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Inkubationsprogramme in der Energiewirtschaft

Merkmale, Erfolgseinschätzungen und Gestaltungsansätze

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<strong>Inkubationsprogramme</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

17<br />

Tabelle 1: Beispiele für Ziele und Erfolgs<strong>in</strong>dikatoren für <strong>Inkubationsprogramme</strong><br />

Start-ups<br />

Ökonomische Zielsetzungen<br />

• Gew<strong>in</strong>nung von Kapitalgebern<br />

• Proof of concept / Machbarkeitsnachweis<br />

• Umsetzungsfähiges Geschäftsmodell<br />

• Gew<strong>in</strong>nung erster Kunden/Vertriebspartner<br />

• Erfolgreicher Markte<strong>in</strong>tritt<br />

• usw.<br />

Ökologische und gesellschafttliche Zielsetzungen<br />

• Innovative Energiesparlösungen<br />

• Beitrag zum Umbau <strong>der</strong> Energieversorgung auf<br />

erneuerbare Energien<br />

• Attraktive und faire Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

• Impact-Bewertung, Wirkungsmanagement<br />

• usw.<br />

Inkubatoren<br />

• Gew<strong>in</strong>nung attraktiver und passen<strong>der</strong> Programmteilnehmer<br />

(Gründungsteams)<br />

• Auslastungsrate<br />

• Erfolgreiche Beteiligungen, profitable Exits<br />

• Überlebensrate<br />

• Anzahl <strong>der</strong> durch Start-ups geschaffene Jobs o<strong>der</strong><br />

erzeugtes Steueraufkommen<br />

• usw.<br />

Beitrag <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Start-ups....<br />

• ... zur regionalen Energiewende<br />

• ... zu regionalen/nat. Klimaschutzzielen<br />

• ... zur Schaffung attraktiver, gut bezahlter und<br />

sicherer Arbeitsplätze<br />

• ... zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

• usw.<br />

Politik<br />

• Anzahl neu gegründeter o<strong>der</strong> neu angesiedelter<br />

Unternehmen<br />

• Anzahl geschaffener Arbeitsplätze<br />

• Wirtschaftswachstum und Zuwachs bei den Steuere<strong>in</strong>nahmen<br />

• Stärkung regionaler Wirtschaftscluster z.B. im Bereich<br />

Energie<br />

• usw.<br />

Beitrag <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Start-ups....<br />

• ... zur regionalen Energiewende<br />

• ... zu regionalen/nat. Klimaschutzzielen<br />

• ... zu nachhaltiger Mobilität<br />

• ... zu Smart Green-City-Konzepten<br />

• ... zur Schaffung attraktiver, gut bezahlter und<br />

sicherer Arbeitsplätze<br />

• usw.<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Es wird somit deutlich, dass sich <strong>Inkubationsprogramme</strong><br />

durch e<strong>in</strong>e komplexe Mehrdimensionalität auszeichnen,<br />

die aus verschiedenen Blickw<strong>in</strong>keln def<strong>in</strong>iert und bewertet<br />

werden kann, da sie das Resultat des Zusammenspiels unterschiedlichster<br />

Interessen, Faktoren und situativer E<strong>in</strong>flüsse<br />

darstellt, die im Rahmen erfolgreicher För<strong>der</strong>politik<br />

<strong>in</strong> ihrer Gesamtheit berücksichtigt werden müssen (Milberg<br />

& Schuh, 2002). Als Fazit aus <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit<br />

dem literarischen Verständnis des Erfolgskonzepts kann<br />

folgende Def<strong>in</strong>ition des unternehmerischen Erfolgs von<br />

grünen Start-ups formuliert werden:<br />

E<strong>in</strong> (grünes) Start-up ist dann erfolgreich, wenn es se<strong>in</strong>e unternehmerischen<br />

Ziele umsetzen, sich mit se<strong>in</strong>en Produkten<br />

o<strong>der</strong> Dienstleistungen am Markt etablieren, zu Nachhaltigkeitszielsetzungen<br />

beitragen und se<strong>in</strong>en Fortbestand<br />

dauerhaft aus eigener Kraft sichern kann.<br />

Die Erfolgse<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> untersuchten <strong>Inkubationsprogramme</strong><br />

beschränkt sich auf ausgewählte Indikatoren, welche<br />

literaturbasiert mit Blick auf Verfügbarkeit von Daten<br />

und Relevanz ermittelt wurden. Bei den quantitativen Indikatoren<br />

fokussiert die Untersuchung auf die Überlebensrate<br />

<strong>der</strong> am Programm teilnehmenden Start-ups und die<br />

Gesamtzahl <strong>der</strong> entstandenen Arbeitsplätze. Als Vergleichsgröße<br />

dient hierbei e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur ermittelte durchschnittliche<br />

Überlebensrate zwischen 80 und 87 Prozent<br />

(„Def<strong>in</strong>ition Inkubator - Grün<strong>der</strong>szene“, 2017; Molnar et<br />

al., 1997; Socaciu, 2015). Auf qualitativer Ebene wurden im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Umfrage und von Interviews Erfolgse<strong>in</strong>schätzungen<br />

<strong>der</strong> an den untersuchten <strong>Inkubationsprogramme</strong>n<br />

teilnehmenden Start-ups sowie <strong>der</strong> verantwortlichen<br />

Manager <strong>der</strong> <strong>Inkubationsprogramme</strong> erhoben.<br />

Die entsprechende Def<strong>in</strong>ition für den Erfolg von Inkubatoren<br />

kann demgegenüber folgen<strong>der</strong>maßen <strong>in</strong> Worte gefasst<br />

werden:<br />

E<strong>in</strong> Inkubator kann dann als erfolgreich betrachtet werden,<br />

wenn er Start-ups auf ihrem Weg zur unternehmerischen<br />

Eigenständigkeit effektiv unterstützt, se<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung<br />

dauerhaft sichert und selbst gesteckte Ziele (z.B. Arbeitsplatzschaffung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region, Innovationserfolge o<strong>der</strong><br />

Beiträge zur Energiewende) erreicht.

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