4 Wanderbares Deutschland Wanderbares Deutschland 5 Klaus-Peter Kappest Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ bieten einen besonderen Service für Wanderer. In Qualitätsregionen wie hier in den Sauerland Wanderdörfern sind sie selbstverständlich. Worauf Sie sich verlassen können Dank der Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ ist das Wandern in den vergangenen 15 Jahren viel attraktiver geworden und immer mehr Menschen wissen um die große Bedeutung der Wegearbeit. Die vom Deutschen Wanderverband (DWV) vergebenen Zertifikate passen sich neuen Entwicklungen an und geben Wanderern aus dem In- und Ausland zuverlässig Orientierung. Das Zertifikat Qualitätsregion „Wanderbares Deutschland“ hebt die ausgezeichneten Gebiete in die Königsklasse aller Wanderregionen. Service, ÖPNV, Unterkünfte und Wege: Hier stimmt alles. Entsprechend schwierig ist es, eine Region fit zu machen für dieses Zertifikat. Dennoch haben es mit den Sauerland Wanderdörfern, dem Frankenwald, dem ZweiTäler- Land im Schwarzwald und dem Räuberland Spessart schon vier Regionen geschafft. Weitere Regionen sollen folgen. Darunter die Solling-Vogler-Region, die Region Kellerwald-Edersee und der Saarpfalz-Kreis/Bliesgau. Wie die Qualitätsregionen haben sich die bundesweit rund 1.600 Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ komplett auf Wanderer eingestellt. Hier gibt es nicht nur kompetente Beratung, sondern auch einen Holund Bringservice sowie die Möglichkeit durchnässte Klamotten unkompliziert zu trocknen. Um künftig noch mehr Betrieben eine Zertifizierung zu ermöglichen, werden die Qualitätskriterien zurzeit von einem Fachgremium in Zusammenarbeit mit allen touristischen Kooperationspartnern überarbeitet, sie sollen zum 1. Oktober 20<strong>18</strong> in Kraft treten. Dass sich die Qualitätsinitiative auch bei den Wegen aktuellen Erfordernissen anpasst, beweist der in manchen Regionen zunehmende Konflikt beim Aufeinandertreffen von Wanderern und Mountainbikern auf derselben Trasse. Wenn dabei Gefahrensituationen für die Beteiligten bestehen, kann das Zertifikat für einen Wanderweg verwehrt werden. Damit es dazu nicht kommt, hat der DWV seine Kriterien für Qualitätswege jetzt verändert und Hilfestellungen für die Entschärfung von Gefahrenstellen entwickelt (s. Kasten). Bundesweit der 200. Wanderweg bekam im Januar, während der Messe CMT – Fahrrad- & Erlebnis-Reisen mit Wandern, das Zertifikat als Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“. Besonders die kurzen, thematischen Qualitätswege erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, etwa die „traumtouren“, das „naturvergnügen“, der „familienspaß“ sowie die „stadtwanderungen“ Info Konflikten vorbeugen und das „komfortwandern“. Den ersten „winterglück“- Qualitätsweg konnten die Besucher während des Deutschen Winterwandertages im Fichtelgebirge erleben. Dass der DWV mit seinen Erfahrungen inzwischen auch als Ratgeber sehr gefragt ist, zeigt das Projekt „Barrierefreiheit ohne Grenzen“ im Grenzgebiet von Südeifel und Luxemburg, in welches der Verband eingebunden ist. Dort entstehen gerade erlebnisreiche, barrierefreie Wanderwege auf Grundlage der Kriterien der Qualitätswege „Wanderbares Deutschland – komfortwandern“ sowie des Zertifizierungssystems „Reisen für Alle“. Auch bei der Entwicklung der Qualitätskriterien der Leading Quality Trails – Best of Europe (LQT), die Europäischen Qualitätswege, standen die Qualitätswege „Wanderbares Deutschland“ Pate. Nachdem im Jahr 2012 mit dem Lechweg der erste LQT ausgezeichnet wurde, sind bis heute 13 weitere Wege dazu gekommen. Und das Interesse an den LQT nimmt zu. Der DWV prüft derzeit im Auftrag der Europäischen Wandervereinigung eine Reihe weiterer Wege. Außerdem gab es LQT-Schulungen in mehreren europäischen Ländern, etwa in Dänemark, Portugal, Österreich, Schweden sowie den Niederlanden und Tschechien. Um Konflikte zwischen Wanderern und Mountainbikern zu vermeiden, hat der DWV seine Kriterien für die Qualitätswege „Wanderbares Deutschland“ angepasst. Grundsätzlich ist für höchstens 300 Meter am Stück und höchstens drei Prozent der Gesamtstrecke eines Weges ein trassengleicher Verlauf für Wanderer und Mountainbiker möglich, wenn keine Problemstellen etwa durch Gefälle, Engstellen oder Unübersichtlichkeit da sind. Gibt es solche Stellen, sind „Trail Toleranz“-Schilder zwingend erforderlich. Außerdem müssen die Beteiligten einen Abstimmungsprozess einleiten und Alternativen aufzeigen.