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U&ME 2/2018

Das Magazin für Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen. Ausgabe 2/2018

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<strong>ME</strong><br />

Universitätsmedizin Essen<br />

U&2/<strong>2018</strong><br />

Unser Magazin der<br />

NEUSTART<br />

nach dem Streik<br />

SAUBERE SACHE:<br />

Michael Kremser<br />

leitet die ZSVA.<br />

7 Seiten<br />

Schwerpunkt<br />

Veränderung<br />

ALTE ZÖPFE<br />

Wie sich die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />

(ZSVA) neu erfindet<br />

Weiterbildung<br />

NEUE WEGE<br />

Wie frische Berufsbilder die Pflege<br />

attraktiver machen<br />

In dieser Ausgabe: Diana Arweiler-Harbeck, Jan Buer, Janna Cornelißen, Uta Dirksen, Tobias Emler, Jasmin Ewert, Adelheid Freitag, Monja Gerigk, Mete Gök,<br />

Hanjo Groetschel, Carola Holzner, Bernadette Hosters, Marcus Jäger, Thorsten Kaatze, Sandra Keisinger, Clemens Kill, Matilde Lollo, Teresa Kemmerich, Vishal Khairnar,<br />

Sonja Köller, Michael Kremser, Frank Kreymann, Karl S. Lang, Sonja Lehringer, Nicole Muschinski, Ulrike Nyga, Jürgen Peters, Natascha Przikling, Kabrail Racho,<br />

Dagmar Radefeld, Andrea Schmidt-Rumposch, Dirk Schadendorf, May Schäflein, Mathias Schleicher, Martin Schuler, Beatrix Schulte, Astrid Schulze, Martin Schulze,<br />

Bernhard B. Singer, Martin Trippler, Thomas Völtl, Saskia Wedegärtner, Gunther Wennemuth, Ina Wiegard-Szramek, Jochen A. Werner, Wiebke Wobedo


Editorial<br />

Der Streik ist vorbei,<br />

die Aufgabe bleibt<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

in der Nacht zum 31. August war die Erleichterung<br />

groß. Nach fast drei Monaten Streik<br />

hatten wir eine Einigung gefunden. Endlich!<br />

Trotz aller Erleichterung ist damit<br />

nicht alles gut. Denn der Blick zurück macht<br />

klar: In diesen elf Wochen ist ein großer<br />

Schaden entstanden und es wird viele Monate<br />

dauern, diesen wiedergutzumachen.<br />

Wir mussten viele Operationen verschieben<br />

oder ausfallen lassen. Patientinnen und Patienten<br />

wurden in andere Krankenhäuser in<br />

der Region geschickt, weil sie bei uns keine<br />

Aussicht auf baldige Behandlung hatten.<br />

Wir haben enorm an Vertrauen verloren,<br />

bei Patienten, deren Angehörigen und deren<br />

Zuweisern. Weitere Nachteile gab es für<br />

unsere Studierenden, Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern.<br />

Unsere nicht-streikenden Mitarbeiter<br />

sind dabei in den letzten Wochen bis an die<br />

Grenzen des Vertretbaren belastet worden.<br />

Daher gilt auch Ihnen für Ihre hervorragende<br />

Arbeit mein großer Dank. Jetzt kommt es<br />

darauf an, in den Teams wieder vertrauensvoll<br />

und kollegial zusammenzuarbeiten. Das<br />

wird nicht immer einfach werden, aber das<br />

bekommen wir hin. Ich vertraue dabei auf<br />

die Mentalität der Menschen im Ruhrgebiet,<br />

gerade nach Konflikten wieder offen aufeinander<br />

zuzugehen.<br />

Ein Streik hat keine Gewinner oder<br />

Verlierer. Sondern am Ende eine Lösung, der<br />

beide Parteien zustimmen. Ich glaube, wir<br />

haben eine nicht nur für das Universitätsklinikum<br />

Essen, sondern für das gesamte<br />

deutsche Gesundheitssystem wegweisende<br />

Vereinbarung getroffen. Der Pflegenotstand<br />

und die Arbeitsverdichtung in manchen<br />

Bereichen sind kein originäres Essener Problem.<br />

Viele andere Abschlüsse werden sich<br />

an uns orientieren. Wir haben die Blaupause<br />

geliefert, wie sachgerechte Lösungen bundesweit<br />

aussehen können. Den Streikanlass<br />

aber, dass es viel zu wenige Pflegefachkräfte<br />

gibt, haben wir natürlich nicht gelöst. Wir<br />

werden Einstellungen vornehmen, andere<br />

Krankenhäuser werden mit resultierenden<br />

Personallücken umgehen müssen.<br />

Sind jetzt alle Probleme gelöst? Sicher<br />

nicht. In der Medizin erleben wir gerade<br />

einen tiefgreifenden Wandel. Alle Beschäftigten<br />

werden in den nächsten fünf bis<br />

zehn Jahren grundlegend anders arbeiten<br />

als heute. Diesen Wandel müssen wir jetzt<br />

aktiv gestalten. Das Ende des Streiks bietet<br />

uns die Chance dazu.<br />

Ihr Prof. Dr. Jochen A. Werner<br />

Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender<br />

FOTOS: ANDRE ZELCK, PICTURE ALLIANCE/DPA/ROLAND WEIHRAUCH<br />

2


Inhalt<br />

SEITE 4<br />

Mitmacher<br />

Ohne diese Beschäftigten wäre<br />

das Magazin nicht entstanden<br />

wissen<br />

SEITE 6<br />

Apfel-Score und<br />

Nachsorge<br />

Neues aus Forschung<br />

und Lehre<br />

SEITE 8<br />

Nach dem Streik<br />

Der Streik ist vorbei, jetzt geht<br />

der Blick nach vorn: Wie geht es<br />

weiter in der Pflege?<br />

SEITE 14<br />

Heute OP,<br />

morgen Hörsaal<br />

Die neue Pflegeexpertenstruktur<br />

schafft frische Berufsbilder<br />

SEITE 15<br />

Durch die Decke<br />

Mein Thema: Ina Wiegard-Szramek<br />

ist deutschlandweit bekannt als<br />

Expertin für die Bauchfelldialyse<br />

machen<br />

SEITE 16<br />

Geburtshilfe und<br />

Patiententag<br />

Meldungen aus dem<br />

Klinikalltag<br />

SEITE 18<br />

Kein Wischiwaschi<br />

Teamporträt: Die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />

macht<br />

gerade vieles neu.<br />

SEITE 20<br />

Vier Schockpatienten in<br />

einer Stunde<br />

Die ersten Tage der Zentralen<br />

Notaufnahme Nord<br />

SEITE 23<br />

Mein Tag<br />

10 Fragen an Beatrix Schulte,<br />

Hygienefachkraft am Standort<br />

St. Josef Krankenhaus Werden<br />

SCHWERPUNKT<br />

NACH DEM STREIK<br />

geht der Blick nach vorn:<br />

eine Standortbestimmung.<br />

SEITE 8<br />

leben<br />

SEITE 24<br />

Lauftraining und<br />

Sauerkraut<br />

Bunte Meldungen aus<br />

der Universitätsmedizin<br />

SEITE 26<br />

Endlich wieder kicken<br />

Blick zurück: die Universitätsmedizin<br />

im Spiegel ihrer Patienten.<br />

Diesmal: Kai Semrau.<br />

SEITE 28<br />

Sommerfest<br />

Die Betriebsfeier der Universitätsmedizin<br />

in Bildern<br />

SEITE 29<br />

Leserbriefe<br />

Reaktionen auf die erste Ausgabe<br />

des Mitarbeitermagazins<br />

SEITE 30<br />

Gewinnspiel und Service<br />

SEITE 32<br />

Urlaub nach Feierabend<br />

Mein Ort: Teresa Kemmerich mag<br />

das Strandbad Tenderingssee<br />

3


Mitmacher<br />

Das Magazin lebt von Menschen, die etwas bewegen und etwas<br />

zu erzählen haben. Wir stellen die Köpfe hinter den Geschichten vor.<br />

THOMAS VÖLTL<br />

Stellvertretender Leiter der<br />

Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />

(ZSVA)<br />

MARTIN SCHULZE<br />

Leitender Physiotherapeut<br />

des Instituts für Physiotherapie<br />

TERESA KEM<strong>ME</strong>RICH<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

im St. Josef Krankenhaus<br />

in Werden<br />

Thomas Völtl kommt zurzeit nur<br />

selten dazu, Elektrobeats zu programmieren.<br />

Auch zum Gitarre- und<br />

Bassspielen hat der Essener Hobbymusiker<br />

gerade kaum Zeit. Der<br />

Grund: Völtl ist im Mai Vater einer<br />

Tochter geworden. Wenig Schlaf also,<br />

und auch im Job gibt es viel zu tun:<br />

„Aktuell haben wir die neue Medizinprodukte-Verordnung<br />

vor der Brust“,<br />

sagt der 33-Jährige, der sich in der<br />

ZSVA des Universitätsklinikums um<br />

das Qualitätsmanagement kümmert.<br />

Das bedeutet: Womöglich müssen<br />

Prozessabläufe geändert werden. „Ich<br />

versuche, beim Verfassen von Arbeitsanweisungen<br />

immer möglichst viel<br />

Input von den Kollegen einzuholen“,<br />

sagt Völtl über seine Arbeitsweise.<br />

Kommunikation und Beteiligung sind<br />

ihm wichtig. Kein Wunder: Der Mann<br />

hat Psychologie studiert. Seite 18<br />

Die besten Ideen kommen unter<br />

der Dusche, sagen Kreativforscher.<br />

„Stimmt“, meint Martin Schulze.<br />

Genau dort hatte der Leitende<br />

Physiotherapeut des Universitätsklinikums<br />

nämlich die Idee, das<br />

Beschäftigtenmagazin „U&<strong>ME</strong>“ zu<br />

nennen. „Der Name vermittelt das<br />

Wir-Gefühl zwischen uns Mitarbeitern<br />

unterschiedlicher Berufsgruppen und<br />

bezieht sich gleichzeitig auf unseren<br />

Gesamtkonzern, der ja U<strong>ME</strong> abgekürzt<br />

wird“, erklärt Schulze, der seit 1995 im<br />

Institut für Physiotherapie tätig ist. Ein<br />

richtiges Wir-Gefühl hat er übrigens<br />

zuletzt bei den Laufworkshops für<br />

Beschäftigte gespürt, wo vom Klinikdirektor<br />

bis zum Pfleger viele unterschiedliche<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

mitgelaufen sind. Seite 25<br />

Der größte Luxus für Teresa Kemmerich<br />

zurzeit? „Nach Feierabend nicht<br />

mehr lernen zu müssen.“ Sie genieße<br />

es, nach drei Jahren Ausbildung<br />

abends die Lehrbücher zugeklappt zu<br />

lassen, sagt die 24-Jährige. Die Arbeit<br />

auf der Privatstation Baldeney im St.<br />

Josef Krankenhaus in Werden füllt sie<br />

voll aus – eine geplante Spezialisierung<br />

auf den Bereich Onkologie darf<br />

deshalb ruhig noch warten. An ihrem<br />

Job schätzt die Oberhausenerin vor allem<br />

die Übersichtlichkeit, die familiäre<br />

Atmosphäre im Team und die Vielseitigkeit<br />

der interdisziplinären Station.<br />

„Monotonie ist hier ausgeschlossen“,<br />

sagt Kemmerich. „In meiner Freizeit<br />

übrigens auch.“ Mehrmals pro Woche<br />

tanzt sie nach Feierabend als Cheerleaderin<br />

in ihrem Verein 1. OCD Oberhausen.<br />

Und tankt dabei Kraft für den<br />

Arbeitsalltag. Seite 32<br />

FOTOS: JENNIFER RUMBACH, U<strong>ME</strong>, JAN LADWIG<br />

4<br />

Wollen Sie auch mitmachen? Schreiben Sie an maz@uk-essen.de


Und der<br />

Gewinner ist ...<br />

U&<strong>ME</strong><br />

„Wie heiße ich?“, hatten wir Sie in der ersten Ausgabe gefragt.<br />

Gesucht wurde ein Name für das neue Beschäftigtenmagazin<br />

der Universitätsmedizin Essen. Die Resonanz war überwältigend.<br />

Mehr als 70 Einzelpersonen und Teams – von der HNObis<br />

zur Hautklinik, vom Einkauf der Ruhrlandklinik bis zur<br />

Bilanzbuchhaltung des Universitätsklinikums, von der Pharmazeutisch-Technischen<br />

Assistentin bis zum Direktor der Klinik<br />

für Neurologie – sandten Vorschläge ein. Eine kleine Auswahl:<br />

- Viele Einreicher spielten mit dem Themenbereich Medizin<br />

oder dem Smart Hospital: „Kasak & Kittel“, „smart News“,<br />

„Essener Reflexhämmerchen“.<br />

- Andere wollten ihr Magazin schon namentlich in der<br />

Region verorten: „Ruhrbogen“, „RevierVisite“ oder<br />

„Hufeland-Express“.<br />

- Gut gefielen der Jury auch die Vorschläge „1909er“<br />

(in diesem Jahr wurden die Städtischen Krankenanstalten<br />

Essen eröffnet) und „unisono“ (italienisch für: Einklang).<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Universitätsmedizin Essen,<br />

Konzernmarketing und -kommunikation,<br />

Hufelandstraße 55, 45147 Essen<br />

Verantwortlich<br />

Achim Struchholz,<br />

achim.struchholz@uk-essen.de<br />

Redaktionsbeirat<br />

Kristina Gronwald (Universitätsklinik),<br />

Christine Harrell (Fakultät), Silke Langer<br />

(Universitätsklinikum), Maren Middeldorf<br />

(Ruhrlandklinik), Janine Pratke (WTZ),<br />

Thorsten Schabelon (Universitätsklinik),<br />

Kathinka Siebke (St. Josef Krankenhaus)<br />

Redaktion und Grafik<br />

Zimmermann Editorial GmbH, Köln<br />

Schriften<br />

Franziska Pro, Organika, TheSans<br />

Bildbearbeitung & Reinzeichnung<br />

purpur GmbH, Köln<br />

Druck<br />

WOESTE DRUCK + VERLAG GmbH & Co. KG,<br />

Essen<br />

Papier: Circle Offset Premium White<br />

ID-Nr. 1874619<br />

„Wir sind von der Anzahl und der Kreativität der Einreichungen<br />

begeistert“, sagt Achim Struchholz, Leiter Konzernmarketing und<br />

-kommunikation der Universitätsmedizin Essen. Eine Jury wählte<br />

aus der Fülle der Vorschläge den Siegernamen aus: „U&<strong>ME</strong>“ –<br />

ausgesprochen „You and me“. „Uns gefällt, dass der Name für die<br />

Universitätsmedizin steht und gleichzeitig für eine Verbindung<br />

zwischen Menschen“, sagt Struchholz. Eingereicht wurde der<br />

Vorschlag gleich von drei Mitarbeitern: Konstantinos Bilbilis vom<br />

Zentrum für Klinische Studien, Phil Meister, Assistenzarzt in der<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,<br />

und Martin Schulze, Leitender Physiotherapeut am Universitätsklinikum.<br />

Sie erhalten als Preis jeweils einen Gutschein der Theaterkasse<br />

Essen über 100 Euro.<br />

Umweltschutz<br />

Das Mitarbeitermagazin wird auf<br />

Recycling-Papier gedruckt, das zu<br />

100 Prozent aus Altpapier hergestellt<br />

wird. Das Papier ist FSC®-zertifiziert und<br />

aus gezeichnet mit dem Blauen Engel<br />

und dem EU-Ecolabel.<br />

Titelfoto: Jennifer Rumbach<br />

Fragen und Anregungen?<br />

@universitaetsmedizinessen<br />

@UniklinikEssen<br />

@ukessen<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

www.uk-essen.de<br />

maz@uk-essen.de<br />

5


wissen | Meldungen<br />

Die Forschungsfrage<br />

„UNTER ADRENALIN“<br />

Dr. Hanjo Groetschel, Leiter des SkillsLab<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität<br />

Duisburg-Essen, über die Großübung zum<br />

Massenanfall von Verletzten (MANV)<br />

Die jährliche MANV-Simulation ist gerade vorbei.<br />

Was ist der Sinn der Übung?<br />

Bei der jährlichen Übung zum Massenanfall von<br />

Verletzten simulieren wir ein Großschadensereignis<br />

mit vielen Verletzten. Sie findet immer in den Sommersemesterferien<br />

statt und ist der Höhepunkt eines<br />

Intensivkurses, in dem unsere Medizinstudierenden die<br />

Notfallmedizin – und ihre teils extremen Stresssituationen<br />

– so realistisch wie möglich kennenlernen sollen.<br />

In diesem Jahr bestand der Notfall darin, dass ein Auto<br />

in eine Gruppe von Menschen rast. Wie entwickeln Sie<br />

solche Szenarien?<br />

Da ist Kreativität gefragt, zumal wir nicht jedes Jahr<br />

dasselbe machen können – manche Mitarbeiter der<br />

beteiligten Rettungsdienste sind ja jedes Jahr dabei.<br />

Wir haben schon einen großen Verkehrsunfall auf dem<br />

Berthold-Beitz-Boulevard, eine Schiffsexplosion auf<br />

dem Baldeneysee und einen Partyunfall in einem Bunker<br />

simuliert. Und seit einigen Jahren endet die Übung<br />

in der echten Notaufnahme des Universitätsklinikums,<br />

wo „Patienten“ im Schockraum reanimiert werden.<br />

Bringen solche Extremszenarien wirklich etwas<br />

für den ärztlichen Alltag?<br />

Auf jeden Fall. Die Teilnehmer, die mittlerweile Ärzte<br />

sind, berichten uns das immer wieder. Eine Ärztin<br />

erzählte mir kürzlich, sie habe sich bei der Übung gar<br />

nicht wie in einer Übung, sondern tatsächlich überfordert<br />

und unter Adrenalin gefühlt. Wie sich eine<br />

Extremsituation anfühlt, wusste sie dann bereits, als<br />

es im echten Job losging.<br />

Wie<br />

bewegen<br />

sich<br />

Spermien?<br />

Lange Zeit nahmen Forscher an, dass sich Spermien<br />

rotierend fortbewegen. Quatsch, sagt Prof. Dr. Gunther<br />

Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie an<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität Duis burg-<br />

Essen. Wie seine Arbeitsgruppe mit Hilfe der 3D-Mikroskopie<br />

nachweisen konnte, werfen Spermien ihren<br />

Kopf von einer Wange auf die andere und bewegen<br />

sich so fort. Sie besitzen sogar eine Art Gedächtnis<br />

für diesen Vorgang und wissen genau, in welche Richtung<br />

sie ihre Köpfe drehen müssen.<br />

MINUS 84 °C<br />

Einer der kältesten Orte in Essen in diesem heißen Sommer?<br />

Lag auf dem Campus des Universitätsklinikums, genauer<br />

gesagt in der Westdeutschen Biobank. Hier lagert Probenmaterial<br />

bei sage und schreibe 84 Grad Celsius minus.<br />

FOTOS: ANDRE ZELCK/<strong>ME</strong>DIZINISCHE FAKULTÄT, U<strong>ME</strong>, KIRA-KIRA/UNSPLASH<br />

6


WAS IST EIGENTLICH ...<br />

DER APFEL-SCORE?<br />

Übelkeit ist eine der häufigsten Nebenwirkungen von Operationen.<br />

Aber nicht allen Patienten wird von einer Narkose schlecht. Wer<br />

besonders gefährdet ist, verrät dieser Wert.<br />

Mit einem Apfel hat der sogenannte Apfel-Score nichts zu tun. Er ist benannt nach dem<br />

Anästhesiologen Christian Apfel. Dieser hatte 1999 in einer Studie untersucht, warum viele<br />

Patienten nach einer Narkose unter Übelkeit leiden. Er ermittelte vier Risikofaktoren, die<br />

heute als Apfel-Score bekannt sind: weibliches Geschlecht, Nichtraucherstatus, bekannte<br />

Reisekrankheit und die Gabe von Schmerzmitteln. Je nachdem, wie viele Faktoren vorhanden<br />

sind, beträgt das Risiko für eine Übelkeit nach einer OP bis zu 80 Prozent. Forscher<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben nun herausgefunden,<br />

dass auch ein genetischer Faktor eine Rolle spielt: Sie überprüften 454 Patienten am Universitätsklinikum<br />

Essen und fanden heraus, dass eine Genvariante im sogenannten Acetylcholin-Rezeptor<br />

M3 bei Patienten mit Übelkeit weitaus häufiger vorliegt. Da genetische<br />

Screenings vor einer Operation derzeit nicht üblich sind, raten die Mediziner um Prof. Dr.<br />

Jürgen Peters, dem Leiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, dazu, auch<br />

Patienten mit niedrigem Apfel-Score künftig vorbeugend gegen Übelkeit zu schützen.<br />

STUDIEN-<br />

TICKER<br />

Nachsorge für junge<br />

Krebspatienten<br />

Wie geht es für junge Menschen<br />

weiter, wenn der Krebs besiegt<br />

ist? Damit befasst sich das Forschungsprojekt<br />

„CARE for CAYA“.<br />

Das ganzheitliche Präventionsprogramm<br />

für 15 bis 39 Jahre<br />

alte Patienten nach überstandener<br />

Krebserkrankung (CAYAs)<br />

wird am Universitätsklinikum<br />

Essen von Prof. Dr. Uta Dirksen<br />

koordiniert. „Wir besprechen<br />

mit den Patienten Themen wie<br />

Ernährung und Bewegung, aber<br />

auch die Müdigkeits-Symptomatik<br />

oder den Wiedereinstieg in<br />

Schule oder Beruf “, sagt Dirksen.<br />

Ziel des Programms, bei dem<br />

14 Krebszentren in Deutschland<br />

zusammenarbeiten, ist, die<br />

Langzeitprognose von jungen<br />

Krebsüberlebenden nachhaltig<br />

zu verbessern.<br />

Wachmacher fürs<br />

Immunsystem<br />

Chronische Viruserkrankungen<br />

können bestimmte Zellen des<br />

Immunsystems so kraftlos machen,<br />

dass weitere Infektionen<br />

tödlich enden können. Mit neuen<br />

Antikörpern lässt sich die Abwehr<br />

allerdings wieder auf Trab<br />

bringen. Das haben Dr. Bernhard<br />

B. Singer vom Institut für Anatomie<br />

sowie Dr. Vishal Khairnar<br />

und Prof. Dr. Karl S. Lang vom<br />

Institut für Immunologie in einer<br />

Studie gezeigt, die im Fachjournal<br />

„Nature Communications“<br />

veröffentlicht wurde. Die<br />

Antikörper binden sich an einen<br />

Rezeptor, der die Immunreaktion<br />

reguliert. Aus den Erkenntnissen<br />

könnten schon bald neue Therapieverfahren<br />

entstehen.<br />

7


wissen | Schwerpunkt<br />

Nach dem<br />

Streik<br />

Protest: Streik vor dem Universitätsklinikum Essen.<br />

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA/ROLAND WEIHRAUCH<br />

8


Was sich in der Pflege ändert – und<br />

warum es wichtig ist, jetzt wieder an<br />

die Patienten zu denken<br />

Fast drei Monate wurde an den Universitätskliniken<br />

Essen und Düsseldorf gestreikt.<br />

Zeitweilig waren in Essen sieben Stationen<br />

und über die Hälfte der Operationssäle geschlossen,<br />

mehr als 3.000 Operationen und<br />

Eingriffe mussten verschoben werden oder<br />

wurden abgesagt. Jetzt ist der Streik geschlichtet<br />

und es ist Zeit, wieder nach vorne<br />

zu schauen. Was wurde vereinbart? Wie geht<br />

es in der Pflege weiter? Und was muss sich<br />

in der Universitätsmedizin jetzt ändern?<br />

Eine Standortbestimmung.<br />

9


wissen | Schwerpunkt<br />

DIE ERGEBNISSE DER SCHLICHTUNG<br />

Nach elf Wochen Streik haben die Gewerkschaft<br />

ver.di und die Vorstände der Universitätskliniken Essen<br />

und Düsseldorf mit Unterstützung der Schlichter<br />

Wilfried Jacobs und Prof. Ulrich Preis eine gemeinsame<br />

Vereinbarung zur Entlastung der Beschäftigten<br />

getroffen. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor:<br />

180 neue Stellen sollen am Universitätsklinikum<br />

Essen geschaffen werden.<br />

Im Detail sind 140 Vollkraftstellen für die Pflege am<br />

Bett und im Funktionsdienst wie im OP vorgesehen.<br />

40 weitere entfallen auf andere Bereiche wie<br />

etwa den Krankentransport.<br />

Der Zeitplan sieht vor, dass 50 dieser Stellen noch<br />

im laufenden Jahr, weitere 65 zum 30. Juni 2019<br />

sowie noch einmal 65 Stellen zum 31. Oktober 2019<br />

entstehen.<br />

Die Kliniken führen zudem innerhalb von 18 Monaten<br />

verpflichtend Personalbedarfsermittlungsverfahren<br />

für alle Pflegeorganisationsbereiche<br />

ein, mit denen Regelbesetzungen für jede Schicht<br />

bestimmt werden. Bei absehbarer drohender Unterschreitung<br />

der Soll- beziehungsweise Regelbesetzungen<br />

müssen die Kliniken Springer einsetzen<br />

oder weniger Patienten neu aufnehmen.<br />

adressiert1<br />

Die Probleme<br />

sind<br />

„ICH BIN SEIT ZEHN<br />

JAHREN AUS DER AUS- Das Gefühl, das Astrid Schulze, Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

BILDUNG RAUS. SEITDEM<br />

der anästhesiologischen Intensivstation im Universitätsklinikum<br />

MÜSSEN WIR VON JAHR<br />

Essen, Ende August in der „Rheinischen Post“ beschreibt, kennen<br />

ZU JAHR <strong>ME</strong>HR AUFGA- viele Pflegerinnen und Pfleger. Und nicht nur sie: „Die Arbeitsverdichtung<br />

BEN ÜBERNEH<strong>ME</strong>N. ALLES in der Pflege ist immer größer geworden“, sagt auch Prof. Dr. Jochen A.<br />

WIRD AUF UNS ABGE- Werner, der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Essen. „Wir<br />

WÄLZT.“<br />

müssen die Pflege entlasten – da sind wir uns alle einig.“ Doch wie können<br />

diese Entlastungen funktionieren? Und wie lassen sie sich finanzieren?<br />

„Der Pflegenotstand ist ein bundesweites Problem und er zeichnet sich seit Jahren<br />

ab“, sagt Werner. Wegen des Fachkräftemangels könnten die neuen Stellen zudem nur<br />

besetzt werden, wenn es zu Verschiebungen aus anderen Kliniken kommt. „Es wird also<br />

einen Verdrängungs- und Abwerbe-Wettbewerb geben." Ein Universitätsklinikum allein<br />

kann dieses Problem nicht lösen. Tatsächlich diskutiere die Bundespolitik derzeit intensiv<br />

über eine deutliche Stärkung der Pflege, sagt Werner: „Dass diese absolut notwendig<br />

ist, haben wir der Politik während des Streiks deutlich mehr als deutlich gemacht.“<br />

10


Die Pflege ist im Wandel –<br />

auch bei uns<br />

ALS INA WIEGARD-SZRA- Heute ist die Situation deutlich anders. „Der Arbeitsmarkt<br />

<strong>ME</strong>K IN DEN 1970ER JAHREN in Deutschland gibt nicht genügend qualifiziertes Pflegepersonal<br />

her“, sagt Andrea Schmidt-Rumposch, Vorstands-<br />

IHRE AUSBILDUNG BE-<br />

GANN, WAR DIE BERUFSBE- mitglied und Pflegedirektorin der Universitätsmedizin. Deshalb<br />

ZEICHNUNG „SCHWESTER“ setze die Universitätsmedizin seit Jahren „auf eine qualifizierte<br />

NOCH GANG UND GÄBE. eigene Ausbildung in Verbindung mit zielgerichteten Personalentwicklungsmöglichkeiten“.<br />

Daneben wurden auch kontinuier-<br />

AUCH VON EINEM PFLEGE-<br />

NOTSTAND WAR DAMALS lich Stellen aufgestockt: Heute arbeiten im Universitätsklinikum<br />

NICHTS ZU SPÜREN.<br />

Essen über 150 Pflegekräfte mehr als noch Anfang 2016. Und auch<br />

in die Ausbildung wird investiert: Schon jetzt bildet die Universitätsmedizin<br />

mehr als 450 Menschen in Pflegeberufen aus. Um die Pflege attraktiver zu<br />

machen, entwickelt die Universitätsmedizin zudem ihre Pflegeexpertenstruktur weiter<br />

(siehe Seite 14). „Das Krankenhaus der Zukunft wird ein anderes Denken und neue Qualifikationen<br />

erfordern“, sagt der Kaufmännische Vorstand Thorsten Kaatze. Das betreffe<br />

alles: Organisationsmuster, Denkschablonen und Prozesse. Der Wandel in der Pflege –<br />

er geht also weiter.<br />

2<br />

Pflegealltag in<br />

der Universitätsmedizin<br />

FOTO: ANDRE ZELCK<br />

11


wissen | Schwerpunkt<br />

Das Smart Hospital<br />

wird Freiräume schaffen<br />

„SPITZEN<strong>ME</strong>DIZIN<br />

OHNE <strong>ME</strong>NSCHLICH-<br />

KEIT“? DAS FOTO<br />

EINES STREIKPLAKATS<br />

MIT DIESEM SLOGAN<br />

GING IN DEN VER-<br />

GANGENEN WOCHEN<br />

DURCH DIE <strong>ME</strong>DIEN.<br />

Der Satz, der das Leitbild der Universitätsmedizin konterkariert,<br />

lässt sich als Kommentar zur fortschreitenden Digitalisierung<br />

der Medizin lesen. Vorstandsmitglied Andrea Schmidt-Rumposch<br />

versteht die Ängste, die viele Mitarbeiter damit verbinden. „Bei<br />

allen Digitalisierungsbestrebungen – Pflege wird auch in Zukunft von<br />

Mensch zu Mensch erbracht werden“, sagt die Pflegedirektorin. „Das<br />

Smart Hospital wird kein entseeltes Krankenhaus sein – im Gegenteil.“<br />

Schließlich berge die Digitalisierung viele Chancen, mehr Zeit für den<br />

Patientenkontakt zu schaffen. Zum Beispiel in der Dokumentation:<br />

IT-gestützte Assistenzsysteme können Pfleger von patientenfernen<br />

Aufgaben entlasten. Oder in der Robotik: Noch sind Anwendungen,<br />

etwa mit Exoskeletten, zwar Zukunftsmusik. Aber: „In den kommenden<br />

Jahren wird sich die Pflege umgestalten: weg von körperlich<br />

schweren Dauerbelastungen, hin zu mehr Freiraum für Patientenkommunikation<br />

und Qualifizierung“, so Schmidt-Rumposch.<br />

3<br />

Nur<br />

zusammen<br />

4<br />

sind<br />

wir<br />

stark<br />

EIN PATHOLOGE, DER<br />

MORGENS PROBEN IN DER<br />

RUHRLANDKLINIK ANA-<br />

LYSIERT, BEVOR ER AM<br />

NACHMITTAG ZURÜCK IN<br />

SEIN LABOR IM UNIVERSI-<br />

TÄTSKLINIKUM FÄHRT.<br />

Ein junger Chirurg, der seine Assistenzzeit<br />

zwischen dem Universitätsklinikum und<br />

dem St. Josef Krankenhaus aufteilt. Eine<br />

Notfallmedizin, die klinikübergreifend Notaufnahmen<br />

vernetzt und Patientenströme so besser<br />

steuert (siehe Seite 20). Nur drei Beispiele von<br />

vielen, die zeigen: Die Größe unserer Universitätsmedizin bietet<br />

Chancen – auch und vor allem für die Beschäftigten.<br />

„Im fragmentierten Gesundheitsmarkt spielt Größe eine wichtige<br />

Rolle“, sagt der Kaufmännische Vorstand Thorsten Kaatze. Die<br />

Universitätsmedizin stehe im Wettbewerb mit einem halben Dutzend<br />

Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen. „Wenn wir uns da<br />

behaupten wollen, geht das nur gemeinsam.“ Und das bedeutet auch:<br />

Schulter an Schulter mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen.<br />

Der zurückliegende Streik habe Vertrauen nicht nur bei Patienten,<br />

sondern auch bei Zuweisern zerstört, sagt Kaatze: „Wir müssen ihnen<br />

in den nächsten Monaten wieder beweisen, dass wir der zuverlässige<br />

und professionelle Partner sind, den sie gewohnt sind.“<br />

12


Wir müssen<br />

5<br />

reden<br />

DER LEITER DER ZENTRALEN<br />

STERILGUTVERSORGUNGSAB-<br />

TEILUNG (ZSVA) DES UNIVERSI-<br />

TÄTSKLINIKUMS HÄTTE ES SICH<br />

LEICHT MACHEN KÖNNEN: ER<br />

HÄTTE VERÄNDERUNGEN VON<br />

OBEN ANORDNEN KÖNNEN.<br />

Hat er aber nicht. „Wer etwas verändern will, muss<br />

alle mitnehmen“, sagt Michael Kremser, der die<br />

ZSVA seit 2017 leitet (siehe Seite 18). Zu Recht,<br />

sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner. Mitarbeiter mitnehmen,<br />

offen über Veränderungen reden: „So etwas muss bei uns<br />

in allen Kliniken und Bereichen normal sein“, fordert der<br />

Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin.<br />

Zum Beispiel in der Pflege: Der Wandel hin zu mehr<br />

Digitalisierung und einer neuen Pflegeexpertenstruktur<br />

wird gewohnte Abläufe verändern. „Für Veränderungen<br />

wie diese brauchen wir eine offene Unternehmenskultur,<br />

in der jeder seine Meinung und seine Verbesserungsvorschläge<br />

vorbringen darf “, sagt Werner. Ein Streik sei immer<br />

auch ein Zeichen dafür, dass Kommunikation nicht<br />

funktioniert hat. „Dem müssen wir mit einer Kultur entgegenwirken,<br />

die auf Mitsprache und Beteiligung setzt.“<br />

Haben Sie Fragen an den Vorstand?<br />

Haben Sie Anregungen, wie die<br />

Universitätsmedizin besser werden<br />

kann? Dann schreiben Sie an:<br />

fragen@vorstand-im-dialog.de<br />

ANGEWORBEN<br />

Mit dem Projekt „Pflege wirbt<br />

Pflege“ sollen neue Gesundheitsund<br />

Krankenpflegende für die Universitätsmedizin<br />

Essen gewonnen<br />

werden. Bei Wiebke Wobedo hat<br />

das schon geklappt.<br />

In Deutschland fehlen laut Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn bis zu 50.000<br />

Pflegekräfte. Auch in der Universitätsmedizin<br />

Essen werden neue Gesundheits- und<br />

Krankenpflegende gesucht. Das Programm<br />

„Pflege wirbt Pflege“ soll helfen. Die Idee:<br />

Wer qualifizierte Pflegefachpersonen aus<br />

dem Bekannten- und Familienkreis wirbt, erhält<br />

bei jeder erfolgreichen Vermittlung eine<br />

Prämie in Höhe von 1.000 Euro.<br />

Zwei, die das Angebot schon in Anspruch genommen<br />

haben, sind die Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen Wiebke Wobedo und<br />

Jasmin Ewert. „Wir kennen uns noch aus der<br />

Schulzeit und haben auch unsere Ausbildung<br />

zusammen gemacht“, sagt Ewert. „Als ich<br />

von ‚Pflege wirbt Pflege‘ gehört habe, habe<br />

ich direkt an Wiebke gedacht, weil ich wusste,<br />

dass sie bald ihre Elternzeit beenden wollte.“<br />

Wobedo, die zuvor in der ambulanten Pflege<br />

tätig war, zögerte nicht lange und bewarb<br />

sich. „Ich hatte Lust, wieder auf Station zu<br />

arbeiten, und dank Jasmins Vermittlung<br />

hatte ich auch schnell alle nötigen Informationen<br />

für die Bewerbung zusammen.“ Seit<br />

Anfang Mai arbeiten die zwei Freundinnen<br />

nun gemeinsam auf der Station WTZ 1. Ihr<br />

Fazit: „Pflege wirbt Pflege ist wirklich total<br />

unkompliziert!“<br />

13


wissen | Schwerpunkt<br />

Heute OP,<br />

morgen Hörsaal<br />

Seit einiger Zeit können sich Pfleger zu Pflegeexperten weiterbilden.<br />

Für Frank Kreymann hat sich das gelohnt.<br />

Für Bernadette Hosters fängt alles<br />

mit beruflicher Förderung und<br />

Perspektiven an. Davon haben<br />

Menschen, die in der Pflege arbeiten,<br />

laut der Pflegewissenschaftlerin nämlich<br />

noch zu wenig. „Kein Wunder, bisher<br />

gibt es für Gesundheits- und Krankenpflegende<br />

außer in der Bildung oder<br />

im Management kaum berufliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und nicht jeder<br />

möchte Praxisanleiterin oder Klinikpflegedienstleitung<br />

werden“, sagt die Mitarbeiterin<br />

der Abteilung Entwicklung und<br />

Forschung Pflege an der Universitätsmedizin<br />

Essen.<br />

Neue Berufsbilder<br />

An der Universitätsmedizin Essen setzt<br />

man deshalb auf eine neue Pflegeexpertenstruktur.<br />

Hinter dem komplizierten<br />

Begriff steckt ein einfacher Plan: Neue<br />

Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

sollen die Pflege attraktiver machen<br />

und gleichzeitig eine bessere Patientenversorgung<br />

ermöglichen. So werden<br />

nach internationalem Vorbild seit einiger<br />

Zeit fachweitergebildete Pflegekräfte<br />

und Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

mit akademischem Abschluss – sogenannte<br />

Pflegeexperten – eingesetzt. In<br />

der Onkologie, der Palliativmedizin und<br />

im Ernährungsmanagement laufen außerdem<br />

gerade Ausschreibungen für<br />

sogenannte Advanced Practice Nurses<br />

Back to school: Seit einiger Zeit<br />

kooperiert die Universitätsmedizin<br />

Essen mit der Fachhochschule<br />

HSB Bochum, an der<br />

unterschiedliche Studiengänge<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

angeboten werden.<br />

Wer Interesse hat, kann sich<br />

an seine Pflegeleitung oder an<br />

die Abteilung Entwicklung und<br />

Forschung Pflege wenden.<br />

SONJA LEHRINGER<br />

Referentin der Pflegedirektion<br />

Sonja.Lehringer@uk-essen.de<br />

0201 723-2929<br />

BERNADETTE HOSTERS<br />

Entwicklung und Forschung Pflege<br />

Bernadette.Hosters@uk-essen.de<br />

0201 723-2572<br />

(APN), die zukünftig zum Beispiel Patienten<br />

und Angehörige auch zu komplexen<br />

pflegerischen Fragen beraten werden.<br />

Praxiserfahrung bleibt wichtig<br />

Einer, der sich verändern will, ist auch<br />

Frank Kreymann. Er hat sich nach knapp<br />

30 Jahren als Pfleger dazu entschlossen,<br />

an die Uni zu gehen und Pflegewissenschaft<br />

zu studieren. Nach mehreren Jahren<br />

als Stationsleiter für unterschiedliche<br />

Kliniken und Institute suchte der ausgebildete<br />

Fachpfleger für Intensivmedizin –<br />

der unter anderem die Palliativstation<br />

am Westdeutschen Tumorzentrum<br />

(WTZ) mit aufgebaut hat – nach neuen<br />

Karrieremöglichkeiten. „Als meine Stationsleitung<br />

gefragt hat, ob ich nicht studieren<br />

möchte, habe ich mich wirklich<br />

wertgeschätzt gefühlt.“<br />

Wenn der 57-Jährige sein berufsbegleitendes<br />

Studium an der Universität<br />

Witten/Herdecke abgeschlossen hat,<br />

wird der ausgebildete Fachpfleger als<br />

onkologischer Pflegeexperte die Patienten-<br />

und Angehörigenberatung im WTZ<br />

übernehmen. „Das Studium hat mir noch<br />

mal richtig klargemacht, wie wichtig<br />

auch die wissenschaftliche Evidenz ist“,<br />

sagt Kreymann. „Erst wenn wir die Pflege<br />

der Patienten auf eine wissenschaftliche<br />

Grundlage stellen, wird unser Fachbereich<br />

ein besseres Standing in der Medizin<br />

erhalten.“ Sollten also alle Pflegefachpersonen<br />

künftig studieren? „Natürlich<br />

nicht“, meint die Referentin Sonja Lehringer,<br />

die die Neustrukturierung von Seiten<br />

der Pflegedirektion federführend konzeptioniert<br />

und begleitet. „Jedes Pflegeteam<br />

profitiert grundsätzlich von der Individualität<br />

seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

auch im Hinblick auf ihre Qualifikationen.“<br />

Lehringer betont, dass auch<br />

akademisierte Pflegende immer einen Teil<br />

ihrer Zeit direkt „am Bett“ arbeiten werden.<br />

Denn der persönliche Kontakt zum<br />

Patienten ist und bleibt das Wichtigste.<br />

14


Mein Thema<br />

Durch die Decke<br />

Krankenschwester Ina Wiegard-<br />

Szramek ist deutschlandweit als<br />

Expertin gefragt. Ihr Herzensthema:<br />

die Bauchfelldialyse.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Der Zeitgeist ist schuld, dass Ina Wiegard-<br />

Szramek in der Nierenheilkunde gelandet<br />

ist. „Als junge Schwester wollte ich eigentlich<br />

in die Unfallambulanz“, erinnert sich die Leiterin<br />

der Dialysestation des Universitätsklinikums<br />

Essen. „Aber da wurden 1976 nur männliche Pfleger<br />

eingestellt.“ Frauen, so dachte man damals, können<br />

dem körperlich anstrengenden Job in der Notfallambulanz<br />

nicht standhalten.<br />

Auch die Dialyse ist damals noch eine harte<br />

Prozedur. Zwölf Stunden dauerte Ende der 1970er<br />

Jahre das Verfahren, mit dem Nierenkranke drei Mal<br />

die Woche ihr Blut reinigen. Heute braucht eine Dialyse<br />

noch knapp vier Stunden. „Die Medizin hat sich<br />

hier unglaublich weiterentwickelt“, sagt die 63-Jährige.<br />

„Und die Entwicklung ist noch nicht zu Ende.“<br />

Dialyse zu Hause<br />

Heute gilt „Schwester Ina“, wie sie auf Station nur<br />

genannt wird, deutschlandweit als Dialyse-Expertin.<br />

Dass Fachkrankenschwestern hier mehr praktisches<br />

Wissen haben als viele Ärzte, sei nicht ungewöhnlich,<br />

sagt Wiegard-Szramek: „Wir haben ja auch viel<br />

mehr Kontakt zu den Patienten und den Maschinen.“<br />

Dass Mediziner sie heute bei Fragen zur Dialyse zuweilen<br />

gezielt anschreiben, liege aber auch daran,<br />

dass sie sich berufspolitisch engagiert: Als Vorstand<br />

des Fachverbands nephrologischer Berufsgruppen<br />

(FNB) organisiert sie Kongresse, publiziert Fachbeiträge<br />

und hält Vorträge. Meist über ihr Herzensthema:<br />

die Peritoneal- oder Bauchfelldialyse.<br />

Anders als bei der bekannteren Hämodialyse<br />

wird dabei das Blut nicht in einer Maschine gereinigt.<br />

„Die Peritonealdialyse nutzt das Bauchfell als<br />

Filtermembran“, sagt Wiegard-Szramek. „Wir legen<br />

dem Patienten einen Schlauch durch die Bauchdecke<br />

und führen eine sterile Dialyselösung ein.“ Mit<br />

INA WIEGARD-SZRA<strong>ME</strong>K leitet die<br />

Dialysestation am Universitätsklinikum<br />

Essen.<br />

der Zeit diffundieren die Giftstoffe, die der Körper<br />

über die Niere nicht mehr ausscheiden kann, durch<br />

das Bauchfell in die Lösung, die nach ein paar Stunden<br />

ausgetauscht werden muss. Der Katheter verbleibt<br />

im Bauch, was den Patienten ermöglicht, die<br />

Dialyse selbständig zu Hause durchzuführen.<br />

Am Universitätsklinikum werden etwa die<br />

Hälfte der Betroffenen auf diese Art versorgt.<br />

Deutschlandweit dagegen wird das Verfahren nur in<br />

fünf Prozent der Fälle angewandt „Und das, obwohl<br />

es gleichwertig zur Hämodialyse und für die Patienten<br />

sehr schonend ist“, sagt Wiegard-Szramek.<br />

Auch um das zu ändern, schreibt und spricht<br />

sie immer wieder über ihr Thema – demnächst auf<br />

einem Kongress in Konstanz mit 800 Teilnehmern.<br />

Eine Krankenschwester, die Nephrologen-Vorträge<br />

hält – wie kommt das bei Ärzten an? „Manche finden<br />

das seltsam“, gibt Wiegard-Szramek zu. Häufig höre<br />

sie die Frage: Warum haben Sie eigentlich nicht Medizin<br />

studiert? „Ich antworte dann immer: Ich bin<br />

eine gute Krankenschwester. Ein Medizinstudium<br />

könnte den Wert meiner Arbeit nicht steigern.“<br />

15


machen | Meldungen<br />

WAS MACHT EIGENTLICH ...<br />

DIE WESTDEUTSCHE<br />

SPENDERZENTRALE?<br />

Dr. rer. nat. Nicole Muschinski arbeitet<br />

daran, dass Blutkrebspatienten einen<br />

Stammzellspender finden.<br />

Was macht die Westdeutsche SpenderZentrale? <br />

Wir sind eine Datei für freiwillige Knochenmarkund<br />

Blutstammzellspender. Diese Spender braucht<br />

man, um Patienten mit Blutkrebserkrankungen eine<br />

lebensrettende Stammzelltransplantation zu ermöglichen.<br />

Denn nur Menschen, die in bestimmten<br />

Bluteigenschaften – den sogenannten HLA-Merkmalen<br />

– eindeutig zueinander passen, können<br />

einander Blutstammzellen übertragen.<br />

Wie suchen Sie nach Menschen, die sich<br />

registrieren lassen?<br />

Als Tochterunternehmen des DRK-Blutspendedienstes<br />

West und des Universitätsklinikums Essen<br />

nutzen wir die Möglichkeiten beider Unternehmen.<br />

So sind wir zum Beispiel sehr häufig auf Blutspendeterminen<br />

des DRK vertreten. Regelmäßig sind<br />

wir auch an Schulen und Universitäten unterwegs.<br />

Und am Uniklinikum Essen informieren wir zum<br />

Beispiel jeden Monat alle neuen Mitarbeiter über<br />

das Thema.<br />

Wie funktioniert eine Typisierung?<br />

Entweder über eine Blutspende oder einen Abstrich<br />

der Mundschleimhaut – auf unserer Homepage<br />

kann man sich für beide Arten Registrierungssets<br />

zuschicken lassen. Bislang gelingt es uns schon, für<br />

85 Prozent der Patienten einen HLA-kompatiblen<br />

Spender zu finden. Wir arbeiten daran, dass es<br />

100 Prozent werden.<br />

Schon als Stammzellspender registriert? Infos und<br />

Registrierungssets gibt es unter www.wsze.de<br />

news-ticker<br />

WECHSEL IN WERDEN<br />

Neuer Träger, altes Team: Nach 49 Jahren am Evangelischen<br />

Krankenhaus Essen-Werden ist die Universitätsklinik für<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie im Sommer vollständig<br />

in die Universitätsmedizin Essen zurückgekehrt. Neuer<br />

Standort ist seit dem 1. Juli <strong>2018</strong> das St. Josef Krankenhaus<br />

Werden. Seit dem Umzug in den modernisierten Trakt an<br />

der Propsteistraße werden nun die akuten und chronischen<br />

Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparats<br />

unter dem Dach der Universitätsmedizin im St.<br />

Josef Krankenhaus behandelt. Auch nach dem Trägerwechsel<br />

steht die Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. Marcus<br />

Jäger, der auch den Lehrstuhl für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

an der Universität Duisburg-Essen innehat.<br />

ANDRANG AUF STUDIENPLÄTZE<br />

Für 400 junge Menschen war die Universitätsmedizin<br />

Essen in den vergangenen Wochen das Synonym für Prüfungsangst:<br />

Vom 22. August bis zum 6. September fanden<br />

die Auswahlgespräche statt, um einen der begehrten<br />

226 Studienplätze in Medizin zu bekommen. Seit dem Jahr<br />

2000 vergibt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen<br />

über die Hälfte ihrer Studienplätze an Bewerber<br />

und Bewerberinnen, die die Auswahlkommission im persönlichen<br />

Gespräch von ihrer Motivation überzeugen. „Man<br />

kann nicht allein an<br />

der Abiturnote und<br />

einem Testergebnis<br />

erkennen, ob jemand<br />

das Studium gut bewältigen<br />

kann“, sagt<br />

Prof. Dr. Jan Buer,<br />

Dekan der Medizinischen<br />

Fakultät.<br />

Das neue Semester<br />

beginnt im Oktober.<br />

FOTOS: PRIVAT, FEM<strong>ME</strong>CURIEUSE/PHOTOCASE, U<strong>ME</strong><br />

16


Schlüsselmoment<br />

<strong>ME</strong>INE ERSTE<br />

GEBURT<br />

Es gibt Augenblicke, die alles<br />

verändern. Ein Schlüsselmoment<br />

für Matilde Lollo, Hebamme im<br />

Universitätsklinikum Essen: die<br />

erste selbst durchgeführte Geburt.<br />

Wir-Gefühl beim<br />

Krebs-Patiententag<br />

Jeder zweite Deutsche erhält im Laufe seines Lebens die Diagnose<br />

Krebs. Um Betroffenen, Angehörigen und Interessierten eine Plattform<br />

zum Austausch zu bieten, hat das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ)<br />

gemeinsam mit dem Institut für PatientenErleben (IPE) Ende Juni den<br />

ersten WTZ-Krebs-Patiententag veranstaltet. Neben Vorträgen von<br />

Prof. Dr. Dirk Schadendorf, dem Direktor des WTZ, und Prof. Dr. Martin<br />

Schuler, dem Direktor der Klinik für innere Medizin (Tumorforschung)<br />

und Vize-Direktor des WTZ, standen Mitarbeiter der Geschäftsstelle und<br />

des IPE sowie Ansprechpartner von Selbsthilfe- und Patientengruppen<br />

acht Stunden lang für Fragen bereit. Für Monja Gerigk vom Institut für<br />

PatientenErleben, war die Veranstaltung ein voller Erfolg: „Der Patiententag<br />

hat kompetente Spezialisten, Betroffene sowie Angehörige und<br />

Selbsthilfe- und Patientengruppen näher zueinander gebracht und neue<br />

Beziehungsgeflechte entstehen lassen. Das stärkt das Wir-Gefühl – nach<br />

innen und nach außen!“ Eine Neuauflage des Patiententags im nächsten<br />

Jahr ist in Planung.<br />

Neue Stadt, neuer Job und das erste Mal<br />

einem Menschen auf die Welt helfen: Für<br />

Matilde Lollo war der Juli <strong>2018</strong> durchaus<br />

ereignisreich. „Ich war natürlich aufgeregt,<br />

aber es war eine komplikationslose<br />

Spontangeburt – ein Junge“, erinnert sich<br />

die Italienerin an die erste selbst durchgeführte<br />

Geburt. Dass diese ausgerechnet<br />

in einem Kreißsaal des Universitätsklinikums<br />

Essen stattfand, liegt an der<br />

Situation der Geburtshelferinnen in ihrem<br />

Heimatland. „In Italien sind wir zu viele!<br />

Dort gibt es an Kliniken Aufnahmetests,<br />

für die sich manchmal 800 Hebammen<br />

melden“, sagt Lollo, die Geburtshilfe an<br />

der Universität Padua studiert hat. Anders<br />

in Deutschland: „Man merkt schnell,<br />

dass es hier einen Hebammen-Mangel<br />

gibt.“ Die Kolleginnen hier seien Generalistinnen:<br />

„Es ist nicht üblich, dass sich eine<br />

Hebamme etwa nur mit CTG, Anamnese<br />

oder Kaiserschnitten beschäftigt.“ Der Job<br />

gefalle ihr, sagt Lollo, und auch das Deutsche<br />

verliere langsam seinen Schrecken.<br />

Das Ergebnis der Sprachprüfung, die Lollo<br />

im Juli ablegen musste, kam kürzlich per<br />

Post: „Ich habe bestanden!“<br />

17


TeamportrÄt<br />

Teil eines größeren Teams: Michael Kremser (5.v.l.)<br />

und Thomas Völtl (4.v.l.) mit ihren Kollegen im<br />

Packraum der ZSVA im Operativen Zentrum II.<br />

Kein Wischiwaschi<br />

Früher genoss ein Job in der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />

wenig Ansehen. Heute<br />

entdeckt die Abteilung ihr Selbstbewusstsein.<br />

Auf der Arbeitsplatte vor Michael Kremser<br />

blitzen ein Dutzend Nadelhalter im Neonlicht.<br />

Mit diesen Instrumenten wurde noch<br />

vor kurzem im OP einer Klinik die Wunde eines<br />

Patienten vernäht. Jetzt liegen sie hier, im Packbereich<br />

der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung<br />

(ZSVA), und werden geprüft: Ist der Prozess im Reinigungs-<br />

und Desinfektions-Gerät (RDG) ordnungsgemäß<br />

abgelaufen? War die Temperatur hoch genug,<br />

die chemische Reinigung erfolgreich? Kremser sieht<br />

sich auf dem Monitor über der Arbeitsplatte das<br />

RDG-Protokoll an, ein Feld voller Daten und Kurven.<br />

Sein Urteil: alles korrekt. Die Instrumente können<br />

für den nächsten Prozessschritt vorbereitet werden.<br />

Spülmaschine auf, Besteck rein, Spülmaschine<br />

zu, anstellen – fertig. So simpel wie die Reinigung<br />

von Messern und Gabeln im Haushalt funktioniert<br />

die Arbeit einer modernen ZSVA nicht. Im Gegenteil:<br />

Die Prozesse sind hochkomplex. Die Mitarbeiter<br />

hantieren mit Chargendokumentationen und Daten<br />

wie dem A 0<br />

-Wert, einem Maßstab für die Abtötung<br />

von Mikroorganismen mit feuchter Hitze. Wer hier<br />

bestehen will, muss sich auskennen. „Früher wurde<br />

die Sterilgutversorgung oft als Abstellgleis gesehen“,<br />

sagt Kremser, der die ZSVA seit Mitte 2017 leitet.<br />

„Wir sind aber keine Wischiwaschi-Abteilung, sondern<br />

eine wichtige Schnittstelle für die Erbringung<br />

spitzenmedizinischer Versorgung.“<br />

Neues Wir-Gefühl<br />

Dieses Selbstbewusstsein zu vermitteln, sei nicht<br />

immer einfach, sagt Thomas Völtl, einer von zwei<br />

Stellvertretern des ZSVA-Leiters. „Das Wir-Gefühl<br />

fehlt unserer Abteilung manchmal noch.“ Der stu-<br />

18


machen | ZSVA<br />

dierte Arbeitspsychologe führt das auch darauf zurück,<br />

dass die Sterilgutversorgung über den Campus<br />

verstreut ist: Außer im Operativen Zentrum II hat<br />

die ZSVA auch Standorte im Westdeutschen Herzund<br />

Gefäßzentrum und in der Klinik für Knochenmarkstransplantation.<br />

Hinzu kommt ein Transportdienst,<br />

der ständig in allen Kliniken unterwegs ist.<br />

„Inseln“ nennt Michael Kremser die Orte, auf die seine<br />

55 Mitarbeiter verteilt sind. Aus ihnen ein Team<br />

zu formen, das sich bei Entscheidungen einbringt,<br />

sei schwierig: „Aber wer etwas verändern will, muss<br />

alle mitnehmen.“<br />

Und verändern will der neue ZSVA-Chef viel.<br />

Besser gesagt: standardisieren. Zum Beispiel die<br />

RDGs, die kabinengroßen Maschinen, in denen alle<br />

Medizinprodukte gereinigt und desinfiziert werden,<br />

bevor sie in den Packbereich gelangen. Hier konnte<br />

man früher – je nach Medizinprodukt – zwischen<br />

vielen verschiedenen Standardprogrammen wählen.<br />

„Inhaltlich haben die sich kaum unterschieden“,<br />

sagt Kremser. „Sie boten einige Fehlerquellen, so<br />

Mit Nadelhaltern wie diesem werden im OP Wunden<br />

vernäht. In der ZSVA werden sie gereinigt.<br />

dass nachgearbeitet werden musste, wenn man das<br />

falsche Programm gewählt hatte.“ Heute gibt es nur<br />

noch ein Standardprogramm. Und weniger Fehler.<br />

Alte Zöpfe abschneiden<br />

Oder die sogenannte Nachlegereserve: jene zwei<br />

Dutzend Stahlschränke mit Schubfächern, aus denen<br />

sich die ZSVA bedient, wenn Instrumentensiebe<br />

aufgefüllt werden müssen. „Früher war das<br />

ein Gemischtwarenladen. Jede Klinik hatte bei uns<br />

ihre eigenen Schränke“, sagt Kremser. Fehlte darin<br />

ein bestimmtes Instrument, wurde beim Hersteller<br />

Nachschub geordert – obwohl das gleiche Medizinprodukt<br />

womöglich im Fach einer anderen Klinik<br />

vorrätig war. Zurzeit sortiert das ganze Team<br />

„Wer etwas verändern will,<br />

muss alle mitnehmen.“<br />

FOTOS: JENNIFER RUMBACH<br />

KABRAIL RACHO bei der Arbeit: Im Reinraum<br />

der ZSVA ist sterile Kleidung Pflicht.<br />

die Nachlege um und pflegt alle Bestände in den<br />

Computer ein. „Ruft jetzt ein Fachbereich an und<br />

fragt, ob ein bestimmtes Medizinprodukt vorrätig<br />

ist, kann jeder auf Knopfdruck sehen, in welchem<br />

Schrank es liegt“, sagt Kremser. Mittelfristig möchte<br />

der ZSVA-Chef den Bestand auch für die OPs online<br />

einsehbar machen.<br />

Im Moment schneide die Abteilung viele „alte<br />

Zöpfe“ ab, sagt sein Kollege Völtl. Und es gibt weitere<br />

Pläne: Irgendwann müsse man auch über eine<br />

Zusammenlegung der verschiedenen Standorte<br />

nachdenken. Eine große ZSVA für die gesamte Universitätsmedizin?<br />

„So weit sind wir noch nicht“, sagt<br />

Michael Kremser. Aber wer etwas verändern will,<br />

braucht eben auch Ziele.<br />

19


machen | Zentrale Notaufnahme<br />

Die drei Schockräume in<br />

der neuen ZNA Nord sind<br />

hochmodern ausgestattet.<br />

20


Vier Schockpatienten<br />

in einer Stunde<br />

FOTOS: JENNIFER RUMBACH<br />

Im Juli hat die Zentrale Notaufnahme<br />

Nord des Universitätsklinikums<br />

eröffnet. Von langsamer Eingewöhnung<br />

konnte für das Team dabei<br />

nicht die Rede sein – von Tag eins<br />

an herrschte Volldampf.<br />

Das leise Surren des Faxgeräts kündigt ihn<br />

an: ein 72-jähriger Mann mit Verdacht auf<br />

Schlaganfall wird vom Rettungsdienst vorangemeldet.<br />

Noch bevor der Rettungswagen die<br />

Zentrale Notaufnahme Nord (ZNA Nord) erreicht,<br />

ist das Notaufnahmeteam alarmiert. In Windeseile<br />

bereitet es einen der neuen Schockräume für den<br />

Neuankömmling vor. „Mit einem vorbereiteten<br />

Team und modernster Infrastruktur können wir<br />

die Versorgung von kritisch kranken Notfallpatienten<br />

optimal gestalten“, erklärt Oberärztin Dr. Carola<br />

Holzner. Die Fachärztin für Anästhesie, Intensivmedizin<br />

und Notfallmedizin ist eine von sechs Oberärztinnen<br />

und -ärzten, die sich im Schichtdienst um die<br />

Non-Trauma-Patienten kümmern – also Patienten,<br />

die ohne sichtbare Verletzung in die ZNA Nord kommen<br />

oder eingeliefert werden. Mit der ZNA Nord<br />

und dem Zentrum für Notfallmedizin baut das Universitätsklinikum<br />

Essen das Angebot an spitzenmedizinischer<br />

Notfallversorgung massiv aus.<br />

Wer alleine in die Notaufnahme kommt, wird<br />

in einem abgetrennten Bereich ersteingeschätzt und<br />

je nach Dringlichkeit einem Arzt zugewiesen. Ein<br />

Farbcode hilft dabei. Holzner: „Rot bedeutet sofort<br />

DR. CAROLA HOLZNER ist eine von sechs<br />

Oberärztinnen und -ärzten in der ZNA<br />

Nord. Wie ihre Kollegen fährt sie regelmäßig<br />

bei Rettungseinsätzen mit.<br />

in den Schockraum; orange, dass der Patient innerhalb<br />

weniger Minuten einem Arzt vorgestellt werden<br />

muss.“<br />

Außerdem ist direkt am Empfang ein Panel<br />

installiert, um per Knopfdruck im Notfall spezielle<br />

Schockraumteams zu alarmieren, wenn beispielsweise<br />

ein Notfallpatient nach Wiederbelebung aufgenommen<br />

wird, ein Patient mit Verdacht auf einen<br />

Schlaganfall oder jemand, der im Koma liegt.<br />

Ausgeklügeltes Raumkonzept<br />

Bereits bei der Planung der neuen Notaufnahme wurde<br />

ein Raumkonzept erarbeitet, bei dem eine zügige<br />

und medizinisch bestmögliche Behandlung im<br />

21


machen | Zentrale Notaufnahme<br />

Fokus steht. Prof. Dr. Clemens Kill, Direktor des Zentrums<br />

für Notfallmedizin und der ZNA Nord, erklärt:<br />

„Bereits vor Beginn der Bauplanung wurden alle organisatorischen<br />

und medizinischen Prozesse vorgeplant<br />

und der Neubau wurde danach ausgerichtet.<br />

Auch die medizinisch-technische Ausstattung wurde<br />

auf höchstem Niveau komplett neu eingerichtet.“<br />

Das Ergebnis: drei Schockräume – einer mit integriertem<br />

CT – zur lebensrettenden Erstversorgung,<br />

zahlreiche Untersuchungs- und Behandlungsräume<br />

und eine Notaufnahmestation mit zwölf Betten. Zusammen<br />

mit einem eigenen Bereich für Infektionspatienten<br />

sowie einer unmittelbar verfügbaren radiologischen<br />

Diagnostikeinheit bietet die ZNA Nord<br />

medizinische Versorgung auf höchstem Niveau.<br />

Kill: „Mit der ZNA Nord verfügen wir über eine der<br />

Top-Notaufnahmen – die medizinische Ausstattung<br />

ist das Maximum dessen, was heute möglich ist.“<br />

Neues Team, großer Zusammenhalt<br />

Und auch bei der Zusammenstellung des Teams<br />

folgte Kill einer klaren Linie. Die Beschäftigten in<br />

der ZNA Nord verfügen über eine spezielle Notfalloder<br />

intensivmedizinische Ausbildung. Pro Schicht<br />

stehen mindestens fünf Pflegekräfte und drei Ärzte<br />

bereit. „Da wir in dieser Konstellation vorher noch<br />

nicht zusammengearbeitet haben, müssen wir uns<br />

„Die Zusammenarbeit<br />

klappt mit jeder<br />

Schicht besser.“<br />

DR. CAROLA HOLZNER<br />

an manchen Punkten noch ein bisschen einspielen –<br />

doch das klappt dank vorheriger Übungsdurchläufe<br />

und in der Praxis mit jeder Schicht besser“, sagt<br />

Holzner, die seit März für die Universitätsmedizin<br />

Essen arbeitet. Was den Zusammenhalt ebenfalls<br />

fördert, ist die gemeinsame Nachbereitung von besonders<br />

intensiven Schockraumeinsätzen. Holzner:<br />

„Das habe ich bei früheren Arbeitgebern so nicht erlebt,<br />

finde es aber sehr wichtig, damit man mit aufwühlenden<br />

Momenten nicht alleine gelassen wird.<br />

Gerade für neue Mitarbeiter oder gar Auszubildende<br />

kann der Alltag in der Notaufnahme emotional fordernd<br />

sein.“<br />

Gelungene Generalprobe<br />

Doch auch „alte Hasen“ wie Carola Holzner, die seit<br />

vielen Jahren in der Notfallmedizin arbeitet, erleben<br />

noch herausfordernde Tage. „Wenige Tage nach<br />

der Eröffnung wurde die ZNA Nord auf die Probe<br />

gestellt“, berichtet sie. Innerhalb kürzester Zeit<br />

wurden vier kritische Schockraumpatienten eingeliefert.<br />

„Wir haben blitzschnell reagiert und die Belegung<br />

der drei Schockräume und das Team koordiniert.“<br />

Trotzdem musste das Team anschließend erst<br />

mal kurz durchatmen und bei den hochsommerlichen<br />

Temperaturen bei einem Eis runterkühlen.<br />

Übrigens: Wer sich die neue ZNA Nord mal<br />

anschauen möchte, ist herzlich eingeladen. „Wir<br />

freuen uns über Kolleginnen und Kollegen, die vorbeikommen<br />

und unsere neuen Räume anschauen<br />

möchten“, sagt Holzner. „Wenn nicht gerade ein<br />

Notfall eintrifft, nehmen wir uns gerne für eine kurze<br />

Führung Zeit.“<br />

KURZE WEGE: Direkt an die ZNA Nord<br />

angegliedert ist auch ein Röntgenraum.<br />

22


Mein Tag<br />

10 Fragen an<br />

BEATRIX SCHULTE,<br />

HYGIENEFACHKRAFT AM STANDORT<br />

ST. JOSEF KRANKENHAUS WERDEN<br />

Womit starten Sie<br />

Ihren Tag?<br />

Wenn möglich mit einer<br />

Tasse Kaffee auf der Dachterrasse<br />

unseres Hauses,<br />

um den Sonnenaufgang zu<br />

beobachten. Dabei gieße ich<br />

mit viel Freude die Blumen.<br />

Bahn, Auto oder Rad:<br />

Wie kommen Sie zur<br />

Arbeit?<br />

Mit dem Auto.<br />

FOTOS: JENNIFER RUMBACH, PRIVAT<br />

VORBEREITET: Dank vernetzter Kommunikation<br />

mit den Rettungsdiensten ist Dr. Mathias Schleicher<br />

auf neu eintreffende Patienten vorbereitet.<br />

Zentrum für Notfallmedizin<br />

Die Zentrale Notaufnahme Nord (ZNA) ist Teil eines<br />

Gesamtkonzeptes für Notfallmedizin der Universitätsmedizin<br />

Essen. Auch die zu Jahresbeginn<br />

eröffnete interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme<br />

im St. Josef Krankenhaus Werden gehört dazu. Sie<br />

gewährleistet eine Notfallversorgung auf medizinischem<br />

Topniveau im Essener Süden und gehört<br />

wie die ZNA Nord zum Zentrum für Notfallmedizin,<br />

das von Prof. Dr. Clemens Kill geleitet wird.<br />

Was beschäftigt Sie<br />

gerade besonders?<br />

Hygiene ist ein großes Thema,<br />

das aus vielen kleinen<br />

Themenbereichen besteht.<br />

Jeder für sich ist im Einzelnen<br />

sehr wichtig.<br />

Warum lieben Sie Ihre<br />

Arbeit?<br />

Weil sie jeden Tag eine neue<br />

Herausforderung bietet.<br />

Jeder Morgen fängt mit<br />

Routine an – und wechselt<br />

dann schnell in neue<br />

Aufgaben: am Schreibtisch,<br />

mit den Kollegen im Haus<br />

oder direkt mit Patienten.<br />

Der persönliche Patientenkontakt<br />

ist mir sehr<br />

wichtig. Wenn zum Beispiel<br />

jemand bei der Aufnahme<br />

erfährt, dass er Träger eines<br />

multiresistenten Keims ist,<br />

sind die Gespräche oft sehr<br />

emotional. Viele Patienten<br />

sind erst einmal hilf- und<br />

ratlos. Umso wichtiger ist<br />

eine gute Beratung, um<br />

ihnen ihre Ängste und Unsicherheiten<br />

zu nehmen.<br />

Mittagspause. Wo essen<br />

Sie – und was am liebsten?<br />

Mittags esse ich in der Regel<br />

einen Salat – ganz in Ruhe<br />

in meinem schönen Büro.<br />

Ohne Telefon, ohne E-Mails,<br />

aber mit WDR 2.<br />

Was muss ein Arbeitstag<br />

haben, damit es ein guter<br />

Tag wird?<br />

Er muss mir die Chance<br />

geben, meine Aufgaben<br />

erfolgreich abzuwickeln.<br />

Und er muss ein kollegiales<br />

Miteinander bieten, das von<br />

einem freundlichen und informativen<br />

Austausch lebt.<br />

Kaffee oder Tee?<br />

Kaffee.<br />

Schalke oder Dortmund?<br />

TSV Neuenrade, das ist mein<br />

Heimatverein aus dem<br />

Sauerland.<br />

Ihre Strategie gegen<br />

Stress?<br />

Nach der Arbeit gehe ich<br />

walken. Bewegung in der<br />

Natur ordnet meine Gedanken<br />

und gibt mir neue Kraft.<br />

Feierabend. Und jetzt?<br />

Mein Dachgarten ist eine<br />

Oase. Er bringt mir Ruhe und<br />

Gelassenheit. Mit einem<br />

Gläschen Wein genießen<br />

mein Mann und ich dort<br />

gern die Abendstunden.<br />

Möchten Sie uns auch Ihren<br />

Tag schildern? Schreiben Sie<br />

an maz@uk-essen.de<br />

23


leben | Meldungen<br />

WAS IST ...<br />

DIE GLÜCKAUF-GLOCKE?<br />

Schauspieler Henning Baum über<br />

die neue Glückauf-Glocke und seine<br />

Zeit als Rettungssanitäter<br />

Herr Baum, was hat es mit der Glückauf-Glocke<br />

auf sich?<br />

Die Glocke im Westdeutschen Protonentherapiezentrum<br />

(WPE) wurde vor einigen Monaten von<br />

mir eingeweiht. Seitdem wird sie regelmäßig<br />

von Patienten betätigt, die damit das Ende ihrer<br />

Therapie einzuläuten.<br />

Wie haben Sie den ersten Glockenschlag Ende<br />

April erlebt?<br />

Dabei zu sein, wie die zweijährige Kristel als erste<br />

Patientin die Glocke schlagen und damit die erfolgreiche<br />

Behandlung ihres Hirntumors auch symbolisch<br />

abschließen konnte, war ein schöner Moment.<br />

Aber die medizinische und seelische Kompetenz der<br />

Mitarbeiter am WPE hat mich auch echt beeindruckt.<br />

Sie waren früher ja selber häufiger an der<br />

Universitätsklinik ...<br />

Ja, während meiner Zeit als Rettungssanitäter habe<br />

ich hier öfters Patienten übergeben und mit den<br />

Kollegen in der Notaufnahme versorgt. Das war für<br />

mich eine sehr lehrreiche Zeit, in der ich viel fürs<br />

Leben gelernt habe.<br />

ZUM NACHKOCHEN:<br />

Thunfisch-Nudeln<br />

Zutaten (für 2 Personen):<br />

200 g Nudeln<br />

150–200 g Thunfisch aus<br />

der Dose<br />

1 EL Öl<br />

1 Zwiebel, gewürfelt<br />

1 Paprikaschote, gewürfelt<br />

1 Dose Tomaten, geschält<br />

oder gewürfelt<br />

1 TL Tomatenmark<br />

1–2 Stangen Frühlingszwiebeln<br />

in Ringen<br />

Salz und Pfeffer<br />

Oregano<br />

Thymian<br />

Basilikum<br />

Paprika- und Chilipulver<br />

Ulrike Nyga, leitende<br />

Diät assistentin im<br />

Universitätsklinikum,<br />

begann 1978 ihre Ausbildung<br />

zur Diätassistentin am<br />

Universitätsklinikum in Essen.<br />

Dort feiert sie im kommenden<br />

Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum.<br />

Als leitende Diätassistentin<br />

verantwortet sie die Produktion<br />

und Ausbildung.<br />

Zubereitung:<br />

Die Nudeln in reichlich Salzwasser<br />

kochen. Abschütten und einen Teil<br />

des Kochwassers, etwa eine Kaffeetasse<br />

voll, beiseitestellen. Nudeln<br />

nicht (!) kalt abspülen. Gemüse<br />

schneiden, Thunfisch in ein Sieb<br />

geben. Das Öl in einem ausreichend<br />

großen Topf erhitzen. Die Zwiebeln<br />

im erhitzten Öl andünsten<br />

oder, je nach Geschmack, leicht<br />

anbraten. Nun die Paprika und das<br />

Tomatenmark dazugeben und mit<br />

anschwitzen. Danach die gewürfelten<br />

Tomaten, die Gewürze und<br />

das bereitgestellte Nudelwasser<br />

dazugeben. Alles bei kleiner Flamme<br />

etwa zehn Minuten köcheln lassen,<br />

gelegentlich umrühren. Anschließend<br />

den Thunfisch zerkleinert<br />

unter die Nudeln mengen. Zuletzt<br />

die in Ringe geschnittenen Frühlingszwiebeln<br />

unter das Gericht<br />

mischen oder überstreuen – je nach<br />

Gusto. Guten Appetit.<br />

FOTOS: IAN SIEPMANN, U<strong>ME</strong>, PRIVAT, STIFTUNG U<strong>ME</strong>; ILLUSTRATIONEN: CAT_ARCH_ANGEL/FOTOLIA, WIKI<strong>ME</strong>DIA COMMONS<br />

24


Zeitreise<br />

1918<br />

Ein Blick in die Geschichte<br />

der Universitätsmedizin Essen.<br />

Diesmal: die Sauerkrautfabrik.<br />

Das Sauerkraut auf dem Speiseplan<br />

kam früher aus eigener Herstellung.<br />

Lauftraining<br />

Arbeit und Sport müssen sich nicht ausschließen, sagt Patrick<br />

Dirksmeier, der zurzeit 42 Mitarbeitern der Universitätsmedizin,<br />

unterteilt in vier Gruppen, beibringt, wie man Lust am Laufen<br />

entwickelt. Neben Techniken für einen sauberen Laufstil gibt<br />

der amtierende Triathlon-Europameister auf der Mitteldistanz,<br />

der beruflich als Rechtsanwalt tätig ist, den Hobbyläufern viele<br />

Tipps, wie man sich nach einem langen Arbeitstag zum Sport<br />

motivieren kann: „Oft hilft es, sich erst mal ganz locker und<br />

ohne Druck aufzuwärmen. Meist kommt die Lust aufs Laufen<br />

dann von alleine.“<br />

Wer Interesse an einem zukünftigen Training mit dem<br />

Triathleten hat oder auf der Suche nach einem Lauftreff ist,<br />

kann sich bei dem Leitenden Physiotherapeuten Martin Schulze<br />

(martin.schulze@uk-essen.de) melden, der das Mitarbeitertraining<br />

gemeinsam mit seinem Team initiiert hat.<br />

Die Ansichten darüber, welche Einrichtungen<br />

ein Klinikum betreiben<br />

muss, ändern sich mit der Zeit. Am<br />

Ende des Ersten Weltkriegs brauchten<br />

die Patienten und Mitarbeiter der<br />

damaligen Städtischen Krankenanstalten<br />

Essen vor allem eins: etwas<br />

zu essen. Deshalb verwandelte der<br />

Verwaltungsdirektor Wilhelm Kuhlmann<br />

das Klinikum in den letzten<br />

Kriegsjahren in eine Art Selbstversorgerhaus:<br />

Er pachtete für die Krankenanstalten<br />

nicht nur mehrere Höfe<br />

in der Umgebung, in denen Milchkühe<br />

gehalten sowie Rinder- und<br />

Schweinemast betrieben wurde. Als<br />

Eigenbetriebe gründete er auch eine<br />

Metzgerei, eine Wurstfabrik, eine Getreidemühle,<br />

eine Bäckerei und sogar<br />

eine Sauerkrautfabrik.<br />

SPIEL MIT<br />

DEM LICHT<br />

Wenn die Band Rumpelstil im<br />

Grugapark auf die Bühne kommt,<br />

heißt es: Taschenlampen an! Zum<br />

wiederholten Male gastiert die<br />

Musikband aus Berlin in Essen<br />

und verzaubert mit einer außergewöhnlichen<br />

Licht-Show für<br />

die ganze Familie. Wegen der großen Nachfrage finden die Taschenlampenkonzerte<br />

diesmal an zwei Abenden statt: Am Freitag, 12. und<br />

Samstag, 13. Oktober <strong>2018</strong>. Veranstaltet wird das Konzert von der Stiftung<br />

Universitätsmedizin Essen in Kooperation mit dem Grugapark.<br />

Die Erlöse der Veranstaltung kommen dem Bunten Kreis / Elternberatung<br />

„Frühstart“ am Universitätsklinikum Essen zugute. Erwachsene<br />

zahlen 9,50 Euro, Kinder 4 Euro.<br />

25


leben | Blick zurück<br />

Endlich wieder<br />

kicken<br />

Wie denken ehemalige Patienten<br />

über die Universitätsmedizin<br />

Essen? Wir fragen nach. Folge 2:<br />

Torwart Kai Semrau steht nur<br />

Wochen nach dem Verlust eines<br />

Auges wieder im Kasten.<br />

Bälle halten ist<br />

echtes Handwerk. Ohne stabile<br />

Handschuhe geht es nicht.<br />

Kai Semrau sitzt im Schneidersitz auf dem<br />

Boden und wehrt Schüsse ab. Das Tor ist<br />

das Sofa, der Wohnzimmerteppich der<br />

Strafraum. Der vierjährige Maurice-Noel zieht ab<br />

und versucht, den Tennisball an seinem Vater vorbeizuspitzeln.<br />

Der wischt die Filzkugel mit der flachen<br />

Hand lässig nach vorne weg. Meistens. Nur<br />

selten verfehlt er sie. „Das sind die wenigen Momente,<br />

in denen ich spüre, dass ich beim Sehen leicht<br />

eingeschränkt bin“, sagt der Mönchengladbacher.<br />

Dass er überhaupt so ausgelassen spielen kann,<br />

grenzt für den 27-Jährigen an ein Wunder. „Den Sehtest<br />

für den LKW-Führerschein vor ein paar Jahren<br />

hatte ich schon nicht bestanden“, sagt Semrau. Als<br />

dann mit der Zeit der Druck auf dem rechten Auge<br />

stärker und die Sehschwäche trotz Brille nicht besser<br />

wird, sucht er im November 2017 ein Krankenhaus<br />

auf. Der behandelnde Arzt ahnt Schlimmes und<br />

überweist Semrau an die Spezialisten der Klinik für<br />

Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen.<br />

„Als ich hörte, dass die Ärzte im Ruhrpott zu den besten<br />

auf diesem Gebiet gehören, hatte ich Hoffnung.“<br />

Die Zuversicht verfliegt gleich am nächsten<br />

Tag mit der Diagnose: Ein Tumor wächst hinter dem<br />

FOTOS: BOZICA BABIC<br />

26


KAI SEMRAU<br />

lebt für seinen Sohn –<br />

und für den Fußball.<br />

rechten Auge, Metastasen nicht ausgeschlossen.<br />

Dr. Mete Gök, Leitender Oberarzt mit Schwerpunkt<br />

für Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes,<br />

erklärt: „In Herrn Semraus Auge befand sich ein<br />

äußerst seltenes und sehr bösartiges Aderhautmelanom<br />

im fortgeschrittenen Stadium. Mit fast zwölf<br />

Millimetern Durchmesser war das Auge schon zur<br />

Hälfte davon durchsetzt.“ Schnell wird klar: Eine Bestrahlung<br />

kann nicht mehr helfen, auch chirurgisch<br />

kann der Tumor nicht mehr entfernt werden. Das<br />

Auge muss komplett raus.<br />

Nach dem Eingriff folgen für Semrau drei<br />

schlimme Wochen Warten auf das Ergebnis der<br />

Gewebeanalyse. Was den Hobbyfußballer vom SV<br />

Rheydt 08 in dieser schweren Zeit stützt, ist auch<br />

der unbändige Wunsch, wieder zwischen den Pfosten<br />

zu stehen.<br />

Erlösung am „kleinen Geburtstag“<br />

Dann kommt das glückliche Ergebnis: Der Krebs war<br />

auf das Auge begrenzt, ist nicht herausgewachsen.<br />

„Der 16. Dezember ist seitdem wie ein zweiter Geburtstag<br />

für mich“, sagt Semrau. „An dem Tag fühlte<br />

ich mich wie nochmal geboren.“ Der Zuspruch von<br />

„Mein Motto:<br />

nie aufgeben!“<br />

Familie und Freunden habe ihn getragen. „Aber<br />

auch die Behandlung und Betreuung in der Uniklinik<br />

haben mir sehr geholfen.“ Vierteljährlich muss<br />

er seitdem zur Nachuntersuchung. Und immer wieder<br />

stellt sich die bange Frage: Sind Metastasen da?<br />

„Bisher war alles okay, darum feiere ich auch<br />

alle drei Monate einen kleinen Geburtstag.“ Und was<br />

ist mit Fußball? Entgegen allen Prognosen kann der<br />

Schalke- und Gladbach-Fan schon gut sechs Wochen<br />

nach seinem „zweiten Geburtstag“ wieder zwischen<br />

den Pfosten stehen – mit einem künstlichen Auge<br />

aus Glas. „Die Rückkehr auf den Platz war ein großer<br />

Traum“, sagt Semrau, der inzwischen wieder als<br />

Disponent bei einem Logistikunternehmen arbeitet.<br />

„Mein Motto heißt: niemals aufgeben!“ Er hofft auf<br />

sein baldiges Comeback als Stammtorwart in der<br />

Kreisliga B – auch ein im Frühjahr erlittener Kreuzbandriss<br />

soll ihn dabei nicht aufhalten.<br />

27


leben | Sommerfest<br />

Sommerfest!<br />

2.260 Beschäftigte<br />

besuchten in<br />

der Zeche Carl die<br />

Betriebsfeier<br />

der Universitätsmedizin<br />

Essen –<br />

ein neuer Rekord.<br />

28


Leserbriefe<br />

Nach der ersten Ausgabe haben viele Leserbriefe die<br />

Redaktion erreicht. Eine Auswahl.<br />

FOTOS: U<strong>ME</strong>, PRIVAT<br />

„Ich habe gestern die Ausgabe des ersten<br />

Beschäftigtenmagazins gelesen und war ganz<br />

angetan von der Vielfalt, was an der Universitätsmedizin<br />

Essen alles gemacht wird. Das ist<br />

eine Menge und kann sich sehen lassen!“<br />

Sandra Keisinger, Institut für Medizinische<br />

Mikrobiologie, Universitätsklinikum<br />

„Ich freue mich, dass Beschäftigte hinsichtlich<br />

der Namenswahl des neuen Magazins mit einbezogen<br />

werden – eine schöne Idee!“<br />

Sonja Köller, Bildungsakademie am<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

„In Zeiten von ‚Smart Hospital‘, Ressourcenverknappung<br />

und Sparzwang frage ich mich:<br />

Warum bekommt jeder Mitarbeiter ein Magazin<br />

als Druckexemplar per Post zugesandt?<br />

Ein Onlineformat wäre ebenso ansprechend.<br />

Das Geld, das für Druck und Postversand<br />

eingespart würde, entschuldigen Sie die Provokation,<br />

könnte doch in die ein oder andere<br />

Pflegekraft mehr auf den Stationen investiert<br />

werden.“<br />

Saskia Wedegärtner<br />

„Herzlichen Glückwunsch zur Erstausgabe<br />

dieses sehr gelungenen Magazins. Ansprechend<br />

sind die sehr unterschiedlichen Themen und<br />

die Kurzvorstellungen. Man unterschätzt, wie<br />

viel Arbeit dahintersteckt. Den Newsletter im<br />

Intranet überfliegt man schnell, das Magazin in<br />

Papierformat liest man da schon ausführlicher<br />

und es bietet Diskussionsgrundlagen.“<br />

Dagmar Radefeld, Kinderheilkunde III/Onkologie<br />

„Ein großes Lob für dieses Mitarbeitermagazin.<br />

Es ist wirklich sehr spannend zu erfahren,<br />

was an ‚unserem‘ Klinikum passiert – erst<br />

recht, wenn man wie ich als Sekretärin der<br />

Humangenetik im ‚Elfenbeinturm‘ (IG1) sitzt<br />

und manchmal so wenig vom ganzen Geschehen<br />

mitbekommt.“<br />

Natascha Przikling, Institut für Human genetik,<br />

Universitätsklinikum<br />

„Die MitarbeiterInnen-Zeitschrift finde ich eine<br />

schöne Idee. Vielen Dank dafür. Mir persönlich<br />

würde sie jedoch auch online ausreichen – aus<br />

Rücksicht auf die Umwelt. In unserem Institut<br />

könnten wir eine Papierausgabe in den<br />

Sozialraum legen; erfahrungsgemäß reicht eine<br />

Ausgabe.“<br />

May Schäflein, Institut für Medizinische<br />

Psychologie und Verhaltensimmunbiologie,<br />

Universitätsklinikum<br />

„Die Idee des Magazins finde ich sehr gut. Ich<br />

war nach nunmehr fast 20 Jahren Dienstzugehörigkeit<br />

sehr angenehm über die Zusendung<br />

überrascht.“<br />

Dr. Martin Trippler<br />

„Ich finde es toll, dass es dieses Magazin gibt.“<br />

Adelheid Freitag, Zentrale Dienste, Ruhrlandklinik<br />

TOBIAS EMLER am Athabaska-Gletscher in<br />

den Rocky Mountains, gut 7.000 km von der<br />

UK Essen entfernt.<br />

Print<br />

oder<br />

digital?<br />

Es ist eine Frage, die gleich mehrere<br />

Leserbriefschreiber bewegt: Warum<br />

erscheint das neue Beschäftigtenmagazin<br />

als gedruckte Ausgabe<br />

– und nicht nur online? Die Frage<br />

ist in Zeiten des Smart Hospital<br />

berechtigt. Wir haben uns trotzdem<br />

ganz bewusst für den Druck und<br />

den Heimversand entschieden,<br />

weil nicht alle Beschäftigen eine<br />

E-Mail-Adresse haben und weil die<br />

Erfahrung zeigt, dass gedruckte<br />

und persönlich versandte Magazine<br />

weit stärker wahrgenommen werden<br />

als Onlinemedien. Newsletter<br />

werden bei der heutigen Informationsflut<br />

schnell weggeklickt, ein<br />

gedrucktes Magazin erreicht die<br />

Beschäftigten viel passgenauer: Es<br />

kann zu Hause gelesen und weitergereicht<br />

werden. Auch Familienangehörige<br />

können sich darin über<br />

die Arbeitswelten der Universitätsmedizin<br />

informieren. Nicht zuletzt<br />

ist ein persönliches Exemplar ein<br />

Zeichen der Wertschätzung für<br />

jeden Beschäftigten. Und im Vergleich<br />

zum Gesamtaufwand eines<br />

solchen Projekts sind die Kosten für<br />

Druck und Versand in Zeiten stark<br />

gesunkener Druckkosten gering.<br />

Die Redaktion<br />

29


leben | Service<br />

25 Stipendien<br />

vergibt die Stiftung Universitätsmedizin Essen in<br />

diesem Jahr an besonders leistungsstarke Studierende<br />

der Universität Duisburg-Essen. Infos unter:<br />

https://www.uni-due.de/de/marketing/<br />

deutschlandstipendium.php<br />

AUS DEN SOZIALEN <strong>ME</strong>DIEN<br />

Die Universitätsmedizin Essen ist auf Facebook,<br />

Instagram und Twitter aktiv. Einer der meistgeklickten<br />

Beiträge des Sommers auf der Facebook-Seite<br />

der Universitätsmedizin war ein Video zum Thema<br />

Cochlea-Implantat. In dem Interview, das Janna Cornelißen<br />

aus der Stabsstelle Kommunikation führte,<br />

erklärt Prof. Dr. Diana Arweiler-Harbeck, wie diese<br />

künstlichen Hörhilfen funktionieren – und wer sie<br />

bekommen kann.<br />

www.facebook.de/ukessen<br />

KRITIK?<br />

IDEEN?<br />

ANREGUNGEN?<br />

Für die<br />

tägliche Versorgung der<br />

Patienten einerseits und die Entwicklung<br />

hin zum Smart Hospital andererseits<br />

braucht es das Engagement und Wissen aller<br />

Beschäftigten. Haben Sie Ideen oder Anregungen,<br />

wie die Universitätsmedizin Essen besser werden<br />

kann? Dann schreiben Sie an:<br />

Fragen@Vorstand-im-Dialog.de<br />

FOTOS: U<strong>ME</strong><br />

30


Termin-ticker<br />

Ausgewählte Veranstaltungen<br />

der Bildungsakademie<br />

Gewinnspiel<br />

Die Lösungen finden Sie in den Geschichten<br />

in diesem Heft.<br />

Wie heißen Patienten, die ohne sichtbare Verletzung<br />

in die Zentrale Notaufnahme Nord kommen?<br />

Bildungsakademie<br />

Fort- und<br />

Weiterbildungsprogramm <strong>2018</strong><br />

2<br />

-<br />

-<br />

4 3<br />

Professionell konfrontieren<br />

und Konflikte lösen<br />

Herausfordernde Situationen<br />

können mit Kollegen, Patienten<br />

und Angehörigen entstehen. In<br />

diesem Seminar erlernen die Teilnehmenden<br />

Methoden für eine<br />

konstruktive Kommunikation und<br />

Konfliktprävention. Termin:<br />

28. September <strong>2018</strong>, 9 bis 16 Uhr<br />

Medizin für Nichtmediziner<br />

Anhand typischer Krankheitsbilder<br />

erhalten die Teilnehmenden in<br />

kompakter Form einen Überblick<br />

über die medizinischen Leistungsschwerpunkte<br />

an der Universitätsmedizin<br />

Essen. Termin:<br />

20. November <strong>2018</strong>, 9 bis 16 Uhr<br />

Kooperations- und<br />

Fördergespräche<br />

Jährliche Mitarbeitergespräche<br />

sind der Dreh- und Angelpunkt<br />

für eine systematische Personalentwicklung.<br />

Das Seminar zeigt<br />

Wesentliches zum Aufbau der Gespräche<br />

und zu den Grundlagen<br />

der Gesprächsführung. Termine:<br />

8. November <strong>2018</strong> für Beschäftigte<br />

mit und 5. Dezember <strong>2018</strong> für Beschäftigte<br />

ohne Führungsverantwortung,<br />

jeweils 13 bis 16 Uhr<br />

Infos zur Anmeldung sowie das<br />

gesamte Programm gibt es unter<br />

www.uk-essen.de/bildungsakademie.<br />

Wie heißt die Dialysemethode, die das Bauchfell als Filter nutzt?<br />

5<br />

Für welche Maschine steht die Abkürzung RDG?<br />

Welches durch Milchgärung produzierte Lebensmittel wurde von<br />

den Städt. Krankenanstalten Essen zeitweise selbst hergestellt?<br />

Wie heißt das Gewässer am nordwestlichen Rand des<br />

Ruhrgebiets, an dem Teresa Kemmerich gern entspannt?<br />

LÖSUNG:<br />

6 11<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Wissen Sie die Lösung?<br />

Dann schicken Sie eine E-Mail mit dem<br />

Lösungswort an maz@uk-essen.de.<br />

Unter allen richtigen Einsendungen<br />

verlosen wir 1 x 2 Tickets für das Spiel<br />

Schalke – Dortmund am 8. Dezember.<br />

Einsendeschluss ist der 15. November<br />

<strong>2018</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Beim letzten Mal lautete die<br />

Lösung „Smart Hospital“. Gewinnerin<br />

war May Schäflein.<br />

1 10<br />

12<br />

7<br />

9<br />

-<br />

KARTEN FÜRS REVIERDERBY<br />

Wenn Schalke gegen Dortmund Fußball spielt,<br />

fiebert das ganze Ruhrgebiet mit. Am 8. Dezember<br />

steigt das nächste Derby in der Gelsenkirchener<br />

Arena – und Sie können<br />

dabei sein. Wir verlosen 1 x 2<br />

Tickets für das Topspiel des<br />

14. Spieltags der Bundesliga.<br />

8<br />

31


Mein ort<br />

STRANDBAD TENDERINGSSEE<br />

Beschäftigte der Universitätsmedizin verraten, an welchem Platz sie<br />

sich besonders wohlfühlen. Diesmal: Teresa Kemmerich, 24, Gesundheitsund<br />

Krankenpflegerin am Standort St. Josef Krankenhaus Werden.<br />

FOTO: JAN LADWIG<br />

Urlaub nach Feierabend<br />

In diesem Jahrhundertsommer war er oft meine letzte Rettung.<br />

Besonders, wenn das Thermometer sich nach dem Frühdienst auf<br />

die 40-Grad-Marke zubewegte, gab es für mich meist nur das eine:<br />

hin zum Tenderingssee in Voerde. Diese kleine Oase, umgeben von<br />

schattenspendenden Bäumen, das Strandbad mit der Beach Bar<br />

und meine Freunde, das bedeutet für mich Erholung pur. Aber ich<br />

mag diesen Platz nicht nur im Sommer. Auch im Herbst, wenn sich<br />

die Blätter langsam verfärben und die Badegäste schon längst nicht<br />

mehr kommen, spaziere ich hier gerne mit meiner Freundin umher.<br />

Wir genießen dann, wie alles um uns herum so schön still ist! Dann<br />

gehört der See wieder alleine den Enten und Schwänen.<br />

TENDERINGSSEE<br />

OBERHAUSEN<br />

DUISBURG<br />

ESSEN<br />

Strandbad Tenderingssee<br />

Tenderingsweg 1<br />

46562 Voerde

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