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frida kahlo – <strong>das</strong> blaue haus<br />
zum stück<br />
Hayden Herrera/Linde Salber<br />
Frida Kahlo – Das Blaue Haus<br />
«Im Blauen Haus (Casa Azul) im Stadtteil Coyoacán von Mexico City wurde Frida<br />
Kahlo 1907 geboren, und hier <strong>ist</strong> sie 1954 gestorben. Es war <strong>das</strong> Haus ihrer Eltern,<br />
die es 1904 erbaut hatten. 1936 hat sie es auf dem Bild ‹Meine Großeltern, meine<br />
Eltern und ich› gemalt, und man sieht, <strong>das</strong>s es immer blau gewesen <strong>ist</strong>. Dieses Blau<br />
<strong>ist</strong> wie ein Zeichen. Frida hat die me<strong>ist</strong>e Zeit ihres Lebens in diesem blauen Haus verbracht.<br />
Es war ihr Refugium, der Ort, an dem der größte Teil ihrer Bilder entstanden<br />
<strong>ist</strong>. Es war ihr ‹lieu sacré›, ihre Heimat, ihre Zuflucht. Es war ihre Geburtsstätte und<br />
ihr Grab. (<strong>Ihre</strong> Asche <strong>ist</strong> heute in einer präkolumbischen Urne dort aufbewahrt.)<br />
Zugleich <strong>ist</strong> es ein Symbol ihrer Unabhängigkeit, ihrer Lösung von Konventionen.<br />
Es <strong>ist</strong> ein Fanal der Befreiung. In den Wänden des Blauen Hauses verwandelte sich<br />
Fri<strong>das</strong> Leiden in eine von allen Traditionen sich befreiende Kreativität.»<br />
Erika Billeter<br />
Ab 1923 besuchte Frida Kahlo die Escuela Nacional Preparatoria zur Vorbereitung<br />
auf ein Medizinstudium. Die Schüler der Preparatoria spiegeln die<br />
allgemeinen Strömungen der Gesellschaft der Zeit wider: Frida gehört zu<br />
einer Gruppe, die «Cachuchas» genannt werden, wegen der Mützen, die sie<br />
alle tragen. Diese Gruppe von sieben Jungen und zwei Mädchen <strong>ist</strong> gekennzeichnet<br />
durch ihre Respektlosigkeit jeder Autorität gegenüber. Sie alle<br />
tanzen als Schüler aus der Reihe, indem sie eine Art jugendlicher Anarchie<br />
in der Schule verbreiten; aber sie traten für einen romantischen Sozialismus<br />
ein, der mit national<strong>ist</strong>ischen Zügen durchsetzt war. Bald nannte sie<br />
Alejandro Gómez Arias, den führenden Kopf der «Cachuchas» ihren<br />
«novio», und er nennt sie seine Kleine und wird ihr erster Freund.<br />
Am 17. September des Jahres 1925 gestaltet sich unvermittelt alles ganz<br />
anders. Frida fährt mit Alejandro in einem vollbesetzten Bus aus der Stadt<br />
nach Hause. Plötzlich kommt dem Bus eine Straßenbahn in die Quere.<br />
«Kurz nachdem wir den Bus bestiegen hatten, kam es zu dem Unfall. (...)<br />
Es <strong>ist</strong> nicht wahr, daß man den Unfall merkt, es <strong>ist</strong> nicht wahr, <strong>das</strong>s man<br />
09-889 PH Casa Azul Innen L3.indd 6-7 07.10.2009 11:06:26 Uhr<br />
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