SGIM Bulletin 2-2010 - Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin
SGIM Bulletin 2-2010 - Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin
SGIM Bulletin 2-2010 - Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EDITORIAL<br />
Vielfalt der <strong>Innere</strong>n <strong>Medizin</strong>:<br />
berufliche Attraktion, aber auch<br />
standespolitische Herausforderung<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Bürgi<br />
Präsident<br />
Vorsitzender <strong>SGIM</strong>-Präsidium<br />
«Die Internistin»/«den Internisten»* gibt es nicht. Nach der<br />
Weiterbildung steht dem Facharzt <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> eine Vielfalt<br />
von unterschiedlichen beruflichen Tätigkeitsmöglichkeiten (im<br />
Spital oder in der Praxis, als Allgemeininternist oder als internistischer<br />
Teil- oder Vollzeit-Spezialist, als Kliniker, Lehrer oder<br />
Forscher) offen, wie sie kaum ein anderer Bereich der <strong>Medizin</strong><br />
bietet.<br />
Diese Vielfalt der möglichen Tätigkeiten im Rahmen des<br />
Faches «<strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong>» ist bestimmt mit ein wichtiger Grund<br />
da<strong>für</strong>, dass sich so viele junge Kollegen nach dem <strong>Medizin</strong>studium<br />
<strong>für</strong> eine internistische Laufbahn entscheiden, und dass<br />
so viele Internisten mit Befriedigung und Enthusiasmus über<br />
ihren Beruf sprechen.<br />
Vielfalt – Attraktion und Herausforderung<br />
Die <strong>SGIM</strong> als nationale internmedizinische Fachgesellschaft ist<br />
sich sehr wohl bewusst, welch grosse Attraktion <strong>für</strong> unser Fach<br />
die genannte Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten innerhalb<br />
der <strong>Innere</strong>n <strong>Medizin</strong> darstellt.<br />
Für die <strong>SGIM</strong> bedeutet die Vielfalt der inneren <strong>Medizin</strong> aber<br />
nicht nur Attraktion, sondern auch Herausforderung: Die <strong>SGIM</strong><br />
hat die Aufgabe, die Interessen der Internisten jeglicher beruf -<br />
2 <strong>SGIM</strong>-BULLETIN 2 • <strong>2010</strong><br />
lichen Ausrichtung wahrzunehmen. Das ist nicht immer ganz<br />
einfach: Zwar verbindet die vielen erwähnten Internistengruppen<br />
alle ein grundlegendes gemeinsames Interesse an <strong>Innere</strong>r <strong>Medizin</strong>.<br />
Daneben haben sie jedoch gruppenspezifische Interessen,<br />
die sehr unterschiedlich sein können: Ein allgemeininternistischer<br />
Einzelpraktiker zum Beispiel hat teilweise ganz andere<br />
Anliegen als ein Assistent in Weiterbildung zum Internisten<br />
oder ein akademisch tätiger Spitalinternist. Entsprechend verschieden<br />
sind die Erwartungen der einzelnen Internistengruppierungen<br />
gegenüber ihrer Muttergesellschaft <strong>SGIM</strong>.<br />
<strong>SGIM</strong>-Leitung, Geschäftsstelle und Vorstand stehen deshalb<br />
vor der Aufgabe, eine Vielzahl von internistischen Gruppierungen<br />
bzw. deren Anliegen gleich nachhaltig zu unterstützen.<br />
In einer Zeit, in der alle durch ihre klinische Tätigkeit und die<br />
zunehmende administrative Belastung immer mehr gefordert<br />
werden und <strong>für</strong> Standespolitik immer weniger freiwillige personelle<br />
Valenzen zur Verfügung stehen, ist dies manchmal kein<br />
leichtes Unterfangen.<br />
Fortlaufende Analyse erlaubt optimalen<br />
Einsatz der <strong>SGIM</strong>-Mittel<br />
Um die geschilderten zahlreichen und – wie beschrieben – zum<br />
Teil sehr unterschiedlichen Probleme mit den beschränkten zur<br />
Verfügung stehenden <strong>SGIM</strong>-Mitteln möglichst optimal zu bewältigen,<br />
legen wir in der <strong>SGIM</strong>-Leitung in einer fortlaufenden<br />
Analyse und Planung fest, wo wir allein zuständig sind und<br />
agieren wollen, und wo wir zur Problemlösung im Sinne der<br />
Kon zentration (und des oekonomischen Einsatzes) der Kräfte<br />
gemeinsam mit anderen Partnern vorgehen wollen. Ein paar<br />
Beispiele sollen dies illustrieren:<br />
– Die Verwaltung unseres Facharzttitels, unserer Weiterund<br />
Fortbildung, sind <strong>SGIM</strong>-Kerngeschäfte. Bei der<br />
Lösung damit verbundener Probleme ist die <strong>SGIM</strong><br />
immer federführend selbst zuständig.<br />
– Für die «gewerkschaftliche» standespolitische<br />
(z. B. tarifpolitische) Interessenvertretung der Hausärzte<br />
ist es vorteilhaft, wenn alle Hausärzte (Internisten,<br />
Allgemeinmediziner, Pädiater) vereint auftreten.<br />
Die <strong>SGIM</strong> hat deshalb dem neu gegründeten<br />
Hausärzteverband die Kompetenz, interessierte hausärztlich<br />
tätige <strong>SGIM</strong>-Mitglieder diesbezüglich zu vertreten,<br />
übertragen.