Ausgabe 01-2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gestalten und optimieren, das Zusammenleben neu denken<br />
und die Trends der Zukunft berücksichtigen. „Das<br />
war echt spannend. Endlich mal ein Projekt ganz ohne<br />
Anleitung und Vorgaben, alle Ideen haben wir selbst<br />
entwickelt und diskutiert. Das hat eigentlich am längsten<br />
gedauert!“, resümiert Kris die Planungsphase. Die Umsetzung<br />
ihrer Wohnvorstellung haben die Auszubildenden<br />
zunächst am Rechner konstruiert, sind anschließend<br />
am 3D-Modell kreativ<br />
geworden und haben<br />
dann ihre Ideen auch<br />
selbst in die Realität<br />
umgesetzt. „Das<br />
gedruckte 3D-Modell<br />
des Wohncontainers<br />
war wirklich ziemlich<br />
praktisch. Man kann<br />
den zur Verfügung<br />
stehenden Platz besser<br />
einschätzen und die<br />
Möbel immer wieder<br />
hin und her schieben,<br />
bis man die richtige<br />
Position gefunden<br />
hat. Der Einbau geht<br />
dann erstaunlich schnell“, sagt Kris. Neben den Lerninhalten<br />
zur Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik<br />
schafften es die Auszubildenden, einen leeren<br />
Wohncontainer in eine Studentenbude der Moderne<br />
zu verwandeln: cleverer Stauraum, intelligent vernetzte<br />
Technik und eine eigene Mini-Solaranlage auf dem<br />
Dach – hier möchte man gleich einziehen, sind sich die<br />
stolzen Umbauer einig. „Ganz nebenbei lernt man auch<br />
noch Dinge, die man sonst nicht lernt – eben alles, was<br />
mit dem Innenausbau zu tun hat. Und die intensive Zusammenarbeit<br />
als Team natürlich. Sich mit sechs Azubis<br />
abzustimmen war nicht immer einfach, hat uns aber<br />
ganz schön zusammengeschweißt“, erklärt Christopher.<br />
Gerade auf die ultimative Vernetzung kommt es an,<br />
denn die Digitalisierung wird mit zunehmender Geschwindigkeit<br />
alle Lebensbereiche umkrempeln und<br />
auch das Wohnen verändern. „Living on demand“ ist<br />
hier das Stichwort. Räume, die nur auf Abruf gebraucht<br />
werden, wie ein großes Esszimmer, ein Wohnzimmer<br />
mit Leinwand oder ein Büro könnten in Zukunft einfach<br />
gemietet werden. Und auch die Sharing-Community<br />
wächst. Über Gartengeräte, Nachbarschaftsdienstleistungen<br />
und Autos muss man nicht mehr selbst verfügen,<br />
sondern kann sie sich ganz einfach per App buchen.<br />
Flexibel sein<br />
Gemeinsam mit der ADLERSHORST Baugenossenschaft<br />
e.G. haben die Stadtwerke Norderstedt daraufhin<br />
ein Projekt begonnen, das die Trends des Wohnens in<br />
der Zukunft weiter erforschen soll. Mitbestimmung und<br />
Mitgestaltung sind dabei unbedingt notwendig, denn<br />
junge Leute wissen selbst am besten, wie sie in Zukunft<br />
wohnen wollen und welche Bedürfnisse sie haben. In<br />
einem Innovations-Workshop mit Auszubildenden<br />
und MitarbeiterInnen aus beiden Häusern entstehen<br />
erste Ansätze, Ideen und Lösungen für das Wohnen<br />
in der Zukunft, die vor allem eines deutlich machen:<br />
wir müssen flexibler werden. Das Wohnen der Zukunft<br />
fordert mehr Freiraum für Kommunikation, variable<br />
Grundrisse, autofreie Wohnquartiere, Klimaneutralität,<br />
eine durchmischte Nachbarschaft und kurze Wege. Es<br />
erfordert Mut, all diese Dinge gleichzeitig in den Blick zu<br />
nehmen, aber nur wer Bewährtes hinterfragt und Dinge<br />
verändert, kann damit neue Entwicklungen anstoßen. •<br />
v.l.n.r. Steven Krause, Gerrit Urban, Kris Wrage, Jan Owzareck,<br />
Ausbilder Stefan Bäumler, Vorne: Max Giese und Christopher Lange<br />
51