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Öko Check 2007: Die Dokumentation (1.9 MB) - Stadtwerke Unna

Öko Check 2007: Die Dokumentation (1.9 MB) - Stadtwerke Unna

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Firmen<br />

investieren<br />

in eine<br />

nachhaltige<br />

Entwicklung


2<br />

VORWORT<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong>nomie und <strong>Öko</strong>logie sind keine Gegensätze. Im Gegenteil: Intelligente<br />

ökologische Maßnahmen können für viele Firmen einen bedeutenden ökonomischen<br />

Vorsprung sichern. <strong>Die</strong>s stellen nicht nur die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong> (SWU)<br />

nach inzwischen elf Jahren mit einem ständig weiter entwickelten Umweltmanagementsystem<br />

fest. Genau das zeigt ebenso die alltägliche Praxis aus der<br />

gewerblichen Umweltberatung des Kreises <strong>Unna</strong>. <strong>Die</strong>s bestätigen uns vor allem<br />

auch die Unternehmen, die sich jetzt in der zweiten Runde unseres <strong>Öko</strong>checks<br />

fachkundiger Hilfe bei der Suche nach profitablen Umweltmaßnahmen in ihrem<br />

Betrieb versicherten. Gerade angesichts der laufenden Klimadiskussion und der<br />

ehrgeizigen Ziele, die sich die Bundesrepublik und die Europäische Union dabei<br />

stellen, steht das Thema nicht nur auf der Agenda, sondern definiert auch einen<br />

wesentlichen Baustein.<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong> und Kreis <strong>Unna</strong>, die beide Umweltmanagement-Systeme<br />

eingeführt haben, werben bei den lokalen Unternehmen für sinnvolle Umwelt-<br />

und Klimaschutzmaßnahmen im Betrieb. Im Rahmen der kommunalen<br />

Zukunftsinitiative „UN21“ sowie des lokalen Klimaschutzprogrammes „Clima<br />

Option“ führten die SWU gemeinsam mit der Beratungsagentur AVA GmbH<br />

und dem Kreis <strong>Unna</strong> jetzt zum zweiten Mal einen <strong>Öko</strong>check bei <strong>Unna</strong>er Unternehmen<br />

durch. Von den AVA-Beratern und den Fachberatern der SWU wurden<br />

dabei die Chancen für ökologische und ökonomische Optimierungen geprüft,<br />

gleichzeitig die Möglichkeiten zur Einführung integrierter Managementsysteme<br />

(ISO 14001/EMAS) untersucht.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen: <strong>Die</strong> Bereitschaft für ökologische Innovationen,<br />

die sich auch ökonomisch auszahlen, ist in den <strong>Unna</strong>er Firmen quer<br />

durch viele Branchen vorhanden. Gerade KMU (klein- und mittelständische<br />

Unternehmen) sind häufig mit der Fülle neuer Umwelt- und Sicherheitsvorschriften<br />

und -gesetze überfordert, sehen aber auch Umweltschutz als nötiges<br />

Qualitätssiegel und benötigen dabei integrierte Hilfen. <strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong> und<br />

der Kreis <strong>Unna</strong> sind sich einig: Der zweite <strong>Öko</strong>check macht Mut zur Ausdehnung<br />

des Projektes. Wir wollen die Initiative mit und für die heimische Wirtschaft fortsetzen.<br />

Wir freuen uns darüber, dass bereits die <strong>Stadtwerke</strong> Lünen das Produkt<br />

für die Unternehmen in ihrem Versorgungsbereich übernommen haben, wir<br />

denken jetzt auch über ein kreisweites Angebot nach.<br />

Geschichte und Ablauf:<br />

Juni 2004: <strong>Die</strong> SWU und das Agendabüro „UN 21“ des Kreises beschließen die<br />

Gemeinschaftsinitiative. Beide setzen auf eine Impulsaktion, die Firmen im<br />

Bereich des betrieblichen Umweltschutzes helfen und motivieren soll, weitere<br />

Initiativen zu unternehmen. Der 1. <strong>Öko</strong>check diente als Pretest für umfangreichere<br />

Initiativen. Von Initiatoren und Akteuren wurde ein standardisierter<br />

<strong>Öko</strong>check als „Blaupause zur Nachahmung“ entwickelt. Vereinbart ist dabei<br />

eine inzwischen bewährte Lastenteilung: <strong>Die</strong> SWU tragen den Aufwand für<br />

die Firmenakquise sowie die Präsentation der Ergebnisse, stellen zudem das<br />

vorhandene Fachwissen zur energetischen Optimierung. Das Agendabüro<br />

des Kreises <strong>Unna</strong> finanziert für das Pilotprojekt aus Mitteln der gewerblichen<br />

Umweltberatung die Beratertage pro Unternehmen für die externe Fachberatung.<br />

Am 1. <strong>Unna</strong>er <strong>Öko</strong>check 2004/2005 nahmen acht Firmen aus völlig<br />

unterschiedlichen Branchen erfolgreich teil. Am zweiten <strong>Unna</strong>er <strong>Öko</strong>check<br />

beteiligten sich acht Gewerbekunden der <strong>Stadtwerke</strong>.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

Durchgeführt wurde der <strong>Öko</strong>check bei:<br />

f DHL Execl Supply Chain /DHL Solutions Retail GmbH<br />

f Dreve ProDiMed GmbH<br />

f Holzland Beese GmbH & Co. KG<br />

f Karl Wolf Bauunternehmung GmbH & Co.<br />

f Langewiesche Fleischwaren GmbH<br />

f Lust DriveTronics GmbH<br />

f Seewald-Chemie GmbH & Co. KG<br />

f SPIES KG - Haus Husemann<br />

Prof. Dr. Christian Jänig<br />

Geschäftsführer <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong><br />

VORWORT<br />

Ergebnisse:<br />

Profitale Umweltschutzmaßnahmen und Aktivitäten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

sind in allen Unternehmen realisierbar. Viele Maßnahmen sind - im<br />

Nachhinein betrachtet - sogar relativ einfach umzusetzen. Häufig genügt schon<br />

der Einstieg in das Thema, die Setzung fester Ziele und die Bereitstellung eines<br />

Zeit- und Personalbudgets. Das zahlt sich in der Regel schon binnen kurzer Zeit<br />

aus.<br />

Wir freuen uns über die Erfolge: <strong>Die</strong> Betriebe lobten insbesondere die Unterstützung<br />

bei einigen anstehenden Genehmigungs- und Prüfverfahren, zum Beispiel<br />

nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz oder im Bereich des Umgangs mit<br />

wassergefährdenden Stoffen. Ein Ergebnis war auch ein sehr offener Austausch<br />

und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Firmen mit den Fachleuten in den<br />

zuständigen Umweltbehörden.<br />

Schon jetzt ist abzusehen, dass der <strong>Öko</strong>check eine quantifizierbare Verbesserung<br />

für die ökologische und ökonomische Situation der Firmen bewirkt. Dementsprechend<br />

positiv war/ist die Resonanz der beteiligten Unternehmen gegenüber<br />

unserer Initiative; für uns ist dies als ein Modul eines „gelebten Kundenbeziehungsmanagements“<br />

zu verstehen.<br />

Im Rahmen des <strong>Öko</strong>checks wurden zudem mehrere mittelfristig umsetzbare Projekte<br />

angestoßen. Eines davon ist bereits in der Umsetzung: Auf öffentlichen und<br />

privaten Dachflächen investieren die <strong>Stadtwerke</strong> und der Kreis <strong>Unna</strong> gemeinsam<br />

in große Fotovoltaik-Anlagen. An dem Projekt können sich interessierte Firmen<br />

und Bürger auch bald beteiligen. Für weitere Initiativen wollen wir einen Solarfonds<br />

auflegen, der den Partnern auch sonnige Zinsen bringt. Wir präsentieren<br />

in dieser Broschüre die Beispiele von Firmen, die sich beteiligt haben. Wir hoffen,<br />

dass dies weiteren Unternehmen Mut macht für einen <strong>Öko</strong>check. Als Partner der<br />

heimischen Wirtschaft unterstützen wir gerne interessierte Unternehmen.<br />

Ludwig Holzbeck<br />

Agendabüro Kreis <strong>Unna</strong><br />

Leiter Fachbereich Natur und Umwelt<br />

3


4<br />

Sauber getrennt: Bei der Vermeidung und Verwertung<br />

von Abfällen attestierte AVA-Berater Johannes Niemann<br />

(r.) dem DHL-Umweltfachmann Carsten Peters<br />

und dem Leiter des Qualitäts- und Umweltmanagements,<br />

Felix Siemen, Bestnoten.<br />

Unternehmensprofil:<br />

<strong>Die</strong> heutige DHL Niederlassung wurde<br />

ab 1986 im Industriepark <strong>Unna</strong>-Nord<br />

gebaut. Das Warenverteilzentrum für<br />

Lagerware war mit 210 Mio. Euro die<br />

größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte<br />

des damaligen<br />

Karstadt-Konzerns. Der Standort<br />

ist mit ca. 300.000 qm eines der größten<br />

Logistikzentren in Europa. Es versorgt<br />

zum Beispiel die Warenhäuser<br />

Karstadt und Hertie mit Stapelware.<br />

Zum 1. April 2005 wurde das Warenverteilzentrum<br />

mit der gesamten<br />

Karstadt-Quelle-Logistik von der<br />

Post-Tochter DHL übernommen.<br />

Fakten zu DHL:<br />

Mitarbeiter: ca. 285.000 weltweit<br />

Zahl der Niederlassungen: ca. 6.500<br />

Zahl der Hubs, Lager & Terminals:<br />

über 450<br />

Zahl der Gateways: 240<br />

Zahl der Flugzeuge: 420<br />

Zahl der Fahrzeuge: 76.200<br />

Sendungen pro Jahr: über 1,5 Milliarden<br />

Versandziele: 120.000<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

DHL EXEL SUPPLY CHAIN DHL EXEL SUPPLY CHAIN<br />

Binnen 40 Stunden steht die bestellte Ware im Kaufhaus, kommissio-<br />

niert aus einem Sortiment von über 120.000 Artikeln: Das Königsborner<br />

Logistikzentrum von DHL Exel Supply Chain, dem Kontraktlogistikspezialisten<br />

im Konzern Deutsche Post World Net, organisiert den Nachschub<br />

für rund 200 Kaufhäuser in Deutschland. Der Standort gehört zu den<br />

größten Lager- und Distributionszentren in ganz Europa.<br />

Umweltschutz wird hier seit Jahren mit großem Engagement betrieben<br />

und weiterentwickelt. Bis zum Jahresende will die Niederlassung nun<br />

auch die Zertifizierung nach ISO 14001 erhalten.<br />

Den <strong>Öko</strong>check nutzte DHL, um sich von einem externen Experten nach den<br />

ISO-Vorschriften prüfen zu lassen. „Sie sind hervorragend aufgestellt und Top im<br />

Thema“, bescheinigte der AVA-Experte Johannes Niemann nach dem intensiven<br />

Audit. Doch noch besser zu werden sei das Programm des Hauses, sagen Jürgen<br />

Kramer, Technischer Leiter der Niederlassung und Carsten Peters, der für Entsorgung<br />

und Umweltfragen zuständige Teamleiter. „<strong>Die</strong> erreichten Ergebnisse<br />

im Bereich Abfall sowie Energiewirtschaft sind vorbildlich und könnten – bei<br />

Übertragung auf die anderen Standorte – als Benchmark gelten“, bescheinigte<br />

ihnen der AVA-Prüfer. Im Bereich Abfall werden nicht nur alle Stoffe streng getrennt.<br />

Durch die intelligente Nutzung von Mehrweg-Transportverpackungen<br />

spart das DHL-Zentrum gleich überflüssigen Müll ein: Kunststoffbehälter für<br />

die vom DHL-Zentrum gelieferte Stapelware sind nach Bedarf aufeinander zu<br />

schichten. Sie kehren nach der Nutzung ins Haus zurück. Energie gewinnt DHL<br />

auch im eigenen Haus: Blockheizkraftwerke liefern gleichzeitig Strom wie Wärme<br />

- im Sommer auch Kälte, erklärt Jürgen Kramer. Der Bahnanschluss erspart<br />

der Region LKW-Fahrten: Allein durch die Zentralisierung auf <strong>Unna</strong> werden bei<br />

der Belieferung 2,8 Millionen Fahrten im Jahr eingespart, hochgerechnet ergibt<br />

das rund 840 Mio. eingesparte LKW-Kilometer. Zudem wird seit Ende 2001 für<br />

den Nachlauf ab Seehafen Rotterdam das Binnenschiff bevorzugt eingesetzt.<br />

Außerdem konnten über 50 % Prozent der Anlieferungen von der Straße auf die<br />

Schiene verlagert werden. Und durch eine optimierte Bahn-Logistik entfallen<br />

selbst Leerrückfahrten nach den Filialanlieferungen. Das bedeutet weitere<br />

Umweltentlastungen.<br />

Was beim <strong>Öko</strong>check klar wurde: <strong>Die</strong> für das Unternehmen bedeutsamen Umweltziele<br />

und Umweltaspekte sollten konzentriert geschärft und auch dokumentiert<br />

werden. „Absolut sinnvoll“, bewertet Felix Siemen, Leiter des Qualitäts- und<br />

Umweltmanagements aus dem Essener Headoffice diese Anregung. Das gleiche<br />

gilt für die Fülle an Dokumenten und Verfahrensanweisungen, mit denen DHL<br />

die Einhaltung strengster Umweltvorschriften regelt. Das macht nicht nur die<br />

Einführung eines zertifizierten Umweltmanagement-Systems einfacher, sondern<br />

auch die Vermittlung an die komplette Belegschaft. Den Umweltgedanken über<br />

die technischen Experten hinaus auch an alle Teamleiter und deren Mitarbeiter<br />

zu vermitteln - die Idee nahmen die Verantwortlichen mit.<br />

Wie wirksam betriebsinterne Schulungen sind, hat das DHL-Zentrum bereits<br />

im Abfallbereich bewiesen: <strong>Die</strong> Sortierung funktioniert „hervorragend“, sagt<br />

Johannes Niemann. <strong>Die</strong> Anregung, entsprechende Schulungen auch für die<br />

im Haus tätigen <strong>Die</strong>nstleister anzubieten, stieß bei Carsten Peters auf Zustimmung:<br />

„Wir werden einen entsprechenden Plan entwickeln.“ Auf Grundlage<br />

des <strong>Öko</strong>checks wird DHL auch kleinere Fragen klären: Kann etwa das in<br />

der Sprinkler-Anlage eingesetzte PFT-Schaummittel durch einen<br />

ähnlich wirksamen Stoff ersetzt werden. PFT hatte in den vergangenen Monaten<br />

Schlagzeilen wegen der Belastung der Trinkwasser-Gewinnung an der Ruhr gemacht.<br />

Auch die Anregungen, die eigenen Messgeräte in den unterschiedlichen<br />

Bereichen vielleicht selbst zu kalibrieren, gab es.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig: Bis Jahresende soll das DHL-Zentrum in <strong>Unna</strong><br />

Königsborn ein auch extern geprüfter und zertifizierter Vorzeigebetrieb für den<br />

Konzern sein, „Der <strong>Öko</strong>check war für uns sehr hilfreich“, erklärt Jürgen Kramer.<br />

Wie ernst der Betrieb den Schutz der Umwelt und der Menschen nimmt, kann<br />

jeder Besucher schon am Eingang ablesen: Arbeitsunfälle dokumentiert der<br />

große Logistiker dort auf einer Karte des Zentrallagers, mit Schwere und Folgen.<br />

„Jeder ist einer zuviel“, sagt Horst Richter, Fachkraft für Arbeitssicherheit, - und<br />

die öffentliche Mahnung habe schon Wirkung: „<strong>Die</strong> Mitarbeiter werden täglich<br />

auf höchstmögliche Risikovermeidung und bestmögliche Arbeitssicherheit<br />

hingewiesen“.<br />

Seit rund 19 Jahren laufen bei der sogenannten „Stapelware“ die Warenströme<br />

für die Karstadt- und Hertie-Häuser über <strong>Unna</strong>: Ob Computer oder Geschirr,<br />

Spielzeug oder Bettwäsche - alle Non-Food-Artikel, die nicht modischen Trends<br />

unterliegen, werden in <strong>Unna</strong> umgeschlagen. Nach der Bestellung durch die<br />

bundesweiten Verkaufsstellen wird die gefragte Auswahl zusammengestellt.<br />

Fertig etikettiert und verpackt ist sie spätestens in zwei Tagen vor Ort.<br />

Mit den drei großen Hallen und einem automatischen Hochregallager, in denen<br />

zu Spitzenzeiten über 1.500 Menschen arbeiten, werden jährlich Waren im Wert<br />

von rund sechs Milliarden umgeschlagen.<br />

Für den lokalen Arbeitsmarkt ist das DHL-Zentrum in doppelter Hinsicht ein<br />

Vorzeigebetrieb: Es bietet überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze für weibliche<br />

Beschäftigte, zudem auch zahlreiche Teilzeit-Jobs mit der Chance, flexible<br />

Arbeitszeitmodelle zu nutzen.<br />

Erspart Millionen von LKW-Fahrten pro Jahr: Der<br />

Bahntransport des DHL-Frachtknotens.<br />

Gegenstand<br />

1. Audit nach ISO 14001 - Umweltmanagement<br />

2. Festlegung von Prioritäten<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Festlegung der relevanten Umweltziele<br />

und Aspekte<br />

2. Aufbau einer ISO-gerechten Organisation<br />

und <strong>Dokumentation</strong><br />

Lösungen mittelfristig<br />

1. Aufbau eines integrierten Umweltmanage-<br />

mentes mit Zertifizierung nach ISO 14001<br />

bis Jahresende<br />

2. Entwicklung zusätzlicher Schulungs- und<br />

Kommunikationsmaßnahmen für das Umweltmanagement<br />

5


6<br />

Das Dreve-Firmengebäude.<br />

Unternehmensprofil:<br />

Das Unternehmen Dreve wurde vor<br />

über 56 Jahren von Inge und Wolfgang<br />

Dreve in <strong>Unna</strong> gegründet. Heute<br />

wird das führende Unternehmen in<br />

der Dental- und Hörgerätebranche<br />

von Dr. Volker Dreve in zweiter Generation<br />

erfolgreich weitergeführt. Seit<br />

1977 ist der Firmensitz in der Max-<br />

Planck-Straße 31 im Industriepark<br />

<strong>Unna</strong>. 1985 wurde Dreve Dentamid<br />

und Dreve Otoplastik gegründet,<br />

die heute richtungsweisend für die<br />

Branchen sind. Täglich sorgen 160<br />

erstklassig geschulte Mitarbeiter<br />

auf 6.000 Quadratmetern Fläche für<br />

ein jährliches Produktionsvolumen<br />

von 350.000 Kilogramm Silikon. <strong>Die</strong><br />

Firmengruppe teilt sich in drei bedeutende<br />

Bereiche: <strong>Die</strong> ProDiMed setzt<br />

ihren Schwerpunkt in der Produktion<br />

hochwertiger Medizinprodukte für<br />

den Dental- und Hörgerätemarkt und<br />

bietet kundenspezifische <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

an. Der Vertrieb der Medizinprodukte<br />

für diese Märkte erfolgt seit<br />

1985 über die Dreve Dentamid und<br />

die Dreve Otoplastik.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

DREVE PRODIMED G<strong>MB</strong>H DREVE PRODIMED G<strong>MB</strong>H<br />

„Visionen sind für uns die Basis für den Fortschritt. Visionen entstehen<br />

durch Menschen, die Ideen entwickeln und damit neue Produkte auf den<br />

Markt bringen“ heißt es auf der Homepage der Unternehmensgruppe<br />

Dreve. Vision und Fortschritt bedeuten auch, an die Umwelt (von morgen)<br />

zu denken. Der <strong>Öko</strong>check war ein willkommenes Instrument, um<br />

das eigene Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen sowie die Abläufe<br />

und Strukturen weiter zu verbessern. <strong>Die</strong> Dreve ProDiMed GmbH plante<br />

umfangreiche Umbauarbeiten, bei denen der <strong>Öko</strong>check eine wertvolle<br />

Unterstützung bieten konnte. AVA-Berater Johannes Niemann zeigte bei<br />

seinem ersten Rundgang drei Bereiche auf, die durchaus weiter optimiert<br />

werden könnten: Entsorgung, Einkauf und Energie.<br />

Zunächst zur Abfallentsorgung: Verpackungsmaterialien, Holzabfälle, Kunststoffe<br />

und Altpapier wurden beim <strong>Öko</strong>check ganz genau unter die Lupe genommen.<br />

Hierbei ging es in erster Linie um die Gestaltung der Entsorgungsecke und um die<br />

dezentrale Lagerung von Restmüll. Johannes Niemann empfiehlt eine verstärkte<br />

Trennung von Restmüll: „Eine präzise Sortierung des Verpackungsmaterials kann<br />

enorme Kosten sparen.“ Wenn beispielsweise Folien nicht in die Restmülltonne<br />

kommen, sinkt das Restmüllvolumen und damit die dafür entstehenden Entsorgungskosten.<br />

Hierfür ist ein sinnvoller Verwertungsweg erforderlich, der<br />

durch den Umbau der Produktionshalle und die Inbetriebnahme der offenen<br />

Entsorgungsecke mit vier Standplätzen für ASP/F 800 installiert wurde. Johannes<br />

Niemann empfiehlt zudem, bei den Lieferanten durch Anfrage sicherzustellen,<br />

dass die Verpackungsverordnung sichergestellt ist. Restentleerte Metallfässer,<br />

die vom Lieferanten nicht abgeholt werden, sind an einen Schrotthändler oder<br />

Fassaufbereiter zu geben.<br />

Während des <strong>Check</strong>s kristallisierte sich ein Konflikt zwischen Qualität und<br />

Umwelt heraus. Das Unternehmen entwickelt und fertigt hochwertige Medizinprodukte,<br />

die dem neuesten wissenschaftlichen Stand der Technik entsprechen<br />

und für die nur ausgewählte Rohstoffe verwendet werden. Am Beispiel<br />

der Putzlappenentsorgung wird dieser Konflikt deutlich. Für die Reinigung der<br />

Produktionsstätten werden Baumwolllappen verwendet, die akribisch gesäubert<br />

werden müssen. „Gelangen sie mit anderen Tüchern in den Waschgang,<br />

besteht die Gefahr, dass sich kleinste Partikel an die Baumwolllappen heften<br />

und bei der nächsten Reinigung die Geräte beschädigen könnten“, erläutert<br />

Produktionsleiter Michael Breer. „Wir benötigen etwa 2.500 Reinigungstücher<br />

im Monat.“ Um der Qualität und der Umwelt Rechnung zu tragen, ist hier eine<br />

genaue Abstimmung zwischen den Laboren und der Reinigung erforderlich.<br />

Aspekte der Umwelt- und Arbeitssicherheit<br />

Auch die Aufgaben des Einkaufs im Bereich Gefahrstoff-Kataster, VOC-Richtlinie<br />

und die Erhebung umwelt- und arbeitsschutzrelevanter Daten wurden beim<br />

<strong>Check</strong> genauer beleuchtet. <strong>Die</strong> Fachdatenbank „umwelt-online“ enthält alle<br />

Gesetze und Verordnungen im Bereich Umwelt und Arbeitssicherheit, die von<br />

allen Mitarbeitern berücksichtigt werden sollen. Um den Bereich Einkauf noch<br />

weiter zu optimieren, sollten die Aufgaben der Einkaufsabteilung erweitert,<br />

die Kompetenz und ein interdisziplinärer Ansatz gestärkt werden. AVA-Berater<br />

Niemann empfiehlt: <strong>Die</strong> Abteilung sollte möglichst umfassend bei der<br />

Bestellung von Vorprodukten und auch <strong>Die</strong>nstleistungen die Umwelt- und<br />

Arbeitssicherheitsaspekte berücksichtigen. Ziel ist eine Aufgabenbeschreibung<br />

im Umweltmanagement nach ISO 14001. <strong>Die</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>Öko</strong>check im Labor (v.l.n.r.): AVA-Berater Johannes Niemann, Betriebsleiter Michael<br />

Breer, Dr. Thomas Veit, Leiter Forschung und Entwicklung und Jürgen Birk, Einkaufsleiter.<br />

sollten zu den Einkaufskriterien den § 7 GefahrstoffV aufnehmen und die Gefährdungsbeurteilung<br />

durch den Hersteller abfragen und diese an die Fachkraft<br />

für Arbeitssicherheit weiterleiten. Außerdem ist es ratsam, in die Lieferbedingungen<br />

des Qualitätsstandards Fachbetrieb WHG oder Vergleichbares wie die<br />

Gütegemeinschaft aufzunehmen.<br />

Energieverbrauch senken<br />

Eine weitere Idee betrifft die Verminderung des Energieverbrauchs im Unternehmen:<br />

Mit solarem Kühlen kann zukünftig die Produktion bei gleichmäßigen<br />

Temperaturen von 23 Grad gewährleistet werden. Der Wärmebedarf wird zurzeit<br />

über vier Ölheizungen gedeckt, wobei eine aus den 70er-Jahren stammt. Der<br />

AVA-Fachmann Niemann empfiehlt hier, von Heizöl auf Gas umzustellen und<br />

schlägt einen Ortstermin mit den Experten der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong> vor. Mit Hilfe<br />

der Thermografie könnte der Energieverbrauch auch durch gezielte Umbaumaßnahmen<br />

verringert werden. Bisher sind durch entsprechende Umbauten<br />

Lagerhallen zu Büros geworden, die jetzt durch die Wärmeschutzverordnung<br />

besser gedämmt sind. Angedacht ist zudem, eine Fotovoltaik-Anlage auf dem<br />

Gebäudedach zu installieren. Langfristig bietet sich hier ein integriertes Konzept<br />

an, das genau mit dem Unternehmen, der AVA und den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Unna</strong><br />

entwickelt werden soll.<br />

Ein Silikonmischer.<br />

Gegenstand<br />

1. Schwerpunkt Datenvernetzung für „Umwelt-<br />

und Arbeitssicherheitsmanagement“:<br />

Innerbetrieblicher Datenaustausch<br />

2. Innerbetriebliche Transparenz<br />

3. Innerbetriebliches Controlling<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Abfalltrennung: Abfallbehälter für Papier,<br />

Restmüll, Metallfässer und gefährliche<br />

Reinigungsmittel<br />

2. Berücksichtigung der Abfallentsorgung<br />

während der Umbauphase<br />

Lösungen langfristig<br />

1. Instrument für den Einkauf: EDV-Pro-<br />

gramm für Artikeldaten<br />

2. Investition Energie einsparen: Thermografie<br />

und Umrüstung von Heizöl auf Gas<br />

3. Solares Kühlen für die Produktion<br />

7


8<br />

Holzland Beese: Geschäftsführer Gerd Bartinger<br />

und Anne Simon vor dem Traditionsbetrieb.<br />

Unternehmensprofil:<br />

1905 wurde Holz Beese am Uelzener<br />

Weg in <strong>Unna</strong> gegründet. Es entwickelte<br />

sich eines der größten Holzfachgeschäfte<br />

im Ruhrgebiet, das seit 1992<br />

seine Heimat in der Massener Straße<br />

hat. Der Holzfachmarkt bietet heute<br />

für Heimwerker, Bauherren, Umbauer<br />

und Sanierer alles an Holz für Haus<br />

und Garten. Sortimentsschwerpunkte<br />

sind Bodenbeläge wie Parkett, Massivholzböden,<br />

Laminat, Kork oder<br />

Linoleum. Aber auch Paneele und<br />

Profilholz für Wand und Decke, Fenster,<br />

Türen, Treppen und Gartenholz<br />

zählen zum Angebot von Holz Beese.<br />

Der Holzmarkt selbst präsentiert das<br />

Sortiment auf einer Fläche von 6.000<br />

Quadratmetern sowie in der großen<br />

Außenanlage mit 5.100 Quadratmetern.<br />

Holzland Beese beschäftigt 46<br />

Mitarbeiter, davon 29 Vollzeitkräfte,<br />

zwei Auszubildende und 15 Teilzeitkräfte.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

HOLZLAND BEESE G<strong>MB</strong>H & CO. KG HOLZLAND BEESE G<strong>MB</strong>H & CO. KG<br />

Eine über hundertjährige Tradition verpflichtet: „Geprüfte Produkte<br />

und intelligente Lösungen“ bietet das Holzland Beese für private und gewerbliche<br />

Kunden an. „<strong>Die</strong> Kunden müssen die Sicherheit haben, dass sie<br />

bei uns die optimale Lösung für ihre Probleme und Anliegen finden“, erklärte<br />

Geschäftsführer Gerd Bartinger. Umweltaspekte zählen nicht nur<br />

bei der Auswahl des Sortimentes. Gerade für einen mittelständischen<br />

Betrieb rechnet sich die <strong>Öko</strong>kontrolle auch hinsichtlich der Kosten. So ergab<br />

etwa der <strong>Öko</strong>check: Eine optimierte Abfall-Logistik kann bei Beese<br />

nicht nur die Verwertungsquote der Holzabfälle steigern. Sie könnte sich<br />

auch mit vierstelligen Einsparungen an Entsorgungskosten auszahlen.<br />

Das Holzland an der Massener Straße ist eine der Vertrauensadressen für alle<br />

Kunden, die geprüfte Qualität und kompetente Beratung suchen. Rund 70<br />

Prozent machen die privaten Käufer aus, die sich hier mit Parkett, Türen oder<br />

Hölzern für Eigenheim und Garten eindecken. Rund 30 Prozent sind Firmen, die<br />

hier nicht nur das Material beziehen. Viele kleinere Betriebe nutzen auch den<br />

maßgeschneiderten Zuschnitt und die Vorfertigung in der Beese-Werkstatt,<br />

erklärt Anne Simon vom Holzland.<br />

Mülltrennung mit den Gewerbekunden<br />

Hier entdeckte der <strong>Öko</strong>check auch eine der Stellen, wo mit anderer Organisation<br />

und intelligenter Logistik gleich wirksame Verbesserungen zu erzielen wären.<br />

Schon geringste Verpackungsabfälle oder behandelte Holzreste machen den<br />

Abfallcontainer für Hölzer richtig teuer und schwierig zu entsorgen. „Sie könnten<br />

schon hier die Mülltrennung mit den Monteuren und Kunden neu organisieren“,<br />

schlug der AVA-Berater Johannes Niemann vor. Eine genauere Erfassung<br />

und Trennung der einzelnen Abfallfraktionen sei ökonomisch und ökologisch<br />

sinnvoll. Vorschläge, die auch dem neuen Geschäftsführer und seiner Kollegin<br />

Anne Simon „sofort einleuchteten. Das werden wir direkt umsetzen.“<br />

<strong>Die</strong> Vielfalt aller Vorschriften mit einem kleinen und effektiven Organisationssystem<br />

zu erfassen und die Einhaltung zu dokumentieren, dafür lieferte der<br />

<strong>Öko</strong>check auch Anregungen. Ein Resultat hat die Firma bereits umgesetzt: Statt<br />

sich selbst mit Prüfpflichten aller Feuerlöschanlagen oder elektrischen Geräte<br />

zu plagen, sind jetzt klare Vereinbarungen mit <strong>Die</strong>nstleistern getroffen, die<br />

auch künftig schnell und einfach nachgehalten werden. „Das müssen Sie im<br />

eigenen Interesse tun. Wenn doch ein Schadensfall auftritt - was wir alle nicht<br />

hoffen - müssen Sie die entsprechenden Nachweise auch parat haben“, so der<br />

Rat des Fachmannes Johannes Niemann.<br />

<strong>Die</strong>nstleister auf Sicherheit verpflichten<br />

<strong>Die</strong> Einführung eines entsprechenden Systems bringe am Anfang Mehrarbeit,<br />

entlastete die Firma aber auf Dauer. Prüfen wird Holzland Beese auch ein Angebot<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong>: Mit professionellen Thermografie-Aufnahmen<br />

kann nachgewiesen werden, dass prüfpflichtige Anlagen wie Maschinen oder<br />

Elektroanlagen in Ordnung sind. <strong>Die</strong> Gebäude- und Sachversicherer belohnen<br />

entsprechende vorbeugende Maßnahmen mit kräftigen Prämienvorteilen.<br />

<strong>Die</strong> Chancen eines Schnellchecks mit Wärmebildern will Holzland Beese auch<br />

in den kälteren Monaten prüfen: Ob am großen Verkaufs- und Werkstattgebäude<br />

nicht Schwachstellen sind, die teure Energie entweichen lassen, wäre<br />

damit auf einen Blick festzustellen. Bei künftigen Umbauplänen auch die<br />

Energieeffizienz im hohen Verkaufs- und Lagerraum detaillierter zu<br />

beleuchten, empfahl der Energieexperte Stephan<br />

Theilen von den <strong>Stadtwerke</strong>n: „Schon<br />

eine Zwischendecke könnte Ihnen hier viel<br />

helfen.“ In den Sommermonaten gibt es im<br />

lichtdurchfluteten Gebäude das andere Problem:<br />

<strong>Die</strong> Lüftung bringt hohe Kosten. „Denken<br />

Sie doch mal über solares Kühlen nach“,<br />

regte der AVA-Fachmann Niemann an.<br />

Umweltqualität offensiv vermarkten<br />

<strong>Die</strong> Punkte stehen auf der firmeninternen Prüfliste, versichert Anne Simon. Und<br />

einen weiteren Punkt werde Holzland Beese sofort in die Planungen des Außenbereiches<br />

einbeziehen. Das über 5.000 Quadratmeter große Außengelände soll<br />

komplett neu gestaltet werden. Attraktive Lösungen für den Gartenbereich und<br />

für Spielflächen werden die Kunden hier künftig finden. Hier könnte sich auch<br />

die Entsiegelung der Asphalt- und Pflasterflächen sowie die Nutzung des Regenwassers<br />

rechnen, meinte der Berater Niemann. Der Architekt des Holzlandes<br />

wird diese Möglichkeit einbeziehen, erklärte Geschäftsführer Gerd Bartinger.<br />

Das entsprechende Außengelände könnte auch ein zusätzliches Signal an die<br />

Kunden sein, für die neben dem Preis zunehmend auch die Umweltqualitäten<br />

der Produkte zählen. „Zu Recht“ achten gerade private Käufer darauf, welche<br />

Stoffe sie sich mit Möbeln und Holz in den Wohnraum holen, erklärt Gerd<br />

Bartinger. „Wir stellen uns hier gerne dem Wettbewerb. Wir haben zertifizierte<br />

Qualitäten zu einem Preis, der sich bei genauer Prüfung in der Regel auch mit<br />

angeblichen Dumpingangeboten aus dem Supermarkt messen kann.“ Und die<br />

Umweltqualität des verkauften Holzes und der angebotenen Holzprodukte lässt<br />

sich Holzland Beese auch nachweisen: Hier können sich Käufer direkt davon<br />

überzeugen, dass etwa Tropenholz-Artikel aus kontrolliertem Anbau stammen<br />

und nicht aus der rücksichtslosen Rodung von Regenwäldern. Hinsichtlich der<br />

aktuellen Klimadiskussion eine ganz wichtige Qualität, meinte Johannes Niemann.<br />

Seine Empfehlung: „Führen Sie die Diskussion offensiv. Sie haben alle<br />

Argumente und auch die Qualitätsnachweise.“<br />

Gegenstand<br />

1. Mit anderen Stoffen belastete Holzabfälle<br />

2. Entsorgungskosten und -logistik<br />

3. Prüfungspflichtige Anlagen<br />

4. Hoher Energieaufwand<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Abfall-Logistik und Trennung optimieren<br />

9<br />

<strong>Öko</strong>check im Zuschnitt wie in der<br />

großen Ausstellungsfläche: AVA-Berater<br />

Johannes Niemann (r.) fand zahlreiche<br />

Themen für mögliche Verbesserungen.<br />

2. Verzeichnis prüfpflichtiger Anlagen<br />

3. Thermografie-<strong>Check</strong><br />

Lösungen langfristig<br />

1. Energiekonzept für Gebäude<br />

2. Entsiegelung Außenflächen


10<br />

Zufriedene Gesichter beim <strong>Öko</strong>-<strong>Check</strong>:<br />

Berater Johannes Niemann, Wolf-Chef Jens<br />

Baldauf und sein Mitarbeiter Rousek (v.l.).<br />

Unternehmensprofil:<br />

Seit 1908 ist die Firma Wolf <strong>Die</strong>nstleister<br />

rund um den Bau. Das alt eingessene<br />

Familienunternehmen mit<br />

50 Mitarbeitern deckt die komplette<br />

Bandbreite vom Hochbau, Industriebau<br />

bis zum Tiefbau ab. Im Tiefbau<br />

ist ein Schwerpunkt der Versorgungsbau,<br />

im dem Wolf Gas-und Wasserrohre<br />

für die regionalen Versorgungsunternehmen<br />

verlegt sowie Kabel für die<br />

unterschiedlichen <strong>Die</strong>nstanbieter.<br />

Eine besondere <strong>Die</strong>nstleistung stellt<br />

der Bereitschaftsdienst für die Versorgungsunternehmen<br />

dar, bei dem das<br />

Unternehmen rund um die Uhr und<br />

an 365 Tagen im Jahr Mitarbeiter und<br />

Geräte bereit hält, um Störungen im<br />

Versorgungsnetz zu beheben.<br />

Im Hochbau hat sich das Unternehmen<br />

mit mehreren innovativen<br />

Gewerbe- und Wohnhausprojekten<br />

profiliert.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

KARL WOLF G<strong>MB</strong>H & CO. KARL WOLF G<strong>MB</strong>H & CO.<br />

„Wir bewegen mehr als nur Steine“ - und das seit fast einhundert Jah-<br />

ren. Das Massener Bauunternehmen Karl Wolf, Familienbetrieb in der<br />

4. Generation, überzeugt mit „fachlicher Kompetenz und technischem<br />

Fortschritt“, sagt Geschäftsführer Jens Baldauf. Er baut darauf, dass sich<br />

das Team mit deutschen Facharbeitern, die zu Tariflöhnen arbeiten, auch<br />

im hart umkämpften Markt mit seiner Qualität behauptet. Gerne stellte<br />

sich der <strong>Die</strong>nstleister der <strong>Stadtwerke</strong> dem <strong>Öko</strong>check.<br />

„Alles, was uns hilft, noch besser zu werden, nutzen wir“,<br />

sagt der Diplom-Ingenieur, der die Firmentradition fortsetzt.<br />

Hochbau, insbesondere von Wohn- und Geschäftshäusern,<br />

ist seit 1908 eine Spezialität des Massener Unternehmens.<br />

Einst im Kern des Ruhrgebietes, jetzt auch in ganz Westfalen,<br />

arbeiten die Teams von Wolf. Wenn gewünscht, bekommt der<br />

Kunde auch schlüsselfertige Projekte: „Wir als Komplettanbieter<br />

sind für die gesamte Abwicklung zuständig. Erfolgreiches<br />

Bauen erfordert eine intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

den am Bauvorhaben beteiligten Partnern. Wir arbeiten mit ausgesuchten<br />

kompetenten ortsansässigen Firmen und Planungsbüros zusammen“, erklärt<br />

Baldauf. Auf den Erfolg ist er stolz: <strong>Die</strong> Kundenzufriedenheit liegt bei „über 90<br />

Prozent. Wo wir einmal gearbeitet haben, arbeiten wir immer wieder.“<br />

<strong>Die</strong>nstleister für komplizierte Aufgaben<br />

Modellprojekte wie den „Beginenhof“ für Frauen direkt in der Stadtmitte oder<br />

auch repräsentative Stadtvillen im Wohnpark <strong>Unna</strong>-Süd führt das Unternehmen<br />

als Referenzen. Industriebau ist seit Jahrzehnten ein zweites Standbein:<br />

Insbesondere komplette Produktionshallen oder auch schwere Maschinenfundamente<br />

für anspruchsvolle Anlagen fertigt Wolf. Stadtbekannt ist die Tätigkeit<br />

im Tiefbau: Ob in den engen Straßen des Nicolaiviertels oder bei der Verlegung<br />

neuer Stromkabel an der stark befahrenen Hansastraße arbeiten die Tiefbau-<br />

Kolonnen der Firma - hier als <strong>Die</strong>nstleister der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong>. Flexibilität und<br />

Qualität auch bei heiklen Terminaufträgen sprechen für Wolf - der Rahmenvertrag<br />

mit dem kommunalen Energieunternehmen wurde jüngst verlängert.<br />

Umweltschutz als Qualitätsmerkmal<br />

Ständige Qualitätskontrollen sind im Bauunternehmen seit Jahren gute Praxis:<br />

Das Qualitätsmanagement nach ISO 9001-Norm wird weiter verfeinert, auch<br />

wenn sich Wolf inzwischen die Kosten des jährlichen Audits spart. „Wir wollen<br />

eben nicht nur über den Preis mit unterbezahlten Kräften überzeugen, sondern<br />

mit einer motivierten und modern ausgebildeten Mannschaft“, meint Jens Baldauf.<br />

Weitere Zertifikate wie das RAL-Gütezeichen Kabelleitungstiefbau besitzt<br />

das Unternehmen.<br />

Schutz der Umwelt gehört mit zu den Unternehmenszielen. Das bestätigt auch<br />

AVA-Berater Johannes Niemann im <strong>Check</strong>: „Der Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen und die Vorsorge ist vorbildlich. Das Unternehmen ist sehr gut organisiert.“<br />

Auch direkt an der Baustelle wird auf geringste Belastungen geachtet:<br />

Bodenaushub und Abfälle werden getrennt, die Mengen soweit wie technisch<br />

möglich minimiert. Ein eigenes Zwischenlager unterhält das Unternehmen für<br />

den entsprechenden Umschlag auch an der Hansastraße.<br />

Einiges könnte sich das Bauunternehmen hier noch einfacher machen:<br />

Lieferanten bei der Rücknahme von Verpackungen in die Pflicht zu<br />

nehmen, empfahl der AVA-Berater. Entsprechende Vereinbarungen würden<br />

sich bar auszahlen. Bei der Kontrolle prüfpflichtiger Anlagen wie etwa der Ölabscheider<br />

könnten die eigenen Mitarbeiter externe Gutachter ersetzen, meinte<br />

der <strong>Öko</strong>check-Fachmann. Mit einer entsprechenden Schulung hätte Wolf die<br />

Fachkraft im Haus.<br />

Jens Baldauf wird die Anregung prüfen, wobei er das eigene Team nach Möglichkeit<br />

von Zusatzaufgaben freihält. <strong>Die</strong>nstleister sorgen dafür, dass sich die<br />

eigenen Baufachleute mit straffer Organisation und ausgefeilter Technik voll<br />

auf ihre Arbeit konzentrieren können. „Nur so halten wir eine straffe und konkurrenzfähige<br />

Kostenstruktur“, sagt der Experte.<br />

Äußerst hilfreich fand er die Optimierungsvorschläge, die der <strong>Öko</strong>check für die<br />

weitere Verbesserung der Arbeits- und Betriebssicherheit im Betrieb brachte.<br />

Eine klare Zuordnung von Zuständigkeiten, regelmäßige Schulungen und Anweisungen<br />

samt einer übersichtlichen <strong>Dokumentation</strong> hatte der AVA-Fachmann<br />

für Wolf als Vorschlag erarbeitet. „Wir werden das übernehmen. Sicherheit und<br />

Vorsorge hat für uns klare Priorität“, erklärt der Geschäftsführer der Baufirma.<br />

Das System wird Risiken noch weiter vermindern und etwaige Folgekosten<br />

sparen, meint Johannes Niemann.<br />

Das Umweltmanagement in das Qualitätsmanagement zu integrieren, hat sich<br />

Jens Baldauf vorgenommen. Dass die Baufirma die <strong>Unna</strong>er Umwelt im Blick hat,<br />

sehen Kunden nicht nur auf seinen Baustellen. Eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der Massener Realschule sichert auch ab, das Schülerinnen und Schüler schon<br />

vor der zehnten Klasse direkt im modernen Baubetrieb eigene Berufserfahrungen<br />

machen und sich orientieren können. „Ausbildung und Unterstützung von<br />

kommunalen Einrichtungen sowie Vereinen ist für uns gute Tradition“, erklärt<br />

der Chef des Bauunternehmens.<br />

11<br />

Spezialisten für anspruchsvolle Baustellen:<br />

<strong>Die</strong> Wolf-Teams sorgen mit den <strong>Stadtwerke</strong>n auch für<br />

die Energieadern der Stadt.<br />

Gegenstand<br />

1. Abfall-Logistik an Baustellen<br />

2. Arbeits- und Betriebsicherheit<br />

3. <strong>Dokumentation</strong> überwachungspflichtiger<br />

Anlagen<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Vereinbarung mit <strong>Die</strong>nstleistern<br />

2. Schulung und Anweisungen Arbeits- und<br />

Betriebssicherheit<br />

3. Neue Organisation und <strong>Dokumentation</strong><br />

Lösungen langfristig<br />

1. Integriertes Umwelt- und Qualitätsma-<br />

nagement


12<br />

Europaweit gefragt: die Fleisch-Spezialitäten aus <strong>Unna</strong>.<br />

Unternehmensprofil:<br />

<strong>Die</strong> Firma Langewiesche Fleischwaren<br />

wurde 1958 von Arnold Langewiesche<br />

als Fleischwarenhandel gegründet.<br />

Das Familienunternehmen<br />

mit einst zehn Mitarbeitern hat sich<br />

inzwischen zum Spezialisten für<br />

Kochpökelprodukte entwickelt, der<br />

Kunden in ganz Europa beliefert.<br />

Inzwischen sind 95 Mitarbeiter bei<br />

Langewiesche beschäftigt. 100 bis<br />

120 Tonnen Fleischprodukte werden<br />

jede Woche am Firmensitz in <strong>Unna</strong><br />

produziert. Langewiesche beliefert<br />

den Fachgroßhandel, den Lebensmittelhandel,<br />

Caterer und weiterverarbeitende<br />

Betriebe in ganz Deutschland.<br />

Das Unternehmen exportiert<br />

seine Fleischwaren mittlerweils nach<br />

Skandinavien, England, Griechenland<br />

und Spanien.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

LANGEWIESCHE FLEISCHWAREN G<strong>MB</strong>H LANGEWIESCHE FLEISCHWAREN G<strong>MB</strong>H<br />

Der herzhafte „Westfälische Krustenbraten“ aus <strong>Unna</strong> schmeckt auch<br />

den Genießern in Skandinavien und Spanien: Als Spezialist für hochwertige<br />

Fleischwaren beliefert die Firma Langewiesche Kunden in ganz<br />

Deutschland und inzwischen auch in ganz Europa. Höchste Qualitätsstandards<br />

garantieren den Erfolg des Familienunternehmens. Der <strong>Öko</strong>check<br />

war für die Firma Anstoß, über die Einführung eines kompletten<br />

Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 nachzudenken. „Umweltschutz<br />

ist auch für uns ein Top-Thema, an dem uns Kunden und Nachbarn<br />

messen. Und wir stellen uns dem gerne“, sagt Firmenchef Bernd Langewiesche.<br />

In fünf Jahrzehnten hat sich der Familienbetrieb am Oberen Kohlenweg in <strong>Unna</strong><br />

vom Fleischwarenhandel zum Spezialisten für die Produktion hochwertiger<br />

Kochpökelprodukte entwickelt. Kassler, Kochschinken in allen Variationen,<br />

Putenbrust-Spezialitäten, Braten: Bis zu 120 Tonnen Fleisch verarbeitet die<br />

Firma jede Woche. Kochen, Braten, Räuchern: <strong>Die</strong> Firma liefert ihre Leckereien<br />

in der gewünschten Form für den Fachgroßhandel, den Einzelhandel und auch<br />

weiterverarbeitende Betriebe: In drei modernen SB-Produktionslinien wird ein<br />

Teil der Produktion schon verkaufsfertig geschnitten, verpackt und etikettiert.<br />

„Als kleiner leistungsfähiger Spezialist sehen wir uns als <strong>Die</strong>nstleister, der seinen<br />

Kunden eine extrem hohe Flexibilität und einen außergewöhnlich großen<br />

Service bietet. Auf Grund unserer Größe und Organisation sind wir sogar in der<br />

Lage, just in time zu liefern. Wenn ein Kunde beispielsweise kurzfristig zehn<br />

Kisten Krustenbraten braucht, bekommt er diese sofort geliefert“, betont Bernd<br />

Langewiesche: „Das ist unsere Stärke.“<br />

Kontinuierliche Kontrolle nach höchsten Standards<br />

Kontinuierliche Qualitätskontrollen sind für den Erfolg unverzichtbar: Langewiesche<br />

hat seinen Betriebsablauf nach den höchsten europäischen Lebensmittel-<br />

Produktions-Standards BRC und International Food Standard organisiert. Der<br />

Rohstoff kommt nur von langjährigen und ebenfalls zertifizierten Stammlieferanten<br />

- meist aus der Region. <strong>Die</strong> Fleischwaren werden nach alten Hausrezepten<br />

gewürzt, die Zusammensetzung ist weiter Familiengeheimnis. Ausschließlich<br />

Fachkräfte arbeiten in der Produktion, auch für diese gelten Hygiene-und Gesundheitsstandards<br />

weit über Norm.<br />

Dass der Betrieb hier im Bereich Hygiene und Sauberkeit „optimal aufgestellt“ ist,<br />

das bescheinigte der AVA-Berater Niemann nach dem intensiven <strong>Öko</strong>check. Vom<br />

Einkauf über die Produktion bis zum Warenausgang - selbst die Abfalltrennung<br />

sei unter den vorhandenen Bedingungen „hervorragend“ organisiert.<br />

Mit Einkaufsleiter Uwe Busemann und der für die Qualitätssicherung bei Langewiesche<br />

zuständigen Diplom-Ingenieurin Agnes Smialek sichtete der Berater<br />

die Fülle der gesetzlichen Auflagen, der sich der Fachbetrieb stellt. Sein Rat:<br />

<strong>Die</strong> Vielzahl der nötigen Dokumente und Messungen soll in einer einheitlichen<br />

und transparenten <strong>Dokumentation</strong> zusammengeführt werden. Langewiesche<br />

könne mit geringem Aufwand so nicht nur die Qualitäten nach International<br />

Food Standard, sondern auch nach ISO-Umweltnorm nachweisen. Der Betrieb<br />

würde sich so auch im Bereich der rechtlichen Sicherheit den Kontrollaufwand<br />

erleichtern. „Sie haben die besten Voraussetzungen für die gläserne Produktion,<br />

die alle Aufsichtsbehörden überzeugen kann“, meinte Niemann. Für Agnes<br />

Smialek und Bernd Langewiesche waren Einzelbeispiele überzeugend:<br />

<strong>Die</strong> Entsorgungsfachbetriebs-Zertifikate der genutzten Entsorger do-<br />

kumentieren, den Leitungsplan des Abwassernetzes mit allen Einläufen digital<br />

ablegen, ein elektronisches Kataster aller prüfpflichtigen Anlagen erstellen - das<br />

spart auf Dauer Arbeit und schafft noch mehr Transparenz.<br />

Energiekonzept: Abwärme der Kühlräume wird genutzt<br />

Entscheidende Umwelt- wie auch Kostenfaktoren sind für den Lebensmittelspezialisten<br />

der Energie- und Wasserverbrauch. <strong>Die</strong> hohen Hygiene- und<br />

Qualitätsanforderungen haben hier auch ihren Preis. Ideen für ein noch<br />

detaillierteres Controlling der Verbräuche wurden im <strong>Öko</strong>check entwickelt.<br />

Bernd Langewiesche versichert: „Was technologisch machbar, ökologisch und<br />

ökonomisch sinnvoll ist, werden wir auch umsetzen.“ So hat er über die Jahre im<br />

Traditionsbetrieb bei allen Investitionen schon ein ausgefeiltes Energieeffizienz-<br />

Konzept umgesetzt. <strong>Die</strong> Abwärme der großen Kühlräume wird sofort wieder<br />

genutzt, Gas- und Ölverbrauch sind auf das machbare Minimum gedrosselt.<br />

Über noch verfeinerte Dämmungen am Produktionsgebäude denkt er aktuell<br />

nach. „Wer als Unternehmen langfristig erfolgreich sein will, der muss mit seinen<br />

Produkten und mit seiner Produktion immer auf der Höhe der Zeit sein“, weiß<br />

Bernd Langewiesche.<br />

Verstärkte Anstrengungen für den Umwelt- und Klimaschutz sind für ihn deshalb<br />

„selbstverständlich. Wir als Familienbetrieb mit Tradition tragen hier gerne unsere<br />

Verantwortung.“ Wie ein integriertes Umwelt- und Qualitätsmanagement<br />

in dem Fleischwarenbetrieb aussehen könnte, das wird die Firma jetzt nach<br />

dem <strong>Öko</strong>check prüfen.<br />

13<br />

Qualitätskontrolle ist für den Erfolg des Unternehmens<br />

unverzichtbar.<br />

Gegenstand<br />

1. Wasser- und Energieverbrauch<br />

2. Prüfung der Abfallwirtschaft<br />

3. <strong>Dokumentation</strong> der Prüfpflichten<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Vereinheitlichung der <strong>Dokumentation</strong><br />

2. Kataster prüfpflichtiger Anlagen<br />

3. Controlling Verbräuche<br />

Lösungen langfristig<br />

1. Zertifizierung nach ISO 14001<br />

2. Integriertes Managementsystem


14<br />

<strong>Öko</strong>check: AVA-Berater Johannes Niemann mit Produktionsleiter<br />

Achim Engelmann und dem Qualitätsund<br />

Umwelt-Beauftragten Manfred Notzon (v.l.)<br />

Unternehmensprofil:<br />

<strong>Die</strong> Lust DriveTronics GmbH in <strong>Unna</strong><br />

gehört zur LUST-Unternehmensgruppe<br />

mit ca. 600 Mitarbeitern. <strong>Die</strong><br />

Lust DriveTronics beschäftigt sich<br />

im Schwerpunkt mit elektrischen<br />

Rotorblattverstellsystemen für Windenergieanlagen,<br />

sogenannten Pitchsystemen,<br />

im Leistungsbereich von<br />

600 bis 5.000 kW. Am Standort <strong>Unna</strong><br />

arbeiten ca. 100 Mitarbeiter.<br />

Entstanden ist Lust Drivetronics aus<br />

der Stromag Elektronik GmbH, die<br />

2001 durch die Lust Antriebstechnik<br />

GmbH übernommen wurde.<br />

Das Familienunternehmen mit Sitz im<br />

mittelhessischen Lahnau entwickelt<br />

seit 1971 Produkte der Antriebs- und<br />

Automatisierungstechnik. Seit 2005<br />

arbeitet Lust DriveTronics in einem<br />

Neubau im Gewerbegebiet an der<br />

B1.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

LUST DRIVETRONICS G<strong>MB</strong>H LUST DRIVETRONICS G<strong>MB</strong>H<br />

Der Klimaschutz beflügelt das Geschäft: Ob in China, Indien oder der<br />

Mongolei - mit Technik der Lust DriveTronics GmbH drehen weltweit<br />

Windkraftwerke ihre Rotorblätter zur optimalen Leistung. Über 100<br />

Arbeitsplätze hat das innovative Unternehmen. Tendenz: steigend. Beim<br />

<strong>Öko</strong>check prüfte Lust DriveTronics, wie es sich am neuen Standort im<br />

Gewerbegebiet an der B1 noch besser aufstellen kann. Erster Erfolg: <strong>Die</strong><br />

Entsorgungskosten wurden schon um rund ein Viertel reduziert.<br />

Erfolg durch Klima- und Umweltschutz: <strong>Die</strong> einstige Stromag-Tochter profitiert<br />

von der wachsenden Nutzung natürlicher Energien. „Durch langjährige Erfahrung<br />

in der Entwicklung und Produktion von Antrieben für die Rotorblattverstellung<br />

hat sich Lust DriveTronics als Experte für elektrische Antriebstechnik<br />

zu einem der führenden Anbieter in der Windbranche entwickelt. <strong>Die</strong> Lust<br />

DriveTronics Antriebe zeichnen sich durch dynamisches Regelverhalten, exakte<br />

Positionierung der Rotorblätter, hohe Verfügbarkeit und Tauglichkeit im<br />

Offshorebetrieb aus. „Zurzeit werden Lust DriveTronics Pitchsysteme in Windenergieanlagen<br />

bis fünf Megawatt realisiert“, erklärt Produktionsleiter Achim<br />

Engelmann. Der Produktbereich erstreckt sich von Einzelkomponenten wie<br />

PITCHmaster und Motoren bis zu kompletten Pitchsystemen mit den dazugehörigen<br />

externen Komponenten. Selbst für die größten Windmühlen, die jetzt<br />

im Meer geplant sind, entwickelt Lust in <strong>Unna</strong> die ausgefeilte Technik.<br />

Der <strong>Öko</strong>check war willkommener Anlass, die dynamisch gewachsene Produktion<br />

vor der jetzt laufenden Erweiterung noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Denn: Das erst 2005 errichtete neue Gebäude an der Heinrich-Hertz-Straße<br />

reicht schon wieder nicht aus. Lust baut weiter aus, wird die Produktion und<br />

die Mitarbeiterzahl vergrößern.<br />

Um eine systematische Abfallwirtschaft hatte sich der Betrieb bisher nicht<br />

kümmern können, gab Manfred Notzon, Leiter des Qualitätsmanagementes bei<br />

Lust, offen zu. „Wir hatten frühere Entsorger mitgenommen, andere <strong>Die</strong>nstleister<br />

kamen dazu.“ Gründlich wurden im <strong>Öko</strong>check hier alle Stoffströme unter die<br />

Lupe genommen, gezielt wurden Vermeidung und Verwertungsmöglichkeiten<br />

geprüft. Da fiel auf: Presscontainer für Pappe, Papier und Kartonagen waren<br />

sowohl teuer als auch in der Leistung nicht voll genutzt. Verwertbare Abfälle<br />

landeten teilweise im teuren Restmüll. Für Elektronikschrott gab es auch sinnvollere<br />

Wege zur Verwertung.<br />

Erfolg, der auch Ralf Prechtel von der Lust-Geschäftsleitung überzeugte: Statt<br />

mit einer Vielzahl von Entsorgern kooperiert Lust jetzt mit der kreiseigenen<br />

Gesellschaft für Wertstoff und Abfallwirtschaft. „<strong>Die</strong> hatten einfach unter allen<br />

abgefragten Anbietern die beste Leistung zum besten Preis“, meint Manfred<br />

Notzon. Überzeugend auch die Einsparung: Vierstellig macht sich diese schon<br />

im ersten Jahr bemerkbar. Gemeinsam mit den AVA-Beratern entwickelte Lust<br />

zudem Schulungsreihen: Mitarbeiter-Infos verstärken das neu eingeführte<br />

Abfallsystem. Der Einkauf wird bei dem Thema intensiv eingebunden. „Wir<br />

versuchen jetzt schon, bei der Beschaffung die komplette Verwertungskette<br />

mit zu berücksichtigen“, erklärt Achim Engelmann.<br />

Wie das vorhandene Qualitätsmanagementsystem zu einem integrierten<br />

Managementsystem mit Qualität, Umwelt und Arbeitssicherheit ausgebaut<br />

werden kann, darüber informierten die Partner gemeinsam Lust-Mitarbeiter<br />

in einem Tagesseminar.<br />

„Gut aufgestellt und engagiert“ sei der Betrieb, so lobt AVA-Berater Johannes<br />

Niemann am vorläufigen Ende der einjährigen Zusammenarbeit.<br />

Zufriedene Gesichter auch bei Entwicklungsleiter Dr. Andreas Bünte (l.) und Geschäftsführer<br />

Ralf Prechtel (3.v.l.): <strong>Die</strong> Umweltanstrengungen zahlen sich aus.<br />

Neben Abfallfragen beschäftigte sich der <strong>Öko</strong>check auch mit vielen weiteren<br />

Themen: Vom sicheren Umgang mit Gefahrstoffen bis hin zu schnellen <strong>Öko</strong>-Recherchen<br />

über Online-Datenbanken wurden Optimierungen für die zuständigen<br />

Lust-Mitarbeiter entwickelt.<br />

Weitere Chancen prüft Lust mit kompetenter Hilfe nach dem <strong>Öko</strong>check: Ob sich<br />

die Nutzung der Abwärme an großen Testanlagen lohne, will das Unternehmen<br />

zum Beispiel mit Hilfe der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Unna</strong> untersuchen. Der <strong>Öko</strong>check<br />

war für das dynamische Unternehmen auch Anlass, jetzt den nächsten Schritt<br />

zu gehen. Das vorhandene Qualitäts- und Umweltmanagement wird jetzt zu<br />

einem integrierten System ausgebaut, das sich die Firma auch nach ISO 14001<br />

zertifizieren lassen will. Der Erfolg des <strong>Check</strong>s hat hier nicht nur die Mitarbeiter<br />

am Standort <strong>Unna</strong>, sondern auch die Geschäftsführung überzeugt, erklärt<br />

Manfred Notzon.<br />

15<br />

Komplette Systeme für die Windenergieanlagen<br />

produziert die Spezialfirma.<br />

Gegenstand<br />

1. Abfalllogistik<br />

2. Vermeidung von Gefahrstoffen/sichere<br />

Lagerung wassergefährdender Stoffe<br />

3. Optimierung von Verwertungsanlagen<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Überprüfung Abfallbilanz und Erarbeitung<br />

von Alternativen<br />

2. Lieferanten in die Pflicht nehmen<br />

3. Innerbetriebliche Schulungen<br />

Lösungen langfristig<br />

1. Einführung integriertes Qualitäts-, Ar-<br />

beitssicherheits- und Umweltmanagementsystem


16<br />

Das Familienunternehmen Seewald-Chemie wird<br />

in der dritten Generation geführt.<br />

Unternehmensprofil:<br />

<strong>Die</strong> Firma Seewald-Chemie GmbH<br />

& Co. KG wurde von Hanke + Seidel<br />

GmbH & Co übernommen, das 1948<br />

gegründet wurde und inzwischen<br />

als Familienunternehmen in der<br />

dritten Generation geführt wird.<br />

Das Unternehmen Seewald-Chemie<br />

hat seit über 30 Jahren seinen Sitz<br />

in der Max-Planck-Straße 16 in <strong>Unna</strong><br />

und beschäftigt 31 Mitarbeiter. Es<br />

mischt und vertreibt Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmittel für nahrungsmittelverarbeitende<br />

Betriebe wie<br />

Gastronomie, Fleischer/Metzger oder<br />

Milchverarbeitung. Ein Berater- und<br />

Anwenderteam entwickelt Reinigungslösungen<br />

vor Ort und führt<br />

Hygieneschulungen in den entsprechenden<br />

Betrieben durch.<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

SEEWALD-CHEMIE G<strong>MB</strong>H & CO. KG<br />

Sicherheit nicht nur für den Kunden, sondern auch für das eigene<br />

Unternehmen und seine Mitarbeiter – dies stand für die Firma Seewald-<br />

Chemie im Vordergrund des <strong>Öko</strong>checks. Dass die Sicherheit weniger<br />

bei der Technik zu suchen ist, die kaum noch Mängel aufweist, sondern<br />

vor allem von der Organisation und Mitarbeiterqualifikation abhängt,<br />

wurde bei der Überprüfung ersichtlich. Inzwischen sind die Sinne aller<br />

Beteiligten geschärft.<br />

Seewald-Chemie garantiert Hygiene mit Plan und System und gibt seinen<br />

Kunden darüber hinaus die Sicherheit, mit den Produkten, die vom Deutschen<br />

Verein für Gesundheitspflege (DVG) freigegeben wurden, nach dem Lebensmittel-<br />

und Bedarfsgegenständegesetz (L<strong>MB</strong>G) zu arbeiten. Zudem erstellt<br />

das Unternehmen für seine Kunden auch komplett ausgearbeitete und streng<br />

an den Richtlinien des HACCP-Konzeptes orientierte Hygienepläne. Eigens<br />

durchgeführte Hygieneschulungen für das Personal in Kundenbetrieben, verbunden<br />

mit praktischen Lösungen individueller Probleme durch Chemiker und<br />

Anwendungstechniker, ergänzen das <strong>Die</strong>nstleistungsspektrum.<br />

Bei den Produkten, die das Unternehmen Seewald-Chemie herstellt, handelt es<br />

sich um Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel, die, wenn sie effektiv sein<br />

sollen, Chemikalien enthalten müssen. Vielfach kommen Schaumreiniger zum<br />

Einsatz, die mit sanftem Druck und ohne große Nebelbildung die entsprechenden<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen ermöglichen. Bezogen auf die<br />

biologische Abbaubarkeit jedoch verzichtet das Unternehmen seit längerem<br />

auf kritische Tenside und bevorzugt natürliche Rohstoffe, sofern sich diese für<br />

den entsprechenden Zweck eignen. Auch die Produktion phosphatreduzierter<br />

bzw. phosphatfreier Produkte ist fester Bestandteil des Programms. Dennoch<br />

ist der Umgang mit den Ausgangschemikalien nicht frei von Umweltrisiken und<br />

Gefahren für die Mitarbeiter der Produktion. AVA-Berater Johannes Niemann<br />

sah bei seinem <strong>Check</strong>, dass insbesondere die Qualifizierung der Mitarbeiter eine<br />

maßgebliche Entwicklung zur Sicherheit im Betrieb bedeuten würde.<br />

Mitarbeitercoaching ein Ergebnis des <strong>Check</strong>s<br />

Eine Menge von 160.000 Litern Ausgangschemikalien lagern in 13 Tanks mit<br />

einer Größe von bis zu 28 Kubikmetern. <strong>Die</strong> Lagerung und das Abfüllen der wassergefährdenden<br />

Stoffe ist seit dem Umbau vor zehn Jahren auf dem neuesten<br />

technischen Stand. Was den Umgang mit der Technik und den Chemikalien<br />

betrifft, so hat Seewald-Chemie Dank des <strong>Öko</strong>checks alle Sicherheitslücken<br />

geschlossen. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Qualitätsmanagement erhielten<br />

die Mitarbeiter ein Coaching, in dem gemeinsam die gesamte Bandbreite<br />

der gesetzlichen Vorgaben durchgearbeitet und Notfälle inszeniert wurden.<br />

Eine weitere Maßnahme war, die bereits vorhandene <strong>Dokumentation</strong> der unternehmensinternen<br />

Abläufe von der Verwaltungssprache in eine verständliche<br />

Form zu bringen und zu ergänzen. So werden zukünftig schnelle Zugriffe und<br />

ein systematisches Vorgehen erleichtert. Qualität und Umweltmanagement<br />

ergänzten sich hervorragend. <strong>Die</strong> geschulten Mitarbeiter sind nun genau über<br />

den Ablauf – von der Anlieferung der Ausgangschemikalien, meist Gefahrgüter,<br />

bis zum Abfüllen und Verbleib der Gebinde – informiert: Wo ist der Umgang mit<br />

den Chemikalien kritisch? Welche Technik wird wo eingesetzt und was müssen<br />

die Mitarbeiter dabei beachten? Ausgangspunkt war immer der gesetzliche<br />

Soll-Zustand – wie er beispielsweise in der VAwS dokumentiert ist. Jeder<br />

Mitarbeiter sollte wissen, ob notwendige Genehmigungen eingeholt<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

SEEWALD-CHEMIE G<strong>MB</strong>H & CO. KG<br />

Katrin Budde, Gefahrengut-Beauftragte und Mitarbeiterin der Qualitätssicherung<br />

Labor, Juliane Lewandowsky, Qualitätsmanagement-Beauftragte und Mitarbeiterin der<br />

Qualitätssicherung Labor, ehemaliger Seewald-Geschäftsführer Hans-Ludwig Ollrog<br />

und AVA-Berater Johannes Niemann (v.o.n.u.) standen während des <strong>Öko</strong>checks die<br />

Sicherheit der Kunden und Mitarbeiter im Mittelpunkt.<br />

wurden, ob die Auflagen erfüllt werden und wo sie nachzulesen sind. Hans-<br />

Ludwig Ollrog, ehemaliger Geschäftsführer von Seewald-Chemie, ist von dem<br />

Mitarbeiter-Coaching begeistert: „Der <strong>Öko</strong>check hat stark dazu beigetragen,<br />

die Mitarbeiter für die Sicherheit und Umwelt zu sensibilisieren und die eigene<br />

Betriebsblindheit zu durchbrechen.“<br />

<strong>Die</strong> Qualifizierung der Mitarbeiter hat die Sicherheit der Unternehmensanlagen<br />

und das Umweltbewusstsein erhöht. Den nächsten Schritt, den AVA-Berater<br />

Johannes Niemann empfiehlt, ist, die optimierte Organisation und gute Technik<br />

durch das Umweltmanagementsystem ISO 14001 zertifizieren zu lassen und<br />

stets aktuell zu halten. Weitere Maßnahmen wie Mängeldokumentation, die<br />

Ergänzung von Notfallplänen oder die Energieeinsparung bei der Anlieferung<br />

sind bereits in Planung.<br />

17<br />

Gegenstand<br />

1. Verbesserungen im Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen<br />

2. <strong>Dokumentation</strong> gemäß den Verordnungen<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Prüfung der vorhandenen technischen<br />

und organisatorischen Lösungen<br />

2. <strong>Dokumentation</strong> aus dem QM für das<br />

Umweltmanagement nutzbar machen<br />

3. Schulung und Sensibilisierung der<br />

Mitarbeiter<br />

4. Einarbeitung der QM-Abteilung in den<br />

Umweltbereich<br />

Lösungen langfristig<br />

1. Zertifizierung durch Umweltmanagement<br />

system ISO 14001<br />

2. regelmäßige externe Überprüfung


18<br />

Haus Husemann liegt in einem parkähnlichen<br />

Garten.<br />

Unternehmensprofil:<br />

Das Familienunternehmen SPIES KG<br />

gründete 1995 das Haus Husemann in<br />

der Unteren Husemannstraße 34-36<br />

in <strong>Unna</strong>. Haus 1 bietet Seniorenpflege<br />

in fünf Wohngruppen und zwar alles,<br />

was das Leben angenehm macht.<br />

Haus 2 ist ein Altersruhesitz für privat<br />

zahlende Bewohner. <strong>Die</strong> 45 Einzelzimmer<br />

lassen viel Spielraum für individuelle<br />

Einrichtungswünsche. Für das<br />

Wohl der 170 Bewohner – 125 in der<br />

Seniorenpflege und 45 Selbstzahler<br />

– sorgen 150 Mitarbeiter. Etwa zwei<br />

Drittel sind examinierte Krankenschwestern,<br />

Pflegehelfer, Ergo- und<br />

Physiotherapeuten sowie gerontopsychiatrische<br />

Fachkräfte, ein Drittel<br />

arbeitet in der Verwaltung, Küche<br />

oder erledigt Reinigungsdienste.<br />

Im Jahre 2003 eröffnete die SPIES<br />

KG das Haus Volkermann in Kamen.<br />

Hier haben Senioren, Kurzzeitpflegegäste<br />

und junge pflegebedürftige<br />

Erwachsene auf einem rund 30.000<br />

Quadratmetern großen Parkgelände<br />

ein neues Zuhause gefunden.<br />

SPIES KG<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

„Unser Dach – Ihr Zuhause“ unter dieser Maxime betreibt Familie Spies<br />

seit nunmehr zwölf Jahren die Seniorenpflege und den Altersruhesitz<br />

„Haus Husemann“. Das ist keineswegs eine leere Worthülse, sondern täglich<br />

gelebte Unternehmensphilosophie. Im Haus Husemann stehen die<br />

Interessen und das Wohlergehen der Bewohner von morgens bis abends<br />

im Mittelpunkt. Sie werden von ausgebildeten Spezialisten betreut und<br />

können an vielfältigen Aktivitäten teilnehmen.<br />

Haus 1 bietet seinen Bewohnern alles, was das Leben angenehm macht. Jede der<br />

fünf Wohngruppen, die sich fast ausschließlich aus modernen komfortablen Einzelzimmern<br />

zusammensetzen, hat zusätzlich ein Wohnzimmer, einen Ruheraum<br />

und eine gemeinsame Küche für Hobbyköche. Haus 2 hält ein wenig mehr Luxus<br />

für privat zahlende Bewohner bereit. Auf drei Etagen bietet das Haus Senioren<br />

aller Pflegestufen ein Zuhause im gehobenen Wohnambiente. <strong>Die</strong> 45 großzügigen<br />

Einzelzimmer lassen viel Spielraum für individuelle Einrichtungswünsche.<br />

Kern der Anlage ist ein parkähnlicher Garten, der von den Bewohnern wie ein<br />

Marktplatz zum Flanieren und zum Plaudern genutzt wird.<br />

<strong>Öko</strong>check lieferte Denkanstöße<br />

Der von der AVA durchgeführte <strong>Öko</strong>check wurde von Familie Spies durchweg<br />

begrüßt: „Aus den gemeinsamen Treffen mit Herrn Niemann resultieren viele<br />

konstruktive Denkanstöße“, sagt Geschäftsführer Thomas Spies. „Langfristig gesehen,<br />

werden wir Kosten sparen.“ Um den Energieverbrauch in beiden Häusern<br />

zu senken, wurden im Zuge der im vergangenen Jahr durchgeführten Umbaumaßnahmen<br />

alle Beleuchtungsmittel durch Energiesparlampen ausgetauscht.<br />

Zudem kann die Beleuchtung der Einrichtung auch per Knopfdruck auf Eindrittel,<br />

Zweidrittel oder vollen Betrieb reguliert werden. „Dabei achten wir selbstverständlich<br />

darauf, dass die Flure für unsere Bewohner stets ausreichend hell sind“,<br />

betont Stefan Spies, Assistent der Geschäftsführung. Um Energieeinsparung<br />

geht es auch bei der Legionellenprophylaxe. Um die Erreger der so genannten<br />

Legionärskrankheit abzutöten, muss vor Wasseraustritt ständig eine Temperatur<br />

von mindestens 60 Grad Celsius gehalten werden. Legionellen sterben ab einer<br />

Temperatur von 60 Grad Celsius innerhalb weniger Minuten ab, bei 70 Grad<br />

Celsius und mehr innerhalb weniger Sekunden. Aus diesem Grunde ist das<br />

Wasser im Umlauf immer 70 Grad heiß und es werden regelmäßig Wasserproben<br />

entnommen. „Hygiene steht ganz oben. Wir machen keine Experimente“, betont<br />

Thomas Spies. Herr Niemann von der AVA wies während des <strong>Öko</strong>checks auf die<br />

Möglichkeit der elektrochemischen Behandlung des Wassers hin. Familie Spies<br />

zieht diese Alternative in Betracht und will sie eingehend prüfen.<br />

Mitarbeiter werden am Prozess beteiligt<br />

Neben der Hygiene stand auch die Abfall-Logistik auf der Tagesordnung. „Sie<br />

haben die Entsorgung gut im Griff“, stellte AVA-Berater Johannes Niemann zufrieden<br />

fest. Pappe, Papier, Glas und Kunststoffe werden in eigenen Behältern<br />

und Säcken getrennt entsorgt. Inkontinenzartikel, die etwa 90 Prozent des<br />

Restmülls ausmachen, werden im Presscontainer gesammelt und durch ein<br />

Fachunternehmen auf die gesetzlich vorgeschriebene Weise entsorgt. <strong>Die</strong> logistische<br />

Trennung für Inkontinenzartikel erweist sich aus hygienischen Gründen<br />

als problematisch. Auf Anraten der AVA wurden Pflege- und Stationsleitung<br />

in den Prozess miteinbezogen, damit sie und die Pflegekräfte für dieses<br />

Thema sensibilisiert werden. „<strong>Die</strong> Entsorgung steht weiterhin im Fokus<br />

<strong>Öko</strong> <strong>Check</strong> <strong>2007</strong><br />

SPIES KG<br />

Geschäftsführer Thomas Spies und Stefan Spies, Assistent der Geschäftsleitung, präsentieren<br />

AVA-Berater Johannes Niemann den Aufenthaltsbereich im Haus 1.<br />

unserer Anstrengungen, weil uns Umweltschutz enorm wichtig ist“, unterstreicht<br />

Thomas Spies.<br />

Als weiterer Punkt standen Küchenabfälle und Essensretouren auf der Agenda.<br />

In der hauseigenen Küche werden alle Mahlzeiten frisch zubereitet – bei Bedarf<br />

natürlich auch Diät- und Schonkost. Weil der Appetit der Bewohner ganz individuell<br />

ist, beschloss die Geschäftsleitung, dass die Portionen der Mahlzeiten<br />

möglichst bedarfsgerecht sind. Wer will, kann selbstverständlich Nachschlag<br />

bekommen. Gehen dennoch Reste an die Küche zurück, wird genau geprüft,<br />

was nicht gegessen wurde, aus welchem Haus der Teller kommt und warum das<br />

Essen zurückging. Mit dieser Vorgehensweise konnten nicht nur der Wareneinsatz,<br />

Energie- und Personalkosten gesenkt werden, sondern auch 50 Prozent<br />

der Abfälle. „Das ist ein Ergebnis, das sich durchaus sehen lassen kann“, sagt<br />

Thomas Spies. Dennoch: „Wir werden weiterhin versuchen, die Energiekosten<br />

zu senken und die Abfälle zu reduzieren – ganz im Sinne der Umwelt.“<br />

19<br />

Gegenstand<br />

1. Entsorgung Restmüll und Inkontinenzartikel<br />

2. Logistik der Entsorgung und Mitarbeiterinformation<br />

3. MRSA und Entsorgung<br />

4. Möglichkeiten der Legionellen-Prophylaxe<br />

Lösungen kurzfristig<br />

1. Abfall-Logistik/ Trennung optimieren<br />

2. Austausch Leuchtmittel<br />

3. Mitarbeiterinformation über Entsorgungswege<br />

Lösungen langfristig<br />

1. Energiekonzept für Gebäude<br />

2. elektrochemische Legionellen-Vorbeugung


Adressen und Ansprechpartner:<br />

DHL Exel Supply Chain/<br />

DHL Solutions Retail GmbH Felix Siemen<br />

Hafenstraße 70 / 45356 Essen<br />

Tel. 0201 806-1024<br />

Dreve ProDiMed GmbH Jürgen Birk<br />

Max-Planck-Straße 31 / 59423 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 8807-43<br />

Holzland Beese GmbH & Co. KG Anne Simon<br />

Massener Straße 139-141 / 59423 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 25010-16<br />

Karl Wolf Bauunternehmung GmbH & Co. Jens Baldauf<br />

Kleistraße 17 / 59427 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 95120-12<br />

Langewiesche Fleischwaren GmbH Uwe Busemann<br />

Oberer Kohlenweg 10-12 / 59425 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 25154-12<br />

Lust DriveTronics GmbH Manfred Notzon<br />

Heinrich-Hertz-Straße 18 / 59423 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 779-213<br />

Seewald-Chemie GmbH & Co. KG Juliane Lewandowsky<br />

Max-Planck-Straße 16 / 59423 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 98128-27<br />

Spies KG - Haus Husemann Thomas Spies<br />

Untere Husemannstraße 34 / 59425 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 285-0<br />

AVA-Beratungsagentur Johannes Niemann<br />

Herausgeber:<br />

Heinrichstraße 51 / 44536 Lünen<br />

Tel. 0231 987060-0<br />

Prof. Dr. Christian Jänig<br />

Heinrich-Hertz-Straße 2<br />

59423 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303-2001-110<br />

Ludwig Holzbeck<br />

Agendabüro UN 21<br />

Platanenallee 16<br />

59425 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303-27-1069<br />

Realisierung: www.mediakom-unna.de

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