PDF des Beitrags - Glaconchemie.de
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Neue Marktchancen für mittelständisches Unternehmen auf Basis nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe<br />
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Ein Unternehmen, das antritt, seine Produkte und Leistun-<br />
gen auf einem Markt anzubieten, <strong>de</strong>r bereits von einer Schar<br />
namhafter Wettbewerber hart umkämpft ist, geht sehen-<br />
<strong>de</strong>n Auges das Risiko ein, mit Pauken und Trompeten zu<br />
scheitern. ,,Es sei <strong>de</strong>nn", hält Detlef Bergemann dagegen,<br />
,,besagtes Unternehmen hat <strong>de</strong>m Markt etwas ganz Beson-<br />
<strong>de</strong>res zu bieten." Der Geschäftsführer <strong>de</strong>r GLACONCHEIVIIE<br />
steht am Fenster seines Buros in <strong>de</strong>r zweiten Etage <strong><strong>de</strong>s</strong> Ver-<br />
waltungsgebäu<strong><strong>de</strong>s</strong> und blickt über gepflugte Acker und<br />
Baumreihen hinüber zu <strong>de</strong>n in abendlicher Dämmerung illu-<br />
minierten Leuna-Werken.,,Als die GLACONCHEMIE vor<br />
zehn Jahren in N/erseburg am wohl renommiertesten Che-<br />
miestandort Deutschlands gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>", fügt Axel<br />
Paradies, <strong>de</strong>r zweite Geschäftsführer <strong><strong>de</strong>s</strong> Unternehmens,<br />
hinzu, ,,war offensichtlich, dass wir uns nicht allein mit<br />
einem Produkt behaupten können, son<strong>de</strong>rn dass wir uns in<br />
ei nem verg leichsweise schmalen Wirtschaftszweig beson<strong>de</strong>rs<br />
breit aufstellen müssen. " Detlef Bergemann <strong>de</strong>utet durchs<br />
Fenster auf die silberfarbenen Kessel und Kolonnen <strong>de</strong>r Pro-<br />
duktionsanlage <strong><strong>de</strong>s</strong> Unternehmens.,,Wir haben unsere<br />
Hausaufgaben gemacht und können uns heute als Glyce-<br />
rin-Experte und namhafter Hersteller biogenen Glycerins<br />
und glycerinbasierter Spezialitäten erfolgreich auf <strong>de</strong>m inter-<br />
nationalen Markt behaupten", ist sich <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
gewiss.<br />
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Fur die weiterverarbeiten<strong>de</strong> lndustrie stellt das Unterneh-<br />
men aus biogenen Koppelprodukten, die bei <strong>de</strong>r Biodiesel-<br />
produktion anfallen, hochwertige Grund- und Ausgangs-<br />
rohstoffe her. Dazu zählen N/lethanol, Kaliumsulfat, Fett-<br />
säuren, vor allem aber hochwertiges Glycerin, wie es in <strong>de</strong>r<br />
Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie sowie zur<br />
Lack- und Farbenherstellung in großen Mengen benötigt<br />
wird. Glycerin ist <strong>de</strong>r gebräuchliche Name von Propantriol,<br />
einem dreiwertigen Alkohol, <strong>de</strong>r sich petrochemisch, also<br />
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auf Basis von Erdöl darstellen lässt und zwar durch Hydro-<br />
lyse von Epichlorhydrin, einer als giftig eingestuften, nach<br />
Chloroform riechen<strong>de</strong>n Flüssigkeit. Glycerin fällt auch bei<br />
<strong>de</strong>rVerseifung von Ölen und Fetten an, die natürlicherweise<br />
Glycerin enthalten. Genau dieses geschieht bei <strong>de</strong>r Her-<br />
stellung von Biodiesel aus Raps, <strong>de</strong>r für die Herstellung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
Öko-Kraftstoffs wichtigsten Feldfrucht.<br />
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lm Gegensatz zu konventionellen Kraftstoffen wird Biodie-<br />
sel nicht aus Rohöl gewonnen, einer bekanntermaßen nur<br />
begrenzt vorhan<strong>de</strong>nen Ressource, ,,die einfach zu wertvoll<br />
ist, um verbrannt zu wer<strong>de</strong>n", wie Detlef Bergemann meint.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r eingesetzten nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffe zählt<br />
Biodiesel zu <strong>de</strong>n erneuerbaren und folgerichtig umwelt-<br />
verträglichen Energieträgern -,,sofern zur Herstellung kein<br />
Palmol verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, für <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Gewinnung erst Urwald<br />
gero<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n musste", schränkt <strong>de</strong>r Geschäftsführer ein.<br />
Aus chemischer Sicht han<strong>de</strong>lt es sich bei Biodiesel um Fett-<br />
sä u remethylester (FAN/I E). FAM E entstehen d urch U mestern<br />
von Fetten und Ölen (Triglyceri<strong>de</strong>n) mit Methanol. lm Ver-<br />
lauf <strong>de</strong>r sauer o<strong>de</strong>r basisch katalysierten Reaktion wird <strong>de</strong>r<br />
dreiwertige Alkohol Glycerin durch Methanol ausgetauscht,<br />
um die Fließfähigkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Treibstoffs zu för<strong>de</strong>rn und ein<br />
Gefrieren auch bei tiefsten Minustemperaturen zu verhin-<br />
<strong>de</strong>rn, Als Nebenprodukt <strong>de</strong>r Reaktion fällt so genanntes<br />
Substandardglycerin (SSG) an, das sich aufgrund seiner spe-<br />
zifisch höheren Dichte als Rückstand absetzt, SSG besteht<br />
aus Glycerin, Wasser, Katalysator, überschüssigem Metha-<br />
nol und freien Fettsäuren. Diese giftige, leicht brennbare<br />
Mischung lasse sich nur schwer beziehungsweise nur nach<br />
kostenintensiver Behandlung vermarkten, erklärt Detlef<br />
Bergemann, und eineVerbringung in Biogasanlagen erweise<br />
sich als aufwändig. Die GLAC0NCHEMIE übernehme das<br />
SSG und bereite die IVlischung auf. ,,Bei unserer Produk-<br />
tion", bemerkt Detlef Bergemann, ,,greifen wir vor allem<br />
auf biogene Rohstoffe zurück, die in Europa unter an<strong>de</strong>rem<br />
auch auf <strong>de</strong>n Ackern <strong>de</strong>r Region unter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt<br />
<strong>de</strong>r Nachhaltigkeit angebaut und verarbeitet wur<strong>de</strong>n, "<br />
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Seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 ist die GLAC0NCHEMIE in Merse-<br />
burg/Sachsen-Anhalt und damit an einem <strong>de</strong>r traditions-<br />
reichsten u nd zug I eich i n novativsten Wi rtschaftssta ndorte<br />
Deutschlands ansässrg. ,,Das Unternehmen ist in <strong>de</strong>n letz-<br />
,, Der Ausbau <strong>de</strong>r Produktionskapazität<br />
am Standort Merseburg ist beschlossene<br />
Sache." lm Bild (von links):Walter<br />
Kanzler, Detlef Bergemann und Axel<br />
Paradies, die Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
GLACONCHEMIE.<br />
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GLACONCHEMIE produziert in Merseburg<br />
u.a. Glycerin aus biogenen Rohstoffen.<br />
lm Werk <strong><strong>de</strong>s</strong> Unternehmens,<br />
technologisch auf <strong>de</strong>m neuesten Stand,<br />
wer<strong>de</strong>n die bei <strong>de</strong>r Biodieselproduktion<br />
anfallen<strong>de</strong>n Nebenprodukte raffiniert<br />
und zu hochwertigen Grund- und Ausgangsrohstoffen<br />
für untersch iedliche<br />
I ndustriezweige weiterverarbeitet.<br />
ten Jahren tuchtig gewachsen ", bemerkt Axel Paradies.<br />
lnzwischen beschäftigt die GLAC0NCHEMIE rund 50 Vlit-<br />
arbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Basis <strong><strong>de</strong>s</strong> Erfolgs nennt<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsfü h rer,, die exzel lente fachl iche Qualifikation<br />
sowie die branchenspezifische Erfahrung unserer Chemiker<br />
und Laboranten, lngenieure, Anlagenspezialisten und Kauf-<br />
leute, die letztlich <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n in Form eines exklusiven<br />
Ru nd u mservice zu g utekom mt ", u nterstreicht Axel Pa rad ies.<br />
Das Unternehmen betreibe eine umfangreiche Lager-<br />
wirtschaft, konfektioniere seine Ware individuell rn Tank-<br />
lastzügen, Flexitanks, Containern (lBC) und Fassware und<br />
liefere auf Wunsch europaweit just in time.<br />
Die GLAC0NCHEVIIE brete ihren Kun<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m neben<br />
erstklassigen, qualitativ hochwertigen Glycerin-Produkten<br />
spezifrsche und auf Maß geschnei<strong>de</strong>rte Logistikkonzepte<br />
sowie ein breites Spektrum an Leistungen und Son<strong>de</strong>rlö-<br />
sungen insbeson<strong>de</strong>re im Anlagenbau und in <strong>de</strong>r Verfah-<br />
renstechnik. ,,Wir sind in <strong>de</strong>r Lage, unseren Kun<strong>de</strong>n N/lehr-<br />
werte zu bieten", erklärt Detlef Bergemann, ,,weil wir mit<br />
entsprechend kompetenten Unternehmen unter <strong>de</strong>m Dach<br />
<strong>de</strong>r Kresta Industries vergesellschaftet sind. "<br />
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Als regiona I verwu rzeltes, mittelständisches U nterneh men<br />
komme die GLAC0NCHEN/llE ihrer Verantwortung fur die<br />
wirtschaftliche Entwicklung Mittel<strong>de</strong>utschlands nach. Teil<br />
dieser Verantwortung sei es, sagt Axel Paradies, ,,junge<br />
N/lenschen als Chemikanten, Chemielaboranten und Kauf-<br />
Der Standort Merseburg bietet optimale Rahmenbedingungen<br />
für ein langfristiges Engagement und ein<br />
nachhaltiges Wachstum in <strong>de</strong>r Region. Bislang hat<br />
das Unternehmen 16 Mio. Euro in <strong>de</strong>n Standort im<br />
Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt investiert.<br />
@<br />
ffiffi Wffiffi<br />
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Rücklieferung an die<br />
Eiodieselindustrie<br />
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Landwirtschaft<br />
@<br />
lndustriell€<br />
Anwendung<br />
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Nahrungsmittel-,<br />
Kosmetik-,<br />
Pharmaindustrie<br />
H25O4<br />
KOH<br />
leute auszubil<strong>de</strong>n und ihnen auf diese Weise eine berufli-<br />
che und persönliche Perspektive in <strong>de</strong>r Region zu geben ",<br />
Keine an<strong>de</strong>re Region in Deutschland biete bessere Start-<br />
bedingungen und mehr Entwicklungspotenzial, erinnert sich<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsführer an die Zeit, als man noch auf Stand-<br />
ortsuche war,,,Die Nähe zu <strong>de</strong>n Chemieparks Leuna und<br />
Schkopau sowie die ausgezeichnete lnfrastruktur garan-<br />
tieren kurze Wege zu Kun<strong>de</strong>n, Partnern und Lieferanten",<br />
fugt Detlef Bergemann an.<br />
Hi nzu kom mt d ie leistungssta rke Forschu ngsla ndschaft<br />
mit ihren zahlreichen praxisnah ausgerichteten Hochschu-<br />
len, Universitäten und prrvaten Forschungseinrichtungen<br />
als Garant fur <strong>de</strong>n schnellen Wissenstransfer zwischen For-<br />
schung und Wirtschaft. Das Unternehmen profitiere auch<br />
von <strong>de</strong>r großen Zahl exzellent ausgebil<strong>de</strong>ter und hoch motr-<br />
vierter Fachkräfte vor Ort - ,,allesamt Standortvorteile, die<br />
optimale Rahmenbedingungen für ein langfristiges Enga-<br />
gement und fur nachhaltiges Wachstum <strong><strong>de</strong>s</strong> Unternehmens<br />
in <strong>de</strong>r Region be<strong>de</strong>uten", betont Detlef Bergemann. Rund<br />
16 Millionen Euro habe das Unternehmen am Standort im<br />
lndustrie- und Gewerbegebiet Vlerseburg-Sud investiert,<br />
und die nächsten Schritte seien bereits getan: Der Geschäfts-<br />
fuhrer <strong>de</strong>utet mit <strong>de</strong>m Finger durchs Fenster in Richtung<br />
<strong>de</strong>r Produktion. ,,ln Kürze wer<strong>de</strong>n wir unsere Anlage erwer-<br />
tern und neben <strong>de</strong>n 20.000 Jahrestonnen pharmazeuti-<br />
schen Glycerins die gleiche \,4enge an technischem Glyce-<br />
rin produzieren. "<br />
X,aW,**m€t" efu:t.ä".d %*%qefq*ffi<br />
Mit einer Gesamtproduktionskapazitat von 40.000 Jahres-<br />
tonnen und <strong>de</strong>n für ein breites Branchenspektrum interes-<br />
santen Spezialitäten, die GLACONCHEN/llE künftig aus bro-<br />
genem Glycerin entwickeln, herstellen und vertreiben wer<strong>de</strong>,<br />
sei das Unternehmen im Begriff, seinen Expansionskurs fort-<br />
zusetzen und seinen Einfluss auf <strong>de</strong>m internationalen Markt<br />
auszubauen. Um das Feld an Nutzungsmöglichkeiten, die<br />
<strong>de</strong>n Rohstoff Glycerin fur alle Branchen und lndustriespar-<br />
ten attraktiv machten, zu erweitern, wer<strong>de</strong> man kunftig die<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit am Standort intensi-<br />
vieren, ,,Die GLACONCHEMIE ist ein Unternehmen, mit <strong>de</strong>m<br />
man auch in Zukunft rechnen muss", prognostiziert Detlef<br />
Bergemann'<br />
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