Sachwert Magazin e-Paper Ausgabe 69, Juli 2018
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Interview<br />
platzierten Podcast zu erschaffen. Als<br />
pro aktiver Mensch bin ich sehr gut in der<br />
Lage, Projekte unter Anleitung durchzusetzen.<br />
Ich denke, dass ich eine andere<br />
Denkweise habe als die meisten Menschen.<br />
Die meisten erkennen Probleme,<br />
definieren diese und warten darauf, dass<br />
man ihnen eine Lösung anbietet. Ich ticke<br />
anders. Wenn ich ein Problem erkenne,<br />
beginnt bei mir bereits die Lösungssuche.<br />
Als Projektleiter und Betriebstechniker<br />
habe ich gelernt, dass ich mich gegebenenfalls<br />
mit Lösungen zufriedengeben<br />
muss, auch wenn ich keine 100 Prozent<br />
Erfolg erreichen kann. In diesem Fall<br />
muss ich einfach die Lösung finden die<br />
am nächsten an die 100 Prozent herankommt.<br />
Während meines Angestelltendaseins sah<br />
ich es immer als Niederlage an, mich nicht<br />
in den Beruf einfinden zu können, beziehungsweise<br />
mich nicht mit dem Beruf<br />
finden zu können. Damals dachte ich, das<br />
wäre meine große Schwäche, bis ich erkannte,<br />
dass ich einfach immer kreativen<br />
neuen Input benötige. Das ist im Angestelltendasein<br />
aber leider nicht möglich.<br />
Mein erster Versuch mich selbstständig<br />
zu machen basierte darauf, In meiner alten<br />
Technikerschule Microsoft Office Unterricht<br />
zu geben. Der Vizedirektor der<br />
Schule hatte mich damals sogar dazu angeregt.<br />
Da diese Schule in der gesamten<br />
deutschen Schweiz vertreten ist, hatte ich<br />
einen großen und unbedienten Markt vor<br />
mir. Ich erstellte also eine Webseite, gründete<br />
eine Firma, bereitete meine Kurse<br />
vor und fragte nach 3-4 Monaten bei der<br />
Schule an, ob sie mir helfen mögen, meine<br />
Plakate anzubringen. Daraufhin erhielt<br />
ich die Antwort, dass die Schule an keiner<br />
weiteren Zusammenarbeit interessiert sei,<br />
da sie entschieden hatten, dieses Angebot<br />
selbst auszuarbeiten. Somit beendete ich<br />
meine erste Selbstständigkeit mit einem<br />
Tiefschlag.<br />
Eine weitere nennenswerte Niederlage ist<br />
sicherlich die Tatsache, dass ich auf die Zusammenarbeit<br />
mit einem Betrüger hereingefallen<br />
bin, der anschließend sogar noch<br />
versuchte, mir meinen Podcast wegzunehmen.<br />
Ein Versuch, der an Lächerlichkeit<br />
nicht zu überbieten war. Doch habe<br />
ich auch daraus viel gelernt.<br />
Wie sind sie auf die Idee gekommen<br />
einen eigenen Podcast zu machen?<br />
Wie ich bereits beschrieben habe, war mir<br />
recht schnell klar, dass ich mein Leben auf<br />
meinen eigenen Beinen bestreiten möchte.<br />
Wie viele Menschen in meiner damaligen<br />
Situation, stieß ich recht schnell auf<br />
das Thema Online-Marketing. Es war mir<br />
klar, dass es ohne ein gewisses Mindestfachwissen,<br />
in diesem Bereich unglaublich<br />
schwer ist, finanziell erfolgreich zu werden.<br />
Daher begann ich mich auf diesem<br />
Sektor weiterzubilden. Währenddessen<br />
hatte ich mehrere Schlüssel erlebnisse.<br />
Das erste Schlüsselerlebnis bescherte mir<br />
Gerald Hörhan in seiner Investment Punk<br />
Academy. Dort sprach er von „Digital<br />
Illiterracy“. Er prophezeite denen, die sich<br />
hier nicht auskennen, den Untergang. Da<br />
ich diesen Begriff nicht kannte, begann<br />
ich nachzuforschen und kam zu der Erkenntnis,<br />
dass ich um eine Markenbildung<br />
nicht herumkommen werde. Dadurch eröffnete<br />
sich natürlich die Frage, wie ich<br />
diese Marke bilde.<br />
Die ursprüngliche Idee war, YouTube Videos<br />
zu drehen. Zwar besorgte ich mir die<br />
komplette Ausrüstung (Kamera, Mikrofon,<br />
Markus Habermehl ist<br />
Finanzcoach, Podcaster,<br />
Podcasttrainer und<br />
Unternehmer.<br />
Beleuchtung, Green Screen und Software)<br />
und hatte auch den Content, jedoch kam<br />
ich hier auch anderthalb Jahre nicht ins<br />
Tun. Dies war mir selbst unbegreiflich. Obwohl<br />
ich einerseits sehr umsetzungsstark<br />
bin, habe ich es nicht geschafft, diese Videos<br />
zu drehen und ich konnte mir nicht<br />
erklären, weshalb das so ist.<br />
Die Erkenntnis kam erst später, als nämlich<br />
ein guter Freund von mir mich anrief<br />
Bilder: Studiofasching