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Signalkongruenz - Institut für Psychologische Psychotherapie

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„Klassische“<br />

Klientenzentrierte<br />

<strong>Psychotherapie</strong><br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 1


Rogers-Theorie<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 2


Rogers: Therapietheorie<br />

• Rogers (1957) hat 6 Bedingungen beschrieben, die<br />

als therapeutic conditions <strong>für</strong> eine konstruktive Psy-<br />

chotherapie gegeben sein müssen:<br />

1. Zwei Personen nehmen Kontakt auf, sie gehen eine<br />

psychotherapeutische Beziehung miteinander ein.<br />

2. Eine dieser Personen, der Klient, ist inkongruent: Er<br />

ist mit sich selbst uneins, empfindlich, ängstlich.<br />

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Rogers: Therapietheorie<br />

3. Die andere Person, der Therapeut, ist in der Bezie-<br />

hung zum Klienten kongruent: Er ist „mit sich<br />

eins“, hat Zugang zu seinem Erleben, seinen Gefüh-<br />

len dem Klienten gegenüber.<br />

4. Der Therapeut empfindet unbedingte positive Wert-<br />

schätzung <strong>für</strong> den Klienten: Er ist in der Lage, die<br />

Person des Klienten und die vom Klienten geäußer-<br />

ten Inhalte anzunehmen, eigene Wertungen zurück-<br />

zustellen und sich auf den Klienten einzulassen.<br />

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Rogers: Therapietheorie<br />

5. Der Therapeut realisiert ein empathisches Verstehen<br />

des Klienten und erfasst so den inneren Bezugsrah-<br />

men des Klienten.<br />

Das, was er vom inneren Bezugsrahmen des Klien-<br />

ten, von dessen Gefühlen, Wahrnehmungen usw.<br />

verstanden hat, teilt er dem Klienten mit.<br />

6. Der Klient nimmt zumindest ansatzweise wahr, dass<br />

der Therapeut ihn empathisch versteht und unbe-<br />

dingt wertschätzt.<br />

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Therapeutic conditions<br />

• Diese „therapeutic conditions“ implizieren drei<br />

„therapeutische Basisbedingungen“ auf Therapeu-<br />

tenseite:<br />

– Kongruenz<br />

– Akzeptierung<br />

– Empathie<br />

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Therapeutic conditions<br />

• Sie implizieren auch drei Voraussetzungen auf<br />

Klienten-Seite:<br />

– Der Klient nimmt zum Therapeuten Kontakt<br />

auf, ist also in minimaler Weise beziehungsfä-<br />

hig.<br />

– Der Klient weist Inkongruenz auf und spürt<br />

dies, er weist damit zumindest minimalen Lei-<br />

densdruck auf.<br />

– Der Klient nimmt das Handeln des Therapeu-<br />

ten zumindest ansatzweise wahr.<br />

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Inkongruenz<br />

• Der zentrale Begriff der Störungstheorie bei Rogers<br />

ist der Begriff „Inkongruenz“.<br />

• Rogers nimmt ein zentrales menschliches Motiv an,<br />

das er als „Aktualisierungstendenz“ bezeichnet: all-<br />

gemeine Tendenz des Organismus, alle seine Fä-<br />

higkeiten zur Aufrechterhaltung, Förderung und<br />

Weiterentwicklung einzusetzen.<br />

• Aktualisierungstendenz ist damit das höchste Motiv<br />

in der Motivhierarchie.<br />

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Erfahrung<br />

• Der Organismus kann Erfahrungen machen.<br />

– Erfahrung ist dabei ein subjektiver Verarbei-<br />

tungs- und Konstruktionsprozess.<br />

• Die Person lebt nach Rogers in einer eigenen, indi-<br />

viduell erzeugten Welt, in einem „phänomenalen<br />

Feld“.<br />

• Dieses Feld wird vom „inneren Bezugssystem“ der<br />

Person bestimmt, von Wissen, Zielen, Bewertungen<br />

usw.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 9


Erfahrung<br />

• Der Organismus reagiert nicht auf „die Realität“,<br />

sondern auf die Wahrnehmung der Realität.<br />

• Diese wird durch das innere Bezugssystem mitbe-<br />

stimmt.<br />

• Der Organismus kann nun Erfahrungen daraufhin<br />

bewerten, ob sie zur Erhaltung und Förderung des<br />

Organismus dienlich sind oder nicht.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 10


Erfahrung<br />

• Ein Teil der Erfahrung kann symbolisiert werden<br />

und erreicht so den Status des Bewusstseins.<br />

• Symbolisierung kann akkurat geschehen oder „ver-<br />

zerrt“ werden.<br />

• Gefühle sind besonders relevante Aspekte von Er-<br />

fahrung: Gefühle weisen immer auf subjektive Re-<br />

levanzen von Erfahrungen hin.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 11


Erfahrung<br />

• Erfahrungen sind z.T. Selbsterfahrungen: Die Per-<br />

son macht Erfahrungen mit sich selbst.<br />

• Diese Erfahrungen bilden das Selbstkonzept oder<br />

„Selbst“.<br />

• Rogers nimmt an, dass der Organismus ein „need<br />

for positive regard“ aufweist.<br />

• Dieses Bedürfnis ist <strong>für</strong> die Entwicklung des<br />

Selbstwertes wesentlich.<br />

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Erfahrung<br />

• Erhält die Person positive Rückmeldung, insbeson-<br />

dere in Form von „unconditional positive regard“,<br />

dann entwickelt sich ein positiver Selbstwert.<br />

• Erhält sie jedoch negative Bewertungen oder be-<br />

dingte Anerkennungen, dann entwickelt sich ein<br />

negativer Selbstwert, der weitgehend von äußeren<br />

Anerkennungen abhängig ist.<br />

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Erfahrung<br />

• Selbstaktualisierungstendenz ist nach Rogers die<br />

Tendenz, den eigenen Selbstwert zu erhöhen.<br />

• Die Selbstaktualisierungstendenz kann nun mit der<br />

Aktualisierungstendenz in Konflikt geraten.<br />

• Dies ist z.B. der Fall, wenn eine Person versucht,<br />

ihren Selbstwert mit Hilfe von Strategien zu erhö-<br />

hen, die dem Organismus als Ganzem nicht gut tun,<br />

z.B. durch permanente Leistungsbemühungen.<br />

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Erfahrung<br />

• Stehen Selbstakzeptierungstendenz und Aktualisie-<br />

rungstendenz in Widerspruch, dann weist die Per-<br />

son eine Inkongruenz auf.<br />

• Eine Person kann dabei die Inkongruenz deutlich<br />

wahrnehmen: sie hat dann ein starkes Inkongruenz-<br />

Erleben.<br />

• Es gibt aber auch Personen, die Inkongruenzen gar<br />

nicht mehr wahrnehmen.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 15


Rogers-Theorie<br />

• Deutlich wird, dass Rogers versucht, eine universel-<br />

le Störungstheorie zu entwerfen, die <strong>für</strong> alle psychi-<br />

schen Störungen gelten soll.<br />

• Es gibt keine differentielle Störungstheorie.<br />

• Damit in Einklang entwickelt Rogers auch eine uni-<br />

verselle Therapie und keine störungsspezifischen<br />

Ansätze.<br />

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Basisvariablen<br />

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Basisvariablen<br />

• Empathisches Verstehen<br />

Verstehen des „inneren Bezugssystems“ des Klien-<br />

ten<br />

• Akzeptieren<br />

Akzeptieren der Person<br />

Rückstellen eigener Bewertungen bezüglich der In-<br />

halte<br />

• Kongruenz<br />

Zugang des Therapeuten zu sich selbst<br />

• Echtheit<br />

Therapeut wird vom Klienten als „echt“ wahrge-<br />

nommen<br />

• Signal-Kongruenz<br />

Stimmigkeit des Therapeuten auf verschiedenen<br />

Kommunikationskanälen<br />

• Transparenz<br />

Durchschaubarkeit therapeutischer Maßnahmen<br />

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• Rogers (1973):<br />

Empathisches Verstehen<br />

„Nach dieser Formulierung wäre es die Funktion des<br />

Beraters, soweit er dazu imstande ist, das innere Be-<br />

zugssystem des Klienten zu übernehmen, die Welt so zu<br />

sehen, wie der Klient sie sieht, den Klienten zu sehen,<br />

wie er sich selbst sieht, dabei alle Vorstellungen vom<br />

äußeren Bezugssystem abzulegen und dem Klienten et-<br />

was von diesem einfühlenden Verstehen mitzuteilen.“<br />

(S. 42)<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 19


Empathisches Verstehen<br />

• Empathisches Verstehen bedeutet somit, dass ein<br />

Therapeut „den inneren Bezugsrahmen“ des Klien-<br />

ten versteht, d.h., die Wünsche, Ziele, Motive, Ü-<br />

berzeugungen, die ein Klient hat.<br />

• Empathisches Verstehen bedeutet, „den Klienten<br />

aus dessen Voraussetzungen heraus zu verstehen“:<br />

zu verstehen, wie ein Klient die Welt sieht, warum<br />

er so fühlt, wie er fühlt und warum er so handelt,<br />

wie er handelt.<br />

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Empathisches Verstehen<br />

• Truax & Mitchell (1977) definieren empathisches<br />

Verstehen:<br />

„Ein genaues empathisches Verstehen beinhaltet die Fä-<br />

higkeit, sowohl die Gefühle als auch die Erfahrungen<br />

einer anderen Person, und auch deren Bedeutung und<br />

Relevanz, akkurat und sensibel erkennen und mitteilen<br />

zu können.“<br />

„Durch einen Prozess der probeweisen Identifikation<br />

versetzen wir uns in die Lage einer anderen Person und<br />

betrachten die Welt aus ihrem emotionalen und wahr-<br />

nehmendem Blickwinkel.“<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 21


Empathisches Verstehen<br />

„Weil wir nun aber nicht wirklich eine andere Person<br />

sein können, ist es uns möglich, sowohl „in“ einer ande-<br />

ren Person zu sein und trotzdem „außen vor“ zu blei-<br />

ben.“<br />

„Dadurch können wir die Bedeutung von Zorn, Furcht<br />

oder Freude der anderen Person fühlen, ihre Gedanken<br />

und Konsequenzen aufspüren, ohne dass wir von dem<br />

Erleben überwältigt werden.“<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 22


Empathisches Verstehen<br />

„Auf diese Weise können wir einen Beitrag leisten zur<br />

Erweiterung und Klärung des Bewusstseins der anderen<br />

Person hinsichtlich ihrer eigenen Erfahrungen und Ge-<br />

fühle.“<br />

„Dies ist das Resultat der Feinabstimmung zwischen ei-<br />

ner Identifikation mit einer anderen Person und der Ob-<br />

jektivität, die eine wahrhaft empathische Person aus-<br />

zeichnet.“<br />

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Empathisches Verstehen<br />

„Wenn wir Empathie zeigen, übernehmen wir die Rolle<br />

der anderen Person und leisten in dieser Rolle den Pro-<br />

zess der Selbstbearbeitung ein, als ob wir selbst die an-<br />

dere Person seien.“<br />

Und:<br />

„Um empathisch zu sein, müssen wir also die sinnvollen<br />

Mitteilungen einer anderen Person von denen trennen,<br />

die als Schutzschild oder gesellschaftliche Fassade auf-<br />

rechterhalten werden.“<br />

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Und:<br />

Empathisches Verstehen<br />

„Die wirklich empathische therapeutische Person zeigt<br />

nicht nur ein sensibles Verständnis <strong>für</strong> die manifesten<br />

Gefühle des Klienten, sondern bemüht sich auch um<br />

Klärung der durch Stimme, Gesten und inhaltliche Hin-<br />

weise gegebenen Andeutungen.“<br />

„Sowohl die akkurate Voraussage als auch die effektive<br />

Mitteilung des vom Klienten aktuell Erlebten und Ge-<br />

fühlten und somit dessen, was der Klient gesagt hätte,<br />

wäre er offener und weniger defensiv, charakterisiert die<br />

Qualität des empathischen Verstehens.“<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 25


Empathisches Verstehen<br />

• Empathisches Verstehen ist ein komplexer Vorgang<br />

und erfordert komplexe Fähigkeiten.<br />

• Davon später mehr.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 26


VEE-Skala<br />

Basisvariablen: VEE<br />

Stufe 2: Keine Verbalisierung der vom Klienten ausge-<br />

drückten persönlich-emotionalen Inhalte des<br />

Erlebens durch den Psychotherapeuten. Auch<br />

keine Äußerungen über irgendwelche vom<br />

Klienten vorgebrachten äußeren Sachverhalte.<br />

Die Äußerung besteht etwa aus einer Belehrung<br />

oder Ermahnung.<br />

Stufe 6: Verbalisierung eines oder einiger nebensächlicher<br />

vom Klienten ausgedrückten Erlebensinhalte.<br />

Es werden nicht diejenigen Erlebnisinhalte<br />

vom Psychotherapeuten verbalisiert, auf<br />

die der Klient in seiner Äußerung das Hauptgewicht<br />

legte; z.B. bezieht sich der Psychotherapeut<br />

ausschließlich auf einen Inhalt, den der<br />

Klient nur als Beispiel <strong>für</strong> den Hauptinhalt des<br />

Erlebens brachte.<br />

Stufe 8: Verbalisierung eines Teiles der wesentlichen,<br />

vom Klienten ausgedrückten persönlichemotionalen<br />

Inhalte des Erlebens durch Psychotherapeuten.<br />

– Es fehlen aber andere wesentliche<br />

Erlebnisinhalte.<br />

Stufe 12: Verbalisierung in genauer Form aller wesentlichen<br />

vom Klienten beäußerten persönlichemotionalen<br />

Inhalte des Erlebens durch den<br />

Psychotherapeuten.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 27


Basisvariablen: VEE<br />

• Beispiel <strong>für</strong> VEE-Stufe 10 aus TAUSCH (1973),<br />

Seite 83:<br />

Klient:<br />

„Ich hab` nicht einmal Lust, irgendwelche Sachen<br />

zu versuchen. Ich meine, wenn ich zu einer Arbeit<br />

gehe oder so, - ich – also – habe ich das Gefühl,<br />

dass ich versagen werde. Es ist schrecklich, aber...“<br />

Therapeut:<br />

„Es kommt Ihnen so vor, als wären Sie schon geschlagen,<br />

bevor Sie anfangen und dieses Gefühl<br />

lähmt Sie.“<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 28


Kongruenz<br />

Kongruenz<br />

Auf Seiten des Therapeuten bedeutet Kongruenz, dass<br />

der Therapeut Zugang hat zu seinen eigenen Gefühlen<br />

und Gedanken, die er dem Klienten und der therapeuti-<br />

schen Situation gegenüber hat. Er wehrt diese Gefühle<br />

usw. nicht ab, sondern kann sie wahrnehmen und verar-<br />

beiten, ja sogar <strong>für</strong> ein Verständnis des Klienten sowie<br />

ein Verständnis seiner eigenen Probleme nutzen<br />

(BIERMANN-RATJEN et al., 1989; LINSTER, 1980;<br />

ROGERS, 1982). Wesentlich ist, dass der Therapeut<br />

keine „Abwehrhaltung“ einnimmt (TRUAX & MIT-<br />

CHELL, 1971).<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 29


Echtheit<br />

Echtheit<br />

Echtheit des Therapeuten bedeutet etwas, das über Kon-<br />

gruenz hinausgeht: Der Therapeut hat hier die Intention,<br />

nicht nur Gefühle usw. zuzulassen und wahrzunehmen,<br />

sondern auch, den Klienten gegebenenfalls daran teil-<br />

nehmen zu lassen.<br />

Echtheit bedeutet somit, dass der Therapeut bereit ist,<br />

dem Klienten mitzuteilen, was in ihm vorgeht, falls der<br />

Klient dies möchte.<br />

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Echtheit<br />

Echtheit bedeutet auch, dass der Therapeut dem Klien-<br />

ten nichts vormacht, also nicht versucht, Gefühle zu<br />

verheimlichen oder vorzutäuschen.<br />

Der Therapeut soll, wie PFEIFFER (1982) sagt, nicht<br />

„hinter einer Fassade verschwinden“, er soll „als<br />

Mensch in Erscheinung treten“.<br />

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Echtheit<br />

TRUAX und MITCHELL (1971) vermuten, dass Echt-<br />

heit eine Art von „Hygiene-Variable“ ist: Sie muss in<br />

einem gewissen Ausmaß vorhanden sein, um (insbeson-<br />

dere <strong>für</strong> den Aufbau einer Arbeitsbeziehung) therapeu-<br />

tisch wirksam zu sein. Eine „Steigerung von Echtheit“<br />

über diesen wirksamen Punkt hinaus erhöht aber die<br />

therapeutische Effektivität nicht. Daher ist es auch sinn-<br />

voller zu sagen, ein Therapeut solle „nicht unecht“ sein,<br />

als zu sagen, ein Therapeut solle „echt“ sein.<br />

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<strong>Signalkongruenz</strong><br />

<strong>Signalkongruenz</strong><br />

Von der Perspektive des Klienten aus ist insbesondere<br />

die <strong>Signalkongruenz</strong> (vergl. ARGYLE, 1972; SCHE-<br />

RER, 1972) des Therapeuten wesentlich (GRAESSNER<br />

& HEINERTH, 1975). Das heißt, es ist wesentlich, ob<br />

der Klient den Therapeuten in dem, was er tut, als ein-<br />

heitlich und stimmig oder als unstimmig und wider-<br />

sprüchlich wahrnehmen kann. Signalinkongruent wird<br />

ein Therapeut dann, wenn er sog. Kanaldiskrepanzen<br />

aufweist, also z.B., wenn er dem Klienten mit zitternder<br />

Stimme und verkrampfter Haltung versichert, dass die<br />

Vorwürfe des Klienten ihn persönlich gar nicht berüh-<br />

ren.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 33


Transparenz<br />

Transparenz<br />

Transparenz bedeutet, dass die Therapie dem Klienten<br />

zugänglich ist, der Klient in alle therapeutischen Strate-<br />

gien und Prinzipien Einblick erhalten kann, wenn er das<br />

will, dass er die Therapie verstehen darf und soll (vergl.<br />

MAIWALD & FIEDLER, 1981). Transparenz bedeutet,<br />

dass der Therapeut im Umgang mit dem Klienten keine<br />

geheimen Pläne verfolgt, nicht versucht, ihn zu manipu-<br />

lieren (PFEIFFER, 1982).<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 34


Akzeptierung<br />

• Die Basisvariable „Akzeptanz“ ist kein einheitliches<br />

Konzept. Sie besteht aus mehreren Teilaspekten.<br />

• Akzeptierung bedeutet,<br />

– die Person des Klienten ernstzunehmen.<br />

– sich <strong>für</strong> sie zu interessieren.<br />

– sich auf sie einzulassen.<br />

– sie nicht wegen bestimmter Inhalte oder Ver-<br />

haltensweisen abzulehnen.<br />

• Akzeptierung bedeutet auch,<br />

– die vom Klienten geäußerten Inhalte anzuneh-<br />

men.<br />

– sie weder positiv noch negativ zu bewerten.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 35


Akzeptierung<br />

• Akzeptierung bedeutet im Wesentlichen, dass der<br />

Therapeut seine eigenen Bewertungen zurückstellen<br />

kann.<br />

• Akzeptierung bedeutet, die Person des Klienten und<br />

die vom Klienten geäußerten Inhalte nicht nach dem<br />

eigenen Motiv- und Wertesystem zu bewerten.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 36


Akzeptierung<br />

• Akzeptierung bedeutet nicht, dass der Therapeut das<br />

Verhalten des Klienten gut finden muss;<br />

• Akzeptieren bedeutet vielmehr, dass er das Verhal-<br />

ten des Klienten gar nicht bewertet, sondern nur<br />

versucht, es aus den Voraussetzungen des Klienten<br />

heraus zu verstehen.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 37


Akzeptierung<br />

• Akzeptieren bedeutet auch nicht, dass der Therapeut<br />

das Verhalten des Klienten nicht analysieren darf.<br />

• Der Therapeut darf z.B. erkennen, dass ein Klient<br />

nichts tut, andere Personen verprellt, sich ungünstig<br />

verhält usw.<br />

• Der Therapeut kann auch den Klienten mit all die-<br />

sen Aspekten konfrontieren.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 38


Akzeptierung<br />

• Damit dem Therapeuten ein Klienten-Verhalten ü-<br />

berhaupt als „dysfunktional“ auffallen kann,<br />

braucht der Therapeut einen Vergleichsmaßstab, ei-<br />

nen Maßstab darüber, was „funktional“ ist.<br />

• Ein Maßstab ist dabei das Bezugssystem des Klien-<br />

ten selbst: Der Klient will X, handelt aber so, dass<br />

er X nicht erreichen kann; damit ist dieses Handeln<br />

dysfunktional.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 39


Akzeptierung<br />

• Ein anderer möglicher Maßstab sind soziale Regeln:<br />

Der Klient weicht von sozialen Regeln ab und be-<br />

kommt dadurch Schwierigkeiten. Der Therapeut<br />

kann den Klienten darauf aufmerksam machen.<br />

• Der Therapeut kann aber auch seine eigenen Maß-<br />

stäbe als Standards benutzen: Er kann den Klienten<br />

darauf aufmerksam machen, dass der Klient, nach<br />

Ansicht des Therapeuten, so und so handeln könnte,<br />

aber nicht so handelt.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 40


Akzeptierung<br />

• Solche Maßstäbe und Standards dienen dem Thera-<br />

peuten aber nur dazu, auf mögliche Probleme des<br />

Klienten aufmerksam zu werden und den Klienten<br />

darauf aufmerksam zu machen.<br />

• Ob der Klient sich ändern will, ob er etwas als dys-<br />

funktional auffassen will, ob er einen Maßstab ak-<br />

zeptiert oder nicht, liegt aber allein in der Entschei-<br />

dung des Klienten.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 41


Akzeptierung<br />

• Der Therapeut hat kein Recht, den Klienten zu be-<br />

werten; er muss die Entscheidungen des Klienten<br />

akzeptieren.<br />

• Das heißt aber nicht, dass der Therapeut den Klien-<br />

ten nicht auf Aspekte aufmerksam machen darf; er<br />

darf ihn mit Konsequenzen seines Handelns, mit<br />

sozialen Normen und auch mit seiner eigenen<br />

Sichtweise konfrontieren.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 42


Akzeptierung<br />

• Entscheidet sich der Klient jedoch da<strong>für</strong>, eine ande-<br />

re Sichtweise zu haben, sollte der Therapeut dies<br />

akzeptieren.<br />

• Dies ist <strong>für</strong> Therapeuten aber wegen eigener Motive<br />

und Überzeugungssysteme nicht immer leicht.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 43


Konfrontation<br />

Als „Konfrontation“ werden solche Therapeuten-<br />

Äußerungen bezeichnet, in denen der Therapeut Diskre-<br />

panzen aufgreift oder thematisiert.<br />

Dabei kann es sich handeln um:<br />

1. Diskrepanzen innerhalb der verbalen Aussagen des<br />

Klienten: Zum Beispiel kann eine Diskrepanz deutlich<br />

werden zwischen der augenblicklichen Selbsteinschät-<br />

zung des Klienten und seinem Idealbild.<br />

2. Diskrepanzen zwischen dem verbalen und nonverbalen<br />

bzw. paraverbalen Ausdruck des Klienten, z.B.: Der<br />

Klient sagt mit zitternder, belegter Stimme, dass ihn<br />

ein Ereignis gar nicht berührt.<br />

3. Diskrepanzen zwischen der Selbsteinschätzung des<br />

Klienten und der Sichtweise des Therapeuten<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 44


Effekte der conditions<br />

• Die drei therapeutic conditions sollen bestimmte<br />

Arten von Effekten beim Klienten haben.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 45


Empathisches Verstehen<br />

• Empathisches Verstehen vermittelt dem Klienten<br />

die Erfahrung, verstanden zu sein: Dass es eine Per-<br />

son gibt, die den Klienten und dessen Bezugssystem<br />

versteht.<br />

• Dies kann bereits eine korrigierende Beziehungser-<br />

fahrung sein.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 46


Empathisches Verstehen<br />

• Empathisches Verstehen hilft dem Klienten, sein<br />

inneres Bezugssystem zu klären.<br />

Er setzt sich systematisch mit eigenen Gefühlen,<br />

Gedanken, Motiven, Zielen usw. auseinander.<br />

• Empathisches Verstehen erhöht die Selbstexplorati-<br />

on des Klienten.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 47


Empathisches Verstehen<br />

• WEXLER (1974) weist auf drei Funktionen des<br />

empathischen Verstehens hin:<br />

1. Aufmerksamkeitssteuernde Funktion:<br />

Der Therapeut lenkt die Aufmerksamkeit des Klien-<br />

ten auf bestimmte Informationen und ermöglicht<br />

dem Klienten so eine angemessene Informations-<br />

verarbeitung: Der Klient kann bestimmte Informati-<br />

onen beachten, in bestehende Schemata integrieren<br />

oder ist u.U. gezwungen, neue Schemata aufzubau-<br />

en.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 48


Empathisches Verstehen<br />

2. Hilfe bei der Strukturierung von Information:<br />

Der Therapeut nimmt durch seine empathische Re-<br />

aktion auch eine (vorläufige) Strukturierung von In-<br />

formation vor (Betonung bestimmter Aspekte,<br />

Weglassen anderer, Stiften von Zusammenhängen,<br />

usw.). Dies erleichtert dem Klienten eine Differen-<br />

zierung und Integration von Information. Der Klient<br />

wird auf Zusammenhänge, Widersprüche, eigene<br />

Schlussfolgerungen usw. aufmerksam, die ihm ohne<br />

die Aussage des Therapeuten entgangen wären.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 49


Empathisches Verstehen<br />

3. Aktivierung von Gedächtnisbeständen:<br />

Durch die Aussagen des Therapeuten werden be-<br />

stimmte, (problemrelevante) Informationen im<br />

Langzeitspeicher aktiviert und dem Klienten so<br />

wieder verfügbar: Er kann sie zur Verarbeitung ak-<br />

tueller Information, zum Aufbau und zur Verände-<br />

rung von Schemata nutzen.<br />

Damit nimmt WEXLER bereits eine starke Steue-<br />

rung des Klientenprozesses durch therapeutische In-<br />

terventionen an.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 50


Akzeptierung<br />

• Akzeptierung fördert den Aufbau einer vertrauens-<br />

vollen Therapeut-Klient-Beziehung: Der Klient<br />

fühlt sich angenommen in der Beziehung und hat<br />

den Eindruck, dass er dem Therapeuten alles sagen<br />

kann.<br />

• Dadurch, dass der Klient dem Therapeuten alles sa-<br />

gen kann, ohne bewertet zu werden, nimmt seine<br />

Tendenz zu, sich problematischen Inhalten zuzu-<br />

wenden und diese dem Therapeuten mitzuteilen.<br />

• Die Selbstexploration des Klienten steigt.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 51


Akzeptierung<br />

• Durch Akzeptierung werden Wünsche des Klienten<br />

nach Anerkennung „gesättigt“: Sie nehmen damit in<br />

der therapeutischen Beziehung an Bedeutung ab.<br />

Dadurch kann sich der Klient verstärkt problemati-<br />

schen Inhalten zuwenden.<br />

• Der Klient lernt durch die Akzeptierung des Thera-<br />

peuten, dass Inhalte „ok“ sind, normal sind, dass<br />

man sie betrachten und bearbeiten kann. Damit<br />

nimmt die Vermeidungstendenz des Klienten ab.<br />

© IPP 2001 Prof. Dr. Rainer Sachse 52


Akzeptierung<br />

• Durch die Realisation von Akzeptierung und Empa-<br />

thischem Verstehen lernt der Klient die Unterschei-<br />

dung von „psychologischen Fakten“ und Bewertun-<br />

gen.<br />

• Klienten mischen oft psychologische Fakten und<br />

Bewertungen sehr stark:<br />

„Ich kann X nicht und deshalb bin ich ein Versa-<br />

ger“; „ich tue Y und deshalb bin ich unmoralisch.“<br />

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Akzeptierung<br />

• In der Therapie lernt der Klient, dass bestimmte<br />

„psychologische Fakten“ und deren Bewertung<br />

zwei Aspekte sind und auseinander gehalten werden<br />

können.<br />

• Der Klient kann sehen, dass er „X nicht kann“, dass<br />

dies aber keineswegs bedeutet, dass er ein Versager<br />

ist, sondern dass er auch selbst akzeptieren kann,<br />

dass er X nicht kann.<br />

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Kongruenz<br />

• Die Kongruenz / Echtheit des Therapeuten gibt dem<br />

Klienten das Gefühl, dass der Therapeut authentisch<br />

ist.<br />

Der Klient entwickelt damit den Eindruck, dass<br />

man dem Therapeuten vertrauen kann.<br />

Dies ist sehr wesentlich zum Aufbau einer therapeu-<br />

tischen Allianz.<br />

Entwickelt der Klient kein Vertrauen zum Thera-<br />

peuten, ist es unwahrscheinlich, dass eine konstruk-<br />

tive inhaltliche Arbeit zustande kommt.<br />

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Effekte <strong>für</strong> den Therapeuten<br />

• Die therapeutic conditions haben aber auch Effekte<br />

auf den Therapeuten.<br />

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Akzeptierung<br />

• Akzeptiert der Therapeut den Klienten, d.h., stellt er<br />

seine eigenen Bewertungen zurück, wird er offen<br />

<strong>für</strong> die vom Klienten kommende Information.<br />

• Würde der Therapeut die Information bewerten,<br />

würde er anfangen, sie selektiv zu verarbeiten.<br />

• Damit könnte er den Klienten aber nicht mehr ver-<br />

stehen.<br />

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Empathisches Verstehen<br />

• Empathisches Verstehen ist die Grundlage da<strong>für</strong>,<br />

dass ein Therapeut ein „Modell über den Klienten<br />

aufbauen kann“.<br />

• Dadurch verbessert der Therapeut im Laufe der Zeit<br />

auch sein Verstehen des Klienten immer mehr.<br />

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Empathisches Verstehen<br />

• Empathisches Verstehen erleichtert in der Regel<br />

auch Akzeptierung: Wenn ich verstehe, warum eine<br />

Person so handelt wie sie handelt, wenn ich ihre<br />

Motive verstehe, dann fällt es mir auch leichter, das<br />

Handeln der Person zu akzeptieren.<br />

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Kongruenz<br />

• Hat ein Therapeut Zugang zu eigenen Gefühlen,<br />

dann kann er auch spüren, was ein Klient in ihm<br />

auslöst.<br />

• Damit kann er etwas über seine eigenen Schemata<br />

lernen, die vom Klienten ausgelöst werden.<br />

• Damit kann er aber auch etwas über den Klienten<br />

lernen: Darüber, was der Klient mit ihm macht, wie<br />

der Klient handelt usw.<br />

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Therapeutische Effekte<br />

• Es sollten im Therapieprozess bestimmte Verände-<br />

rungen beim Klienten auftreten:<br />

– Der Klient beschäftigt sich zunehmend mit sich<br />

selbst, mit seinen Zielen, Motiven usw. Er ori-<br />

entiert sich zunehmend stärker internal.<br />

– Er setzt sich zunehmend mit bisher vermiede-<br />

nen Selbst-Aspekten auseinander.<br />

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Therapeutische Effekte<br />

– Der Klient nimmt Aspekte wahr, die er bisher<br />

vermieden hatte; diese können <strong>für</strong> ihn unange-<br />

nehm und schmerzlich sein. Dies bedeutet, dass<br />

sich der emotionale Zustand des Klienten in<br />

der Therapie vorübergehend verschlechtern<br />

kann.<br />

– Inkongruenzen, Konflikte, Unzufriedenheiten<br />

usw. werden Klienten zunehmend deutlich. Der<br />

Klient erarbeitet ein zunehmend klares Prob-<br />

lembewusstsein.<br />

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Therapeutische Effekte<br />

– Der Klient klärt <strong>für</strong> sich immer stärker eigene<br />

Gefühle und eigenes Erleben. Er kann Gefühle<br />

immer mehr zulassen, kann ihren Kontext ana-<br />

lysieren und ihre Bedeutung <strong>für</strong> sich verstehen.<br />

– Der Selbstwert steigt; er kann sich und auch<br />

problematische Aspekte immer besser „anneh-<br />

men“.<br />

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Therapeutische Effekte<br />

– Der Klient wehrt Erfahrungen zunehmend we-<br />

niger ab. Er repräsentiert eigene Schemata und<br />

die Realität zunehmend genauer.<br />

– Der Klient klärt seine Ziele und entwickelt eine<br />

Repräsentationen davon, was ihm zentral wich-<br />

tig ist.<br />

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