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GURU 0918 Komplett

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FREIZEIT UND KULTUR<br />

Die Herkunft der Drachen<br />

Freiflug<br />

Drachen steigen lassen, das weckt<br />

Erinnerungen! Stürmische Winde,<br />

Stoppelfelder, Papa an der Leine - und<br />

ein Drachen, der meist nicht fliegen<br />

wollte. Auch wenn es eigentlich nie so<br />

richtig funktioniert hat, die Erinnerung<br />

vergoldet die Nostalgie, und danach haben<br />

Kakao und Kekse immer nochmal so gut<br />

geschmeckt.<br />

Früher war ein Drache ein Holzkreuz, ein<br />

Stück Stoff drüber, ein bunter geschmückter<br />

Faden als Schwanz, eine Leine dran und die<br />

Hoffnung, dass die Segelfläche dem Wind<br />

Stand hält und genug Auftrieb bietet. In Asien<br />

wehen heute noch zu allen Festen kunstvoll<br />

gestaltete Drachen durch die Straßen.<br />

Und tatsächlich stammen die ersten geschichtlichen<br />

Aufzeichnungen, in denen<br />

Lenkdrachen erwähnt wurden, aus dem China<br />

des sechsten Jahrhunderts v. Chr., es gibt<br />

jedoch neuere Funde in Indonesien, die darauf<br />

schließen lassen, dass Drachen als Flugobjekte<br />

noch wesentlich älter sind.<br />

Die ersten Drachen in China wurden hauptsächlich<br />

aus Bambusstäben und Seide gefertigt.<br />

Weil letztere teuer waren, verbreitete<br />

sich der Drachen nur langsam. Das änderte<br />

sich, als das erste Papier entwickelt wurde<br />

und die fliegenden Drachen über den Handel<br />

mit Papier im zweiten Jahrhundert v. Chr.<br />

oder durch buddhistische Missionare<br />

schließlich auch Japan und Korea erreichten.<br />

Die Römer hingegen ließen zu besonderen<br />

Anlässen wie militärischen Siegen<br />

oder Volksfesten lediglich bunt verzierte<br />

Windsäcke fliegen. Die echten Drachen kamen<br />

aber erst im 16. Jahrhundert über holländische,<br />

portugiesische und englische<br />

Kaufleute nach Europa, die Handel mit Fernost<br />

betrieben. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

waren die Drachen schließlich als Kinderspielzeug<br />

im ganzen Westen verbreitet.<br />

In Griechenland ist das Fliegenlassen von<br />

selbstgebauten Papierdrachen fester Bestandteil<br />

des Kathara Deftera, dem Montag,<br />

an dem die Fastenzeit beginnt und die Karnevalszeit<br />

endet. An diesem gesetzlichen<br />

Feiertag stehen bei geeignetem Wind Hunderttausende<br />

von Drachen über ganz Griechenland,<br />

wobei laut dem Volksglauben<br />

eine große erreichte Höhe des Drachens<br />

Glück für das kommende Jahr verheißt.<br />

Mittlerweile ist Drachenfliegen eine fast athletische<br />

Sportart, für die es technisch hoch<br />

gerüstete Fluggeräte, sogenannte Kites, zu<br />

kaufen gibt. Der Deltadrachen ist der klassische<br />

Lenkdrachen. Er wurde neben dem<br />

Rhombusdrachen als erster als Lenkdrachen<br />

eingesetzt. Mattendrachen - auch Airfoils,<br />

Parafoils, Soft Kite, Lenkmatte oder einfach<br />

Matte genannt - werden für bestimmte Drachensportarten<br />

wie Kitebuggyfahren, Kitesurfen,<br />

Snowkiting, Powerkiting und Kitelandboarding<br />

verwendet.<br />

Wer neugierig geworden ist, kann auf einem der<br />

rund 150 Drachenflugveranstaltungen in<br />

Deutschland, unter anderem Lünen, Travemünde,<br />

Kamen, Cuxhaven oder in St. Peter-Ording die<br />

Kunstfertigkeit der Drachenreiter bestaunen.<br />

Kitewiesen<br />

Als Einsteiger fragst du dich vielleicht, wo du<br />

mit deinem Lenkdrachen oder deiner Lenkmatte<br />

überhaupt fliegen darfst. Und die Frage<br />

ist durchaus berechtigt, denn überall ist<br />

Drachensteigen längst nicht erlaubt. Glücklicherweise<br />

gibt es eine Webseite, die einen<br />

Großteil der offiziellen Flugplätze aufgelistet<br />

hat. Hier kannst du bequem online nachschauen,<br />

wo der nächste Kite-Flugplatz in<br />

deiner Nähe vorhanden ist.<br />

Hier geht´s zur Kitewiese: www.kitewiese.de<br />

Kitespot MG - an den 12 Morgen<br />

Koordinaten: 51° 10‘ 56.07‘‘ N, 6° 28‘ 27.21‘‘ E<br />

Kitespot Schmölderpark<br />

Koordinaten: 51° 9‘ 29.92‘‘ N, 6° 25‘ 25.47‘‘ E<br />

Kitespot Odenkirchen West<br />

Ecke Schleestraße, Rostocker Straße<br />

Koordinaten: 51° 7‘ 29.25‘‘ N, 6° 27‘ 3.84‘‘ E<br />

Kitespot Segelflughafen Wanlo<br />

Koordinaten: 51° 5‘ 59.68‘‘ N, 6° 23‘ 37.94‘‘ E<br />

Im Sommer fast täglich bis 11 Uhr und ab 19<br />

Uhr. Oktober - April uneingeschränkte Nutzung<br />

gegen Gebühr.<br />

KiteCard Jahresgebühr 50 €, Tageskarte 7,50 €.<br />

Infos Facebook: Kitespot Wanlo<br />

Kitespot Hundewiese Mönchengladbach<br />

Hettweg<br />

Koordinaten: 51° 13‘ 10.88‘‘ N, 6° 25‘ 52.84‘‘ E<br />

Eine schöne Wiese, welche regelmäßig gemäht<br />

wird. Am Wochenende wird sie allerdings oft<br />

von Hundebesitzern zum Spazierengehen<br />

genutzt.<br />

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