Ärzteblatt November 2004 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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Firmen zeigte sich bei höherer Dosiseffizienz im Durchschnitt<br />
ein um 20 mGy geringerer Meßwert für CT-Geräte mit Festkörperdetektoren.<br />
Keine signifikanten Meßwertunterschiede ergab die Studie<br />
zwischen Geräten mit unterschiedlicher Detektoranordnung<br />
bzw. Geometrie.<br />
Einen weit höheren Einfluß als die technischen Gegebenheiten<br />
hatten die durch die Anwender selbst bedingten Einflußmöglichkeiten.<br />
So zeigte z.B. der Vergleich der jeweils für die Region der<br />
Schädelgrube erhaltenen Meßwerte identischer Geräte bei<br />
zwei verschiedenen Anwendern um das neunfache differierende<br />
Meßwerte. Die Ursache fand sich in den durch die Betreiber<br />
eingestellten Scanparameter: So wurde bei dem einen<br />
Gerät ein mAs-Produkt von 550 mAs verwendet, wohingegen<br />
das andere mit 210 mAs auskam.<br />
Angesichts solcher Unterschiede stellt sich die Frage nach der<br />
Rechtfertigung.<br />
Wegen des Zusammenhangs zwischen Strahlungsdosis und<br />
Bildqualität wurde ein Vergleich der Bildqualität verschiedener<br />
CT-Aufnahmen organisiert. Dazu wurden ausgewählte<br />
CT-Bilder mit besonders auffälligen, extremen Meßwerten<br />
von erfahrenen Radiologen im Rahmen der Arbeit der Ärztlichen<br />
Stelle hinsichtlich ihrer Bildqualität beurteilt. Insgesamt<br />
wurden die Bilder hinsichtlich der Bildqualität als „gut bis<br />
ausreichend“ bewertet. Es fiel dabei auf, daß das Verhältnis<br />
von applizierter Dosis zu dargestellter Bildqualität bei diesen<br />
Aufnahmen nicht optimal war. So führte bei einem großen<br />
Teil der Bilder entweder eine zu geringe oder eine zu hohe<br />
applizierte Dosis zu einem Verlust diagnoserelevanter Bildstrukturen.<br />
In Anbetracht dieser Meßwertunterschiede stellt sich die Frage<br />
nach dem Einfluß auf das Strahlenrisiko für den Patienten,<br />
nach der eigentlichen Patientendosis (effektive Dosis).<br />
Diese wurde exemplarisch für besonders extreme Meßwerte<br />
mit Hilfe einer speziellen Software (STAMM, G. et al.: CT-<br />
Expo V 1.0. Software zur Berechnung von Patientendosiswerten<br />
bei CT-Untersuchungen. Medizinische Hochschule<br />
Hannover, Abt. Radiologie, 2001) ermittelt. Es zeigten sich<br />
Dosisdifferenzen zwischen den Betreibern von bis zur sechsfachen<br />
Dosis bei Untersuchungen derselben anatomischen<br />
Region.<br />
Schlußfolgerungen:<br />
Ausgehend von den in dieser Studie gewonnenen Erkenntnissen<br />
wird ein deutlicher Handlungsbedarf hinsichtlich der<br />
Dosisoptimierung ersichtlich.<br />
AUSGABE 11/<strong>2004</strong> 14. JAHRGANG<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
In den Geräten neuerer Generation finden die technischen<br />
Einflußmöglichkeiten auf die applizierte Patientendosis bei<br />
ausreichender Bildqualität weitgehend Berücksichtigung.<br />
Die Konstanz in den technischen Parametern wird im<br />
Rahmen der Qualitätssicherungsprogramme nach Röntgenverordnung<br />
sichergestellt.<br />
ANZEIGE<br />
Bei den Anwendern könnte über die theoretische und praktische<br />
Ausbildung sowie kontinuierliche Fortbildung ein Beitrag<br />
geleistet werden.<br />
Wir danken den Betreibern von CT-Einrichtungen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
für die bereitwillige Unterstützung<br />
dieser Studie.<br />
Verfasser:<br />
Dr. med. Ninette Tödtmann, Dr.-Ing. K.-H. Führ<br />
Prof. Dr. med. K.-H. Hauenstein<br />
Universität Rostock<br />
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />
E.-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock<br />
PD Dr. med. habil. H. Lange, Kerstin Fallei<br />
Ärztliche Stelle zur Qualitätssicherung M-V<br />
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