ASF-Berlin Newsletter April 2012
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<strong>ASF</strong>-<strong>Berlin</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen<br />
<strong>Newsletter</strong> <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Wa(h)re Schönheit?<br />
Schönheitsoperationen im Kontext des gesundheitlichen Verbraucherschutzes<br />
von Mechthild Rawert<br />
Der Skandal über die kriminellen<br />
Machenschaften des<br />
Brustimplantateherstellers<br />
PIP war Anlass für mich, im<br />
Rahmen des Tempelhof-<br />
Schöneberger Frauenmärzes<br />
eine Veranstaltung zum<br />
Thema Schönheitsoperationen im Frauenkulturzentrum<br />
BEGINE zu organisieren. Eingeladen hatte ich Susan-<br />
ne Mauersberg, Gesundheitsreferentin vom Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband und Andrea Fabris von<br />
der Unabhängigen Patientenberatung.<br />
Angesichts von über 700 000 Eingriffen jährlich muss<br />
das Thema Schönheitsoperationen auf die Agenda.<br />
Nicht erst der PIP-Skandal macht deutlich, dass der<br />
Wunsch nach Schönheit, nach jugendlichem und vitalem<br />
Aussehen schnell in einem gesundheitlichen und<br />
finanziellen Fiasko enden kann. Denn die Gesetzliche<br />
Krankenkasse trägt - von mir mit beschlossen - bei<br />
nicht-medizinisch bedingten Schönheitsoperationen<br />
weder die Kosten noch das finanzielle Risiko, wenn im<br />
Nachhinein Schäden entstehen.<br />
Der Deutsche Bundestag hat schon einiges getan: Verboten<br />
wurde eine „Vorher-Nachher-Fotowerbung“<br />
durch die ÄrztInnen, es besteht eine zwingende Pflicht<br />
der Einwilligung von Erziehungsberechtigten für Operationen<br />
anstrebende Minderjährige. Ein von mir federführend<br />
erstellter und bereits in 1. Lesung beratener<br />
Antrag mit einem umfangreichen Maßnahmepaket fiel<br />
in der letzten Legislaturperiode leider der Diskontinuität<br />
anheim.<br />
Terminhinweis: Gesund älter werden aber wie?<br />
Gesund älter werden, aber wie? Diese Frage diskutieren<br />
mit Ihnen:<br />
Thomas Isenberg, MdA, gesundheitspolitischer Sprecher<br />
der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus <strong>Berlin</strong>,<br />
Frau Prof. Dr. med. Elisabeth Steinhagen-Thiessen,<br />
Ärztliche Leitung Evangelisches Geriatriezentrum <strong>Berlin</strong>,<br />
Prof. Dr. med. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für<br />
Gynäkologie, Charité, Olaf Theuerkauf, Vorstand der<br />
Schönheitschirurgie ist ein verwirrender Begriff - der<br />
Markt dafür ist allerdings ein Millionengeschäft! Auf<br />
diesem Markt agieren viele MedizinerInnen, obwohl sie<br />
keine Weiterbildung zur FachärztIn für Plastische und<br />
Ästhetische Chirurgie absolviert haben. Der Rat von<br />
Susanne Mauersberg daher: Überprüfen Sie die Qualifikationen<br />
des/der OperateurIn im Vorfeld genauestens.<br />
Wichtig ist auch nach der Haftpflichtversicherung der<br />
ÄrztInnen zu fragen, denn diese müssen der Ärztekammer<br />
nicht anzeigen, wenn sie keine Haftpflichtversicherung<br />
mehr haben. Sollten gesundheitliche Schäden<br />
aufkommen, kann ganz schnell noch ein finanzieller<br />
hinzukommen! Sie plädiert für eine verpflichtende unabhängige<br />
Beratung mit angemessenen Fristen. Frauen<br />
und Männer, die einen operativen Eingriff machen<br />
lassen wollen, sollen die Gelegenheit haben, in Ruhe<br />
über Risiken und Auswirkungen der gewünschten<br />
Schönheitsoperation nachdenken können. Andrea<br />
Fabris kennt das Leid der Betroffenen. In die Beratungsstellen<br />
kommen immer wieder PatientInnen, die<br />
vor der Operation nicht ausreichend informiert wurden<br />
und dies auch nicht eingefordert hatten.<br />
Der PIP-Skandal hat nicht nur die Frauen mit Brustimplantaten<br />
verunsichert sondern auch die vielen, die andere<br />
Medizinprodukt wie z.B. künstliche Gelenke operiert<br />
bekommen haben und im Nachhinein festgestellten,<br />
dass diese Medizinprodukte fehlerhaft sind. Aus<br />
diesem Grunde begrüßt sie den Antrag der SPD-<br />
Bundestagsfraktion, der die Verbesserung der Sicherheit<br />
von Medizinprodukten in den Mittelpunkt stellt,<br />
sehr.<br />
Stiftung Männergesundheit<br />
19. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, 19:30 – 21:00 Uhr<br />
Abgeordnetenhaus <strong>Berlin</strong>, Raum 304<br />
Niederkirchnerstr. 3-5, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Begrüßung und Moderation:<br />
Barbara Scheffer, Stellv. <strong>ASF</strong>-Vorsitzende <strong>Berlin</strong><br />
Boris Velter, Vorsitzender der ASG <strong>Berlin</strong>