Rindaktuell 02/2012 - LKV Mecklenburg-Vorpommern eV

Teil 3
MLP-Zwischenbericht und dazugehörige Listen
Managementhilfe für eine nachhaltige und ressourceneffiziente
Milchproduktion mit gesunden und langlebigen Kühen
Monatsweise bekommen Mitglieder
des LKV M-V im Zuge der
durchgeführten Milchleistungsprüfung
(MLP) einen Auswertungsbericht
vom Rechenzentrum vit Verden.
Diese Informationen bilden
eine wichtige Grundlage für den
Verantwortlichen der Tierproduktion
bzw. den Betriebsleiter, um
gezielte Entscheidungen auf Einzeltier-
und Herdenebene zu treffen
und damit die Wirtschaftlichkeit
der Milcherzeugung langfristig
zu sichern.
� Abbildung 1: Harnstoffbewertungsklasse (HBK)
� Stimmt die Milchviehfütterung, klappt es auch mit der Milch
In dieser Ausgabe wird die MLP-Liste
M1012.01 „Harnstoffübersicht“
vorgestellt, sodass der Milchproduzent
seine Ergebnisse aus der
Milchleistungsprüfung entsprechend
einschätzen und daraus
notwendige Managemententscheidungen
ableiten kann. Gerne stehen
hierbei unsere Leistungsinspektoren
mit Rat und Tat zur Seite.
Die Liste M1012.01 ist eine wertvolle
Hilfe zur Beurteilung der Fütterungssituation
der Milchviehherde
auf der Basis der Milchin-
Kühe
HBK Verdacht auf Anzahl %
1 Eiweiß- und Energiemangel 21 16,2
2 Energiemangel 16 12,3
3 Eiweißüberschuss und Energiemangel 0 0,0
4 Eiweißmangel, leichter Energieüberschuss 14 33,8
5 Eiweiß und Energie ausgeglichen 44 33,8
6 Eiweißüberschuss, leichter Energiemangel 1 0,8
7 Eiweißmangel und Energieüberschuss 4 3,1
8 Energieüberschuss 30 23,1
9 Eiweiß- und Energieüberschuss 0 0,0
Harnstoffuntersuchte Kühe: 130
haltsstoffe unter Einbeziehung der
Milchharnstoffgehalte. Die Auswertungen
erfolgen nach „Harnstoffbewertungsklassen“,
„nach Harnstoffgehalt“
und „nach Eiweißgehalt“.
Des Weiteren werden entsprechende
Mittelwerte für Kühe
nach Melktagen ausgewiesen.
Harnstoffbewertungsklassen
Insgesamt gibt es neun verschiedene
Harnstoffbewertungsklassen,
denen die Kühe entsprechend der
Ergebnisse aus der Milchuntersuchung
im Rahmen der MLP zugewiesen
werden (Abbildung 1). Die
Übersicht zeigt, bei wie vielen Kühen
(Anzahl und %) ein Verdacht
auf Eiweiß- und/oder Energiemangel
bzw. Eiweiß- und/oder Energieüberschuss
bzw. eine Kombina tion
aus Eiweißmangel/-überschuss
und Energieüberschuss/-mangel
vorliegt. Im abgebildeten Beispiel
wurde bei 21 Kühen (16,2 %) ein
Eiweiß- und Energiemangel und
bei 16 Kühen (12,3 %) ein Energiemangel
festgestellt. Weiterhin wird
deutlich, dass 14 Kühe (10,8 %) einen
Eiweißmangel mit leichtem Energieüberschuss
zum Zeitpunkt der
MLP hatten, während bei 44 Kühen
(33,8 %) ein ausgeglichener Eiweiß-
und Energiehaushalt der Kühe
nachgewiesen werden konnte. Allerdings
wurde auch bei 30 Kühen
(23,1 %) ein Energieüberschuss ermittelt.
Die Übersicht zeigt, dass
der Milcherzeuger noch Reserven
in der Fütterung seiner Milchviehherde
hat und diese im Sinne der
Gesundheit seiner Kühe genauer
unter die Lupe nehmen sollte.
Harnstoffgehalte unter die Lupe
nehmen
Eine weitere Auswertung der MLP-
Ergebnisse ist die Gruppierung der
Kühe entsprechend ihres Harnstoffgehaltes
(in ppm). Ein zu niedriger
Harnstoffgehalt liegt bei < 150 ppm
und ein zu hoher bei > 300 ppm
30 Rind aktuell 2 � 2012