br />

Quere, jeder hatte einen Aktivitätsradius von etwa 300 km.<br />

In den 1990er Jahren erfolgte eine radikale Änderung des Markts, die sich<br />

bis heute auswirkt. Angefangen bei den Kunden, die aus Kostengründen<br />

ihre technischen Abteilungen reduzierten und häufig externe Planer beauftragten.<br />

Ein wesentlicher Grund war, dass sich die von Herstellern und<br />

Auftraggebern ausgetüftelten Individuallösungen reduzierten, da der<br />

Preis in den Vordergrund rückte und damit auch standardisierte Lösungen.<br />

Dieser Wettbewerb führte zu einem harten Preiskampf. In dieser Zeit<br />

gab es zahlreiche Unternehmensübernahmen und der Markt strukturierte<br />

sich neu. Die großen Anbieter reduzierten sich selbst, und parallel dazu<br />

entstanden neue innovative mittelständische Unternehmen. Dies führte<br />

letztlich zu den Unternehmen, die heute den Markt für Industriekälte<br />

ausmachen.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Leserbriefe<br />

Gute Optik<br />

Ich habe heute Ihr neues Magazin<br />

Technik hoch zwei auf den Schreibtisch<br />

bekommen. Schaut wirklich<br />

sehr gut aus!<br />

Daniel Hillesheim, Caverion Deutschland<br />

GmbH, München<br />

Modernes<br />

Editorial Design<br />

Glückwunsch zum neuen Design!<br />

Die neue Magazin-Gestaltung von<br />

Technik hoch zwei gefällt mir sehr<br />

gut. Layout und Typographie sind<br />

modern und zeitgemäß, die Fotos<br />

plakativ in Szene gesetzt und die Informationen<br />

grafisch gut aufbereitet.<br />

Zudem wirkt die neue Papiersorte<br />

hochwertig und ist haptisch sehr<br />

angenehm.<br />

Zum neuen Leben erwacht<br />

Vielen Dank für die Übersendung von Technik hoch zwei zum Thema<br />

Hallenlüftung – ein Thema, das mich in meiner langen Berufslaufbahn<br />

(von 1967 bis jetzt) immer wieder beschäftigte, vor allem in der Zeit als<br />

Verkaufsleiter bei ITT Reznor in Frankfurt. Gerade in dieser Zeit haben wir versucht,<br />

Fertigungshallen oder Hochregallager so wirtschaftlich wie möglich zu temperieren – mit<br />

dem sogenannten „twinair System“. Das vermisse ich ein wenig bei Ihren Darstellungen.<br />

Ein recht wirtschaftliches und preiswertes System mit den sogenannten „Casablanca-<br />

Lüftern“. Da ich trotz meiner fast 73 Jahre immer noch berufstätig bin, ist es immer wieder<br />

interessant, wie die schon einmal dagewesenen Systeme zu neuem Leben erwachen.<br />

Schön, wenn man dieses Wissen an unsere Bachelor und Master weitergeben kann –<br />

und so wie es aussieht, will unsere Geschäftsführung gar nicht, dass ich aufhöre.<br />

Günter Höferer, BLS Energieplan GmbH, Berlin<br />

thermisch entkoppelt<br />

T2 / TB2<br />

grenzenlos<br />

hygienisch glatt<br />

flexibel<br />

Tanja Singer, Berliner Luft Technik<br />

GmbH, Berlin<br />

Sehr gut<br />

bewältigt<br />

In der August-Ausgabe von Technik<br />

hoch zwei wurde mit der Lüftung<br />

und Beheizung von Hallen ein vielschichtiges<br />

und schwieriges Thema<br />

angegangen. Es ist eine Herausforderung,<br />

dieses Gebiet vollständig<br />

und dem Umfang des Magazins<br />

entsprechend in aller Kürze darzustellen.<br />

Das wurde hier sehr gut<br />

bewältigt. Es ist eine gelungene Mischung<br />

aus der Darstellung der wesentlichen<br />

Zusammenhänge, passender<br />

Beispiele aus der Praxis und<br />

Hinweisen zur vertiefenden Information.<br />

Sehr aufschlussreich sind die<br />

statistischen Angaben zu Anzahl,<br />

Energieverbrauch und Größenordnungen<br />

von Hallen. Das Layout verdient<br />

sicher ein „hoch zwei“.<br />

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Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3 11


Für die Praxis:<br />

Großkälte gibt’s nicht<br />

von der Stange<br />

(Abb. © Christian Schwier/Fotolia.com)<br />

Nahezu jede industrielle Großkälteanlage<br />

ist ein Unikat. Im Gegensatz zur Klimakälte<br />

oder zu gewerblich genutzten Kälteanlagen<br />

gibt es in der Industrie praktisch keine duplizierbaren<br />

Standardlösungen. Da ist neben<br />

speziellem Fachwissen ein integraler Anlagenplanungsansatz<br />

sehr wichtig. Sowohl<br />

für Hersteller, die oft auch Planung und Anlagenbau<br />

übernehmen, als auch für Fachplaner<br />

und Betreiber.<br />

Industrielle Großkälte muss allem voran<br />

eine Aufgabe erfüllen: die zuverlässige und<br />

dauerhafte Abfuhr großer Wärmemengen<br />

bei konstanten Kühltemperaturen.<br />

In Summe geht es um gigantische Mengen<br />

elektrischer Energie, die in unserer Zivilisation<br />

benötigt werden. Aus Gründen des Umweltschutzes<br />

muss effizient gekühlt werden,<br />

und daher müssen auch industrielle<br />

Großkälteanlagen umweltschonend geplant<br />

werden. Dafür gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten:<br />

1. Tiefe Wärmequellentemperaturen<br />

in Frage stellen<br />

2. Bei der Wärmesenke Luft freie und<br />

Verdunstungskühlung einsetzen<br />

3. Low-GWP oder natürliche Kältemittel<br />

verwenden<br />

4. Bei zuverlässig nutzbarer Abwärme<br />

thermisch angetriebene Kühlprozesse<br />

integrieren<br />

5. Wärmerückgewinnung bedenken<br />

Wenig flexibel scheint bei den Kühltemperaturen<br />

die Lebensmittelindustrie. Sie ist<br />

allerdings beispielhaft beim Kältemitteleinsatz.<br />

Denn der Effizienz-Weltmeister, das<br />

Kältemittel Ammoniak (NH 3<br />

), wird seit jeher<br />

bevorzugt, teils auch in Kombination mit<br />

CO 2<br />

. Trotz großer Füllmengen sind diese direkt<br />

verdampfenden oder mit Sekundärkreis<br />

betriebenen Anlagen dicht ausgeführt.<br />

Auch bei der Kaltwassererzeugung für Prozesse<br />

kommen NH 3<br />

oder Kohlenwasserstof-<br />

fe in Frage. Daneben sollten FKWs<br />

durch HFO-Kältemittel ersetzt werden.<br />

Vor- und Rücklauftemperaturen<br />

von 6 °C beziehungsweise 12 °C<br />

werden bei den Kaltwassertemperaturen<br />

oft aus Routine geplant. Diese<br />

Temperaturen müssen aber immer<br />

hinterfragt und wenn möglich angehoben<br />

werden.<br />

Und es geht um die Nutzung und<br />

den Abtransport von Abwärme, egal,<br />

ob vom Kühlgut, Prozessen oder einem<br />

BHKW kommend. Sind die Abwärmetemperaturen<br />

geeignet, muss<br />

eine Rückgewinnung bedacht werden<br />

– zur direkten Nutzung für eine<br />

Ad- oder Absorptionskälteanlage<br />

oder zur Energiespeicherung.<br />

Wer industrielle Großkälteanlagen<br />

effizient planen will, erhält vom<br />

VDMA mit dem neuen Einheitsblatt<br />

24247-5 eine gute Hilfestellung (siehe<br />

Seite 16). Außerdem sollten alle<br />

Maßnahmen zur Investitionskostenminderung<br />

genutzt werden. Das<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) hat dazu einen<br />

Online-Förderrechner entwickelt.<br />

Zuschüsse der KfW gibt es für Prozessoptimierungen<br />

und die Nutzung<br />

oder Vermeidung von Abwärme.<br />

12<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Alles im Fluss<br />

Projektbericht<br />

Adsorptionskältemaschinen zum Kühlen und Heizen<br />

!<br />

Rückkühler „V-Shape Vario,<br />

Typ GFD“ (Abb. Güntner)<br />

Das Familienunternehmen Miele ist seit Jahrzehnten durch seine Großelektrogeräte bekannt. In seinem<br />

Werk im nordrhein-westfälischen Bünde unterhält der Elektroriese sein Kompetenzzentrum zur Entwicklung<br />

und Fertigung von Kochfeldern, Dampfgarern und Wärmeschubladen. Umstrukturierungen<br />

hatten den Kältebedarf des Werks steigen lassen, sodass die Kapazitätsgrenze der installierten Kältetechnik<br />

erreicht wurde. Miele entschloss sich, den Kältebedarf künftig über Adsorptionskältemaschinen<br />

zu decken. Die Adsorptionskälte sollte anfangs ausschließlich für die Kühlung<br />

der Laseranlagen, der Pressstraßen für Bleche und zur Klimatisierung der zusätzlichen<br />

Räume in der Abteilung Qualitätsmanagement eingesetzt<br />

werden. Da die Kälteanlagen aber über freie Kapazitäten<br />

verfügten, wurden auch der Serverraum sowie die<br />

Miele setzt in seinem<br />

Laborräume in das Kältesystem von Invensor<br />

eingebunden.<br />

rund 82.600 m² großen Werk ein<br />

Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs-System (KWKK)<br />

ein. Es besteht aus zwei Blockheizkraftwerken<br />

(Viessmann) und elf Invensor<br />

Adsorptionskältemaschinen<br />

(„LTC 10 plus FC“, mit Freier-Kühlung-Funktion),<br />

Wissenswert<br />

Eine Adsorptionskältemaschine<br />

fährt im Wechsel zwei Teilprozesse,<br />

wobei heißes Wasser die Adsorber<br />

regeneriert und die regenerierten Adsorber<br />

anschließend den Verdampfer für die Kühlung<br />

treiben. Über den Rückkühler wird die Wärmeaufnahme<br />

aus dem Antriebskreis und dem Kältekreis<br />

gesteuert. Wärme wird bedarfsgerecht für die<br />

Heizung genutzt und, wenn sie beispielsweise in<br />

den Sommermonaten nicht benötigt wird, mit Hilfe<br />

der Rückkühler an die Umgebung abgeführt.<br />

Bis 15°C Außentemperatur reicht allein die freie<br />

Kühlung für den Prozess aus. Bei höheren Temperaturen<br />

können die Befeuchtungsmatten der Rückkühlersegmentweise<br />

besprüht werden.<br />

die zusammen eine<br />

Kälteleistung<br />

von 110 kW<br />

bereitstellen.<br />

(Abb. Invensor)<br />

Die thermisch angetriebenen<br />

Adsorptionskältemaschinen wandeln<br />

Abwärme in Kälte um und nutzen als<br />

Kältemittel<br />

reines Wasser.<br />

Zwei besprühte Rückkühler<br />

„V-Shape Vario, Typ GFD“ von Güntner<br />

dienen im Kälteprozess gleichermaßen als<br />

Verdampfer und Verflüssiger und führen<br />

zudem effizient die nicht nutzbare<br />

Wärme aus dem Prozess ab.<br />

Die beiden Blockheizkraftwerke<br />

stellen aus dem Primärenergieträger<br />

Erdgas insgesamt<br />

480 kW elektrische<br />

Leistung und<br />

720 kW thermische<br />

Leistung<br />

bereit. Die vom BHKW erzeugte Abwärme<br />

dient wiederum als „Primärenergie“<br />

für die Kälteerzeugung mit den<br />

Adsorptionskältemaschinen.<br />

Im Winter wird auch der Heizkreis mit der<br />

Abwärme der BHKW gespeist.<br />

(Abb. Invensor)<br />

13


Mittel der Wahl<br />

Weg mit der Wärme<br />

A<br />

MECHANISCHE KÜHLUNG<br />

Kältetechnik hat immer die Aufgabe, unerwünschte<br />

Wärme abzutransportieren. Dafür kann bei thermischen<br />

Verdichtern auch Wärme zum Einsatz kommen.<br />

Und unter gewissen Voraussetzungen ist<br />

Thermodynamischer<br />

Kreisprozess<br />

Rückkühlung<br />

KONDENSATOR<br />

Elektroantrieb<br />

eine Kälteanlage sogar verzichtbar. Vier Beispiele<br />

erklären, welche Möglichkeiten der Industrie zum<br />

Abtransport von Abwärme und außerdem zum intelligenten<br />

Speichereinsatz zu Verfügung stehen.<br />

VERDAMPFER<br />

A<br />

zu kühlendes Objekt<br />

MECHANISCHE KÜHLUNG<br />

A Mechanische Kühlung<br />

Die mechanische Kühlung ist die<br />

mit Abstand am meisten eingesetzte<br />

Kältetechnik. Der thermodynamische<br />

Kreisprozess wird<br />

mittels elektrischer Antriebsenergie<br />

in Gang gehalten. Dafür heben<br />

Verdrängungsmaschinen, wie<br />

Schrauben- oder Hubkolbenverdichter,<br />

das in der industriellen<br />

Großkälte am weitesten verbreitete<br />

Kältemittel R717 (Ammoniak)<br />

durch mechanische Arbeit auf ein<br />

höheres Druck- und Temperaturni-<br />

(QUELLE: FAHRENHEIT)<br />

Rückkühlung<br />

wird durch die mechanisch erzeugte Temperaturdifferenz<br />

Wärme vom Kältemittel an die<br />

Umgebung oder an das Kühlwasser abgegeben.<br />

Gelegentlich sind auch andere Wärmesenken<br />

(Erdreich, Grundwasser, Seen, Flüsse) im Einsatz.<br />

Das Kältemittel kondensiert im Verflüssiger<br />

bei konstantem Druck. Während des anschließenden<br />

Verdampfungsprozesses kann es<br />

dem zu kühlenden Objekt die unerwünschte<br />

KONDENSATOR<br />

veau. Auch Strömungsmaschinen, also Turboverdichter<br />

oder Scrollverdichter, sind im Einsatz. Thermofungstemperatur<br />

das geschieht, wird abhängig<br />

Abwärme entziehen. Bei welcher Verdampdynamischer<br />

Sie arbeiten aber mit synthetischen Kältemitteln<br />

in anderen Temperaturen. Im Rückkühler oder elektronische Expansionsventil exakt<br />

Kreisprozess von der Anwendung durch das thermostatische<br />

geregelt.<br />

Für den ganzjährigen Abtransport von Abwärme<br />

FREIE ist die KÜHLUNG<br />

mechanische Kühlung eine zuverlässige<br />

und<br />

Rückkühlung<br />

einfach regelbare Variante. Einziger<br />

Nachteil: Es wird elektrische Antriebsenergie in<br />

nicht unerheblichem KONDENSATOR Maße benötigt. Das trifft<br />

vor allem großkältetechnische VERDAMPFERAnwendungen.<br />

Außerdem wird zu ein kühlendes Kältemittel Objektbenötigt, das<br />

keine für die Umwelt nachteiligen Eigenschaften<br />

haben darf.<br />

B<br />

(QUELLE: FAHRENHEIT)<br />

Elek<br />

antr<br />

B Freie Kühlung<br />

Entscheidend für den Bedarf an<br />

elektrischer Energie sind bei der<br />

mechanischen Kühlung zwei Dinge:<br />

bei welchen Temperaturen auf<br />

der Wärmequellenseite verdampft<br />

werden muss, und bei welcher<br />

Temperatur die Abwärme an eine<br />

Wärmesenke abgegeben werden<br />

kann. Hinzu kommt, ob die Anwendung<br />

eine ganzjährige<br />

Kühlanforderung stellt. Bei der industriellen<br />

Großkälte ist davon<br />

auszugehen. Wenn die Wärmequellentemperatur<br />

höher liegt als<br />

die der Wärmesenke, ist eine natürliche<br />

Temperaturdifferenz gegeben.<br />

So kann in der kalten Jahreszeit<br />

oft ohne mechanische<br />

Kühlung gearbeitet werden, nur<br />

mit der Umwälzung des Kalt- beziehungsweise<br />

Kühlwassers. Da-<br />

14<br />

Umwälzung<br />

des Kalt- bzw.<br />

Kühlwassers<br />

mit spart ein Industrieunternehmen jährlich enorme<br />

Energiekosten und mindert vor allem seine indirekten<br />

CO 2<br />

-Emissionen. Am Standort<br />

Deutschland ist der Jahresverlauf der<br />

Wärmesenkentemperaturen bekannt.<br />

Gleiches gilt in der Regel für die Anwendung.<br />

So kann der Fachplaner<br />

beurteilen, welche großkältetechnische<br />

Lösung mit intelligenter<br />

Regelung empfehlenswert ist, um<br />

möglichst lange mit freier Kühlung<br />

zu arbeiten. Verdunstungskühler<br />

und Nasskühltürme bieten<br />

im Sommer zusätzlich die Möglichkeit,<br />

dieses Zeitfenster deutlich<br />

zu vergrößern. Prozesse mit vergleichsweise<br />

hohen Anwendungstemperaturen<br />

(Spritzgussmaschinen,<br />

Gummiherstellung) können sogar das<br />

ganze Jahr im 24/7 Betrieb ausschließlich<br />

frei und ohne Kältemaschine gekühlt werden.<br />

Umwälzung<br />

des Kalt- bzw.<br />

Kühlwassers<br />

KÜHLER<br />

B<br />

FREIE KÜHLUNG<br />

zu kühlendes Objekt<br />

Rückkühlung<br />

KONDENSATOR<br />

KÜHLER<br />

zu kühlendes Objekt<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Die Welt in Zahlen<br />

er<br />

ss<br />

troieb<br />

lzung<br />

t- bzw.<br />

assers<br />

A<br />

C Ad-/Absorption<br />

Mit einem thermischen Antrieb funktionieren Ad- und Absorptionskältemaschinen.<br />

Ihr Nutzen liegt in einer stromsparenden<br />

Betriebsweise. Voraussetzung ist die Verfügbarkeit von Abwärme,<br />

die direkt genutzt werden kann. In der Industrie ist<br />

dies oft gegeben, sei es durch die Produktionsprozesse,<br />

Großanlagen zur Drucklufterzeugung oder von einem<br />

BHKW zur Stromproduktion. Auch Solarwärme ist geeignet,<br />

MECHANISCHE KÜHLUNG<br />

AD-/ABSORPTION<br />

allerdings am sichersten in Kombination mit einer Speicherlösung.<br />

Genau geprüft werden müssen das Temperaturniveau<br />

der Abwärme, Rückkühlung<br />

Funktioniert<br />

Rückkühlung<br />

die zeitliche Verfügbarkeit und die<br />

mit einem<br />

KONDENSATOR<br />

100%-prozentige KONDENSATOR<br />

Abdeckung der benötigten thermischen Kälteleistung.<br />

C<br />

Für den thermischen Antrieb einer Adsorptionskältemaschine<br />

Antrieb<br />

VERDAMPFER AD-/ABSORPTION<br />

mit dem Kälteträger Wasser und dem Feststoff Silikagel oder<br />

Elektroantrieb<br />

Zeolith reichen bereits Temperaturen zwischen 55 und 95 °C zur<br />

zu kühlendes Objekt<br />

Kaltwasserzeugung aus. Der Absorptionsprozess mit den wählbaren<br />

mit Lösungen einem Wasser/LiBr oder Wasser/NH 3<br />

Rückkühlung<br />

Funktioniert<br />

(QUELLE: FAHRENHEIT)<br />

liegt deutlich höher zwischen<br />

KONDENSATOR<br />

thermischen<br />

85 und 180 °C. Er eignet sich aber mit dem Kältemittel NH 3<br />

besser,<br />

Antrieb<br />

wenn große Kälteleistungen deutlich unter dem Gefrierpunkt gefordert sind.<br />

Beide Systeme sind teurer und reaktionsträger als mit Verdichtern betriebene Großkälteanlagen.<br />

Das ist bei der Projektierung und Planung von Speicherlösungen zu berücksichtigen.<br />

VERDAMPFER<br />

VERDAMPFER<br />

zu kühlendes Objekt<br />

zu kühlendes Objekt<br />

(QUELLE: FAHRENHEIT)<br />

D Speicher<br />

B<br />

C<br />

AD-/ABSORPTION<br />

Rückkühlung<br />

KONDENSATOR<br />

D<br />

SPEICHER<br />

Rückkühlung<br />

KONDENSATOR<br />

VERDAMPFER<br />

zu kühlendes Objekt<br />

Funktioniert<br />

mit einem<br />

thermischen<br />

Antrieb<br />

Industrielle Kühlprozesse (QUELLE: arbeiten FAHRENHEIT) oft in einem<br />

schmalen Temperaturband. Sie bieten sich daher<br />

FREIE besonders KÜHLUNG für Latentenergiespeicher an. So können<br />

SPEICHER<br />

Bereitschaftsund<br />

nicht primär Schmelz- Rückkühlung oder Kristallisationsprozesse einer Flüssigkeit<br />

bei gleichzeitig hohen Speicherdichten sehr effi-<br />

KONDENSATOR<br />

Rückkühlung<br />

eine Bedarfskühlunzient<br />

KONDENSATOR genutzt werden. SPEICHER Dafür eignen sich Eisbrei oder<br />

PCM-Speichermaterialien D<br />

VERDAMPFER<br />

(Phase Change Materials).<br />

Sie erhöhen beispielsweise die Effizienz einer<br />

SPEICHER<br />

Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung beim Einsatz von<br />

Rückkühlung<br />

Sorptionskältemaschinen oder sind für einen<br />

KONDENSATOR<br />

Bereitschafts-<br />

24/7-Betrieb mit thermischer KÜHLER Kälteerzeugung<br />

und nicht primär<br />

meist unentbehrlich. zu kühlendes Daneben Objekt können diese hydraulischekühlung<br />

eine Bedarfs-<br />

KÜHLER Weichen eingeschaltet werden, wenn<br />

SPEICHER<br />

natürliche Kältemittel aus Sicherheitsgründen vom<br />

VERDAMPFER<br />

Kälteträgersystem entkoppelt werden sollen. Die Kapazitäten<br />

Bereitschafts- der Back-Up-Systeme liegen je nach Speichergröße<br />

und nicht und primär Speichermedium bei bis zu mehreren MW Kälteenergie.<br />

Speichertemperaturen bis knapp -40 °C sind reali-<br />

eine Bedarfskühlung<br />

Objekt<br />

KÜHLER<br />

zu kühlendes<br />

sierbar. Ein weiterer Nutzen: Stromüberschüsse SPEICHER aus Photovoltaikanlagen<br />

können mit einer mechanischen VERDAMPFER Großkälteanlage zwi-<br />

zu kühlendes Objekt<br />

schengespeichert oder teure Lastspitzen abgepuffert werden. Für eine<br />

erfolgreiche Energiewende sind thermische Speicher dauerhaft unverzichtbar. Für<br />

Planer und den Anlagenbau ist aber ein Umdenken gefragt, weil mit Kältespeichern eine<br />

Bereitschafts- und nicht primär eine KÜHLER Bedarfskühlung realisiert wird.<br />

zu kühlendes Objekt<br />

Wärmequelle<br />

Wärmequelle<br />

Wärmequelle<br />

Wärmequelle<br />

C<br />

(QUELLE: FAHRENHEIT)<br />

D<br />

Wärmequelle<br />

Wärmequelle<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3 15


alternativ/natürlich<br />

Natürlich immer natürlich?<br />

Die industrielle Großkältetechnik ist<br />

die Mutter der mechanischen Kälteerzeugung.<br />

Und sie ist das Reservat<br />

der natürlichen Kältemittel. Deren<br />

massenhafte Verwendung zuerst<br />

im Kühlschrank und später in<br />

der Gebäudeklimatisierung brachten<br />

sie in direkte Berührung mit<br />

großen Menschenmengen. Tragische<br />

Unglücke mit Todesfolgen in<br />

den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts,<br />

zum Beispiel durch Kältemittelaustritt<br />

durch Undichtigkeit in<br />

Krankenhäusern und Theatern in<br />

den USA, führten zur Entwicklung<br />

synthetischer Ersatzstoffe. Deren<br />

Ozon zerstörende Wirkung bedeutete<br />

in den 1990er Jahren das Ende<br />

von FCKWs und H-FCKWs. Das<br />

Treibhauspotenzial läutete später<br />

den Abschied von HFKW-Kältemitteln<br />

ein, der noch voll im Gange ist.<br />

Mit der F-Gase-Verordnung startete<br />

vor wenigen Jahren die Suche nach<br />

neuen Möglichkeiten. Alleine die<br />

sich treu gebliebene industrielle<br />

Großkältetechnik kann mit natürlichen<br />

Kältemitteln eine Erfolgsgeschichte<br />

fortschreiben, die bald 150<br />

Jahre alt ist. Braucht es da überhaupt<br />

Alternativen?<br />

Seit 2011 wird in Pkw-Klimaanlagen das bisher dominante Kältemittel R134a<br />

immer mehr durch HFO 1234yf ersetzt. (Abb. © Björn Wylezich /Fotolia.com)<br />

Ammoniak wird in vielen alltäglichen Anwendungen gebraucht, zum<br />

Beispiel als Alkalisierungsmittel beim Haarefärben.<br />

(Abb. © Dimid/Fotolia.com)<br />

ALTERNATIV<br />

Ja. Es gibt industrielle Kälteanwendungen, die mit sicheren, synthetischen<br />

Kältemitteln betrieben wurden und auch künftig noch betrieben<br />

werden. Durch die F-Gase-Verordnung haben Kältemittelhersteller<br />

inzwischen erste Lösungen erarbeitet, die beim Treibhauspotenzial<br />

(Global warming Potential, GWP) auf Augenhöhe mit natürlichen<br />

Kältemitteln sind. So können große Wasserkühlsätze und Turbokältemaschinen<br />

für die Prozesskälte oder die Nahkälteversorgung beispielsweise<br />

mit dem Kältemittel R1234ze arbeiten und das bisher<br />

eingesetzte R134a und R123 nahtlos ersetzen. Auch Kaskaden mit<br />

CO 2<br />

sind für tiefere Temperaturen möglich. Durch die Einstufung in<br />

die Sicherheitsklasse A2L sind die Sicherheitsanforderungen darüber<br />

hinaus geringer als für natürliche Kältemittel wie NH 3<br />

oder Kohlenwasserstoffe.<br />

Das notwendige Fachwissen zum sachgerechten Umgang<br />

ist im deutschen Kältenlagenbau vorhanden. Schließlich gibt es<br />

keinen Unterschied beim Umgang mit einem HFO-Kältemittel verglichen<br />

mit den bisher verwendeten FKWs, die durch das Phase-down-<br />

Szenario sukzessive zurückgefahren und ersetzt werden.<br />

16<br />

NATÜRLICH<br />

Nein. Die Großkältetechnik hat gezeigt, dass ein Kältemittel<br />

wie NH 3<br />

für industrielle Anwendungen die thermodynamisch<br />

bestmögliche Lösung bietet. Hätte es sonst seit Carl von Lindes<br />

Erfindung der Kältemaschine eine so lange Zeit überdauert?<br />

Noch heute werden über 90 % der Industrieanlagen damit betrieben.<br />

Ob direktverdampfend, als Kaskade mit CO 2<br />

oder in<br />

Verbindung mit einem Kälteträgersystem: Wenn es um Kälteleistungen<br />

von 100 kW aufwärts geht – der Markt bietet übrigens<br />

schon Anlagen ab 50 kW – ist ein natürliches Kältemittel<br />

unschlagbar. Übrigens auch dann, wenn es um Kaltwassersysteme<br />

geht, die nicht nur für industrielle Prozesse eingesetzt<br />

werden können. Die Komponenten und Anlagen sind verfügbar,<br />

der systemtechnische Standard ist hoch und Sicherheitsvorschriften<br />

vorhanden, sodass technische Fehlfunktionen wie in<br />

den Anfangszeiten praktisch ausgeschlossen sind. Die Industrie<br />

zeigt mit ihren Anwendungen, wie es geht. Was bleibt, ist<br />

altes Know-how aufzufrischen. Von Seiten der Bildungsträger<br />

wird daran aber bereits fleißig gearbeitet.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Die kältesten Orte der Welt:<br />

Hier ist Kälte im Überfluss vorhanden und muss nicht erzeugt werden.<br />

Forschungsstation Wostok, Ostantarktis<br />

Der kälteste Ort der Erde liegt in der Antarktis:<br />

An der russischen Forschungsstation Wostok<br />

wurden am 21. Juli 1983 unglaubliche -89,2 °C<br />

gemessen. Die Forschungsstation liegt auf<br />

einem zugefrorenen See auf 3.488 m Höhe.<br />

Russen, Amerikaner und Franzosen nutzen sie<br />

für Eiskernbohrungen und Wetterbeobachtungen.<br />

Drei Monate im Jahr herrscht völlige<br />

Dunkelheit, der Sauerstoff ist knapp und die<br />

Luft sehr trocken. Rund zwei Monate braucht<br />

der menschliche Körper, um sich an solche<br />

Verhältnisse anzupassen.<br />

Im ewigen Eis<br />

Amundsen-Scott-Südpolstation,<br />

Antarktis<br />

Kaum wärmer ist es auf der Amundsen-Scott-<br />

Südpolstation: Hier, auf einem Hochplateau,<br />

2.835 m über dem Meeresspiegel und nahe<br />

am geografischen Südpol, wurden schon<br />

-82,8 °C gemessen. Rund 130 Forscher arbeiten<br />

hier im Sommer – doch rund zwei Drittel<br />

von ihnen suchen im antarktischen Winter<br />

das Weite. Über sechs Monate hinweg ist die<br />

Sonne dann nicht zu sehen. Das Bild zeigt die<br />

Südpolstation im Sommer 2005. Hinter dem<br />

Komplex sind der zeremonielle Südpol und<br />

die Flaggen der 12 Staaten des Antarktisvertrags<br />

zu sehen (unter dem „g“).<br />

Die kältesten dauerhaft besiedelten Orte der<br />

Erde sind Werchojansk und Oimjakon in<br />

Sibirien.<br />

Aufgrund der -71,2 °C, die dort 1926 gemessen<br />

wurden, wurde hier sogar ein Kältepol-<br />

Denkmal (Abbildung) errichtet. Angeblich fiel<br />

die Temperatur zehn Jahre zuvor sogar auf<br />

-81,2 °C. Nur einige hundert Menschen lassen<br />

sich von dem frostigen Rekord nicht abschrecken:<br />

Sie leben hier seit dem 17. Jahrhundert.<br />

Beide Orte gehören zu der Region Jakutien<br />

und sind von Gebirgszügen umgeben. Auf<br />

diese Weise können keine wärmeren Luftmassen<br />

einströmen, und die Temperatur<br />

sinkt ungewöhnlich tief. Noch bis ins 20. Jahrhundert<br />

wurden politische Gegner hierhin<br />

verbannt.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3 17<br />

(Abb. Becker0804/Gemeinfrei) (Abb. Bill Spindler/National Science Foundation) (Abb. Josh Landis/National Science Foundation)


Scene<br />

LüKK-Köpfe<br />

Rebell und Visionär: Carl von Linde<br />

Carl von Linde im Jahr 1925<br />

Liegender zweistufiger Ammoniak-Verdichter von Carl von Linde, die<br />

traditionelle Bauform für Großkälteanlagen (um 1900).<br />

(beide Abb. The Linde Group)<br />

Carl von Linde wurde 1842 im oberfränkischen Berndorf geboren. Nach seinem<br />

Maschinenbaustudium in Zürich trat er bereits im Alter von 26 Jahren eine außerplanmäßige<br />

Professur an der Königlich Bayerischen Technischen Hochschule<br />

München an und sollte – auch dank eines Preisausschreibens – als Pionier der<br />

Kältetechnik und Vater der Industriekältetechnik in die Geschichtsbücher eingehen.<br />

Dabei wäre das um ein Haar daneben gegangen.<br />

18<br />

Luftverflüssigungsanlage<br />

Beim „Linde-Verfahren“ fließt Luft so lange im<br />

Kreis, bis sie flüssig wird. Wie funktioniert<br />

das? Zunächst wird die Luft mit einem Verdichter<br />

stark zusammengepresst und dann<br />

über ein Ventil abgelassen. Weil sie sich ausbreitet,<br />

kühlt sie stark ab. Diese kalte Luft wird<br />

außen an jener Luft vorbeigeleitet, die gerade<br />

verdichtet wurde. Hierdurch kühlt diese dichte,<br />

wärmere Luft bereits ab, bevor sie über das<br />

Ventil abgelassen wird. Wenn sie sich dann<br />

ausbreiten kann, wird sie noch kälter. Weil die<br />

Luft im Kreis fließt, gelangt sie schließlich<br />

wieder in den Verdichter und wird wiederum<br />

von der vorbeiströmenden kalten Luft, die aus<br />

dem Ventil strömt, abgekühlt. Nun wird sie<br />

durch das erneute Verdampfen noch kälter<br />

und ist schließlich so kalt (etwa -190 °C), dass<br />

sie flüssig wird.<br />

Einst hatte Carl von Linde an Studentenprotesten teilgenommen und die<br />

Universität infolgedessen ohne Abschluss verlassen müssen. Nicht zuletzt<br />

waren es aber die Empfehlungsschreiben von zwei Professoren, die seinen<br />

Weg trotzdem ebneten. So kam er dazu, sich als Professor mit der Theorie<br />

der Kältemaschinen zu beschäftigen. Ein Preisausschreiben für eine Kühlanlage<br />

hatte ihn auf dieses seiner Ansicht nach noch „ungelöste Problem<br />

der mechanischen Wärmelehre“ gebracht. 1870 und 1871 veröffentlichte er<br />

seine Erkenntnisse erstmals im „Bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt“<br />

des Polytechnischen Vereins und legte damit den Grundstein für eine entscheidende<br />

Entwicklung. Denn die kältetechnischen Abhandlungen weckten<br />

das Interesse von Brauern, die für die Gärung und Lagerung ihres Bieres<br />

nach einem ganzjährig zuverlässigen Kältetechnikbetrieb suchten. Der<br />

große Durchbruch gelang Linde aber erst 1877, als er die Deutschen Reichspatente<br />

für eine Maschine mit Ammoniak als Kältemittel erlangte.<br />

Bekannt wurde er schließlich nach 1894 mit der Konstruktion der ersten<br />

Luftverflüssigungsanlage. Damit legte er die Grundlage für die Herstellung<br />

reiner Gase. Die Technologie der Tieftemperaturen mit der Luftverflüssigung<br />

und -zerlegung in ihre Bestandteile Sauerstoff, Stickstoff und Edelgase<br />

war wesentliche Voraussetzung für die moderne Metallbearbeitung, die<br />

Petrochemie, für die Luft- und Raumfahrt sowie für den umweltfreundlichen<br />

Energieträger der Zukunft, den Wasserstoff. Ab 1913 wurde der erste<br />

Kühlschrank in den USA verkauft, der genau wie seine Nachfolger von der<br />

Lind`schen Kaltdampfmaschine abstammt.<br />

Carl von Linde verstarb im Jahr 1934 im Alter von 92 Jahren. Im Laufe seines<br />

Lebens wurde er mit drei Ehrendoktorwürden, dem Bayerischen Verdienstorden,<br />

mit der Erhebung in den persönlichen Adelsstand und zahlreichen<br />

anderen Auszeichnungen geehrt.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


3 9 6 7<br />

1 84<br />

2 7<br />

Marktübersicht<br />

Zahlen und Fakten, bitte!<br />

2010 gab es nach einer Schätzung der Hochschule Karlsruhe rund 120 Mio. Kälte- und Klimaanlagen<br />

in Deutschland. Der Sektor „Gewerbe und Industrie“ hatte daran einen Anteil von 2,2 %. Betrachtet man nur die<br />

industrielle Großkälte, waren es rund 350.000 Anlagen.<br />

Die Anzahl nicht-steckerfertiger Kälte- und Klimaanlagen in Deutschland betrug 2009 (VDMA)<br />

2.352.000 Stück. 7,3 % (172.000) davon waren Anlagen für Prozesskälte. Industriekälteanlagen wurden - mit<br />

zahlreichen anderen „sonstigen“ (16) Anwendungen mit 7,9 % aufsummiert.<br />

Ammoniak in Industriellen Kälteanlagen *<br />

(Verwendung in Verdunstungskühlern)<br />

Großkälteanlagen 90 %<br />

Kälteleistung unter 100 kW 25 %<br />

Für die industrielle Großkältetechnik ist Ammoniak (NH 3<br />

)<br />

oder – ausgedrückt als Kältemittel – R717 das am weitesten<br />

verbreitete Kältemittel.<br />

R22 und FKW-Kältemittel 10 %<br />

* (in Europa und Russland)<br />

Laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen<br />

(United Nations Environment Programme, UNEP)<br />

Rund 1.300 kJ/kg beträgt die Verdampfungsenthalpie von<br />

Ammoniak, weshalb es sich als Kältemittel besonders für<br />

die großindustrielle Anwendungen eignet. Zum Vergleich:<br />

Die Verdampfungsenthalpie von Kohlenstoffdioxid (R744)<br />

beträgt etwa 260 kJ/kg.<br />

Bereits 1875 baute Carl von Linde seine erste<br />

industriell gefertigte NH 3 -Großkälteanlage in<br />

die Brauerei bei Gabriel Sedelmayr in München<br />

ein. Es war die erste weltweit.<br />

»<br />

AuSstieg<br />

51 % betrug der Anstieg des elektrischen<br />

Energieverbrauchs (1999 bis 2010) für<br />

die Industrie- und Prozesskälte.<br />

(Hochschule Karlsruhe)<br />

2004 gaben die Lebensmittelgroßkonzerne Coca-Cola, Unilever<br />

Ice Cream und McDonalds gemeinsam den Ausstieg aus<br />

den FKW-Kältemitteln bekannt und setzen seither ausschließlich<br />

natürliche Kältemittel ein. Nahezu zeitgleich unternahm<br />

auch Nestlé den gleichen Schritt.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3 19


Normativ betrachtet<br />

Der VDMA empfiehlt grundsätzlich bei allen<br />

Projektierungen von Kälteanlagen zu<br />

prüfen, ob dafür Lösungen mit natürlichen<br />

Kältemitteln eingesetzt werden können.<br />

(Abb. cci Dialog GmbH)<br />

Welche Normen und Richtlinien<br />

betreffen großkältetechnische<br />

Anlagen in der<br />

Industrie? Hier ist vor allem<br />

Teil 5 „Industriekälte“<br />

des Einheitsblatts 24247<br />

„Energieeffizienz von Kälteanlagen“<br />

des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) zu beachten.<br />

und Prozesskühlern“, die<br />

Mitte 2016 in Kraft getreten<br />

ist.<br />

Der Teil 5 „Industriekälte“<br />

hat 27 Seiten (11 Seiten<br />

Norm, 16 Seiten mit<br />

neun Anhängen). Das<br />

Einheitsblatt bietet Planern und Betreibern<br />

Hinweise, wie die Energieeffizienz<br />

von Kälteanlagen und Kühlprozessen<br />

in der Industrie optimiert werden<br />

kann. Diese Themen werden ausführlich<br />

in den Anhängen A „Allgemeine<br />

Planungsrichtlinien“ und B „Optimierung<br />

der Kälteanlage“ vertieft.<br />

Besonders bei der Optimierung der<br />

Verfahrenstechnik müssen sowohl die<br />

möglichen Potenziale zur Energieeinsparung<br />

als auch die Anforderung an<br />

die Produkte beachtet werden.<br />

(Industrie)Kälteanlagen werden immer<br />

komplexer, und damit ergeben<br />

sich für das Bedien- und Betriebspersonal<br />

erweiterte Anforderungen. Dieses<br />

kann großen Einfluss auf den<br />

energieeffizienten Betrieb der Kälteanlagen<br />

haben. Dessen Fachkompetenz<br />

ist also von entscheidender Bedeutung.<br />

Das Einheitsblatt dient dem<br />

Betreiber der Kälteanlage zur Orientierung<br />

über die hierfür erforderliche<br />

Fachkompetenz. Die praktische Anwendung<br />

des Einheitsblatts wird anhand<br />

von Berechnungsbeispielen für<br />

eine Kälteanlage erläutert.<br />

Die Entwürfe der beiden Einheitsblätter<br />

(Einsprüche waren bis zum 31. Juli<br />

möglich) stehen beim VDMA (www.<br />

vdma.org) als kostenfreie Dowloads<br />

zur Verfügung.<br />

Noch handelt es sich um Entwürfe. Teil 5 „Industriekälte“<br />

und Teil 6 „Klimakälte“ des VDMA-Einheitsblatts 24247 sind<br />

beide als Weißdrucke 2011 erschienen, werden aber derzeit<br />

überarbeitet. Das VDMA-Einheitsblatt wurde unter Federführung<br />

der Fachabteilung Kälte- und Wärmepumpentechnik<br />

im VDMA in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden,<br />

Betreibern, dem Handwerk, der Industrie und wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen verfasst.<br />

Ein wesentlicher Grund für die Neufassungen der beiden<br />

Teile liegt in der notwendigen Anpassung der Einheitsblätter<br />

an die Forderungen der Ökodesign-Verordnung „Umweltgerechte<br />

Gestaltung von gewerblichen Kühllagerschränken,<br />

Schnellkühlern/-frostern, Verflüssigungssätzen<br />

20<br />

Sie wird auch als „die wichtigste Norm der Kälte-Klima-<br />

Branche“ bezeichnet: die DIN EN 378 „Kälteanlagen und<br />

Wärmepumpen – Sicherheitstechnische und umweltrelevante<br />

Anforderungen“ (<strong>2017</strong>). Zwar bezieht sie sich nicht<br />

ausschließlich auf Industriekältetechnik, aber schließt<br />

diese natürlich ein, da sie sicherheitstechnische und umweltrelevante<br />

Anforderungen behandelt. Eine Zusammenfassung,<br />

Analyse und Kommentierung der Norm steht auf<br />

www.cci-dialog.de unter der Artikelnummer cci58540 zur<br />

Verfügung.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Weiter lesen:<br />

Literatur zum Thema<br />

„Kältetechnik für Ingenieure“ von Thomas Maurer behandelt<br />

ausführlich die Grundlagen der Kältetechnik - von den verschiedenen Kälteprozessen<br />

und Kältemaschinen über Anlagenkomponenten und Kältemittel bis<br />

hin zu Kältelastberechnungen und energetischen wie exergetischen Betrachtungen.<br />

Anwendungen wie beispielsweise Wärmepumpen, Kühltürme, Fahrzeugklimatisierung<br />

und Tieftemperaturtechnik werden erläutert. Besonderen Wert hat<br />

der Autor darauf gelegt, dass die Leser die Machbarkeit von alternativen kälteerzeugenden<br />

Verfahren bewerten können.<br />

Entsprechend den vielfältigen kältetechnischen Aufgabenstellungen sollten<br />

Planer und Errichter neben Kenntnissen der Thermodynamik weitere Kenntnisse,<br />

beispielsweise des Maschinenbaus, der Wärmeübertragung, der Chemie, der thermischen<br />

Verfahrenstechnik, der Apparatetechnik,<br />

der Mess- und Regelungstechnik, verfügen. Dies<br />

Vorab gesagt: Das eine Fachbuch, in der<br />

wird im Lehrbuch berücksichtigt. Thermodynamische<br />

Grundlagen sind im Anhang zusammen-<br />

alles über Großkältetechnik in der Industrie<br />

zusammengefasst wird, muss noch<br />

gefasst.<br />

geschrieben werden. Die Redaktion präsentiert<br />

an dieser Stelle drei Fachbücher,<br />

Prof. Thomas Maurer lehrt die Fachgebiete<br />

die zumindest das grundlegende kältetechnische<br />

Fach- und Branchenwissen<br />

Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen.<br />

Kältetechnik und Fahrzeugklimatisierung an der<br />

auch für diesen Bereich beinhalten.<br />

Er ist öffentlich bestellter Sachverständiger für<br />

Kältetechnik.<br />

Das Buch richtet sich an Ingenieure und<br />

Techniker, die mit kältetechnischen Aufgabenstellungen<br />

befasst sind, beispielsweise<br />

mit der Projektierung einer kältetechnischen<br />

Anlage oder der Entwicklung von<br />

Kältemaschinen. (Abb. VDE Verlag)<br />

Das Lehr- und Übungsbuch „Kälte- und Klimasystemtechnik:<br />

Lehrbuch zur Industriekälte“<br />

ist die Basis für die Projektierung von Kälte- und Klimaanlagen.<br />

Nach einem einführenden Kapitel über die Technische<br />

Thermodynamik – die theoretische Grundlage der Disziplinen<br />

Kälte- und Klimatechnik – werden die Komponenten<br />

und Verfahren der Kälte- und Klimasystemtechnik ausführlich<br />

beschrieben. 50 umfangreiche Beispielaufgaben ermöglichen<br />

das Nachvollziehen der dargestellten Theorie in der<br />

Praxis.<br />

Dr. Gernot Weber ist<br />

Ingenieur und Anlagenbauer,<br />

Autor zahlreicher<br />

Fachbücher und<br />

Hochschuldozent an der<br />

Europäischen Studienakademie<br />

(ESaK) in<br />

Maintal.<br />

Das Buch ist jedem empfohlen, der die Absatzwege<br />

und den kundenorientierten Vertrieb in der<br />

Kälte-Klima-Branche verstehen möchte und<br />

sich bei einer amüsanten Lektüre bestens unterhalten<br />

lassen möchte. Das Buch ist zu beziehen<br />

über cci Buch: regina.metz@cci-dialog.de.<br />

„Wer war noch mal der König“ ist von einem<br />

Insider geschrieben, der die Kälte-Klima-Branche seit Jahrzehnten<br />

kennt. Praxisnah und amüsant beschreibt er die<br />

unterschiedlichen Absatzwege und typischen Verkaufsprozesse<br />

der Branche. Er zeigt, was sie versäumt hat, wie sie sich<br />

auch durch neue Mitspieler – beispielsweise das SHK-Handwerk<br />

– gewandelt hat und vor welchen Herausforderungen<br />

sie heute steht. Unter anderem betrachtet er auch die besondere<br />

Sparte der Industriekälte.<br />

Fachliteratur zum Thema Kälte können Sie bestellen über www.cci-dialog.de/buch<br />

Klaus Helmes war fast<br />

ein Berufsleben lang in<br />

führenden Vertriebs<br />

positionen in der LüKK<br />

tätig. Er ist auf die<br />

strategische Vertriebsentwicklung<br />

und das<br />

Coachen von Vertriebsteams<br />

spezialisiert.<br />

Mehr zu Klaus Helmes<br />

auf Seite 10.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3 21


Projektbericht<br />

Größte CO 2 -Wärmepumpe<br />

der Schweiz<br />

Der historische Schlachthof<br />

Zürich ist noch heute einer<br />

der größten Fleischverarbeiter<br />

in der Schweiz. Fast<br />

500 Menschen arbeiten auf dem mitten in der Stadt gelegenen Betriebsgelände.<br />

Mit seiner neuen modernen Wärmepumpenanlage<br />

zählt der Schlachthof außerdem zu den modernsten Fleischverarbeitungsbetrieben der Alpenrepublik.<br />

Bis vor Kurzem wurden auf dem Zürcher Schlachthof Heiz- und Prozesswärme sowie Kälte getrennt erzeugt. Entsprechend<br />

hoch waren die Energiekosten für den Betrieb. Die Schweizer Metropole Zürich verfolgt jedoch ehrgeizige Ziele zur Verringerung<br />

von CO 2<br />

-Emissionen. In Zusammenarbeit mit den Betreibern entstand daher das Ziel, die CO 2<br />

-Emissionen aus<br />

der bisherigen Energieerzeugung mit Gaskessel zu reduzieren und insgesamt Energiekosten einzusparen.<br />

Entsprechend den Schweizer Umweltvorschriften war eine Wärmepumpenanlage mit natürlichem Kältemittel gefordert.<br />

In diesem Bereich hat das sächsische Unternehmen Dürr Thermea mit Sitz in Ottendorf-Okrilla in der Nähe von Dresden<br />

!<br />

Die Herstellung und der<br />

Vertrieb von „thermea“<br />

und „thermeco2“ wurden<br />

im Juli <strong>2017</strong> von Dürr thermea<br />

auf Hafner-Muschler<br />

Kälte- und Klimatechnik<br />

GmbH in Balingen übertragen.<br />

Es handelt sich um<br />

Kältemaschinen, Wärmepumpen<br />

und industrielle<br />

Trockner mit dem Kältemittel<br />

CO 2<br />

.<br />

(Alle Abb. ewz Corporate Communications)<br />

Durch die Nutzung von Abwärme aus<br />

verschiedenen Quellen<br />

werden heute rund<br />

30 %<br />

der benötigten Wärmeenergie von einer<br />

Wärmepumpenanlage erzeugt<br />

Historischer Schlachthof in Zürich<br />

22 Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


eine einstufige, mit R744 (CO 2 ) betriebene Hochtemperatur-Wärmepumpe entwickelt. Das natürliche Kältemittel CO 2<br />

hat den GWP-Wert 1 und wurde daher als ideale Lösung für den nachhaltigen Schlachthofbetrieb angesehen. Jetzt<br />

erzeugen drei „thermeco2“- Hochtemperatur-Wärmepumpen die Energie für die Warmwasserbereitung und Heizung.<br />

Als Energiequelle dient der Wärmepumpe die Abwärme aus der Kälteanlage, der Drucklufterzeugung und aus<br />

dem Umluftkühlkreislauf. Mit einer Leistung von 800 kW ist sie die größte dieser Art in<br />

der Schweiz. Jährlich können damit 2.590 MWh fossile Brennstoffe eingespart<br />

werden, was die jährlichen CO 2<br />

-Emissionen um 510 t reduziert.<br />

Die drei „thermeco2“-Maschinen verbinden nun das Niedertemperatur-Kältenetz<br />

mit dem Hochtemperatur-Wärmenetz. Entscheidend<br />

für die Wahl der Wärmepumpentechnik war die Vorlauftemperatur<br />

von 90 °C und eine Leistungszahl > 3. Dieser<br />

Wert wird durch die besonderen thermodynamischen<br />

Eigenschaften des Kältemittels R744 erreicht.<br />

Der Schlachthof Zürich verfügt nun über<br />

die größte mit<br />

R744<br />

betriebene<br />

Wärmepumpenanlage der Schweiz.<br />

thermeco2 HHR 260<br />

Um die Entstehung der Abwärme und<br />

deren Nutzung zeitlich und quantitativ zu<br />

entkoppeln, wurde ein<br />

56 m³<br />

großer Pufferspeicher eingesetzt, der<br />

noch Kapazität für eine spätere<br />

Erweiterung bietet.<br />

Die Parallelschaltung von<br />

drei Wärmepumpen derselben Baugröße<br />

ermöglicht eine perfekte Anpassung<br />

im Teillastbetrieb.<br />

Bei Ausfall einer Maschine stehen<br />

immer noch<br />

66 %<br />

der Nennleistung zur Verfügung.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

23


Produkte<br />

Produktschau<br />

Natürlich kann die Redaktion an dieser<br />

Stelle keine vollständigen großkältetechnischen<br />

Indus trieanlagen vorstellen, dies<br />

würde den vorhandenen Rahmen sprengen<br />

– wohl aber hocheffiziente, hochleistungsfähige<br />

und zum Teil projektbezogen<br />

individuell gefertigte Komponenten, die als<br />

Bausteine von Indus triekälteanlagen<br />

eingesetzt werden. Ebenso wichtig: Zubehör<br />

zur Anlagenüberprüfung. Die folgenden<br />

Seiten präsentieren lediglich beispielhaft<br />

eine Auswahl von Produkten und erheben<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Die Kältemaschine „LTC 10 e plus“ von<br />

Invensor wurde fürr einen besonders<br />

energieeffizienten Betrieb entwickelt.<br />

(Abb. Invensor)<br />

ANZEIGE<br />

Wir<br />

schaffen<br />

Standards!<br />

Invensor:<br />

kompakte Lösung zur effizienten<br />

thermischen Kühlung<br />

Die Kältemaschine „LTC 10 e plus“ von InvenSor wurde für einen besonders energieeffizienten<br />

Betrieb entwickelt: Im zuschaltbaren High-Efficiency-Modus erreicht sie<br />

eine Leistungszahl von 0,7 – laut Hersteller ideal in Kombination mit Mini-BHKWs mit<br />

bis zu 15 kW thermischer Leistung (siehe auch Seite 13).<br />

Die Nominalkälteleistung der LTC 10 e plus liegt bei 10 kW, im High-Efficiency-Modus<br />

bei 9 kW. Eine Hydraulikeinheit mit Hocheffizienzpumpen, Mischern und Ventilen ist<br />

betriebsbereit integriert. So können alle Wasserkreisläufe<br />

für Antrieb, Kälteverteilung und Rückkühlung direkt an<br />

die LTC 10 e plus angeschlossen werden. Die Maschine<br />

arbeitet mit dem Adsorbens Silikagel.<br />

Durch „ActiVac“ ist der Adsorptionskältereaktor im Inneren<br />

der Maschinen wartungsfrei. Hinter ActiVac steckt<br />

eine von InvenSor selbst entwickelte sogenannte Inertgas-Falle,<br />

die den Betriebsdruck im Adsorber optimiert, in<br />

dem sie nicht benötigte Gasmoleküle einfängt und ableitet.<br />

Durch diesen Vorgang wird im Kälteerzerzeuger stets<br />

der für die Reaktionskinetik optimale Unterdruck sichergestellt.<br />

Eine sonst bei Sorptionskälteemaschinen notwendige<br />

Kontrolle und Optimierung des Betriebsdrucks<br />

entfällt.<br />

Die Kältemaschine ist auch als Variante LTC 10 e plus-FC<br />

erhältlich: mit integrierter Hydraulikeinheit und Freie-<br />

Kühlung-Funktion.<br />

Der Herstellerverband für Luftleitungen<br />

setzt sich auf europäischer Ebene für<br />

• CE-Kennzeichnung<br />

• einheitliche LV-Texte<br />

• Qualitätsstandards<br />

im Bereich von Luftleitungen ein!<br />

24 Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Rückkühlanlagen:<br />

Bioziderzeugung vor Ort<br />

Bakterien in Rückkühlanlagen bilden Resistenzen gegen Biozide. Ein Biozid, bei dem keine<br />

Resistenzbildung bekannt ist, ist Natriumhypochlorit, das zur Bekämpfung von Bakterien, insbesondere<br />

Legionellen, Pilzen und Sporen eingesetzt wird. Bei kontinuierlicher Einspeisung<br />

des Biozids wird auch der Biofilm abgebaut und seinem Wiederaufbau vorgebeugt. Dadurch<br />

wird der Reinigungs- und Wartungsaufwand verringert. Ab einer Konzentration von 5 % ist<br />

Natriumhypochlorid gefahrstoffkennzeichnungspflichtig. Probleme bereiteten daher bisher<br />

die Herstellung, der Transport und die Dosierung.<br />

Aquagroup hat mit „Nades 2.0“ ein auf Natriumhypochlorid basierendes Biozid entwickelt,<br />

das vor Ort mittels Elektrolyse aus Kochsalz, Wasser und Strom hergestellt wird und kein Gefahrstoff<br />

ist. Die Dosierung erfolgt automatisch. Das Biozid hat einen Gehalt an freiem aktiven<br />

Chlor von etwa 5.000 ppm (5 mg/mL), einem pH-Wert von 9,5 (alkalisch) und stark oxidierende<br />

Eigenschaften.<br />

„Nades 2.0“: Risiken und Kosten, die mit dem Transport,<br />

der Lagerung und der Handhabung von Bioziden<br />

verbunden sind, entfallen. (Abb. Aquagroup)<br />

Galletti:<br />

Doppelter Schutz für aggressive<br />

Umgebungen<br />

Die Schallleistung von „V-IPER“ beträgt 80 bis 93 dB(A), je nach Modell.<br />

(Abb. Galletti)<br />

Die Wasserkühlsatz-Hochleistungsbaureihe „V-IPER“ kann<br />

zum Kühlen oder Heizen unter anderem in industriellen<br />

Bereichen eingesetzt werden. Die Baureihe von Multiscroll-<br />

Einheiten mit R410A setzt sich aus 20 Luft/Wasser-Modellen<br />

zusammen, die in Kaltwasser- und Wärmepumpenausführung<br />

mit einer Kühl- und Heizleistung von 50 bis 380<br />

kW für die Installation in Außenbereichen angeboten werden.<br />

Es werden Microchannel-Wärmeübertrager eingesetzt.<br />

Für Schallschutz ist gesorgt: Die Standardausführungen<br />

können mit Schallschutzbälgen, Schallschluckhauben<br />

an den Verdichtern und Axitop-Diffusoren an den Axialventilatoren<br />

geliefert werden. Darüber hinaus steht noch eine<br />

Funktion zur Geräuschreduzierung während des Nachtbetriebs<br />

zur Verfügung. Die Register der Kältemaschinen sind<br />

mit einer doppelten Schutzbehandlung (Epoxyd-Vorlackierung<br />

und UV-Schutzbehandlung) versehen, die einen sicheren<br />

Betrieb auch in aggressiven Umgebungen gewährleisten.<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

25


produkte<br />

Dürr Thermea:<br />

Heiz- und Kühlleistung > 1 MW<br />

Die Großwärmepumpe „thermeco2 HHR 1440“ ist die größte verfügbare Serienmaschine von Dürr<br />

Thermea (siehe auch Seite 18). Sie arbeitet mit dem Kältemittel CO 2<br />

(R744). Die Wärmepumpe hat<br />

eine Heizleistung von 1,5 MW und eine Kälteleistung von<br />

1,1 MW. Eine besonders effiziente Betriebsweise ergibt sich, wenn<br />

gleichzeitig zur Wärmeerzeugung eine direkte Kälteerzeugung<br />

möglich ist.<br />

Die HHR-Baureihe umfasst Hochtemperaturwärmepumpen<br />

für Warmwassertemperaturen bis 110 °C zur Wärmerückgewinnung<br />

und Kältemaschinen für Soletemperaturen bis<br />

-30 °C mit vollständiger Wärmerückgewinnung.<br />

Der Leistungsbereich umfasst 130 kW bis 1,5 MW<br />

Heizleistung und 90 kW bis 1,1 MW Kälteleistung.<br />

Kann Wärme und Kälte zugleich:<br />

die Großwärmepumpe „thermeco2 HHR 1440“<br />

(Abb. Dürr Thermea)<br />

Hinweis der Redaktion:<br />

Zum 1. August hat Hafner-Muschler Kälte- und Klimatechnik von Dürr<br />

thermea die Herstellungs- und Vertriebsrechte der mit dem Kältemittel<br />

CO 2<br />

arbeitenden Hochtemperatur-Wärmepumpen, Kältemaschinen<br />

und Druckluft-Kältetrockner übernommen.<br />

Refrion:<br />

Abkühlen ohne Verflüssigen<br />

Der Lamellen-<br />

Wärmeübertrager kann<br />

die Wärmeausdehnungen<br />

kompensieren.<br />

(Abb. Refrion)<br />

Refrion hat die Fernverflüssiger-Serie „Gas Cooler“ für Kühlanlagen mit CO 2<br />

als Kältemittel eingeführt. Beim Gas Cooler wird CO 2<br />

mithilfe eines Lamellen-Wärmeübertragers<br />

durch die Raumtemperatur abgekühlt, ohne sich zu<br />

verflüssigen. Um auf diese Weise arbeiten zu können, sind die maximalen<br />

Betriebstemperaturen und -drücke deutlich höher; sie reichen bis zu 130<br />

bar beziehungsweise 150 °C. Die mit AC- oder EC-Ventilatoren ausgestatteten<br />

Gas Cooler haben eine Leistung von 300 kW. Refrion bietet außerdem<br />

ein adiabates Systems („PADS“), was eine weitere Senkung der Austrittstemperatur<br />

des Gases ermöglicht. Dadurch lassen sich die Anlagen auch in<br />

Gebieten nutzen, wo die Temperatur im Sommer stark ansteigt. Außerdem<br />

kann dank dem „Gleiten“ des Wasserumwälzsystems der Verbrauch des für<br />

das adiabate System erforderlichen Wassers minimiert werden.<br />

26 Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


LG:<br />

Wasserkühlsätze für die Industrie<br />

Die luftgekühlten R410A-Wasserkühlsätze der Serie „Inverter Scroll Chiller“ von LG Electronics<br />

sind für den industriellen und gewerblichen Einsatz bestimmt. Sie werden im<br />

Rahmen von Projektgeschäften kundenindividuell hergestellt. Kernbausteine sind<br />

Scrollverdichter mit Invertertechnik inklusive Dampfeinspritzung, Hochdruckölrückführung<br />

und einem Arbeitsbereich von 15 bis 125 Hz. Dies erlaubt einen Teillastbetrieb bis<br />

zu 10 % der Nennleistung. Die Serie besteht aus drei Varianten für den Kühlbetrieb und<br />

drei Wärmepumpenmodellen für den Kühl- und Heizbetrieb mit Leistungen von 65/70<br />

kW bis 195/210 kW (Kühlen/Heizen) mit Leistungszahlen (EER) von etwa 3. Durch mehrere<br />

Kältekreisläufe erlauben die Wärmepumpenmodelle mit 140 und 210 kW Heizleistung<br />

einen unterbrechungsfreien Heizbetrieb mit einem nur minimalen Temperaturverlust<br />

am Wasserauslass während des Abtauens. Aufgrund ihrer kompakten Bauform<br />

benötigen die Geräte eine geringe Stellfläche. Zudem haben sie einen niedrigen Geräuschpegel<br />

von 68 dB(A).<br />

Ein Wasserkühlsatz aus der Baureihe<br />

„Inverter Scroll Chiller“ (Abb. LG)<br />

Stulz:<br />

Arbeitszahlen über 5<br />

Mit dem „WPA Mini“ hat Stulz seine Produktlinie für luftgekühlte<br />

Wasserkühlsätze erweitert. Die mit dem Kältemittel<br />

R410A betriebenen kompakten Geräte haben in vier Baugrößen<br />

Kälteleistungen von 95 bis 160 kW und sind laut Unternehmen<br />

für den Einsatz in kleinen und mittelgroßen Rechenzentren<br />

sowie für die industrielle Kälteerzeugung ausgelegt.<br />

Die Geräte arbeiten mit vier stufenweise schaltbaren Scrollverdichtern<br />

(25, 50, 75, 100 %) und besitzen baugrößenmaximierte<br />

Microchannel-Wärmeübertrager.<br />

Durch den Betrieb der Freikühleinrichtung lassen sich die Betriebszeiten<br />

der mechanischen Kühlung deutlich verringern.<br />

Die Arbeitszahlen SEPR (Seasonal Energy Performance Ratio)<br />

der Geräte betragen zwischen 5,1 und 5,4 (bei Kaltwasser<br />

12/7 °C und Außenluft 35 °C).<br />

Sicherheit<br />

mit System<br />

ANZEIGE<br />

Um die Betriebssicherheit zu<br />

erhöhen, hat „WPA Mini“ zwei redundante Kältekreisläufe.<br />

(Abb. Stulz)<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

Güntner Glycol Guard<br />

27


produkte<br />

SmartGas:<br />

Kältemittelleckage im Griff<br />

Kältemittelsensoren zur Leckageüberwachung<br />

(Abb. SmartGas)<br />

Die Gassensoren der Serien „Basicevo“ und „Connectevo“ der SmartGas<br />

Mikrosensorik für Messbereiche bis 1.000 ppm oder 2.000 ppm erkennen<br />

halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie R22, R134a, R404a, R125 oder R123.<br />

Der Einsatz der Kältemittelsensoren zur Leckageüberwachung verdoppelt<br />

den Abstand zwischen zwei Wartungen. Standardisierte Schnittstellen erleichtern<br />

die Einbindung der driftarmen, robusten, vorkalibrierten Sensoren.<br />

Angeboten wird auch das Einbauzubehör mit IP54-Schutz (Spritzwasser-<br />

und Staubschutz) inklusive aller erforderlichen Kalibrierwerkzeuge.<br />

Hintergrund<br />

Gemäß EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase („F-Gase-Verordnung) müssen Kühlanlagen<br />

regelmäßig auf Kältemittel-Leckagen untersucht werden. Die Prüfintervalle hängen von der Anlagengröße<br />

und somit von der Füllmenge mit klimaschädlichen Kältemitteln ab. Je größer die Anlage ist,<br />

desto kürzer sind die Intervalle. Die rechtzeitige Detektion von Leckagen schützt vor Umweltschäden,<br />

aber auch vor einem Trockenlaufen der Anlage, verlängert die Wartungsintervalle, senkt Betriebskosten<br />

und erhöht die allgemeine Anlagenverfügbarkeit.<br />

Engie Refrigeration:<br />

Kältemaschinen mit integrierter freier Kühlung<br />

Die luftgekühlte Kältemaschine „Quantum A“ von Engie<br />

Refrigeration (siehe auch Seite 8) gibt es seit Ende 2016<br />

mit integrierter freier Kühlung. Die Freikühlmodule der<br />

Kältemaschine sind direkt in die Maschineneinheit eingebaut<br />

und müssen nicht, wie bisher, als separate Einheit<br />

zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann die<br />

Kältemaschine bei niedrigen Außentemperaturen im<br />

Teillastbetrieb Kälteleistung bereitstellen, ohne dass ein<br />

Verdichter in Betrieb ist. Die gleichen Ventilatoren der<br />

Kältemaschine dienen im normalen Kühlbetrieb der<br />

Rückkühlung und sorgen im Freikühlbetrieb für die Abkühlung<br />

des Kälteträgers. So spart der Betreiber Investitionskosten,<br />

Platz und Strom. Verflüssiger- und Freikühlmodule<br />

sind hocheffiziente Microchannel-Wärmeübertrager.<br />

Durch ihre ausgezeichneten Wärmeübertragungseigenschaften<br />

kann der Betreiber sehr früh glei-<br />

Die luftgekühlte Kältemaschine „Quantum A“ (Abb. Engie Refrigeration)<br />

tend in den Freikühlbetrieb wechseln, was die Energieeffizienz<br />

weiter steigert. Damit kann der Quantum A EER-<br />

Werte von bis zu 60 erreichen.<br />

Die Quantum A-Baureihe (Kältemittel R134a) ist auch mit einem integrierten Pumpenmodul mit zwei drehzahlgeregelten Pumpen verfügbar.<br />

Diese sind zur Verbesserung der Leistungszahl in die Steuerung eingebunden. Durch die Redundanz der Pumpen erreichen diese<br />

Kältemaschinen eine höhere Ausfallsicherheit. Diese Option ist beim Quantum A mit einer Kälteleistung bis 1,6 MW sowie beim luftgekühlten<br />

Quantum GA mit einer Kälteleistung bis zu 1,2 MW verfügbar.<br />

28 Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


JAHRE<br />

Rütgers:<br />

Flüssigkeitskühler<br />

für industrielle<br />

Verfahren<br />

Rütgers-Wasserkühlsatz mit Turboverdichter und dem<br />

Kältemittel R1234ze (Abb. cci Dialog GmbH)<br />

Der „Turboline“-Flüssigkeitskühler von Rütgers<br />

wird mit dem Kältemittel R1234ze betrieben. Ausgestattet<br />

ist das wassergekühlte Gerät (EER bis<br />

5,94 und ESEER bis 9,<strong>03</strong>) mit Turbocor-Verdichtern<br />

(Turboverdichter mit Magnetschwebetechnik)<br />

und überfluteten Rohrbündel-Wärmeübertragern.<br />

Turboline arbeitet laut Anbieter mit einer hohen<br />

Teillasteffizienz. Hauptlieferant von Rütgers ist<br />

GIND, in Deutschland unter KTK Klimatechnik<br />

bekannt. KTK bietet eine vollständige Palette an<br />

luftgekühlten und wassergekühlten Flüssigkeitskühlern<br />

speziell für industrielle Verfahren und die<br />

kundenspezifische Klimatisierung von Geschäftsund<br />

Industriebereichen mit einem weitreichenden<br />

Leistungsbereich von 4 bis 9.000 kW.<br />

Turboline-Einheiten mit R1234ze sind in zwölf Modellen<br />

erhältlich mit einer Kühlleistung von 321 bis<br />

1.922 kW für Kühlturmbetrieb und und von 301 bis<br />

1.802 kW für den Betrieb mit Trockenkühler.<br />

Komfortklima<br />

zu jeder Jahreszeit<br />

Ob Heizen, Kühlen oder Brauchwasserbereiten, luftoder<br />

wassergekühlt, für Innen- oder Außenaufstellung:<br />

mit unseren maßgeschneiderten Kaltwasser- und Wärmepumpensystemen<br />

von GALLETTI ist alles möglich!<br />

• Je nach aktuellem Bedarf individuelle Wahl<br />

zwischen Heiz- und Kühlmodus<br />

• Betriebskostensenkung durch<br />

Wärmerückgewinnung<br />

• Einfache Planung und Auslegung<br />

• Flexible Einbindung in die GLT-Systeme<br />

• Komfortable Steuerung<br />

Vertrauenspreis<br />

der LüKK <strong>2017</strong><br />

3. Platz<br />

„Flüssigkeitskühlsätze“<br />

verliehen durch die<br />

cci Dialog GmbH<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3<br />

Gerne beraten wir Sie vor Ort, um eine technisch und<br />

wirtschaftlich optimale Lösung zu realisieren.<br />

Tel. 02 02 - 26 82 240 • info@kaut.de • www.kaut.de<br />

29


produkte<br />

ICS Cool:<br />

Mobile Kälte für die Prozessindustrie<br />

ICS Cool Energy hat sein mobiles Produktsortiment um einen Wasserkühlsatz<br />

mit einer Leistung von 150 kW erweitert. „i-Chiller IC770“ ist laut Anbieter<br />

optimal für die Prozessindustrie geeignet. Der IC770 arbeitet laut Anbieter<br />

geräuscharm und mit dem Kältemittel R410. Die Modelle lassen sich durch<br />

Zubehör erweitern.<br />

Das Gehäuse hat die Schutzklasse IP54. (Abb. ICS Cool Energy)<br />

Der „ADC Hybrid Blue“<br />

erfüllt die Hygiene-Anforderungen der<br />

VDI-Richtlinie 2047 Blatt 2.<br />

(Abb. Jaeggi Hybridtechnologie AG)<br />

GEA:<br />

Verdichter für<br />

natürliche Kältemittel<br />

Die 6-Zylinder-Verdichter-Baureihe „GEA Bock HG56e<br />

HC“ wurde speziell für den Einsatz von Kohlenwasserstoffen<br />

und CO 2<br />

als Kältemittel entwickelt. Sie ersetzt<br />

die bisherigen 4-Zylinder-Baureihen „HG5“ und einen<br />

Teil der „HG6“-Verdichter. Sie bieten gegenüber ihren<br />

Vorgängern einen höheren Wirkungsgrad und eine bessere<br />

Laufruhe. Neuerungen sind ein neues Gehäusedesign<br />

mit optimierter Gasströmung, ein verbessertes<br />

Ventilplattensystem, ein langlebiges Triebwerk für Anwendungen<br />

mit Kohlenwasserstoffen sowie hocheffiziente<br />

Elektromotoren der neuesten Generation. Drei<br />

Baugrößen decken den Bereich 73,8 bis 100,4 m³/h<br />

Hubvolumen (bei 50 Hz) ab.<br />

Verdichter-Baureihe „GEA Bock HG56e HC“ (Abb. GEA)<br />

Jaeggi ADC:<br />

Hygienezertifizierter<br />

adiabater Trockenkühler<br />

Der adiabate Trockenkühler „ADC Hybrid Blue“ von Jaeggi ist eine<br />

weiterentwickelte Variante des hybriden Trockenkühlers „HTK“. Genau<br />

wie dieser bietet der adiabate Rückkühler nun auch die zusätzliche<br />

Sicherheit der Hygienekonformität. Das Unternehmen hat die<br />

Übereinstimmung ihrer Geräte mit den Hygiene-Anforderungen<br />

der VDI-Richtlinie 2047 Blatt 2 „Rückkühlwerke – Sicherstellung des<br />

hygienegerechten Betriebs von Verdunstungskühlanlagen“ von unabhängiger<br />

Stelle bestätigen lassen. Für Deutschland wurden mit<br />

dieser Richtlinie die anerkannten Regeln der Technik bezüglich des<br />

hygienegerechten Betriebs von Verdunstungskühlanlagen in einem<br />

Dokument zusammengeführt. Der „ADC“ deckt einen Leistungsbereich<br />

von 50 kW bis 2 MW mit 700 Gerätevarianten (durch zahlreiche<br />

Kombinationsmöglichkeiten) ab.<br />

30 Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3


Vorschau<br />

In der kommenden Ausgabe von Technik 2 geht es um das Thema<br />

Reinraumtechnik<br />

Ausgabe 1/2018<br />

Redaktions- und<br />

Anzeigenschluss 14.02.2018<br />

Erscheinungstermin 29.<strong>03</strong>.2018<br />

HEPA- und ULPA-Filter<br />

als Hochleistungsschwebstofffilter<br />

(Abb. Trox)<br />

Rein- und Reinsträume werden für spezielle Fertigungsverfahren benötigt, zum Beispiel in der Halbleiterproduktion.<br />

Weitere Anwendungen von Reinräumen oder Reinraumtechnik finden sich in der Optik- und<br />

Lasertechnologie, der Luft- und Raumfahrttechnik, den Biowissenschaften und der medizinischen Forschung<br />

und Behandlung, der Forschung und keimfreien Produktion von Lebensmitteln und Arzneimitteln und in der<br />

Nanotechnologie.<br />

Ein Reinraum wird so konstruiert, dass die Anzahl luftgetragener Teilchen, die in den Raum eingebracht<br />

werden oder dort entstehen, so gering wie möglich ist. Die notwendigen Reinraumbedingungen der Luft<br />

herzustellen, ist Aufgabe der LüKK.<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Unternehmen/Seite<br />

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Caverion Deutschland, München ....................................................32<br />

Güntner, Fürstenfeldbruck ..................................................................27<br />

HFL Herstellerverband, Berlin ............................................................24<br />

Kaut, Wuppertal ............................................................29<br />

Wolf Anlagen-Technik, Geisenfeld ........................11<br />

Eigene Angebote/Seite<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

cci Dialog ............................................................................. 2<br />

Impressum<br />

Technik 2 ist ein Magazin und erscheint drei Mal pro Jahr begleitend zur Fachzeitung<br />

cci Zeitung. Es bietet „Mehr zum Thema“ und dient der fachlichen Vertiefung von<br />

Themen der Lüftungs-, Klima-, Kältetechnik, der Gebäudeautomation, MSR-Technik,<br />

des Brandschutzes und der Entrauchung.<br />

Technik 2 schreibt für Ingenieure, Techniker, Meister, Verkäufer, Kaufleute, Marketingfachleute,<br />

Geschäftsführer und Unternehmer.<br />

cci Dialog GmbH<br />

Poststr. 3, 76137 Karlsruhe<br />

Postfach 1910, 76007 Karlsruhe<br />

www.cci-dialog.de<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Sabine Andresen<br />

Tel. +49(0)721/56514-18<br />

redaktion@cci-dialog.de<br />

Tabea Rueß<br />

Vertrieb:<br />

Regina Metz<br />

Tel. +49(0)721/565 14-14<br />

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Das Magazin ist nur mit einem Abonnement<br />

von cci Zeitung zu beziehen.<br />

Anzeigen:<br />

Jasmin Otteny<br />

Tel. +49(0)721/565 14-20<br />

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Brigitte Boettger, Thomas Klehr, Riana Pohl<br />

Tel. +49(0)721/565 14-28<br />

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Das Magazin und die enthaltenen Wort- und Bildinhalte sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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Druck:<br />

Druckhaus Karlsruhe<br />

Druck + Verlagsgesellschaft Südwest mbH<br />

Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3 31


Life Cycle Solutions for<br />

Buildings and Industries<br />

WER DARAN BAUT,<br />

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Gebäude sind hochkomplex, hochfunktional<br />

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Bildnachweis: ©Tampere Hall<br />

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Technik hoch zwei <strong>2017</strong>/3

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