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crazy4dogs mit all4pets inside – Herbstausgabe 2018

crazy4dogs mit all4pets inside – die Herbstausgabe 2018 – das Magazin für alle, die verrückt nach Tieren sind!

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LIFE 26 27<br />

Diagnose Krebs <strong>–</strong><br />

wenn<br />

der<br />

ABSCHIED<br />

naht<br />

Mehr Geschichten von Leopold und seinem<br />

Hundebruder Bruno, der vor einem<br />

Jahr als Pflegehund zu uns kam, kann<br />

man auf Leopold’s Life nachlesen.<br />

www.leopoldslife.com<br />

www.facebook.com/leopoldslife<br />

› LEOPOLD IST EIN 11-JÄHRIGER GOLDEN RETRIEVER MIT DIAGNOSE KREBS.<br />

AUF DEN TOD SEINES HUNDES KANN MAN SICH<br />

NICHT VORBEREITEN. NICHT IN SECHS MONATEN,<br />

NICHT IN DREI TAGEN UND NICHT IN ZEHN MINU-<br />

TEN. DIE NACHRICHT KOMMT IMMER UNERWARTET,<br />

ÜBERRASCHT EINEN UND MACHT EINEM DAS AT-<br />

MEN SCHWER. DIE NACHRICHT ERSCHLÄGT EINEN<br />

REGELRECHT UND LÄSST DIE WELT FÜR EINIGE ZEIT<br />

STILLSTEHEN, DABEI IST ES EGAL, WANN UND WIE<br />

DER HUND VON EINEM GEHT.<br />

ALS LEOPOLD VOR 11 JAHREN IN MEIN LEBEN TRAT,<br />

WAR ICH DAVON ÜBERZEUGT, WIR WÜRDEN GE-<br />

MEINSAM ALT WERDEN. EIN NAIVER GEDANKE UND<br />

VON DER REALITÄT WEIT ENTFERNT. Von Kate Prokop<br />

Als ich bei Leopold ein ungewöhnliches Wachstum<br />

seiner bis dahin als Lipom diagnostizierten Geschwulst<br />

entdeckt habe, war er bereits gesundheitlich<br />

angeschlagen. Er tat sich schwer beim Gehen, bekam<br />

immer wieder Anfälle, die es ihm nicht mehr erlaubten<br />

aufzustehen, und er wurde schwächer.<br />

Ich habe begonnen seine Ernährung umzustellen, <strong>mit</strong><br />

ihm in die Physiotherapie zu gehen und mehr Rücksicht<br />

auf sein Alter zu nehmen, bevor ich die Geschwulst aus<br />

seinen Hüften operativ entfernen ließ. Die Operation<br />

verlief positiv, umso erschütternder war die Nachricht,<br />

dass er Krebs hat, ein Weichteilsarkom Grad III.<br />

Wir wurden <strong>mit</strong> den Ergebnissen auf die Onkologie der<br />

Veterinärmedizinischen Universität geschickt und haben<br />

weitere Untersuchungen vornehmen lassen. Dann<br />

die lähmende, alles verändernde Nachricht: Leopold hat<br />

bei einer erfolgreichen Therapie noch gute sechs Monate<br />

Lebenszeit. Kullernde Tränen, kaum noch Luft, kein klarer<br />

Gedanke, sondern nur Angst, Wut und Trauer waren<br />

im Raum. Wie soll ein Leben ohne Leopold überhaupt jemals<br />

funktionieren und was sind die nächsten Schritte?<br />

Das Fachgebiet der Onkologie befasst sich sowohl <strong>mit</strong><br />

bösartigen (malignen) als auch gutartigen (benignen)<br />

Tumoren wie auch <strong>mit</strong> Krankheiten des blutbildenden<br />

und des Lymphgefäßsystems. Krebs bezeichnet bösartige<br />

Tumorerkrankungen, die schnell wachsen und in<br />

tiefere Gewebeschichten eindringen.<br />

In den vergangenen Jahren gab es enorme Fortschritte<br />

in der Krebstherapie, neue Erkenntnisse und verschiedene<br />

Möglichkeiten, um die Lebenserwartung zu erhöhen<br />

oder den Krebs gar zu besiegen. Inzwischen weiß<br />

ich auch, dass nahezu jeder zweite Hund im Laufe seines<br />

Lebens einen Tumor bekommt oder an einer Krebserkrankung<br />

stirbt.<br />

Bei Leopold handelte es sich um einen bösartigen Tumor,<br />

der seine Zellen wie die Wurzeln eines Baumes<br />

gestreut hat und eine vollständige Entfernung fast<br />

© Sandra Schmid Fotografie, Kate Prokop<br />

unmöglich macht. Krebszellen sind normale Körperzellen,<br />

die durch Veränderung des Erbgutes (Mutation)<br />

zu Tumoren werden. Auslöser können krebserregende<br />

Substanzen (Umwelt, Abgase, Ernährung, UV-Strahlen),<br />

rassebedingte Dispositionen, aber auch Spontanmutationen<br />

sein.<br />

Früherkennung und schnelles Handeln können helfen<br />

und die Lebenszeit verlängern: den Hund beobachten,<br />

regelmäßig abtasten und bei ungewöhnlichen Schwellungen<br />

und Beulen den Tierarzt aufsuchen und Gewebeproben<br />

entnehmen lassen.<br />

Eine Garantie gibt es nie, denn auch bei Leopold wurden<br />

in regelmäßigen Abständen Proben entnommen, immer<br />

<strong>mit</strong> dem Ergebnis, dass es sich um ein sogenanntes Lipom<br />

handelt (Verhärtung des Fettgewebes). Durch das<br />

rasche Wachstum war jedoch klar, es muss operativ entfernt<br />

werden. Eine gute Entscheidung in Anbetracht der<br />

darauffolgenden Diagnose.<br />

Nach diversen Untersuchungen (Röntgen, Blutbefunde,<br />

CT) wurde eine Bestrahlung der hinteren rechten<br />

Hüftpartie vorgeschlagen. Durch die Lage des Tumors<br />

standen die Chancen gut, <strong>mit</strong> wenigen Nebenwirkungen<br />

konfrontiert zu sein. Anders als bei Hals und Rachen,<br />

wo die Bestrahlung auch die Schleimhäute angreifen<br />

kann.<br />

Leopold hat die Bestrahlung gut überstanden und zeigte<br />

keinerlei Nebenwirkungen. Auch dies ist von Hund<br />

zu Hund verschieden, und der Besitzer und der behandelnde<br />

Arzt sollten bei Auftreten von Unwohlsein sofort<br />

reagieren. Auch die Untersuchungen zwei Wochen nach<br />

der Strahlentherapie waren erfreulich, und uns wurde<br />

eine Chemotherapie für die weitere Behandlung vorgeschlagen.<br />

Bei der Chemotherapie wird dem Patienten <strong>–</strong> abgestimmt<br />

auf die Krebsform <strong>–</strong> ein Zellgift verabreicht, entweder<br />

in hochdosierter Form <strong>mit</strong>tels Infusion oder Injektion<br />

oder geringer dosiert in Form von Tabletten <strong>mit</strong><br />

dem Ziel, bei guter Lebensführung die Lebenserwartung<br />

zu erhöhen.<br />

› LEOPOLD NACH DER OPERATION DES TUMORS<br />

»

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