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I Einleitung Über 90% der heute vorkommenden Landpflanzen ...

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EINLEITUNG 2<br />

Die verbesserte Nährstoffversorgung <strong>der</strong> Pflanzen durch die AM ist nicht ihr einziger Vorteil<br />

aus dieser mutualistischen Lebensgemeinschaft. Die Symbiose wirkt sich außerdem positiv<br />

im Hinblick auf eine Vielzahl biotischer und abiotischer Stressfaktoren <strong>der</strong> Pflanze aus. So<br />

besitzen mykorrhizierte Pflanzen eine erhöhte Toleranz gegenüber Phytopathogenen<br />

(<strong>Über</strong>sicht bei Whipps, 2004; Li et al., 2006; de la Pena et al., 2006; Liu et al., 2007),<br />

Trocken- sowie Salzstress (Augé, 2001; Giri et al., 2007) und Schwermetallen (Ouziad et al.,<br />

2005; Vogel-Mikus et al., 2006).<br />

Die Etablierung <strong>der</strong> AM-Symbiose<br />

Die AM-Pilze sind obligat biotrophe Organismen, die sich asexuell durch Sporulation<br />

vermehren und für ihren Lebenszyklus auf das Zusammenleben mit Pflanzen angewiesen sind<br />

(Requena et al., 2007). Die Sporen dieser Pilze sind mit durchschnittlich 45 µm sehr groß. Als<br />

Reservestoffe speichern sie Lipide und Kohlenhydrate, beson<strong>der</strong>s Glycogen. Weiterhin<br />

besitzen die Sporen mehrere tausend Zellkerne sowie dicke, wi<strong>der</strong>standsfähige Zellwände<br />

(Smith & Read, 1997).<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> AM-Pilze beginnt mit <strong>der</strong> Sporenkeimung, die nicht auf spezifische<br />

Signalstoffe <strong>der</strong> Pflanze angewiesen ist, jedoch durch Wurzelexsudate o<strong>der</strong> flüchtige<br />

Verbindungen stimuliert werden kann (Harrison, 2005). Das Wachstum <strong>der</strong> daraus<br />

entstandenen Keimhyphe unterbleibt, wenn keine Wurzel einer Wirtspflanze in <strong>der</strong> näheren<br />

Umgebung vorgefunden wird (Bago et al., 2000; Harrison, 2005). Existiert ein<br />

Symbiosepartner, so tritt eine starke Verzweigung <strong>der</strong> wachsenden Keimhyphe auf, die durch<br />

spezifische Wurzelexsudate, z.B. den Signalstoff 5-Deoxystrigol, hervorgerufen werden kann<br />

(Akiyama et al., 2005).<br />

Nach dem physischen Kontakt von Keimhyphe und Wurzeloberfläche bildet <strong>der</strong> Pilz ein<br />

Appressorium und penetriert die Wurzelepi<strong>der</strong>mis. Dies kann auf zwei verschiedenen Wegen<br />

erfolgen. Im ersten Fall weichen die angrenzenden Zellwände von zwei benachbarten<br />

Epi<strong>der</strong>miszellen auseinan<strong>der</strong> und ein Spalt wird gebildet, <strong>der</strong> eine interzelluläre Penetration<br />

<strong>der</strong> Pilzhyphe ermöglicht (Demchenko et al., 2004). Im Gegensatz dazu kann <strong>der</strong> Pilz im<br />

zweiten Fall auch direkt die Epi<strong>der</strong>miszelle penetrieren (intrazellulär). Bei diesem Vorgang<br />

entsteht schon während <strong>der</strong> Appressorienbildung ein so genannter Präpenetrationsapparat in<br />

<strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>miszelle, <strong>der</strong> die eindringende Hyphe durch die Zelle leitet (Genre et al., 2005).<br />

Die Etablierung <strong>der</strong> AM ist, soweit bekannt, weitgehend unspezifisch, d.h. je<strong>der</strong> AM-Pilz<br />

kann jede Wirtspflanze besiedeln. Die Erkennung des Symbiosepartners und die erfolgreiche<br />

Etablierung <strong>der</strong> AM-Symbiose setzen jedoch einen spezifischen Signalmechanismus voraus.<br />

In Leguminosen existieren Gemeinsamkeiten in <strong>der</strong> Signaltransduktion bei <strong>der</strong><br />

symbiontischen Interaktion mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien (Rhizobien) und<br />

AM-Pilzen (Catoira et al., 2000; Kistner et al., 2005). Diese ermittelten gemeinsamen<br />

Komponenten <strong>der</strong> Signalwege bei<strong>der</strong> Endosymbiosen sind <strong>der</strong> Erkennung des<br />

Nodulationsfaktor (Nod-Faktor)-Signals durch membrangebundene NFR-Kinasen (Nod-

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