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PATIENTENAKTEN (II) Verrät die Praxis-EDV ... - E-Health-Com

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ÄRZTENETZE<br />

NETZE IM UMBRUCH Die Szene der Ärztenetze spürt den politischen<br />

Umbruch im Gesundheitswesen besonders massiv. Auch IT-seitig ist einiges im Fluss. Spezialsoftware<br />

für Ärztenetze muss immer mehr Ansprüche erfüllen –und tut das auch.<br />

14 EHEALTHPRAXIS<br />

Auf eine Frage hat Dr.Thomas<br />

Bahr vomAmberger<br />

Ärztenetz UGOM keine<br />

Antwort parat. „Wie viele<br />

Dokumente wir online<br />

im Netz verschicken? Das weiß ich<br />

wirklichnicht. Es sind massenhaft.“<br />

Das Ärztenetz UGOM gehört mit seinen<br />

93 niedergelassenen Ärzten, zwei<br />

Krankenhäusern<br />

und zwei MedizinischenVersorgungszentren<br />

seit Jahren<br />

zu den großen Aushängeschildernunter<br />

den deutschen<br />

Ärztenetzen. Nur<br />

wenige andere Netze<br />

treten so konsequent<br />

und so souverän als Verhandlungspartner<br />

der Krankenkassen auf.<br />

Nur wenige andere Netze haben eine<br />

so große Erfahrung mit der digitalen<br />

Vernetzung.<br />

UGOM arbeitet mit der Vernetzungslösung<br />

comdoXX, <strong>die</strong> vondem<br />

Unternehmen medatiXX angeboten<br />

wird. Schon vorJahren hat man sich<br />

in Amberg für <strong>die</strong>se dezentrale Netzakte<br />

entschieden. Die Daten folgen<br />

dem Patienten: Bewegt sich ein Patient<br />

von einem Netzarzt zu einem<br />

anderen, dann werden Diagnosen,<br />

Labordaten und andere Informationenindem<br />

Augenblickbeim zuweisenden<br />

Kollegen angefordert, in dem<br />

sichder Patient in der neuen Arztpraxis<br />

vorstellt. Das Einlesen der Krankenversichertenkarte<br />

des Patienten<br />

ist das Signal, mit dem der Abrufprozess<br />

gestartet wird.<br />

„Für UGOM haben wir einen gemeinsamen<br />

Datensatz definiert, der<br />

bei jeder Überweisung übermittelt<br />

wird. Zusätzlich können fakultativ<br />

weitere<br />

Daten übertragenwerden,<br />

wenn <strong>die</strong><br />

jeweiligen Ärzte<br />

das miteinanderbilateralabsprechen“,erläutert<br />

Bahr. Der<br />

Vorteil <strong>die</strong>ser Lösung: Es gibt keinen<br />

zentralen Server,der bezahlt oder aktuell<br />

gehalten werden muss.Die Patientendaten<br />

bleiben in den <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>EDV</strong>-Systemen. Wenn sich bei dem<br />

einen Arzt ein relevanter Befund verändert,<br />

wird <strong>die</strong>se Veränderung bei<br />

allen Ärzten, <strong>die</strong> an der Behandlung<br />

<strong>die</strong>ses Patienten beteiligt sind, automatisch<br />

mitvollzogen. Eine doppelte<br />

Dokumentation gibt es nicht.<br />

Wenn sich ein Befund<br />

verändert, können das<br />

alle an der Behandlung<br />

beteiligten Ärzte nachvollziehen.<br />

VORAUSSETZUNG für <strong>die</strong>se<br />

hochintegrierte Lösung wareine Vereinheitlichung<br />

der Softwarelandschaft:<br />

Zwei Drittel der UGOM-Netzärzte<br />

arbeiten mit PDE Topvon Pie<br />

Data, das mittlerweile zu dem Unter-<br />

nehmen MCS und damit zur medatiXX<br />

gehört. Die anderen Ärzte haben<br />

andere medatiXX-Systeme, meist<br />

MCS Isynet.<br />

EINEVEREINHEITLICHUNG der<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>EDV</strong>-Systeme ist auchbei dem<br />

zweiten großen Anbieter im Markt<br />

Standard: Die <strong>Com</strong>puGROUP bietet<br />

ihre zentrale Netzakte Cordoba an.<br />

Die diversen <strong>Praxis</strong>-<strong>EDV</strong>-Hersteller<br />

des Konzerns haben eine tiefe Integration<br />

vonCordoba realisiert, nicht<br />

aber andere Unternehmen. Die Urologische<br />

Netzwerk Organisation<br />

(UNO) beispielsweise ist ein Cordoba-Netz,<br />

das urologische Praxen mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten verbindet,<br />

<strong>die</strong> in einem Radius von 50<br />

Kilometern um das Städtchen<br />

Michelstadt herum in Bayern und<br />

Hessen angesiedelt sind.<br />

Auch <strong>die</strong>ses Netzwerk will nicht<br />

nur kommunizieren, sondern auch<br />

ein eigenständiger Verhandlungspartner<br />

der Krankenkassen werden. Konkret<br />

verhandelt man gerade mit der<br />

AOK, wie Netzkoordinator Dr.Alwin<br />

Weber berichtet. Wiegenau das Verhältnis<br />

mit der AOKamEnde vertraglich<br />

gestaltet werden soll, ist noch<br />

nicht klar: „Am liebsten wäre uns für<br />

den Anfang ein unbürokratischer<br />

Projektvertrag“, so Weber.Alternativ<br />

käme ein Facharztvertrag nach§73c<br />

infrage. „Das scheint aber nicht so<br />

richtig vorwärtszukommen“, hat We-<br />

> ILLUSTRATION: SHUTTERSTOCK

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