EWa 18-45
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4 Regional<br />
7. November 20<strong>18</strong><br />
Meine Woche<br />
Der Rückspiegel von Maike Bruns<br />
Sich einfach mal Zeit geben...<br />
Nach diesem sehr goldenem<br />
Oktober zeigt alleine der<br />
Wechsel zum typischen Grau<br />
mit Kälte und viel Dunkelheit,<br />
dass wir jetzt doch<br />
Herbst haben.<br />
Naturgemäß sind zum Anfang<br />
des Monats wieder einige<br />
gesetzliche Neuerungen<br />
in Kraft getreten. So<br />
können beispielsweise<br />
seit dem 1.<br />
November Menschen<br />
mit mehreren<br />
Vornamen<br />
ihren Rufnamen<br />
frei wählen. Bindestriche<br />
gelten allerdings<br />
als bindend<br />
und Kosenamen<br />
wie beispielsweise<br />
Bärbel oder Ulla dürfen nicht<br />
eingefügt werden. Das wiederum<br />
finde ich ein wenig schade<br />
- mein einer Vorname ist<br />
und bleibt wie von meinen<br />
Eltern gewünscht. Aber mit<br />
den Jahren habe ich mich<br />
daran gewöhnt.<br />
Die graue Kälte des Novembers<br />
ist auch der Start der<br />
jährlichen Winternotprogramme<br />
für Obdachlose.<br />
Diese lobenswerten Hilfen<br />
werden gleichfalls jedes<br />
Jahr wieder diskutiert - die<br />
Programme seien zu kurz<br />
und hätten keinen nachhaltigen<br />
Effekt. Tatsache ist<br />
allerdings, dass es durchaus<br />
ganzjährige Unterkünfte<br />
gibt, die sich auch um langfristige<br />
Hilfe bemühen. Diese<br />
werden oft aber aus den verschiedensten<br />
Gründen einfach<br />
nicht genutzt.<br />
Die Landtagswahlen in Bayern<br />
und Hessen wurden als<br />
Bewährungsprobe für die<br />
Bundesregierung gesehen. In<br />
den Parteien SPD und CDU<br />
wurde auf die Wahlen ganz<br />
unterschiedlich reagiert.<br />
In der SPD wird weiter nach<br />
einem Weg zurück zum<br />
Wähler gesucht, die CDU<br />
muss sich nach der Ankündigung<br />
von Angela Merkel<br />
nicht mehr für Parteivorsitz<br />
und somit auch nicht mehr<br />
für das Kanzleramt zu kandidieren,<br />
komplett neu aufstellen.<br />
Seit 2005 ist sie Bundeskanzlerin<br />
und hat mit ihrem<br />
gesamten Wirken nicht nur<br />
die Partei geprägt und macht<br />
es augenscheinlich jedem<br />
schwer, in ihre Fußstapfen zu<br />
treten. Dies mag erstaunen,<br />
wenn man sich die Anfänge<br />
von Angela Merkel vor Augen<br />
hält. Allerdings hatte sie<br />
auch die Zeit, sich über die<br />
Jahre in ihre immer größer<br />
werdende Rolle einzufinden.<br />
Allerdings ist Zeit etwas, was<br />
heute immer weniger eine<br />
Rolle spielt und<br />
das ist schade.<br />
Schließlich ist<br />
nicht nur Charisma<br />
sondern<br />
auch Wissen<br />
und Erfahrung<br />
wichtig - nicht<br />
nur in der Politik.<br />
Denn<br />
während so<br />
manche Lichtgestalt<br />
irgendwann wieder<br />
verglüht, gibt es immer wieder<br />
Menschen, die erst mit<br />
der Zeit zu großen Persönlichkeiten<br />
werden und lange<br />
in Erinnerung bleiben.<br />
Das gilt auch für Hilfsprogramme<br />
jedweder Art - Beständigkeit<br />
bietet Sicherheit<br />
und hilft den Menschen so,<br />
sich daran zu erinnern. Und<br />
für Namen gilt das sowieso.<br />
Nur weil im Pass Barbara<br />
oder Ursula steht, werden<br />
Bärbel und Ulla nicht plötzlich<br />
wieder so genannt. Denn<br />
ihr Name ist über die Zeit mit<br />
ihnen verwachsen und bleibt<br />
so in Erinnerung.<br />
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Der Matrosenaufstand in Cuxhaven<br />
Neue Sonderausstellung im Joachim-Ringelnatz-Museum<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
„Und dann wollen wir endlich<br />
befreit werden von allen<br />
Fesseln, die uns der Kaiser<br />
und seine Leute angelegt haben.<br />
Wir wollen frei unsere<br />
Meinung sagen. Wir wollen<br />
uns frei und ohne Angst<br />
versammeln und zusammenschließen<br />
dürfen. Wir<br />
wollen endlich die Wahrheit<br />
in den Zeitungen lesen. Fort<br />
mit der Zensur.“<br />
„Das müssen wir gerade<br />
heute wieder stärker ins Bewusstsein<br />
rücken“, betonte<br />
Diedenhofen. Gerade in<br />
einer Zeit, in der die Presse-<br />
und Meinungsfreiheit<br />
in vielen Ländern wieder<br />
bedroht sei, in Deutschland<br />
Verfassungsschutzchef Maaßen<br />
den Medien lügenhafte<br />
Berichterstattung unterstelle.<br />
„Wir müssen für die<br />
Rechte, die die Matrosen<br />
mutig erkämpft haben, weiter<br />
kämpfen.“<br />
Wie die Revolution in Cuxhaven<br />
ankam, können seit<br />
vergangenem Donnerstag<br />
die Besucher des Ringelnatz-<br />
Museums erfahren. „Es war<br />
der fünfte November achtzehn,<br />
als mich abends Oberleutnant<br />
Müller aus Duhnen<br />
antelefonierte: Seine Leute<br />
wären mit Waffen davongelaufen.<br />
Im Gasthaus ‚Zur<br />
Sonne‘ in Cuxhaven wollten<br />
sie so etwas wie einen Soldatenrat<br />
gründen oder hätten<br />
ähnlichen Unsinn vor. Was<br />
ich zu tun gedächte?“ Mit<br />
diesen Sätzen beschreibt<br />
Joachim Ringelnatz in seinem<br />
Buch „Als Mariner<br />
im Krieg“ den Beginn der<br />
Novemberrevolution in<br />
Cuxhaven. Authentische<br />
Beschreibungen, die für Museumsleiterin<br />
Erika Fischer<br />
und ihr Team Verpflichtung<br />
waren, diesen Zeitzeugen<br />
einer bedeutsamen historischen<br />
Zeit in Cuxhaven<br />
CUXHAVEN re · „Wir sind<br />
Juden aus Breslau“ heißt eine<br />
preisgekrönte Dokumentation<br />
der Berliner Filmemacher<br />
Karin Kaper und Dirk Szuszies<br />
(Foto: Privat), die das<br />
Schicksal von überlebenden<br />
Jugendlichen in der niederschlesischen<br />
Metropole nach<br />
1933 zeigt. Am Sonntag, 11.<br />
November, findet um 11 Uhr<br />
im Bali-Kino-Center Cuxhaven<br />
eine Sondervorführung<br />
in Anwesenheit der Regisseurin<br />
Karin Kaper statt.<br />
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt<br />
des Films. Sie erinnern<br />
nicht nur an vergangene<br />
jüdische Lebenswelten<br />
in Breslau. Ihre späteren<br />
Erfahrungen veranschaulichen<br />
eindrücklich ein facettenreiches<br />
Generationenporträt.<br />
Einige von ihnen<br />
nehmen sogar den Weg in<br />
die frühere Heimat auf sich,<br />
reisen ins heutige Wrocław,<br />
wo sie einer deutsch-polnischen<br />
Jugendgruppe begegnen.<br />
Gerade in Zeiten<br />
des zunehmenden Antisemitismus<br />
schlägt der Film eine<br />
emotionale Brücke von der<br />
Vergangenheit in eine von<br />
uns allen verantwortlich zu<br />
gestaltende Zukunft.<br />
Es ist ein Film von aktueller<br />
Brisanz, der ein eindringliches<br />
Zeichen gegen stärker<br />
werdende nationalistische<br />
und antisemitische Strömungen<br />
in Europa setzt.<br />
Museumsleiterin Erika Fischer begrüßte zusammen mit Robert Just,<br />
Vorsitzender des Fördervereins Cuxhaven, die Besucher Foto: tw<br />
in den Mittelpunkt einer<br />
neuen Sonderausstellung zu<br />
stellen.<br />
Am Donnerstag fand die<br />
Eröffnung im Beisein zahlreicher<br />
Besucher statt, die<br />
anhand der Erinnerungen<br />
Ringelnatz‘ sowie historischer<br />
Fakten und Exponate<br />
aus dem Stadtarchiv<br />
einen lebendigen Eindruck<br />
der damaligen Zeit bekamen.<br />
Und Dinge erfuhren,<br />
die man über Ringelnatz<br />
bisher so nicht kannte. So<br />
erging es jedenfalls Robert<br />
Just, 1. Vorsitzender des<br />
Fördervereins Cuxhaven,<br />
der die Ausstellung mit unterstützt.<br />
„Dass Ringelnatz<br />
das Eiserne Kreuz verliehen<br />
bekommen hat, hat mich<br />
überrascht“, so Just. Und<br />
Ringelnatz sah die Angelegenheit<br />
wohl selbst mit einer<br />
gewissen Distanz. Ließ<br />
er sich Anfang des Krieges<br />
1914 noch vom Hurra-Patriotismus<br />
anstecken, zeigte er<br />
sich schnell desillusioniert.<br />
Und so gehörte er zu den wenigen<br />
Offizieren die mit der<br />
Revolution sympathisierten,<br />
seinen Leuten aber auch<br />
folgenden Rat mit auf den<br />
Weg gab: „Seid mäßig und<br />
Ein Film, der aufzeigt, wohin<br />
eine katastrophale Abschottungspolitik<br />
gegenüber<br />
Flüchtlingen führt. Ein Film,<br />
der anhand der Lebensschicksale<br />
der Protagonisten<br />
auch die Gründung des<br />
Staates Israel mit den Erfahrungen<br />
des Holocaust in Verbindung<br />
setzt.<br />
Der Eintritt für die Vorführung<br />
am Sonntag beträgt<br />
prüft lange und möglichst<br />
vernünftig, bevor ihr etwas<br />
beginnt. Nur mit Ordnung<br />
kommt man zu Freiheit.<br />
Bloße Revolution, also rein<br />
plumpes Umstürzenwollen<br />
ist der Untergang für alle.“<br />
In Cuxhaven kam es tatsächlich<br />
zu keinen gewaltsamen<br />
Auseinandersetzungen. Die<br />
Novemberrevolution war jedoch<br />
nicht nur der Beginn<br />
der Demokratie. Es entstanden<br />
auch politische Mythen<br />
wie die „Dolchstoßlegende“<br />
die in der Ausstellung ebenfalls<br />
ihren Raum finden, war<br />
doch auch Ringelnatz selbst<br />
Opfer dieser Legende. Und<br />
das nicht nur zum Ende der<br />
Weimarer Republik. „‚Nie<br />
wieder Ringelnatz‘ war eine<br />
Forderung, die Vizeadmiral<br />
Friedrich Ruge als erster Inspekteur<br />
der Marine auch<br />
nach 1956 noch als Prinzip<br />
für die Disziplin der neu gegründeten<br />
Bundesmarine<br />
erhoben hatte“, wie Fischer<br />
aus „Köhlers Flottenkalender<br />
2019“ zitierte.<br />
Die Sonderausstellung „Revolution!“<br />
ist bis zum 1. April<br />
2019 dienstags bis sonntags<br />
von 10 bis 13 Uhr sowie 14<br />
bis 17 Uhr geöffnet.<br />
Schicksal von Überlebenden<br />
Dokumentation „Wir sind Juden aus Breslau“ im Bali-Kino<br />
sechs Euro, ermäßigt fünf<br />
Euro.<br />
Das Projekt findet in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Cuxhaven<br />
und der Regionalen<br />
Arbeitsgruppe des Vereins<br />
„Gegen Vergessen - Für Demokratie“<br />
statt und wird durch<br />
das Programm „Demokratie<br />
leben!“ des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend gefördert.