23.09.2018 Aufrufe

INNSBRUCKER FUSSBALLFIBEL

"INNSBRUCKER FUSSBALL FIBEL", mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Innsbrucker Fussballs. Ein Projekt des Verein "kurz.pass", Verein zur Förderung der Fussballkultur. 40 Seiten; (C) 2018 mit Unterstützung der Generali Versicherung und KFZ Meistermacher

"INNSBRUCKER FUSSBALL FIBEL", mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Innsbrucker Fussballs. Ein Projekt des Verein "kurz.pass", Verein zur Förderung der Fussballkultur. 40 Seiten; (C) 2018 mit Unterstützung der Generali Versicherung und KFZ Meistermacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>INNSBRUCKER</strong> FUSSBALL FIBEL, kurz.pass, Seite—03<br />

Die ersten Besitzer eines richtigen Fußballes<br />

in Innsbruck waren die Baumeisterssöhne<br />

Mayr. In den Sommerferien des Jahres 1898<br />

brachten sie den kostbaren Schatz auf den<br />

Prügelbau. Diesen Namen hatte eine ausgedehnte<br />

Grünfläche, die am Innrain von der<br />

Hirnstraße bis zur Rechengasse reichte. Heute<br />

steht das Bibliotheksgebäude der Universität<br />

darauf. Diese Wiese diente der Schuljugend<br />

als erlaubter Spielplatz. Hier fanden<br />

die offiziellen Jugendspiele der Mittelschulen<br />

statt. Jeder Anstalt stand ein bestimmter<br />

Nachmittag zu. Unter Aufsicht einer Lehrkraft<br />

wurde Leichtathletik betrieben, Faustund<br />

Schlagball gespielt, auf Stelzen gelaufen<br />

und Schleuderball geworfen. Die dazu notwendigen<br />

Sportgeräte wurden von den<br />

Schulen bereitgestellt.<br />

Als die Mayr-Buben den Fußball ihrem Kameraden,<br />

dem Gärtner Ludwig, zeigten, regte<br />

sich sofort dessen Organisationstalent.<br />

Nach einigen Kickversuchen lud er für den<br />

Nachmittag des nächsten Tages alle erreichbaren<br />

Mitschüler auf den Prügelbau zum<br />

Fußballspielen ein. Über 50 Sportbegeisterte<br />

folgten seinem Ruf. Vom Hörensagen und<br />

von auswärtigen Zeitungsberichten wusste<br />

man wohl in groben Zügen über das Fußballspiel<br />

Bescheid, doch mit den Regeln, der<br />

Technik und Taktik stand man auf Kriegsfuß.<br />

Zunächst versuchte jeder den Ball möglichst<br />

weit und hoch zu stoßen. Mit langem Anlauf<br />

und einem kräftigen "Spitz" kämpfte man<br />

verbissen um den Sieg im Weitschießen. Die<br />

dabei erzielten Leistungen konnten sich sehen<br />

lassen.<br />

Erste Gehversuche<br />

Der unermüdliche Motor der Fußball-<br />

Jünglinge, der Gärtner Ludwig, besorgte sich<br />

die notwendige Fachliteratur. Buchstäblich<br />

„nach dem Büchl“ wurde nun trainiert. Und<br />

bald zeigte dieses intensive Training Früchte.<br />

Der Ristschuss verdrängte den Spitz, Stoppen,<br />

Köpfeln und Ferseln wurde geübt und<br />

vor allem - wie könnte es auch anders sein -<br />

auf ein Tor geschossen, stundenlang. In Ermangelung<br />

von richtigen Torstangen wurden<br />

die Tore durch die abgelegten Kleider markiert.<br />

Die ersten Spieler waren ausnahmslos Studenten.<br />

Sie gehörten den geheimen Mittelschulverbindungen<br />

Herulia, Cheruskia und<br />

Skaldia an. Als Gegner standen sich immer<br />

Schulmannschaften gegenüber. Die erbittertsten<br />

Kämpfe lieferten sich die Vertretungen<br />

der Realschule und des Gymnasiums.<br />

Der Ball kommt nach Innsbruck ...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!