Jahresbericht 2010 - NCL-Stiftung
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FORTBILDUNG<br />
<strong>NCL</strong> – die Diagnose führt<br />
unweigerlich zum Tod – noch!<br />
<strong>NCL</strong> (Neuronale Ceroid Lipofuszinose)<br />
führt bei Kindern in vielen, qualvollen Jahren<br />
zum Tod. Aufgrund eines Gendefekts<br />
ist der Stoffwechsel der Nervenzellen<br />
gestört; die Zellen können sich nicht reinigen<br />
und sterben allmählich ab. Die betroffenen<br />
Kinder entwickeln sich erst normal.<br />
Im Vorschulalter bemerken die Eltern Sehschwierigkeiten.<br />
Bald können die Kinder<br />
nicht mehr so gut laufen und toben wie<br />
ihre Altersgenossen. Nach einer – oft jahrelangen<br />
Ärzte-Odyssee – steht dann<br />
die Diagnose fest: Erblindung, Verlust der<br />
FORTBILDUNGEN (<strong>2010</strong>)<br />
Sprachfähigkeit, Rollstuhl, epileptische<br />
Anfälle, ein früher Tod – meist zwischen<br />
dem 20. und dem 30. Lebensjahr – aufgrund<br />
von <strong>NCL</strong>.<br />
Gesundes Gehirn <strong>NCL</strong>-geschädigtes Gehirn<br />
Die <strong>NCL</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
Die gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> National Contest<br />
for Life wurde 2002 von Dr. Frank Husemann<br />
gegründet. Die Abkürzung <strong>NCL</strong> steht sowohl<br />
für das Leitbild der <strong>Stiftung</strong> als auch für die seltene<br />
Krankheit. Jedes Jahr erkranken 15 bis 20<br />
Kinder in Deutschland an <strong>NCL</strong>, wie auch Tim,<br />
der Sohn des <strong>Stiftung</strong>sgründers. Der Leidensweg<br />
der Kinder und deren Familien kann derzeit<br />
nicht gestoppt oder gelindert werden. Mit der<br />
Erforschung der seltenen Krankheit wird kein<br />
Gewinn erwirtschaftet, so dass die Pharmaindustrie<br />
nicht investiert. Deswegen mobilisiert<br />
die <strong>NCL</strong>-<strong>Stiftung</strong> Forschungsgelder, leistet<br />
gezielte Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit<br />
und bildet ein Netzwerk zur Koordination der<br />
Wissenschaftler und Mediziner.<br />
Obwohl <strong>NCL</strong> die häufigste neurodegenerative Erkrankung des Kindesalters ist, kommt es immer noch zu Fehldiagnosen. Daher informiert die<br />
<strong>NCL</strong>-<strong>Stiftung</strong> Ärzte und ermöglicht Schülern einen Zugang zum Verständnis der vielfältigen Probleme, die mit seltenen Krankheiten einhergehen.<br />
Folgende Zielgruppen wurden mit verschiedenen Fortbildungsmaßnahmen erreicht:<br />
AUGeNÄRZTe<br />
• „<strong>NCL</strong>“ als Schwerpunktthema im augenärztlichen<br />
Fachmagazin „Der Ophthalmologe“<br />
• an sechs Augenkliniken in Deutschland<br />
und Österreich wurden <strong>NCL</strong>-Fortbildungen<br />
veranstaltet<br />
KINDeRÄRZTe<br />
• <strong>NCL</strong>-Symposium „lysosomale Speicherkrankheiten“<br />
für 60 Kinderärzte<br />
im Rahmen der DGKJ-Tagung in<br />
Potsdam<br />
• am Klinikum Duisburg wurden 70<br />
Ärzte über <strong>NCL</strong> informiert<br />
NeUROPÄDIATeR<br />
• zertifizierte Fortbildung für 60 Neuropädiater bei der Jahrestagung<br />
der Deutschen Gesellschaft in Mannheim<br />
FORSCheR<br />
• Veröffentlichung über den 9. <strong>NCL</strong>-Kongress im GenomXpress (Auflage<br />
3.500)<br />
• Impulsreferat im Workshop „Forschung“ bei der Nationalen Konferenz<br />
für Seltene Erkrankungen (Berlin)<br />
STUDeNTeN<br />
• Projektarbeit im Zuge der Non-profit challenge von booz! zur Steigerung<br />
der Forschungsattraktivität seltener Krankheiten am Beispiel der<br />
<strong>NCL</strong>-<strong>Stiftung</strong>, Umsetzung in 2011<br />
LehReR<br />
• zwei Fortbildungen (Berlin und Hamburg)<br />
Vier <strong>NCL</strong>-Beiträge im<br />
Fachmagazin für Augenärzte.<br />
Das Titelfoto zeigt Tim Husemann.<br />
SChüLeR<br />
• 192 Schülern wurden über Lernpartnerschaften im Profilabitur seltene<br />
Krankheiten näher gebracht<br />
• 395 Schülern wurden bundesweit in „Biologie up-to-date“ unterrichtet<br />
Oberstufenschüler werden durch das modulare Schulprojekt<br />
„Lernpartnerschaft für das Profilabitur“ im Rahmen<br />
des Genetik-Unterrichts für seltene Krankheiten sensibilisiert.<br />
Schirmherrin ist Bildungssenatorin a.D. Alexandra Dinges-<br />
Dierig. Die realitätsnahe Gestaltung des Unterrichts bringt den<br />
Schülern ein humangenetisches Gespräch näher, ermöglicht<br />
den Besuch des Labors Dr. Fenner & Kollegen sowie das Erlernen<br />
der PCR im Hamburger Schülerlabor NWZ. Die FAZ berichtete<br />
über das Schulprojekt unter dem Titel „Wissen, Denken,<br />
Pipettieren“.<br />
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Zwei Schülerinnen beim Pipettieren im<br />
Schüler-Labor.<br />
Teilnehmende Schulen in<br />
Hamburg:<br />
1. Gymnasium Bondenwald<br />
2. Gymnasium Oberalster<br />
3. Heilwig Gymnasium<br />
4. Johanneum Gymnasium<br />
5. Gesamtschule Benzenbergweg<br />
6. Charlotte-Paulsen-Gymnasium<br />
7. Wichern-Schule<br />
8. Klosterschule<br />
9. Gymnasium KaiFu / EM<br />
10. Gesamtschule Blankenese<br />
11. Gymnasium Süderelbe