s'Magazin usm Ländle, 26. August 2018
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SPARPLÄNE<br />
Folgenschwere<br />
AMS-Einsparungen<br />
Fotos: Integra<br />
„INTEGRA<br />
Vorarlberg“<br />
bietet<br />
Dienstleistungen<br />
an, die sonst<br />
keiner anbietet.<br />
Die Bundesregierung will beim Arbeitsmarktservice den Rotstift<br />
ansetzen –wie genau die Kürzungen aussehen werden, ist<br />
allerdings noch unklar. Bei „INTEGRA Vorarlberg“, einem<br />
langjährigen Partner des AMS, schrillen jedenfalls jetzt schon<br />
die Alarmglocken. Es wird vor weitreichenden Folgen gewarnt.<br />
Der Staat<br />
darfnicht<br />
bei den<br />
Schwächsten<br />
sparen,wir dürfen<br />
diese Menschen<br />
nicht zurücklassen!<br />
Robert Baljak<br />
Die von der Bundesregierung<br />
geplanten Einsparungen<br />
beim AMS werden derzeit<br />
von verschiedenster Seite<br />
kritisiert: Man würde ein<br />
gut funktionierendes System „kaputtsparen“,<br />
das Vorgehen sei „geschäftsschädigend“<br />
und zudem „arbeitsmarktpolitischerNonsens“!<br />
Dabei ist die Argumentation<br />
der Bundesregierung auf den ersten<br />
Blick durchaus einleuchtend: Dadie Zahl<br />
der Arbeitslosen seit Monaten sinke, benötige<br />
auch das AMS nicht mehr so viele<br />
Mittel. Demnach plant die Bundesregierung<br />
das Budget des AMS um rund 400<br />
Millionen Euro zu kürzen –in Vorarlberg<br />
würde das mit bis zu 12 MillionenEuro zu<br />
Buche schlagen, was einer Kürzung von<br />
rund 25 Prozent des derzeitigen Budgets<br />
entspräche. Die Krux an der Geschichte:<br />
Wirtschaftsforscher und Arbeitsmarktexperten<br />
empfehlen das genaue Gegenteil –<br />
gerade in wirtschaftlich sehr guten Zeiten<br />
müsse verstärkt Geld in die Qualifizierung<br />
und Weiterbildung der Menschen investiert<br />
werden. Das AMS hat ja neben der<br />
Vermittlung von Arbeitssuchenden auch<br />
die Aufgabe, Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramme<br />
anzubieten. Und zu diesem<br />
Zwecke arbeitet die Institution mit<br />
Partner wie der „INTEGRA Vorarlberg“<br />
zusammen, finanzielle Unterstützungen<br />
inklusive. Derzeit werden von INTEGRA<br />
650 Langzeitarbeitslose betreut, rund 40<br />
Prozent davon sind Jugendliche. Ihnen<br />
wirdinverschiedenenSparten ein Arbeitsplatz<br />
oder eine Ausbildung angeboten.<br />
„Die geplanten Kürzungendes AMS-Budgets<br />
würden gerade uns mit voller Härte<br />
treffen“, zeigtsich Geschäftsführer Robert<br />
Baljak zutiefst besorgt. „Sollten wir tatsächlich<br />
um die 25 Prozent einsparen<br />
müssen, werden wir an Kündigungen und<br />
Standortschließungen nicht vorbeikommen.<br />
Das bedeutet, dass die betroffenen<br />
Menschen in der Arbeitslosigkeit verfestigt<br />
bleiben und dem Staat amEnde deutlich<br />
teurer kommen werden –die indirekten<br />
Folgekosten etwa für das Pensionsund<br />
Gesundheitssystem sind da noch gar<br />
nicht eingerechnet“, gibt Baljak zu beden-<br />
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