s'Magazin usm Ländle, 10. November 2019
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SONNENSCHEIN KINDERGLÜCK FUSSBALLTRAUM<br />
Photovoltaik auf tausenden<br />
Dächern inVorarlberg–geht sich<br />
der ehrgeizige Plan aus?<br />
Scheidungskinder leiden oft an<br />
derTrennungder Eltern –ein<br />
Regenbogen schafftAbhilfe<br />
Er sorgte für einTor, das<br />
Vorarlberger Fußballgeschichte<br />
schrieb:HaraldUnverdorben<br />
s’MagaSONNTAG,<strong>10.</strong>NOVEMBER<strong>2019</strong><br />
Foto:MathisFotografie<br />
NORBERTLOACKER<br />
HÄLT NICHT<br />
STILL<br />
Er geht zwar in Pension,<br />
gibt aber deswegen sicher<br />
keine Ruhe
<strong>10.</strong> NOVEMBER <strong>2019</strong> |INHALT<br />
4<br />
HelpingHands<br />
fürScheidungskinder<br />
WasGustlsDorfladen...<br />
...mitdenSöhnen<br />
Mannheimszutunhat<br />
Kulinarische<br />
Traumhochzeit:<br />
Kürbis&Speck<br />
DerSonneentgegen...<br />
...klimafitmitPhotovoltaik!<br />
ENERGIEAUTONOMIE<br />
4000DächerinzehnJahren:eine<br />
Photovoltaik-RevolutioninVorarlberg?<br />
VONSIEGENUNDNIEDERLAGEN<br />
Gewerkschafts-UrgesteinNorbert<br />
LoackergehtlautstarkindiePension<br />
SCHNEIDERSBRILLE<br />
WasRudolphLiebgottStede<br />
einstinBeethovensWohnungsuchte<br />
BEISCHEIDUNG:RAINBOWS<br />
DasneueServicedesSOS<br />
KinderdorffürScheidungsfälle<br />
GSIBERGERZ‘WIAN<br />
CarolaPurtschertrifftden<br />
AnwaltundMusikerPeterSchrammel<br />
PORTRAIT<br />
EinkaufenPlus:EinBesuchbei<br />
August„Gustl“DornerinSibratsgfäll<br />
HISTORISCHESBILD<br />
KonstituierendeLandtagssitzung1974<br />
MUNDART<br />
StefanVögelundder„Hafa“<br />
EVENTS<br />
WasSiedieseWoche<br />
keinesfallsverpassensollten!<br />
KULINARIK<br />
Knusprigundköstlich:<br />
Kürbis-Speck-Salat!<br />
WASWURDEAUS...<br />
...HaraldUnverdorben?<br />
4|<br />
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Foto:GeoparkKarawanken<br />
Foto:Rainbows<br />
Foto:MathisFotografieGmbH<br />
Foto:Inlukaali<br />
s’Magazin | Seite3<br />
10<br />
17<br />
13
PHOTOVOLTAIK<br />
Vorarlberg<br />
setzt auf die<br />
Kraft der Sonne<br />
DieLandesregierunghatsichvorgenommen,angesichtsdes<br />
Fernziels„Energieautonomie2050“dasTempozuverschärfen.So<br />
solldieStromversorgungab2030zu100Prozentauserneuerbaren<br />
Energieträgerngespeistwerden.DafürsetztmanaufPhotovoltaik:<br />
VorarlbergisteinLandder<br />
Wasserkraftund wird es<br />
auch bleiben. Aktuell befinden<br />
sich zusätzliche<br />
Wasserkraftwerke mit<br />
einerGesamtkapazitätvon300Gigawattstunden<br />
(GWh) in derVorprüfung,insbesonderediedreiGroßprojekteander<br />
unteren Bregenzerach,<br />
derIllbeiFeldkirchundanderMeng<br />
sollensoschnellwiemöglichindie<br />
Realisierungsphase kommen.Auch<br />
aus wirtschaftlichenGründen:Die<br />
Wasserkraft,namentlichinFormvon<br />
Pumpspeicherkraftwerken, eignet<br />
sichidealdazu,Verbrauchsspitzenab-<br />
zudecken–undzwarzueinemdeut-<br />
lichlukrativerenMarktpreis.DieIllwerke-VKWmachenmitihrem„Spitzenstrom“seitJahrenexzellenteGeschäfte–undgebendieGewinnezu<br />
einemgutenTeilandieVorarlberger<br />
Bevölkerung inFormaußergewöhnlichniedrigerStrompreiseweiter.<br />
Umaberbis2030tatsächlichden<br />
gesamtenStromverbrauchauserneuerbarenEnergieträgern<br />
speisen zu<br />
können,müssenauchandereQuellen<br />
angezapft werden.Die LandesregierungundIllwerkesetzendabeiinsbesondereaufdenAusbauderPhotovoltaik.DieGrundvoraussetzungendazu<br />
sindgegeben:DerzeitfalleninVorarl-<br />
bergaufeinenEinwohner2,6Quad-<br />
Bis2030sollderStromzu100ProzentauserneuerbarerEnergiekommen<br />
ratmeterPhotovoltaik-undSolarkollektorfläche–einabsoluterSpitzenwertinÖsterreichundauchiminternationalenVergleichsehrbeachtlich.<br />
Anlagenfür4000Dächer<br />
InihremArbeitsabkommenhatdie<br />
schwarz-grüne Koalition nunfestgeschrieben,denjährlichenZubauvon<br />
derzeitrund8GWhbis2030aufetwa<br />
30 GWhzusteigern. Ein durchaus<br />
ambitioniertesVorhaben,zumalauch<br />
künftigGrün-undAckerflächenvon<br />
PV-Anlagenverschontbleibensollen.<br />
StattdessenwilldasLandmithilfeder<br />
Illwerkerund 4000 Flachdächer (ab<br />
400 Quadratmeter) von IndustrieunternehmenmitPhotovoltaik-Infrastrukturbestücken.Dafürwerdendie<br />
Illwerke-VKW,dieseitJahrenindiesemSegment<br />
tätigsind und daher<br />
überdasnötigeKnow-howverfügen,<br />
einneuesDienstleistungspaketanbieten.<br />
So können Unternehmen eine<br />
PV-Anlagekünftignichtnurkaufen,<br />
sondern auch leasen. DasContracting-Modell<br />
derIllwerkesiehtvor,<br />
dassFirmenfüreinemonatlicheFixrate<br />
ein auf sie zugeschnittenes<br />
„Rundum-sorglos-Paket“erhalten –<br />
Seite4 | s’Magazin
PHOTOVOLTAIK<br />
DasLandVorarlbergwillsichdie<br />
KraftderSonneverstärktzunutze<br />
machen–4000Industriedächer<br />
sollenbis2030mitPV-Anlagen<br />
bestücktwerden.<br />
siemüssenausnahmslosdieDachflächenzurVerfügungstellen,umalles<br />
andere kümmernsichdie Illwerke.<br />
Deren Pressesprecher AndreasNeuhauser<br />
ist zuversichtlich, dass die<br />
Nachfragegroßseinwird.Auchweil<br />
dasTimingperfektsei:„Bislangwar<br />
esso,dassabeinemJahresertragvon<br />
25.000KilowattstundeneineAbgabe<br />
von1,2CentproKilowattstundefällig<br />
war.DieseBelastungwirddankeiner<br />
Novelle des Elektrizitätsabgabengesetzesmit1.Jännerwegfallen–was<br />
denBetriebvongrößerenAnlagennatürlichdeutlichattraktivermacht.“<br />
Photovoltaikrechnetsich<br />
Übrigens:AuchfürPrivathaushalte<br />
istdieAnschaffungeinerPV-Anlage<br />
definitiveineÜberlegungwert:DerzeitsinddieKostenfürPV-Module<br />
aufhistorischniedrigemNiveau,Tendenzweitersinkend.LautVorarlberger<br />
Energieinstitut würdesich eine<br />
AnlageinnerhalbderMindestlebensdauer<br />
von 25 Jahren in jedem Fall<br />
rechnen. Dasgilt sogar dann, wenn<br />
derStrompreisaufdemderzeitniedrigenNiveaubleibt–wovonallerdings<br />
nichtauszugehenist.<br />
WirseheninderBestückung<br />
großerDächermit<br />
Photovoltaik-Anlagenriesiges<br />
Potenzial.Ichgehedavonaus,dass<br />
dieNachfragegroßseinwird.<br />
AndreasNeuhauser,<br />
PressesprecherderIllwerke-VKW<br />
Fotos:StiplovsekDietmar,VorarlbergerIllwerke,MathisFotografie<br />
s’Magazin | Seite5
POLITIK<br />
Washat Sie an Kreisky<br />
fasziniert, HerrLoacker?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
EinUrgesteinderGewerkschaftsbewegungtrittab.<br />
KommendenDonnerstagwirdNorbertLoackerden<br />
VorsitzdesÖGBVorarlbergabgeben.DerGötzner<br />
hat25JahrelangdenFingerindieWundegelegt<br />
undunverblümtgesagt,wasfürihnSacheist.<br />
·······································································································································<br />
Durchseinedirekteundoffene<br />
Artisteroftmalsangeeckt–<br />
auch in den eigenen Reihen.<br />
NorbertLoackerwurdejüngst<br />
67JahrealtundgehtmitEnde<br />
desJahresinPension.AufWunschseines<br />
VatersabsolvierteereineLehrealsMaschinenbautechniker–obwohlerlieberKoch<br />
gewordenwäre.ErwarerstBetriebsratbei<br />
derFirmaGrass,übernahmspäterdenVorsitzbeiderPRO-GEundschließlichbeim<br />
ÖGB-Vorarlberg.<br />
WelcheErinnerungenhabenSieanIhreturbulenteAmtsübernahmebeimÖGBVorarlberg?<br />
Eswaram25.März1995,wirklicheinTag<br />
voller Überraschungen.Inder Zeitung<br />
gab’s die Schlagzeile zu lesen:„<strong>Ländle</strong><br />
ÖGB:zwingtRotrausundSchwarzrein“.<br />
DieschwarzenGewerkschaftersahennach<br />
TurbulenzeninunsererFraktionihreChance,<br />
denVorsitzzuübernehmen. Mit ein<br />
Grund fürdiese Fehleinschätzung waren<br />
fünfroteKollegenderGPA,dieeinpolitischesSpiel<br />
gegenmichspielten.Bei der<br />
Landeskonferenzwarendannalleunsere71<br />
Delegiertenanwesendunddie64„Schwarzen“,diegehoffthatten,dasssicheinpaar<br />
vonunsentschuldigenlassen,sahenplötzlichihreFelledavonschwimmen.Siehaben<br />
dannnochversucht,Gründezufinden,warumdieKonferenznichtstattfindenkönne.<br />
DerdamaligeÖGB-PräsidentFritzVerzetnitschsprachdannjedocheinMachtwort<br />
undsagte:„Eswirdabgestimmt!“Daraufhinhabendie„Schwarzen“schließlichdie<br />
Konferenzgeschlossenverlassen.DasErgebnisder<br />
Aktion: HundertProzent Zustimmungfürmich.<br />
Wenn Sie auf die vergangenen 25 Jahrezurückblicken:WaswarenfürSiediegrößtenErfolge?<br />
Als riesige Errungenschaftder GewerkschafthabeichinmeinerLehrzeitdiestufenweiseVerkürzungderArbeitszeitvon45<br />
auf40StundeninderWochemitbekommendürfen.Leidersindwirheutemitdem<br />
Arbeitszeitgesetzvon Türkis-Blau wieder<br />
einengroßenSchrittzurückgegangen.PositivwarauchdievonunsgeforderteHacklerregelungimJahr2000unddieLohnsteuersenkungvon2016.Bereits2014habeich<br />
demdamaligenSPÖ-BundeskanzlerWernerFaymanngesagt,dassdie„kalteProgression“<br />
endlich abgeschafft gehört. ErfolgreichwarenzudemdiejährlichenLohnverhandlungen.HeuerhatdiePRO-GEmit<br />
einemMindestlohnvon2000Euroeinen<br />
neuen Meilensteingesetzt. Stolz binich<br />
auchaufdieDemoam13.Mai2003auf<br />
demWienerHeldenplatz,woüber300.000<br />
Teilnehmer–darunterzahlreicheVorarl-<br />
berger–gegendiePensionsplänevonÖVP-<br />
BundeskanzlerWolfgangSchüsselprotestierthaben.SeinVorhabenwurdeschließlichzuFallgebracht.<br />
SiesindwegenBrunoKreiskyzurSPÖgegangenundspäterdenSozialdemokratischenGewerkschaftern<br />
beigetreten. Washat Sie an<br />
diesemMannsofasziniert?<br />
SeinVersprechen, den Militärdienstvon<br />
neunaufsechsMonatezuverkürzenund<br />
denZivildiensteinzuführen–daskammir<br />
persönlichleiderzweiMonatezuspät.An<br />
KreiskyhatmichvorallemseineüberzeugendeAusstrahlungundseinePolitikbegeistert.Ichwar18Jahrealt,alserRegie-<br />
Seite6 | s’Magazin
POLITIK<br />
Foto:MathisFotografie<br />
s’Magazin | Seite7
POLITIK<br />
FORTSETZUNG<br />
rungschefwurde.Erhatmitseinem<br />
TeameineneueArtderPolitikeingeführt.EinePolitikinengerKooperation<br />
mit der Gewerkschaftund der<br />
Kirche.DieUnterstützungsleistungen<br />
fürjungeFamilienhabenmeinenElternsehrgeholfen.EswurdedieHeiratsbeihilfe<br />
eingeführt,eine UnterstützungbeiderGeburteinesKindes,<br />
Schülerfreifahrten, Gratisschulbücher,dieFamilienbeihilfewurderegelmäßigerhöhtundnochvielesmehr.<br />
Ihmwaren die Arbeitnehmer sehr<br />
wichtig,dasspürteman.Erwarfür<br />
michdieGlaubwürdigkeitinPerson.<br />
Wie konnten Sie die Distanz zwischen<br />
ParteiundGewerkschaftwahren?<br />
FürmichstandenimmerausschließlichdieInteressenderGewerkschaftsmitgliederimMittelpunkt.DerpersönlicheRatmeinesFreundesEgon<br />
BlumvorvielenJahrenpasstewiedie<br />
FaustaufsAuge.Ersagte:„Norbert,<br />
lass niemals auswärtsdenken.“ Das<br />
habeich befolgt.Ich habe auch nie<br />
einenKanzler–welcherFarbeauch<br />
immer –geschont, wenn er Politik<br />
gegendieArbeitnehmergemachthat.<br />
Als Betriebsrat und ÖGB-Landesvorsitzender,aber<br />
auch in Ihrer ehrenamtlichen<br />
Funktion alsObmann-Stellvertreter<br />
bei derVGKK haben Sie sich immer<br />
wieder für Einzelpersonen eingesetzt.<br />
WarumwarIhnendassowichtig?<br />
WeilgeradeimSozial-undGesundheitsbereichvieleMenschenaufpersönlicheBeratungundUnterstützung<br />
angewiesensind.Woichhelfenkonnte,habeichdasgetan.AlsBetriebsrat<br />
konnte icheinigeungerechtfertigte<br />
Kündigungenerfolgreichbekämpfen–<br />
dasgingauchbishinaufzumArbeitsgericht.LeiderhatsichmeinEinsatz<br />
nichtimmerausgezahlt.Etwabeiden<br />
unmenschlichen Abschiebemethoden<br />
unter Ex-Innenminister Kickl. Der<br />
LehrlingQamarAbbasausPakistan,<br />
derinLustenaueineLehregemacht<br />
hat,wurdewieeinVerbrecherbehandeltundabgeschoben.Wasichbeiden<br />
Verfahrenerlebthabe,ließmichstark<br />
anunseremRechtsstaatzweifeln.Es<br />
gabScheinanhörungen,einenVorsitzenden,<br />
der die Sitzung vorzeitig<br />
Geboren1952,Ausbildungzum<br />
STECK Werkzeugmacher,von1981bis<br />
BRIEF 1986BetriebsratbeiGrass,seit<br />
1986Betriebsrats Vorsitzender,<br />
seit1992LandesvorsitzenderPRO-<br />
GEVorarlberg,seit1995VorsitzenderdesÖGBVorarlberg,seit2009<br />
MitglieddesPRO-GE-Präsidiums.<br />
·····································································································································<br />
schließen wollte, weil er zumZug<br />
musste,undeineGerichtssecurity,die<br />
QamarsAnwaltundmichamliebsten<br />
inHandschellenabgeführthätte.SolangeQamarinPakistanbleibenmuss,<br />
helfeichihmweiterhinprivat.<br />
MansagtIhnen nach, dass Sie jemand<br />
sind,derstarkaufseinBauchgefühlhört<br />
–hatSiediesesBauchgefühlauchmalim<br />
Stichgelassen?<br />
AufmeinGefühlzuhören,istmeine<br />
Lebensphilosophie.EsgababernatürlichauchFehleinschätzungen,wennes<br />
etwaumpolitischeAkteureging.Oftmals,wennichglaubte,einemSpitzenpolitikerausdeneigenenReihenvertrauenzukönnen,binichenttäuscht<br />
worden.EsgibtaberauchdieberühmtenAusnahmenvonderRegelwieBrunoKreisky,ChristianKernundPamelaRendi-Wagner.<br />
Welche „Weggefährten“hätten Sie liebernichtkennengelernt?<br />
EsgabinmeinemBerufslebeneinen<br />
Geschäftsführer,dermichaufSchadenersatzverklagthat,weilichöffentlichaufgezeigthabe,dassermitFirmengeldzugroßzügigumgegangenist.<br />
IchhabedenProzessgewonnen,under<br />
istnichtmehrimBetrieb.Ansonsten<br />
gibteseinigeMenschen,denenichdie<br />
Meinunggesagt habe,die aber hier<br />
nichtderRedewertsind.<br />
Als PRO-GE-Landesvorsitzenderwaren<br />
Sie auch immer livebei den Lohnverhandlungender<br />
Metallerdabei.Welche<br />
besonderen Erinnerungen haben Sie an<br />
diesesjährliche„Ritual“?<br />
DieLohnverhandlungensindimmer<br />
eineheikleAngelegenheit.DieUnternehmensvertreterversuchenalles,um<br />
denLohnabschlusssoniedrigwiemöglichzuhalten.DaistHartnäckigkeit<br />
seitens der Gewerkschaft gefordert.<br />
VormehrerenJahrengabesinWien<br />
eineLohnrunde,diedurchgehendvon<br />
Donnerstag13UhrbisFreitag11Uhr<br />
gedauerthat.Daswardochsehrzäh.<br />
Abereshatsichgelohnt.KeineLohnrundeistwiedieandere,esgibtimmer<br />
neue Herausforderungen und Rahmenbedingungen.<br />
Dabeimöchteich<br />
festhalten, dass die SozialpartnerschaftmitallenMittelnverteidigtwerdenmuss.EsversuchennämlichimmerwiederpolitischeKräfte,denEinflussderGewerkschaftzurückzudrängen.EswäreaberfatalfürdieArbeitnehmer,<br />
wenn sie keine Vertretung<br />
mehrhätten.<br />
Was, glauben Sie, kommt auf die GewerkschaftindennächstenJahrenzu?<br />
IchbefürchteweitermassiveWiderständeseitensderKurz-ÖVP,zuder<br />
leider auch LandeshauptmannMarkusWallnergehört.DieSozialpartnerschaftunddieZusammenarbeitmit<br />
Seite8 | s’Magazin
POLITIK<br />
RO<br />
WiemanBeethovenerledigt<br />
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NorbertLoackerwillauchinder<br />
PensionmitRatundTatbereitstehen.<br />
···························································································<br />
derGewerkschaftsindihnenüberhaupt<br />
nichtswert.Ichbefürchte,dassÖsterreichdadurchlangfristigineineschwierigeSituationkommt,denndieArbeitslosigkeitwirdaufgrundderwirtschaftlichen<br />
Entwicklung vermutlichsteigen<br />
undVorschlägevonuns–wieetwaeine<br />
Arbeitszeitverkürzung –sind kaum<br />
Thema. Wiewichtig die Verbindung<br />
vonPolitikundGewerkschaftistund<br />
wasdasfürdieMenschenbringenkann,<br />
habenwirzuletztinden70erngesehen.<br />
WelcheVorhabenhaben Sie für die Pension<br />
–werden Sie vielleichtsogar etwas<br />
leisertreten?<br />
Leisetretenhabeichnochnieprobiert.<br />
AlsErsteswerdeicheinBuchverfassen<br />
mit dem Titel „Die ungeschminkte<br />
Wahrheitüber...“–denganzenTitel<br />
verrateichjetztallerdingsnochnicht.<br />
Weiterswerdeichauchweiterhinalle<br />
Kollegen, die mich kontaktierenund<br />
Hilfebrauchen,beratenundunterstützen.ZudemwillichmichverstärktehrenamtlichimSozialbereicheinsetzen.<br />
DerLandesvorsitzendederGewerkschaft<br />
vida,ReinhardStemmer,wurdevonihrer<br />
Fraktion als Nachfolger nominiert.WelchenRatschlagkönnenSieihmmitgeben?<br />
EristaufmeineRatschlägesichernicht<br />
angewiesen,nureinesmöchteichihm<br />
sagen:Nieauswärtsdenkenlassen!<br />
PhilippVondrak<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
ErzähltmitSicherheitzudenunbekanntestenund<br />
amwenigstenaufgeführtenKomponistenderWienerKlassik–RudolphLiebgottStede,dessenGeburtstagsichjustam16.Dezember2020zum250.<br />
Maljährt.GenauwieLudwigvanBeethovensGeburtstag(sovermutetman),welcherimkommendenJahrdurchGedenkkonzerte,-veranstaltungen,-<br />
vorträge,-workshops,-pralinenund-tortenwohlfür<br />
unbestimmteZeitungenießbarwerdenwird.Ab<br />
2020wirdBeethovensMusikjedenabturnen,sogar<br />
den,dersienochniegehörthat.Sovielstehtjetzt<br />
schonfest.UndLiebgottStede?Niemandgedenkt<br />
seiner.ErhathübscheSachengeschrieben,zweiSinfonien,vierStreichquartette(dasvierteimFragment)undeinmonumentalesOratoriummitdem<br />
Titel„Judas,ohVerräther!“Allesnichtaufgeführt.In<br />
den50erJahrenhatderDirigentundCellistAugust<br />
WenzingereineRenaissanceStedesangestrebt.Der<br />
NameStedezognichtandenKonzertkassen.Über<br />
StedesLebenweißmanaufgrundseinerAutobiografieerstaunlichviel.ErlebteinderLeopoldstadt,kam<br />
ausbegütertemHaus,warfünfMalverwitwetund<br />
einglühenderVerehrerBeethovens.Sosollerunermüdlichversuchthaben,denMeisterkennenzulernen,wurdejedochnievorgelassen,seiesvomTonsetzerselbstoderdessenHaushälterin.AufschlussreichisteineAnekdoteausStedes„Erinnerungen<br />
einesMusikantenGottes“,wonacheram11.Jänner<br />
1827endlicheineAudienzbeimtaubenBeethoven<br />
erhielt.JenerwargerademitdenSkizzenzuseiner<br />
<strong>10.</strong>Sinfoniebefasst.InBeethovensWohnungsolles<br />
„pestilentgestunken“haben,erinnertsichStede.<br />
DasGespräch,dasviaKonversationsheftgeführt<br />
wurde,handeltevonder„teutschenTonkust“und<br />
derFrage,obesnochzuträglichsei,überhaupteine<br />
<strong>10.</strong>Sinfoniezukomponieren,zumalBeethovenohnehinschonallesinderTonkunstgesagthabe.Wie<br />
dieBegegnungendete,darüberschweigtStede,aber<br />
sovielistklar:Esmussihmoffensichtlichgelungen<br />
sein,BeethovenvonderSinnhaftigkeiteiner<strong>10.</strong>Sinfonieabzubringen.Nadann,aufinsBeethovenjahr<br />
2020!UndRudolphLiebgottStede?Ach,dieWelt<br />
verehrtimmernurdieBlender!<br />
s’Magazin | Seite9
KINDER &SCHEIDUNG<br />
LautStatistikAustrialagdie<br />
Scheidungsrate 2018 in<br />
Vorarlberg bei 41,9 Prozent.<br />
EgalobKleinkind<br />
oderTeenager,eineScheidungbringtfüralleFamilienmitgliederbelastendeVeränderungen<br />
mit<br />
sich.EsisteinIrrglaubeanzunehmen,<br />
dass ein sehrkleines Kind davon<br />
nichtsmitbekommt.GedrückteStimmungoderStreitigkeitenkönnenzum<br />
Rückzugder Kinderführen. Noch<br />
schlimmer: Die Kleinen gebensich<br />
selbstdieSchulddafür.WenndievertrauteWeltzusammenbricht,entstehenGefühleundEmotionen,mitwelcheneinKindüberfordertseinkann.<br />
Odereskommt zu einemspäteren<br />
Zeitpunkthoch.Faktist:EineScheidunggehtankeinemspurlosvorbei.<br />
HilfestellungindiesenherausforderndenLebenssituationenbietetdas<br />
SOS-Kinderdorf jetzt in Vorarlberg<br />
mit seinemneuen Angebot„Rainbows“.InGruppenwirdprofessionelleBegleitungfürKinderundJugendliche<br />
nach einer Trennung oder<br />
Scheidungangeboten–sowieindiesemRahmenauchBeratungundGesprächefürErwachsene.Elternsind<br />
in solchenExtremsituationenmeist<br />
mitsichselbstbeschäftigtundkönnen<br />
nurschweraufdieBedürfnisseihrer<br />
Kindereingehen.„UnserZielistes,<br />
nichtnurdasKindzustärken,sondernauchdieElternzuentlasten“,so<br />
Rainbows-Landesleiterin Jacqueline<br />
Oberauer.<br />
Sieund eine Kolleginhaben eine<br />
fundierteAusbildung absolviert, um<br />
dasProgrammauchim<strong>Ländle</strong>anbietenzukönnen.„Wirmerken,dassdie<br />
Nachfragedaistundfreuenunssehr,<br />
dassesRainbowsnunauchinunserer<br />
Regiongibt!“KinderabvierJahren<br />
können an denWorkshops teilnehmen.FürJugendlichebis17wirdeine<br />
Youth-Gruppeangeboten,dieaufdie<br />
speziellenBedürfnisse derTeenager<br />
eingeht.„IneinemgeschütztenRah-<br />
...danntrifftesauchdieKleinsten.<br />
Kinderverstehenoftnicht,wasesheißt,<br />
wennsichMamaundPapatrennen.<br />
DamitalleBeteiligtenbessermiteiner<br />
Scheidungumgehenkönnen,gibtesnun<br />
„RainbowsVorarlberg“.Die„Krone“hat<br />
sichbeimSOS-KinderdorfVorarlberg<br />
überdasneueAngebotschlaugemacht.<br />
mentauschensichdieKinderundJugendlichenmitGleichaltrigenausund<br />
merkenso,dasssiemitihrerSituation<br />
nichtalleinesind“,erklärtOberauer.<br />
Mit kreativenund altersgerechten<br />
MethodennimmtmansichThemen<br />
wie Schmerzund Veränderung an.<br />
HerausforderndeSituationen–auch<br />
scheinbarbanaleDingewieetwaein<br />
Umzug–werdenaufgearbeitet.Heiklere–wiezumBeispielderneuePartnereinesElternteils–ohnehin.Der<br />
Fokus wird dabei auf einepositive<br />
IndenRainbows-GruppenwerdenGeschichten<br />
erzählt,eswirdgeredet,<br />
gespieltundgebastelt–<br />
undesgehtlustigzu!<br />
Neuorientierung gerichtet, damit<br />
Kinderund JugendlicheSelbstvertrauengewinnenundgestärktindie<br />
Zukunftgehenkönnen.Auchwennes<br />
schmerzt, sollte man sich mit der<br />
TrennungderElternauseinandersetzen.DamitauszurückgezogenenKindernnichtErwachsenemitBindungsängstenwerden,wirddenBetroffenen<br />
das nötigeHandwerkszeug mitgegeben.„Wirbegleitenundunterstützen,<br />
um die neue Lebenssituation einfacherzumachen!“<br />
S.Nemetschke<br />
UnserZielmitRainbowsVorarlbergistes,nichtnur<br />
dasKindzustärken,sondernauchdieElternzu<br />
entlasten!“<br />
JacquelineOberauer,Rainbows-Landesleiterin<br />
Seite10 | s’Magazin
KINDER &SCHEIDUNG<br />
Wenn die Welt aus<br />
den Fugen gerät ...<br />
WennsichElternscheiden<br />
lassen,leiden<br />
auchdieKinder<br />
darunter–oft<br />
suchensiedie<br />
Schuldbeisich.<br />
Fotos:ReinhardHoll,SOSKinderdorf,Rainbows(2)<br />
RAINBOWSVORARLBERG<br />
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InformationenundAnmeldung:<br />
SOSKinderdorf<br />
RainbowsVorarlberg<br />
Tel:05572/908351<br />
E-Mail:rainbows.vorarlberg@<br />
sos-kinderdorf.at,www.rainbows.at<br />
Professionelle Begleitung für KinderundJugendlichenachTrennung<br />
oder Scheidung, indiesem Rahmen<br />
auchGesprächefürEltern<br />
Ablauf: 12 wöchentliche Gruppentreffen(Kinder<br />
ab 4) ,3Elterngespräche,<br />
Rainbows Youth-Gruppe<br />
(Jugendliche bis 17): 5-6 Gruppentreffen,2Elterngespräche<br />
WeitereAngebotegeplant<br />
s’Magazin | Seite11
GESELLSCHAFT<br />
PeterSchrammel<br />
MusikerundRechtsanwalt<br />
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Seit12JahrenisterinPension,aberkeinesfallsin<br />
Ruhestand:PeterSchrammel(77)führteseit1975<br />
seineeigeneAnwaltskanzleimitSchwerpunktUrheberrecht.AffinitätzuKünstlernunddaseigene<br />
MusiktalentbrachtenihmnamhafteKlientenwie<br />
FalcooderJoeZawinulein.SpektakuläreStrafverfahrenwiedieVerteidigungdesPalmers-Entführers<br />
warenTeilseinesArbeitsalltagsinderKanzleiinder<br />
WienerInnenstadt.HeutenutztPeterdieRäumlichkeitenals„Kunstkanzlei“fürLesungen,AusstellungenundKonzerte.AlsSohneinesMusikersist<br />
derumtriebigeBregenzerbereitsmitdemKlavier<br />
aufgewachsen.NachderHandelsschuleundeinigen<br />
JobsalsSekretärsiedelteernachWienundholtean<br />
derAbendschuledieMaturanach.Schonwährend<br />
desJus-StudiumsverdienteersichalsSkilehrerund<br />
MusikerseinHaushaltsgeld.BiszumTodseinerFrau<br />
Christinewarendiebeidengemeinsammusikalisch<br />
erfolgreich.MitBegeisterunggibtderunkonventionellePeternochimmerJazz-Konzerte–malmitseinerTochterStellaJones,malbeieinemFestivalin<br />
Korea.ErliebtdieBesucheinderHeimatundnutzt<br />
diese,umFamilieundalteSchulkollegenzutreffen<br />
–undzumSkifahren.<br />
DieserTageherrscht<br />
großeVorfreude:<br />
SeinezweiteTochter<br />
wirdzumerstenMal<br />
MamaundPetersomitdasdritteMal<br />
Großvater.<br />
DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seitüber30JahreninWien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
SeinSelfie:derMusikerund<br />
pensionierteRechtsanwalt<br />
PeterSchrammel.<br />
Motor<br />
des Dorfs<br />
EswarwohleinSegen,alsAugust<br />
„Gustl“DornereinenAnrufseinesOnkels<br />
bekam,ermögedochinderheimischen<br />
BäckereiinSibratsgfällaushelfen.<br />
Augustkam,sah–undblieb.Seither<br />
veränderterdieInfrastrukturder<br />
400-Seelen-Gemeinde,aberauchdas<br />
dortigesozialeundkulturelleLeben–im<br />
doppeltenSinne–nachhaltig.<br />
StillstandgibtesbeiAugust<br />
Dorner nicht.„Fürmich<br />
istesnormal,16Stunden<br />
am Tag zu arbeiten oder<br />
zumindest etwas zu planen“,meintder49-jährigeWirbelwind.<br />
Wobei selbst dieseZeit<br />
knappbemessenscheint,wennman<br />
sichdasPensumunddenTerminplan<br />
des Bäckers, Ladenbesitzers,<br />
Unternehmers, Vereinsobmanns,<br />
SportlersundOrganisatorsvorAugenführt.<br />
BegonnenhatseinEngagement<br />
fürSibratsgfällimJahre2006,als<br />
ervonseinemOnkelgebetenwurde,inderhauseigenenBäckerei,wo<br />
AugustauchseineLehreabsolviert<br />
hatte,auszuhelfen.DerdamalsliebesbedingtinHeidenheimweilende<br />
Neffenahmdas Angebot (und<br />
einenzweitenJobbeimLangenegger<br />
Metallverarbeiter Höckle)an<br />
undübernahmdieBäckerei2014.<br />
Demnichtgenug:„DerDorfladen<br />
fandkeinenNachfolger,undsowäredieGemeindeohneLebensmittelgeschäftdagestanden.Dashätte<br />
auch die Bäckerei wirtschaftlich<br />
kaumüberlebt,alsobauteichsiezu<br />
einem Nahversorgungszentrum<br />
um“,sodasEnergiebündel,dashier<br />
Seite12 | s’Magazin
PORTRÄT<br />
ausnahmsweise untertreibt. Denn<br />
„Gustl’s Dorfladen“, eineMixtur<br />
aus Bäckerei, Mini-Café und<br />
Nah&Frisch-Markt inklusive SeminarraumundSonnenterrasse,ist<br />
weitmehralseinLaden–esistvielmehrderOrt,andemderPulsder<br />
Gemeindeamlautestenschlägt.<br />
Regionalundsozial<br />
Gleich nebendem Dorner-Hof<br />
seines Bruders Markus entsteht<br />
unter demNamen „Natur.Werk“<br />
einnichtnurfürSibratsgfälleinzigartigesProjekt.<br />
Neben „Gustl’s<br />
Dorfladen“unddemBio-Weidehof<br />
gehörteinBiomasseheizwerk,der<br />
Rundweg„Lebens-Ader“,einThemen-Spielplatzsowieabnächstem<br />
JahreinTreibhausundHochbeete<br />
zum„Natur.Werk“. „Wir wollen<br />
den Zusammenhang zwischen<br />
Nahrungsmitteln, Boden, Natur,<br />
KlimaundMenschvermitteln“,so<br />
dervierfache Vater(undmittlerweileGroßvater),derkompromisslosaufNachhaltigkeit,RegionalitätundbiologischenAnbausetzt.<br />
Aber auch soziale Verantwortung(„Mirgehtessehrgut,dagebe<br />
ichgernetwaszurück!“)istfürAugust<br />
eine Herzensangelegenheit.<br />
DahergründeteernachderHirnblutungeinesFreundesdenVerein<br />
„Feschthealfa“.Dieserunterstützt<br />
inNotgerateneMenschenausdem<br />
Bregenzerwaldundschafftees–in<br />
KooperationmitähnlichenVorarlbergerOrganisationen–die„Söhne<br />
Mannheims“ an das idyllische<br />
EndedesVorderwaldszulocken.<br />
Um fürdiese und viele weitere<br />
Aktionenfitzubleiben,fährtAu-<br />
gustimSommerTrials(Motorrad-<br />
Geschicklichkeitsprüfungen und<br />
aktuell Grund fürseine Krücken)<br />
und spielt im Winter Eishockey.<br />
Typischfürihn,dasserdafürgleich<br />
einen eigenen Eisplatz anlegte.<br />
Und dass dieser nachtssogar beleuchtetwird,liegtnichtzuletztdaran,dassAugustimGrundenieRuhegibt.EinGlückfürviele!<br />
RaimundJäger<br />
Foto:LisaMathis<br />
s’Magazin | Seite13
KonstituierendeLandtagssitzung1974<br />
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Am vergangenen Mittwoch<br />
konstituierte sich der<br />
neueVorarlberger Landtag –<br />
mitzahlreichenneuenAbgeordneten<br />
und Landesräten.<br />
Unser historisches Bild zeigt<br />
eine solche konstituierende<br />
Landtagssitzung aus dem<br />
Jahre1974. Damals trat die<br />
Landesregierung Keßler III<br />
ihren Dienst an –erstmals<br />
mitBeteiligungderFPÖ.Die<br />
SPÖmusstesichdamalsmit<br />
der Oppositionsbank zufrieden<br />
geben –und daran änderte<br />
sich bis zum heutigen<br />
Tagenichts.<br />
AufdemFotoisteinHändedruck<br />
zweier Landeshauptleute<br />
zu sehen. Herbert<br />
Keßler, der zwischen<br />
1964bis 1987 in Vorarlberg<br />
das Sagen hatte und Martin<br />
Purtscher, der Keßler<br />
schließlichablöste.1974war<br />
Purtscher allerdings noch<br />
Landtagspräsident.<br />
Damals hielt der Landtag<br />
seineSitzungen noch in der<br />
Bregenzer Innenstadt, im<br />
heutigenHypo-Gebäude,ab.<br />
Erst 1981 konnte das neue<br />
Landhausinder Römerstraße<br />
bezogen werden. 1974<br />
warmanübrigensallesandere<br />
als glücklich mit den Plänen<br />
zum neuen Regierungssitz.Die<br />
Architekten mussten<br />
die eingereichten Pläne<br />
mehrfachüberarbeiten.<br />
Seite14 | s’Magazin
Vö<br />
<br />
<br />
<br />
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VÖ<br />
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MUNDART<br />
Foto:VorarlbergerLandesbibliothek,SammlungHelmutKlapper<br />
IstderAlemannenichtgeradeamBodenseeansässig,<br />
sowirderalstypischerBinnenlandbewohnerselbstnoch<br />
unterderWortverbindungderBreagazerHafaeherein<br />
noblesKochgeschirrverstehenalseinBauwerkzumAnlegenvonSchiffeninseinerLandeshauptstadt.<br />
HafaisthierzulandederuniversellverwendeteAusdruckfüreinenTopfoder<br />
eineSchüssel.Hafa-Variantengibt<br />
esinVoradelbergwieinallen<br />
Sprachregionenzuhauf,seiesder<br />
Kaffeehafa,derMilchhafa,der<br />
MelkhafaoderauchderNachthafa<br />
,welcherinZeitendesWasserklosettszwarausgedienthatundallenfallsalsDekorationinVoradelberger<br />
Häusernherumsteht,sichjedochinder<br />
Wendung„ImuassufaHafa!“zurBeschreibungnächtlichenHarndrangstrotzErmangelungeinestatsächlichen<br />
TopfsnachwievorhartnäckigimWortschatzhält.Auch<br />
undgeradeinunserenRedewendungenbleibtderHafa<br />
daherweiterhinbeliebt,seiesinDrHafaischtus(DieLiebe/Freundschaftisterloschen),s’Räraunds’Lachasindin<br />
oamHafabacha(LachenundWeinengehörenzusammen/liegennahbeieinander)oderauchdrHafaischtvoll<br />
(dasMaßistvoll,esreicht).Zweiganzbesondere,vermenschlichteExemplaredesHafabildenderloade<br />
(=schlechtgelaunte)Hafaundderwüaschte(=hässliche)<br />
Hafa,welchesichnichtaufdasGefäßbeziehen,sondern<br />
auf(meist)FrauenvonebendieserCharakteristik–wobei<br />
derenKörperfigurtrotzVergleichmitdemTopfeineuntergeordneteRollespielt.<br />
Hafa<br />
Hauptwort<br />
s’Magazin | Seite15<br />
HabenSieauchhistorischeFotoschätzezu<br />
Hause,dannschickenSiesieunsperE-Mailan:<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
DiebestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
„Asoanloada<br />
Hafa!“
Foto:ElementofCrime<br />
EVENTS<br />
„Humor im Hemd“<br />
–Kabarett mit<br />
Alf Poier<br />
im Freudenhaus<br />
„Humorim<br />
Hemd“heißt<br />
dasneueKabarettvonund<br />
mitAlfPoier.<br />
Zuerlebenam<br />
Freitag,dem<br />
15.<strong>November</strong>,<br />
um20Uhrim<br />
Freudenhaus<br />
inLustenau.<br />
DerdadaistischeBühnenteufelAlfPoierüberlegt,<br />
wassichdennangesichtsder<br />
„digitalenDiktatur“inFormvonsozialenMedienundder„sukzessivenAuslöschungdesHausverstandes“eigentlichnochsagenlässt.Infosund<br />
Ticketsunter:www.freudenhaus.or.at,MusikladenKartenbüros<br />
Element of Crime<br />
live im Montforthaus<br />
„ElementofCrime“sindmitihremneuenAlbum„Schafe,<br />
MonsterundMäuse“aufTourundmachenamDienstag,dem<br />
12.<strong>November</strong>,um20UhrHaltimMontforthausinFeldkirch.<br />
EinMussfürMusikliebhaberundFreundedesAbsurd-Komischen.InfosundTicketsunter:www.montforthaus.com<br />
Foto:ReinhardMayr<br />
„CariCari“spielenamMittwoch,<br />
dem13.<strong>November</strong>,um20.30<br />
UhrimSpielbodenDornbirnauf.<br />
„CariCari“suchennachdemInteressanten,demUngesehenenund<br />
Ungehörten–irgendwozwischen<br />
Melbourne,London&Tokyo.Die<br />
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Cari Cari<br />
BandtauchteindieSzenendieser<br />
Städteeinundnahmdabeiaus<br />
jedereinzelnenMetropolenicht<br />
nurErinnerungen,sondernvorallemauchInspirationmit.Hörenswert!InfosundTicketsunter:<br />
www.spielboden.at<br />
Facettenreiche Klangbilder<br />
mit „Brot &Sterne“ in Hard<br />
DreiMeisterihres<br />
Fachsbegeben<br />
sichnununter<br />
demNamen<br />
„Brot&Sterne“<br />
gemeinsamauf<br />
eineaufregende<br />
musikalischeReisedurchdieverschiedensten<br />
KlangumgebungenfernjederstilistischenZuordenbarkeit–<br />
FranzHautzinger,MatthiasLoibnerundPeterRosmanitherzeugeneinenfesselndenWeltmusiksound.Zu<br />
hörenamDonnerstag,dem14.<strong>November</strong>,um20.30<br />
UhrinderKammgarnHard.Tickets:www.kammgarn.at<br />
Foto:AndreasJakwerth<br />
Foto:HansRinghofer<br />
Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
Seite16 | s’Magazin
Herbstlicher Salatmit<br />
Kürbis-Speck-Spalten<br />
KULINARIK<br />
Zubereitung:<br />
1 Kürbisputzen, schälen<br />
und in ca.1,5 cm<br />
dickeSpalten schneiden.<br />
Mit jeweils zwei<br />
Streifen Speck umwickeln<br />
und bei 180 Grad<br />
Ober-/ Unterhitzeund<br />
25 bis 30 Minuten auf<br />
mittlererSchiene braten, bis<br />
der Kürbis gar und der Speck<br />
knusprig ist –nach 15 Minuteneinmalwenden.<br />
2 Die Knoblauchzehe in der Schalemit in<br />
den Ofen legen und ebenfalls garen lassen,<br />
bis sie weich ist.<br />
3 In der Zwischenzeit den Salatwaschen.<br />
4 Die Orangen auspressen und den Saft mit<br />
Öl und Essig vermengen.<br />
5 Die Rosmarinnadeln abziehen und fein<br />
hacken, zusammen mit Salz und Pfefferzum<br />
Dressinggeben und abschmecken.<br />
6 DieKnoblauchzehe lässt sich nach dem<br />
Garen ganz einfach als Mus aus der Schale<br />
pressen, sie schmecktschön süßlich und<br />
kommt nun zum Dressingdazu. Unbedingt<br />
einmal gut verrühren.<br />
7 Den Salat in eine großeSchale geben<br />
und mit dem Dressingvermengen.Auf dem<br />
Salatbett die Kürbisspalten sowie den Ziegenfrischkäse<br />
verteilen. Zum Schluss werden<br />
die Granatapfelkernen darüber gestreut.<br />
Zutatenfür4Portionen<br />
1Kürbis,ca.750g<br />
200gSpeck,ca.36Scheiben,dünn<br />
geschnitten<br />
200gmittelfesterZiegenfrischkäse<br />
ca.500gPflücksalat<br />
5ElWalnussöl<br />
20mlBalsamicoEssig<br />
2Orangen<br />
1ZeheKnoblauch<br />
120gGranatapfelkerne<br />
Salz,Pfeffer,Rosmarin<br />
Fotos:Inlukaali<br />
,,<br />
DerHerbstmuss<br />
nichttrübsein–schon<br />
garnichtinkulinarischer<br />
Hinsicht!DieserSalatmacht<br />
müdeGeisterwiedermunter.<br />
Fo<br />
Sa<br />
Dieser wunderbareSalatvertreibtden Herbstblues im<br />
Nu!MitSpeckumwickelteKürbisspaltenundetwas<br />
ZiegenkäselassendieschönenSeitendesHerbstsdirektaufdemTellerlanden.DiefruchtigenGranatapfelkerne<br />
machenjeden Bissen zudem zu einem knackigenGenuss.Mahlzeit!<br />
ww.instagram.com/inlukaali<br />
s’Magazin | Seite17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Harald Unverdorben?<br />
DerNameHaraldUnverdorbenistuntrennbarmitdem19.Mai<br />
2006verbunden.DamalsschossdergebürtigeOberösterreicher<br />
denSCRAltachnämlicherstmalsindieBundesliga.Mittlerweile<br />
hatderheute38-JährigeseineKarrierebeendetundverdient<br />
alsFitness-CoachseineBrötchen.<br />
er2010/11eineweitereSaisonbeiden<br />
Rheindörflern.„Ichfiebereheutenoch<br />
mitAltachmit.ZweiSpielera<strong>usm</strong>einerZeit,<br />
Martin Kobras und mein<br />
ZimmerkollegePhilippNetzer,sindja<br />
immernochdort.Altachhatmicham<br />
meistengeprägt,eswardieschönste<br />
Zeit meines Fußballerlebens!“ Die<br />
letzten Jahre kickte Unverdorben<br />
noch in Bregenz, Wolfurt und Egg,<br />
2017beendeteerseineKarriere.<br />
Heute ist der Oberösterreicher<br />
EMS-CoachinHohenems:„Mithilfe<br />
von Elektroden werdenMuskelkontraktionenausgelöst.<br />
Diesegezielte<br />
Kontraktion verkürzt die Trainingseinheitund<br />
steigertdie Effektivität.<br />
UnddasinkürzesterZeit,schon20<br />
MinutenproWochereichenaus!“–so<br />
erklärtUnverdorbenseineneueTätigkeitalsFitnesstrainer.Damitistder<br />
ehemalige Stürmer dem Sport also<br />
treugeblieben.Zudemtrainierterin<br />
Hohenemsdie U11-Mannschaft,in<br />
derauchseinSohnstürmt.Seit2013<br />
ist der ehemalige Altach-Kicker mit<br />
Saskiaverheiratetundgenießtdasabwechslungsreiche<br />
Familienleben mit<br />
denKindernJakobundMalina.<br />
ElredFaisst<br />
DererfolgreicheStürmerHaraldUnverdorbenimJahr<br />
2006alsSpielerdesBundesliga-AufsteigersSCRAltach.<br />
SoeinenTreffervergisst<br />
maneinLebenlangnicht!<br />
SeinKopfballlandeteim<br />
TorvonAustriaLustenau,<br />
dasdamalsgemeinsammit<br />
demLASKderletztenochverbliebenenKonkurrentumdenAufstiegin<br />
dieBundesligawar.„AufdiesesTor<br />
werdeichheutenochangesprochen,<br />
daswaremotionalmitSicherheitder<br />
schönsteMomentinmeinerFußballkarriere“,erzähltderdamaligeSiegtorschütze.<br />
HaraldUnverdorbenzerrisssich<br />
für seinen Heimatverein Lochen<br />
(Oberösterreich)dieerstenFußballschuhe,bisAustriaSalzburgaufden<br />
talentiertenKickeraufmerksamwurde.Puch,<br />
Untersiebenbrunn und<br />
KapfenberghießendieweiterenStationenvonUnverdorben,eheer2005<br />
inAltachanheuerteunddortschnell<br />
Stammspieler wurde. Nach seinem<br />
Wechselzuden Amateuren von<br />
AustriaWienundseinerRückkehr<br />
ins<strong>Ländle</strong>zumFCLustenauspielte<br />
DerehemaligeFußballprofiHaraldUnverdorbenistseitdreiJahrenalsEMS-Coachtätig.<br />
Fotos:Privat:HaraldUnverdorben<br />
Seite18 | s’Magazin
Die neue<br />
KREUZWORT Spezial<br />
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Trafik<br />
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Die besten Kreuzwort-Rätsel<br />
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