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Blondinen bevorzugt Straßer & Weichselbraun Echt fett im Dunkeln ...

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preMIere<br />

16<br />

gespensTer<br />

geSPenSter<br />

von Henrik Ibsen<br />

Regie: Janusz Kica<br />

Mit Andrea Jonasson, Gerti<br />

Drassl, Joach<strong>im</strong> Bißmeier,<br />

Florian Teichtmeister,<br />

Siegfried Walther<br />

Premiere 09. oKtober 2009<br />

theater in der JoSefStadt<br />

Gespenstisch<br />

verstrickt<br />

andrea jonasson zeIgt eIne neue facette<br />

Ihrer schauspIelKunst. dIe fesseln,<br />

dIe sIe deM publIKuM MIt KnIsternder<br />

erotIK anzulegen pflegt, sInd dIesMal aus<br />

schuld und VerzweIflung geflochten.<br />

Foto Sepp Gallauer<br />

»ich bin nach mailand gereist, um sie zu<br />

verführen«, schildert Direktor herbert<br />

Föttinger schmunzelnd die nicht unan-<br />

genehmen umstände, unter denen er<br />

Andrea Jonasson für die rolle der Frau<br />

Alving in Ibsens »gespenster« gewonnen<br />

hat. Denn die attraktive schauspielerin<br />

mit der betörend dunklen st<strong>im</strong>me<br />

und der roten haarmähne fand es nicht<br />

gerade verlockend, eine vom Leben<br />

gezeichnete Mutter zu spielen, die ihre<br />

weiblichen Attribute hinter einer<br />

eiswand aus Lüge und scham verbirgt.<br />

stolz, schön und verführerisch blickte<br />

sie bisher von der bühne in die Welt.<br />

Ihrer Aura hat sich auch giorgio<br />

strehler nicht entziehen können. 1974<br />

begegnete er ihr <strong>im</strong> hamburger schau-<br />

spielhaus, erwählte sie zuerst zur<br />

Königin Margarethe in shakespeares<br />

»spiel der Mächtigen« bei den salzburger<br />

Festspielen und dann zur ehefrau.<br />

Die gebürtige Freiburgerin wurde auch<br />

in Italien ein star. bei einem Fest-<br />

wochengastspiel der strehler-Inszenierung<br />

von pirandellos »Come tu mi vuoi«<br />

konnte man 1989 hierzulande ihre<br />

perfekte zweisprachigkeit bewundern.<br />

Am burgtheater war sie schillers Maria<br />

stuart, giacinta in goldonis »Trilogie<br />

der sommerfrische«, die schillernde<br />

ruth Carson in Tom stoppards »Night<br />

and Day« und <strong>im</strong> Film <strong>im</strong>mer wieder<br />

eine der erfolgreichen, begehrenswerten<br />

Traumfrauen. An der Josefstadt<br />

schlug sie zuletzt als raffiniert durchtriebene<br />

Merteuil in »gefährliche<br />

Liebschaften« das publikum in bann.<br />

alS frau alving verschweigt sie hinter<br />

einer Maske aus Kälte ihrem sohn die<br />

Verworfenheit des toten Vaters und das<br />

erbe von dessen Ausschweifungen, die<br />

geschlechtskrankheit. »es muss auch<br />

ein ungeheurer schmerz für diese Frau<br />

sein, das elend nicht verhindern zu<br />

können und mit der schuld zu leben,<br />

aus bürgerlicher räson alles ertragen<br />

und gedeckt zu haben. und dann steht<br />

sie noch vor der entscheidung, ob sie<br />

ihrem sohn die Morphiumspritze geben<br />

soll.« Andrea Jonasson gewinnt dem<br />

neuen Terrain neuen reiz ab.<br />

eva Maria Klinger<br />

Von MaIland<br />

an dIe<br />

josefstadt<br />

eS War 1989. Da drängte es den psychologiestudenten zum radio. »Ö3 war damals<br />

ein intelligentes, mutiges Medium«, meint oliver baier, der be<strong>im</strong> Flaggschiff<br />

der orF-radiosender bald die humorschiene neu aufstellte: mit Formaten wie<br />

»one o'clock«, »Mahlzeit« und seinen schamlosen Moderationen, mit denen<br />

er für Lacher und Verwirrung sorgte. Auch das TV wollte auf seinen schrägen<br />

humor nicht verzichten. hier prägte er den Donnerstagabend des orF mit<br />

»echt <strong>fett</strong>«, »Monte Video« und der Comedy-rateshow »Was gibt es Neues?«,<br />

die sein Image als spaßvogel festigte. ein Image, das dem heute 44-jährigen<br />

die Ausübung seines Wunschberufs, der schauspielerei, unmöglich machte:<br />

»Die Theaterleute wollten mich, den orF-Menschen, nicht besetzt sehen.«<br />

Aber auch baier kann hartnäckig sein, erlaubte sich Auftritte <strong>im</strong> off-bereich,<br />

die von der Kritik stets akklamiert wurden. »Das freut natürlich, aber bleiben<br />

wir am boden. Die beurteilung meiner schauspielerischen Leistung baute<br />

bisher stark auf dem erstaunen darüber, dass der ›Mann aus dem Fernsehen‹<br />

das überhaupt kann!«<br />

daS PoSitive feedbacK hat ihn bestätigt, diesen Weg weiterzugehen. In spittal<br />

spielt er shakespeare, den benedict in »Viel Lärm um nichts«, als gegenspieler<br />

von Josef hader hat er »Der Aufschneider« abgedreht. »Josef hader und David<br />

schalko haben mir eine Chance gegeben, mich<br />

auf komplett neue Weise zu präsentieren. Dass<br />

ich mich als Newcomer so ganz ohne Druck ent-<br />

wickeln konnte, liegt an dieser perfekten Crew«,<br />

streut der Wohlerzogene rosen.<br />

Jetzt also Kammerspiele? Mit orF-stars<br />

wie Alfons haider und Mirjam <strong>Weichselbraun</strong><br />

ist er dort ja in bester gesellschaft. Am<br />

5. November hat er in »Komödie <strong>im</strong> <strong>Dunkeln</strong>«<br />

premiere. Neben Komödienprofis wie Marianne<br />

Nentwich und Andreas steppan. »Das publi-<br />

kum soll am spiel <strong>im</strong> <strong>Dunkeln</strong> seine helle<br />

Freude haben.«<br />

KomÖdie <strong>im</strong> dunKeln<br />

von Peter Shaffer<br />

Regie: André Pohl<br />

Mit Oliver Baier, Emese Fáy,<br />

Marianne Nentwich, Toni<br />

Slama, Andreas Steppan,<br />

Oliver Huether, Katharina<br />

Pichler, Gideon Singer<br />

Premiere 05. november 2009<br />

KammerSPiele<br />

preMIere<br />

komöDie<br />

<strong>im</strong><br />

<strong>Dunkeln</strong><br />

echt <strong>fett</strong><br />

oliver Baier spielt Theater. Was Schubladen-<br />

denkern denkunmöglich scheint, ist ein<br />

Faktum. Baier ist Moderator und Schauspieler.<br />

Beides betreibt er mit der ihm<br />

eigenen Präzision und Disziplin.<br />

DRAMA – Das Magazin des Theaters in der Josefstadt 17<br />

© Erich Reismann

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