Ausgabe 01-2017
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DENKFABRIK SCHULE<br />
DIE SCHULKOOPERATION ALS INSTRUMENT ZUR INTEGRATION DER BERUFSORIENTIERUNG IN DEN SCHULALLTAG<br />
Rund 500 Schülerinnen und Schüler besuchen täglich<br />
die Gemeinschaftsschule Harksheide. Ziel der Schule<br />
ist es, dass jeder einzelne von ihnen den persönlich<br />
bestmöglichen Schulabschluss erreicht. Unter „Schulabschluss“<br />
versteht die Gemeinschaftsschule aber nicht<br />
das Ende der Schulzeit, sondern vielmehr den Übergang<br />
ins Berufsleben bzw. die Ausbildung. Und so hat sich die<br />
Schulleitung 2<strong>01</strong>4 mit der Fragestellung auseinandergesetzt,<br />
wie die Schule die Berufsorientierung so in den<br />
Schulalltag integrieren kann, dass die Schülerinnen und<br />
Schüler ihre Interessen, Talente, Stärken und Schwächen<br />
aktiv in der persönlichen Gestaltung des Übergangs von<br />
der Schule in das Berufsleben berücksichtigen können.<br />
Herausgekommen ist eine Kooperation zwischen der<br />
Gemeinschaftsschule Harksheide und den Stadtwerken<br />
Norderstedt. Die Schule legt einen Schwerpunkt<br />
auf das individuelle Lernen in der Gemeinschaft.<br />
Mit Einführung des Wahlpflichtunterrichts ab dem 7.<br />
Jahrgang erhalten die SchülerInnen die Möglichkeit,<br />
den Lehrplan stärker an die eigenen Interessen anzupassen.<br />
Gemeinsam haben die LehrerInnen der Schule<br />
und die AusbilderInnen der Stadtwerke einen neuen<br />
Wahlpflichtunterricht entwickelt mit dem Ziel, die so<br />
genannten MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik) zu stärken und so<br />
Hemmschwellen gegenüber technischen Ausbildungsberufen<br />
zu senken. Der Fokus der Stadtwerke liegt darauf,<br />
sich als attraktives Unternehmen mit ebendiesen Ausbildungsberufen<br />
zu präsentieren und den eigenen Nachwuchs<br />
sicherzustellen.<br />
Das neu geschaffene Unterrichtsfach „Technik, Umwelt<br />
und IT“ integriert nun Ausbildungsinhalte in den Wahlpflichtunterricht<br />
ab dem 9. Jahrgang. Im wöchentlichen<br />
Wechsel findet der Unterricht in der Schule und in der<br />
Ausbildungswerkstatt der Stadtwerke statt. Ausgerüstet<br />
mit einem eigenen Werkzeugkoffer arbeiten die Schülerinnen<br />
und Schüler sich durch die Themengebiete<br />
„Grundlagen der Elektrotechnik“, „Haussteuerung“,<br />
„Programmierung einfacher Prozesse und Energieerzeugung,<br />
-verteilung sowie -verbrauch“. Frontalunterricht<br />
wird weitgehend vermieden. Stattdessen werden<br />
die Auszubildenden der Stadtwerke in den Unterricht<br />
eingebunden und leiten die SchülerInnen an ihren<br />
Arbeitsstationen an. So entsteht ein nahtloser Austausch<br />
zwischen SchülerInnen, Auszubildenden, LehrerInnen,<br />
AusbildungsleiterInnen und den MitarbeiterInnen der<br />
Stadtwerke. Die SchülerInnen erleben die Ausbildung<br />
und die Arbeit bei den Stadtwerken hautnah. •<br />
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