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Vom 13. bis 15. <strong>Juli</strong> wird „Bamberg<br />
zaubert“ 20 Jahre alt<br />
It's a Kind of<br />
Magic!<br />
„It´s a Kind of Magic!“, würde Queen-Sänger Freddy<br />
Mercury sicherlich anstimmen, hätte er „Bamberg<br />
zaubert“ jemals erlebt. Rund 200 000 Besucher lassen<br />
sich jedes Jahr von der einzigartigen Atmospähre<br />
des zweitgrößten Bamberger Festes verzaubern.<br />
Auch in diesem Jubiläumsjahr werden rund 500<br />
Straßenkünstler, Jongleure, Zauberer, Musiker, Feuerschlucker<br />
und Messerwerfer die Stadt und ihre<br />
Menschen in ihren Bann ziehen. Vom 13. bis 15. <strong>Juli</strong><br />
gilt dann nur ein Spruch: „Hokuspokus Fidibus, drei<br />
mal schwarzer Kater!“ Die FN sprach mit dem künstlerischen<br />
Leiter des Festivals, Markus Götz, der sich gegen<br />
Ende des Interviews in den Zauberer Zyculus verwandelte<br />
– und sogar seinen ersten Zaubertrick verriet...<br />
„Bamberg zaubert“ wird 20<br />
Jahre alt. Wird es eine Dokumentation<br />
über die Geburtsstunde<br />
und das Flüggewerden des populären<br />
Events geben?<br />
Markus Götz: Das ist nicht geplant.<br />
Wir werden natürlich zurückblicken<br />
und die Gründer dabei<br />
haben, also die Bamberger Zauberfreunde,<br />
diese Vereinigung des<br />
magischen Zirkels, und die Urväter<br />
des ganzen Festes.<br />
Sie sind selber Zauberer.<br />
Versuchen Sie doch mal die<br />
Faszination „Zauberei“ für uns<br />
Sterbliche zu erklären, obwohl<br />
wir doch alle wissen, dass wir<br />
bei der Zauberei gehörig hinters<br />
Licht geführt werden...<br />
Dieses „Hinters Licht geführt werden“<br />
ist genau der Punkt. Das hat<br />
etwas Kindliches: Die Menschen<br />
verlieren im Laufe ihres Lebens<br />
das Staunen. Sie möchten alles<br />
analytisch erklärt haben. Wenn<br />
man als Zauberer mit bestimmten<br />
Handgriffen, Tricks oder Geschicklichkeit<br />
die Menschen hinters Licht<br />
führt, dann kommt dieses kindliche<br />
Staunen wieder hoch – auch<br />
bei gestandenen Männern übrigens.<br />
Ich glaube, dass macht die<br />
Faszination der Zauberei allgemein<br />
und von „Bamberg zaubert“ aus.<br />
„Bamberg zaubert“ ist mit<br />
rund 200 000 Besuchern nach<br />
der Sandkerwa das größte Fest.<br />
Keine Angst, dass die Größe irgendwann<br />
einmal den ursprünglichen<br />
Charme erstickt?<br />
Das Fest ist ja nicht abgeriegelt.<br />
Man kann schlecht einschätzen,<br />
wie viele Menschen kommen. Das<br />
Schöne ist doch, dass alles offen<br />
ist. Sicherlich ist „Bamberg zaubert“<br />
über die Jahre enorm gewachsen.<br />
Wenn wir nicht so viele Besucher<br />
hätten, könnten wir auch nicht so<br />
vielen Künstlern aus der ganzen<br />
Welt eine Bühne bieten. Für die<br />
muss es sich doch auch lohnen.<br />
Wir bezahlen den Künstlern die<br />
Anreise, Kost und Logis, aber keine<br />
Gage. Und daher kommen die<br />
Künstler auch nur, wenn richtig<br />
was los ist.<br />
Wo zaubern Sie die Euros her,<br />
die so ein attraktives Festival sicherlich<br />
kostet?<br />
Das ist alles Sponsorengeld. Viele,<br />
viele kleine Sponsoren und wenige<br />
große Sponsoren ermöglichen, dass<br />
die Künstler auf diversen Bühnen<br />
auftreten können. Ein Schild an den<br />
Bühnen weist auf den jeweiligen<br />
Sponsor hin. Ferner werden Festabzeichen<br />
sowie Programmhefte auf<br />
dem gesamten Festivalgelände verkauft.<br />
Hier kann man als Besucher<br />
aktiv dafür sorgen, dass „Bamberg<br />
zaubert“ auch weiterhin kostenfrei<br />
angeboten werden kann.<br />
In dem populären Krimi von<br />
Harry Luck „Bamberger Zauber“<br />
wird aus „Bamberg zaubert“<br />
augenzwinkernd ein „Branco<br />
zaubert“, benannt - nach einem<br />
umstrittenen Sponsor. Ist ein solches<br />
Szenario vorstellbar?<br />
Das glaube ich nicht. Wir haben<br />
in Bamberg in den vergangenen<br />
Jahren immer auf viele Sponsoren<br />
und Menschen gesetzt, die<br />
uns unterstützen und etwas Gutes<br />
tun wollen. Bei uns stehen die Patenschaften<br />
im Vordergrund. Statt<br />
eines dominanten Hauptsponsors,<br />
der dem Festival auch noch seinen<br />
Namen gibt, setzen wir auf die vielen<br />
kleinen Firmen.<br />
Während des letztjährigen<br />
Festivals kam ein wenig Kritik<br />
auf, weil die Künstler keine Gagen,<br />
sondern nur ein Hutgeld<br />
von Zuschauern erhalten...<br />
Der Straßenkünstler ist es gewohnt<br />
auf der Straße zu arbeiten<br />
und auch von der Straße zu leben.<br />
Und die Künstler kommen auch<br />
deswegen zu uns. Denen ist dieses<br />
Prinzip bewusst. Und das ist auch<br />
bei anderen großen Straßenfestivals<br />
nicht anders. Aus meiner<br />
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