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Sachwert Magazin e-Paper Ausgabe 69, Juli 2018

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AUSGABE <strong>69</strong><br />

SACHWERT<br />

M A G A Z I N<br />

BACKHAUS VERLAG<br />

EDELMETALLE ROHSTOFFE IMMOBILIEN BETEILIGUNGEN RARITÄTEN WISSEN<br />

SACHWERT<br />

W I S S E N F Ü R A N L E G E R<br />

M A G A Z I N<br />

e-<br />

<strong>Paper</strong><br />

+<br />

5 Mythen<br />

der Altersversorgung<br />

DER<br />

PANZER<br />

KNACKER<br />

FOTO STUDIOFASCHING<br />

03<br />

03<br />

4 4 192358 192358 003904 003904<br />

WIE MARKUS HABERMEHL MIT DEM PANZERKNACKER-<br />

PODCAST EINEN DER ERFOLGREICHSTEN WIRTSCHAFTS-<br />

PODCASTS ERSCHUF


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Editorial<br />

Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem<br />

inneren Wert zurück. Null.<br />

Voltaire, 1<strong>69</strong>4 - 1778<br />

Martina Schäfer<br />

Redakteurin bei<br />

<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Editorial<br />

Weißte nix, kannste nix,<br />

haste nix<br />

Nichts zu wissen ist keine Sünde. Aber zu wissen, dass man nichts weiß, dann<br />

nicht zuzusehen, wo man dieses Wissen herbekommen kann und sich trotzdem<br />

beschweren, dass die Kasse nicht stimmt - da beißt sich der Kater in den<br />

Schwanz. Einer, der dafür sorgt, dass eine gewisse finanzielle Grundbildung für<br />

jedermann zugänglich ist, ist Markus Habermehl mit seinem Podcast „Panzerknacker“.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> erzählt er von seinem Werdegang und worauf es<br />

ihm bei seinem Potcast ankommt.<br />

Thomas Hennings setzt seinen Fokus auf das Altern, oder präziser gesagt, das<br />

Altern in finanzieller Sorglosigkeit. Er gibt Tipps rund um die Absicherung und<br />

warum Sie einigen landläufigen Mythen rund um die Rente besser keinen Glauben<br />

schenken sollten.<br />

Gold ist nach wie vor der Anlegerliebling in der Krise. Claus Vogt hat in der<br />

Vergangenheit einen eindeutigen Trend zu steigenden Goldpreisen von <strong>Juli</strong> bis<br />

Januar beobachtet. Deshalb rät er, direkt jetzt zu kaufen.<br />

Bild: Schäfer, privat<br />

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Internationale Stiftungskonzepte<br />

Viel Vergnügen beim Lesen<br />

Ihre Martina Schäfer<br />

Redakteurin<br />

<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> E-<strong>Paper</strong><br />

Redaktion/Verlag Backhaus Verlag<br />

EMail: redaktion@sachwert-magazin.de<br />

Redaktion: Martina Schäfer<br />

Layout und Gestaltung: Jessica Wilkens<br />

Onlineredaktion<br />

redaktion@sachwert-magazin.de<br />

Herausgeber, Verleger:<br />

<strong>Juli</strong>en D. Backhaus<br />

Waffensener Dorfstr. 54,<br />

27356 Rotenburg/Wümme<br />

UST-ID-Nr.: DE252048870<br />

Anschrift:<br />

Waffensener Dorfstr. 54,<br />

27356 Rotenburg/Wümme<br />

Telefon (0 42 68) 9 53 04 91<br />

EMail info@backhausverlag.de<br />

Internet: www.backhausverlag.de<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Autoren (Verantwortliche i.S.d.P)<br />

Die Autoren der Artikel und Kommentare im <strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong><br />

sind im Sinne des Presserechts selbst verantwortlich.<br />

Die Meinung des Autoren spiegelt nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wider. Trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

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Telefon (0421) 36 49 75 22<br />

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Interview<br />

Finanzielle Grundbildung<br />

für alle<br />

Markus Habermehl bringt mit seinem Panzerknacker-<br />

Podcast fundiertes Wissen unters Volk<br />

Herr Habermehl, wie verlief Ihr beruflicher<br />

Werdegang?<br />

Anfang der Neunziger Jahre, nach Abschluss<br />

meiner mittleren Reife, hatte ich<br />

das Glück, mich gegen 400 Mitbewerber<br />

bei einer lokalen Bank durchsetzen zu<br />

können. Die darauffolgende Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann verlief jedoch nicht<br />

so interessant, abwechslungsreich und<br />

erfolgreich wie gedacht, beziehungsweise<br />

geplant. Nach gut zweieinhalb Jahren<br />

brach ich diese Ausbildung ab und das<br />

erste Mal in meinem Leben kam mir der<br />

Gedanke: Was werde ich tun?<br />

Nach kurzer Zeit meldete sich die Bundeswehr<br />

bei mir und ich ergriff die Chance<br />

einen sehr frühen Traum von mir nachzukommen.<br />

Seit jungen Jahren war es<br />

mein Wunsch Soldat zu werden, daher<br />

ist es auch nicht verwunderlich, dass<br />

ich mich hier auch rasch auf acht Jahre<br />

verpflichtet habe. Man kann über die<br />

Armee denken was man möchte, jedoch<br />

bringt sie einem eine Sache unbedingt<br />

bei: Du lernst, dass du unendlich<br />

viel mehr erreichen kannst, als du es<br />

dir selbst zutraust. Sie zeigt dir, dass du<br />

noch mindestens 50 Prozent Energie<br />

hast, wenn du denkst, dass du nicht<br />

weitermachen kannst, wenn du denkst,<br />

du hast bereits alles gegeben.<br />

Nachdem ich über sechs Jahre bei der<br />

Armee gedient habe, hier überwiegend<br />

auch Bürotätigkeiten vollführte, erkannte<br />

ich, dass mir dies zu langweilig war.<br />

Da die Armee ein Wiedereingliederungsprogramm<br />

für länger dienende Soldaten<br />

hat, das dafür sorgen soll, dass sich der<br />

Soldat einfacher wieder in das Zivilleben<br />

einfügen kann, machte ich mir Gedanken,<br />

wie ich das am kreativsten für mich<br />

nutzen konnte. Ich entschied mich, einen<br />

handwerklichen Beruf zu erlernen.<br />

Es störte mich zum damaligen Zeitpunkt<br />

enorm, dass ich vom schaffenden Gewerbe<br />

keinerlei Ahnung hatte. Aus meiner<br />

Sicht konnte ich einfach nichts. Daher<br />

erlernte ich den Beruf des Metallbauers.<br />

Ich lernte Drehen, Fräsen, Schweißen,<br />

Schmieden, Konstruieren und vieles mehr.<br />

Dennoch war es von Anfang an klar, dass<br />

ich in diesem Beruf niemals aktiv sein werde.<br />

Ich war bereits in der Ausbildung auf<br />

der Suche nach einer Symbiose aus meiner<br />

kaufmännischen und meiner handwerklichen<br />

Ausbildung. Nach Abschluss meiner<br />

Ausbildung zum Metallbauer machte<br />

ich daher direkt eine Weiterbildung zum<br />

Laserspezialisten in der ich lernte, Stahl<br />

mit einem Laserstrahl zu schneiden, die<br />

Maschine zu führen, zu programmieren<br />

und zu warten. Dass ich in Deutschland<br />

nur zwölf Euro brutto in einem Jahresvertrag<br />

angeboten bekommen habe, war für<br />

mich nicht akzeptabel, weshalb ich mir<br />

»Die meisten erkennen<br />

Probleme, definieren diese und<br />

warten darauf, dass man ihnen<br />

eine Lösung anbietet. Ich ticke<br />

anders. Wenn ich ein Problem<br />

erkenne, beginnt bei mir bereits<br />

die Lösungssuche.«<br />

nach einem Jahr die Frage stellte, was ich<br />

denn tun müsse, um mehr Geld zu verdienen?<br />

Die Antwort war klar: Entweder<br />

muss ich einen anderen Beruf ausüben<br />

(was ohne Ausbildung nicht möglich ist)<br />

oder ich müsste den Arbeitgeber dahingehend<br />

wechseln, dass ich einen mir angemessenen<br />

Lohn erhalte. Nach kurzer<br />

Überlegung war klar, dass dies eindeutig<br />

nur in der Schweiz möglich war.<br />

Zwei Tage später ging eine einzige Bewerbung<br />

zum Laserspezialisten in die Schweiz<br />

raus. Nach drei Wochen hatte ich den Job<br />

und verdiente nun das Dreifache. Nach<br />

fünf Monaten in der Schweiz wanderte<br />

ich komplett aus Deutschland aus. Ich verbrachte<br />

ein Jahr an der Maschine, jedoch<br />

wurde es mir auch hier wieder recht schnell<br />

zu eintönig. Ich suchte nach Alternativen.<br />

Glücklicherweise bietet die Schweiz ein<br />

deutlich besseres Erwachsenen-Bildungsprogramm<br />

an als in Deutschland üblich.<br />

Hier in der Schweiz hatte ich die Möglichkeit,<br />

berufsbegleitend eine Privatschule<br />

zu besuchen, um mir einen höheren<br />

Bildungsgrad zu verschaffen. Das hatte<br />

selbstverständlich seinen Preis, den ich<br />

jedoch sowohl monetär als auch zeitlich<br />

gerne bereit war zu bezahlen. Während<br />

meines Studiums wechselte ich den Arbeitgeber<br />

innerhalb der Schweiz und<br />

wurde Abteilungsleiter, eine Position, die<br />

meiner Ausbildung natürlich sehr half, jedoch<br />

war auch von Beginn an klar, dass<br />

es nach Beendigung meines Studiums in<br />

dieser Firma keine weiterführende Stelle<br />

für mich geben würde. Nach zwei<br />

Jahren als Abteilungsleiter wechselte<br />

ich in ein weltweit tätiges Umfeld<br />

und wurde Projektleiter. Auf diesem<br />

Posten half ich, Gas- und Dampfturbinenkraftwerke<br />

sowie Kernkraftwerke<br />

zu Verrohren. Doch nach kurzer Zeit<br />

stellte ich fest, dass zwar mein Studium<br />

zum Betriebstechniker abgeschlossen<br />

war, ich jedoch wieder neuen Input<br />

suchte. Ich ließ mich daher, wiederum<br />

berufsbegleitend, auf einer weiteren<br />

Privatschule hier in der Schweiz zum Finanzfachmann<br />

ausbilden. Hier bekam ich<br />

auch den Anstoß, mich nicht mehr auf<br />

ein Angestelltenverhältnis zu verlassen,<br />

sondern Überlegungen anzustellen, mich<br />

selbstständig zu machen. Der Konkurs<br />

meiner damaligen Firma half mir auch<br />

promt bei der Umsetzung des Plans - eigentlich<br />

deutlich rascher als es mir damals<br />

lieb war. Dann nahm ich die Herausforderung<br />

an und begann Pläne für meine Zukunft<br />

zu schmieden. So bin ich auch unter<br />

anderem auf das Podcasten gekommen.<br />

Was waren ihre größten Siege und<br />

größten Niederlagen?<br />

Mein größter Sieg ist sicherlich, dass ich<br />

es durch mein unbedingtes Durchhaltevermögen<br />

geschafft habe, einen top


Interview<br />

2016 war<br />

Markus Habermehl<br />

mit seinem Podcast<br />

„Panzerknacker“<br />

erfolgreichster Podcast<br />

Newcomer im Bereich<br />

Geldanlage.<br />

Bilder: Studiofasching


Interview<br />

platzierten Podcast zu erschaffen. Als<br />

pro aktiver Mensch bin ich sehr gut in der<br />

Lage, Projekte unter Anleitung durchzusetzen.<br />

Ich denke, dass ich eine andere<br />

Denkweise habe als die meisten Menschen.<br />

Die meisten erkennen Probleme,<br />

definieren diese und warten darauf, dass<br />

man ihnen eine Lösung anbietet. Ich ticke<br />

anders. Wenn ich ein Problem erkenne,<br />

beginnt bei mir bereits die Lösungssuche.<br />

Als Projektleiter und Betriebstechniker<br />

habe ich gelernt, dass ich mich gegebenenfalls<br />

mit Lösungen zufriedengeben<br />

muss, auch wenn ich keine 100 Prozent<br />

Erfolg erreichen kann. In diesem Fall<br />

muss ich einfach die Lösung finden die<br />

am nächsten an die 100 Prozent herankommt.<br />

Während meines Angestelltendaseins sah<br />

ich es immer als Niederlage an, mich nicht<br />

in den Beruf einfinden zu können, beziehungsweise<br />

mich nicht mit dem Beruf<br />

finden zu können. Damals dachte ich, das<br />

wäre meine große Schwäche, bis ich erkannte,<br />

dass ich einfach immer kreativen<br />

neuen Input benötige. Das ist im Angestelltendasein<br />

aber leider nicht möglich.<br />

Mein erster Versuch mich selbstständig<br />

zu machen basierte darauf, In meiner alten<br />

Technikerschule Microsoft Office Unterricht<br />

zu geben. Der Vizedirektor der<br />

Schule hatte mich damals sogar dazu angeregt.<br />

Da diese Schule in der gesamten<br />

deutschen Schweiz vertreten ist, hatte ich<br />

einen großen und unbedienten Markt vor<br />

mir. Ich erstellte also eine Webseite, gründete<br />

eine Firma, bereitete meine Kurse<br />

vor und fragte nach 3-4 Monaten bei der<br />

Schule an, ob sie mir helfen mögen, meine<br />

Plakate anzubringen. Daraufhin erhielt<br />

ich die Antwort, dass die Schule an keiner<br />

weiteren Zusammenarbeit interessiert sei,<br />

da sie entschieden hatten, dieses Angebot<br />

selbst auszuarbeiten. Somit beendete ich<br />

meine erste Selbstständigkeit mit einem<br />

Tiefschlag.<br />

Eine weitere nennenswerte Niederlage ist<br />

sicherlich die Tatsache, dass ich auf die Zusammenarbeit<br />

mit einem Betrüger hereingefallen<br />

bin, der anschließend sogar noch<br />

versuchte, mir meinen Podcast wegzunehmen.<br />

Ein Versuch, der an Lächerlichkeit<br />

nicht zu überbieten war. Doch habe<br />

ich auch daraus viel gelernt.<br />

Wie sind sie auf die Idee gekommen<br />

einen eigenen Podcast zu machen?<br />

Wie ich bereits beschrieben habe, war mir<br />

recht schnell klar, dass ich mein Leben auf<br />

meinen eigenen Beinen bestreiten möchte.<br />

Wie viele Menschen in meiner damaligen<br />

Situation, stieß ich recht schnell auf<br />

das Thema Online-Marketing. Es war mir<br />

klar, dass es ohne ein gewisses Mindestfachwissen,<br />

in diesem Bereich unglaublich<br />

schwer ist, finanziell erfolgreich zu werden.<br />

Daher begann ich mich auf diesem<br />

Sektor weiterzubilden. Währenddessen<br />

hatte ich mehrere Schlüssel erlebnisse.<br />

Das erste Schlüsselerlebnis bescherte mir<br />

Gerald Hörhan in seiner Investment Punk<br />

Academy. Dort sprach er von „Digital<br />

Illiterracy“. Er prophezeite denen, die sich<br />

hier nicht auskennen, den Untergang. Da<br />

ich diesen Begriff nicht kannte, begann<br />

ich nachzuforschen und kam zu der Erkenntnis,<br />

dass ich um eine Markenbildung<br />

nicht herumkommen werde. Dadurch eröffnete<br />

sich natürlich die Frage, wie ich<br />

diese Marke bilde.<br />

Die ursprüngliche Idee war, YouTube Videos<br />

zu drehen. Zwar besorgte ich mir die<br />

komplette Ausrüstung (Kamera, Mikrofon,<br />

Markus Habermehl ist<br />

Finanzcoach, Podcaster,<br />

Podcasttrainer und<br />

Unternehmer.<br />

Beleuchtung, Green Screen und Software)<br />

und hatte auch den Content, jedoch kam<br />

ich hier auch anderthalb Jahre nicht ins<br />

Tun. Dies war mir selbst unbegreiflich. Obwohl<br />

ich einerseits sehr umsetzungsstark<br />

bin, habe ich es nicht geschafft, diese Videos<br />

zu drehen und ich konnte mir nicht<br />

erklären, weshalb das so ist.<br />

Die Erkenntnis kam erst später, als nämlich<br />

ein guter Freund von mir mich anrief<br />

Bilder: Studiofasching


Interview<br />

Strategische<br />

Metalle . . .<br />

und mich aufforderte, an einem Webinar<br />

zum Thema Podcast teilzunehmen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt hatte ich das Wort Podcast<br />

noch nie gehört. Trotzdem nahm ich<br />

am selben Abend an diesem Webinar teil.<br />

Bereits nach fünf Minuten war mir klar,<br />

weshalb ich keine YouTube Videos produzieren<br />

konnte: ich war nämlich kein<br />

Youtuber, sondern Podcaster! Ich buchte<br />

auf diesem Webinar eine dreitägige Ausbildung,<br />

besuchte diese auch zwei Wochen<br />

später und setzte dann innerhalb<br />

von zwei Wochen das komplette Gelernte<br />

in die Tat um. Es fiel mir unendlich leichter<br />

in ein Mikrofon zu sprechen, als in eine<br />

Kamera. So wurde der Panzerknacker geboren.<br />

Über welche Themen sprechen Sie im<br />

Panzerknacker Podcast und was wollen<br />

Sie damit beim Zuhörer erreichen?<br />

Der Panzerknacker richtet sich an Menschen,<br />

die nach finanzieller Grundbildung<br />

suchen. Da auch ich jahrelang auf der Suche<br />

danach war, weiß ich sehr gut, wie<br />

wichtig es ist, ein fundiertes Fachwissen<br />

auf diesem Gebiet zu haben. Ich möchte<br />

damit erreichen, dass<br />

meine Hörer einerseits<br />

ihre Denkweise über<br />

Geld ändern, beziehungsweise<br />

anpassen<br />

oder auch einfach nur<br />

erweitern. Auf der anderen<br />

Seite bin ich ein großer Freund von<br />

<strong>Sachwert</strong>en. Diese biete ich meinen Hören<br />

als Investitionsmöglichkeit in einer größtmöglichen<br />

Zahl an. Es geht mir darum,<br />

ein möglichst breites Spektrum dieser<br />

Anlageform vorzustellen. Einige gute Beispiele<br />

sind sicherlich die Interviews über<br />

Vintage Luxus Uhren, Trading Card Games,<br />

Lego oder Eukalyptus Plantagen in<br />

Paraguay, um nur einige zu nennen.<br />

Die Basis des Themas stellen hierbei immer<br />

die vier Bereiche Mindset, Edelmetalle,<br />

Firmenbeteiligungen und Immobilien<br />

dar. Auf dieser Basis verlange ich von<br />

jedem Interviewpartner mindestens drei<br />

neue Lernerfolge pro Interview für meine<br />

Hörer, sodass in jeder Folge immer ein hohes<br />

Mindestmaß an Content vorhanden<br />

ist.<br />

»Ich möchte erreichen,<br />

dass meine Hörer<br />

ihre Denkweise<br />

über Geld ändern.«<br />

Was sind die wichtigsten Dinge, die<br />

Sie über die Jahre von ihren Gästen<br />

gelernt haben?<br />

In erster Linie war ich überrascht, wie<br />

hilfsbereit Menschen sind, wenn man<br />

sie nur darum bittet. Außerdem ist doch<br />

auffällig, dass viele sehr erfolgreiche Interviewpartner<br />

unabhängig voneinander<br />

ähnliche Denkmuster und Verhaltensweisen<br />

aufweisen. Beispielsweise habe ich so<br />

oft über die Jahre hinweg das Gesetz der<br />

Anziehung vermittelt bekommen, dass ich<br />

mich als nicht spiritueller Mensch dennoch<br />

damit auseinandersetzen musste und es<br />

auch aktiv anwende. Ein weiterer gemeinsamer<br />

Punkt ist, dass diese Menschen<br />

nicht mehr dem Geld hinterher jagen, sondern<br />

ihrem Glück. Es ist auffällig, dass diese<br />

Menschen bereits sehr glücklich und,<br />

daraus resultierend, auch sehr höflich<br />

sind. Dasei spielt sicher auch eine Rolle,<br />

dass sie sich von negativen Menschen in<br />

ihrem Umfeld getrennt haben. Auch diesen<br />

Punkt habe ich umgesetzt.<br />

Außerdem habe ich von meinen Gästen<br />

gelernt, dass ich der Gemeinschaft gerne<br />

und viel zurückgeben soll.<br />

Was bieten Sie außerhalb des Podcasts<br />

an?<br />

Ich bin inzwischen einer der erfolgreichsten<br />

Podcast-Technik- Coaches und Positionierungsfachmann<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum. Jeder, der ein Business aufbauen<br />

möchte, beziehungsweise<br />

sein Business<br />

skalieren möchte, hat<br />

bei mir die Möglichkeit,<br />

in einem dreitägigen<br />

Workshop seinen<br />

eigenen Podcast<br />

zu erstellen. Ich persönlich baue in dieser<br />

Zeit den Podcast mit meinen Schülern<br />

strategisch auf. Schneller und einfacher<br />

kann man sich meines Erachtens. nach<br />

nicht positionieren!<br />

Basierend auf meiner inzwischen jahrelangen<br />

Erfahrung und meinem Studium begleite<br />

ich auch Menschen aus dem Angestelltenverhältnis<br />

in die Selbstständigkeit.<br />

Und selbstverständlich kann man sich<br />

auch mit sämtlichen finanziellen Fragen<br />

an mich wenden.<br />

Ein weiteres Angebot, das mit den oben<br />

genannten Themen nun wirklich gar nichts<br />

zu tun hat, sind meine Survivalkurse. Seit<br />

Jahren gehe ich mit meinen Schülern in<br />

den Wald und zeige Ihnen, was sie dort<br />

zur Befriedigung der vier Grundbedürfnisse<br />

des Menschen: Essen, Schlafen, Trinken,<br />

Feuer, wissen und können müssen.<br />

Paradoxerweise hilft dies über 90 Prozent<br />

meiner Schüler dabei ihr Glück zu finden.<br />

Es zeigt sehr anschaulich, was wir eigentlich<br />

nicht zum Glück brauchen, womit wir<br />

uns jedoch täglich umgeben. So gesehen<br />

runden meine Survivalkurse meine anderen<br />

Angebote dann doch wieder ab.<br />

Gallium<br />

Germanium<br />

Hafnium<br />

. . . sind das Öl<br />

der Zukunft.<br />

Was können wir für Sie tun?<br />

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Unternehmen Europas wenn es um die<br />

Themen Edelmetalle, Technologiemetalle<br />

und Seltene Erden geht.<br />

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ob Raten, Einmalkäufe oder Einzelinvestments<br />

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Wirtschaft<br />

Target 2 ist volkswirtschaftliche<br />

Schadensmaximierung!<br />

Die Tragweite der Target2-Salden nimmt immer skurrilere Ausmaße an<br />

von Marc Friedrich und Matthias Weik<br />

(friedrich-weik.de)<br />

Interessanterweise ist Target2 aktuell<br />

in aller Munde. Zuvor hatte sich die<br />

Forderung der Deutschen Bundesbank<br />

gegenüber den anderen Notenbanken<br />

in der Eurozone klammheimlich auf<br />

einen neues Rekordniveau entwickelt<br />

(976 Milliarden Euro!) und zwar ohne<br />

das die Presse groß darüber berichtet<br />

hatte. Um so erstaunlicher ist es nun<br />

für uns, dass auf einmal aus verschiedenen<br />

Richtungen (Spiegel, Die Zeit)<br />

eine regelrechte Flut an Artikeln geschrieben<br />

werden, um die Allgemeinheit<br />

zu beruhigen. Als Ökonomen<br />

können wir über die dort gemachten<br />

Aussagen und Beschwichtigungen nur<br />

den Kopf schütteln und warnen die<br />

Target2 Forderungen auf die leichte<br />

Schulter zu nehmen.<br />

Bereits 2014 haben wir diesem Thema<br />

in unserem zweiten Buch „Der Crash<br />

ist die Lösung“ ein Kapitel gewidmet.<br />

Die Problematik ist dieselbe – nur die<br />

Dimension ist noch größer geworden:<br />

Target2 - was ist darunter eigentlich zu<br />

verstehen? Kurz gesagt geht es da um die<br />

Verrechnung wechselseitiger Forderungen<br />

der Zentralbanken der Euro-Zone. Aha.<br />

Reden wir zum besseren Verständnis, aus<br />

aktuellem Anlass, kurz über Fußball.<br />

Nicht nur über dem spanischen Staat und<br />

den dortigen Banken kreist der Pleitegeier.<br />

Mehr als ein Dutzend spanische Proficlubs<br />

mussten sich für zahlungsunfähig erklären<br />

und Gläubigerverfahren einleiten. Wie<br />

das gesamte Land leben auch seine besten<br />

Fußballvereine seit Jahren über ihre Verhältnisse:<br />

Sie geben im Jahr 2,1 Milliarden<br />

Euro aus, nehmen aber nur 1,8 Milliarden<br />

ein. Nachhaltiges Wirtschaften sieht anders<br />

aus. Die Clubs der Primera Division werden<br />

daher auch von einem Schuldenberg von<br />

insgesamt 3,5 Milliarden Euro erdrückt, die<br />

Verbindlichkeiten aller spanischen Profivereine<br />

zusammen werden auf 5 Milliarden<br />

Euro geschätzt. Alle sind mittlerweile so<br />

gravierend verschuldet, dass der Liga der<br />

Ruin droht. Die Zeitung El País fragte sich:<br />

„Muss die EU nun auch den spanischen<br />

Fußball retten?“ Dummerweise zahlten<br />

viele Vereine zudem jahrelang ihre Steuern<br />

nicht. Die Finanzämter beziffern die Ver-


Wirtschaft<br />

Jahr für Jahre stehen höhere<br />

Differenzen in den Büchern<br />

der EZB.<br />

bindlichkeiten der Proficlubs gegenüber<br />

dem Staat auf weitere 750 Millionen Euro.<br />

Sie stellen sich jetzt bestimmt die berechtigte<br />

Frage: Was haben Spanien, der<br />

spanische Fußball und irgendwelche komischen<br />

Zentralbank-Forderungen mit mir<br />

zu tun? Die erste Antwort klingt vermutlich<br />

ein bisschen knifflig. Aber mithilfe des Fußballs<br />

lässt sich das alles ganz gut begreifen.<br />

Das „Trans-European Automated Real-time<br />

Gross settlement Express Transfer<br />

system” ist an sich etwas furchtbar<br />

Technisches. In jeder Sekunde werden im<br />

Euroraum Abermillionen von Zahlungsvorgängen<br />

abgewickelt. Sehr viele davon<br />

innerhalb einzelner Länder und ausschließlich<br />

zwischen verschiedenen Geschäftsbanken<br />

oder Sparkassen. Aber eben auch sehr<br />

viele grenzüberschreitende Zahlungen.<br />

Und damit dabei nicht die Übersicht verloren<br />

geht, die nicht zuletzt für die Erfassung<br />

von Zahlungs- und Leistungsbilanzen<br />

wichtig ist, schalten sich die nationalen<br />

Zentralbanken und die EZB dazwischen,<br />

die all die transnationalen Überweisungen<br />

bündeln. Das Target2-System erledigt das<br />

in Echtzeit.<br />

Argumenten davon aus, dass in diesem an<br />

sich rein technischen Abwicklungssystem<br />

sehr reale Forderungen aufgelaufen sind.<br />

Andere sehen in den Target-Salden nur<br />

eine theoretische Verrechnungseinheit, da<br />

die eigentlichen Waren- und Geldflüsse ja<br />

1:1 abgewickelt worden seien. Das ist auch<br />

der offizielle Standpunkt der Deutschen<br />

Bundesbank. Klar ist: Der deutsche Händler<br />

hat fast immer sein Geld, und der Spanier<br />

sein Auto bekommen. Vom Werk bis zum<br />

Endkunden werden alle Forderungen früher<br />

oder später glattgestellt. Aber das ist<br />

sozusagen nur die betriebswirtschaftliche<br />

Seite der Sache. Volkswirtschaftlich wird es<br />

spannend, wenn die Spanier weit mehr in<br />

Deutschland einkaufen als sie uns liefern.<br />

Statistisch entsteht dann ein Leistungsbilanzdefizit.<br />

Monetär entsprechen diesem<br />

Defizit die Target-Salden. Deutschland hat<br />

mehr Forderungen an Spanien oder Griechenland<br />

als umgekehrt. Der Punkt ist,<br />

dass diese transnationalen Forderungen<br />

geschrieben. Die spanische Nationalbank<br />

aber hat der EZB bislang bloß Bescheid<br />

gesagt, dass sie das Geld bitte überweisen<br />

soll. Die Kohle des spanischen Autokäufers<br />

hat sie, sehr salopp gesagt, aber noch<br />

nicht rübergeschoben. Und so stehen Jahr<br />

für Jahr höhere Differenzen in den Büchern<br />

der EZB.<br />

Und da sind wir wieder beim Fußball. Laut<br />

Rolf von Hohenhau, dem Präsidenten des<br />

Bundes der Steuerzahler in Bayern und der<br />

Taxpayers Association Europe, nimmt die<br />

Tragweite der Target2-Salden immer skurrilere<br />

Züge an. Denn auch im Fußball kommt<br />

das Eurosystem zum Tragen. „Letztlich laufen<br />

die Ablösesummen spanischer Clubs<br />

für Spieler wie beispielsweise für Sami Khedira<br />

über die Bundesbank und erhöhen die<br />

Target-2-Forderungen“, warnt von Hohenhau.<br />

Der Fußballstar war 2010 gegen eine<br />

Ablösesumme von 14 Millionen Euro vom<br />

VfB Stuttgart zu Real Madrid gewechselt.<br />

Doch eigentlich wurde der Transfer von<br />

Bilder: Depositphotos.com/ pandionhiatus3, AllaSerebrina<br />

Die Süddeutsche Zeitung hat das System<br />

im August 2012 anschaulich erklärt: „Verkauft<br />

zum Beispiel ein deutscher Händler<br />

ein Auto nach Spanien, fließt das Geld<br />

folgenden Weg: Der Spanier geht zu seiner<br />

Hausbank, um die Überweisung nach<br />

Deutschland in Auftrag zu geben. Die<br />

Hausbank wendet sich an die spanische<br />

Zentralbank, die der Europäischen Zentralbank<br />

EZB Bescheid gibt. Die EZB meldet<br />

die Summe der Bundesbank, die dann<br />

das Geld an die Hausbank des deutschen<br />

Autohändlers zahlt. Der Deutsche sieht es<br />

dann auf seinem Konto und schickt das<br />

Auto an den Spanier. Eigentlich ein gutes<br />

Geschäft – nur senden sich die spanischen<br />

und die deutschen Notenbanken kein Geld<br />

hin und her, denn Zentralbanken erschaffen<br />

quasi Geld aus dem Nichts. Die Bundesbank<br />

erhält somit ‚nur’ eine virtuelle<br />

Forderung, die an den Mittler der Euro-Zone<br />

gerichtet ist, an die EZB.“<br />

Wir wissen, dass es rund um das Thema<br />

Target2 eine kontroverse Debatte unter<br />

den Ökonomen gibt. Einige, vorneweg der<br />

ehemalige Chef des Münchner ifo-Instituts,<br />

Hans-Werner Sinn, gehen mit guten<br />

der Zentralbanken gegeneinander in der<br />

Summe eben leider nicht alle beglichen<br />

worden sind. Denn im Gegensatz zu allen<br />

Geschäftsbanken sowie jenen Zentralbanken,<br />

die nicht am Euro-System teilnehmen,<br />

müssen die Euro-Zentralbanken ihre Forderungen<br />

und Guthaben nicht täglich um<br />

24:00 Uhr auf Euro und Cent abrechnen.<br />

Die Hausbank des deutschen Autohändlers<br />

hat von der Bundesbank via EZB Geld bekommen<br />

und dies ihrem Kunden auch gut-<br />

der Deutschen Bundesbank bezahlt. Die<br />

grenzüberschreitende Zahlungsverrechnung<br />

erfolgte über das System Target2.<br />

Hierzu erteilte die spanische Nationalbank<br />

der Bundesbank den Auftrag, 14 Millionen<br />

Euro an den VfB (bzw. dessen Bank)<br />

auszuzahlen, was zweifelsfrei auch geschehen<br />

ist. Zum „Ausgleich“ erhielt die<br />

Bundesbank Papierforderungen gegen<br />

die EZB (= positive Target-2-Forderungen).<br />

Und irgendwie hatten im selben Zeitraum


Wirtschaft<br />

die deutschen Vereine eben nicht so viel<br />

Geld übrig wie die verschwenderischen<br />

spanischen Clubs, weshalb sie auch nicht<br />

ganz so viele und nicht ganz so teure Stars<br />

in Spanien einkaufen konnten.<br />

Auf diese simple Weise ist die Deutsche<br />

Bundesbank 2014 um insgesamt rund 510<br />

Milliarden Euro von den „Südländern“<br />

(Spanien, Griechenland, Italien usw.) gerupft<br />

worden. Heute sind es bereits 976<br />

Milliarden Euro. Das sind 12.000 Euro pro<br />

Einwohner in Deutschland. Das Geld dürfte<br />

in Anbetracht der volkswirtschaftlichen<br />

Lage in Spanien wohl unwiederbringlich<br />

weg sein. Wohl gemerkt: unser gutes Geld!<br />

Denn die Bundesbank gehört letztlich den<br />

Bürgern der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Sie werden als Steuerzahler einspringen<br />

müssen, wenn die Buchhalter der EZB<br />

eines Tages mit den Schultern zucken, weil<br />

die Bundesbank ihre Forderungen auch<br />

mal gutgeschrieben bekommen möchte.<br />

Somit haben wir im konkreten Fall Khedira<br />

auch dem VfB Stuttgart 14 Millionen Euro<br />

in Form vermutlich wertloser EZB-Schuldscheine<br />

gepumpt. Jetzt sagen Sie Khedira<br />

ist bereits lange wieder weg aus Spanien<br />

was interessiert mich das, das ist ja ewig<br />

her. Toni Kroos ist jedoch noch immer (seit<br />

2014) bei Real Madrid und hat bereits drei<br />

Mal in Folge die Champion League gewonnen.<br />

Manch einer unserer Top-Fußballer<br />

kickt im Ausland und macht unter anderem<br />

auch deutschen Clubs die Fußballwelt<br />

schwer – so schafft man sich selbst Wettbewerb.<br />

Als Ökonomen wie als bekennende<br />

Fußballfans stellen wir uns natürlich<br />

die Frage: Wie blöd sind wir eigentlich?<br />

Wo stehen wir heute 500 Milliarden<br />

Euro später?<br />

In der aktuellen Kolumne in „Die Zeit“<br />

wird die Gefahr der Target2 Salden heruntergespielt<br />

und in die beliebte populistische<br />

Ecke gestellt: Das Ganze sei ein Angriff auf<br />

Europa. Es handle sich lediglich um eine<br />

rein virtuelle Forderung, alles sei halb so<br />

wild und die Argumentation, dass das Geld<br />

verloren sei wäre purer Populismus. Dies<br />

sehen wir komplett anders. Die wertlosen<br />

Target2 Forderungen sind Vermögen der<br />

Bürger welches Ländern geliehen wurde,<br />

um unseren eigenen Export zu finanzieren<br />

bzw. zu subventionieren. Die bedeutet<br />

nichts anderes als das ein beachtlicher Teil<br />

der deutschen Exporte durch die Deutsche<br />

Bundesbank finanziert wird. So ein<br />

Geschäftsmodell ist in sich krank und keinesfalls<br />

nachhaltig! Vor allem<br />

wenn man es an Länder verleiht<br />

von denen ein jeder weiß, dass<br />

diese Länder, gelinde gesagt,<br />

nicht kreditwürdig, wenn nicht<br />

sogar bankrott sind. Diese Forderungen<br />

werden Italien, Spanien…<br />

niemals zurückführen.<br />

Wenn es tatsächlich wie in<br />

„Die Zeit“ behauptet, rein virtuelle<br />

Buchungen sind, könnte<br />

man sie doch einfach streichen,<br />

oder? Wird aber nicht gemacht.<br />

Wieso nur? Selbst der Euro-Hüter<br />

Mario Draghi sagt, dass<br />

beim Austritt eines Landes aus<br />

der Eurozone die Target2 Forderungen<br />

zu begleichen sind. Viel<br />

Spaß beim eintreiben. Der volkswirtschaftlich<br />

Schaden wäre enorm.<br />

Wenigstens wird in der Meinungskolumne<br />

richtig erkannt, daß im Extremfall es<br />

zu einem Kollaps kommen würde, was wir<br />

genauso sehen. Fazit: Nicht das Aufzeigen<br />

eines kranken Systems wird Europa zerstören<br />

sondern eine falsche Politik und das<br />

jetzt schon gescheiterte Währungsexperiment<br />

Euro zerstört Europa!<br />

Hoffnung macht einem die FAZ. Sie hat die<br />

Brisanz erkannt und warnt völlig zurecht<br />

vor der tickenden Zeitbombe Target2. Der<br />

geniale Blog Querschuesse bringt es poin-<br />

Marc Friedrich und Matthias Weik sind<br />

studierte Ökonomen und vierfache<br />

Bestseller-Autoren.<br />

tiert auf den Punkt: „Beim Konstrukt des<br />

Euroraumes handelt es sich eindeutig um<br />

einen dysfunktionalen Währungsraum,<br />

statt Konvergenz produziert die Realität<br />

immer mehr Divergenz. Die Ungleichgewichte<br />

schaukeln sich immer weiter auf<br />

und dies ist zwingend, denn die Target2<br />

Salden zeigen auf, wie viel Milliarden aufgebracht<br />

werden müssen, um das Fehlkonstrukt<br />

Euro künstlich am Leben zu halten,<br />

bis zu dem Tag, an dem die Währungsunion<br />

implodieren wird.“ Dieser Chart zeigt<br />

das die Eurozone nicht funktioniert:<br />

Bild: Friedrich&Weik Grafik: querschuesse.de


03<br />

<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

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Die neuen EU-Datenschutz-<br />

Grundverordnung<br />

Eine Schlangengrube für Immobilienmakler,<br />

WEG- und Miethausverwalter<br />

Von Helge Ziegler<br />

Am 25.05.<strong>2018</strong> tritt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO)<br />

europa weit in Kraft – und zwar für alle<br />

Unternehmer, gleich welcher Branche<br />

oder Größe!<br />

Durften sich kürzlich Immobilienmakler<br />

über die Erleichterungen bei der Identifizierung<br />

ihrer Vertragspartner nach<br />

dem Geldwäschegesetz freuen, so wird<br />

sie die DSGVO schockieren. Schlimmer<br />

konnte es nicht mehr kommen.<br />

Die neuen datenschutzrechtlichen Bestimmungen<br />

haben gravierenden Auswirkungen<br />

den beruflichen Alltag. Sie<br />

kann zu Recht als „Schlangengrube“<br />

bezeichnet werden. Man kann nämlich<br />

nur alles falsch machen, wenn man die<br />

missachtet.<br />

Es wird Sie wenig trösten, dass große<br />

Organisationen wie Banken, Versicherungen<br />

oder Ärztekammern sich schon<br />

seit Monaten, wenn nicht sogar schon<br />

seit Jahren, auf die Integrierung der<br />

neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO) und ihre Abläufe vorbereiten.<br />

Das verschlingt Millionen!<br />

Zum Glück sind die von Immobilienunternehmern<br />

zu verarbeitenden und<br />

damit auch gespeicherten Daten bei<br />

weitem nicht so umfangreich. Dies<br />

entbindet sie aber keineswegs von der<br />

Pflicht, die DSGVO zu kennen, ihre Formulare,<br />

ihre Webseite sowie ihre innere<br />

Organisation anzupassen. Nach der<br />

Umstellung auf eine gesetzeskonforme<br />

Erhebung und Speicherung der Daten<br />

sowie die Aktualisierung der Formulare<br />

und Webseiten wird in den Immobilienunternehmen<br />

der größte personelle wie<br />

auch finanzielle Aufwand in der Implementierung<br />

des Datenschutzes und die<br />

Anpassung der betrieblichen Abläufe<br />

bestehen.<br />

Obwohl oder gerade weil viele Bürger<br />

recht freizügig mit ihren persönlichen<br />

Daten umgehen, will der Gesetzgeber...<br />

Mehr über die neue Datenschutzverordnung<br />

können Sie im aktellen<br />

<strong>Sachwert</strong>-<strong>Magazin</strong> nachlesen.<br />

Ferienimmobilien kaufen<br />

Was Sie beim Kauf im In- und Ausland beachten<br />

sollten<br />

Von Martina Schäfer<br />

Sommer, Sonne, Urlaubszeit, mal raus<br />

aus dem Alltagstrott, neue Erfahrungen<br />

sammeln. Dazu gehört für viele auch,<br />

zu verreisen. Etwa 58 Prozent der Bundesbürger,<br />

nämlich 54,1 Millionen,<br />

verreisten laut der von der Stiftung für<br />

Zukunftsfragen erstellten „Tourismusanalyse<br />

2017“ für mindestens fünf<br />

Tage. Im Durchschnitt dauerte eine Urlaubsreise<br />

13 Tage. 1200 Euro pro Person<br />

ließen sich die Reisenden den Jahreshaupturlaub<br />

kosten. Aufgrund der<br />

politischen Geschehnisse in den letzten<br />

Jahren ging der Trend bei den deutschen<br />

Urlaubern dazu, eher im europäischen<br />

Ausland oder im deutschsprachigen<br />

Raum Erholung zu suchen. 33 Prozent<br />

erholten sich innerhalb der deutschen<br />

Grenzen, neun Prozent urlaubten in Bayern,<br />

siebeneinhalb Prozent genossen<br />

die Reize Mecklenburg-Vorpommerns.<br />

Jeden siebten Deutschen zog es nach<br />

Spanien, danach folgten Italien und<br />

Österreich als beliebteste EU-Urlaubsländer.<br />

Daneben reisten 13,1 Prozent<br />

in ferne Länder wie China, die Karibik,<br />

Sri Lanka oder die Malediven. Die Prognosen<br />

für <strong>2018</strong> sehen ähnlich aus mit<br />

Aussichten auf leichte Zuwächse.<br />

Doch egal ob das Ziel Nordseeinsel,<br />

Großstadt, Alpendorf oder Mittelmeerküste<br />

heißt, wer nicht zu Hause logiert,<br />

braucht eine Unterkunft in der Fremde.<br />

So nächtigten laut Statista im letzten<br />

Jahr 48 Prozent der Urlauber in Hotels<br />

und Gasthöfen, 25 Prozent mieteten<br />

sich eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus<br />

und sechs Prozent campten.<br />

Hier wird es für Investoren interessant.<br />

Warum nicht in Ferienimmobilien investieren,<br />

wenn doch über 13 Millionen<br />

Deutsche als Bleibe für Urlaubszeit eine<br />

Wohnung oder ein Ferienhaus bevorzugen?...<br />

Mehr über Ferienimmobilien und<br />

den Kauf im In- und Ausland erfahren<br />

Sie im aktuellen <strong>Sachwert</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>.<br />

Bild: Depositphotos.com/ IgorVetushko


Kurzmeldungen<br />

Twitter: Kampf gegen<br />

Fake-Accounts<br />

Einige der größten Nutzer verlieren möglicherweise<br />

bald viele Follower, aber auch<br />

kleinere Privatpersonen können von dem<br />

neuen Vorgehen von Twitter betroffen<br />

sein. Twitter wird am Donnerstag Millionen<br />

verdächtige Konten löschen und<br />

von den Followern der Nutzer entfernen.<br />

Damit erhofft sich das US-amerikanische<br />

Unternehmen das Vertrauen der Nutzer<br />

wiederzuerlangen.<br />

Die Reform zielt auf eine weit verbreitete<br />

Form des Betrugs ab. Viele Accounts<br />

haben ihre Follower auf Twitter oder anderen<br />

Plattformen mit automatisierten<br />

oder gefälschten Konten aufgebläht und<br />

somit den Anschein gekauft, einen sozialen<br />

Einfluss zu haben. Gründe dafür<br />

gibt es viele. Einige Nutzer sehen eine<br />

Notwendigkeit darin, ihren politischen<br />

Aktivismus, ihre Geschäftsbestrebungen<br />

oder Unterhaltungskarrieren mit einer<br />

großen Anzahl an Followern zu unterstützen.<br />

Laut Twitter soll damit jetzt<br />

Schluss sein.<br />

Ob Sie die Änderung bemerken oder<br />

nicht, hängt wahrscheinlich davon ab,<br />

wie viele Follower Sie haben. Twitter<br />

sagt, dass die meisten Leute vier oder<br />

weniger Follower verlieren werden. Größere<br />

Accounts könnten in den nächsten<br />

Tagen und Wochen weit mehr verlieren.<br />

Hacker erbeutet Kryptowährung im<br />

Wert von 13 Millionen US-Dollar<br />

Erneut wurde eine Exchange-Plattform<br />

von Kryptowährungen das Ziel von Kriminellen.<br />

Bei der dezentralen Plattform<br />

Bancor wurde eine Sicherheitslücke ausgenutzt<br />

und Kryptowährungen im Wert<br />

von 13,5 Millionen US-Dollar gestohlen.<br />

Das israelische Start-Up teilte den Nutzern<br />

am Montag mit, dass ihr Netzwerk angegriffen<br />

wurde und es zu einem Diebstahl<br />

von Ethereum im Wert von 12,5 Millionen<br />

US-Dollar und der weniger bekannten<br />

Währung Pundi X im Wert von einer Milli-<br />

on US-Dollar gekommen ist.<br />

Kurz nach dem Vorfall hat Bancor seine<br />

Dienste offline gestellt und führt nun eine<br />

Untersuchung durch. Wann der normale<br />

Betrieb wieder aufgenommen wird, ist<br />

noch nicht bekannt. In den letzten 24<br />

Stunden mussten die bekanntesten Kryptowährungen<br />

einen merklichen Wertverlust<br />

verkraften. Bitcoin sank dabei um 6<br />

Prozent, Ethereum verlor fast 7,7 Prozent<br />

seines Wertes und Pundi X hat es mit<br />

knapp 15 Prozent am härtesten getroffen.<br />

Will Smith kauft deutsches Unternehmen<br />

Will Smith und der deutsch-schweizerische<br />

Filmregisseur Marc Forster haben sich zusammengetan,<br />

um die Telepool GmbH zu<br />

erwerben, eine deutsche Lizenz- und Vertriebsgesellschaft.<br />

Im Rahmen des Kaufes<br />

soll das Unternehmen zu einem Entwicklungs-,<br />

Finanzierungs- und Vertriebspartner<br />

für die Filme von Smith und Forster<br />

werden.<br />

Telepool veröffentlicht, verkauft und vermarktet<br />

Filme, betreibt Merchandising und<br />

Video-on-Demand-Portale im deutschsprachigen<br />

Raum. Obwohl die Telepool GmbH<br />

in den USA wenig bekannt ist, existiert das<br />

Medienunternehmen bereits seit mehr als<br />

fünf Jahrzehnten und ist eines der führenden<br />

Vertriebsgesellschaften in Europa.<br />

„Marc und ich haben Telepool genau unter<br />

die Lupe genommen und eine Firma entdeckt,<br />

die einen unglaublichen Ruf und viel<br />

Potenzial hat. Wir freuen uns darauf, mit<br />

dem Telepool-Team zusammenzuarbeiten<br />

und einzigartige Möglichkeiten und Inhalte<br />

zu schaffen, um das Geschäft strategisch<br />

auszubauen“, sagte Smith am Dienstag.<br />

Bilder: Depositphotos/ leungchopan, Mkaliva


Kurzmeldungen<br />

Apple erneut mit Sammelklage<br />

konfrontiert<br />

Haben Sie das Gefühl, dass Ihr altes iPhone<br />

über die Jahre langsamer geworden ist? Damit<br />

könnten Sie nicht ganz Unrecht haben.<br />

Nachdem bekannt wurde, dass Apple ältere<br />

Modelle der iPhones vorsätzlich verlangsamte<br />

und es eine Entschuldigung des Unternehmens<br />

gab, hagelte es nur so von Klagen<br />

der betroffenen Kunden. Noch immer muss<br />

das in Kalifornien ansässige Technologieunternehmen<br />

mit dieser Kontroverse kämpfen,<br />

auch wenn nach Apple zufolge die Probleme<br />

behoben wurden. Insgesamt haben<br />

nun 78 weitere Personen eine Klage gegen<br />

das Unternehmen eingereicht<br />

Der Grund hinter der Drosselung der Prozessoren<br />

auf den älteren iPhones ist ganz<br />

simpel. Würde die Leistung weiterhin auf<br />

dem gleichen Level wie vorher betrieben<br />

werden, könnten die alternden Akkus nicht<br />

mehr mit dem Stromverbrauch mithalten.<br />

Aus diesem Grund entschied sich Apple<br />

dafür, den Benutzern eine längere Akkulaufzeit<br />

zu bieten, auf Kosten einer stark reduzierten<br />

Leistung. Die klagenden Kunden<br />

sind allerdings nicht zufrieden damit, dass<br />

sie davon nichts mitbekommen haben.<br />

Netflix erreicht<br />

Meilenstein<br />

Die Zeiten sind vorbei, als man noch hoffen<br />

musste, dass etwas Gutes im Fernsehen<br />

läuft. Zumindest für den Großteil<br />

der Amerikaner. Laut einer Umfrage der<br />

Investmentfirma Cowen & Co. ist Netflix<br />

die beliebteste Plattform für Videoinhalte<br />

in den USA geworden und überholt damit<br />

das klassische Kabelfernsehen.<br />

In der Umfrage wurden die Teilnehmer gefragt,<br />

welche Plattform sie am häufigsten<br />

verwenden, um Videoinhalte zu schauen.<br />

27 Prozent der Befragten antworteten mit<br />

dem Streaming-Service Netflix. Bei der<br />

Zielgruppe der Erwachsenen im Alter von<br />

18 bis 34 Jahren ist das Ergebnis weitaus<br />

drastischer ausgefallen. Von ihnen sind<br />

40 Prozent Kunden von Netflix, während<br />

YouTube an zweiter Stelle mit 17 Prozent<br />

gelandet ist.<br />

Netflix-Aktien haben sich in diesem Jahr<br />

mehr als verdoppelt, nachdem das Unternehmen<br />

Massen an Abonnenten dazugewinnen<br />

konnte. Die Studie geht davon<br />

aus, dass Netflix dieses Jahr 13 Milliarden<br />

US-Dollar in seine eigenen Filme und Serien<br />

investieren wird. Damit wird traditionelles<br />

Fernsehen wohl nicht mithalten<br />

können.<br />

Bilder: Depositphotos/ Mactrunk, TKKurikawa<br />

HTC entlässt fast ein Viertel<br />

seiner Mitarbeiter<br />

Es sieht nicht gut aus für den taiwanischen<br />

Smartphone-Hersteller. HTC<br />

kündigte am Montag an, dass in diesem<br />

Jahr 1500 Arbeitsplätze in der Produktion<br />

gestrichen werden, was etwa einem<br />

Viertel der derzeitigen Belegschaft entspricht.<br />

Der Stellenabbau sei Teil einer<br />

Neuausrichtung der Ressourcen innerhalb<br />

der Organisation, heißt es in einer<br />

Stellungnahme.<br />

Im hart umkämpften Markt der Smartphones<br />

sieht das Unternehmen seine Anteile<br />

stetig fallen, während Konkurrenten<br />

wie Apple oder Samsung weiter wachsen.<br />

Im ersten Quartal dieses Jahres hatte<br />

HTC einen Marktanteil von 0,3 Prozent,<br />

vor sieben Jahren waren es noch knapp<br />

10 Prozent.<br />

HTC und Google haben letztes Jahr einen<br />

Deal im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar<br />

abgeschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung<br />

wird die Hälfte des HTC-Forschungs-<br />

und Entwicklungsteams, etwa<br />

2000 Menschen, von nun an für Google<br />

arbeiten.


Kurzmeldungen<br />

Walmart als neuer Konkurrent<br />

für Netflix und Amazon<br />

Als gäbe es nicht schon genug Streaming-Dienste,<br />

will sich nun auch Walmart<br />

in das Geschäft um Netflix und Amazon<br />

Prime Video einkaufen, hieß es in einem<br />

veröffentlichten Bericht des Unternehmens.<br />

Walmart ist als weltweit tätiger Einzelhandelskonzern<br />

in der Liste der Fortune<br />

Global 500 auf Platz eins der umsatzstärksten<br />

Unternehmen der Welt verzeichnet,<br />

das nötige Vermögen für dieses Vorhaben<br />

hätte Walmart also schon mal.<br />

Walmart sieht offenbar die Möglichkeit,<br />

die Preisgestaltung bestehender Streaming-Dienste<br />

zu unterbieten und will damit<br />

Teile der Bevölkerung erreichen, die<br />

bisher noch bei keinem Anbieter Kunden<br />

sind. Nach dem Bericht zufolge soll Wal-<br />

mart den Service für 8 US-Dollar anbieten<br />

wollen, was billiger als Netflix und Amazon<br />

sein würde. Es ist noch unklar, ob<br />

der geplante Streaming-Dienst eigenen<br />

Content erstellt oder ein bestehendes Studio<br />

erwerben will.<br />

Auch wenn es mit dem Streaming-Dienst<br />

nicht klappen sollte, will Walmart seine<br />

digitalen Geschäfte verändern und verbessern,<br />

um mit anderen Online Shops zu<br />

konkurrieren. Am Dienstag hat Walmart<br />

im Rahmen eines Fünfjahresvertrags angekündigt,<br />

seine Nutzung der Cloud-Dienste<br />

von Microsoft zu verstärken und mit der<br />

Technologiefirma an Projekten für künstliche<br />

Intelligenz und maschinelles Lernen<br />

arbeiten.<br />

Google erlaubt externen Firmen<br />

Zugriff auf Ihre E-Mails<br />

Nachdem vom Wall Street Journal berichtet<br />

wurde, dass Mitarbeiter von externen<br />

Firmen Zugriff auf E-Mails von Nutzern<br />

haben, gibt es nun eine Antwort von<br />

Google selbst. Google bestätigt nun die<br />

Funde, dass einige Softwareentwickler<br />

die Posteingänge von Gmail-Konten lesen<br />

und analysieren können. Diese externen<br />

Apps von Drittanbietern werden jedoch<br />

überprüft, um sicherzustellen, dass nur<br />

relevante Daten angefordert werden.<br />

Der Bericht des WSJ Anfang dieser Woche<br />

geht davon aus, dass Google Hunderte<br />

von externen Softwareentwicklern Millionen<br />

von E-Mails der Nutzer scannen lässt.<br />

Diese Nutzer haben sich für E-Mail-basierte<br />

Dienste wie Preisvergleiche oder Reiseplaner<br />

angemeldet und so den Drittanbietern<br />

den Zugriff auf ihre E-Mails erlaubt.<br />

„Die automatisierte Verarbeitung der Daten<br />

hat dazu geführt, dass einige fälschlicherweise<br />

spekulieren, dass Google Ihre<br />

E-Mails liest. Niemand bei Google liest<br />

Ihre E-Mails, außer in ganz bestimmten<br />

Fällen, in denen Sie uns die Erlaubnis geben<br />

oder aus Sicherheitsgründen, z. B.<br />

bei der Untersuchung eines Fehlers oder<br />

Missbrauchs“, schrieb Google in einem<br />

Blogpost am Dienstag.<br />

Bilder: Amazon Inc., Depositphotos.com++/ wolterke, alexey_boldin


Kurzmeldungen<br />

Warum Amazon Sie dafür bezahlt<br />

ein eigenes Business zu gründen<br />

Bilder: Depositphotos/ Mactrunk, actionsports<br />

Wollen Sie ihr eigener Boss sein und dabei<br />

noch mit dem größten amerikanischen Online-Versandhändler<br />

zusammenarbeiten?<br />

Genau das wird in den USA jetzt möglich<br />

sein, für nur 10.000 US-Dollar Startkapital.<br />

Ab Donnerstag können Sie ihr eigenes Unternehmen<br />

gründen und für Amazon Pakete<br />

ausliefern, inklusive Lieferwagen und<br />

Uniformen.<br />

Amazon will den Neuunternehmern eine<br />

Unterstützung bieten. Damit sind Rabatte<br />

auf Versicherungen, Geräten und andere<br />

Dienstleistungen gemeint. Die Unternehmen<br />

werden für das Personal selbst verantwortlich<br />

sein und Amazon wird als Kunde<br />

für die Lieferungen bezahlen. Es sollen hunderte<br />

Unternehmen beauftragt werden, die<br />

wiederum selbst zehntausende Fahrer in<br />

den USA beschäftigen sollen.<br />

„Die Nachfrage der Kunden ist höher als je<br />

zuvor und wir müssen mehr Kapazität aufbauen“,<br />

sagte Dave Clark, Senior Vice President<br />

of worldwide operations bei Amazon.<br />

Trump verweigert China<br />

Mobile den Zugang zum<br />

US-Markt<br />

Die Trump-Regierung erklärte am Dienstag,<br />

dass sie China Mobile, einer der<br />

weltweit größten Telefongesellschaften,<br />

keinen Zugang zum US-Markt geben<br />

wollen. China Mobile wollte Mobilfunkund<br />

andere Kommunikationsdienste<br />

zwischen den Vereinigten Staaten und<br />

anderen Ländern anbieten. Bereits 2011<br />

hat das Unternehmen einen Zulassungsantrag<br />

bei den US-Aufsichtsbehörden<br />

gestellt. Sollte es zu einer Zulassung<br />

kommen, würde es zu einem inakzeptablen<br />

Risiko für die nationale Sicherheit<br />

kommen, sagte die US-Regierung.<br />

Das US-Handelsministerium hat den<br />

zuständigen Behörden empfohlen, die<br />

Lizenzanfrage abzulehnen. „Nach einer<br />

langen Zusammenarbeit mit China<br />

Mobile konnten Bedenken hinsichtlich<br />

erhöhter Risiken für die US-amerikanischen<br />

Strafverfolgungsbehörden und<br />

nationale Sicherheitsinteressen nicht gelöst<br />

werden“, sagte David J. Redl, Sprecher<br />

des Handelsministeriums.<br />

Schon im Februar warnten US-Senatoren<br />

davor, dass China mithilfe von Telekommunikationsunternehmen<br />

einen<br />

Zugang zu US-amerikanischen Technologien<br />

und geistigem Eigentum suchen<br />

könnte


Gold<br />

Jetzt beginnt die beste<br />

Jahreszeit für Gold<br />

Gold steigt regelmäßig von <strong>Juli</strong> bis Januar<br />

Zahlreiche Märkte zeigen eine ausgeprägte<br />

Saisonalität. Das heißt, die Kurse<br />

bewegen sich zu bestimmten Jahreszeiten<br />

oder in bestimmten Monaten<br />

auffällig oft in dieselbe Richtung. Offenbar<br />

sind gute und schlechte Zeiten an<br />

den Börsen nicht ganz zufällig verteilt.<br />

An manchen Märkten wie zum Beispiel<br />

den Agrarrohstoffen sind die Gründe,<br />

die für einen Einfluss der Jahreszeiten<br />

auf das Marktgeschehen sprechen, offensichtlich.<br />

An anderen Märkten sind<br />

die Muster zwar ebenfalls unverkennbar,<br />

aber die Gründe bleiben eher im<br />

Verborgenen. Tatsache ist: Das Phänomen<br />

der Saisonalität ist bei weitem nicht<br />

auf Agrarrohstoffe beschränkt. Es zeigt<br />

sich auch an den Aktienmärkten und bei<br />

den Edelmetallen.<br />

Der folgende Balkenchart veranschaulicht<br />

Ihnen die Saisonalität von Gold.<br />

Die Balken geben die durchschnittliche<br />

prozentuale Veränderung pro Kalendermonat<br />

an. Wie Sie sehen, waren die<br />

Zeit von <strong>Juli</strong> bis Januar gewöhnlich besonders<br />

gute Zeiten für Gold, während<br />

Februar bis Juni unterdurchschnittliche<br />

Ergebnisse geliefert haben.<br />

Ein wichtiger Einflussfaktor auf den<br />

Goldpreis ist die Hochzeitssaison in<br />

Indien, da hier Gold als Hochzeitsgeschenk<br />

traditionell eine große Rolle<br />

spielt. Deshalb steigt im bevölkerungsreichen<br />

Indien gewöhnlich ab August<br />

die Goldnachfrage, was zumindest einen<br />

Teil der ausgeprägten Saisonalität<br />

erklärt.<br />

Durchschnittliche Goldpreisveränderung pro Kalendermonat in %<br />

Bilder: Depositphoto.com, BrianAJackson, shinobi, Vogt: privat, Grafik: sentimentrader.com<br />

Im <strong>Juli</strong> beginnt die beste Jahreszeit für Gold (siehe grüne Balken).


Gold<br />

Große Kaufgelegenheit bei Gold und<br />

anderen Edelmetallen<br />

Wie auch immer dem sei, Tatsache ist,<br />

dass bei Gold eine deutliche Saisonalität<br />

beobachtet werden kann. Das deutet<br />

darauf hin, dass sich Ihnen im gerade<br />

begonnenen Monat <strong>Juli</strong> eine hervorragende<br />

Kaufgelegenheit für Gold und<br />

mehr noch für Goldminenaktien bietet.<br />

Wichtiger noch: Neben der Saisonalität<br />

kommen auch meine auf anderen Faktoren<br />

basierenden Analysen trotz oder<br />

gerade wegen aller Unkenrufe zu dem<br />

Ergebnis, dass die Edelmetalle am Beginn<br />

einer Aufwärtswelle stehen.<br />

Die jetzige Phase ist trotz des Kursanstiegs<br />

von den Tiefs bei 1.050 $ pro<br />

Unze, die Ende 2015 erreicht wurden,<br />

selbst für hartgesottene Goldanleger<br />

schwierig. Sie erinnert mich sehr stark<br />

an das Jahr 2000, als Anleger noch an<br />

den niemals endenden Boom der Technologiewerte<br />

glaubten.<br />

Auch damals waren die Medien voll mit<br />

„ermutigenden“ Meldungen zu Gold:<br />

• 26.03.2000: „Müde Geschäfte mit<br />

Edelmetallen“<br />

• 24.05.2000: „Die Kraft des Goldes<br />

schwindet wieder“<br />

• 01.06.2000: „Die Nachfrage<br />

nach Gold ist gering“<br />

• 14.07.2000: „Goldpreis unter<br />

Druck“<br />

• 07.10.2000: „Die Verschwörungstheorie<br />

am Goldmarkt ist<br />

abwegig und falsch“<br />

• 31.10.2000: „Kaum Aussichten<br />

auf höheren Goldpreis“<br />

• 05.11.2000: „Der Glanz des Goldes ist<br />

verblasst“<br />

• 14.11.2000: „Die Goldnachfrage sinkt<br />

im 3. Quartal deutlich“<br />

Nur kurze Zeit später, Anfang 2001, begann<br />

der Goldpreis bei einem Kurs von<br />

260 US-Dollar pro Unze zu steigen. Diese<br />

Hausse endete erst im Jahr 2011 bei<br />

einem Kurs von 1.920 US-Dollar pro Unze.<br />

Der Autor<br />

Claus Vogt ist Finanz analyst und<br />

Autor des Börsenbriefs „Krisensicher<br />

investieren“. Den von ihm<br />

entwickelten Gold-Preisbänder-<br />

Indikator nutzt er für Prognosen<br />

für die Investition vor allem im<br />

Gold- und Edelmetallsektor.


Vorsorge<br />

Thomas Hennings ist Experte<br />

für <strong>Sachwert</strong>lösungen und<br />

Makroökonomie. Er ist Inhaber<br />

des <strong>Sachwert</strong>-Center Bremen.<br />

Die fünf Mythen der<br />

Altersversorgung<br />

Mythos Nr.1: Die gesetzliche Rente ist<br />

sicher und reicht aus!<br />

Immer noch glauben die Menschen, dass<br />

die gesetzliche Rente ausreicht beziehungsweise<br />

auch noch der Höhe und Qualität<br />

nach sicher wäre. Wir haben den demographischen<br />

Wandel, das heißt, immer mehr<br />

Menschen werden älter und es folgt immer<br />

weniger Nachwuchs. Obendrein reduziert<br />

sich das Rentenniveau auch noch nach unten.<br />

Wo also soll hier etwas noch sicher und<br />

der Höhe nach auch noch „gut“ sein? Es<br />

werden dramatische Einschnitte vorgenommen<br />

werden müssen. Die gesetzliche Rente<br />

wird mit enormer „Flickschusterei“ am Leben<br />

gehalten, extrem hohe Steuereinnahmen<br />

werden zur gesetzlichen Rente umgeleitet,<br />

damit hier unsere heutigen Rentner<br />

überhaupt noch angemessene Renten im<br />

Umlageverfahren erhalten. Wohin soll also<br />

dieses in der Zukunft führen? Experten<br />

gehen davon aus, dass es zukünftig nur<br />

noch einheitliche Rentenbezugsgrößen auf<br />

Mindestniveau geben wird. Das bedeutet<br />

für jeden zukünftigen Rentenempfänger<br />

starke Leistungseinschnitte. Renten auf Sozialhilfeniveau<br />

werden wohl leider Standard<br />

werden.<br />

Fazit: Jeder Bürger sollte unbedingt rechtzeitig,<br />

also frühzeitig, sinnvolle Sparvorgänge<br />

beginnen, um der Altersarmut zu entrinnen.<br />

Mythos Nr. 2: Garantie- und Zinsprodukte<br />

dienen der Altersversorgung!<br />

Der deutsche Verbraucher und Sparer ist einer<br />

der lethargischsten Menschen in Europa,<br />

wenn es um das Sparen und Investieren<br />

geht. Man wurde in jungen Jahren so „erzogen“,<br />

dass die Produkte der Banken zum<br />

Sparen sinnvoll sind und völlig ausreichend<br />

sind für „später“. Daher erfolgen fast achtzig<br />

Prozent aller Sparmaßnahmen der Verbraucher<br />

über Festgelder, Anleihen, Rentenpapiere,<br />

Sparbücher, Bausparverträge,<br />

hinzu kommen noch die renditeschwachen<br />

Kapitallebens- und Rentenversicherungen.<br />

Die Verzinsungen solcher „Sparprodukte“<br />

sind seit längerem so niedrig bis hin zur<br />

Nullnummer. Dazu kommen die stets steigenden<br />

Lebenshaltungskosten sowie die Inflation<br />

noch negativ hinzu. Die Erträge bzw.<br />

Zinsen dieser genannten „Mainstreamprodukte“<br />

reichen nachweislich nicht aus, um<br />

sinnvoll und ertragreich für das Alter vorzusorgen.<br />

Fazit: Mit renditeschwachen Massenpro-


Vorsorge<br />

dukten kann man eine Altersversorgung<br />

nicht gewinnbringend und nachhaltig für<br />

sich aufbauen. Man muss hier als Verbraucher<br />

über den Tellerrand schauen, sich etwas<br />

Zeit für die Sparmaßnahmen nehmen<br />

und dann diversifiziert in renditestärkere<br />

und inflationsgeschützte Lösungen investieren.<br />

Mythos Nr.3: Aktien und Unternehmensbeteiligungen<br />

sind nur etwas für<br />

vermögende Anleger!<br />

Der deutsche Verbraucher wird weder in<br />

der Schule, noch danach im Bereich Finanzen,<br />

Geld und Finanzsysteme ausgebildet<br />

bzw. geschult. Das ist systematisch so gewollt.<br />

Man wird hier zu Lande „erzogen“,<br />

dass Garantien und Zinsen (wenn auch<br />

gering) besser sind als unternehmerisches<br />

Denken und Handeln. Falsch! Genau das<br />

geht unseren Sparern und Anlegern in der<br />

Regel „ab“, eine Aufteilung der Sparvermögen<br />

auch hinsichtlich von gemischten<br />

Aktienwerten und unternehmerischen Investitionen<br />

sind enorm wichtig zur Optimierung<br />

der eigenen Anlagerenditen und zur<br />

finanziellen Stärkung des Mittelstandes. Die<br />

durchschnittlichen Aktienrenditen liegen je<br />

nach Laufzeiten bei über fünf bis zu dreizehn<br />

Prozent. Die Deutschen haben hier<br />

immer noch viel zu wenig Kapital investiert.<br />

Fazit: Wer attraktive Renditen für den Aufbau<br />

der Altersversorgung wünscht und benötigt,<br />

sollte in gemischte Unternehmenswerte<br />

investieren, das heißt, Aktien und<br />

unternehmerische Beteiligungen.<br />

Mythos Nr. 4: Ich habe ja nicht so viel<br />

Geld zum Sparen, daher lasse ich es<br />

gleich sein!<br />

So und so ähnlich denkt insbesondere die<br />

„jüngere Generation Y“. Der Konsumverzicht<br />

fällt enorm schwer in der heutigen<br />

Gesellschaft. „Wozu sparen, ist ja noch<br />

sehr lange hin bis zur Rente“, so heißt es<br />

oftmals. Wer aber bereits in jungen Jahren<br />

kleine Beträge monatlich zur Seite legt und<br />

sinnvoll anspart (also nicht in Zinsprodukte<br />

von Banken etc.), der wird über die Jahre<br />

und Jahrzehnte ein beträchtliches Vermögen<br />

zur Verfügung haben.<br />

Fazit: Der Zinseszinseffekt bzw. die Wertzuwächse,<br />

sowie Cost-Average-Effekte bei<br />

ratierlichen Sparvorgängen (auch mit kleineren<br />

Beträgen) sind wichtig und bringen<br />

enormen Nutzen gerade auch für die jüngeren<br />

Sparer. Es gelten die drei Faktoren<br />

„Beitrag x Zeit x Wertzuwachs gleich „stattliches<br />

Vermögen“.<br />

Mythos Nr. 5: Eigenes Wohneigentum<br />

ist die beste Altersversorgung!<br />

Die eigene Immobilie (ob Haus oder Wohnung<br />

spielt hierbei keine Rolle) wird in der<br />

Regel mit einem Bankkredit finanziert und<br />

mit Zins und Tilgung zurückgeführt an die<br />

Bank. Die meisten Finanzierungen sind<br />

knapp bemessen. Der Wunsch und Traum<br />

nach dem „Eigenheim“ überwiegt und es<br />

werden diverse „finanzielle Opfer“ dafür<br />

gegeben (weniger Urlaub, kein neues Auto<br />

und weniger Lebensqualität in vielen Bereichen).<br />

Eigentum verpflichtet, dazu muss<br />

man stets unerwartete und einkalkulierte<br />

Kosten berücksichtigen, die laufend (Wartung,<br />

Reparaturen etc.) bei einer Immobilie<br />

anfallen. Die selbstgenutzte Immobilie ist<br />

kaufmännisch gesehen keine gute Altersversorgung,<br />

rechnerisch sehr einfach belegbar.<br />

Emotional ist sie aber eine gute Lösung.<br />

Fazit: Die „Assetklasse Immobilien“ ist für<br />

die Altersversorgung grundsätzlich sehr gut<br />

geeignet und sollte im eigenen Portfolio<br />

immer zusätzlich zum Eigenheim oder als<br />

Mieter berücksichtigt werden. Man sollte<br />

hierbei aber auf die Investitionsmöglichkeiten<br />

achten, ob man in Kapitalanlageimmobilien,<br />

Fonds oder in eine direkte oder<br />

indirekte Beteiligungen investiert. Auch gilt<br />

es wohnwirtschaftliche oder gewerbliche<br />

Möglichkeiten zu unterscheiden, sowie Investitionen<br />

national und/oder international.<br />

Bilder: Depositphotos.com/ nito103, Rawpixel, Hennings: Privat


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