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Nagelfluh - Das Naturpark-Magazin Frühjahr/Sommer 2018

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In großen Mausohrkolonien kann es sehr lebhaft zugehen, denn<br />

Wochenstuben können 2000 und mehr Tiere umfassen<br />

Fledermäuse wie das Große Mausohr können sich entspannt zum Ruhen an<br />

die Decke hängen, ohne hinunter zu fallen. Ihre Krallen am Fußende haben<br />

einen besonderen Sperrmechanismus<br />

Fotos: NABU: Karl-Heinz Bickmeier, E. Grimmberger, Gerhard Mäsche, Christian Stein. Illustrationen: NABU/S. Gendera<br />

Was bei dieser Breitflügelfledermaus wie ein Vampirgebiss aussieht, ist<br />

lediglich für das Knacken von Insektenpanzern gedacht<br />

Dieses Foto des NABU zeigt eine typische Flugsequenz der Wasserfledermaus:<br />

dicht über dem Wasser ortet sie zielsicher Insekten<br />

geln an Wänden und Decken ermöglicht. Zwischen den Gliedmaßen<br />

spannt sich die Flughaut. Anders als bei anderen Säugetieren sind die<br />

Hinterfüße nach hinten gerichtet.<br />

Nachtjäger mit Echolot<br />

Die fliegenden Insektenfresser haben ein kleines Gebiss mit auffällig<br />

langen Eckzähnen: Sie sind ideal zum Knacken von harten Käferpanzern,<br />

allerdings völlig ungeeignet zum Blutsaugen. Insbesondere die Ohren<br />

der Fledermäuse sind einzigartig: Im Vergleich zu den recht kleinen<br />

Augen, Köpfen und Körpern sind sie außerordentlich groß und ermöglichen<br />

somit den perfekten Empfang von Ultraschallsignalen. Ein italienischer<br />

Bischof im 18. Jahrhundert, Lazzaro Spallanzani, vermutete als<br />

Erster, dass sich Fledermäuse nicht mit den Augen orientieren. Doch erst<br />

1938 bewies der Havardstudent Donald Griffin mit einem Hoch -<br />

frequenzdetektor, dass Fledermäuse Ultraschalllaute ausstoßen. Die<br />

praktische Orientierung durch Schallwellen hat der Mensch nachgeahmt:<br />

Durch die Erfindung des Echolots und ähnlicher Peilsysteme, wie sie auf<br />

Schiffen, Flugzeugen oder U-Booten benutzt werden.<br />

Fledermäuse stoßen durch ihren Mund – bei einigen Arten auch<br />

durch die Nase – hochfrequente Laute aus. Treffen die Signale auf<br />

Beutetiere oder Hindernisse, werden sie zurückgeworfen und von den<br />

großen Ohren der Fledermäuse aufgefangen. So erhält die Fledermaus<br />

ein »Hörfoto« ihrer Umgebung. Manche Fledermäuse haben ein derart<br />

perfektes Bild ihres Umfeldes, dass sie problemlos blitzschnell durch ein<br />

Netz aus Drähten hindurchsausen könnten.<br />

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