Inkubationsprogramme in der Energiewirtschaft
Merkmale, Erfolgseinschätzungen und Gestaltungsansätze
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2.4 Abgrenzung Fokus Green Economy<br />
Das wirtschaftspolitische Konzept <strong>der</strong> Green Economy steht<br />
spätestens seit <strong>der</strong> Konferenz <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen über<br />
nachhaltige Entwicklung im Jahre 2012 <strong>in</strong> Rio de Janeiro im<br />
Fokus wirtschaftsbezogener Nachhaltigkeitsdebatten. Die<br />
UNEP def<strong>in</strong>iert „Green Economy“ als Wirtschaftsform, „die<br />
zu mehr Wohlfahrt und sozialer Gleichheit führt und dabei<br />
Umweltrisiken und ökologische Knappheiten deutlich reduziert“<br />
(United Nations Environment Programme, 2011, S. 16,<br />
übersetzt durch die Verfasser). „Green Economy“ lässt sich<br />
angesichts <strong>der</strong> beschriebenen ökologischen Megatrends als<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>novationsorientierte Volkswirtschaft verstehen, die<br />
• „schädliche Emissionen und Schadstoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> alle<br />
Umweltmedien vermeidet,<br />
• die Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt und regionale<br />
Stoffkreisläufe soweit wie möglich schließt,<br />
• den E<strong>in</strong>satz nicht erneuerbarer Ressourcen weiter<br />
(absolut) senkt,<br />
• e<strong>in</strong>e noch effizientere Nutzung von Energie, Rohstoffen<br />
und an<strong>der</strong>en natürlichen Ressourcen erreicht,<br />
• nicht erneuerbare Ressourcen durch nachhaltig erzeugte<br />
erneuerbare Ressourcen kont<strong>in</strong>uierlich ersetzt,<br />
• langfristig e<strong>in</strong>e ausschließlich auf erneuerbaren<br />
Energien basierende Energieversorgung erreicht,<br />
• grundsätzlich im E<strong>in</strong>klang mit Natur und Umwelt<br />
agiert und dabei die biologische Vielfalt sowie Ökosysteme<br />
und ihre Leistungen erhält und wie<strong>der</strong>herstellt“<br />
(BMU, 2012)<br />
Das Konzept <strong>der</strong> „Green Economy“ ist nicht mit dem Leitkonzept<br />
e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung gleichzusetzen,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr als e<strong>in</strong>e wirtschaftsbezogene Teilstrategie<br />
e<strong>in</strong>er Nachhaltigkeitspolitik zu verstehen.<br />
Diese Def<strong>in</strong>ition spiegelt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> zur Green Economy<br />
verfassten Forschungsagenda des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Bildung und Forschung wi<strong>der</strong>, die vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
anerkannter ökologischer Grenzen vor allem die positive<br />
Verknüpfung von Ökonomie und Ökologie zur Schaffung e<strong>in</strong>er<br />
umwelt- und sozialverträglichen, <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähigen<br />
Wirtschaft <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund stellt. Ziel soll<br />
hierbei die Entwicklung e<strong>in</strong>es umweltverträglichen, qualitativen<br />
Wachstums se<strong>in</strong>, das mit Hilfe nachhaltiger Produktions-<br />
und Konsumweisen zur Sicherung zukünftigen Wohlstands<br />
und <strong>der</strong> Lebensqualität nachfolgen<strong>der</strong> Generationen<br />
beiträgt (BMBF, 2016).<br />
Für die Umsetzung und den Weg h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Green Economy<br />
s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong>um verschiedene <strong>in</strong>novative Strategien und<br />
Handlungsansätze unabd<strong>in</strong>gbar. Beispielhaft hierfür s<strong>in</strong>d<br />
Technologien zur Nutzung klimafreundlicher Ressourcen<br />
und e<strong>in</strong> Umdenken h<strong>in</strong> zu kohlenstoffärmeren Energieträgern,<br />
die För<strong>der</strong>ung sogenannter grüner Arbeitsplätze o<strong>der</strong><br />
das Implementieren umfassen<strong>der</strong>, effektiver Recycl<strong>in</strong>gstrategien<br />
(Brand, 2012). Das Projekt W<strong>in</strong>dNODE bietet dabei<br />
den Rahmen, um <strong>in</strong>novative Handlungsansätze <strong>der</strong> Green<br />
Economy im Bereich <strong>der</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong> zu erproben.<br />
2.5 Die Green Economy im Rahmen des Projektes<br />
W<strong>in</strong>dNODE<br />
Basierend auf dem beschriebenen Verständnis, wurden<br />
die <strong>in</strong> Abbildung 1 und Abbildung 3 dargestellten Handlungsfel<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Green Economy identifiziert: Diese umfassen<br />
demnach die Erforschung und Erzeugung erneuerbarer<br />
Energien und Ressourcen, die Arbeit an effizienzsteigernden<br />
Möglichkeiten h<strong>in</strong>sichtlich des Energie- und Ressourcenverbrauchs,<br />
die Suche nach Lösungen zur Emissionsvermeidung<br />
sowie die Bestrebungen zur Implementation effektiver<br />
Kreislaufwirtschaft und Maßnahmen zum Schutz und<br />
Erhalt von Ökosystemen und <strong>der</strong> Biodiversität.<br />
Die hier verwendeten Fokusfel<strong>der</strong> bauen auf <strong>der</strong> von OECD<br />
und europäischem Statistikamt EUROSTAT entwickelten<br />
Methode des „Environmental Goods and Services Sector“<br />
(EGSS) auf (EUROSTAT, 2015). Auf dieser Basis werden Gründungen<br />
hier als „grün“ charakterisiert, wenn die Produkte<br />
und/o<strong>der</strong> Dienstleistungen e<strong>in</strong>es Grün<strong>der</strong>unternehmens zu<br />
den Umweltschutzzielen e<strong>in</strong>er Green Economy beitragen.<br />
Abbildung 3: Fokusfel<strong>der</strong> Green Economy<br />
Erneuerbare Energien Energieeffizienz Emissionsvermeidung Kreislaufwirtschaft<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Erneuerbare<br />
Ressourcen<br />
Ressourceneffizienz<br />
Biodiversität und<br />
Ökosysteme