20.09.2018 Aufrufe

Ausbildungs-Navi WE WL SOEM 2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Diplom-Rechtspfleger/in<br />

FH - Laufbahn des gehobenen Justizdienstes,<br />

Laufbahnzweig Rechtspflegerdienst (21)<br />

Studieninhalte:<br />

Rechtspfleger/innen als Beamte des gehobenen Justizdienstes,<br />

sind als selbständiges Organ der Rechtspflege,<br />

welches sich durch die Änderung der Gerichtsorganisation<br />

neben den allseits bekannten Rechtspflegeorganen (Richter,<br />

Staatsanwalt, Rechtsanwalt und Notar) entwickelt<br />

hat, bei allen Gerichten und Staatsanwaltschaften tätig.<br />

Im Rahmen der ihnen nach dem Rechtspflegegesetz<br />

übertragenen Geschäfte entscheiden die Rechtspfleger/<br />

innen in eigener Verantwortung und sind hierbei nur<br />

dem Gesetz unterworfen. Die sachliche Unabhängigkeit<br />

bei der Ausübung der Funktionen unterscheidet den<br />

Rechtspfleger in seiner Tätigkeit von den Beamten der<br />

gehobenen Laufbahnen aller übrigen Verwaltungen.<br />

Diese Sonderstellung ist im Rechtspflegegesetz bundeseinheitlich<br />

geregelt. Die Aufgaben bei den Gerichten<br />

unterteilen sich in die der freiwilligen und die<br />

der streitigen Gerichtsbarkeit. Das Schwergewicht der<br />

Aufgaben eines/r Rechtspflegers/in liegt auf dem Gebiet<br />

der freiwilligen Gerichtsbarkeit, die zum sachlichen<br />

Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichts gehört. Hierzu<br />

zählt das umfangreiche und rechtlich schwierige Gebiet<br />

des Grundbuchrechts, das Registerrecht, Nachlasssachen<br />

oder das Familien- und Betreuungsrecht. Im Rahmen<br />

der streitigen Gerichtsbarkeit sind Rechtspfleger beteiligt<br />

bei Insolvenzverfahren, Zwangsversteigerung,<br />

Zwangsverwaltung und Zwangsvollstreckungsverfahren.<br />

In Strafverfahren vollstrecken Rechtspfleger die<br />

vom Richter rechtskräftig verhängten Strafen bei der<br />

Staatsanwaltschaft.<br />

Anforderungen:<br />

Um die Einstellung in den Vorbereitungsdienst für den<br />

gehobenen Justizdienst kann sich bewerben, wer: die<br />

Fachhochschulreife oder eine andere zu einem Hochschulstudium<br />

berechtigende Schulbildung oder einen<br />

als gleichwertig anerkannten Bildungsstand nachweisen<br />

kann; die deutsche Staatsangehörigkeit gemäß § 116 GG<br />

besitzt und die sonstigen Voraussetzungen für die Berufung<br />

in das Beamtenverhältnis auf Widerruf nach den<br />

aktuellen beamten- und laufbahnrechtlichen Vorschriften,<br />

insbesondere nach § 8 Thüringer Laufbahngesetz in<br />

Verbindung mit § 7 Beamtenstatusgesetz, erfüllt. Der<br />

Rechtspflegerberuf verlangt neben der Fähigkeit komplexe<br />

Sachverhalte zu erfassen, Zusammenhänge zu verstehen<br />

und Rechtsfragen herauszufiltern auch die Bereitschaft<br />

sich dem recht suchenden Bürger anzunehmen und<br />

ihm eigenverantwortlich im Rahmen der gesetzlichen<br />

Möglichkeiten zu helfen. Rechtspfleger/innen müssen<br />

Sie Verfahrensfragen klären, Verfahren leiten, über eingehende<br />

Anträge entscheiden und diese Entscheidungen<br />

angemessen vermitteln und rechtfertigen.<br />

All dies setzt ein umfassendes Fach- und Allgemeinwissen<br />

sowie Einfühlungsvermögen, Entschlusskraft, Zuverlässigkeit,<br />

Verantwortungsbewusstsein und ein gutes<br />

Ausdrucksvermögen voraus.<br />

<strong>Ausbildungs</strong>dauer:<br />

in der Regel 3 Jahre bzw. 6 Semester mit wechselnden<br />

Theorie- und Praxisphasen<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!