Ausgabe 01-2017
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Kundenmagazin Stadtwerke Norderstedt | wilhelm.tel<br />
Die digitale Zeitenwende<br />
Im Wendekreis von Null und Eins<br />
MobyKlick<br />
WLAN in der Metropolregion<br />
Ausbildung<br />
Selbstbewusste Querdenker gesucht<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>7<br />
1
Wir bringen Verstand ins Netz<br />
… und setzen als Vorreiter neue Maßstäbe.<br />
Ob Energie, Internet, freies WLAN, Verkehr oder Bildung.<br />
Wir denken immer einen Schritt voraus.<br />
Für Sie. Für die Zukunft. Für Norderstedt.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Energiewende und Digitalisierung, Smart Grid und Internet der Dinge<br />
– diese und viele weitere Themen beschäftigen die Energieversorgungsund<br />
Telekommunikationsunternehmen. Die Themen sind vielfältig und<br />
spannend, herausfordernd und zukunftsweisend. Sie betreffen jeden von<br />
uns jeden Tag – im privaten wie im beruflichen Alltag.<br />
NETZ+WERK, das Kundenmagazin der Stadtwerke Norderstedt und<br />
der wilhelm.tel GmbH, informiert, berichtet und erklärt. Zwei Mal im<br />
Jahr diskutieren wir relevante Themen der Energie- und Telekommunikationsbranche,<br />
geben Ihnen einen Überblick über aktuelle Trends und<br />
berichten über Wissenswertes aus unseren Unternehmen.<br />
Die vorliegende und gleichzeitig erste <strong>Ausgabe</strong> im neuen Design widmet<br />
sich dem Top-Thema, wie sich die Gesellschaft im Einflussbereich der<br />
Digitalisierung verändert. Darüber hinaus stellen wir Ihnen das Projekt<br />
NEW 4.0 vor, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Energie, an der sich die Stadtwerke Norderstedt in den kommenden<br />
vier Jahren beteiligen werden und die nicht weniger als die hundertprozentige<br />
Versorgung der Region Hamburg und Schleswig-Holstein aus<br />
Windenergie zum Ziel hat. Daneben berichten wir über das Vorhaben<br />
der Etablierung einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos im Stadtgebiet<br />
und geben Ihnen Einblicke in die Umstellung von Norderstedts<br />
öffentlicher Beleuchtung auf LED. Haben Sie Fragen oder möchten<br />
Sie ein bestimmtes Thema in einer der kommenden <strong>Ausgabe</strong>n der<br />
NETZ+WERK nachlesen? Dann schreiben Sie uns gerne an:<br />
redaktion-nuw@stadtwerke-norderstedt.de<br />
Wenn Sie diese oder eine der folgenden Exemplare unseres Magazins<br />
gerne online durchblättern möchten, dann besuchen Sie einfach die<br />
Service-Rubriken unserer Internetseiten stadtwerke-norderstedt.de und<br />
wilhelm-tel.de. Dort finden Sie nach Erscheinen die aktuelle <strong>Ausgabe</strong><br />
sowie später ein Archiv der bereits veröffentlichten Magazine.<br />
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen!<br />
Theo Weirich<br />
Werkleiter Kommunikation & Vertrieb Stadtwerke Norderstedt<br />
Geschäftsführer wilhelm.tel<br />
3
Beleuchtung<br />
Wenn es dunkel wird<br />
Die Digitale Zeitenwende<br />
Im Wendekreis von Null und Eins<br />
MobyKlick<br />
WLAN in der<br />
Metropolregion<br />
querbeeet<br />
5 Jahre Spiel, Spaß und<br />
Wissensvermittlung<br />
Kabel 4.0<br />
Denkfabrik Wohnen<br />
Ausbildung<br />
Wir suchen Querdenker<br />
4<br />
Norddeutsche<br />
Energiewende<br />
Wohin mit dem Wind?
INHALT<br />
Editorial 3<br />
wilhelm.tel – alles bleibt anders 6<br />
Wohin und wie wird sich wilhelm.tel<br />
in Zukunft entwickeln?<br />
Ladeinfrastruktur für E-Mobile 10<br />
Norderstedt stellt die Weichen für ein<br />
städtisches E-Mobilitätskonzept<br />
querbeeet 12<br />
5 Jahre Spiel, Spaß und Wissensvermittlung<br />
Schule trifft Praxis 16<br />
Von Energieforschern und jungen Technikern<br />
Digitaler Stresstest: Digitale Schule 19<br />
Lernen und Lehren im Zeitalter von<br />
Smartphone und Tablet<br />
Im Wendekreis von Eins und Null 20<br />
Oder wie verändert sich die Gesellschaft<br />
im Einflussbereich der Digitalisierung<br />
Das neue TechnikCenter 24<br />
Der Anlaufpunkt rund um häusliche Technik<br />
und Infrastruktur<br />
MobyKlick in der Metropolregion 26<br />
Das WLAN-Netz wächst weiter<br />
Norddeutsche Energiewende 30<br />
NEW 4.0 – Lösungen für eine nachhaltige<br />
Energieversorgung<br />
Next Generation Network 33<br />
Das Netz der nächsten Generation<br />
Kabel 4.0 34<br />
Das Fernsehen der Zukunft ist digital<br />
Wenn es dunkel wird 36<br />
Öffentliche Beleuchtung in Norderstedt<br />
Streaming – Das Fernsehen ohne Programm 38<br />
Netflix & Co. im Test<br />
Die wahrscheinlich längste<br />
Wasserrutsche Europas 41<br />
Neue Attraktion im ARRIBA<br />
Antennenfernsehen 42<br />
Die große Verunsicherung<br />
Energiewender? Netzbetreuer?<br />
Zukunfsgestalter? 45<br />
Ausbildung bei den Stadtwerken Norderstedt<br />
Honig aus dem Wasserwerk 46<br />
Das eigene Volk der Stadtwerke Norderstedt<br />
Denkfabrik Wohnen und Leben 48<br />
Junges Wohnen auf 15m 2 – wie geht das?<br />
CO 2 -Bilanz Report 2<strong>01</strong>6 52<br />
Lokales Handeln mit globalem Denken<br />
Strategie der Blockheizkraftwerke 54<br />
Sicher, effizient und flexibel<br />
Engagiert – für Norderstedt und die Region 56<br />
Förderung von Fairness und Breitensport<br />
Fair – watt? 57<br />
Produktmanager Nils Sadowski im Gespräch<br />
Bluetooth, WLAN, Gadgets 58<br />
Impressum 59<br />
5
WILHELM.TEL ERFINDET VIELES NEU -<br />
VOR ALLEM SICH SELBST!<br />
WETTBEWERB FÜHRT DAZU, DASS ALLES BESSER WIRD – ABER AUCH ANDERS. DIE FRAGE, DIE WIR UNS<br />
STÄNDIG STELLEN, LAUTET: „WOHIN UND WIE WIRD SICH WILHELM.TEL IN ZUKUNFT ENTWICKELN?“<br />
WAS WIR WISSEN IST: DIE TELEKOMMUNIKATION IST DER WICHTIGSTE FAKTOR IN DER DIGITALISIERUNG!<br />
Die Zukunft wird vernetzt sein und zwar in jedem Winkel<br />
von Norderstedt, der Metropolregion, Deutschland<br />
und Europa. Und dies bedeutet, dass alle Serviceleistungen<br />
digitalen Ursprungs sind und damit die Übertragungskapazitäten<br />
zunehmend den Gigabitstandard<br />
erfordern. Für die Kunden aus allen Bereichen, ob es<br />
sich um Haushalte oder Betriebe handelt, ist der Bandbreitenbedarf<br />
von 1 Gigabit der Faktor, mit dem alles an<br />
Informationen, Datenaustausch oder Medien übertragen<br />
wird. Alle modernen Standards können dann erfüllt<br />
werden. Die Verbindungen zu Mediatheken, Streaming-<br />
Portalen, Cloud-Speichern, Peer to Peer-Verbindungen<br />
und eine Vielzahl von Echtzeitverbindungen setzen diese<br />
Gigabittechnologie voraus. Hierbei sind es zuerst die<br />
Festverbindungen – also die Verbindungen, die im Haus<br />
die Internetverbindung herstellen – die auf den Weg<br />
gebracht werden müssen. Gigabit als solches ins Haus<br />
zu bringen, ist unser Job schon immer gewesen. Es aber<br />
in der Wohnung zu präsentieren, stellt uns vor neue Herausforderungen.<br />
Der Grund ist schlicht und einfach: die<br />
Leitungen zur Wohnung müssen auf ein höheres Übertragungsvolumen<br />
ertüchtigt werden und zwar innerhalb<br />
des Hauses. Dies ist oft nicht ohne einen gewissen<br />
Installationsaufwand möglich, so dass hier Änderungen<br />
der so genannten Übergangspunkte im Wohnungsbereich<br />
notwendig sind. Mit einer zusätzlichen Glasfaserleitung<br />
oder der Aktivierung einer vorhandenen modernen<br />
Ethernet-Kupferverbindung können solche hohen<br />
Übertragungsleistungen im Wohnbereich bereitgestellt<br />
werden. Der Ort, an dem die Verbindung auf hohem<br />
Niveau stattfindet, sind dann die Wohnungen, zumindest<br />
war es bisher so. Die Zukunft sieht anders aus.<br />
6
Die Entwicklung von Anwendungen und Endgeräten<br />
wie Smartphones, Audiosysteme und Computeranwendungen<br />
sind oft nur noch mit WLAN-Verbindungen<br />
zu erreichen. Der Grund ist die Einfachheit und der<br />
einheitliche Standard mit dem diese Geräte angebunden<br />
werden. Heute stellen wir diese Verbindung über<br />
den so genannten Router (FRITZ!Box oder ähnliche)<br />
her, der zu jedem Internetanschluss gehört. Um diesen<br />
Funkstandard dreht sich mittlerweile die ganze Welt.<br />
In 2<strong>01</strong>7, so die Schätzung, werden ca. 24 Mio. Smartphones<br />
in Deutschland verkauft, so dass 82,7 Millionen<br />
Bundesbürger 118 Millionen Smartphones besitzen. Sie<br />
haben alle WLAN in ihrer Standardausstattung und das<br />
zunehmend mit einem sehr schnellen Gigabit-on-the<br />
Air-Anschluss. Jeder kann diese Geräte mehr oder<br />
weniger bedienen, so dass wir von einem superlativen<br />
Standard ausgehen können.<br />
Mit MobyKlick haben wir begonnen,<br />
diesen Trend in die freie<br />
Fläche zu tragen. Alle sollen in<br />
Zukunft ohne weiteres Dazutun<br />
schnell und einfach ins Internet<br />
kommen und das in der gesamten<br />
Metropolregion. Drinnen wie<br />
draußen. Der Zugang zum Internet ist somit mobil und<br />
das wahrscheinlich ausschließlich in der Zukunft.<br />
Für das Gelingen dieses Vorhabens hat sich wilhelm.tel<br />
bestens aufgestellt. Die Verbindungen, um das zu bewerkstelligen,<br />
ist unser Glasfasernetz. Hierzu bauen wir alle<br />
öffentlichen und nichtöffentlichen Plätze nach Möglichkeit<br />
aus. Ziel ist es, MobyKlick als einfache und sichere<br />
Verbindung im Mobilfunk ohne Einschränkung unseren<br />
Kunden zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Idee, alles mit einem Klick zu verbinden und zwar<br />
ohne Volumenbegrenzung und andere Schikanen, ist<br />
der neue Mobilfunk. Telefonieren, Surfen, Streamen,<br />
Mailen, Orientieren, Informieren und Kommunizieren<br />
– all dies mit MobyKlick. Tag für Tag erweitern wir das<br />
Netz und bieten neue Anwendungen für unsere Kunden<br />
und Gäste an. Zusätzlich gewährleistet MobyKlick(S) als<br />
verschlüsselter Zugang die sichere Verbindung als ständiger<br />
Begleiter all derjenigen, die sich authentifizieren und<br />
hier wohnen.<br />
Wir gehen weiter oder wo sollten wir sonst<br />
hingehen?<br />
Die mobile Revolution im Internet stellt nicht nur die<br />
Internetnutzung auf den Kopf, sie zeigt auch auf, wo<br />
die Menschen hinwollen. Diesen Trend wollen wir von<br />
wilhelm.tel gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln.<br />
Alles, was zukünftig zu Hause üblich war, kann jeder in<br />
Zukunft mitnehmen, ohne auf Komfort und Schnelligkeit<br />
zu verzichten. Gigabit-on-the-Air oder auf Deutsch<br />
„ultraschnell überall“ ist die zukünftige Devise. Unsere<br />
Antwort auf diese Frage wird mit neuen Produkten in<br />
Kürze zur Verfügung stehen. Die neue Reihe beginnt –<br />
und wie sollte es anders sein – immer mit „Moby“, also<br />
die neue mobile Produktreihe von wilhelm.tel und willy.<br />
tel. Aber eins nach dem Anderen.<br />
Beginnen wir mit dem häuslichen Zugang zum Internet:<br />
dieser wird die nächste Stufe bekommen. Wir starten mit<br />
250 MBit/s und rüsten entsprechend der vorhandenen<br />
Leitungsstruktur in den Häusern bzw. Wohnungen um.<br />
Für die Kabelanschlüsse bedeutet dies die Umstellung<br />
auf Glasfaser oder schnelle Kupferanbindung (Ethernet).<br />
Die Pläne zur Umstellung wurden abgestimmt und werdeb<br />
bis Ende November bekannt gegeben. Was braucht<br />
es hierzu? Um Gigabit anwenden zu können, müssen<br />
einige Voraussetzungen erfüllt werden. Als erstes muss<br />
das Gerät – Computer, Smart-Device oder ähnliches -<br />
diese Geschwindigkeit verkraften. Das bedeutet, dass der<br />
so genannte Ethernet- bzw. WLAN-Anschluss Gigabit<br />
kann. Wenn dies nicht der Fall ist, bremst das Gerät den<br />
Transfer ab.<br />
7
Als Zweites muss der Router ebenfalls 1 Gigabit können.<br />
Wenn er von wilhelm.tel kommt, ist dies kein Problem.<br />
Der Übergabepunkt in der Wohnung darf dann im<br />
Falle einer WLAN-Übertragung nicht allzu weit von<br />
den Endgeräten entfernt sein. Dann gibt es noch mehr<br />
und 500 oder 1.000 Mbit/s sind natürlich auch möglich.<br />
Unsere Produktblätter geben hier genaue Auskunft über<br />
die spezifischen Anforderungen.<br />
KABEL 4.0<br />
Das neue Kabel ist ausschließlich digital. Hochauflösendes<br />
Fernsehen im Kino-Modus, neue Funktionen im<br />
Multimediabereich, Komfort in Bedienung und Abruf,<br />
sowie das Basismedium für das neue Internet zeigen das<br />
Potential für die Zukunft auf. Die Digitalisierung des<br />
klassischen Fernsehens geht hier in eine neue Runde und<br />
zeigt die neuen Möglichkeiten für die Schaffung neuer<br />
Qualitäten. Neun von zehn Zuschauern nutzen bereits<br />
ausschließlich den digitalen Empfang, so dass der alte<br />
analoge Platz für die neuen Programme machen muss.<br />
So stellt das neue hochauflösende Fernsehen UHD mit<br />
einer 4-fach höheren Auflösung als das normale HDTV<br />
einen neuen Standard dar, der in seiner Entwicklung<br />
den Gerätemarkt bereits heute beherrscht. Die Kabelnetzbetreiber,<br />
Sender, Landesmedienanstalten peilen das<br />
Jahr 2<strong>01</strong>8 als Umstellungstermin auf die reine digitale<br />
TV-Verbreitung im Rundfunkwesen an. Das bedeutet<br />
eine Abschaltung der alten analogen Programme.<br />
Erste Piloten laufen bereits bei wilhelm.tel und willy.<br />
tel und wir sammeln zurzeit entsprechende Erfahrung.<br />
Wir gehen von einem endgültigen Umstellungstermin<br />
am 31.12.2<strong>01</strong>8 aus. Das Konzept für eine harmonische<br />
Migration wird von wilhelm.tel verfolgt. Das heißt, dass<br />
bereits im Jahr 2<strong>01</strong>7 Bestände umgestellt werden können.<br />
Diese Vorgehensweise kann je nach Übergabepunkt<br />
und ggf. nach Objekt terminiert werden.<br />
(Siehe auch Artikel „Kabel 4.0“ auf S.34)<br />
MobyTV<br />
Kabel 4.0 ermöglicht noch mehr als<br />
Fernsehen im Wohnzimmer. Alles was<br />
es bisher Zuhause im guten alten Kabel gab, gibt es in<br />
Zukunft in MobyKlick. Fernsehen im Freien, im Park, im<br />
Schwimmbad, im Café, an der Haltestelle, in der U-Bahn<br />
oder im Wartebereich etc. – wo auch immer. Überall<br />
dort, wo MobyKlick oder wilhelm.tel ist – daheim am<br />
WLAN-Anschluss – stellt eine App die Programme in<br />
HD-Qualität zur Verfügung. Die in Deutschland ansässigen<br />
privaten Sender zieren sich noch und wollen Geld,<br />
aber das wird sich klären. Echtes Fernsehen ist auch im<br />
Internet frei – erst recht werbefinanziertes Fernsehen.<br />
MobyPhone<br />
Der private Telefonanschluss kann in Zukunft<br />
auf dem Handy oder Smartphone<br />
eingerichtet werden. Alle Kunden können damit ihren<br />
Festnetzanschluss in Zukunft mit einer App auf allen<br />
Apple- und Android- Geräten mitnehmen. Die App<br />
wird kostenlos heruntergeladen. Einfach die Zugangsdaten<br />
eingeben und telefonieren. Der mobile Festnetzanschluss<br />
ist damit immer dabei. Ruft jemand zu Hause an,<br />
ist man direkt ohne Umschweife auf dem Smartphone<br />
erreichbar – parallel, gleichzeitig und jederzeit. Möchte<br />
man mit seiner Festnetznummer (040) anrufen? Zukünftig<br />
kein Problem. Natürlich gelten die gleichen Tarife<br />
wie Zuhause. Dies ist ideal für Leute, die den Mobilfunkanbieter<br />
nicht mehr zum Telefonieren brauchen.<br />
Wir bieten hierzu natürlich in Kombination mit unseren<br />
Mobilfunktarifen ein entsprechendes Bündel an.<br />
Grundsätzlich gilt aber: Alles im MobyKlick-Netz gibt es<br />
zum Heimvorteil.<br />
MobyCloud<br />
Was ist ein Smartphone ohne Cloud? Im<br />
Schnitt besitzt der Norderstedter zwei<br />
Smartphones. Eines für privat und eins für das Business.<br />
Die Daten liegen jeweils in der Cloud. In Zukunft<br />
können diese Daten im sicheren Hafen der wilhelm.tel-<br />
Cloud verwahrt werden. Der Zugriff unauthorisierter<br />
und nicht berechtigter staatlicher, privater oder krimineller<br />
Institutionen wird damit zwar nicht unmöglich, aber<br />
deutlich erschwert. Verschlüsselt und verschlossen liegen<br />
die Daten in einem Käfig auf dem nur die Kunden<br />
Zugang haben.<br />
8
Neue Produkte – Home Smart Home<br />
Alles, was einfach sein soll, geht durch die Luft.<br />
Die Entwicklung von SmartHome Anwendungen zum<br />
Beispiel benötigen den Zugang zum häuslichen WLAN-<br />
Netz. Sensoren, Meldeeinrichtungen, Regeleinrichtungen,<br />
Rauchmelder, Web-Kameras, Tür- und Fenstersensoren<br />
gehören zum Standard-Repertoire einer Grundausstattung<br />
eines modernen Hauses. Doch die Einrichtung und<br />
Wartung solcher Geräte und Techniken bedarf einer<br />
gewissen Kenntnis über Funktion und Anwendung. Ein<br />
einheitlicher Standard, der dem Benutzer das Leben<br />
einfach macht, gibt es noch nicht. Wir haben aus<br />
diesem Grund einige der Systeme getestet und können<br />
hierzu einmal berichten.<br />
Zum einen wollen wir das zum Thema im neuen digitalen<br />
Stresstest nächstes Jahr machen und zum anderen<br />
werden wir in der nächsten NETZ+WERK einiges zu<br />
diesem Thema vorstellen. •<br />
9
LADEINFRASTRUKTUR FÜR E-MOBILE<br />
VON DEN ÜBER 62 MIO. AUTOS AUF DEUTSCHLANDS STRASSEN BEWEGEN SICH IMMER NOCH LEDIG-<br />
LICH 34.000 MIT STROM FORT. DOCH SOLL DIE ANZAHL DER ELEKTROAUTOS IN DEN KOMMENDEN<br />
JAHREN – ANGEKURBELT DURCH STAATLICHE FÖRDERUNG – WEITER WACHSEN. VORAUSSETZUNG<br />
DAFÜR IST UNTER ANDEREM EINE GUTE LADEINFRASTRUKTUR, DIE ES AUCH VIEL- UND LANGSTRECKEN-<br />
FAHRERN ERMÖGLICHT, JEDERZEIT MOBIL ZU SEIN. IN NORDERSTEDT WERDEN DERZEIT DIE WEICHEN<br />
FÜR DIE UMSETZUNG EINES STÄDTISCHEN E-MOBILITÄTSKONZEPTS GESTELLT.<br />
Ein E-Mobil mit Strom zu betanken, ist ungefähr so<br />
spannend, wie ein Handy aufzuladen. Aber da ein<br />
Handy schlimmstenfalls ausgeht statt liegenzubleiben<br />
und der Strom aus der heimischen Steckdose mit der<br />
Stromrechnung beglichen wird, lässt sich erahnen, dass<br />
es doch ein paar Unterschiede geben muss.<br />
Seit Mitte Dezember 2<strong>01</strong>6 steht an der Ulzburger Straße<br />
353 eine Ladesäule zur Betankung von E-Mobilen mit<br />
Strom. Die Ladesäule der Firma Mennekes verfügt über<br />
zwei Ladepunkte mit Schuko- und Typ-2-Stecker und<br />
jeweils 22 KW Ladeleistung, so dass – abhängig vom<br />
Fahrzeug – relativ kurze Ladezeiten realisierbar sind.<br />
Bei einer Ladesäule wird es aber nicht bleiben. Vielmehr<br />
besteht der Auftrag, den die Stadt Norderstedt an<br />
die Stadtwerke Norderstedt gerichtet hat, darin, eine<br />
Ladeinfrastruktur aufzubauen. 22 Ladesäulen sollen<br />
in Norderstedt in diesem und im kommenden Jahr in<br />
Betrieb genommen und Teil eines bundesweiten Netzes<br />
werden.<br />
Verfügbarkeit von Ladesäulen und Informationen<br />
ist Voraussetzung für eine reibungslose<br />
E-Mobil-Nutzung<br />
Rein elektrisch betriebene Fahrzeuge verfügen bisher<br />
noch über begrenzte Reichweiten, der Ladevorgang<br />
beansprucht deutlich mehr Zeit als das Betanken eines<br />
Fahrzeugs mit Kraftstoff. Damit der Fahrer oder die<br />
Fahrerin eines Elektroautos dieses möglichst komfortabel<br />
nutzen kann, also die Reichweite voll ausschöpfen kann,<br />
muss er bzw. sie die Möglichkeit haben, schnell eine<br />
Ladestation anzufahren, sobald die Batterieleistung zur<br />
Neige geht. Eine engmaschige Verteilung von Ladesäulen<br />
über Stadtgebiete ebenso wie über größere Entfernungen<br />
zwischen den Ballungsgebieten, sprich eine gute<br />
Ladeinfrastruktur, ist also Voraussetzung für eine wachsende<br />
E-Mobilität. Das vorhandene Tankstellennetz<br />
reicht für diese Anforderungen allein nicht aus, weitere<br />
Standorte müssen geschaffen werden.<br />
Eine weitere Voraussetzung für den reibungslosen Betrieb<br />
eines E-Mobils ist die Bereitstellung einer Vielzahl<br />
von Informationen. Wo ist die nächste Ladesäule? Ist<br />
die Ladesäule frei? Wie komme ich dort hin und ist die<br />
verbleibende Reichweite ausreichend? Was kostet der<br />
Strom dort und wie wird bezahlt? Gibt es alternative<br />
Verkehrsmittel zur Überbrückung von Ladezeiten? Die<br />
Beantwortung dieser Fragen erfordert einen schnellen<br />
und sicheren Austausch vieler Daten. Mit der Stromnetz<br />
Hamburg GmbH haben die Stadtwerke Norderstedt<br />
einen erfahrenen und kompetenten Partner zum Aufbau<br />
und Betrieb intelligenter Ladeinfrastrukturen gewonnen,<br />
der diese Daten bereitstellt. An das wilhelm.tel-Glasfasernetz<br />
angebunden erreichen die mit Lichtgeschwindigkeit<br />
übertragenen Daten den Nutzer quasi in Echtzeit.<br />
22 Ladesäulen in Norderstedt werden Teil eines<br />
bundesweiten Netzes<br />
Die Stadtwerke Norderstedt werden die Ladesäulen bis<br />
2<strong>01</strong>8 in ihrem Strom- und Glasfasernetz installieren und<br />
betreiben. Stromnetz Hamburg integriert diese Säulen<br />
wiederum in seine Infrastruktur. Somit stehen allein in<br />
der Metropolregion Hamburg rund 200 Ladepunkte<br />
bereit. Die Abrechnung des getankten Stroms wird per<br />
SMS über die Mobilfunkrechnung oder mit der persönlichen<br />
Tankkarte per RFID-Technologie erfolgen. Diese<br />
10
ermöglicht das automatische und berührungslose Identifizieren<br />
von Objekten und Lebewesen mittels Radiowellen<br />
und wird unter anderem in der Containerlogistik und<br />
im Mautwesen für Lastkraftwagen eingesetzt. Besonders<br />
einfach geht es mit der „E-Charging Hamburg“-App für<br />
Android und iOS. Neben dem sicheren Bezahlvorgang<br />
informiert die App den Nutzer über alle Standorte der<br />
Ladestationen und deren aktuelle Verfügbarkeit. So wird<br />
die Reichweite bei der Planung täglicher Aktivitäten zur<br />
Nebensache.<br />
Für Besitzer einer RFID-Karte gilt das sogar über die<br />
deutschen Grenzen hinaus. RFID-Karten werden von<br />
so genannten Elektromobilitätsprovidern (EMP), Betreibern<br />
von Ladeinfrastrukturen, vergeben. Durch den<br />
Zusammenschluss vieler einzelner Netze können Besitzer<br />
einer RFID-Karte ihr E-Mobil an allen Ladepunkten<br />
des so entstandenen Netzes mit Strom betanken. Abgerechnet<br />
wird zu den Konditionen des jeweiligen Betreibers<br />
der Ladeinfrastruktur.<br />
Mit der Installation einer Ladeinfrastruktur für E-Mobile<br />
setzt Norderstedt mit Unterstützung seiner Stadtwerke<br />
einmal mehr auf eine nachhaltige Stadtentwicklung –<br />
nicht zuletzt um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen,<br />
bis 2040 zur Nullemissionsstadt zu werden. •<br />
DIE REICHWEITENKÖNIGE<br />
Platz Modell Preis ab* Reichweite*<br />
1 Tesla Model X 102.400 Euro 542 km<br />
2 Tesla Model S 69.<strong>01</strong>9 Euro 527 km<br />
3 Opel Ampera-e 39.330 Euro 520 km<br />
4 Renault Zoe 24.690 Euro 400 km<br />
5 Nissan Leaf 27.950 Euro 378 km<br />
6 BMW i3 36.150 Euro 300 km<br />
7 VW e-Golf 35.900 Euro 300 km<br />
8 Hyundai Ioniq 33.300 Euro 280 km<br />
9 Renault Kangoo Z.E. 24.150 Euro 270 km<br />
10 Kia Soul EV 25.490 Euro 250 km<br />
* Herstellerangabe<br />
11
12<br />
5 Jahre Spiel, Spaß und Wissensvermittlung
querbeeet,<br />
das große Sommerfest rund um<br />
Energie, Erlebnis und Erholung, ist<br />
mittlerweile ein fester Bestandteil des Norderstedter Veranstaltungskalenders.<br />
In diesem Jahr feierte querbeeet sein fünfjähriges<br />
Bestehen. Über 50.000 Besucherinnen und Besucher<br />
folgten in den vergangenen fünf Jahren jeweils am ersten<br />
Sonntag im August der Einladung der Stadtwerke Norderstedt<br />
und der wilhelm.tel GmbH in den Stadtpark Norderstedt.<br />
Denn an diesem Tag dreht sich in See-, Wald- und Feldpark<br />
alles um das Entdecken und Erforschen von Energiethemen<br />
und intelligenten Netzen, aber ebenso um Spiel und Spaß für<br />
Kinder und Erwachsene.<br />
13
möchte querbeeet mit<br />
seinem interaktiven und<br />
abwechslungsreichen Programm<br />
erreichen.<br />
Querbeeet, die Veranstaltung mit den drei „e“, steht für<br />
Energie, Erlebnis und Erholung und ist eine Mischung<br />
aus Spiel, Spaß und Wissensvermittlung – sicherlich ein<br />
Grund für ihre Beliebtheit bei den Norderstedterinnen<br />
und Norderstedtern und den Gästen aus der Region.<br />
Ziel war es von Beginn an, den Bürgerinnen und Bürgern<br />
Themen der Energiewende sowie die aktuellen und<br />
zukünftigen Aufgaben der Stadtwerke Norderstedt als<br />
lokaler Versorger näher zu bringen. Menschen beteiligen,<br />
mit ihnen ins Gespräch kommen und Bewusstsein<br />
für die gemeinsame Verantwortung schaffen, auch das<br />
Auch im Jubiläumsjahr<br />
wartete das große Sommerfest<br />
am 1. Sonntag im<br />
August wieder mit Neuem<br />
und Bewährtem auf. Die<br />
Physikanten zeigten auf der<br />
Bühne einmal mehr spannende<br />
Experimente, in den<br />
ForscherWerkstätten konnten<br />
Luftkissenfahrzeuge und<br />
Windkraftürme entdeckt<br />
werden. An den Kreativund<br />
Experimentierstationen<br />
auf der Promenade durften<br />
vor allem die jüngeren<br />
Besucher zu den Themen<br />
Wind und Sonne basteln und bauen. Die Holzbaustelle,<br />
die laut den alljährlichen Besucherbefragungen ganz<br />
oben auf der Beliebtheitsskala rangiert, durfte auch im<br />
Jubiläumsjahr nicht fehlen. Darüber hinaus war erstmals<br />
eine Murmelbahn mit von der Partie. Wer in der Luft<br />
oder am Boden kreativ werden wollte, konnte bei der<br />
Seifenblasen- und Kreideaktion mitmachen. Außerdem<br />
bot querbeeet diesmal viele Informationen zum Thema<br />
E-Mobilität – auch zum Anfassen und Reinsetzen. Für<br />
das musikalische und bunte Rahmenprogramm sorgten<br />
in diesem Jahr das Singer-Songwriter-Duo „Milou<br />
und Flint“ aus Hannover und die „Fliegenden Fische“<br />
14
aus Hamburg, die mit ihren seidigen Windskulpturen<br />
besondere An- und Augenblicke schafften. Das und<br />
noch einiges mehr gab es links und rechts des Weges zu<br />
entdecken, wenn sich die Besucherinnen und Besucher<br />
auf ihre Tour querbeeet durch See-, Wald- und Feldpark<br />
begaben.<br />
Aber auch an den anderen 364 Tagen des Jahres ist der<br />
Stadtpark Norderstedt eine Reise wert. Die Anreise mit<br />
Öffentlichen Verkehrsmitteln spart bekanntlich Energie<br />
und ist ganz einfach, denn die Linien 293 und 393 fahren<br />
ab Norderstedt Mitte bis Haltestelle Stadtpark bzw.<br />
Theodor-Storm-Straße. Mit dem Leihfahrradsystem<br />
Nextbike geht’s zwar nicht so schnell wie mit dem Auto,<br />
aber auf jeden Fall „grün“ in den Stadtpark. Und wer<br />
doch den PKW benutzt, kann einfach alle, die mitkommen<br />
möchten, einladen, denn dann ist das Auto optimal<br />
genutzt. Kostenfreie Parkplätze stehen am Gelände<br />
(Stormarnstraße, 22844 Norderstedt) zur Verfügung. •<br />
Alle Infos zum Sommerfest auch auf www.querbeeet.de<br />
15
SCHULE TRIFFT PRAXIS<br />
16<br />
MITEINANDER LERNEN HEISST VONEIN-<br />
ANDER LERNEN – DIE ENERGIEWENDE<br />
WIRD DIE ENERGIEVERSORGUNG UND DIE<br />
INFRASTRUKTUREN, WIE WIR SIE HEUTE<br />
KENNEN, KOMPLETT VERÄNDERN.<br />
FÜR DIESE VERÄNDERUNGEN BRAUCHT ES<br />
ZUKÜNFTIG CLEVERE KÖPFE. SEIT VIELEN<br />
JAHREN PFLEGEN DIE STADTWERKE EINEN<br />
ENGEN KONTAKT ZU DEN SCHULEN. DENN<br />
DIE AUSBILDUNG DES EIGENEN NACH-<br />
WUCHSES HAT EINEN HOHEN STELLEN-<br />
WERT. HEUTE BERICHTEN WIR ÜBER ZWEI<br />
PROJEKTE, DIE VERANSCHAULICHEN, WIE<br />
DIE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN WIRT-<br />
SCHAFT UND SCHULE AUSSEHEN KANN.
KLASSE! ENERGIEFORSCHER<br />
DIE ENERGIEWENDE MACHT SCHULE<br />
Das Umweltbildungsprogramm der Stadtwerke<br />
Norderstedt hat bis heute über 2.800 Schülerinnen und<br />
Schüler erreicht und ihnen Themen wie „Erneuerbare<br />
Energiequellen“, „Blockheizkraftwerke“ und „Intelligente<br />
Netze“ altersgerecht und mit viel Spaß vermittelt.<br />
Was sind überhaupt erneuerbare Energiequellen?<br />
Wie wird ein Stromnetz intelligent? Und welche Rolle<br />
spielen dabei die Stadtwerke Norderstedt? Die Kinder<br />
von heute sind die Verbraucher von morgen: Klasse!<br />
EnergieForscher erklärt ihnen, wie das geht.<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>3 haben die Stadtwerke Norderstedt das<br />
Programm Klasse! EnergieForscher ins Leben gerufen.<br />
Die Stadtwerke Norderstedt geben die Themen rund<br />
um die Energiewende<br />
vor und die Experten<br />
für das Bildungsprogramm<br />
des Stadtparks<br />
setzen sie in altersgerechte<br />
Unterrichtseinheiten<br />
um. Herausgekommen<br />
ist ein<br />
vielfältiges Angebot für<br />
Norderstedter Kindergärten,<br />
Grundschulen<br />
und weiterführende<br />
Schulen. Das Besondere:<br />
Der Unterricht ist<br />
kostenfrei und findet<br />
vor Ort in den Kinder-<br />
gärten und Schulen statt. Die Idee, die Verantwortlichen<br />
für die Inhalte zu begeistern und sie nicht mit der Organisation<br />
zu belasten, geht auf. Von den 2.800 jungen<br />
TeilnehmerInnen haben allein 787 das Programm im<br />
letzten Schuljahr genutzt.<br />
Die Gestaltung des Unterrichts ist spielerisch und mit<br />
viel Interaktion. Von den Kindern und Jugendlichen<br />
selbst durchgeführte Experimente sorgen dafür, dass<br />
die Inhalte umfassend erschlossen werden und sich die<br />
gewonnenen Erkenntnisse nachhaltig einprägen. Und<br />
das kommt sehr gut an. Zur Beurteilung und Weiterentwicklung<br />
werden alle Kindergärten und Schulen<br />
gebeten, den Unterricht mit einem Evaluierungsbogen<br />
zu beurteilen. Fast immer wird der Bogen ausgefüllt und<br />
das Ergebnis ist eindeutig: die methodische, pädagogische<br />
und inhaltlicher Kompetenz der Durchführenden<br />
sorgt für hohe Zufriedenheit. Fast 100 Prozent aller<br />
ErzieherInnen und LehrerInnen geben an, die Angebote<br />
wieder nutzen zu wollen. •<br />
Klasse! EnergieForscher<br />
Durchführung<br />
Programm<br />
Anmeldung<br />
Organisation<br />
Kosten<br />
September – März<br />
wechselnd, Informationen werden Kindergärten und Schulen als Flyer zugeschickt<br />
Anmeldeformular im Flyer<br />
der Stadtpark Norderstedt koordiniert die Durchführung der Doppelstunden vor Ort.<br />
Klasse! EnergieForscher ist ein TuWatt-Projekt* und wird kostenlos angeboten<br />
*Mit dem Ökostromtarif TuWatt engagieren sich die Stadtwerke Norderstedt für nachhaltige Projekte in und um Norderstedt.<br />
17
DENKFABRIK SCHULE<br />
DIE SCHULKOOPERATION ALS INSTRUMENT ZUR INTEGRATION DER BERUFSORIENTIERUNG IN DEN SCHULALLTAG<br />
Rund 500 Schülerinnen und Schüler besuchen täglich<br />
die Gemeinschaftsschule Harksheide. Ziel der Schule<br />
ist es, dass jeder einzelne von ihnen den persönlich<br />
bestmöglichen Schulabschluss erreicht. Unter „Schulabschluss“<br />
versteht die Gemeinschaftsschule aber nicht<br />
das Ende der Schulzeit, sondern vielmehr den Übergang<br />
ins Berufsleben bzw. die Ausbildung. Und so hat sich die<br />
Schulleitung 2<strong>01</strong>4 mit der Fragestellung auseinandergesetzt,<br />
wie die Schule die Berufsorientierung so in den<br />
Schulalltag integrieren kann, dass die Schülerinnen und<br />
Schüler ihre Interessen, Talente, Stärken und Schwächen<br />
aktiv in der persönlichen Gestaltung des Übergangs von<br />
der Schule in das Berufsleben berücksichtigen können.<br />
Herausgekommen ist eine Kooperation zwischen der<br />
Gemeinschaftsschule Harksheide und den Stadtwerken<br />
Norderstedt. Die Schule legt einen Schwerpunkt<br />
auf das individuelle Lernen in der Gemeinschaft.<br />
Mit Einführung des Wahlpflichtunterrichts ab dem 7.<br />
Jahrgang erhalten die SchülerInnen die Möglichkeit,<br />
den Lehrplan stärker an die eigenen Interessen anzupassen.<br />
Gemeinsam haben die LehrerInnen der Schule<br />
und die AusbilderInnen der Stadtwerke einen neuen<br />
Wahlpflichtunterricht entwickelt mit dem Ziel, die so<br />
genannten MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik) zu stärken und so<br />
Hemmschwellen gegenüber technischen Ausbildungsberufen<br />
zu senken. Der Fokus der Stadtwerke liegt darauf,<br />
sich als attraktives Unternehmen mit ebendiesen Ausbildungsberufen<br />
zu präsentieren und den eigenen Nachwuchs<br />
sicherzustellen.<br />
Das neu geschaffene Unterrichtsfach „Technik, Umwelt<br />
und IT“ integriert nun Ausbildungsinhalte in den Wahlpflichtunterricht<br />
ab dem 9. Jahrgang. Im wöchentlichen<br />
Wechsel findet der Unterricht in der Schule und in der<br />
Ausbildungswerkstatt der Stadtwerke statt. Ausgerüstet<br />
mit einem eigenen Werkzeugkoffer arbeiten die Schülerinnen<br />
und Schüler sich durch die Themengebiete<br />
„Grundlagen der Elektrotechnik“, „Haussteuerung“,<br />
„Programmierung einfacher Prozesse und Energieerzeugung,<br />
-verteilung sowie -verbrauch“. Frontalunterricht<br />
wird weitgehend vermieden. Stattdessen werden<br />
die Auszubildenden der Stadtwerke in den Unterricht<br />
eingebunden und leiten die SchülerInnen an ihren<br />
Arbeitsstationen an. So entsteht ein nahtloser Austausch<br />
zwischen SchülerInnen, Auszubildenden, LehrerInnen,<br />
AusbildungsleiterInnen und den MitarbeiterInnen der<br />
Stadtwerke. Die SchülerInnen erleben die Ausbildung<br />
und die Arbeit bei den Stadtwerken hautnah. •<br />
18
DIGITALER STRESSTEST<br />
DIGITALE SCHULE – LERNEN UND LEHREN IM ZEITALTER VON SMARTPHONE UND TABLET<br />
Dass Kinder und Jugendliche viel Zeit mit der Nutzung<br />
elektronischer Medien verbringen, wird von den älteren<br />
Generationen meist kritisch gesehen. Dass in einer Welt, die<br />
zunehmend digital wird, es jedoch nicht mehr um die Frage<br />
nach dem Ob, sondern nach dem Wie geht, lässt sich nicht<br />
bestreiten. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Digitaler<br />
Stresstest 2<strong>01</strong>7 standen im November Themen der Digitalen<br />
Bildung auf dem Programm und zur Diskussion.<br />
In der Entwicklung digitaler Kompetenzen bei Kindern<br />
und Jugendlichen stecken große Chancen, ein Erwerb<br />
dieser Kompetenzen aber ist Voraussetzung für die<br />
sinnvolle Nutzung neuer Medien. Der digitale Wandel in<br />
der Gesellschaft findet immer stärker auch Einzug in die<br />
Schulwelt. 79 Prozent der Deutschen erachten digitale<br />
Technik in der Bildung als notwendig im 21. Jahrhundert.<br />
Gleichzeitig befürchten 62 Prozent negative Auswirkungen<br />
auf die Sozialkompetenzen. 82 Prozent der 14- bis<br />
19-Jährigen geben an, digitale Technik motiviere sie, neue<br />
Dinge zu lernen. Es entstehen grundlegend neue Handlungsmöglichkeiten<br />
für das digitale Lernen und Lehren.<br />
Geschichte wird lebendig, ferne Städte sind im Handumdrehen<br />
erreichbar und eine virtuelle Reise durch den<br />
menschlichen Körper ist beeindruckender als eine handschriftlich<br />
kopierte Anatomiezeichnung.<br />
Der Referent hat als Direktor und Schulleiter der niedersächsischen<br />
Oberschule Gehrden ein Medienkonzept für<br />
die Jahrgänge fünf bis zehn erarbeitet und wendet dies<br />
auch erfolgreich an. Differenziert in drei Altersgruppen<br />
erwerben die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich<br />
komplexe Teilkompetenzen in verschiedenen Anwendungsgebieten.<br />
Schon sehr früh stellen die Schülerinnen und Schüler so<br />
fest, dass die Arbeit mit dem Tablet mehr ist als der vordergründige<br />
Spaßfaktor, nämlich der Zugang zu nahezu grenzenlos<br />
vielen Informationen. Anhand praktischer Beispiele<br />
konnten die anwesenden Besucher auf den mitgebrachten<br />
iPads selbst in die Rolle der Schülerinnen und Schüler<br />
schlüpfen. Auch die Stadt Norderstedt will die Chancenmoderner,<br />
digitaler Technologien nutzen. Gemeinsam mit<br />
den Norderstedter Schulen wird dazu in den kommenden<br />
zwei Jahren im Rahmen eines Pilotprojekts ein Konzept<br />
zum digitalen Medieneinsatz an den Schulen erarbeitet.<br />
Als eine von drei Pilotschulen<br />
nimmt die Gemeinschaftsschule<br />
Harksheide an der Samsung-<br />
Initiative „Digitale Bildung neu<br />
denken“ teil und erarbeitet<br />
didaktisch-methodische Konzepte<br />
für den Einsatz digitaler<br />
Lernmittel und Technologien.<br />
Die Ergebnisse sollen in ein flächendeckendes<br />
Konzept für alle<br />
Norderstedter Schulen münden.<br />
Die Veranstaltung gab einen<br />
Einblick in bisher entstandene<br />
Lösungsansätze und thematisiert gleichzeitig offene Fragen.<br />
Auch in 2<strong>01</strong>8 Anmelden und Platz sichern<br />
Mit dem Digitalen Stresstest lädt wilhelm.tel auch im<br />
kommenden Jahr die Bürgerinnen und Bürger ein, die<br />
vielfältigen Entwicklungen und Veränderungen, die mit<br />
der zunehmenden Digitalisierung für jeden von uns<br />
erfahrbar werden, kritisch zu betrachten und sich über<br />
Chancen und Risiken zu informieren. Dass mit einer fortschreitenden<br />
Vernetzung der Welt diese neu organisiert<br />
wird, kann mittlerweile niemand mehr bestreiten. Was<br />
das für jeden einzelnen zu bedeuten hat, ist jedoch ebenso<br />
eine gemeinschaftliche wie individuelle Frage.•<br />
Wann?<br />
Wo?<br />
Wer?<br />
Was kostet es?<br />
Wie kann ich<br />
teilnehmen?<br />
Alle Termine und Themen werden frühzeitig<br />
angekündigt<br />
Seminarräume auf dem Gelände der Stadtwerke<br />
Norderstedt / wilhelm.tel GmbH<br />
Heidbergstraße 1<strong>01</strong>-111<br />
22846 Norderstedt<br />
Jeder ist herzlich eingeladen teilzunehmen.<br />
Bitte vorab anmelden!<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
Da die Kapazitäten auf max. 100 Plätze begrenzt<br />
sind, ist eine Anmeldung vorab per Mail an<br />
veranstaltungen@wilhelm-tel.de unbedingt<br />
erforderlich.<br />
Weitere Informationen unter wilhelm-tel.de/stresstest<br />
19
IM WENDEKREIS VON EINS UND NULL<br />
ODER WIE VERÄNDERT SICH DIE GESELLSCHAFT IM EINFLUSSBEREICH DER DIGITALISIERUNG<br />
DIE „DIGITALISIERUNG“ HAT SICH IN NAHEZU ALLE BEREICHE UNSERES LEBENS EINGESCHLICHEN UND UNSERE<br />
SPRACHE NACHHALTIG GEPRÄGT. BEGRIFFE WIE IoT, INDUSTRIE 4.0, DIGINETZ-GESETZ UND BLOCKCHAIN STEHEN<br />
MITTLERWEILE ALS SYNONYM FÜR FORTSCHRITT UND VERÄNDERUNG. DIE DIGITALE ZEITENWENDE TAUCHT ALS<br />
UNIVERSALBEGRIFF IN ALLEN LEBENSBEREICHEN AUF UND VERÄNDERT MÄRKTE, INDUSTRIE, SCHULEN, MEDIEN,<br />
POLITIK UND LETZTENDLICH DIE GESAMTE GESELLSCHAFT.<br />
Der Begriff selbst ist schwer fassbar, zumal er in seiner<br />
Geschichte erst Anfang der Achtzigerjahre verstärkt in<br />
unseren täglichen Sprachgebrauch Einzug gehalten hat.<br />
Die CD (Compactdisc) hat als erstes Medium die digitale<br />
Welt für den Menschen erschließbar gemacht. Ihr<br />
Siegeszug war grandios ebenso wie ihre zerstörerische<br />
Wirkung für die Musikindustrie und dies nicht, weil mit<br />
ihr verlustfreie Klone erzeugt werden konnten. Es war<br />
vielmehr das Internet, das den Feinschliff für die Digitalisierung<br />
ausmachte. Ab jetzt konnten global Inhalte<br />
unbegrenzt und unkontrolliert verbreitet werden. Der<br />
Begriff ist geblieben, seine Bedeutung hat sich verändert.<br />
Tatsächlich meinen wir heute, wenn wir das Wort „Digitalisierung“<br />
gebrauchen, nichts anderes als die Erweiterung<br />
und die Verlagerung der analogen Welt in das<br />
Internet. Mit anderen Worten: alle Anwendungen, die<br />
wir kennen und vielleicht noch nicht kennen, erhalten<br />
Konnektivität oder anders ausgedrückt – alles wird mit<br />
jedem verbunden. Doch ganz so einfach ist es nicht mit<br />
der Digitalisierung. Die Idee einer digitalen Transformation<br />
kommt immer aus der Motivation heraus, etwas<br />
zu vereinfachen und es damit jedermann zugänglich zu<br />
machen. Als solches ist dies die konsequente Fortentwicklung<br />
einer Gesellschaft hin zur globalen Demokratisierung.<br />
Die Entwickler von Systemen, Produkten oder<br />
auch Software bringen Verfahren, die komplex, langwierig<br />
und teuer sind, ins Wanken. Ziel ist es, alle Märkte<br />
(Medienwelt, Finanztransaktionen, Energiemärkte,<br />
Verwaltung und Bildung, um nur einige zu nennen) unabhängig<br />
von zentralen Institutionen neu zu definieren.<br />
Die Funktionsweise der digitalen Welt wird dadurch erkennbar,<br />
dass alle Aktionen und Handlungen von jedem<br />
20
Ort aus geschehen können und der Zugang zum Markt<br />
oder Dienst ohne Medienbruch vollzogen werden kann.<br />
Oder anders ausgedrückt, die Autorisierung einer Transaktion,<br />
einer Bestellung oder eines Kommitments kann<br />
(fast) mit einem einfachen Knopfdruck erfolgen. Idealerweise<br />
sollte dies immer von einem mobilen Endgerät<br />
geschehen können. Damit wäre die totale Vernetzung<br />
mit der Digitalisierung gleichzusetzen. Diese Entwicklung<br />
wird in ihrem Fortgang mit der digitalen Revolution<br />
auf eine Stufe gestellt. Dem ist aber nicht so. Wenn es so<br />
wäre, würde sie irgendwann ihr Ende finden und alles<br />
bliebe mehr oder weniger in einem neuen Status Quo<br />
bestehen. Nein, sie ist ein evolutionärer Vorgang, der<br />
nie enden wird und alles erfasst, was uns verbindet oder<br />
auch trennt. Die Auswirkungen auf unser Privatleben<br />
und die Abgeschlossenheit unseres persönlichen Umfelds<br />
sind davon ebenso betroffen wie unsere Beziehungen zu<br />
Gesellschaft und Staat. Und hier zeigen sich auch Unsicherheit<br />
und Furcht vor allzu viel Vernetzung, die das<br />
Ganze mit sich bringt.<br />
Die Digitalisierung der Energie<br />
Die vergangene Dekade hat die Energieversorgung aus<br />
ihrem gemächlichen Dauerschlaf herausgeholt. Wo früher<br />
Erzeugung, Transport und Verteilung von Energie<br />
durch zentrale Strukturen in eine eingefahrene Infrastrukturlandschaft<br />
mit Kraftwerken, Transformatoren<br />
und Hausanschlüssen aufgeteilt wurden, existiert heute<br />
eine ungeahnte Vielzahl von Erzeugungsanlagen wie<br />
Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen. Der Strom<br />
kommt zwar immer noch aus der Steckdose und ist nach<br />
wie vor jederzeit verfügbar, aber er hat seinen Preis.<br />
Erneuerbare Energien haben mittlerweile in Schleswig-Holstein<br />
und Hamburg einen Anteil angenommen,<br />
mit dem sich die Region mehr als selbst versorgen<br />
könnte. Tut sie aber nicht, weil die Menge allein keine<br />
Aussage über die Verfügbarkeit gibt. Weniger als ein<br />
Drittel der erzeugten Arbeit konnte direkt verwendet<br />
werden. Der Rest musste mit altherkömmlichen fossilen<br />
Kraftwerken erzeugt werden. Der überwiegende Teil<br />
wurde unter Wert exportiert und drei Prozent mussten<br />
sogar abgeregelt und damit stillgelegt werden.<br />
Das waren immerhin 78 Mio. kWh, was einem Jahresverbrauch<br />
aller Haushalte in Norderstedt entspricht. Die<br />
Prognosen der Langzeitstudie geben hier noch wesentlich<br />
höhere Werte für die nahe Zukunft vor. So beträgt<br />
im Jahre 2025 nach heutiger Hochrechnung die Winderzeugung<br />
mindestens 70 Terrawattstunden (1TWh=<br />
1.000.000.000 kWh), also dreimal so viel wie Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein selbst verbrauchen. Der so<br />
genannte Abregelverlust wird dabei auf ca. neun TWh<br />
veranschlagt, soviel wie vier Mio. Haushalte in einem<br />
Jahr verbrauchen, also alle Haushalte in der gesamten<br />
Region. Geht man weiter davon aus, dass der Abtransport<br />
in andere Regionen zunehmend unattraktiver wird,<br />
weil auch diese ihren Strom selbst erzeugen wollen,<br />
müssen wir uns mit dem Thema Stromanwendung von<br />
und mit erneuerbaren Energien näher beschäftigen. Die<br />
Probleme sind bekannt: Erneuerbare Energien sind eine<br />
Laune der Natur. So ist es nun einmal, sie treten dann<br />
auf, wenn man sie nicht braucht und lassen auf sich warten,<br />
wenn man sie braucht. Also wackelt der „Schwanz<br />
mit dem Hund“ und dies immer öfter. So haben wir eine<br />
Vielzahl scheinbar komplexer, aber auch einfacher Probleme<br />
zu lösen. In aller Regel neigen wir dazu, die Dinge<br />
mit Technik zu lösen wie z. B.:<br />
• den Bau von Batterien zur kurzfristigen<br />
Zwischenspeicherung von Elektrizität vorzusehen,<br />
• die Flexibilisierung von konventionellen<br />
Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen beibehalten,<br />
• die Umwandlung von überschüssigem Strom in<br />
Wärmeleistung darzustellen,<br />
• die Flexibilisierung von industriellen Fertigungsprozessen<br />
einzubeziehen und<br />
• die Umwandlung von Strom in Wasserstoff<br />
zur Speicherung und Beimischung bei Erdgas<br />
zu bewerkstelligen.<br />
Interessant wird es dann, wenn mit intelligenter Technik<br />
die Digitalisierung ins Spiel kommt, sich also Anwendung<br />
und Erzeugung in der Wolke treffen.<br />
Die Wolke ist in diesem Falle der Datenraum im Internet<br />
(Cloud). Die Steuerung von Bedarf und Bereitstellung<br />
von Waren und Dienstleistungen ist in vielen Märkten<br />
über variable Preisgestaltung ein wichtiges Steuerungs-<br />
21
instrument. Im Online-Handel ist dies heute schon gang<br />
und gäbe. Kurzfristige Bedarfe werden in der Elektrizitätswirtschaft<br />
im Hochfrequenzhandel, zu dem der<br />
DayAhead, Intraday und Regelenergiemarkt gehören,<br />
im Millisekundentakt gehandelt. Dieses Prinzip soll jetzt<br />
auf den Endkunden im Haushaltsbereich angewendet<br />
werden. Zeitvariable Tarife mit statischen Schaltzeiten<br />
können bereits heute ohne großen technischen Aufwand<br />
realisiert werden. Das reicht aber nicht. Ein wesentlicher<br />
Fortschritt im Abgleich von Erzeugung und Bedarf in<br />
der Elektrizität kann im Wesentlichen durch dynamisches<br />
Verbraucherverhalten erreicht werden. Der Tarif<br />
ist dann ebenso launisch wie die Natur. Zum Beispiel ist<br />
es dann billig, wenn es gerade zu viel gibt und das ist in<br />
aller Regel unbestimmt. Teuer wird es dann, wenn es ein<br />
geringes Angebot gibt. Diese Tarife werden daher auch<br />
als flexible Tarife bezeichnet. Kosten- sowie kostenstrukturorientierte<br />
Tarif- und Preisstufen und die damit<br />
verbundenen Laststeuerungssignale können hier nur mit<br />
Online-Anbindung erfolgen. Preis- und Steuerungssignale<br />
müssen in Sekunden übertragen, angezeigt und dokumentiert<br />
werden. In das Konzept eines dynamischen<br />
Tarifs gehören mehrere Komponenten, die in Kombination<br />
das Verbraucherverhalten in eine erzeugungsorientierte<br />
Richtung motivieren bzw. Anreize hierzu geben.<br />
Mit diesem Ansatz wird in dem Projekt NEW 4.0 in<br />
einer groß angelegten Studie mit Bundes- und Landesmitteln<br />
die Digitalisierung der Energiewende konkret<br />
umgesetzt. Die Digitalisierung schafft es, hier nachhaltig<br />
ein System von Grund auf zu erneuern und ein Marktdesign<br />
zu generieren, in dem Erzeugung, Transport<br />
und Verteilung mit der Anwendung kooperieren. Dabei<br />
erhält dieser Prozess eine gewisse Attraktivität von Seiten<br />
aller Akteure. So wird der Elektromaschinenbau seine<br />
Technologie mit taktilen Elementen ausstatten, die dann<br />
den Zustand der Maschinen und Steuerungstechnik via<br />
Internet übermitteln, um Belastbarkeit und Störungen in<br />
allen relevanten Anlagenteilen unmittelbar zu erkennen<br />
und zu übertragen.<br />
Die Dinge selbst werden sich untereinander verständigen,<br />
was im Neudeutschen auch Internet of Things<br />
heißt – oder kurz IoT. Die Stadtwerke selbst können die<br />
Beschaffenheit ihrer Netze besser einschätzen, da Smart-<br />
Grid und SmartMeter genauere Daten über die Netzzustände<br />
und Lastflüsse liefern. Die Anwendungstechnologien<br />
für Wärme, Heizung, Klima und Kälte erhalten<br />
neue Impulse. Durch die Notwendigkeit einer Überkompensation<br />
auf Grund einer übermäßigen Stromproduktion<br />
geht Verbrauch vor Effizienz. Bei Mangel<br />
an Erzeugung wird abgeschaltet, was nicht gebraucht<br />
wird. Es ist also sinnvoller, sich anzupassen, als auf den<br />
Verbrauch zu achten. Dies geht aber nur dann, wenn die<br />
Kopplung von Verbrauch und Lieferung automatisch<br />
und unmittelbar erfolgt. Und dies nennt man dann die<br />
Digitalisierung der Stromanwendung. Der Kunde – oder<br />
nennen wir ihn wie früher Verbraucher, nimmt den<br />
Stromverbrauch mittelbar via digitaler Kopplung wahr.<br />
SmartMeter und SmartGrid tun alles andere im Hintergrund<br />
ohne Zutun des Menschen. Wir müssen also<br />
nicht den Affen vor der Waschmaschine spielen, der auf<br />
das Signal vom Wärter wartet, um belohnt zu werden.<br />
Natürlich kann der Verbraucher nach wie vor eingreifen,<br />
ähnlich wie es beim heutigen autonomen Fahren schon<br />
funktioniert. An- und Abschalten, also Beschleunigen<br />
und Bremsen gehen nahezu vollautomatisch. Soweit wir<br />
uns den Weg in die Digitalisierung vorstellen können, ist<br />
das aber erst der Anfang.<br />
Der digitale Stresstest<br />
Die Frage ist natürlich, wie es mit der Digitalisierung<br />
weitergehen wird und wie es um die Sicherheit des Ganzen<br />
bestellt ist. Wo führt uns die Digitalisierung noch<br />
hin und was wird als nächstes passieren? Diese Fragen<br />
stellen sich alle Bereiche der Gesellschaft und sie ergeben<br />
sogar eine Digitale Agenda der politischen Institutionen.<br />
Wer rational an die Sache herangehen will, muss deshalb<br />
alles Mögliche im Blick haben und verliert schnell die<br />
Übersicht. Eine Methode der Erforschung von Schwachstellen<br />
und Potenzialen von Verbesserung von Prozessen<br />
und Bereichen ist der Stresstest. In unserem Falle<br />
ist es der digitale Stresstest. Und der bedeutet nichts<br />
anderes als die Überprüfung aller Bereiche im Berufs-,<br />
Geschäfts- und Privatleben. Hierbei kann man jedes<br />
Thema aufnehmen und fragen: „Was passiert, wenn<br />
dieser Bereich digitalisiert wird?“ Das Interessante an<br />
dieser Methode ist: wenn man mit ihr angefangen hat,<br />
dann eröffnen sich ständig von selbst neue Felder. Die<br />
Ergebnisse sind in aller Regel Handlungsoptionen mit<br />
mittel- und langfristigen Programmen. So hat z.B. die<br />
22
Entwicklung der Breitbandversorgung die Internetdienste<br />
zunehmend in den Bereich der mobilen Anwendungen<br />
entwickelt. Das scheint widersprüchlich, ist es aber<br />
nicht, denn mobil ist einfacher. Die Kommunikation<br />
geht weg von der Sprache hin zu Chat und Videostreaming.<br />
Der Anwender ist zu einem „digitalen Nomaden“<br />
geworden und erledigt fast alles außerhalb seiner Wohnung<br />
im Vorbeigehen. Diese Erkenntnis hat mehr als<br />
revolutionäre Folgen für alle Branchen. Die Konsequenzen<br />
sind ebenso einfach wie brutal, denn Folgendes lässt<br />
sich schon heute absehen:<br />
• Das Büro der Zukunft passt umfassend in die Hosentasche.<br />
• Fernsehen und Kino finden im Rucksack Platz und<br />
werden von dort aus bestimmt.<br />
• Bezahlen mit Scheinen und Karte war gestern,<br />
Smartphone-Payments sind heute und morgen.<br />
• Akten, Rechnungen, Urkunden, Briefe und Bilder<br />
liegen in der Cloud und damit auf dem Smartphone.<br />
• Ferne und Umgebung verschmelzen durch die Überallverfügbarkeit<br />
des Netzes.<br />
• Bewegung ist nicht mehr nur ein physisches Phänomen<br />
des Körpers. Es ist die Funktion des erweiterten<br />
Realitätsempfindens digitaler Impressionen.<br />
• Bewusstsein ist nicht mehr nur ein Phänomen einer<br />
individuellen Wahrnehmung. Vielmehr wird es durch<br />
die Beeinflussung konformer Meinungsmuster der<br />
sozialen Netze geprägt.<br />
• Öffentliche Verwaltung war gestern, Bürgernähe wird<br />
durch interaktive Begleitung gefördert.<br />
• Die Märkt werden neu definiert, Soziale Netzwerke,<br />
Software und IT-Anbieter, Consumer-Produkte,<br />
Sharing Economy, Handel und Finanzdienstleistungen<br />
verändern unsere heutigen Beziehungen.<br />
Die Akzeptanz der Veränderungen kommt von selbst.<br />
Die Menschen lieben die Vereinfachung und verachten<br />
die Komplexität. Einschränkungen durch harte Regeln<br />
und Sanktionen nützen hier nicht viel, denn nach geraumer<br />
Zeit findet der Markt Neues und bestraft diejenigen,<br />
die auf dem Status beharren. Die Musik- und Filmindustrie<br />
hat die Digitalisierung bereits in die Knie gezwungen,<br />
als nächstes stehen die klassischen Finanzdienstleister im<br />
Fokus des Crypto Valleys und seiner Blockchain (dezentrale<br />
Datenstrukrur und Grundlage vieler digitaler Währungen).<br />
Und auch die Energieversorger sind und werden<br />
durch die Handelsplattformen im Internet von ihrem<br />
Verkaufsgeschäft entkoppelt.<br />
Die Stadtwerke Norderstedt<br />
Die Stadtwerke Norderstedt sehen sich genauso wie andere<br />
mittelständische Unternehmen dieser Herausforderung<br />
gegenüber. Die Wettbewerber sind in aller Regel große<br />
Konzerne, die meistens dann auch global agieren. Und<br />
die Frage ist, wie wir uns gegen die Vereinnahmung durch<br />
die Riesen wehren können. Die Strategie ist grundlegend<br />
einfach. David hat sich mit Goliath anlegen können, weil<br />
er eine einfache Strategie angewandt hat. Er hielt ihn<br />
auf Distanz und besiegte ihn so mit ein paar Steinen. Für<br />
uns, die Stadtwerke Norderstedt und ihre Unternehmen,<br />
bedeutet dies, dass Distanz durch technologischen Vorsprung<br />
und Innovation aufgebaut wird. Dadurch können<br />
wir nicht nur Trends besser folgen, wir setzen und steuern<br />
sie sogar. Die Risiken neuer Geschäftsmodelle können<br />
dadurch schon früh erkannt und gezielt angegangen werden.<br />
So bilden sich die Stadtwerke im Umfeld der Stadt<br />
Norderstedt zum Entwicklungsmotor aus für Konnektivität,<br />
klima- und ressourcenneutrale Energieverwertung und<br />
-erzeugung. Die Digitalisierung ist die treibende Kraft hinter<br />
allem und sie hinterlässt einen spezifischen „digitalen<br />
Norderstedter Footprint“ mit einer ständig wachsenden<br />
Anzahl von Projekten. Hierzu nur ein paar Namen:<br />
TuWatt, FairWatt, MobyKlick, MeterPan, SmartMeter,<br />
NEW 4.0, Klasse! im Grünen, Stadt als Energiespeicher,<br />
MobyPhone, MobyTV, Kabel 4.0, Digitaler Stresstest<br />
Diese Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass die Norderstedter<br />
unmittelbar und mittelbar beteiligt sind und<br />
wesentlich mitbestimmen, was hier geschieht. Wir hoffen,<br />
dass die Norderstedter dies auch in Zukunft tun. •<br />
23
DAS NEUE TECHNIKCENTER<br />
ALS VOR GUT ZWEI JAHREN DAS SERVICECENTER IN DIE RATHAUSALLEE UMGEZOGEN IST, WURDE IN<br />
DER HEIDBERGSTRASSE EINE 450 QUADRATMETER GROSSE FLÄCHE IN BESTER LAGE FREI. DIE FRAGE DER<br />
ZUKÜNFTIGEN NUTZUNG DIESER FLÄCHE WAR ZU DIESEM ZEITPUNKT BEREITS BEANTWORTET. HIER WER-<br />
DEN DIE STADTWERKE ALLES RUND UM HÄUSLICHE TECHNIK UND INFRASTRUKTUR PRÄSENTIEREN.<br />
Technik Center<br />
Energiemanagement<br />
Smart Home<br />
Steuerung<br />
Der Grundriss<br />
Haustechnik<br />
Beratung<br />
Smart Kitchen<br />
Smart Home<br />
Visions<br />
Smart Grid<br />
Beratung<br />
Standort<br />
Stadtmodell<br />
Ein Service- und Beratungsteam<br />
für Hausbesitzer und<br />
Bauherren gibt es bereits seit<br />
vielen Jahren. Hausanschlüsse,<br />
Heizungsanlagen, Solarstrom,<br />
energetische Sanierung oder<br />
Gartenwasserzähler – hier<br />
bekommen die Norderstedter<br />
fundierte Informationen und<br />
eine kompetente Beratung rund<br />
ums Haus. Schon seit längerem<br />
besteht aber der Wunsch, noch<br />
viel mehr Informationen und<br />
Themen aktiv anzubieten. Gemeinsam<br />
mit einem Team aus<br />
Experten für Raumgestaltung und Ausstellungsflächen<br />
wurde aus den Wünschen und Ideen der Stadtwerke ein<br />
Anforderungskatalog formuliert. Es galt, Arbeitsplätze,<br />
dauerhafte Exponate wie ein Mini-BHKW und eine<br />
Mini-Solaranlage, interaktive<br />
Informationseinheiten, Flächen<br />
für wechselnde Ausstellungen<br />
und Veranstaltungen bis hin zu<br />
einer hochmodernen Küche zu<br />
arrangieren. Technisch sollte es<br />
anmuten, aber nicht steril sein.<br />
Ein schickes Design sollte es<br />
haben, aber funktional sein.<br />
Aus scheinbar unvereinbaren<br />
Anforderungen ist ein neues<br />
TechnikCenter entstanden,<br />
das Kunden nicht nur berät<br />
und informiert, sondern auch<br />
Anregungen geben möchte. Antragstellungen zum<br />
Anschluss einer Immobilie an die Infrastruktur der<br />
Stadtwerke sind das Basisgeschäft. Eine Infrastruktur,<br />
die das Rückgrat der Stadt Norderstedt bildet, aber die<br />
24
Ein Elektrofahrzeug ist ein<br />
hervorragender Energiespeicher, eine<br />
moderne Batterie kann nahezu die<br />
gesamte im Haushalt benötigte Energie<br />
zwischenlagern und man kann mit<br />
diesem Speicher sogar zum Einkaufen<br />
fahren. Durch die eingesparten<br />
Energiekosten ist dieses Modell nicht<br />
nur kostenneutral, sondern langfristig<br />
sogar günstiger.<br />
niemand so recht wahrnimmt, da die meisten Leitungen<br />
unterirdisch verlaufen. Auffallen tun diese Leitungen<br />
eigentlich nur, wenn sie ausfallen – was zum Glück sehr<br />
selten vorkommt. Ein Grund für die Stadtwerke, ihre<br />
Infrastruktur stärker zu zeigen. Der zweite Grund ist die<br />
Energiewende. Bis 2035 sollen Schleswig-Holstein und<br />
Hamburg zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien<br />
ENERGIEERZEUGUNG<br />
versorgt werden (siehe Seite 30). Damit das<br />
gelingt, muss das jetzige Stromnetz grundlegend<br />
umgebaut werden. Der Strom aus Sonne<br />
und Wind lässt sich nicht abhängig vom<br />
Strombedarf erzeugen. Erzeugung und Verbrauch<br />
müssen aber so gestaltet sein, dass das<br />
Stromnetz bei 50 Hertz ausbalanciert ist. Um<br />
das zu erreichen, müssen wir den Strom ernten, wenn<br />
ihn die Natur bereitstellt. Entweder indem wir ihn sofort<br />
verbrauchen oder ihn speichern. Die Bereitstellung von<br />
Informationen spielt dabei eine zentrale Rolle. Wann<br />
weht der Wind? Wie stark und wie lange? Wo wird<br />
FUNKTIONSWEISE UND NUTZEN<br />
BHKW<br />
Ein Elektrofahrzeug ist ein hervorragender<br />
Energiespeicher, eine moderne Batterie kann nahezu<br />
die gesamte im Haushalt benötigte Energie<br />
zwischenlagern und man kann mit diesem Speicher<br />
sogar zum Einkaufen fahren. Durch die eingesparten<br />
Energiekosten ist dieses Modell nicht nur<br />
kostenneutral, sondern langfristig sogar günstiger.<br />
25,37 kW<br />
0,98 kW<br />
Strom gebraucht? Intelligente Netze und intelligente<br />
Haushalte werden in der Lage sein, sich diesen Schwankungen<br />
anzupassen. Zusätzliche Stabilität bringen die<br />
Norderstedter Blockheizkraftwerke (siehe Seite 54).<br />
Wie intelligente Netze und Haushalte aussehen und<br />
funktionieren, ist für viele Verbraucher noch heute nicht<br />
wirklich klar. Das neue Technik-<br />
Center soll genau das ändern.<br />
Was macht ein Zuhause smart?<br />
Wie soll ich Strom verbrauchen,<br />
wenn der Wind weht, ich aber<br />
nicht zuhause bin? Am Markt<br />
Ein Elektrofahrzeug ist ein hervorragender<br />
Energiespeicher, eine moderne Batterie kann nahezu<br />
die gesamte im Haushalt benötigte Energie<br />
zwischenlagern und man kann mit diesem Speicher<br />
sogar zum Einkaufen fahren. Durch die eingesparten<br />
ENERGIEERZEUGUNG<br />
INTELLIGENTER<br />
HAUSANSCHLUSS<br />
etablieren sich seit einigen<br />
Jahren zunehmend Anbieter so<br />
genannter SmartHome-Komponenten.<br />
Allgemeine Informationen<br />
im TechnikCenter klären<br />
auf über die Zusammenhänge<br />
zwischen Energiewende, Smart-<br />
Grid, SmartHome und Digitalisierung.<br />
Ergänzend bieten<br />
wechselnde Ausstellungen die<br />
Möglichkeit, technische Lösungen<br />
hautnah zu<br />
erleben und auszuprobieren.<br />
Das<br />
TechnikCenter in<br />
der Heidbergstraße<br />
1<strong>01</strong>-111 möchte über<br />
die Information<br />
hinaus Anregungen<br />
liefern, Veränderungen<br />
und geeignete<br />
Lösungen für das<br />
eigene Heim zu<br />
suchen und helfen,<br />
diese zu finden.<br />
Seminare und Vorträge<br />
erweitern das<br />
Spektrum der Experten und bieten eine Plattform zum<br />
Austausch mit Gleichinteressierten. •<br />
25
MOBYKLICK IN DER METROPOLREGION<br />
MIT RUND 2.000 ACCESSPOINTS IN DER METROPOLREGION HAMBURG IST MOBYKLICK EINES DER<br />
GRÖSSTEN ZUSAMMENHÄNGENDEN WLAN-NETZE BUNDESWEIT, DAS WILHELM.TEL MIT PARTNERN<br />
WIE WILLY.TEL, DER HAMBURGER HOCHBAHN, DEN BÜCHERHALLEN HAMBURG, DER SPIELBUDENPLATZ<br />
BETREIBER GMBH UND DER ELBPHILHARMONIE AUSBAUT. ABER WOZU BRAUCHEN WIR EIGENTLICH EIN<br />
WLAN-NETZ, WO DOCH DIE MOBILFUNKNETZE HERVORRAGEND AUSGEBAUT SIND? WAS KANN EIN<br />
WLAN-NETZ? IST ES WIRKLICH KOSTENFREI ODER ZAHLE ICH ALS NUTZER MIT DER PREISGABE MEINER<br />
DATEN? WIR HABEN DIE ANTWORTEN.<br />
Am 9. Januar 2007 hat Steve Jobs das erste iPhone vorgestellt<br />
und damit eine Entwicklung in Gang gesetzt, die<br />
die kühnsten Prognosen weit übertroffen hat. Mittlerweile<br />
nutzen über zwei Milliarden Menschen weltweit<br />
ein Smartphone. Dabei ist das Telefonieren nicht mehr<br />
als eine Grundfunktion. Im Gegensatz zum klassischen<br />
Handy ist das Smartphone rund um die Uhr online und<br />
tauscht Daten aus. Waren es anfangs nur E-Mails, Internetseiten<br />
und geteilte Fotos, entwickelt es sich unaufhaltsam<br />
zur Fernbedienung des eigenen Lebens.<br />
Smartphones – die Fernbedienung für den Alltag<br />
Fotos, Nachrichten, Kalender, Soziale Netzwerke,<br />
Bankverbindungen usw. sind in Form von Dateien<br />
oder Anmeldedaten auf dem Smartphone gespeichert.<br />
Morgens einmal eingeschaltet, stehen wir so für den Rest<br />
des Tages in Kontakt zu allen Personen und Institutionen,<br />
die uns wichtig sind, und werden ununterbrochen<br />
mit mehr oder weniger wichtigen Informationen versorgt.<br />
Zwischen 2<strong>01</strong>4 und 2<strong>01</strong>6 hat sich der monatliche<br />
26
Datenverkehr verdreifacht. Und das ist erst der Anfang.<br />
Streaming-Dienste wie Spotify, Netflix und Co. erfreuen<br />
sich zunehmender Beliebtheit, um Musik und Videos<br />
auch unterwegs dabei zu haben. Parallel entwickelt sich<br />
das Internet der Dinge. In nicht einmal drei Jahren werden<br />
weltweit etwa 50 Milliarden Geräte von der Steckdose<br />
über den Rauchmelder bis zur Heizungsanlage mit<br />
dem Internet verbunden sein, zentral gesteuert über das<br />
Smartphone. Bis 2021 wird der mobile Datenverkehr<br />
sich so nochmals versiebenfachen.<br />
Noch ein Vorteil: WLAN-Verbindungen entlasten das<br />
Datenvolumen im Mobilfunknetz und sparen so bares<br />
Geld. Der Zugang zu MobyKlick ist schnell und einfach:<br />
Bei aktiviertem WLAN-Zugang wird MobyKlick (unverschlüsselt)<br />
und MobyKlick (S) (verschlüsselt) automatisch<br />
auf dem Smartphone angezeigt. Einmal registriert,<br />
bleibt das Gerät angemeldet – auch bei Verlassen des<br />
Netzgebiets.<br />
50.000<br />
42.<strong>01</strong>7,36<br />
40.000<br />
Datenverkehr in Petabyte<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
1.735,26<br />
2<strong>01</strong>4<br />
2.818,2<br />
2<strong>01</strong>5<br />
5.887,08<br />
2<strong>01</strong>6<br />
9.328,4<br />
Die Statistik zeigt eine Prognose zum Smartphone-Datenverkehr<br />
in Mobilfunknetzen weltweit bis zum Jahr 2021.<br />
Laut Quelle wird der Smartphone-Datenverkehr im Mobilfunk<br />
bis zum Jahr 2021 auf mehr als 42.000 Petabyte pro<br />
Monat anwachsen.<br />
Quelle: Statista<br />
Schnell, kostenfrei und sicher – MobyKlick<br />
2<strong>01</strong>7*<br />
14.076,02<br />
Diese Entwicklung hat wilhelm.tel erkannt und bereits<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>1 im Rahmen der Landesgartenschau Norderstedt<br />
ein Pilotprojekt für das kostenfreie und öffentliche<br />
WLAN-Netz MobyKlick gestartet, als Alternative<br />
zu den bestehenden Mobilfunknetzen. Angeschlossen an<br />
das Glasfasernetz von wilhelm.tel bietet es mittlerweile<br />
mobilen Zugang mit Bandbreiten bis zu 1 Gbit/s, abhängig<br />
vom Endgerät. Sogar datenhungrige Streamingdienste<br />
können so unterbrechungsfrei und zuverlässig<br />
laufen. Selbst LTE-Verbindungen können mit durchschnittlich<br />
knapp 40 Mbit/s nicht mithalten (Quelle:<br />
Chip – Bestes Handynetz, 20.02.17), Gigabit over the<br />
air ist über die Mobilfunknetze schon gar nicht möglich.<br />
2<strong>01</strong>8*<br />
20.710,28<br />
2<strong>01</strong>9*<br />
29.484<br />
2020*<br />
2021*<br />
Kostet nichts, taugt nichts – MobyKlick räumt<br />
mit alten Weisheiten auf<br />
Die Nutzung von MobyKlick ist generell kostenfrei – für<br />
4 Stunden am Stück und das beliebig oft. Doch wo ist<br />
der Vorteil für wilhelm.tel? Böse Zungen behaupten, der<br />
liege in der Vermarktung der Daten, die während der<br />
Nutzung von MobyKlick generiert werden. Doch das<br />
stimmt nicht. Wer Kunde bei wilhelm.tel ist, bekommt<br />
einen zeitlich unbeschränkten und verschlüsselten Zugang.<br />
Wer noch kein Kunde ist, kann den unverschlüsselten<br />
Zugang nutzen. Da wilhelm.tel bereits vor sechs<br />
Jahren begonnen hat, in Norderstedt ein flächendeckendes<br />
WLAN-Netz zu planen, zu bauen und zu betreiben,<br />
ist der Erfahrungsschatz auf diesem Gebiet groß. Dem<br />
Unternehmen ist es so gelungen, profitable Geschäftsmodelle<br />
zu entwickeln und aufbauend auf dem eigenen<br />
Glasfasernetz neue Produkte zu schaffen.<br />
Fast 2.000 Standorte – und das ist erst der Anfang<br />
MobyKlick ist an rund 2.000 Standorten in der Metropolregion<br />
verfügbar, darunter sogar auf Europas<br />
meist frequentierter Buslinie – der Metrobuslinie M5<br />
der Hamburger Hochbahn. Die mit Abstand meisten<br />
Standorte sind öffentliche Plätze wie z.B. der Stadtpark<br />
Norderstedt oder der Spielbudenplatz in Hamburg. Aber<br />
auch Standorte mit speziellem Hintergrund gehören<br />
dazu. Hier ein paar Beispiele:<br />
27
Elbphilharmonie: 50 Zugangspunkte sorgen in Hamburgs<br />
neuem Wahrzeichen für besten Empfang, außer im Konzertsaal.<br />
Hier lenkt den Besucher nichts von der einzigartigen<br />
Akkustik ab. Die besondere Herausforderung: Ohne Beeinträchtigung<br />
der Leistung sind alle Zugangspunkte für den<br />
Besucher unsichtbar installiert.<br />
Laeiszhalle: Mit acht Zugangspunkten ist auch Hamburgs<br />
traditionsreiches Konzerthaus Teil des WLAN-Netzes. Die<br />
besondere Herausforderung: Installation einer hochmodernen<br />
Infrastruktur unter Berücksichtigung aller Auflagen eines<br />
denkmalgeschützten Gebäudes.<br />
Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V.:<br />
Für über 35.000 Seeleute aus über 100 Ländern, deren Schiffe<br />
in Hamburg festmachen, ist die Seemannsmission ein vorübergehendes<br />
Zuhause. Die Besonderheit: Nach mehreren Monaten<br />
auf See ist für sie das Wichtigste der Kontakt zu den Angehörigen<br />
in der Heimat.<br />
Bücherhallen Hamburg: Bis Juli 2<strong>01</strong>7 wurden alle 35 Stadtteilbibliotheken<br />
mit MobyKlick ausgestattet. Den Startschuss<br />
bildete bereits im Dezember 2<strong>01</strong>6 die Zentralbibliothek. Die<br />
Besonderheit: Über 5.000 Besucher pro Tag können alle gleichzeitig<br />
im Internet surfen, weil alle Zugangspunkte über einen<br />
Glasfaseranschluss mit einem 1 Gbit/s verfügen.<br />
Cruise Center: Das Cruise Center Steinwerder ist das<br />
modernste Abfertigungsterminal des Kreuzfahrtstandorts<br />
Hamburg. An diesem Standort können Kreuzfahrtschiffe<br />
der neuesten Generation mit einer Gesamtlänge von über<br />
330 Metern und einem Tiefgang von bis zu 13 Metern<br />
festmachen. Die Herausforderung: 8.000 Passagiere können<br />
pro Anlauf in zwei getrennten Terminalgebäuden abgefertigt<br />
werden.<br />
Hauptkirche Sankt Michaelis: Mit den MichelBeacons<br />
der MichelApp können Besucher in der Hauptkirche<br />
auf individuelle Entdeckerreise gehen. Die App bietet auch<br />
Michel-Kennern überraschende Einblicke in die Geheimnisse<br />
von St. Michaelis. Die Besonderheit: Der Zugangspunkt zu<br />
MobyKlick vor dem Michel ermöglicht allen Besucher das<br />
spontane und kostenfreie Herunterladen der App für den<br />
besonderen Rundgang.<br />
28
Das Netz wächst weiter<br />
2.000 Zugangspunkte in der Metropolregion gibt es<br />
heute schon und die Stadt Norderstedt ist nahezu flächendeckend<br />
versorgt. Kein Grund, sich auszuruhen,<br />
denn MobyKlick wird so lange weiter wachsen, bis<br />
auch die Hansestadt Hamburg komplett versorgt wird.<br />
Dafür wird wilhelm.tel in den kommenden fünf Jahren<br />
etwa zehn Millionen Euro investieren und bis zu 20.000<br />
zusätzliche Zugangspunkte installieren. Viele bekannte<br />
Standorte sind bereits im Gespräch, die Ausstattung der<br />
96 Hamburger U-Bahnhöfe und der rund 1.000 Busse<br />
der Hamburger Hochbahn sind beschlossene Sache.<br />
Mit dem Netz wird sich auch die Bandbreite von jetzt<br />
1 Gbit/s deutlich weiter entwickeln.<br />
Neu: Freies WLAN mit nur einem Klick<br />
Freies WLAN ist eine feine Sache. Aber allzu oft ist die<br />
Freude schon bei der Anmeldung schnell verflogen.<br />
Umständliche Prozesse, aufwendige Dateneingaben<br />
oder das Hin- und Herwechseln zwischen Browser und<br />
Bestätigungsmails vergraulen die Nutzer. Der Anmeldeprozess<br />
für MobyKlick war von Anfang an so barrierearm<br />
wie möglich. Aber drei Klicks waren uns immer<br />
noch zu viel. Mit einem neuen Verfahren ist der Nutzer<br />
ab sofort nach nur einem Klick mit dem WLAN verbunden.<br />
Und das funktioniert so: Wer sein Smartphone<br />
mit dem WLAN-Netz MobyKlick verbindet, bekommt<br />
automatisch das Anmeldefenster angezeigt. Ein Klick<br />
auf den Button „Verbinden“ und der Nutzer ist für vier<br />
Stunden mit dem Netz verbunden. Um diesen einen<br />
Klick kommen wir nicht herum, denn damit akzeptiert<br />
der Nutzer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und<br />
die Datenschutzbestimmungen. Wer einen Voucher<br />
zur Anmeldung bei MobyKlick hat, muss den darauf<br />
angegebenen Benutzernamen und das Passwort eingeben.<br />
Dafür wird der Mehraufwand allerdings auch<br />
mit 24 Stunden kostenfreiem WLAN belohnt (oder<br />
mehr – je nach Voucher). Erhältlich sind die Voucher an<br />
vielen der genanten Standorte sowie in angebundenen<br />
Hotels und Gastronomien. Einmal registriert, bleibt das<br />
Gerät – auch bei Verlassen des Netzgebiets – dauerhaft<br />
angemeldet. Nach Ablauf der Anmeldedauer kann der<br />
Nutzer sich jederzeit sofort wieder neu mit MobyKlick<br />
verbinden. •<br />
Mehr Informationen unter: www.mobyklick.de<br />
29
NEW 4.0<br />
NORDDEUTSCHE ENERGIEWENDE<br />
WOHIN MIT DEM WIND?<br />
DIE STADTWERKE NORDERSTEDT ENTWICKELN<br />
GEMEINSAM MIT 60 PARTNERN AUS WIRTSCHAFT,<br />
WISSENSCHAFT UND POLITIK IM RAHMEN DES VOM<br />
BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ENERGIE<br />
(BMWI) GEFÖRDERTEN PROJEKTS NORDDEUTSCHE<br />
ENERGIEWENDE 4.0 (NEW 4.0) LÖSUNGEN FÜR EINE<br />
NACHHALTIGE ENERGIEVERSORGUNG AUS REGENE-<br />
RATIVER ERZEUGUNG.<br />
Bei der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien<br />
ist Deutschland ein geteiltes Land: im Norden wird<br />
durch eine Vielzahl von Windkraftanlagen in einigen<br />
Regionen mehr als doppelt so viel Strom erzeugt, wie<br />
verbraucht wird, während im Süden der Anteil regenerativer<br />
Energien noch weit unter den für 2025 deutschlandweit<br />
angestrebten 40 Prozent liegt. Ein Teil des in<br />
Norddeutschland erzeugten Stroms wird exportiert, der<br />
Rest wird abgeschaltet. Es gilt also herauszufinden, wie<br />
dieser Strom sinnvoll genutzt werden kann.<br />
Im länderübergreifenden Großprojekt NEW 4.0 wollen<br />
Hamburg und Schleswig-Holstein zeigen, wie die<br />
Region mit ihren 4,5 Millionen Einwohnern bereits<br />
2035 zu 100 Prozent mit regenerativem Strom versorgt<br />
werden kann und wie sich Stromerzeugung und Stromverbrauch<br />
durch innovative Technologien und Konzepte<br />
einander sinnvoll anpassen können. Die beiden<br />
norddeutschen Bundesländer sind dabei eine optimale<br />
Modellregion für das vom Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie mit 200 Mio. Euro geförderte<br />
Programm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale<br />
Agenda für die Energiewende“, denn bereits heute<br />
haben Hamburg und Schleswig-Holstein die für 2025<br />
gesetzte 40-Prozent-Marke erreicht.<br />
30
Der Verbrauchsschwerpunkt allerdings liegt in der<br />
Elbmetropole, in der nur drei Prozent des Bedarfs aus<br />
erneuerbaren Energien bereitgestellt wird, während<br />
Schleswig-Holstein seinen gesamte Strombedarf – zumindest<br />
rein rechnerisch – aus regenerativen Quellen<br />
decken kann. Rund 60 Unternehmen und Energieversorger<br />
werden in acht inhaltlich sehr unterschiedlichen,<br />
aber eng verzahnten Arbeitspaketen geeignete Lösungen<br />
erarbeiten, testen und zur Umsetzungsreife bringen.<br />
Musterlösungen auch für andere Regionen<br />
Ziel des Projekts NEW 4.0 ist es, bis zum Jahr 2020 die<br />
Kernherausforderungen der Energiewende mit einer<br />
Doppelstrategie zu lösen: Steigerung des Stromexports<br />
und Erhöhung der energetischen Selbstverwertungsquote<br />
für regionale, regenerative Erzeugungspotenziale,<br />
d.h. es sollen Lösungen für eine umweltfreundliche,<br />
sichere und bezahlbare Energieversorgung mit einem<br />
hohen Anteil erneuerbarer Energien entwickelt werden,<br />
die später auch auf andere Regionen angewendet werden<br />
können. Zentrale Frage dabei ist, wie dem wachsenden<br />
Ungleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch<br />
Abhilfe geschaffen werden kann. Die Stadtwerke Norderstedt<br />
legen im Rahmen dieses Projekts ihr Augenmerk<br />
auf die privaten Haushalte.<br />
Stadtwerke bringen Dynamik in die<br />
Energiewende<br />
Naturbedingte Schwankungen in der Stromerzeugung<br />
müssen beim Stromverbrauch ausgeglichen werden.<br />
„Wir werden uns mit der Entwicklung eines dynamischen<br />
Stromtarifs beschäftigen. Den Strom dann in<br />
besonderem Maße zu verbrauchen, wenn bildlich gesprochen<br />
der Wind weht, dahin müssen wir die Verbraucher<br />
mit intelligenten Konzepten führen“, erklärt Theo<br />
Weirich, Werkleiter Marketing und Vertrieb. „Wir wollen<br />
die Kunden im Sinne der Energiewende zu Managern<br />
ihrer eigenen Verbräuche machen.“ Die Beschaffung<br />
der benötigten Strommengen erfolgt über einen eigens<br />
im Rahmen des Projekts geschaffenen Energie-Marktplatz.<br />
Um herauszufinden, welche Potenziale zur Flexibilisierung<br />
oder zur Nutzung überschüssigen Stroms beim<br />
Privatkunden vorhanden sind, binden die Stadtwerke<br />
Norderstedt private Testhaushalte in das Projekt ein.<br />
Um überhaupt dynamische Tarife nutzen zu können,<br />
müssen Verbraucherinnen und Verbraucher intelligente<br />
Stromzähler, so genannte SmartMeter, zur Verfügung<br />
haben, die es möglich machen, den Stromverbrauch in<br />
Echtzeit festzuhalten, zu analysieren und zu steuern.<br />
Die Stadtwerke Norderstedt gehören mit bereits fast<br />
30.000 installierten SmartMetern zu den Vorreitern auf<br />
dem Gebiet der intelligenten Messsysteme in Privathaushalten.<br />
Das Glasfasernetz der Norderstedter Stadtwerke-Tochter<br />
wilhelm.tel macht eine Anbindung der<br />
SmartMeter an ein hochleistungsfähiges Telekommunikationsnetz<br />
möglich.<br />
Dass das Projekt Norddeutsche Energiewende 4.0<br />
heißt, kommt nicht von ungefähr, denn „4.0“ beschreibt<br />
die Schwelle zur vierten industriellen Revolution, die<br />
Digitalisierung der Industrie und die intelligente Vernetzung<br />
der Systeme im Rahmen der Energiewende.<br />
Mit dem eigenen Glasfasernetz liefern die Stadtwerke<br />
für die Norderstedter Bürgerinnen und Bürger optimale<br />
Voraussetzungen für die Nutzung digitaler Systeme, die<br />
den Stromverbrauch optimieren und an die Erzeugung<br />
anpassen. •<br />
Wer noch mehr über NEW 4.0 erfahren möchte: www.new4-0.de<br />
Nordfriesland<br />
Dithmarschen<br />
Flensburg<br />
Schleswig-Flensburg<br />
Rendsburg-<br />
Eckernförde<br />
Steinburg<br />
Kiel<br />
Neumünster<br />
Segeberg<br />
Hamburg<br />
Plön<br />
Stormarn<br />
< 15 %<br />
15 % bis 50 %<br />
50 % bis 100 %<br />
100 % bis 200 %<br />
> 200 %<br />
Ostholstein<br />
Lübeck<br />
Lauenburg<br />
ERZEUGUNGSREGION SH UND VERBRAUCHSREGION HH<br />
Anteil Erneuerbare-Energien-Stomerzeugung am Bruttoverbrauch.<br />
31
Wir haben die Region im Fokus…<br />
HD<br />
32<br />
Fernsehen aus der Nachbarschaft<br />
für Norderstedt und Hamburg.<br />
Exklusiv in Ihrem Kabelnetz.
NEXT GENERATION NETWORK (NGN)<br />
DIE TRADITIONELLE TELEKOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUR IST SO AUFGEBAUT, DASS DATENÜBERTRAGUNG<br />
UND FESTNETZTELEFONIE MIT UNTERSCHIEDLICHER TECHNIK REALISIERT WERDEN. NEXT GENERATION NETWORK,<br />
DAS NETZ DER NÄCHSTEN GENERATION, BEZEICHNET EINE NETZINFRASTRUKTUR, WELCHE DIE TRADITIONELLEN<br />
TELEKOMMUNIKATIONSNETZE ERSETZT.<br />
Während bisher über viele separate Netze alle angebotenen<br />
Services betrieben wurden, ist NGN in der Lage,<br />
diese auf einer einheitlichen, IP-basierten Infrastruktur<br />
abzubilden. IP steht dabei für Internet Protokoll. Geräten,<br />
die an das Internet angeschlossen sind, wird eine<br />
IP-Adresse zugewiesen, um ihnen so den<br />
Austausch von Daten über das Internet<br />
zu ermöglichen. NGN-Netze<br />
bedienen sich dabei einer „paketvermittelnden“<br />
Technik zur Datenübertragung,<br />
d. h., eine große<br />
Nachricht wird zur Übertragung<br />
in viele kleine Pakete aufgeteilt,<br />
die sich schneller übertragen<br />
lassen.<br />
mit der FRITZ!Box im Handumdrehen mit einem privaten<br />
WLAN-Netz ausgestattet werden.<br />
Weniger leistet mehr<br />
Die so vereinfachte Netzinfrastruktur reduziert<br />
die Kosten für Wartung und Betrieb, senkt den<br />
Stromverbrauch im gesamten Netz und ist<br />
gleichzeitig in der Lage, die Daten schneller<br />
als bisher zu übertragen. Darüber hinaus<br />
erleichtert und beschleunigt die vereinheitlichte<br />
Infrastruktur die Einführung neuer<br />
Services, da der bisher nötige Aufbau neuer<br />
Netze zu deren Nutzung nun komplett entfällt.<br />
Die neue Telefonleitung heißt Internet<br />
Auch die häusliche Infrastruktur wird durch NGN-Netze<br />
vereinfacht. Waren bisher zwei Anschlüsse nötig, um zu<br />
telefonieren und das Internet zu nutzen, so bedarf es dazu<br />
künftig nur noch eines Anschlusses. Dabei fungiert die<br />
FRITZ!Box – die jeder wilhelm.tel-Kunde kostenfrei zur<br />
Verfügung gestellt bekommt – als Schaltzentrale. Sobald<br />
die FRITZ!Box mit dem Internetanschluss verbunden ist,<br />
können alle anderen Geräte wie Telefon (egal ob mit oder<br />
ohne Schnur) und Computer direkt an die FRITZ!Box<br />
angeschlossen werden. Außerdem kann das eigene Zuhause<br />
Keine Telefonate ohne Strom<br />
In der abgelösten Fernmeldetechnik wurden die Telefone<br />
über die so genannte Rufspannung direkt mit Strom<br />
versorgt. Da die Rufspannung im NGN entfällt und<br />
nicht nur die Telefone, sondern auch die zum Empfang<br />
der digitalen Signale nötigen Router (z.B. FRITZ!Box)<br />
nur mit Strom funktionieren, sind Voice-Over-IP-Telefonate<br />
ohne externe Stromversorgung nicht mehr möglich.<br />
Wer also dringend darauf angewiesen ist, erreichbar zu<br />
sein oder sich bemerkbar zu machen, sollte Alternativen<br />
wie z.B. einen Hausnotruf installieren. •<br />
33
KABEL 4.O – DAS FERNSEHEN DER ZUKUNFT IST DIGITAL<br />
DER SONNTAGABEND IST RESERVIERT, DENN DIREKT IM ANSCHLUSS AN DIE TAGESSCHAU BEGINNT DER „TATORT“.<br />
DIE DIGITALISIERUNG WIRD DIE STRUKTUREN DES FERNSEHPROGRAMMS NICHT VERÄNDERN, SIE WIRD SIE AUFLÖ-<br />
SEN. DIE ANTWORT VON WILHELM.TEL HEISST KABEL 4.0 – MEHR SENDER, MEHR DIENSTE, MEHR SCHÄRFE UND<br />
MEHR KOMFORT.<br />
In den späten Fünfzigerjahren waren die Sendungen der<br />
wenigen TV-Programme im wahrsten Sinne des Wortes<br />
Straßenfeger. Heute, 60 Jahre später, stehen nicht nur<br />
über 200 TV-Sender rund um die Uhr zur Verfügung,<br />
sondern Streaming-Dienste entkoppeln die persönlichen<br />
Fernsehgewohnheiten vollends vom heutigen<br />
Programmfernsehen. Aber diese Freiheit hat ihren Preis.<br />
Denn die Bandbreiten zur Übertragung der Inhalte<br />
unterliegen physikalischen Gesetzmäßigkeiten und sind<br />
eben nicht beliebig erweiterbar.<br />
Kanalkapazitäten<br />
Sender<br />
Analoge Sender<br />
Digitale Sender<br />
Analoge Sender<br />
Digitale Sender<br />
Netzbetrieb<br />
34<br />
Analoge TV-Sender beanspruchen unverhältnismäßig viel Kapazitäten. Kabel 4.0 nutzt den frei werdenden Patz zur Einspeisung<br />
neuer und ultrahochauflösender Sender.
Analoge und digitale Sender belegen ziemlich genau<br />
den gleichen Anteil der verfügbaren Kapazitäten. Dabei<br />
machen die analogen Sender ab nur neun Prozent der<br />
insgesamt ausgestrahlten Sender aus. Analoges Kabel-TV<br />
ist also alles andere als effizient.<br />
UHD erobert den Markt<br />
Bis 2<strong>01</strong>8 sind die Kabelnetzbetreiber verpflichtet, die<br />
analogen Sender in ihre Netze einzuspeisen. Gleichzeitig<br />
entwickeln sich die TV-Geräte in den Möglichkeiten der<br />
Bildwiedergabe rasant weiter. SD-Fernseher mit einer<br />
Bildauflösung von 720 x 576 Pixeln sind längst veraltet.<br />
HD-Fernseher mit 1920 x 1080 Pixeln sind weit verbreitet,<br />
längst sind aber UHD-Fernseher 3840 x 2160 Pixeln<br />
marktbestimmend. Infolgedessen steigt die Nachfrage<br />
nach ultrahochauflösenden Inhalten. Platz, entsprechende<br />
Sender aufzunehmen, ist jedoch nicht vorhanden.<br />
Streamingdienste wie z.B. Netflix oder Amazon Prime<br />
sind eine Alternative, aber kostenpflichtig.<br />
Form kleiner Festplatten einfach per USB-Verbindung<br />
an den Fernseher angeschlossen werden, sorgen schon<br />
seit einigen Jahren für mehr Unabhängigkeit von den<br />
Sendezeiten. Gebunden an den Zeitraum der Ausstrahlung<br />
sind sie aber immer noch. Streamingdienste heben<br />
diese Bindung endgültig auf. Zu jeder Zeit und an jedem<br />
beliebigen Ort kann der Zuschauer auf Bibliotheken mit<br />
zigtausenden von Filmen, Serien und Dokumentationen<br />
zugreifen. Einzige Voraussetzung ist eine Verbindung<br />
mit dem Internet. Da 89 Prozent der deutschen Haushalte<br />
über einen schnellen Internetanschluss verfügen,<br />
stellt dies im heimischen Bereich keine Hürde mehr dar.<br />
Kabel 4.0 macht darüber hinaus den mobilen Empfang<br />
möglich. Kunden, die ihr TV-Programm mit Kabel 4.0<br />
empfangen, können den Programminhalt via IP-Stream<br />
über ein Tablet, Smartphone oder Notebook schauen.<br />
Dies kann entweder zuhause über den Router (z.B.<br />
FRITZ!Box) erfolgen oder außerhalb über das freie<br />
Digital ersetzt Analog – wilhelm.tel beginnt 2<strong>01</strong>7<br />
mit der Abschaltung<br />
Aus diesem Grund hat wilhelm.tel das Projekt Kabel<br />
4.0 gestartet, denn dies funktioniert ausschließlich<br />
digital und so können die freigesetzten Kapazitäten für<br />
neue Inhalte und Dienste bereitgestellt werden. Durch<br />
die Einführung von Kabel 4.0 und die gleichzeitige<br />
Abschaltung des Analog-TVs können nicht nur mehr<br />
TV-Sender ausgestrahlt, sondern auch mehr Sender in<br />
HD- und UHD-Qualität gesendet werden. Rund 300<br />
neue Sender – egal, ob SD, HD oder UHD – kann das<br />
Netz so aufnehmen. Möglichst viele dieser Sender sollen<br />
freie Programminhalte bereitstellen, denn die Bereitschaft,<br />
für Programmfernsehen in HD- statt SD-Qualität<br />
Geld auszugeben, scheint gering – zumal dies auch noch<br />
mit den in UHD-Qualität produzierten Eigenformaten<br />
großer Streamingdienste konkurriert.<br />
Fernsehen, wann ich will und wo ich will<br />
Die Fernsehgewohnheiten stehen vor einem gravierenden<br />
Umbruch. Persönliche Videorekorder, die in<br />
WLAN-Netz MobyKlick. Da dieses Netz in der Metropolregion<br />
Hamburg bereits an rund 2.000 Orten – Tendenz<br />
täglich steigend – verfügbar ist, erfährt das Fernsehen<br />
grenzenlose Flexibilität.<br />
Heute schon wie morgen fernsehen<br />
Theoretisch könnte wilhelm.tel schon 2<strong>01</strong>7 sein komplettes<br />
Kabel-TV-Angebot digitalisieren. Nur noch<br />
etwa zehn Prozent der Haushalte besitzen einen alten<br />
Röhrenfernseher, der zum Empfang digitaler Sender<br />
einen geeigneten Receiver benötigt. Der bundesweit von<br />
den meisten Anbietern anvisierte Zeitpunkt zur Umstellung<br />
liegt jedoch erst in 2<strong>01</strong>8. Um den Übergang für alle<br />
Beteiligten so unkompliziert wie möglich zu gestalten,<br />
werden die ersten Umstellungen im Jahr 2<strong>01</strong>7 beginnen,<br />
so dass die Digitalisierung des Kabelfernsehens mit<br />
Kabel 4.0 in 2<strong>01</strong>8 abgeschlossen ist. •<br />
35
WENN ES DUNKEL WIRD…<br />
ÖFFENTLICHE BELEUCHTUNG – WOHER WEISS EIGENTLICH EINE STRASSENLATERNE,<br />
WANN ES DUNKEL IST?<br />
Warum sind teilweise ganze Straßenzüge am helllichten<br />
Tag beleuchtet? Und wieviel Strom benötigt<br />
man eigentlich, um eine ganze Stadt zu beleuchten?<br />
Fragen, die sich so mancher wahrscheinlich schon<br />
das eine oder andere Mal gefragt hat. Bringen wir<br />
etwas Licht ins Dunkel.<br />
Bei 35 Lux geht das Licht an<br />
In Norderstedt gibt es ca. 10.000 so genannte Lichtpunkte<br />
auf öffentlichen Straßen und Gehwegen. Eigentümer<br />
der Lichtpunkte ist die Stadt Norderstedt.<br />
Sie beauftragt die Stadtwerke<br />
Norderstedt mit dem Betrieb und der<br />
Wartung sämtlicher Anlagen. Der<br />
Zeitpunkt für Sonnenauf- und -untergang<br />
ändert sich im Laufe eines Jahres<br />
täglich um wenige Minuten. Dennoch<br />
müssen Straßen und Gehwege so lange wie<br />
nötig und so kurz wie möglich beleuchtet sein. Nur so<br />
gehen Energieverbrauch und Sicherheit Hand in Hand.<br />
Auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke Norderstedt ist<br />
dazu ein Lichtsensor installiert.<br />
Bei Erreichen eines voreingestellten Schwellenwerts von<br />
35 Lux – ein Sommertag hat 100.000 Lux, eine Bürolampe<br />
500 Lux – löst der Sensor ein Signal aus, sofern<br />
der Wert für mindestens fünf Minuten konstant bleibt.<br />
Anschließend wird die in Bezirke eingeteilte Beleuchtung<br />
aktiviert. Bis alle Leuchten eingeschaltet sind vergehen<br />
weitere etwa zehn Minuten, da eine gelichzeitige<br />
Einschaltung das Netz überlasten könnte. So ist sichergestellt,<br />
dass die Straßen und Gehwege im Norderstedter<br />
Stadtgebiet fast zeitgleich mit konstanten Lichtverhältnissen<br />
beleuchtet werden.<br />
36
Reparieren, austauschen, ersetzen – irgendwo<br />
wird immer gearbeitet<br />
Trotzdem kommt es vor, dass ganze Straßenzüge tagsüber<br />
beleuchtet sind. Auch hierfür gibt es einen einfachen<br />
und triftigen Grund: die Laternen werden gewartet. Jede<br />
öffentliche Lampe leuchtet pro Jahr 4.100 Stunden – also<br />
knapp ein halbes Jahr lang.<br />
Die Stadtwerke Norderstedt prüfen die Straßenbeleuchtung<br />
regelmäßig und reparieren bzw. ersetzen schadhafte<br />
Teile. Damit zur Prüfung der Leuchtkörper nicht jede<br />
Glühlampe einzeln raus- und wieder reingeschraubt<br />
werden muss, schalten die Stadtwerke einfach das Licht<br />
an. Über 88 so genannte Einschaltpunkte können dazu<br />
gezielt einzelne Abschnitte manuell aktivieren. Gemeldete<br />
Störungen, wie z.B. einzelne Laternen, werden in den<br />
geplanten Wartungsrhythmus integriert und nach spätestens<br />
14 Tagen überprüft. So werden nur die Bereiche<br />
mit Strom versorgt, die auch geprüft werden, und es wird<br />
keine unnötige Energie verbraucht.<br />
Maximal zehn Jahre Lebensdauer geben die Hersteller<br />
den Leuchtmitteln. So lange warten die Stadtwerke aber<br />
nicht, sondern tauschen auf Basis eigener Erfahrungswerte<br />
bereits nach acht Jahren aus. Komplizierter wird<br />
es, wenn die Leitungen beschädigt werden. Grundsätzlich<br />
müssen sich alle Unternehmen vor der Durchführung<br />
von Erdarbeiten die Leitungspläne von den Stadtwerken<br />
besorgen. Trotzdem kann es vorkommen, dass ein Bagger<br />
eine Leitung durchtrennt und einen Kurzschluss verursacht.<br />
Die Sicherung verhindert Schlimmeres, aber weil sich die<br />
Sicherung beim nächsten Einschaltpunkt befindet, „knallt“<br />
es nicht auf der Baustelle. Die Arbeiter denken „Glück<br />
gehabt“ und schütten die Grube wieder zu. Anschließend<br />
können sich die Monteure auf die Suche nach der schadhaften<br />
Stelle begeben, so dass es inklusive erneutem Aufgraben<br />
und Instandsetzen des Kabels durchaus mal zwei bis<br />
drei Tage dauern kann, bis die Straße wieder beleuchtet ist.<br />
10.000 Lichtpunkte leuchten 4.100 Stunden<br />
im Jahr<br />
Noch vor wenigen Jahren verbrauchte die öffentliche Beleuchtung<br />
im Stadtgebiet 3.161.000 Kilowattstunden. Das<br />
entspricht dem Jahresverbrauch von ungefähr 1.200 Haushalten.<br />
Eine Menge Strom, verursacht durch herkömmliche<br />
Leuchtmittel wie Neonröhren, Natrium- und Quecksilberdampflampen.<br />
Letztere dürfen nach einer EU-Richtlinie aus<br />
dem Jahr 2<strong>01</strong>5 nicht mehr in Umlauf gebracht werden und<br />
wurden aussortiert. In den Austausch der restlichen Leuchtmittel<br />
investiert die Stadt Norderstedt jährlich 150.000 Euro. Über<br />
30 Prozent der Leuchten wurden bisher auf LED umgerüstet.<br />
Abgesehen von ihrer längeren Lebensdauer verbrauchen die<br />
LED-Leuchten 75 Prozent weniger Strom. So konnte der jährliche<br />
Stromverbrauch um 500.000 Kilowattstunden reduziert<br />
werden. Das senkt die Kosten, spart aber kein Geld. Denn die<br />
steigenden Strompreise kompensieren diesen Effekt. Unterm<br />
Strich bleiben die geringeren CO2-Emmissionen.<br />
Apropos Energieverbrauch: Generell bezieht die Stadt Norderstedt<br />
bei den Stadtwerken ausschließlich Ökostrom. Und<br />
abgesehen davon, dass die Straßenbeleuchtung nicht unnötig<br />
eingeschaltet wird, gibt es eine Reihe weiterer Maßnahmen,<br />
die den Energieverbrauch so gering wie möglich halten. Zwischen<br />
22:30 und 4:00 Uhr reduziert in einigen Abschnitten<br />
eine Halbnachtschaltung den Stromverbrauch. Dabei wird in<br />
Leuchten, die zwei oder mehr Leuchtmittel enthalten, nur noch<br />
eines aktiviert. Im Rahmen von Neubauten oder Erweiterungen<br />
– deren Planung die Stadtwerke im Auftrag durchführen<br />
– werden neue Konzepte, wie z.B. LEDs als Leuchtmittel,<br />
einbezogen.<br />
LED-Leuchten sind doppelt so hell<br />
Das mit der Helligkeit ist so eine Sache und zwar eine<br />
subjektive. Häufig melden Anwohner bei den Stadtwerken<br />
Norderstedt, dass die neuen LED-Leuchten zu dunkel seien.<br />
Tatsächlich sind sie aber doppelt so hell. Sie lassen sich jedoch<br />
viel präziser ausrichten, so dass nur der gewollte Bereich<br />
von Fußweg und Straße beleuchtet und unerwünschtes Streulicht<br />
vermieden wird. Durch den präziseren, aber kleineren<br />
ausgeleuchteten Bereich entsteht so der Eindruck, es sei im<br />
Vergleich zu vorher dunkler. •<br />
37
STREAMING – DAS FERNSEHEN OHNE PROGRAMM<br />
FILM VERPASST? ZU SPÄT EINGESCHALTET? ODER DAS GANZE PROGRAMM TAUGT NICHTS FÜR EINEN<br />
POPCORN-ABEND? STREAMINGDIENSTE WIE NETFLIX & CO. MACHEN DEN ZUSCHAUER SELBST ZUM<br />
PROGRAMMDIREKTOR UND ERFREUEN SICH ZUNEHMENDER BELIEBTHEIT. WIR HABEN DREI VON IHNEN<br />
MAL GENAUER UNTER DIE LUPE GENOMMEN, UM HERAUSZUFINDEN, WAS SIE BIETEN UND WORIN SIE<br />
SICH UNTERSCHEIDEN.<br />
38
Streamingdienste sind nichts anderes, als Online-Videotheken.<br />
Wie bei einer traditionellen Videothek sind<br />
auch hier Auswahl und Preis entscheidende Faktoren.<br />
Darüber hinaus spielen aber auch die Bildqualität, eine<br />
ruckfreie Wiedergabe und Möglichkeiten, Filme unterwegs<br />
zu schauen eine große Rolle. Diese und weitere<br />
Merkmale haben wir bei den drei derzeit am meisten<br />
genutzten Anbietern Amazon, maxdome und Netflix<br />
verglichen.<br />
Einzelabruf oder Abo – SD, HD oder UHD?<br />
Amazon und maxdome bieten beide Bezahloptionen.<br />
Wer nur gelegentlich einen ganz bestimmten Film ausleihen<br />
möchte, kann ihn für durchschnittlich 4,99<br />
Euro buchen und innerhalb der nächsten 48 Stunden<br />
so oft ansehen, wie er möchte. Für den regelmäßigen<br />
Fernsehabend empfiehlt sich jedoch ein Abo. maxdome<br />
und Netflix starten bei 7,99 Euro pro Monat. Während<br />
maxdome für den Preis nur eine Bildqualität – HD-ready<br />
– bietet, lässt sich das Abo bei Netflix erweitern.<br />
Für 10,99 Euro im Monat gibt es HD und für 13,99 im<br />
Monat nicht nur UHD,<br />
sondern darüber hinaus<br />
können bis zu vier Geräte<br />
gleichzeitig streamen.<br />
Das Prime-Abo bei<br />
Amazon kostet 5,75 Euro<br />
im Monat. Abgerechnet<br />
wird jährlich. Dafür sind<br />
in den 69 Euro aber auch<br />
weitere Prime-Dienste<br />
wie z.B. 2 Mio. Musiktitel<br />
und der kostenlose<br />
Versand vieler Artikel<br />
enthalten.<br />
Wer hat das beste<br />
Programm?<br />
Die Schwerpunkte der Anbieter sind durchaus vergleichbar,<br />
Filme und Serien dominieren klar das Angebot. Bei<br />
genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch Unterschiede.<br />
Als reiner Flatrate-Anbieter verfügt Netflix mit 1.500<br />
Filmen und 500 Serien über ein beachtliches Angebot.<br />
Verglichen mit Amazon und maxdome wirkt es doch<br />
eher bescheiden. Amazon bietet verteilt über Abo und<br />
Einzelabruf 20.000 Filme und 3.500 Serien. Und das<br />
Angebot wächst stetig. Dazwischen angesiedelt ist maxdome<br />
mit 10.000 Filmen und 1.500 Serien im Flatrate<br />
und Einzelabruf. Absetzen kann sich Netflix mit seinen<br />
Eigenproduktionen. Die „Netflix Originals“ sind ein<br />
echtes Alleinstellungsmerkmal und stehen für Serienvergnügen<br />
diverser Genre auf höchstem Niveau. Als<br />
Streamingdienst der ProSieben SAT1 Media werden bei<br />
maxdome neue Folgen selbst produzierter Serien häufig<br />
schon vor der Ausstrahlung im TV angeboten.<br />
Ein Vorteil in der familieninternen Entscheidungsfindung<br />
ist die Trailerfunktion bei Amazon, die einen<br />
kurzen Einblick in unbekannte Filme gewährt. maxdome<br />
unterstützt hier mit Informationen aus der Redaktion,<br />
indem jeder maxperte seine Lieblingsfilme und Themen-Listen<br />
veröffentlicht. Bei Netflix muss ein Blick in<br />
den beschreibenden Text genügen. Dank der zumeist<br />
einfachen Bedienung und Suchfunktion ist die Auswahl<br />
des passenden Films bei keinem Anbieter eine echte<br />
Hürde. Amazon<br />
und Netflix<br />
kommen hier<br />
allerdings etwas<br />
aufgeräumter<br />
daher.<br />
Zuhause fernsehen<br />
kann<br />
jeder<br />
Natürlich ist ein<br />
unterhaltsamer<br />
Film auf der<br />
heimischen Couch<br />
eine gemütliche<br />
Angelegenheit.<br />
Der Vorteil der Streamingdienste gegenüber dem traditionellen<br />
Fernsehprogramm liegt aber in der Flexibilität.<br />
Und dazu zählt nicht nur wann, sondern auch wo ich<br />
meinen Film schauen kann. Eine echte Blöße gibt sich<br />
daher auch keiner der Anbieter. Alle lassen sich per<br />
39
Smart-TV, App, BluRay-Player, Spielekonsole, PC oder<br />
Notebook nutzen. Die deutlich geringere Verfügbarkeit<br />
von Amazon per App auf Fernsehern und Boxen ist<br />
Strategie und soll den Absatz der FireTV-Sticks ankurbeln.<br />
Der wiederum bietet maxdome nicht an, was<br />
Google Chromecast übernimmt, aber im Gegenzug<br />
Amazon ausspart. Hier muss der Kunde damit leben,<br />
was die Strategie des Anbieters vorgibt. Einzig Netflix ist<br />
auf allen Sticks verfügbar.<br />
Wer darf was schauen und wer kontrolliert es?<br />
Ein großes Angebot bedarf eines funktionierenden<br />
Filters. Im traditionellen Fernsehen lässt sich Jugendschutz<br />
ein Stück weit schon allein durch die Sendezeiten<br />
erreichen. Ein zeitlich und räumlich völlig flexibles<br />
Angebot muss anders vorgehen, um einen verlässlichen<br />
Jugendschutz zu praktizieren. Die Programme aller Anbieter<br />
lassen sich effektiv mit einem PIN schützen. Wie<br />
gut, hängt von der Wahl der PIN und der Wachsamkeit<br />
der Eltern gegenüber kleinen Spionen ab, da die PIN am<br />
Bildschirm eingegeben werden muss.<br />
Am Ende des Tages<br />
Es gibt nicht DEN einen Anbieter. Amazon bietet das<br />
größte Angebot für 69 Euro im Jahr mit der Einschränkung,<br />
dass ein Großteil der Filme nicht im kostenlosen<br />
Prime-Angebot enthalten ist. maxdome liegt im Umfang<br />
des Angebots knapp dahinter, mit 7,99 im Monat preislich<br />
leicht darüber, aber es fehlen Inhalte in HD- und<br />
UHD-Qualität.<br />
Netlflix bietet viel Bildqualität, Top-Eigenproduktionen<br />
und einen umfangreichen Jugendschutz, hinkt aber in<br />
der Anzahl der Filme und Serien hinterher. Neuesten<br />
Nachrichten nach wird Disney Netflix die Ausstrahlungsrechte<br />
entziehen, was das Angebot unattraktiver<br />
machen wird. Wer viele Artikel Online kauft und den<br />
kostenlosen Versand über Amazon Prime einrechnet,<br />
kann durchaus in Erwägung ziehen,<br />
mehrere Dienste miteinander zu<br />
kombinieren, um sein persönlich<br />
bestes Angebot zu finden. •<br />
Amazon bietet darüber hinaus die Möglichkeit, eine Alterssperre<br />
einzurichten. Am konsequentesten ist Netflix.<br />
Hier ist es möglich, ein individuelles Benutzerprofil für<br />
jedes Familienmitglied anzulegen. So können die Kinder<br />
eigenständig im Angebot stöbern und einen selbstgewählten<br />
Film schauen, ohne dass die Eltern jede Sekunde<br />
dabei bleiben müssen.<br />
40
DIE WAHRSCHEINLICH LÄNGSTE WASSER-<br />
RUTSCHE EUROPAS<br />
Für alle Actionfans hat das ARRIBA Strandbad seit<br />
kurzem eine besondere Attraktion zu bieten. Auf der<br />
wahrscheinlich längsten Wasserrutsche Europas geht<br />
es rund – ob allein oder zu zweit. Die so genannte<br />
Fischpipe kommt aus Neuseeland und wurde von David<br />
Akers erfunden. Sie sieht nicht nur ungewöhnlich aus,<br />
sie ist es auch. Zwei schwimmend gelagerte Trommeln,<br />
die an Footballs erinnern, sind das Kernelement der<br />
Rutsche. Verbunden mit Nylonschnüren und angetrieben<br />
von einem Elektromotor rotieren diese so genannten<br />
Barrels um ihre eigene Achse. Je nach Drehgeschwindigkeit<br />
variiert die Länge des Rutscherlebnisses. Wer<br />
zum „Rider“ werden möchte, begibt sich ins Innere der<br />
Barrels, das mit Wasser gefüllt ist. Der weiche Kunststoff<br />
und die schwimmende Aufhängung ermöglichen spektakuläre<br />
„Moves“ während der Fahrt.<br />
VERANSTALTUNGEN IM ARRIBA STRANDBAD<br />
Für Lesebegeisterte<br />
Jeden letzten Mittwoch im Monat wird das Strandhaus<br />
Norderstedt um 20 Uhr zum Ort für Buchfreunde.<br />
Dann lesen Autorinnen und Autoren aus ihren Werken,<br />
beantworten Fragen und kommen mit den Gästen<br />
ins Gespräch. Die Eintrittskarten sind für 5 Euro im<br />
Strandhaus Norderstedt und im ARRIBA Erlebnisbad<br />
erhältlich. SchülerInnen und Studierende zahlen 3<br />
Euro. Karten an der Abendkasse kosten 7 Euro und<br />
ermäßigt 5 Euro.<br />
29. Nov.2<strong>01</strong>7<br />
Holger Michel „Wir machen das“<br />
Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr<br />
27. Dez. 2<strong>01</strong>7<br />
Jens Eisel „Bevor es hell wird“<br />
Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr<br />
31. Jan. 2<strong>01</strong>8<br />
Chrissy Lazemare – Mystic Fantasy<br />
Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr<br />
Wer die Fishpipe alleine ausprobieren möchte, zahlt drei<br />
Euro pro Fahrt, zu zweit fünf Euro.<br />
„Wir freuen uns, unseren Gästen ein einmaliges Highlight<br />
in Europa präsentieren zu können“, so Stefan<br />
Mölck, Betriebsleiter des ARRIBA-Erlebnisbades.<br />
Voraussichtlich noch bis Ende September diesen Jahres<br />
steht die Fishpipe im ARRIBA Strandbad zur Verfügung.<br />
Geplant ist, die Attraktion ab Oktober im ARRIBA<br />
Erlebnisbad aufzustellen, um auch dort die Actionfans<br />
zu begeistern. •<br />
28. März. 2<strong>01</strong>8<br />
Harald Maack – Ich Idiot!<br />
Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr<br />
Für Partyfreunde<br />
Jeden Donnerstag erwartet Fans gepflegter AfterWork-<br />
Partys ab 19.00 Uhr ein Muss im Strandhaus Norderstedt.<br />
Der kultige Treff zum Chillen und Tanzen<br />
mit DJ und wechselnder Livemusik bietet echtes Summerfeeling<br />
in der Lounge, auf der Terrasse und am<br />
Strand. Dazu gibt es ein leckeres Barbecue und jede<br />
Menge Spaß.<br />
41
ANTENNENFERNSEHEN – DIE GROSSE VERUNSICHERUNG<br />
AM 29. MÄRZ 2<strong>01</strong>7 ERFOLGTE IN DEN MEISTEN REGIONEN DEUTSCHLANDS DIE UMSTELLUNG VON DVB-T AUF<br />
DVB-T2. AN UND FÜR SICH EINE GUTE SACHE, HÄTTE ES NICHT VIELE WERBEAUSSAGEN GEGEBEN, DIE DEM<br />
ZUSCHAUER SUGGERIERTEN, DASS DER FERNSEHER DANACH SCHWARZ BLIEBE. ABER WAS IST EIGENTLICH DVB-T?<br />
WAS KANN ES UND WER BRAUCHT ES? DIE WICHTIGSTEN INFORMATIONEN ZUSAMMENGEFASST.<br />
Die entscheidende Frage vorweg: Sind Sie Kunde<br />
bei wilhelm.tel? Dann brauchen Sie eigentlich gar<br />
nicht weiterlesen. Es sei denn, Sie möchten wissen<br />
warum oder sind einfach nur neugierig. DVB-T<br />
ist Englisch, steht für Digital Video Broadcasting<br />
Terrestrial und heißt wörtlich übersetzt Digitale<br />
Videoübertragung – erdgebunden. Gemeint ist die<br />
Übertragung von Videosignalen über erdgebundene<br />
Funksender zu Empfängern, also Antennen, z.B.<br />
zuhause oder im Auto. Nicht zu verwechseln mit<br />
DVB-C. Das C macht den Unterschied, denn es<br />
steht für Cable und damit für die Übertragung per<br />
Kabelanschluss.<br />
Ob Sie Ihr Fernsehprogramm via Antenne oder<br />
Kabel empfangen, lässt sich anhand einiger Merkmale<br />
leicht herausfinden:<br />
Merkmal Empfangsart Empfehlung<br />
Sie empfangen Ihr Fernsehprogramm<br />
von willhelm.tel.<br />
Kabelfernsehen<br />
Nichts unternehmen<br />
Sie empfangen mehr als 30 Fernsehsender,<br />
auch in HD-Qualität.<br />
Kabelfernsehen<br />
Nichts unternehmen<br />
Sie empfangen Ihr Fernsehprogramm über eine<br />
Satellitenschüssel mit Receiver.<br />
Satellitenempfang<br />
Nichts unternehmen<br />
Sie empfangen Ihr Fernsehprogramm über eine<br />
Haus-/Zimmerantenne und einen separaten<br />
bzw. im Fernseher integrierten Tuner.<br />
Sie wissen nicht, wie Sie Ihr<br />
Fernsehprogramm empfangen.<br />
Antennenfernsehen<br />
unbekannt<br />
Prüfen Sie, ob Ihr TV-Gerät DVB-T2 empfängt<br />
und besorgen ggf. einen entsprechenden Receiver.<br />
Prüfen Sie, welche Empfangsart in den<br />
Einstellungen Ihres TV-Geräts aktiviert ist.<br />
Fragen Sie bei Ihrer Hausverwaltung nach.<br />
Weitere Infos unter www.wilhelm-tel.de oder im ServiceCenter.<br />
42
Wozu gibt es eigentlich DVB-T und was ändert<br />
sich durch DVB-T2?<br />
Antennenfernsehen hat den Vorteil, dass es weder an<br />
verlegte Leitungen, noch an installierte Satellitenempfänger<br />
gebunden ist. Abgelegene Standorte können so<br />
mit wesentlich weniger Aufwand versorgt werden. Mobile<br />
Rundfunk- oder TV-Geräte lassen sich deutlich besser<br />
einsetzen, um z.B. im Freibad Radio zu hören.<br />
Allerdings ist die Kapazität der übertragbaren Datenmenge<br />
sehr eingeschränkt. Das erklärt die geringe Anzahl<br />
verfügbarer Sender und den weitestgehenden Verzicht<br />
auf hochauflösendes Fernsehen. Mit DVB-T2 bzw.<br />
DVB-T2HD steigt die Anzahl der Sender deutlich und<br />
die meisten Programme werden in Full-HD mit 1.080<br />
Pixeln und 50 Vollbildern pro Sekunde übertragen. Leider<br />
jedoch werden die meisten DVB-T-Nutzer sich nach<br />
neuen Empfangsmöglichkeiten umsehen müssen, da<br />
ältere TV-Geräte und Receiver mit der neuen Technik<br />
nicht klarkommen. Außerdem sind in Zukunft nur noch<br />
die öffentlich-rechtlichen Sender unverschlüsselt zu empfangen.<br />
Die privaten DVB-T2HD-Sender werden nur<br />
noch verschlüsselt übertragen und paradoxerweise unter<br />
dem Namen „Freenet TV“ vermarktet.<br />
Und was nun?<br />
Wenn Sie wilhelm.tel-Kunde sind, können Sie sich auch<br />
weiterhin auf gemütliche Fernsehabende ohne Einschränkungen<br />
freuen. Sollten Sie jedoch Antennenfernsehen<br />
empfangen haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder<br />
Sie kaufen sich einen neuen Fernseher oder Receiver<br />
und schauen die Privatsender nur noch, wenn Sie dafür<br />
mindestens weitere 69 Euro im Jahr zahlen – oder Sie<br />
wechseln zu wilhelm.tel.<br />
Den Kabelanschluss mit über 200 TV-Sendern – davon<br />
viele in HD – gibt es für Einfamilienhäuser schon für 11<br />
Euro im Monat. Alle Privatsender sind in SD-Qualität<br />
kostenlos inklusive, das HaiD-Paket mit 22 Privaten<br />
Sendern in HD-Qualität gibt es schon für 5,90 Euro im<br />
Monat – und Ihren Fernseher können Sie auch weiter<br />
nutzen. •<br />
43
QUER<br />
DENKENDER<br />
AZUBI<br />
GESUCHT!<br />
44
ENERGIEWENDER? NETZBETREUER? ZUKUNFTSGESTALTER?<br />
VERSTAUBT, LANGWEILIG, BÜROKRATISCH – DAS SIND DIE ATTRIBUTE, DIE JUGENDLICHEN EINFALLEN KÖNNTEN, WENN SIE<br />
AN DAS STADTWERK IHRES WOHNORTES DENKEN. DOCH IST DAS WIRKLICH NOCH SO? NEIN, DENN IM ZUGE DER ENERGIE-<br />
WENDE UND DES IMMER STÄRKEREN WETTBEWERBS AUF DEM STROMMARKT HABEN SICH DIE STADTWERKE ZU MODERNEN<br />
UND INNOVATIVEN TECHNOLOGIE- UND INFRASTRUKTURUNTERNEHMEN ENTWICKELT. DAS JEDENFALLS IST DER ANSPRUCH<br />
DER STADTWERKE NORDERSTEDT. SO VERWUNDERT ES NICHT, DASS DIE AUSZUBILDENDEN DER STADTWERKE NORDERSTEDT<br />
UND DER TOCHTERGESELLSCHAFT WILHELM.TEL IHR UNTERNEHMEN ALS „SPANNEND, ZUKUNFTSWEISEND UND ENGAGIERT“<br />
BESCHREIBEN.<br />
Ausgebildet wird bei den Stadtwerken Norderstedt derzeit<br />
in vier technisch-handwerklichen Berufen: Elektroniker/-in<br />
für Betriebstechnik mit Zusatzausbildung<br />
Telekommunikation, Anlagenmechaniker/-in Fachrichtung<br />
Versorgungstechnik, Kraftfahrzeugmechatroniker/-in<br />
und Fachkraft für Lagerlogistik (m/w). Neu<br />
hinzu kommt ab August 2<strong>01</strong>8 die Ausbildung zum/<br />
zur IT-Systemelektroniker/-in. In einem der führenden<br />
deutschen Telekommunikationsunternehmen auf dem<br />
Gebiet der Glasfasertechnik lernen junge Menschen bei<br />
wilhelm.tel, Systeme der IT-Technik zu planen und zu<br />
installieren. Darüber hinaus werden ihnen Kenntnisse<br />
über die Wartung der Systeme und das Störungsmanagement<br />
vermittelt. Die Beratung und Schulung von<br />
Kunden ist ebenfalls Teil der dreijährigen Ausbildung,<br />
die aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft<br />
sehr gute Zukunftschancen bietet.<br />
Neben den technisch-handwerklichen Berufen werden<br />
Ausbildungsplätze für Industriekaufleute und für Fachangestellte<br />
Bäderbetriebe im ebenfalls zu den Stadtwerken<br />
gehörenden ARRIBA Erlebnisbad angeboten. Die<br />
Azubis der Stadtwerke Norderstedt erhalten eine Ausbildung,<br />
die ihnen umfangreiche Kenntnisse in einem<br />
komplexen Unternehmen vermittelt, das unmittelbar<br />
am technologischen Wandel beteiligt ist, und sie für die<br />
berufliche Zukunft rüstet. „Die Stadtwerke Norderstedt<br />
schaffen und betreiben gemeinsam mit wilhelm.tel als<br />
regionalem Telekommunikationsanbieter hochtechnisierte<br />
Netze. Die Aufgaben werden immer komplexer, was<br />
die Ausbildung spannend, aber ebenso anspruchsvoll<br />
macht“, erzählt Stefan Bäumler, technischer Ausbildungsleiter<br />
der Stadtwerke Norderstedt.<br />
Darin haben die Stadtwerke Norderstedt Erfahrung.<br />
Jedes Jahr im August beginnen um die 15 neue Auszubildende.<br />
Insgesamt begleitet das Norderstedter Unternehmen<br />
rund 60 junge Menschen in drei Jahrgängen<br />
auf ihrem Weg ins Berufsleben. „Da wir immer größere<br />
Schwierigkeiten haben, für die technischen Berufe gute<br />
Fachkräfte zu bekommen, bilden wir unseren Nachwuchs<br />
schon seit vielen Jahren verstärkt selbst aus“, so<br />
Personalleiter Andreas Meinken. Gute Aussichten für<br />
engagierte und interessierte Jugendliche, die Leistungsbereitschaft,<br />
Ausdauer, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />
mitbringen. Wer zu den Stadtwerken<br />
Norderstedt kommt, lernt von der Pike auf – und mit<br />
Perspektive.<br />
Dabei legen die Stadtwerke Norderstedt großen Wert<br />
auf eine Ausbildung, die ihren Namen verdient. Eine<br />
Lehrwerkstatt, wie sie mittlerweile auch in größeren<br />
Unternehmen Seltenheit geworden ist, ein strukturierter<br />
Ausbildungsplan, eine intensive Betreuung durch<br />
die qualifizierten Ausbilder und ein respektvolles, gutes<br />
Betriebsklima sind eine Selbstverständlichkeit. Wahrscheinlich<br />
gehören auch deshalb die Auszubildenden der<br />
Stadtwerke Norderstedt immer wieder zu den besten<br />
ihres Jahrgangs in Schleswig-Holstein.<br />
Ausbildung wird bei den Stadtwerken seit über 40 Jahren<br />
groß geschrieben. Innovation und zukunftsweisende<br />
Technologien sind nicht erst mit der Energiewende zu<br />
einem zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />
geworden. Und so soll es auch bleiben – auch dank der<br />
vielen Azubis, die mit ihren frischen Ideen das traditionsreiche<br />
Unternehmen jeden Tag bereichern. •<br />
Weitere Informationen unter: www.stadtwerke-norderstedt.de/unternehmen/karriere-jobs/ausbildung/<br />
Die Ausbildungsplätze bei den Stadtwerken<br />
Norderstedt sind sehr begehrt, daher sollten<br />
sich Interessierte bereits jetzt für das Ausbildungsjahr<br />
2<strong>01</strong>8 bewerben.<br />
45
HONIG AUS DEM WASSERWERK<br />
TÄGLICH FLIESST FRISCHES UND KLARES TRINKWASSER AUS DEN DREI NORDERSTEDTER WASSERWER-<br />
KEN ZU DEN HAUSHALTEN. SEIT LETZTEM JAHR IST EINE ZÄHE UND GOLDGELBE FLÜSSIGKEIT HINZUGE-<br />
KOMMEN. DENN DER EHEMALIGE AUSZUBILDENDE UND JETZIGE MITARBEITER DER STADTWERKE NOR-<br />
DERSTEDT TIM PETERSEN UND SEIN FREUND MICHAEL BAHN BEWIRTSCHAFTEN AUF DEM GELÄNDE DES<br />
WASSERWERKS GARSTEDT MEHRERE BIENENVÖLKER.<br />
Neben der Herstellung von Honig und Wachs besteht<br />
die wichtigste Aufgabe der Bienen in der Bestäubung<br />
der Blüten. Die so genannte Bestäubungsleistung ist<br />
das Maß dafür, wie groß der Anteil von Wind, Wasser<br />
oder Insekten an der Bestäubung im Landbau oder der<br />
Imkerei ist. Die Wichtigkeit der Bienen für ein intaktes<br />
Umweltsystem ist unumstritten. Als Tim und Michael<br />
vor zwei Jahren aus Berichten erfuhren, dass es um die<br />
Bienen nicht allzu gut bestellt sei, beschlossen Sie, aktiv<br />
zu werden. „Als wir angefangen haben, uns mit dem<br />
Thema auseinanderzusetzen, haben wir schnell festgestellt,<br />
dass es gar nicht so schwer ist etwas zu tun, dass<br />
einen positiven Beitrag für die Umwelt liefert“, sagt Tim.<br />
So haben die beiden angefangen, sich intensiv mit der<br />
Bienenzucht und der Imkerei auseinanderzusetzen. Den<br />
Ausbildungsberuf des Imkers gibt es in Deutschland<br />
zwar nicht, aber die meisten aktiven Imker verfügen<br />
über einen Grundkurs und meist auch vielfältige Weiterbildungen.<br />
Der Begriff des Imkers ist eine Zusammensetzung<br />
des niederdeutschen Begriffs „Imme“ (Biene) und<br />
des mitteldeutschen Wortes „Kar“ (Korb).<br />
Auch Tim und Michael haben sich ihr Fachwissen auf<br />
diesem Wege und über praktische Erfahrungen angeeig-<br />
46
net und bereits den ersten Honig geerntet. „Wir werden<br />
mit unserer Ernte jetzt nicht ins Honiggeschäft einsteigen,<br />
aber es ist ein gutes Gefühl, die Reaktionen bei<br />
Familie, Freunden und Bekannten zu beobachten, wenn<br />
wir ihnen selbst hergestellten Honig anbieten“ freut sich<br />
Tim.<br />
umsetzen“, erklärt<br />
Tim.<br />
Aber kein Honig ohne Bienen. Ein Bienenvolk musste<br />
her. Die erste und zugleich entscheidende Frage war die<br />
nach dem richtigen Standort. Ein Bienenvolk benötigt<br />
ausreichend Tracht und sauberes Wasser. Für das<br />
Überleben der Bienen weniger wichtig, aber für den<br />
Imker um so mehr, ist ein sicherer Standort, denn auch<br />
der Diebstahl von Bienenvölkern kommt leider vor. Das<br />
Garstedter Wasserwerk bietet ideale Voraussetzungen.<br />
Sauberes Wasser gibt es in Hülle und Fülle. Obstbäume,<br />
Naturwiesen und Waldflächen säumen das Gelände, das<br />
darüber hinaus eingezäunt und gesichert ist. Aber was<br />
sagen die Chefs dazu, wenn auf dem Betriebsgelände<br />
private Interessen verfolgt werden? „Die waren sofort<br />
begeistert von der Idee. Versorgung und Umweltbewusstsein<br />
passen gut zusammen. Außerdem finden sie es<br />
gut, wenn Mitarbeiter Ideen entwickeln und diese auch<br />
Und so halten Tim<br />
und Micheal zurzeit<br />
sechsVölker der Gattung<br />
„Carnica“ beim<br />
Wasserwerk. In der<br />
Hochsaison befinden<br />
sich ca. 50.000 Bienen<br />
pro Volk in der Beute,<br />
mit jeweils nur einer<br />
Königin. Letztes<br />
Jahr wurde die erste<br />
Honigernte eingefahren.<br />
Während die<br />
Frühtracht von Raps,<br />
Obstbäumen und<br />
Löwenzahn bestimmt wird, enthält die Spättracht Ende<br />
Juli mehr Wald und Blüten.<br />
Von Verlusten durch Varroamilben oder sonstige Krankheiten<br />
blieben Bienen und Imker bisher zum Glück verschont.<br />
Auch Winterverluste sind keine Seltenheit. Aber<br />
Dank der aufmerksamen Beobachtung und Behandlung<br />
durch Tim und Michael kommen die Völker gut durch<br />
die kalte Jahreszeit. •<br />
47
DENKFABRIK WOHNEN UND LEBEN<br />
DEN ABSCHLUSS HAST DU IN DER TASCHE, WÄHREND DEINER ZEHNMONATIGEN AUSLANDSREISE HAST DU<br />
BEEINDRUCKENDE DINGE GESEHEN UND JEDE MENGE NEUE LEUTE KENNENGELERNT, JETZT SOLL ES ENDLICH<br />
LOSGEHEN. AUSBILDUNG, STUDIUM, BERUFSPRAKTIKA, DEINE STADT HAT VIEL ZU BIETEN. DER VERTRAG IST UN-<br />
TERSCHRIEBEN, ZU DEINEM GLÜCK FEHLT JETZT NUR NOCH EIN EIGENHEIM. NATÜRLICH KEIN HAUS, EINE WOH-<br />
NUNG SOLL ES SEIN, MIT GENUG PLATZ FÜR DICH, ZUM LERNEN UND ZUM FREUNDE TREFFEN. BESTIMMT WOLLT<br />
IHR MAL GEMEINSAM KOCHEN, DRAUSSEN IM PARK GRILLEN ODER DIE EINE ODER ANDERE PARTY VERANSTAL-<br />
TEN. DEIN GELDBEUTEL IST KLEIN, MÖBEL HAST DU AUCH NICHT VIELE. HAUPTSACHE, DU HAST EINEN ORT, AN<br />
DEM DU DICH IMMER UND ÜBERALL MIT DEINEN FREUNDEN VERNETZEN KANNST.<br />
Aber du findest nichts.<br />
Lassen sich der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum,<br />
einer guten Verkehrsanbindung, viel Grün und einer<br />
unterstützenden Nachbarschaft überhaupt miteinander<br />
verbinden? Vor allem in so gefragten Gebieten wie<br />
der Metropolregion Hamburg wird die zur Verfügung<br />
stehende Fläche immer kleiner. Vor 50 Jahren lag der<br />
Flächenverbrauch bei gut 22 m² pro Person, mittlerweile<br />
liegt der bundesweite Durchschnitt mit 46,5 m² pro<br />
Person mehr als doppelt so hoch. Drei-Zimmer-Wohnungen<br />
waren früher von Familien belegt, heute ist dort<br />
ein Singlehaushalt zu finden. Knapp die Hälfte aller<br />
Haushalte in Deutschland werden nur von einer Person<br />
bewohnt, Tendenz steigend. Besonders in Großstädten<br />
gibt es mehr Arbeits- und Studienplätze als Wohnungen,<br />
sodass der Flächenverbrauch weiter steigt. Dazu<br />
kommen die Zuwanderer, die vorrangig in die Städte<br />
ziehen, weil sie sich dort größere Chancen auf Arbeit<br />
und Teilhabe erhoffen. Wohnraum wird so knapp und<br />
so teuer, dass die Verhältnisse eine neue Bescheidenheit<br />
verlangen, besonders in Metropolen, die immer mehr<br />
Menschen anziehen.<br />
Wer die jungen Menschen fragt, bekommt<br />
frische Ideen!<br />
So geht es nicht weiter. Kann man nicht auch mit weniger<br />
auskommen, und bietet nicht gerade die Digitalisierung<br />
neue Chancen für die Neuorganisation des Zusammenlebens?<br />
Das haben sich die Stadtwerke Norderstedt<br />
gefragt und eine Denkfabrik gegründet, in der sich ein<br />
Team aus sechs Auszubildenden Gedanken gemacht hat,<br />
wie sie ihre Ansprüche des jungen Wohnens auf 15 m²<br />
umsetzen würden – das ist die Größe eines 20-Fuß-Containers.<br />
Dabei haben sie sich speziell auf die Bedürfnisse<br />
junger, ungebundener Menschen mit hohem Mobilitätsgrad<br />
konzentriert, zum Beispiel während der Ausbildung<br />
oder im Studium. Die Lösung: Wohnraum bescheidener<br />
48
49
WARTE NICHT LÄNGER…<br />
TuWatt!<br />
50<br />
DER ÖKOSTROMTARIF MIT LOKALBEZUG FÜR ENGAGIERTE<br />
Unser TuWatt-Strom wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen.<br />
Frei von CO 2<br />
-Emissionen und umweltschädlichen Nebenprodukten.<br />
Mehr Infos unter: www.stadtwerke-norderstedt.de
gestalten und optimieren, das Zusammenleben neu denken<br />
und die Trends der Zukunft berücksichtigen. „Das<br />
war echt spannend. Endlich mal ein Projekt ganz ohne<br />
Anleitung und Vorgaben, alle Ideen haben wir selbst<br />
entwickelt und diskutiert. Das hat eigentlich am längsten<br />
gedauert!“, resümiert Kris die Planungsphase. Die Umsetzung<br />
ihrer Wohnvorstellung haben die Auszubildenden<br />
zunächst am Rechner konstruiert, sind anschließend<br />
am 3D-Modell kreativ<br />
geworden und haben<br />
dann ihre Ideen auch<br />
selbst in die Realität<br />
umgesetzt. „Das<br />
gedruckte 3D-Modell<br />
des Wohncontainers<br />
war wirklich ziemlich<br />
praktisch. Man kann<br />
den zur Verfügung<br />
stehenden Platz besser<br />
einschätzen und die<br />
Möbel immer wieder<br />
hin und her schieben,<br />
bis man die richtige<br />
Position gefunden<br />
hat. Der Einbau geht<br />
dann erstaunlich schnell“, sagt Kris. Neben den Lerninhalten<br />
zur Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik<br />
schafften es die Auszubildenden, einen leeren<br />
Wohncontainer in eine Studentenbude der Moderne<br />
zu verwandeln: cleverer Stauraum, intelligent vernetzte<br />
Technik und eine eigene Mini-Solaranlage auf dem<br />
Dach – hier möchte man gleich einziehen, sind sich die<br />
stolzen Umbauer einig. „Ganz nebenbei lernt man auch<br />
noch Dinge, die man sonst nicht lernt – eben alles, was<br />
mit dem Innenausbau zu tun hat. Und die intensive Zusammenarbeit<br />
als Team natürlich. Sich mit sechs Azubis<br />
abzustimmen war nicht immer einfach, hat uns aber<br />
ganz schön zusammengeschweißt“, erklärt Christopher.<br />
Gerade auf die ultimative Vernetzung kommt es an,<br />
denn die Digitalisierung wird mit zunehmender Geschwindigkeit<br />
alle Lebensbereiche umkrempeln und<br />
auch das Wohnen verändern. „Living on demand“ ist<br />
hier das Stichwort. Räume, die nur auf Abruf gebraucht<br />
werden, wie ein großes Esszimmer, ein Wohnzimmer<br />
mit Leinwand oder ein Büro könnten in Zukunft einfach<br />
gemietet werden. Und auch die Sharing-Community<br />
wächst. Über Gartengeräte, Nachbarschaftsdienstleistungen<br />
und Autos muss man nicht mehr selbst verfügen,<br />
sondern kann sie sich ganz einfach per App buchen.<br />
Flexibel sein<br />
Gemeinsam mit der ADLERSHORST Baugenossenschaft<br />
e.G. haben die Stadtwerke Norderstedt daraufhin<br />
ein Projekt begonnen, das die Trends des Wohnens in<br />
der Zukunft weiter erforschen soll. Mitbestimmung und<br />
Mitgestaltung sind dabei unbedingt notwendig, denn<br />
junge Leute wissen selbst am besten, wie sie in Zukunft<br />
wohnen wollen und welche Bedürfnisse sie haben. In<br />
einem Innovations-Workshop mit Auszubildenden<br />
und MitarbeiterInnen aus beiden Häusern entstehen<br />
erste Ansätze, Ideen und Lösungen für das Wohnen<br />
in der Zukunft, die vor allem eines deutlich machen:<br />
wir müssen flexibler werden. Das Wohnen der Zukunft<br />
fordert mehr Freiraum für Kommunikation, variable<br />
Grundrisse, autofreie Wohnquartiere, Klimaneutralität,<br />
eine durchmischte Nachbarschaft und kurze Wege. Es<br />
erfordert Mut, all diese Dinge gleichzeitig in den Blick zu<br />
nehmen, aber nur wer Bewährtes hinterfragt und Dinge<br />
verändert, kann damit neue Entwicklungen anstoßen. •<br />
v.l.n.r. Steven Krause, Gerrit Urban, Kris Wrage, Jan Owzareck,<br />
Ausbilder Stefan Bäumler, Vorne: Max Giese und Christopher Lange<br />
51
CO 2<br />
-BILANZ REPORT 2<strong>01</strong>6<br />
SEIT 2<strong>01</strong>3 BILANZIEREN DIE STADTWERKE NORDERSTEDT IHRE CO 2 -EMISSIONEN NACH DEN RICHTLINIEN<br />
DES INTERNATIONAL GÜLTIGEN GREENHOUSE GAS PROTOCOLS UND STELLEN DIESE DURCH INVESTITIO-<br />
NEN IN KOMPENSATIONSZERTIFIKATE NEUTRAL.<br />
Klimawandel in Norderstedt<br />
Der Ausstieg der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
aus dem Pariser Klimaabkommen und die weltweiten<br />
Reaktionen darauf haben eindrucksvoll bewiesen, dass<br />
alle Maßnahmen zum Klimaschutz nur ein einziges<br />
Ziel haben: Die Rettung unseres Planeten. Es beweist<br />
aber auch, dass nicht ein Kontinent, eine Nation oder<br />
eine Stadt allein, sondern die Summer aller Aktivitäten<br />
die gesteckten Klimaziele erreicht. Norderstedt hatte<br />
sich vorgenommen, bis 2040 Nullemissionsstadt zu<br />
werden. Das bedeutet nicht, dass die Stadt dann keine<br />
Emissionen mehr verursacht. Aber es bedeutet, dass<br />
die verursachten Emissionen weitgehend reduziert und<br />
der verbleibende Teil in mindestens gleichem Umfang<br />
durch Maßnahmen und Projekte anderweitig ausgeglichen<br />
werden. Bereits 2<strong>01</strong>2 hatten die Stadtwerke<br />
Norderstedt beschlossen, die Versorgung Norderstedts<br />
CO 2 -neutral zu stellen und ein entsprechendes Projekt<br />
ins Leben gerufen.<br />
Im Report zur CO 2 -Bilanz der Unternehmensgruppe<br />
Stadtwerke Norderstedt werden die durch die drei<br />
Gesellschaften Stadtwerke Norderstedt inkl. ARRIBA<br />
Erlebnisbad, wilhelm.tel GmbH und Stadtpark Norderstedt<br />
GmbH verursachten Emissionen transparent<br />
in so genannten Scopes abgebildet. Damit übernehmen<br />
die Stadtwerke die vollständige Verantwortung für ihre<br />
Energieprodukte und zwar unabhängig davon, ob die<br />
Emissionen in den eigenen Anlagen oder bei ihren Kunden<br />
angefallen sind. Aktivitätsdaten, die in die Berechnung<br />
einfließen, werden unter anderem in den Bereichen<br />
Strom, Erdgas, Fernwärme, Benzin und Diesel,<br />
Geschäftsreisen, Papierverbrauch und Müll erhoben.<br />
Scope 1<br />
Scope 2<br />
Scope 3<br />
…erfasst CO 2<br />
-Emissionen aus Quellen, die sich im Besitz der Organisation<br />
befinden, z. B. durch die Verbrennung von Erdgas zur Stromerzeugung in<br />
den eigenen Blockheizkraftwerken.<br />
…erfasst CO 2<br />
-Emissionen, die bei der Erzeugung von Endenergie entstehen,<br />
die von der Organisation verbraucht wird, z.B. eingekaufter Strom,<br />
der selbst verbraucht wird.<br />
…erfasst CO 2<br />
-Emissionen aus eingekauftem Strom oder Gas, der/das an<br />
Endverbraucher weitergeleitet wird.<br />
52
Investitionen in globale Projekte neutralisieren<br />
die CO 2<br />
-Emissionen<br />
Die verursachten und bilanzierten Emissionen übersteigen<br />
bei weitem die Menge, die im Gebiet der Stadt<br />
Norderstedt neutralisiert werden kann. Aber letztendlich<br />
belasten die Emissionen unsere Atmosphäre<br />
ohne Berücksichtigung geografischer Grenzen global.<br />
Dementsprechend ist das Engagement der Stadtwerke<br />
Norderstedt auch global ausgerichtet und investiert in<br />
internationale Projekte.<br />
Lokales Handeln mit globalem Denken<br />
Lokales Handeln zur Entlastung der Atmosphäre als<br />
globale Lebensgrundlage ist ein aktiver Beitrag zum<br />
Klimaschutz. Die Stadtwerke Norderstedt leisten durch<br />
ihre Investitionen in Kompensationszertifikate einen<br />
Beitrag zur Reduzierung des globalen CO 2 -Ausstoßes.<br />
Sie unterstützen Projekte aus dem Verified Carbon<br />
Standard (VCS)-Programm. Dieses fördert weltweit<br />
Maßnahmen, um CO 2 -Emissionen zu verringern oder<br />
gar zu vermeiden und ist das am weitesten verbreitete<br />
Programm zur freiwilligen Reduzierung von Treibhausgasen.<br />
Brennstoffe zur Erzeugung des benötigten Stroms. Auch<br />
das zweite Projekt – eine große Papierfarbik aus Uruguay<br />
– nutzt einen Weg, den Strombedarf des eigentlichen<br />
Herstellungsprozesses aus dessen Abfallprodukten zu<br />
decken. Schwarzlauge (Kochlauge) ist ein energiereiches<br />
Nebenprodukt bei der Zelluloseherstellung in der Papierindustrie.<br />
Die Verbrennung der Schwarzlauge in der<br />
Zellstoffproduktion dient der Erzeugung von Strom und<br />
Prozesswärme, die einen erheblichen Teil des Energiebedarfs<br />
in der Zellstoff- und Papierproduktion decken.<br />
Die Stadt allein verfügt nicht über die Möglichkeiten,<br />
die aus der Versorgung der Stadt entstehenden Emissionen<br />
vollständig zu kompensieren. Aber wenn die Emissionen<br />
an der Stadtgrenze nicht Halt machen, warum<br />
sollten wir es bei unserem Engagement tun? •<br />
Know How und gute Ideen – die aktuellen<br />
Projekte<br />
Die aktuellen Projekte fördern die Nutzung erneuerbarer<br />
Energiequellen zur Substituierung<br />
fossiler Brennstoffe in Südkorea und Uruguay.<br />
Stahlfabriken arbeiten unter Einsatz sehr hoher<br />
Temperaturen, zu deren Erzeugung enorme<br />
Mengen an Energie erforderlich sind. Entsprechend<br />
heiß sind die im Produktionsprozess<br />
entstehenden Abgase, die meist über Schornsteine<br />
an die Atmosphäre abgegeben werden.<br />
Die Hyundai Steel in Südkorea nutzt diese<br />
heißen Abgase zur Erzeugung von Strom<br />
mittels großer Dampfturbinen. Die so<br />
gewonnene elektrische Energie wird dem<br />
Produktionsprozess wieder zugeführt und<br />
vermeidet damit den Einsatz fossiler<br />
53
STRATEGIE DER BLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />
SICHER, EFFIZIENT UND FLEXIBEL. ÜBER 25 PROZENT DES STÄDTISCHEN STROMBEDARFS ERZEUGEN DIE<br />
STADTWERKE NORDERSTEDT IN ELF BLOCKHEIZKRAFTWERKEN SELBST. ABER DAS IST NICHT DER EINZIGE<br />
GRUND, WARUM DIE STADTWERKE AUF DAS PRINZIP DER KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG SETZEN.<br />
Günstig soll er sein. Immer da, wenn man ihn braucht,<br />
und umweltfreundlich am liebsten auch. Der Strom.<br />
Eigenschaften, die auf den ersten Blick so konkurrierend<br />
wirken, dass eine Lösung unwahrscheinlich erscheint.<br />
Warum Blockheizkraftwerke Teil der Lösung<br />
dieses Dilemmas sein können und welche Strategie die<br />
Stadtwerke mit ihren derzeit zehn Blockheizkraftwerken<br />
verfolgen, erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />
Seiner Zeit voraus: das erste BHKW in Norderstedt<br />
Mit Entstehung des neuen Stadtgebiets Norderstedt-Mitte<br />
begann der Bau des Norderstedter Fernwärmenetzes.<br />
Im Jahr 1983 entstand daher auf dem Betriebsgelände<br />
der Stadtwerke in der Heidbergstraße das erste Norderstedter<br />
BHKW, das zugleich das größte bundesweit<br />
war. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erzeugt ein BHKW Strom und Wärme. Ein erdgasbetriebener<br />
Motor treibt einen Generator an und erzeugt<br />
Strom. Die dabei entstehende Wärme wird nicht an<br />
die Atmosphäre abgegeben und geht verloren, sondern<br />
zur Erwärmung von Wasser genutzt, so gespeichert und<br />
über das Fernwärmenetz an die Haushalte geleitet. Der<br />
Wirkungsgrad eines BHKW liegt so bei etwa 90 Prozent.<br />
Das bedeutet 90 Prozent der im Erdgas gebundenen<br />
Energie wird genutzt. Nur zehn Prozent gehen verloren.<br />
Effizienz ist der Schlüssel zur Energiewende – oder?<br />
Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes entstanden<br />
weitere BHKW, denn nur bei gleichzeitiger Abnahme<br />
von Strom und Wärme kann das BHKW seine Stärke –<br />
die Effizienz – voll ausspielen. Bis 2<strong>01</strong>1 war Effizienz<br />
gleichbedeutend mit Wirtschaftlichkeit. Dann läutete<br />
der Ausstieg aus der Kernenergie die Energiewende ein.<br />
Strom aus Atomkraftwerken und fossilen Energieträger<br />
sollte ersetzt werden durch Strom aus erneuerbaren<br />
Energiequellen. Gelingen konnte dies scheinbar nur,<br />
wenn mehr Strom mit Sonne und Wind erzeugt wird<br />
und der Stromverbrauch gleichzeitig in allen Bereichen<br />
effizienter wird. Oder anders gesagt: wir mit weniger<br />
Strom zum gleichen Ergebnis kommen.<br />
Viel Wind um viel<br />
Seitdem ist der Anteil des Stroms aus erneuerbaren<br />
Energiequellen am Gesamtverbrauch bundesweit von 20<br />
auf 32 Prozent gestiegen. Hauptlieferant ist der Wind.<br />
In Schleswig-Holstein ist die Leistung der installierten<br />
Windräder zwischen 2<strong>01</strong>1 und 2<strong>01</strong>6 um 97 Prozent gestiegen.<br />
Einzelne Regionen wie Nordfriesland oder Dithmarschen<br />
erzeugen so mehr als doppelt so viel Strom,<br />
wie sie verbrauchen. Wird der Strom nicht verbraucht,<br />
stehen die Windräder still. Die Herausforderung lautet<br />
nun nicht mehr, weniger Strom zu verbrauchen, sondern<br />
sinnvolle Wege zu finden, überschüssigen Strom zu<br />
verbrauchen.<br />
Aber ganz gleich, ob die Lösung Effizienz oder Überschuss<br />
heißt, die BHKW sind Teil dieser Lösung. Denn<br />
der Strom aus natürlichen Quellen unterliegt eben auch<br />
natürlichen Schwankungen. Und Schwankungen mögen<br />
Stromnetze überhaupt nicht. Um Schaden von den<br />
Leitungen und Geräten abzuwenden, sorgen regulierende<br />
Eingriffe dafür, dass Stromerzeugung und Stromverbrauch<br />
immer exakt ausbalanciert und das Netz mit<br />
einer Frequenz von 50 Hertz arbeitet. Die Norderstedter<br />
BHKW sind bewusst relativ klein und über das Stadtgebiet<br />
verteilt. Auf Schwankungen können die Stadtwerke<br />
so sehr flexibel reagieren und einzelne BHKW kurzfristig<br />
hoch- oder runterfahren.<br />
Welche Wege es gibt, überschüssigen Strom intelligent<br />
zu verbrauchen, welche Rolle die Stadtwerke Norderstedt<br />
dabei spielen und warum ein Glasfasernetz ein<br />
Riesenvorteil ist, lesen Sie auf Seite 30 im Artikel „NEW<br />
4.0“. •<br />
54
BHKW-STETTINER STRASSE NORDERSTEDT<br />
55
ENGAGIERT – FÜR NORDERSTEDT UND DIE REGION<br />
Als städtischer Eigenbetrieb erfüllen die Stadtwerke über<br />
ihren Auftrag hinaus, die Bürgerinnen und Bürger mit<br />
Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telekommunikation,<br />
Verkehrsinfrastruktur und Freizeiteinrichtungen zu<br />
versorgen, eine wichtige Funktion als Akteur im gesellschaftlichen<br />
Leben Norderstedts. Dabei steht bei allen<br />
Aktivitäten der Mensch im Mittelpunkt.<br />
Ziel ist es, die lokalen und regionalen Strukturen zu fördern<br />
und einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt der Stadt<br />
zu leisten. Die Förderung der Norderstedter Sportvereinen,<br />
insbesondere des Breiten- und Mannschaftssports,<br />
gehört zu den Schwerpunkten des Engagements. Hinzu<br />
kommen Projekte im Bereich der schulischen Bildung,<br />
beispielsweise die Klasse! Energieforscher (siehe Seite<br />
16), sowie die Unterstützung sozialer Organisationen,<br />
Kulturinstitutionen und Veranstaltungen.<br />
Strandbad. Auf Sand wurde<br />
allerdings bei der Premiere<br />
vor zehn Jahren noch nicht<br />
gespielt, sondern auf Rasen.<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
zwischen zehn und 13 Jahren<br />
treten gegeneinander an. Auch wenn es um den Sieg<br />
geht, gespielt wird fair und vor allem ohne Schiedsrichter<br />
– und das mit großem Erfolg.<br />
Das Projekt, das im Rahmen der Initiative „Schleswig-Holstein<br />
kickt fair“ von den Stadtwerken Norderstedt<br />
und dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband<br />
durchgeführt wird, schult nicht nur das sportliche<br />
Miteinander im wahrsten Sinne des Wortes, sondern<br />
leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung<br />
sozialer Kompetenz und gewaltfreier Konfliktlösung.<br />
Seit 2007 entwickelt der Schleswig-Holsteinische Fußballverband<br />
(SHFV) zusammen mit seinen 13 Kreisfußballverbänden<br />
Maßnahmen zur Gewaltprävention sowie<br />
für ein faires und gleichberechtigtes Miteinander im<br />
Fußballsport. Das Projekt wurde im Jahr 2<strong>01</strong>1 von der<br />
UEFA im Rahmen der Grassroots-Awards-Programme<br />
als bestes Breitensportprojekt Europas ausgezeichnet.<br />
Beim alljährlichen Kreativwettbewerb<br />
können die jungen Kicker außerdem<br />
ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Zum<br />
Thema Fair Play sind in den vergangenen<br />
Jahren beeindruckende Collagen,<br />
Zeichnungen, Texte und vieles mehr<br />
entstanden, die die Schülerinnen und<br />
Schüler vor dem Turnier angefertigt<br />
haben. Auch bei diesem Wettbewerb<br />
werden die Besten ausgezeichnet<br />
und dürfen sich über besondere<br />
Preise freuen. •<br />
Eines der herausragenden sportlichen Projekte, die die<br />
Stadtwerke Norderstedt gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen<br />
Fußballverband ins Leben gerufen<br />
haben, ist der Stadtwerke Norderstedt Beach Soccer<br />
Fair Play Cup für Schulmannschaften im ARRIBA<br />
56
FAIR – WATT?<br />
Tarif<br />
Dynamik<br />
EIN GESPRÄCH MIT PRODUKTMANAGER NILS SADOWSKI ÜBER TARIFENTWICKLUNGEN<br />
UND DIE HERAUSFORDERUNGEN DER ENERGIEWENDE.RO DU<br />
Wie kam es zum Namen FairWatt und was ist<br />
das Besondere an diesem Tarif?<br />
Nach unserem Ökostromtarif<br />
TuWatt haben wir uns Gedanken<br />
über einen Tarif gemacht,<br />
der einen Tarifwechsel nicht<br />
mehr nötig macht, wenn sich im<br />
eigenen Leben etwas verändert.<br />
Gründet man beispielsweise<br />
eine Familie, wird mehr Strom<br />
verbraucht, sind die Kinder<br />
erwachsen und ziehen aus, dann sinkt der Stromverbrauch<br />
wieder. In diesen Situationen müsste man<br />
Tarife vergleichen und möglicherweise wechseln. Unser<br />
neuester Tarif aber ist in jeder Lebenslage geeignet. Er<br />
ist sozusagen acht Tarife in einem und bietet immer die<br />
günstigste Variante, ist immer fair – daher sein Name.<br />
Dass rund die Hälfte unserer Kunden aus anderen Sondertarifen<br />
und aus der Grundversorgung zum FairWatt<br />
gewechselt ist, zeigt uns, dass dieser Tarif für viele<br />
genau das Richtige ist. FairWatt-Kunden erhalten eine<br />
monatliche Rechnung, die den Stromverbrauch genau<br />
abbildet. Darüber hinaus können FairWatt-Kunden<br />
mithilfe eines SmartMeters, eines intelligenten Stromzählers,<br />
ihren Verbrauch selbst analysieren und steuern.<br />
In dieser Richtung wird es in Zukunft gehen.<br />
Wie entwickelt man als Produktmanager einen<br />
neuen Tarif?<br />
Zum einen beobachten wir natürlich die Veränderungen,<br />
die die Energiewende mit sich bringt, ebenso wie<br />
die Produktentwicklungen anderer Energieversorger.<br />
Mit einigen von ihnen tauschen wir uns als Stadtwerke<br />
immer wieder aus. Zum anderen suchen wir das<br />
Gespräch mit Kunden ebenso wie mit Bürgerinnen und<br />
Bürgern. Gute Erfahrungen haben wir außerdem mit<br />
Kundenworkshops gemacht, in denen Produktideen<br />
entwickelt werden. Auf dieser Grundlage fangen wir<br />
an, einen Tarif zu gestalten. Er wird inhaltlich definiert,<br />
preislich kalkuliert und von unserer Marketingabteilung<br />
sozusagen in ein Produkt „gegossen“, d.h.<br />
es werden Name, Logo und Werbemittel gestaltet. Von<br />
der ersten Idee bis zur Tarifeinführung können viele<br />
Monate vergehen, denn das Produkt soll schließlich gut<br />
durchdacht sein und den Anforderungen der Kunden<br />
entsprechen. Unsere Tarife haben den Anspruch, komfortabel,<br />
einfach verständlich und ohne jede Fußnote<br />
zu sein.<br />
Die Energiewende stellt das Produktmanagement<br />
von Energieversorgern vor neue Herausforderungen.<br />
Welche sind das genau?<br />
Stromerzeugung und Stromverbrauch werden sich im<br />
Zuge der Energiewende viel stärker als bisher einander<br />
anpassen. Das bedeutet auch, dass wir den Kunden<br />
dynamische Tarife anbieten müssen. In Zeiten, in<br />
denen besonders viel Strom aus regenerativen Quellen<br />
erzeugt wird, werden preisliche Anreize geschaffen<br />
werden, diesen in besonderem Maße zu verbrauchen,<br />
sprich: der Strom ist besonders günstig, wenn der Wind<br />
weht oder die Sonne scheint. Dann sollten Waschmaschine,<br />
Trockner und Geschirrspülmaschine laufen.<br />
Das bedeutet aber auch, dass der Energieverbrauch<br />
viel stärker als bisher durch digitale Systeme gesteuert<br />
werden muss. Die Herausforderung besteht dabei zum<br />
einen darin, Tarife zu entwickeln, die die Abhängigkeit<br />
von Erzeugung und Verbrauch sinnvoll abbildet<br />
und nutzbar macht, zum anderen in der technischen<br />
Aus- und Aufrüstung der Haushalte. Im Rahmen des<br />
Projektes Norddeutsche Energiewende (NEW) 4.0 werden<br />
wir uns mit einem solchen dynamischen Stromtarif<br />
beschäftigen. Einen Workshop dazu haben wir mit<br />
einigen Kunden bereits durchgeführt. •<br />
57
EASY MACRO<br />
Fotografieren können die Handys schon lange. Mit<br />
steigenden Megapixeln werden die Bilder immer besser.<br />
Aber Großaufnahmen im Nahbereich sind immer noch<br />
problematisch, denn in den dünnen Gehäusen ist einfach<br />
kein Platz für die nötigen Linsen. Easy Macro verspricht<br />
eine einfache und kostengünstige Lösung.<br />
Das Easy-Macro ist ein Gummiband mit integrierter<br />
Linse, mit dem man auch bei Nahaufnahmen ein scharfes<br />
Bild auf das Handy-Display zaubert. Das Gummiband<br />
wird mit seiner<br />
Vergrößerungslinse<br />
direkt über<br />
der Kameralinse<br />
des Smartphones<br />
platziert. Es sorgt<br />
so für die vierfache<br />
Vergrößerung des<br />
Motivs und damit<br />
für schärfere Bilder. Es lassen sich auch mehrere der<br />
Linsen übereinander Stapeln, wodurch sich die Vergrößerung<br />
multipliziert. Das Easy-Macro passt über jedes<br />
Handy und erfordert keine zusätzlichen Einstellungen<br />
am Gerät. Dank einer mitgelieferten Karte lässt sich das<br />
kleine, blaue Gummiband bequem in der Brieftasche<br />
transportieren und ist jederzeit schnell griffbereit.<br />
Quelle: Amazon, Preis: ca. 20 Euro<br />
Amazon Echo<br />
Amazon Echo ist ein Lautsprecher, der allein mit Ihrer<br />
Stimme gesteuert wird. Echo verbindet sich mit dem<br />
Alexa Voice Service, um Musik abzuspielen, Informationen,<br />
Nachrichten, Sportergebnisse und<br />
Wettervorhersagen zu liefern und vieles<br />
mehr. Prime Mitglieder können Alexa<br />
auch darum bitten, verfügbare, bereits<br />
vorher bestellte Produkte oder viele<br />
andere Prime Produkte zu bestellen. Sie<br />
müssen nur danach fragen.<br />
Quelle: Amazon, Preis: ca. 180 Euro<br />
Samsung KU6079 UHD Fernseher<br />
Der KU6079 ist der Preisbrecher unter den UHD-Fernsehern<br />
von Samsung.<br />
Der günstige<br />
Samsung überzeugt<br />
mit gutem Bild und<br />
tollem Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
verzichtet allerdings<br />
auf 3D<br />
und USB-Aufnahme.<br />
Um die<br />
UHD-Schärfe zu<br />
genießen, wird es interessant<br />
ab der 127<br />
Zentimeter Bilddiagonale des UE50(KU6079) für kleine<br />
Räume und rund zwei Meter Abstand zu den Zuschauern.<br />
Die gefragteste Größe wird der UE55(KU6079) mit<br />
seinen 140 Zentimetern sein. Für große Räume bietet<br />
sich der UE65(KU6079) mit 165 Zentimetern oder der<br />
UE70(KU6079) mit 176 Zentimetern Bilddiagonale an.<br />
Die Preise beginnen bei 650 Euro für den 50 Zöller und<br />
selbst der 70er ist mit 2.000 Euro für einen Fernseher<br />
dieser Größe immer noch günstig.<br />
Quelle: Samsung/Computerbild<br />
FRITZ!Dect200<br />
Die intelligente Steckdose für das<br />
Heimnetz. Mit FRITZ!DECT 200<br />
steuern Sie clever die Stromzufuhr<br />
angeschlossener Geräte und können<br />
deren Energieverbrauch messen,<br />
aufzeichnen und auswerten. Die intelligente<br />
Steckdose wird sicher<br />
verschlüsselt per DECT-Funk ins<br />
Heimnetz eingebunden. Sie lässt<br />
sich bequem mit PC, Notebook, Smartphone oder Tablet<br />
steuern – und das auch unterwegs über das Internet.<br />
Ihre Geräte lassen sich auch nach einem individuellen<br />
Zeitplan schalten. Oder Sie verbinden FRITZ!DECT<br />
mit Ihrem Google-Kalender und richten dort feste<br />
Schaltzeiten ein. Die Astrofunktion schaltet automatisch<br />
bei Sonnenaufgang und -untergang.<br />
Quelle: AVM, Preis: ca. 45 Euro<br />
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Mit uns reißt der Kontakt nicht ab,<br />
denn unsere Beziehungen halten ewig.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Stadtwerke Norderstedt | wilhelm.tel GmbH<br />
Heidbergstraße 1<strong>01</strong>-111 | 22846 Norderstedt<br />
info@stadtwerke-norderstedt.de<br />
www.stadtwerke-norderstedt.de<br />
Redaktion:<br />
Theo Weirich / Oliver Weiß / Mirjam Bantle<br />
Stadtwerke Norderstedt<br />
wilhelm.tel GmbH<br />
Gestaltung:<br />
Suter Konzept, Molfsee<br />
Auflage: 45.000<br />
Druck: NEUE REPRO, Norderstedt<br />
BILDNACHWEISE<br />
Amazon: Seite 58<br />
AVM: Seite 58<br />
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