IFachbeitrag - Dr. Gerhard Iglhaut
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_Nahezu 80 Prozent der Patienten zeigen beim<br />
Sprechen und Lachen Anteile der approximalen Gingiva<br />
oder den vollständigen girlandenförmigen Verlauf<br />
der Gingiva. 1 Eine perfekte Frontzahnästhetik<br />
definiert sich nicht ausschließlich vom Erscheinungsbild<br />
der klinischen Zahnkronen („weiße<br />
Ästhetik“), sondern ebenso maßgeblich vom harmonischen<br />
Verlauf gingivaler Strukturen („rosa<br />
Ästhetik“). Die Restauration unästhetischer Frontzähne<br />
umfasst meist die Korrektur von Zahnhartsubstanz<br />
und umgebender Weichgewebe. Dies begründet<br />
die zunehmende Bedeutung der plastischen/ästhetischen<br />
Parodontalchirurgie in den<br />
letzten 20 Jahren.<br />
Mit der Entwicklung von Techniken der Rezessionsdeckung<br />
freiliegender Wurzeloberflächen lassen<br />
sich Weichgewebsverluste mit hoher Vorhersehbarkeit<br />
regenerieren. 2,3,4,5,6 Präparierte Wurzeloberflächen<br />
jedoch verhinderten die plastische Deckung<br />
von Wurzeloberflächen und damit die Wiederherstellung<br />
der harmonischen Gingivakontur. Der<br />
nachfolgende Fallbericht demonstriert die Möglichkeit<br />
des Wiederaufbaus von Weichgewebe vormals<br />
restaurierter Wurzeloberflächen nach Entfernung<br />
der Kronen.<br />
_Fallbericht<br />
Die 42-jährige Patientin äußerte bei ihrem Hauszahnarzt<br />
(Prothetiker) ihre Unzufriedenheit über die<br />
vorhandenen Frontzahnkronen 11,12, 21 und 22.<br />
Die Zähne 12 und 22 erschienen ihr zu lange, die<br />
dunklen Kronenränder empfand sie sehr kompromittierend<br />
(Abb.1). Sie wünschte sich die Entfernung<br />
o.g. Restaurationen und eine Neuversorgung<br />
mit einem natürlichen und ästhetischen Aussehen.<br />
Die klinische Untersuchung und Ästhetikanalyse ergab<br />
einen dento-gingivalen Komplex von 3 mm<br />
(Normal Crest-Typ nach Kois 7 ) und eine hohe Lachlinie<br />
(Abb.9). Die methodische Analyse muss in einer<br />
logischen Reihenfolge vorgenommen werden und<br />
hat ihren Ausgangspunkt mit der Festlegung der<br />
idealen Schneidekantenposition der mittleren<br />
Schneidezähne (Inzisallinie 8,10 ). Im Idealfall sollte<br />
diese Linie mit Bipupillarlinie und Mundwinkelgeraden<br />
parallel verlaufen. Die bestimmenden Faktoren<br />
der Schneidekantenposition sind Alter und Geschlecht<br />
des Patienten, Länge und Kurvatur der<br />
Oberlippe sowie die Wünsche des Patienten. 9 Für die<br />
Patientin ergab sich eine Schneidezahndarstellung<br />
bei entspannter Oberlippe von 3–3,5 mm. Gemäß<br />
den Parametern dentaler Ästhetik entsprachen die<br />
klinischen Kronen der Zähne 11,13,21 und 23 dem<br />
Normbereich, die Kronen 12 und 22 waren ca. 3 mm<br />
zu lang. Die gingivalen Zenite der Zähne 11,13,21<br />
und 23 waren auf gleichem Niveau und somit akzeptabel.<br />
Die Zenite der lateralen Schneidezähne<br />
sollten etwa 0,5–1 mm koronal unter der Gingivali-<br />
Fachbeitrag _ Parodontalchirurgie I<br />
cosmetic<br />
dentistry 2_2004<br />
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