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Industrieanzeiger 18.18

Themenschwerpunkte Betriebsbedarf/Mietkleidung/Arbeitschutz, spanlose Fertigung, Lasertechnik, materialfluss/Logistik

Themenschwerpunkte Betriebsbedarf/Mietkleidung/Arbeitschutz, spanlose Fertigung, Lasertechnik, materialfluss/Logistik

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<strong>18.18</strong><br />

09.07.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Schutzkleidung Bitte nicht selbst waschen! Seite 30<br />

Teilzeitführung Attraktiv sein für kluge Köpfe Seite 22<br />

Rohrbiegen Roboter bringen Rohre in Form Seite 42<br />

Werkzeugmaschinen<br />

AFM-Garbalena über<br />

spanische Branche Seite 28<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 1


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meinung<br />

Nächste Messen:<br />

25.09.-27.09.2018 FachPack<br />

Arbeitsschutz hat<br />

viele Gesichter<br />

Einmal mehr das Thema Arbeitsschutz haben wir in dieser Ausgabe<br />

in seiner ganzen Breite aufgerollt. Aus gutem Grund. Schließlich<br />

geht es nicht nur um das Einhalten von Vorschriften und Normen<br />

oder dem Erhalt von Arbeitskraft. Es geht um die Gesundheit und<br />

nicht selten um das Leben der Mitarbeiter. Wir starten auf Seite 30<br />

mit einer Titelgeschichte zum Thema Schutzkleidung, kurz PSA<br />

(Persönliche Schutzausrüstung). Was man hier alles falsch machen<br />

kann, zeigt ein einfaches Beispiel: In einer Aluminiumgießerei hat<br />

der Arbeitsschutz-Beauftragte die Arbeiter mit einer Kleidung ausgestattet,<br />

die sie vor 800 °C heißen Spritzern des flüssigen Leichtmetalls<br />

schützen soll. Leider hat er übersehen, dass die Jacken und Hosen<br />

nur für flüssige Eisen- oder Kupferspritzer<br />

geeignet sind, nicht aber für dünnflüssiges<br />

Alu, das durch das Gewebe hindurch<br />

dringt und so schlimme Verletzungen auf<br />

der Haut verursacht.<br />

In unserer Titelgeschichte geht es allerdings<br />

primär um die Pflege der PSA, aber auch das<br />

ist eine Wissenschaft für sich. Außerdem gehen<br />

wir der simplen Frage nach: Was ist die<br />

richtige Schutzkleidung für den Sommer?<br />

Was auf den ersten Blick wie ein Luxusproblem<br />

daherkommt, ist in der industriellen<br />

Wirklichkeit existentiell. Denn sind die Klamotten<br />

zu schwer und zu warm, werden sie<br />

erfahrungsgemäß irgendwann abgestreift<br />

und mit ihnen auch der Schutz. Und der<br />

Werker ist den Gefahren in seinem Job im<br />

wahrsten Sinne schutzlos ausgeliefert.<br />

Immer mehr Betriebe fühlen sich an dieser<br />

Stelle überfordert und legen Ausstattung<br />

inklusive Pflege der Schutzkleidung in die<br />

professionellen Hände eines Dienstleisters.<br />

Würde ich als Arbeitsschutz-Beauftragter<br />

auch so machen. Schutzkleidung<br />

kann man nicht mal eben im Baumarkt<br />

besorgen oder online bestellen. •<br />

Themen <strong>18.18</strong><br />

06 Technik-Augenblicke<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

10 Blockchain-Studie<br />

12 Digitalisierung<br />

20 Maschinenbau<br />

22 Personalführung<br />

24 Selbsterneuerung<br />

26 Messe Biemh<br />

28 Messe AFM<br />

30 Schutzkleidung<br />

36 Arbeitsschutz<br />

42 Fertigung<br />

50 Kunstoffmaschinenbau<br />

54 Produkte<br />

66 Glosse<br />

Das<br />

nach da?<br />

Läuft.<br />

Unsere Förderanlagen.<br />

Automatisch, innovativ,<br />

<br />

Uwe Böttger<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

<br />

www.haro-gruppe.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 3


inhalt <strong>18.18</strong><br />

30 | Arbeitsschutz<br />

In diesem Heft berichten wir<br />

intensiv über Trends im<br />

Arbeitsschutz und steigen ein<br />

mit einer Titelgeschichte zum<br />

Thema Persönliche Schutzausrüstung,<br />

kurz PSA.<br />

36 | Unfallvermeidung<br />

Mit dem Assistenzsystem<br />

Safety Guard lassen sich<br />

schlimme Unfälle vermeiden,<br />

denn Werker und Staplerfahrer<br />

werden rechtzeitig voreinander<br />

gewarnt.<br />

28 | Werkzeugmaschinen<br />

César Garbalena, Präsident<br />

des spanischen Werkzeugmaschinenverbands<br />

AFM, sagt,<br />

was sich in der iberischen<br />

Branche tut und welche<br />

Märkte wichtig sind.<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


News & Management<br />

03 Meinung<br />

Schutzkleidung kann man nicht mal<br />

eben im Baumarkt kaufen<br />

10 Arbeitsmarkt<br />

32.000 neue Stellen im Maschinenbau<br />

11 Mittelstand<br />

Digitalisierung macht sich für<br />

Mittelstand bezahlt<br />

12 Cybersicherheit<br />

Nachholbedarf deutscher Unternehmen<br />

14 Funkkommunikation<br />

Forscher arbeiten an Funktechnik-<br />

Lösungen via Lichtspektrum<br />

18 Green Mining<br />

Biologische Erzaufbereitung durch<br />

Mikroorganismen<br />

20 Maschinen- und Anlagenbau<br />

Weltmarktführer aus Deutschland sind<br />

top, aber nicht unanggreifbar<br />

●22 Personalentwicklung<br />

Wie Führung in Teilzeit die Arbeits -<br />

zufriedenheit steigert<br />

24 Organisationsstrategie<br />

Balance zwischen Stabilität und<br />

Wandel macht dauerhaft erfolgreich<br />

Messe Biemh<br />

26 Werkzeugmaschinen<br />

Neues von der spanischen Werkzeugmaschinen-Biennale<br />

in Bilbao<br />

●28 Interview<br />

AFM-Präsident César Garbalena über<br />

aktuelle Entwicklungen in der spanischen<br />

Werkzeugmaschinen-Branche<br />

Technik & Wissen<br />

●30 Arbeitsschutz<br />

Die Pflege von Schutzkleidung ist eine<br />

Wissenschaft für sich<br />

36 Assistenzsystem<br />

Linde Safety Guard verhindert<br />

schlimme Unfälle mit Staplern<br />

38 Intralogistik<br />

Anfahrhilfe für Kommissionierwagen<br />

hält die Mitarbeiter gesund<br />

40 Interview<br />

Für Christian Kreitmair von Hoffmann<br />

Group ist die Persönliche Schutzausrüstung<br />

auch ein Stück Wertschätzung<br />

●42 Rohrbearbeitung<br />

Einfache Programmierung macht<br />

Roboter als Biegespezialist attraktiv<br />

45 Drahtbiegen<br />

Flexible Maschine formt komplizierte<br />

Teile mit hoher Produktivität<br />

46 Fertigungssteuerung<br />

Kosten- oder zeitorientiert – Strategien<br />

in der modernen Blechbearbeitung<br />

48 Schwenkbiegen<br />

Handwerksbetrieb setzt auf industrielle<br />

Schwenkbiegemaschine<br />

50 Kunststoffmaschinen<br />

KraussMaffei fokussiert sich stärker<br />

auf „Digital Service Solutions“<br />

52 Spritzgießmaschinen<br />

Wittmann Battenfeld zielt auf<br />

„plug & produce“ via Industrie 4.0<br />

Produkte & Service<br />

06 Augenblicke der Technik<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Veranstaltungen<br />

19 Menschen<br />

54 Produkte<br />

62 Wir berichten über<br />

63 Vorschau<br />

63 Impressum<br />

64 Firmenschriften<br />

66 Zuletzt<br />

Zum Titelbild<br />

Der industrielle Arbeitsplatz als Gesamt -<br />

system: Umfassende Persönliche Schutzausrüstung<br />

in Verbindung mit produktivem<br />

und sicherem Einsatz von Werkzeugen und<br />

ergonomischer Betriebseinrichtung. Alles<br />

aus einer Hand inklusive spezialisierter<br />

Fachberatung gibt es europaweit bei der<br />

Hoffmann Group. Bild: Hoffmann Group<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 5


augenblicke der technik<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


106 m unter dem Bosporus schafft der<br />

Eurasia-Autotunnel in Istanbul eine neue<br />

Verbindung zwischen Asien und Europa –<br />

erstellt mit einer Herrenknecht-Tunnelbohrmaschine<br />

von 13,7 m Durchmesser. Der<br />

Bau der 3,34 km langen Röhre für den doppelstöckigen<br />

Eurasia-Straßentunnel zählt<br />

aufgrund der extremen technischen Komplexität<br />

zu den weltweit anspruchsvollsten<br />

Tunnelbauprojekten. Bislang einmalig ist<br />

dabei der Dreiklang an<br />

Herausforderungen<br />

von hohen Wasserdrücken<br />

bis zu 11 Bar, einer<br />

wechselhaften und verschleißintensiven<br />

Geologie und dem großen Schneidrad-<br />

Durchmesser der Tunnelbohrmaschine<br />

(TBM). Eine technische Weiterentwicklung<br />

an der TBM vom Typ Mixschild war beispielsweise<br />

ein begehbares Schneidrad für<br />

den sicheren Wechsel der Abbauwerkzeuge<br />

unter atmosphärischen Bedingungen. Der<br />

Eurasia-Tunnel ist die erste direkte Verbindung<br />

zwischen dem Golden Horn auf der<br />

europäischen Seite und dem Hafengebiet<br />

auf der asiatischen Seite. Er entlastet den<br />

chronisch verstopften Verkehr in Istanbul<br />

entscheidend und verkürzt die Fahrtzeit von<br />

100 auf 15 min. Bild: Herrenknecht.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 7


tipps der redaktion<br />

Der Ring 2.0<br />

Bild: McLear<br />

Der NFC-Ring ermöglicht sichere Informationsübertragung<br />

über kurze Distanzen (1 mm). Er sieht aus wie ein normaler<br />

Ring, enthält aber einen NFC-Chip. Hat man also<br />

den Metall-Ring am Finger und nähert sich<br />

einem Gegenstand mit entsprechendem Chip<br />

wird eine bestimmte Aktion ausgelöst. Man<br />

kann so beispielsweise eine Tür öffnen oder<br />

ein Smartphone entsperren. Auch eine URL<br />

oder andere Infos teilen ist möglich. Der Ring hat<br />

außen bzw. innen eine „öffentliche“ und eine „private“ Seite<br />

zum Schutz der Informationen.<br />

Das To Do immer im Blick<br />

Wann ist Zeit fürs Zähneputzen?<br />

Um wie viel Uhr beginnt das Training?<br />

Wann gibt‘s Mittagessen ?<br />

Kindern tägliche Rituale und<br />

Zeitgefühl beizubringen, kann<br />

schwer sein. Die Icon-basierte<br />

Uhr „Octopus Watch“ soll die<br />

Unabhängigkeit, die Verantwortung<br />

und das Selbstbewusstsein<br />

von 3- bis 8-jährigen Kindern stärken.<br />

Mithilfe von 600 Symbolen werden<br />

Tageszeite n und Aktionen dargestellt.<br />

So sollen Kindnr verstehen, wie spät es<br />

ist. Die Eltern können über ihr Smart -<br />

phone Erinnerungen einstellen, die dann<br />

auf der wasserresistenten Uhr aufpoppen.<br />

Bild: Joy<br />

@<br />

Eine<br />

O‘zapft – to go<br />

Die Hersteller von Fizzics haben<br />

sich gefragt, warum frisch gezapftes<br />

Bier so viel besser schmeckt als<br />

Flaschen oder Dosenbier. Nun haben<br />

sie einen tragbaren Zapfhahn<br />

entwickelt, der das gleiche Biererlebnis<br />

bieten soll. Wenn die Bierdose<br />

oder -flasche im Innenraum<br />

des batteriebetriebenen Geräts<br />

steht, kommt die Mikro-Schaum-<br />

Technologie zum Einsatz. Diese<br />

benötigt keine CO2- Kartusche,<br />

was perfekt für unterwegs ist.<br />

Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />

den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/tipps<br />

Bild: Fizzics<br />

Stilles Lichtchen im Dunkeln<br />

Bild: Illumibowl<br />

Das Nachtlicht für die Toilette verhindert, dass man grelles Deckenlicht<br />

einschalten muss. Es trägt den Namen Illumibowl. Das Licht<br />

wird einfach an den Toilettenrand geklemmt und passt an jedes<br />

Schüsselmodell. Die Version 2.0 bietet sogar einen Dimmer und sanfte<br />

Übergänge zwischen 16 Farbkombinationen oder ein konstantes<br />

Leuchten einer Farbe. Die Batterie hält laut Hersteller-Angaben 4-6<br />

Monate und der Bewegungsmelder ist wasserresistent.<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

FORUM<br />

ROBOTICS<br />

KONGRESS<br />

6. Februar 2019<br />

Robotation Academy<br />

Hannover Messe<br />

8. Robotics Kongress<br />

Mit Robotern in die smarte Fertigung<br />

Sensorik & Vision<br />

Erst Sensoren geben Robotern beim Greifen das nötige Feingefühl, ermöglichen<br />

zugleich weitere Arbeitsschritte wie eine Qualitätssicherung<br />

oder Freiraumprüfung. Zusammen mit Vision-Systeme analysieren<br />

sie ihre Umgebung, können auf unvorhergesehene Ereignisse sowie<br />

Objekte reagieren und erkennen zuverlässig Gefahrsituationen. Das gilt<br />

insbesondere für die 3D-Bildverarbeitung.<br />

TOP<br />

EVENT<br />

MRK & Safety<br />

Sicherheit für den Menschen in der Zusammenarbeit mit einem Roboter<br />

versprechen unterschiedlichste Systeme. Allen gemein ist, dass klassische<br />

Einhausungen überflüssig sind. Eine allgemein gültige Patenlösung gibt<br />

es aber nicht. Erfordert die Interaktion zwischen Mensch und Roboter<br />

doch häufig neue Techniken und individuelle Lösungsansätze. Nur ein umfassendes<br />

Sicherheitskonzept mit smarten Komponenten minimiert Gefahren.<br />

Das gilt besonders, wenn immer stärker werdende Roboter in der<br />

MRK Einzug halten, mit dem Menschen und hohen Lasten interagieren.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.industrieanzeiger.de/<br />

robotics-kongress<br />

Bisherige Partner:<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 9


nachrichten<br />

Maschinenbau schafft<br />

32.000 neue Stellen<br />

VDMA-Zahlen | Trotz den Engpässen am Arbeitsmarkt<br />

zählte der Maschinenbau im April rund<br />

32.000 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr.<br />

„Dieser Beschäftigungsaufbau<br />

ist bemerkenswert, weil er trotz<br />

aller Schwierigkeiten, am<br />

Arbeitsmarkt genug qualifiziertes<br />

Personal zu finden, gelungen<br />

ist“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers<br />

den Erfolg des deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

„Doch er reicht offenbar nicht,<br />

um die eigentlich benötigte<br />

Ausweitung der Produktion<br />

realisieren zu können.“<br />

Denn ebenfalls im April klagten<br />

mehr als ein Drittel der<br />

Unternehmen (34 %) über Produktionsbehinderungen,<br />

die<br />

durch einen Mangel an Arbeitskräften<br />

verursacht würden.<br />

„Das ist deutlich mehr als in<br />

früheren Aufschwungphasen“,<br />

warnt Wiechers.<br />

Insgesamt zählt der Maschinenbau<br />

mehr als 1,3 Millionen<br />

Erwerbstätige in Deutschland,<br />

davon 1,042 Millionen in<br />

Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern<br />

(Stand April 2018).<br />

Die Branche ist damit größter<br />

Industrie-Arbeitgeber im Land.<br />

Die Produk tion konnte im<br />

Zeitraum von Januar bis April<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um real 4,2 % ausgeweitet<br />

werden.<br />

„Das ist eine starke Leistung,<br />

denn auch andere Produktionsengpässe<br />

begrenzen das Wachstum“,<br />

betont VDMA-Experte<br />

Dr. Wiechers. Im April beklagten<br />

29 % der Unternehmen<br />

einen Mangel an Material . In<br />

10 % der Unternehmen begrenze<br />

ein zu kleiner Maschinenpark<br />

die Produktion. •<br />

Der Maschinenbau<br />

konnte qualifiziertes<br />

Personal gewinnen – trotz<br />

Engpässen. Bild: Monkey<br />

Business/Fotolia<br />

Skepsis gegen Blockchain<br />

Deutsche Marketingmanager stehen der<br />

Blockchain-Technologie laut einer<br />

aktuellen Studie überwiegend skeptisch<br />

gegenüber. Bild: sasha85ru/ Fotolia<br />

B2B-Kommunikation | Der Blockchain-<br />

Technologie stehen Marketingmanager<br />

überwiegend skeptisch und abwartend<br />

gegenüber. Das zeigt eine Studie, die die<br />

Kommunikationsagentur Plümer Communications<br />

unter 50 Marketing- und PR-<br />

Managern im Rahmen der Hannover Messe<br />

2018 durchgeführt hat.<br />

Zwar rechnen fast 80 % Prozent der Befragten<br />

in den kommenden drei bis sechs<br />

Jahren mit direkten Auswirkungen der<br />

Krypto-Technik auf B2B-Marketing und<br />

PR. Gut ein Drittel der Kommunikationsmanager<br />

erwartet außerdem Veränderungen<br />

in zentralen Bereichen des Marketings. Jedoch<br />

ist sich knapp jeder fünfte Befragte<br />

diesbezüglich nicht sicher und hält sich mit<br />

Prognosen zurück.<br />

53 % der Experten blicken überwiegend<br />

positiv auf die neue Technologie. 47 % der<br />

Befragten hegen aber angesichts der Vielzahl<br />

digitaler Innovationen, mit denen sie sich<br />

befassen müssen, eher negative oder nega -<br />

tive Gefühle, wenn sie an Blockchain denken.<br />

Dementsprechend bildet sich auch nur<br />

knapp jeder fünfte Marketingmanager aktiv<br />

zu diesem Thema fort. Lediglich jeder Zehnte<br />

ist laut der Umfrage bereits selbst an<br />

Blockchain-Projekten beteiligt. 38 % der<br />

befragten Unternehmen entwickeln aber bereits<br />

Blockchain-Lösungen oder wenden<br />

diese schon aktiv an. •<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Für Zulieferer wird die Fahrt auf Sicht schwieriger<br />

Branchenkonjuktur | Volle Auftragsbücher und eine<br />

zunehmend schwieriger zu bewältigende Orderflut<br />

kennzeichneten im Juni die Lage der deutschen Zulieferindustrie.<br />

Während dies im Vormonat kaum anders gewesen<br />

sei, wie die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ) betont, ändert sich die Sicht der Unternehmen<br />

auf das Geschäftspotenzial für die nächsten Monate.<br />

„Die Perspektiven unterliegen sichtbar dem Druck der<br />

Unsicherheiten durch die nunmehr gültigen US-Importzölle<br />

sowie die Reaktionen anderer Marktteilnehmer<br />

wie der EU und China“, so die ArGeZ. Ein eskalierender<br />

Handelskrieg würde nur Verlierer hervorbringen.<br />

Die Fragezeichen hinter dem freien Welthandel halten<br />

die Perspektiven der Zulieferindustrie auf Zweijahrestief.<br />

Erste Konjunkturforschungsinstitute senken die<br />

Prognosen für das laufende und das kommende Jahr<br />

bereits ab. Die Fahrt auf Sicht werde angesichts der<br />

unkalkulierbaren Effekte der aktuell gültigen Zölle für<br />

alle Zulieferunternehmen schwieriger. Das eigene Haus<br />

wetterfest zu halten, könnte trotz weiterhin guter Nachfrage<br />

mehr an Bedeutung gewinnen, heißt es. •<br />

Fragezeichen hinter dem freiem Welthandel halten die Perspektiven der Zulieferindustrie auf Zweijahrestief.<br />

Bild: ifo München<br />

Digitalisierung zeigt Wirkung<br />

Mittelstand | 38 % der deutschen Mittelständler<br />

geben an, bereits von der Digitalisierung<br />

zu profitieren und verzeichnen eine<br />

„Digitale Dividende“. Bei ihnen würden die<br />

Vorteile die Kosten der umgesetzten Digitalisierungsprojekte<br />

übersteigen, heißt es in<br />

der Kurzstudie „Digitale Dividende“, für<br />

die das Handelsblatt Research Institut im<br />

Auftrag der Telekom knapp 1000 mittelständische<br />

Unternehmen befragt hat. Bei<br />

weiteren 30 % halten sich Nutzen und Kosten<br />

bisher die Waage. Nur bei knapp jedem<br />

fünften Unternehmen haben die Investitionen<br />

bisher nicht zu finanziellen Vorteilen<br />

geführt. Dabei erwartet gut die Hälfte der<br />

Befragten (51,7 %) keinen kurzfristigen<br />

Nutzen, sondern legt seine Digitalstrategien<br />

auf mittel- bis langfristige Ziele an. Dies<br />

passt zur Aussage, dass 46,7 % des Mittelstands<br />

die Digitalisierung als Chance<br />

sehen, die eigene Wettbewerbsposition<br />

zu steigern. Für etwas<br />

mehr als die Hälfte<br />

(51,4 % und<br />

50,1 %) der Unternehmen sind ein höherer<br />

Gewinn und Umsatz die wesentlichen Treiber<br />

ihrer Digitalisierungsprojekte. Genauso<br />

wichtig sind ihnen die Neukundengewinnung<br />

(51,2 %) sowie die schnellere Reak -<br />

tionsgeschwindigkeit auf Kundenanfragen<br />

(50,7 %). Dagegen sind laut der Studie Personaleinsparungen<br />

nur für 30,6 % ein Ziel<br />

der Digitalisierung. „Wie jede<br />

Investition muss<br />

Digitalisierung auf Dauer einen konkreten<br />

Mehrwert erzielen. Sei es durch höheren<br />

Umsatz und Gewinn oder durch neue Kunden“,<br />

sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer<br />

Geschäftskunden von Telekom Deutschland.<br />

Er will mit mehr konkreten und<br />

erfolgreichen Use-Cases der Digitalisierung<br />

dem Mittelstand die konkreten Vorteile aufzeigen.<br />

Ein wichtiger Baustein der digitalen<br />

Transformation ist die Kundenansprache<br />

über neue Kommunikationskanäle. Diese<br />

war bei 40,3 % Prozent der Mittelständler<br />

ein großer Kostenfaktor – dicht gefolgt von<br />

Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberangriffe<br />

(39,9 %). Dagegen fallen die Kosten für die<br />

Suche und Einarbeitung neuer Mitarbeiter<br />

nicht so sehr ins Gewicht. •<br />

Die Kundenansprache über neue Kommunikationskanäle<br />

ist ein wichtiger<br />

Baustein der digitalen Transformation.<br />

Bild: Markus Mainka/Fotolia<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 11


nachrichten<br />

Ticker<br />

+++ Neubau | Der Ventilatorenhersteller<br />

Ziehl-Abegg investiert<br />

28 Mio. Euro in einen Neubau<br />

im Gewerbepark Hohenlohe.<br />

Durch die eigene Kunststoffproduktion<br />

sind jetzt neben Alu<br />

und Stahl alle drei Technologien<br />

inhouse verfügbar. +++<br />

❧<br />

+++ Award | Würth Modyf wurde<br />

mit einem German Brand<br />

Award in Gold ausgezeichnet.<br />

Der Spezialist für Arbeitskleidung<br />

gewann in der Kategorie<br />

„Industry Excellence in Branding<br />

– Gardening & Tool“. Mit<br />

dem Award zeichnen der Rat für<br />

Formgebung und das German<br />

Brand Institute erfolgreiche<br />

Marken, konsequente Markenführung<br />

und nachhaltige Markenkommunikation<br />

aus. +++<br />

❧<br />

+++ Umsatz | Maxon Motor hat<br />

2017 den Umsatz um 8,6 % auf<br />

459 Mio. CHF erhöht. Zum Rekordergebnis<br />

trug Wachstum in<br />

allen Märkten bei. Der Cash -<br />

flow erhöhte sich um 8,2 Mio.<br />

auf knapp 50 Mio. CHF. +++<br />

Chinas Roboterhunger ist nicht zu stillen<br />

Robotikmarkt | Der weltweite Absatz von<br />

Industrie-Robotern hat 2017 die neue Rekordmarke<br />

von 380.550 Einheiten erreicht.<br />

Das ist ein Plus von 29 % im Vergleich zum<br />

Jahr 2016 mit 294.300 Einheiten. China<br />

verzeichnete mit einem Plus von 58 % das<br />

größte Nachfragewachstum für Industrie-<br />

Roboter. In den USA stieg der Absatz um<br />

6 % und in Deutschland um 8 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Das sind erste Ergebnisse<br />

der Roboter-Weltstatistik 2018, die von<br />

der International Federation of Robotics<br />

(IFR) veröffentlicht wird. Aufgeschlüsselt<br />

nach Branchen führt die Automobilindustrie<br />

die weltweite Nachfrage nach Industrie-<br />

Robotern mit dem größten Volumen weiterhin<br />

an. 2017 wurden in diesem Segment<br />

rund 125.200 Einheiten verkauft, was einem<br />

Wachstum von 21 % entspricht.<br />

Stärkste Wachstumsbranchen sind 2017 die<br />

Metallindustrie (+54 %), die Elektro-Elektronikindustrie<br />

(+27 %) sowie die Nahrungsmittelindustrie<br />

(+19 %). Gemessen am<br />

Absatzvolumen liegen in Asien die stärksten<br />

Einzelmärkte. China installierte 2017 insgesamt<br />

rund 138.000 Industrie-Roboter, gefolgt<br />

von Südkorea mit rund 40.000 Einheiten<br />

und Japan mit rund 38.000 Einheiten.<br />

Die USA ist mit rund 33.000 verkauften Industrie-Robotern<br />

der größte Einzelmarkt<br />

und in Europa ist es Deutschland mit rund<br />

22.000 verkauften Einheiten. „Die Automation<br />

setzt sich weltweit mit beeindruckendem<br />

Tempo fort“, sagt IFR-Präsident Junji<br />

Tsuda. „Schlüsseltrends wie die Digitalisierung<br />

und die Mensch-Roboter-Kollaboration<br />

werden die künftige Entwicklung entscheidend<br />

prägen und die rasante Entwicklung<br />

weiter vorantreiben.“ •<br />

Mit der Robotik und Automation geht es weltweit nach<br />

oben. Bild: Alexander Limbach/Fotolia<br />

Jeder zweite rechnet mit einer Cyber-Attacke<br />

❧<br />

+++ Übernahme | Weidmüller<br />

übernimmt die Mehrheit der<br />

Anteile am Softwareexperten<br />

GTI. Mit der Übernahme baut<br />

das Unternehmen aus dem<br />

Bereich Industrial Connectivity<br />

und Automatisierung sein Lösungsportfolio<br />

aus. Die übernommenen<br />

Geschäftsbereiche<br />

GTI Control mbH und GTI Process<br />

AG werden als Weidmüller<br />

GTI Software GmbH weiter -<br />

geführt. +++<br />

Industrie 4.0 | Die Digitalisierung nimmt<br />

weiter an Fahrt auf und die Firmen sind entschlossen,<br />

die Chancen dieser Entwicklung<br />

zu nutzen, auch wenn sie das vor große Herausforderungen<br />

stellt. Das hat eine internationale<br />

Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

KPMG unter 299 Industrieunternehmen<br />

ergeben, von denen 44 ihren Sitz in<br />

Deutschland haben. Zwei Drittel der befragten<br />

CEOs sind nach eigenen Angaben<br />

darauf vorbereitet, ihr Geschäftsmodell<br />

grundlegend zu ändern. Insbesondere im Bereich<br />

Cybersicherheit besteht allerdings<br />

Nachholbedarf: Nur die Hälfte der befragten<br />

CEOs ist überzeugt, ihr Unternehmen<br />

sei gut vor Cyberangriffen geschützt. Das<br />

sind 14 % weniger als in anderen Bereichen.<br />

Und jeder zweite Befragte rechnet damit,<br />

dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sein<br />

Unternehmen Opfer eines Cyber-Angriffs<br />

wird. Die CEOs spüren zunehmend Druck<br />

aus dem Kreis der Stakeholder, schnelle Erfolge<br />

des digitalen Wandels vorweisen zu<br />

können. Angesichts der großen Herausforderungen<br />

erwarten sie allerdings nur ein geringes<br />

Wachstum. Drei von fünf rechnen mit<br />

weniger als 2 % jährlichem Wachstum in<br />

den nächsten drei Jahren und nur einer von<br />

100 Befragten erwartet ein Wachstum von<br />

mehr als 5 %.<br />

•<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


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nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

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17. - 18. Juli, Starnberg<br />

Management Forum, Starnberg<br />

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Kommunikation via<br />

Leuchtmittel<br />

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Connected Society Congress:<br />

Metropolitan Cities, 19. - 20. Juli, Aachen<br />

WZL Forum RWTH Aachen<br />

www.wzlforum.rwth-aachen.de<br />

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Einsteigerkurs zum Spritzgießen,<br />

22. - 23. August, Leipzig<br />

Kunststoff-Zentrum, Leipzig<br />

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Nano-scale Materials, 27. - 29. August,<br />

Dresden<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />

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❧<br />

LANE 2018 – 10th Conference on<br />

Photonic Technologies,<br />

03. - 06. September, Fürth<br />

Bayerisches Laserzentrum GmbH, Erlangen<br />

www.lane-conference.org<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration,<br />

04. September, Aachen<br />

WZL Forum RWTH Aachen<br />

http://seminar.smartautomationlab.de<br />

❧<br />

❧<br />

Forscher entwickeln<br />

Lösungen, um begrenzte<br />

Bandbreiten herkömm -<br />

licher Funktechnik zu<br />

überwinden. Bild: Fraunhofer<br />

IOSB-INA<br />

Funktechnologie | Forscher arbeiten daran, Funksignale in<br />

der Fabrik der Zukunft aus der Deckenbeleuchtung zu nutzen.<br />

Kabellose Objekte wie Roboter bieten sich hierfür an.<br />

Forscher des Fraunhofer-Institutsteils<br />

IOSB-INA und der<br />

Hochschule Ostwestfalen-Lippe<br />

(OWL) arbeiten gemeinsam an<br />

Lösungen, um die begrenzten<br />

Bandbreiten herkömmlicher<br />

Funktechnik im Produktionsumfeld<br />

elegant zu überwinden.<br />

Möglich werden soll das mithilfe<br />

des Lichtspektrums: Dieses ist<br />

rund 4.800 Mal größer als bestehende<br />

Funkspektren.<br />

Die Herausforderung in der<br />

Umsetzung von Kommunikation<br />

mit Licht besteht im Rahmen<br />

es Forschungsprojekts „Visible<br />

Light in der Produktion“ darin,<br />

ein System aufzubauen, dass<br />

auch bei Störungen zuverlässig<br />

funktioniert. So müsse etwa geklärt<br />

werden, ob sich ein Netzwerkteilnehmer<br />

in einen abgeschatteten<br />

Bereich hinein bewegt<br />

oder ob es andere starke<br />

Lichtquellen gibt.<br />

Ziel ist es, an allen Produk -<br />

tionsstandorten, an denen bereits<br />

Leuchtmittel eingesetzt<br />

werden, diese auch zur Kommunikation<br />

nutzbar zu machen.<br />

Das kann der Arbeitsplatz eines<br />

Werksmitarbeiters oder die<br />

Kommunikation eines Roboters<br />

sein.<br />

•<br />

Hybridbauteile – Mediendichte Verbünde<br />

und deren Dichtheitsprüfung,<br />

11. September, Mannheim<br />

Isgatec Akademie, Mannheim<br />

www.isgatec.com<br />

!<br />

Im Produktionsumfeld stören sich viele<br />

Funk-Teilnehmer gegenseitig.<br />

Quelle: Fraunhofer IOSB-INA<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Modernisierung mit flexibler Hardware<br />

Automobilproduktion | Das Anlagenbau -<br />

unternehmen Eisenmann ist Generalunternehmer<br />

für die Erweiterung der Lackiererei<br />

im BMW Group Werk in Leipzig.<br />

Im Zuge einer Kapazitätserweiterung<br />

gab die BMW Group Umbauten im Decklackbereich<br />

und neue Gewerke im Bereich<br />

Vorbehandlung und kataphoretische Tauchlackierung<br />

(VBH/KTL) bei Eisenmann in<br />

Auftrag. Die neue VBH/KTL Anlage ist unter<br />

anderem mit dem Fördersystem E-Shuttle<br />

200 ausgetattet. Dieses System transportiert<br />

die Karossen mit Einzelfahrwerken<br />

durch die Prozessbecken. Es eignet sich aufgrund<br />

seiner flachen und kompakten Bauweise<br />

gut für Modifizierungen in Bestandsanlagen.<br />

Darüber hinaus bildet das flexible<br />

Tauchfördersystem nicht nur eine solide Basis<br />

für Oberflächenqualität, sondern ermöglicht<br />

auch die Behandlung unterschiedlicher<br />

Fahrzeugmodelle auf einer Produktions -<br />

linie. „Bedenkt man den Trend zu geringeren<br />

Losgrößen in der Automobilproduktion,<br />

ist E-Shuttle 200 eine sinnvolle Investition<br />

in die Zukunft. Zudem lässt sich das System<br />

dank seiner intelligenten Steuerung problemlos<br />

in vernetzte Produktionskonzepte<br />

integrieren. Auch dies unterstreicht die Zukunftsfähigkeit<br />

und Eignung von E-Shuttle<br />

200 als Bestandteil einer Smart Factory“, so<br />

Thomas Berger, Vice President und Vertriebsleiter<br />

des Bereichs Automotive Systems<br />

bei Eisenmann.<br />

Darüber hinaus wird Eisenmann in Leipzig<br />

eine bestehende Decklacklinie auf den<br />

füllerlosen Prozess umbauen und den Finishbereich<br />

neu strukturieren. Mit den<br />

Montagearbeiten wird im Dezember dieses<br />

Jahres begonnen und bis Anfang 2020 soll<br />

das Projekt abgeschlossen sein. •<br />

Das Tauchfördersystem E-Shuttle 200 wird bei der<br />

BMW Group in Leipzig zum Einsatz kommen.<br />

„Wir empfehlen E-Shuttle 200 unseren Kunden, wenn,<br />

wie in diesem Fall, hohe Durchsätze gefordert sind“,<br />

erklärt Thomas Berger von Eisenmann.<br />

Bild: Eisenmann<br />

EBM-Papst knackt 2-Mrd.-Umsatzmarke<br />

Antriebstechnik | EBM-Papst lässt seine Regionen Nordamerika<br />

und Asien-Pazifik künftig eigenständig entwickeln<br />

und fertigen. Der Umsatz übertraf die 2-Mrd.-Euro-Marke.<br />

Der Umsatz von 2,043 Mrd.<br />

Euro im vorigen Geschäftsjahr<br />

bedeutet ein Wachstum von<br />

143 Mio. Euro gegenüber Vorjahr<br />

(+7,5 %). Die Dynamik der<br />

Märkte und der Branchen habe<br />

EBM-Papst sehr gut mitnehmen<br />

können, sagte Stefan Brandl,<br />

Vorsitzender der Geschäfts -<br />

führung des Ventilatoren- und<br />

Motorenherstellers. In jedem<br />

Bereich der Welt und auch in<br />

allen Märkten habe das Unter -<br />

nehmen mit seinen rund<br />

15.000 Mitarbeitern Wachstum<br />

generiert. Daran werde deut -<br />

lich, dass die auf Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffizienz ausgerichteten<br />

Produkte nach wie vor<br />

ein großes Thema wären.<br />

Brandl sieht derzeit keinen<br />

Abbruch des Aufwärtstrends.<br />

Die Mulfinger verzeichnen volle<br />

Auftragsbücher und hohe Auftragseingänge.<br />

Jedoch wäre angesichts<br />

der aktuellen politischen<br />

Situation und etlicher<br />

Faktoren in den Märkten –<br />

Stichwort Automobilindustrie –<br />

eine gewisse Skepsis angebracht.<br />

Für das neue Geschäftsjahr<br />

plant Brandl deshalb „eher konservativ“.<br />

Der Umsatz soll um<br />

3,1 % auf 2,107 Mrd. Euro<br />

wachsen. Knapp 116 Mio. Euro<br />

werden in F+E investiert. Künftig<br />

sollen stärkere Akzente für<br />

den asiatischen Markt aus<br />

China heraus mit einer ,local for<br />

local‘-Strategie gesetzt werden.<br />

Vor Ort soll eine selbstständige<br />

Einheit gebildet werden, um eigenständig<br />

Produkte zu entwickeln,<br />

zu produzieren und zu<br />

vermarkten. Dies gilt laut<br />

Brandl auch für Nordamerika.<br />

Lesen Sie mehr dazu auf<br />

www.industrieanzeiger.de,<br />

Suchwort: EBM-Papst •<br />

Der Ventilatoren- und<br />

Motorenspezialist EBM-<br />

Papst, hier die Produktion<br />

in Mulfingen, wächst<br />

global weiter. Bild: EBM-<br />

Papst/Philipp Reinhardt<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 15


nachrichten<br />

Mapal weiter auf Wachstumskurs<br />

Präzisionswerkzeuge | Die Mapal-Gruppe hat im vergangenen<br />

Geschäftsjahr erneut ein deutliches Wachstum<br />

erzielt. Der Gruppenumsatz stieg 2017 um rund 6 %.<br />

„Wir sind mit dem Ergebnis, das wir im<br />

vergangenen Jahr erzielt haben, sehr<br />

zufrieden“, sagt Mapal-Chef Dr. Jochen<br />

Kress. Bild: Mapal<br />

Im vergangenen Jahr konnte die Mapal-<br />

Gruppe ihren konsolidierten Gruppenumsatz<br />

von 575 Mio. Euro (2016) auf 610<br />

Mio. Euro steigern. Mit dem Umsatz wuchs<br />

auch die Zahl der Mitarbeiter – von 5000<br />

(2016) auf insgesamt 5250 (2017). Laut Dr.<br />

Jochen Kress, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Mapal-Gruppe, sind alle Aktivitäten<br />

des Unternehmens auf ein kontinuierliches<br />

und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet.<br />

Aus diesem Grund investiere das<br />

Unternehmen erneut rund 6 % des Umsatzes<br />

in Forschung und Entwicklung. Jochen<br />

Kress hat die Leitung der Firmengruppe<br />

zum 1. Januar 2018 von seinem Vater Dr.<br />

Dieter Kress übernommen.<br />

So positiv der Chef des Aalener Familienunternehmens<br />

die aktuelle wirtschaftliche<br />

Lage beurteilt, so besorgt äußert er sich über<br />

die derzeitige politische Situation. Er beklagt,<br />

dass eine Zeit, in der ein starkes<br />

Europa wichtig wäre, von so großen Un -<br />

sicherheiten geprägt sei. Die Abkehr von<br />

einem freien Welthandel gefährde bei vielen<br />

Unternehmen Arbeitsplätze.<br />

Um die aktuellen Herausforderungen wie<br />

CO 2 -Einsparungen und Digitalisierung erfolgreich<br />

zu meistern, hat der weltweit tätige<br />

Hersteller von Präzisionswerkzeugen bereits<br />

seine strategische Ausrichtung angepasst.<br />

So bietet Mapal heute unter anderem<br />

auch Lösungen für die Komplettbearbeitung<br />

der zu zerspanenden Teile des Antriebsstrangs<br />

von Elektrofahrzeugen an und verstärkt<br />

sein Engagement außerhalb der Automobilindustrie<br />

– etwa im Luft- und Raumfahrtbereich.<br />

Zudem wollen die Aalener in<br />

diesem Jahr umfassende Lösungen für den<br />

Werkzeug- und Formenbau präsentieren<br />

und ihr Angebot im Bereich der Digitalisierung<br />

und Vernetzung von Fertigungsprozessen,<br />

zu dem auch das Datenmanagementsystem<br />

c-Com gehört, weiter ausbauen.<br />

Ein ausführliches Interview mit Dr.<br />

Jochen Kress lesen Sie am 30. Juli in unserer<br />

Ausgabe 20. (mw)<br />

•<br />

Ventilatorenspezialist erhält Förderung der DBU<br />

Forschung | Um Industrieventilatoren noch<br />

effizienter zu machen und somit Energie<br />

und Kosten einzusparen, unterstützt die<br />

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)<br />

fachlich und finanziell die Elektror Airsystems<br />

GmbH aus Ostfildern in der eigenen<br />

Forschung. Wie es heißt, beläuft sich der<br />

Förderbetrag auf knapp 125.000 Euro und<br />

werde für das Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

von Elektror mit dem Titel<br />

„Maximierung von Energie-, Material- und<br />

Geräuschminderungspotenzial bei Indus-<br />

Industrieventilatoren benötigen Energie, weshalb auch<br />

deren Energieeffizienz entscheidend ist – im Bild<br />

Schaufelkanal-Stromlinien. Bild: Elektror<br />

trieventilatoren“ eingesetzt. Ziel des Projekts<br />

ist die grundsätzliche Optimierung der<br />

Elektror-Produkte. Die dabei eingesetzten<br />

Instrumente sind die additive Fertigung im<br />

3D-Druckverfahren und moderne Simula -<br />

tionsmethoden. Die dabei gefundenen Erkenntnisse<br />

und Einsparpotenziale werden<br />

zudem in einer neuen schnelldrehenden<br />

Hochdruckbaureihe von Elektror-Anwendung<br />

finden. Die Projektdauer umfasst laut<br />

Angaben 23 Monate. Als erste Maßnahme<br />

des Vorhabens wird ein Luftprüfstand aufgebaut.<br />

Die DBU fördert innovative, umweltentlastende<br />

Modellvorhaben zum Schutz der<br />

Umwelt. Da die Industrieventilatoren Energie<br />

benötigen, ist auch deren Energieeffizienz<br />

entscheidend. •<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


United Grinding Group hat neuen Eigentümer<br />

Schleiftechnik | Die United Grinding Group,<br />

einer der weltweit führenden Hersteller von<br />

Schleifmaschinen, hat einen neuen Eigen -<br />

tümer. Die neue Eigentümerstruktur setze<br />

sich aus einem von der Schweizer BZ Bank<br />

AG organisierten, strategisch ausgerichteten<br />

Investoren-Pool zusammen, teilt United<br />

Grinding mit. Der Verkauf der Gruppe<br />

durch den Technologiekonzern Körber sei<br />

nach Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden<br />

mit Wirkung zum Ablauf<br />

des 29. Juni 2018 abgeschlossen.<br />

Die United Grinding Group habe in den<br />

vergangenen Jahren eine sehr positive Entwicklung<br />

genommen und ihre starke Posi -<br />

tion im Werkzeugmaschinenmarkt weiter<br />

ausbauen können. Die Investitionen in innovative<br />

Lösungen, moderne Fertigungstechnologien,<br />

die internationalen Standorte der<br />

Mit mehreren Traditionsmarken bietet United Grinding<br />

Maschinen fürs Werkzeug-, Rund- und Flachschleifen<br />

sowie die passende Automation an.<br />

Bild: United Grinding<br />

Gruppe sowie die Fokussierung auf den<br />

Kundennutzen, hätten zur positiven Entwicklung<br />

beigetragen. Die neuen Eigentümer<br />

möchten den eingeschlagenen Kurs<br />

konsequent weiterführen.<br />

Zur United Grinding Group gehören die<br />

Traditionsmarken Studer, Schaudt und Mikrosa,<br />

die auf das Rundschleifen spezialisiert<br />

sind, die Werkzeugschleifspezialisten<br />

Walter und Ewag sowie die Flach- und Profilschleifmaschinen-Hersteller<br />

Blohm, Jung<br />

und Mägerle.<br />

Für die langfristig orientierten Investoren<br />

sei die nachhaltig positive Entwicklung der<br />

Gruppe entscheidend, sagt Martin Ebner,<br />

CEO der BZ Bank. Das solide Fundament<br />

der Gruppe weiter zu stärken sei daher von<br />

großem Interesse. Und Stephan Nell, CEO<br />

der United Grinding Group, sagt: „Gemeinsam<br />

mit unseren neuen Eigentümern werden<br />

wir unseren internationalen Expansionskurs<br />

fortsetzen und weiterhin in technologische<br />

und digitale Innovationen bei unseren<br />

Produkten und Services investieren.“ •<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 17


nachrichten<br />

Gold durch Mikroorganismen<br />

Green Mining | Die Brain AG und die CyPlus GmbH haben<br />

einen Prozess zur biologischen Erzaufbereitung so weit<br />

vorangetrieben, dass sie jetzt industrietaugliche Produkte<br />

zur Gewinnung von Gold und Silber erarbeiten.<br />

Feingemahlenes Golderz, das biologisch<br />

aufgearbeitet wird – Green Mining.<br />

Bild: Brain AG<br />

2019 soll es so weit sein und<br />

erste Produktangebote kommen<br />

auf den Markt, prognostizieren<br />

die beiden Kooperationspartner.<br />

Nach mehrjährigen Forschungen<br />

sei es letzten Oktober gelungen,<br />

das Scale-up der Labor -<br />

ergebnisse in den Tonnenmaßstab<br />

zu realisieren. Aktuell geht<br />

es darum, das biologische Verfahren<br />

in die industrielle<br />

Anwendungsreife zu führen.<br />

Der Prozess nutzt natürlich<br />

vorkommende und weiterentwickelte<br />

Mikroorganismen aus<br />

dem Bio-Archiv von Brain.<br />

Schon früh konnte eine Vielzahl<br />

Mikroorganismen identifiziert<br />

werden, die durch sehr spezifische<br />

Adhäsions effekte dem<br />

Edelmetall- beladenen Mineral<br />

eine neue physikalische Eigenschaft<br />

verleihen. Dieser Effekt<br />

ermöglicht es, Gold oder Silber<br />

in Aufarbeitungsprozessen integriert<br />

anzureichern und somit<br />

besser gewinnen zu können.<br />

„Mit unseren Verfahren<br />

können edelmetallhaltige Erz -<br />

vor kommen künftig auch in<br />

Regionen erschlossen werden,<br />

für die herkömmliche Aufbereitungsverfahren<br />

nicht in Frage<br />

kommen“, erklärt Dr. Guido<br />

Meurer von Brain. Das Verfahren<br />

ist zum Patent angemeldet,<br />

welches die für den Prozess genutzten,<br />

speziellen Mikroorganismen<br />

beschreibt. •<br />

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Von Kopf bis Fuß geschützt<br />

Arbeitsschutz | Die Beschaffung persönlicher<br />

Schutzausrüstung (PSA) wird immer<br />

komplexer. Das liegt erstens daran, dass zunehmend<br />

standortübergreifend eingekauft<br />

werden muss, das ist im fragmentierten<br />

PSA-Markt nicht einfach. Zweitens gilt es<br />

immer mehr Vorschriften zu befolgen und<br />

drittens muss der Industriearbeitsplatz als<br />

Gesamtsystem betrachtet werden. Die Hoffmann<br />

Group hat deshalb ihr Leistungsportfolio<br />

um ein PSA-Vollsortiment sowie professionelle<br />

PSA-Beratung erweitert, und das<br />

alles flächendeckend in ganz Europa. Umfassende<br />

PSA in Verbindung mit produktivem<br />

und sicherem Einsatz von Werkzeugen<br />

und ergonomischer Betriebseinrichtung inklusive<br />

Fachberatung – das gibt es jetzt bei<br />

der Hoffmann Group.<br />

<strong>18.18</strong><br />

09.07.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Schutzkleidung Bitte nicht selbst waschen! Seite 30<br />

Teilzeitführung Attraktiv sein für kluge Köpfe Seite 22<br />

Rohrbiegen Roboter bringen Rohre in Form Seite 42<br />

Werkzeugmaschinen<br />

AFM-Garbalena über<br />

spanische Branche Seite 28<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 1<br />

Auto-Daten ab in<br />

die Blockchain<br />

SAP-Award | Der SAP-Partner -<br />

verband IA4SP hat die Automotive-<br />

Anwendung „Carchain“ von Datavard<br />

mit dem IA4SP Award in der<br />

Kategorie „Most Innovative Project“<br />

ausgezeichnet. Die App sammelt Kfz-<br />

Daten wie Wartung und Nutzung in<br />

einer Blockchain und ermöglicht in<br />

Kombination mit anderen SAP-Daten<br />

und mit Tools wie Machine Learning<br />

eine Vorhersage etwa zu Lebenserwartung<br />

und Marktwert des Autos. Der<br />

Name IA4SP steht für „International<br />

Association for SAP Partners e.V. •<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


menschen<br />

Neu in der<br />

Doppelspitze<br />

Die E&K Automation GmbH, spezialisiert auf<br />

Transportroboter für die Intralogistik, hat<br />

Andreas Böttner zum weiteren Geschäftsführer<br />

bestellt. Der 37-jährige ist seit 2011 für das Reut -<br />

linger Unternehmen tätig – zunächst als externer<br />

Berater, kurz darauf übernahm er die Einkaufs -<br />

leitung. Ab 2016 verantwortete Böttner als<br />

Prokurist die Umsetzung der Unternehmensziele<br />

im operativen Tagesgeschäft.<br />

Prof. Klocke wechselt von<br />

Aachen nach Stuttgart<br />

Seit Anfang Juli ergänzt der Aachener Forscher Prof. Fritz Klocke<br />

die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und<br />

Automatisierung IPA. Klocke leitete zuvor den Lehrstuhl für<br />

Technologie der Fertigungsverfahren und war Mitglied des Direktoriums<br />

am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen.<br />

Bis Ende 2017 leitete er zudem das Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnologie IPT in Aachen.<br />

F&E in<br />

neuer Hand<br />

Mit Dr. Stephan Arnold<br />

(Bild) hat ein international erfahrener<br />

Manager den Gruppengeschäftsführungsbereich<br />

Forschung und Entwicklung<br />

beim Mulfinger Familienunternehmen<br />

EBM-Papst übernommen.<br />

Der 55-Jährige war zuvor im<br />

Vorstand der Schuler AG tätig. Nun<br />

folgt er Dr. Bruno Lindl (65) nach,<br />

der nach über einem Jahrzehnt in der<br />

Unternehmensgruppe Ende Juni in<br />

den Ruhestand wechselte.<br />

Als CSO zu Afag<br />

Die Schweizer Afag Automation AG aus<br />

Huttwil, Anbieter für die Montageautomation,<br />

hat Heinz-Georg Geissler (Bild) zum<br />

Chief Sales Officer bestellt. Der 50-jährige<br />

tritt damit die Nachfolge von Armin Doser<br />

an, der zum 1. März die Afag-Gruppe verlassen<br />

hat und bisher den Vertrieb und das<br />

Marketing leitete. Geissler kommt von der<br />

Bilz AG und verantwortet nun den gesamten<br />

Verkaufsbereich bei Afag.<br />

Präsident fürs Automotive-Geschäft<br />

Jochen Sanguinette hat als Präsident<br />

der neuen Automotive-Organisation<br />

von Trelleborg Sealing Solutions die<br />

Verantwortung für das globale Automotive-Geschäft<br />

des Dichtungsherstellers<br />

übernommen. Zudem wird er<br />

das Thema E-Mobility industrieübergreifend<br />

weiter ausbauen, teilt die<br />

TSS Germany GmbH, Stuttgart, mit.<br />

Seit Oktober 2007 bis heute ist Sanguinette<br />

als einer der Geschäftsführer<br />

bei Trelleborg Sealing Solutions aktiv.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 19


Die neuen Rahmenbedingungen der digitalen Transformation<br />

machen vor den Investitionsgütern nicht halt.<br />

Produkt-, Innovations- und Investitionszyklen werden<br />

sich erheblich beschleunigen.<br />

Bild: SMS/Thomas Ernsting<br />

Weltmarktführer aus Deutschland<br />

Stark, aber nicht<br />

unangreifbar<br />

Studie | Weltmarktführer wird man nicht aus Zufall.<br />

Deutsche Maschinen- und Anlagebauer haben ihren<br />

Erfolg vor allem qualitativ hochwertigen Produkten<br />

und Dienstleistungen zu verdanken, wie eine Studie<br />

der Unternehmensberatung Staufen zeigt.<br />

iFür die Studie „Best<br />

Strategy 2018“ hat<br />

die Unternehmens -<br />

beratung Staufen<br />

mehr als 200 Unternehmen<br />

befragt, die<br />

in ihren Branchen<br />

oder zumindest in<br />

Segmenten davon internationale<br />

Spitzenplätze<br />

besetzen. Gut<br />

jeder dritte Studienteilnehmer<br />

ist im<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau aktiv.<br />

Drei Viertel der für die Studie „Best Strategy<br />

2018“ befragten Unternehmen des Maschinen-<br />

und Anlagenbaus sind davon überzeugt,<br />

bessere Produkte als ihre Wettbewerber<br />

anzubieten. Kontinuierlich gute Leistungen<br />

abliefern, hat für sie einen noch höheren<br />

Stellenwert als besonders innovativ zu sein.<br />

Doch auch bei der Zukunftsfähigkeit des<br />

Angebots müssen sich die Weltmarktführer<br />

aus Deutschland nicht verstecken. Rund<br />

sechs von zehn lassen die Konkurrenz in<br />

Sachen Innovationskraft hinter sich.<br />

Fraglich ist jedoch , ob die übrigen rund<br />

40 % diesen Bereich vernachlässigen können.<br />

Immerhin befindet sich die Produktionstechnik<br />

weltweit in einem rasanten<br />

Wettbewerb um die besten Industrie 4.0-<br />

Lösungen. Wer jetzt den Innovationszug<br />

verschläft, dürfte es in den kommenden Jahren<br />

schwer haben, einen internationalen<br />

Spitzenplatz zu verteidigen. Ähnlich ist der<br />

Wettbewerbsfaktor Geschwindigkeit zu bewerten:<br />

Nur rund ein Drittel der heimischen<br />

Weltmarktführer hat hier die Nase vorn.<br />

„Bisher haben die Maschinen- und Anlagenbauer<br />

ihre internationale Position mit<br />

verlässlichen Produkten auf hohem Niveau<br />

ausbauen und halten können. Doch die neuen<br />

Rahmenbedingungen der digitalen<br />

Transformation machen vor den Investitionsgütern<br />

nicht halt. Produkt-, Innovationsund<br />

Investitionszyklen werden sich erheblich<br />

beschleunigen. Auch etablierte Hersteller<br />

müssen diese neuen Geschwindigkeiten<br />

mitgehen“, umreißt Wilhelm Goschy, Vorstand<br />

der Unternehmensberatung Staufen,<br />

die neuen Regeln der globalen Märkte.<br />

Einen überraschend geringen Anteil am<br />

Erfolg der Maschinenbauer hat die Kundennähe.<br />

Nur 45 % der Befragten sehen im Service<br />

eine Stärke gegenüber der Konkurrenz.<br />

Einerseits spricht das wiederum für die hervorragenden<br />

Produkte der Unternehmen:<br />

Denn auch ohne ausgeprägte Serviceausrichtung<br />

entscheiden sich Anwender für die<br />

Maschinen der Weltmarktführer.<br />

Vorsicht vor disruptiven Wettbewerbern<br />

Dennoch öffnet sich hier eine gefährliche<br />

Flanke. In der aktuellen technologischen<br />

Umbruchphase könnte gerade der Servicebereich<br />

zum Einfallstor disruptiver Wettbewerber<br />

werden, die sich mit datenbasierten<br />

neuen Geschäftsmodellen zwischen Maschinenhersteller<br />

und ihre Kunden drängen.<br />

Diese erweiterte Wertschöpfung sollte die<br />

Produktionstechnik nicht der rein digitalen<br />

Konkurrenz überlassen. Serviceangebote zu<br />

stärken, dürfte für Maschinen- und Anlagenbauer<br />

unerlässlich sein, wenn man das<br />

lukrative neue Geschäftsfeld nicht Branchenfremden<br />

überlassen will. Das ist den<br />

meisten Unternehmen durchaus bewusst. In<br />

der eigenen Einschätzung der Erfolgsfaktoren<br />

nimmt die Kundennähe den ersten Rang<br />

ein. Nun gilt es, diese Erkenntnis auch in eine<br />

individuelle Stärke zu verwandeln.<br />

Ungetrübt gute Nachrichten gibt es für<br />

den Maschinenbau dagegen beim Faktor<br />

Marktpreise: Für exzellente Qualität sind<br />

Kunden durchaus bereit, entsprechend zu<br />

bezahlen. Nur 3 % der Weltmarktführer<br />

müssen sich über besonders preiswerte Angebote<br />

behaupten.<br />

Trotz der hervorragenden Ergebnisse<br />

deutscher Maschinen- und Anlagenbauer<br />

auf den Weltmärkten, Zeit zum Ausruhen<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


news & management<br />

Überzeugt von den eigenen Produkten<br />

Danach befragt, wodurch sich ihr Unternehmen von seinen Wettbewerbern unterscheidet, halten 77 % der rund<br />

200 befragten Unternehmen die eigenen Produkte für überzeugend. Bild: Staufen<br />

dürfte angesichts der im Rahmen der Staufen-Studie<br />

aufgezeigten Schwächen nicht<br />

bleiben. Das wissen gerade auch die Weltmarktführer,<br />

die bereits in ihren Betrieben<br />

den Wandel angestoßen haben. 80 % von<br />

ihnen haben sich in den vergangenen drei<br />

Jahren im größeren Umfang verändert.<br />

Ganz vorn rangiert dabei bei 75 % der betreffenden<br />

Unternehmen die Innovationsstrategie,<br />

Hand in Hand mit der Produktpalette.<br />

Deutlich geringere Anpassungen gab<br />

es beim Serviceangebot oder bei den Geschäftsmodellen.<br />

Ein bekanntes Bild: Es<br />

spricht dafür, dass die digitale Transformation<br />

sich vielfach auf die Verbesserung des Bewährten<br />

beschränkt, im Vordergrund dürften<br />

dabei Effizienzsteigerung und weitere<br />

Automatisierung stehen.<br />

Der große Wurf, mit Industrie 4.0 neue<br />

Wertschöpfungspotenziale zu heben, bleibt<br />

also noch vielfach aus. Möglicherweise liegt<br />

das nicht an der technischen Expertise, sondern<br />

viel mehr an der Art und Weise, wie in<br />

den Unternehmen miteinander gearbeitet<br />

wird. „Die Qualifikation der Mitarbeiter ist<br />

sicherlich eine der größte Stärken der deutschen<br />

Industrie. Doch um dieses Potenzial<br />

erhalten und auch künftig abrufen zu können,<br />

ist eine Unternehmens- und Führungskultur<br />

gefragt, die zur Innovation motiviert<br />

und den freien Austausch der Ideen fördert“,<br />

ist Berater Goschy überzeugt.<br />

Noch wird bei fast 40 % der Maschinenund<br />

Anlagenbauer hierarchisch geführt. Die<br />

Entscheidungswege sind nicht nur lang, sondern<br />

auch wenig dazu geeignet, Mitarbeiter<br />

mit ihrem kreativen Potenzial einzubinden -<br />

eine Ressource, die im globalen Innovationswettlauf<br />

immer unverzichtbarer wird.<br />

Wie die Studie „Best Strategy 2018“<br />

zeigt, ist hier allerdings Bewegung in den<br />

Maschinen- und Anlagebau gekommen.<br />

61 % der Unternehmen, die in der jüngeren<br />

Vergangenheit Veränderungen angestoßen<br />

haben, widmeten sich dabei auch der Unternehmenskultur.<br />

„Wie unsere Befragung<br />

zeigt, dürfte sich diese Tendenz noch deutlich<br />

verstärken“, sagt Staufen-Vorstand<br />

Goschy. „Denn immer mehr Weltmarktführer<br />

betrachten den Wandel des Führungsverhaltens,<br />

den Rollenwechsel vom Manager<br />

zum Mentor, als einen absolut wichtigen<br />

Erfolgsfaktor.“<br />

•<br />

Alexander Schneiders<br />

Freier Journalist in Wiesbaden<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 21


Die Möglichkeit, in reduzierten Arbeitszeitmodellen Karriere zu machen, fördert auch die Bindung hochqualifizierter Mitarbeitenden in bestimmten Lebensphasen.<br />

Bild: cornecoba/Fotolia<br />

Führung in Teilzeit steigert die Arbeitszufriedenheit<br />

Attraktiv sein für<br />

kluge Köpfe<br />

Personal | Führungskraft sein, aber nur drei Tage die<br />

Woche am Arbeitsplatz – kann das klappen? Ja, sagen<br />

Experten, vorausgesetzt bestimmte Rahmenbedingungen<br />

werden beachtet.<br />

Ludger Schöcke arbeitet seit einigen Jahren aus gesundheitlichen<br />

Gründen rund 60 %. Der 50-jährige Leiter<br />

Personal- und Organisationsentwicklung der Marquardt-Gruppe<br />

aus Rietheim-Weilheim nahe Tuttlingen<br />

konzipiert Weiterbildungsangebote für Führungskräfte,<br />

die weltweit für das Unternehmen im Einsatz sind. Diese<br />

strategische Aufgabe lasse sich gut dosieren und auch<br />

vom Home Office aus steuern. Schöcke ist in seinem<br />

Unternehmen kein Einzelfall. Das international agierende<br />

Familienunternehmen stellt sich auf die Bedürfnisse<br />

seiner Führungskräfte ein, wohlweislich, dass gute Köpfe<br />

heutzutage rar sind. Rund 14 % der Mitarbeiter nutzen<br />

das Teilzeit-Angebot, darunter auf oberster Ebene<br />

auch zwei männliche Führungskräfte.<br />

Noch fristet die Teilzeitführung in Deutschland<br />

jedoch ein Nischendasein, obwohl immer mehr Arbeitnehmer<br />

beruflich kürzer treten wollen, sei es zugunsten<br />

der Familie, der Gesundheit oder einer Weiterbildung.<br />

Trotzdem sind viele zögerlich, den Wunsch in die Tat<br />

umzusetzen, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag<br />

des Bundesfamilienministeriums ergab. Das gilt vor<br />

allem für Top-Führungskräfte; gerade Männer befürchten<br />

Vorbehalte und Widerstände im Unternehmen.<br />

Präsenzkultur steht im Weg<br />

Für Albert Kehrer, Diversity-Experte und Coach, liegen<br />

die größten Widerstände bei den Führungskräften der<br />

Führungskräfte: „Viele unter ihnen suchen nach wie vor<br />

nach der eiermilchlegenden Wollmichsau, obwohl sich<br />

Unternehmen diesen hohen Anspruch in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels nicht mehr leisten können.“ Würden<br />

sie sich für dieses flexible Arbeitsmodell öffnen, stünde<br />

ihnen ein deutlich größerer Pool an Führungskräften,<br />

vor allem auch weibliche Führungskräfte, zur Verfügung.<br />

Stattdessen halte man an alten Strukturen fest,<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


news & management<br />

auch weil es schwer falle, die eigene Komfortzone zu<br />

verlassen und sich auf unsicheres Terrain zu begeben.<br />

Ein weiterer Grund, warum sich Teilzeit in vielen Unternehmen<br />

noch nicht durchgesetzt hat: Die erwünschte<br />

Präsenzkultur mit für Führungskräften üblichen 60 Wochenarbeitsstunden<br />

und mehr. Dass diese Denke vielfach<br />

überholt ist, davon ist Dr. Anja Karlshaus, die an<br />

der Cologne Business School zum Thema Führen in<br />

Teilzeit forscht, überzeugt: „Gute Führungskräfte definieren<br />

sich nicht über ihre Unersetzbarkeit, sondern sie<br />

schaffen es im Gegenteil ihre Mitarbeiter durch entgegengebrachtes<br />

Vertrauen zu motivieren.“ Nach Ansicht<br />

von Albert Kehrer wird von Unternehmen häufig<br />

verkannt, dass auch Vollzeitmanager aufgrund von<br />

Geschäftsreisen oder der zunehmenden globalen und<br />

virtuellen Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Zeitzonen<br />

nicht jederzeit erreichbar sind. Seiner Erfahrung<br />

nach bringen viele zudem eine hohe Selbstmanagementkompetenz<br />

mit und arbeiten mitunter effektiver als<br />

Vollzeitführungskräfte: „Wir brauchen eine Ergebniskultur<br />

in Unternehmen, die Menschen an ihrer Leistung<br />

und nicht an ihrer Anwesenheit misst“, ist er überzeugt.<br />

Win-Win für alle Beteiligten<br />

Will eine Führungskraft ihre Arbeitszeit reduzieren,<br />

bedarf es bestimmter Rahmenbedingungen: Mit Hilfe<br />

der Personalabteilung sollte der Stellenzuschnitt mit definierten<br />

Aufgaben und Verantwortungsbereichen klar<br />

definiert werden. Auch sollten von Anfang an die Beteiligten,<br />

also vor allem das Team der Führungskraft, einbezogen<br />

und transparent kommuniziert werden, wie<br />

sich die Arbeit organisieren lässt beziehungsweise wer<br />

welche neuen Aufgaben übernimmt und die Führungskraft<br />

in Abwesenheit vertritt. Kehrer: „Für das Team<br />

muss es klare Eskalationsstufen geben, wer wann welche<br />

Entscheidung treffen darf. Allerdings sollte der Chef<br />

der Führungskraft nicht in die Stellvertreterregelungen<br />

mit einbezogen werden.“<br />

Reduzieren Führungskräfte ihre Arbeitszeit oder arbeiten<br />

mobil, verändert dies auch die Anforderungen an<br />

das Umfeld: Mitarbeiter werden in die Lage versetzt,<br />

Schritt für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen.<br />

Oftmals ist dabei die Herausforderung für die Führungskraft<br />

größer als für die Mitarbeiter. „Es gehört<br />

Vertrauen dazu, Verantwortung abzugeben, aber in Zeiten<br />

zunehmender Projektarbeit mit selbstorganisierten<br />

Teams sollten sich Führungskräfte im Loslassen üben“,<br />

sagt Kehrer.<br />

Ein weiterer Vorteil dabei: Mitarbeiter eignen sich<br />

Schlüsselqualifikationen an, was sie für höherwertige<br />

Aufgaben qualifiziert und auch selbst auf eine Führungsrolle<br />

vorbereitet. Die Experten sind sich einig:<br />

Auch den Unternehmen nutzt es, wenn sie ihren Führungskräften<br />

Arbeiten in reduziertem Umfang ermöglichen:<br />

„Mitarbeiter, die entsprechend ihrer Bedürfnisse<br />

arbeiten, erzielen bessere Ergebnisse“, ist Ludgar Schöcke<br />

überzeugt. Was er aus eigener Erfahrung weiß, gibt<br />

er auch an mitunter skeptische Führungskräfte weiter:<br />

Dass es sich lohnt, in die langfristige Beziehung mit gut<br />

qualifizierten Mitarbeitern zu investieren, die es mit gesteigerter<br />

Motivation und Loyalität zurückzahlen. Anja<br />

Karlshaus ergänzt: „Die Möglichkeit, in reduzierten<br />

Arbeitszeit modellen Karriere zu machen, steigert heutzutage<br />

nicht nur die Arbeitgeberattraktivität, sondern<br />

fördert auch die Bindung von hochqualifizierten Mitarbeitenden<br />

in bestimmten Lebensphasen. Durch konsequentes<br />

Delegieren von Fachaufgaben können sogar<br />

Kosten eingespart werden.“<br />

Für Albert Kehrer steht und fällt die Akzeptanz des<br />

flexiblen Modells mit der klaren Willensäußerung von<br />

oben: „ Die Unternehmenslenker und auch HR-Verantwortliche<br />

müssen durch den Austausch mit der eigenen<br />

Peergroup, sprich Gleichgesinnten, erfahren, dass Führung<br />

in Teilzeit klappen kann.“ Förderlich ist zudem eine<br />

Unternehmenskultur, die Erfolgsgeschichten von<br />

Führungskräften kommuniziert, die flexibel arbeiten<br />

und trotzdem Karriere machen. •<br />

Annette Neumann<br />

Freie Journalistin in Kleinmachnow/Berlin<br />

Veränderungs-Experte<br />

Albert Kehrer: „Der Erfolg<br />

von Teilzeitführung<br />

hängt davon ab, wie die<br />

Teams aufgestellt sind,<br />

ob Verantwortlich keiten<br />

klar geregelt sind, und<br />

ob es eine Ergebniskultur<br />

gibt.“ Bild: Jan Margraf<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 23


news & management<br />

Balance zwischen Stabilität und Wandel macht dauerhaft erfolgreich<br />

Bipolar bedacht<br />

handeln<br />

Strategie | Im ausgewogenen Zusammenspiel von<br />

Verändern und Bewahren liegt das Geheimnis anhaltend<br />

erfolgreicher Unternehmen, weiß Dr. Hans-<br />

Joachim Gergs, Dozent am Executive Education<br />

Center der TU München und Organisationsentwickler<br />

in einem deutschen Automobilkonzern.<br />

Sich der dynamischen Technologie- und Marktentwicklung<br />

anpassen zu können, ohne dabei in der Agilitäts -<br />

falle zu landen, darin sieht der erfahrene Organisationsentwickler<br />

Dr. Hans-Joachim Gergs die Über -<br />

lebensversicherung für Unternehmen. „Um das sicherzustellen,<br />

sind zwei Aufgaben im Verbund zu lösen:<br />

kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Umweltanforderungen<br />

(Adaption) und Sicherung der sozialen<br />

Integration der Organisation (Stabilisierung). In der<br />

gegenwärtigen Situation lasse sich das Management zur<br />

Überbewertung der Anpassungsfähigkeit (Agilität) verführen,<br />

was den Bestand der Organisation gefährde,<br />

sagt Gergs.<br />

Auch neuere empirische Studien der Organisationsforschung<br />

zeigten: Organisationen im permanenten<br />

Umbruch tendieren zu Desintegration und damit zu<br />

einem deutl ichen Rückgang ihrer Leistungsfähigkeit;<br />

langfristig erfolgreich arbeitende Unternehmen ziehen<br />

ihre innovative Leistungskraft aus der ausgewogenen<br />

Mischung von Verändern und Bewahren.<br />

Woraus resultiert die Attraktivität dieser Mischung?<br />

„Mit der Umstellung auf organisatorische Instabilität<br />

zur Förderung der Agilität ist ein dramatischer Zuwachs<br />

an Reaktionsfähigkeit, Innovationsgeschwindigkeit<br />

und Flexibilität verbunden. Leider aber auch ein<br />

zentrales Folgeproblem: die Notwendigkeit zur ‚Re-<br />

Stabilisierung‘ der Organisation. Die Frage lautet also,<br />

wie lassen sich Unternehmen flexibilisieren, ohne deren<br />

inneren Zusammenhalt zu gefährden?“<br />

Gergs verweist auf die Untersuchungsergebnisse von<br />

Stadler und Wältermann (2012). Sie untersuchten sogenannte<br />

„Jahrhundert-Champions“, Unternehmen, die<br />

über mehr als 100 Jahre hinweg wirtschaftlich erfolgreich<br />

geblieben sind (etwa Münchner Rückversicherung,<br />

Siemens oder Shell). Ihre Ergebnisse machen deutlich:<br />

Die reine Innovationsfähigkeit ist nicht der zentral<br />

erklärende Faktor für die Langlebigkeit dieser Unternehmen.<br />

Was die langlebigen Unternehmen von den<br />

Vergleichsunternehmen unterscheidet, ist ihre Fähigkeit,<br />

bei aller Anpassung die Kultur und Identität des Unternehmens<br />

zu wahren beziehungsweise sie auf evolutio -<br />

näre Art und Weise zu verändern.<br />

„Die Stärke der Jahrhundert-Champions liegt augenscheinlich<br />

darin, dass sie die richtige Balance zwischen<br />

Erneuerung und Anpassung auf der einen Seite und Tradition<br />

und Identität des Unternehmens auf der anderen<br />

Seite wahren“, kommentiert Gergs. Hingegen würden<br />

chronisch fluide Unternehmen auf längere Sicht ihre<br />

Leistungsfähigkeit auf dem Altar der Agilität opfern,<br />

folgert er. „Ein Zusammenhang, der auch durch Untersuchungen<br />

zu agilen Unternehmen aus der IT-, Medien<br />

und Internetbranche bestätigt wird. Dabei müssen sich<br />

Agilität und Stabilität keineswegs ausschließen.“ Das<br />

legten die empirischen Erkenntnisse der amerikanischen<br />

Forscher Hatum und Pettigrew (2010) offen. Sie fanden<br />

heraus, dass stark anpassungsfähige Unternehmen zugleich<br />

eine starke Identität aufweisen.<br />

Die Erfolgreichen richten den Fokus auf die eigene<br />

Kultur und Identität<br />

Gergs: „Langfristig erfolgreiche Unternehmen stellen<br />

nicht in revolutionärer Weise alles in Frage, sondern<br />

passen sich evolutionär den Veränderungen an – unter<br />

Berücksichtigung der eigenen Kultur und Identität, die<br />

in Veränderungsprozessen bewusst reflektiert und mit<br />

weiterentwickelt wird.“ Eine agile Unternehmensstruktur<br />

erfordere immer eine aktive und reflektierte Auseinandersetzung<br />

mit der Identität des Unternehmens.<br />

Damit werde in langfristig erfolgreichen agilen Unternehmen<br />

das Problem der Re-Stabilisierung nicht auf der<br />

Ebene von Organisationsstrukturen und Arbeitsprozessen<br />

gelöst, sondern auf der Metaebene von Normen,<br />

Werten, sprich von Kultur und Identität. „Identitäts -<br />

arbeit wird damit zur Voraussetzung für die nicht-destabilisierende<br />

Umsetzung agiler Konzepte und Methoden<br />

in Unternehmen“, weist er den Weg.<br />

Also stehen Agilität und Stabilität nicht im Widerspruch<br />

zueinander, sondern bedingen sich gegenseitig.<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Agilität und Stabilität stehen nicht im Widerspruch<br />

zueinander, sondern bedingen sich<br />

gegenseitig. Bild: beeboys/Fotolia<br />

TRANSPORTIERT<br />

AUTONOM<br />

Der israelische Organisationsforscher Moshe Farjoun<br />

(2010) fordere aus diesem Grund, die antagonistische<br />

Betrachtungsweise von Agilität und Stabilität aufzugeben.<br />

In seinem viel beachteten Aufsatz „Beyond dua -<br />

lism: stability and change as a duality“ arbeite er<br />

heraus, dass Wandel und Stabilität als zwei Seiten der<br />

gleichen Medaille betrachtet werden müssten und dass<br />

Stabilität die Grundlage von Veränderungsfähigkeit sei.<br />

Schnelle Anpassungs- und Innovations fähigkeit seien<br />

nur vor dem handlungsentlastenden Hintergrund von<br />

Routinen möglich. Das sei das janusköpfige Gesicht der<br />

Routine, die sowohl Geburtshelfer für Veränderung als<br />

auch deren Totengräber sein könne. Farjoun zufolge<br />

werde zu gerne übersehen, betont Gergs, dass Organisationen<br />

keine Veränderungen einführen können, wenn<br />

sie sich nicht gleichzeitig auf die bestehenden Strukturen<br />

und Kulturen stützen. Stabilität und Wandel seien damit<br />

nicht zwei voneinander unabhängige Phänome, sondern<br />

stünden in einem dialektischen Verhältnis.<br />

„Diese Zusammenhänge wahrzunehmen und in das<br />

aktuelle Managementhandeln umzusetzen“, darin besteht<br />

für Hans-Joachim Gergs die Kunst der Unternehmensführung<br />

im 21. Jahrhundert. „Organisieren als ein<br />

permanentes Oszillieren zwischen Verwandeln und<br />

Bewahren, zwischen Risiko und Sicherheit zu begreifen,<br />

erfordert eine kontinuierliche Reflexionsarbeit im Unternehmen.“<br />

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Hartmut Volk<br />

Freier Journalist in Bad Harzburg<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 25


42.000 Besucher aus 62<br />

Ländern informierten<br />

sich auf der Biemh über<br />

die jüngsten Entwicklungen<br />

in der Fertigungstechnik.<br />

Bild: BEC<br />

13. Nationaler<br />

Innovationspreis<br />

Messe Biemh profitiert vom Aufschwung in Spaniens Fertigungsbetrieben<br />

Bestes Ergebnis<br />

der letzten Dekade<br />

Fertigung | Digitale Vernetzung war das zentrale Thema<br />

der Biemh. Die Macher der Werkzeugmaschinen-<br />

Biennale in Bilbao freuen sich über die gute Resonanz<br />

von Ausstellern und Besuchern. ❧ Mona Willrett<br />

Die Stimmung in den Hallen des Bilbao Exhibition Centres<br />

(BEC) war gut während der 30. Biemh. Das Ausstellungsgelände<br />

war fast komplett gefüllt. Nur in Halle 4,<br />

wo regelmäßig Konzerte stattfinden, hatte Veranstalter<br />

BEC darauf verzichtet, alle Tribünenteile abzubauen –<br />

die Messemacher hatten nicht mit der großen Aussteller-Resonanz<br />

auf den neuen Sonderbereich BeDigital<br />

und die dritte Addit3D gerechnet.<br />

Mehr als 42.000 Fachbesucher kamen nach Bilbao,<br />

um sich bei den gut 1750 Ausstellern der spanischen<br />

Biennale für Werkzeugmaschinen über die jüngsten Entwicklungen<br />

in der Fertigungstechnik zu informieren.<br />

Obwohl die Schau in diesem Jahr um einen Tag gekürzt<br />

wurde, sind das 5 % mehr Besucher als bei der letzten<br />

Biemh vor zwei Jahren. Rund 40 % der Fachbesucher<br />

kamen aus Regionen Spaniens außerhalb des Baskenlands,<br />

5 % aus 61 weiteren Ländern. BEC-Direktor<br />

Xabier Basañez wertete diese Zahlen als großen Erfolg.<br />

Damit sei die 30. Biemh zwar noch nicht die beste überhaupt,<br />

ganz sicher jedoch die beste der letzten Dekade.<br />

Zu den wichtigsten Herkunftsländern der Besucher gehörten<br />

Portugal, Deutschland und Italien, aber auch aus<br />

vielen Übersee-Ländern waren Gäste angereist.<br />

Dass die Biemh ein Schaufenster innovativer Fertigungslösungen<br />

ist, das soll auch der nationale Innovationspreis<br />

zeigen, der in diesem Jahr bereits zum 13. Mal vergeben<br />

wurde. Veranstaltet wird der Award vom spanischen<br />

Werkzeugmaschinenverband AFM in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bilbao Exhibition Centre (BEC). Prämiert<br />

werden Produkte und Lösungen, die hinsichtlich<br />

Technologie, Design, Ergonomie, Sicherheit sowie<br />

Nachhaltigkeit besonders innovativ sind.<br />

In diesem Jahr ging der Preis in der Kategorie Werkzeugmaschinen<br />

an Zayer. Das Unternehmen überzeugte<br />

die Jury mit seinem Multifunktions-Großbearbeitungszentrum<br />

Arion, das die Technologien Drehen und Fräsen<br />

integriert.<br />

Im Bereich Komponenten wurde Nicolás Correa für seinen<br />

Fräskopf UDX ausgezeichnet. In der Kategorie Additive<br />

Manufacturing überzeugte Addilan mit seiner<br />

WAAM-Maschine (Wire Arc Additive Manufacturing)<br />

Vo.1. Und zum Sieger in Bereich „Industrie 4.0“ wurde<br />

Savvy Data Systems gekürt. Ausgezeichnet wurde hier<br />

eine 360°-Plattform für Hersteller von Werkzeugmaschinen<br />

und Investitionsgütern. •<br />

Zu den Neuheiten gehörten unter anderem das Fräs-<br />

Dreh-Zentrum Arion von Zayer oder die Wire-Arc-<br />

Additive-Manufacturing-Maschine Vo.1 von Addilan,<br />

die beide mit einem Innovationspreis ausgezeichnet<br />

wurden (Kasten). Digitalisierung und Vernetzung waren<br />

auch auf der Biemh Fokusthemen, für die viele Aussteller<br />

Konzepte und Lösungsvorschläge präsentierten. Als<br />

ein herausragendes Projekt hob die Jury des Innovationspreises<br />

– er wird vom spanischen Werkzeugmaschinen-Verband<br />

AFM in Zusammenarbeit mit BEC vergeben<br />

– eine Kooperation zwischen Ibarmia, Zayer und<br />

Shuton hervor. Dabei geht es um intelligente Systeme,<br />

die alle Maschinen- und Produktionsdaten erfassen und<br />

zeitnah für weitere Analysen und Auswertungen in den<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


messe biemh<br />

Bereichen Fertigung, präventive Wartung und Service<br />

gezielt zur Verfügung stellen.<br />

Neue Technologien, die digitale Vernetzung und die<br />

additive Fertigung waren die zentralen Inhalte der Sonderbereiche<br />

BeDigital und Addit3D, die die Messe -<br />

macher in Halle 4 platziert hatten, die sie entsprechend<br />

in Halle 4.0 umbenannten. Anders als in den anderen<br />

Hallen, in denen auch viele maschinennahe Elemente<br />

der digitalen Vernetzung gezeigt wurden, ging es im<br />

Rahmen von BeDigital verstärkt um die IT-lastigen<br />

Themen, etwa das Industrial Internet of Things (IIoT),<br />

Engineering Services, Big Data, Datensicherheit, Cloud<br />

Services, Telekommunikation oder Virtual und Augmented<br />

Reality sowie das Vernetzen der Produktion mit<br />

übergeordneten Betriebsabläufen. Der neue Messebereich<br />

kam laut BEC sowohl bei den Ausstellern als auch<br />

bei den Besuchern gut an und soll künftig wahrscheinlich<br />

im jährlichen Rhythmus stattfinden. BeDigital ist<br />

die erste Veranstaltung von BEC, die sich ausschließlich<br />

der digitalen Transformation in der Industrie widmet.<br />

Die Addit3D fand bereits zum dritten Mal statt. Im<br />

Vergleich zur Premiere vor zwei Jahren zeigten viele<br />

Aussteller Maschinen, Prozesse oder Anwendungen im<br />

Bereich generativ gefertigter Metallteile. Dabei reichte<br />

das Materialspektrum von Aluminium über unterschiedlichste<br />

Stähle bis hin zu Titan oder Inconel. Interessant<br />

waren auch Beispiele, mit denen die Forschungsallianz<br />

IK4 zeigte, welche Potenziale additive Techniken<br />

bieten, wenn Konstrukteure klassische Bauteile neu<br />

denken und verfahrensgerecht konstruieren.<br />

Die 31. Biemh findet vom 25. bis 29. Mai 2020 wieder<br />

auf dem Messegelände in Bilbao statt. •<br />

Die Forschungsallianz<br />

IK4 zeigte an ihrem<br />

Addit3D-Stand, was es<br />

heißt, Bauteile verfahrensgerecht<br />

zu konstruieren.<br />

Bild: Autorin<br />

„Weitere Angebote im Bereich der digitalen Vernetzung“<br />

Carmen Gorostiza,<br />

Leiterin der Messe<br />

Biemh. Bild: BEC<br />

Frau Gorostiza, in diesem Jahr<br />

gibt´s den neuen Sonderbereich Be-<br />

Digital. Wie wollen Sie die Messe<br />

künftig weiterentwickeln?<br />

Das hängt davon ab, was unsere<br />

Aussteller und Partner wünschen<br />

und wie sich der spanische Markt<br />

entwickelt. Die letzten Jahre waren<br />

hier gut. Wenn es gelingt, das zu stabilisieren,<br />

rechne ich sowohl mit<br />

weiteren nationalen als auch internationalen<br />

Ausstellern. Die Betonung<br />

der digitalen Vernetzung wird<br />

sicher steigen. In diesem Bereich<br />

wird es in zwei Jahren weitere Angebote<br />

geben.<br />

Was wird aus BeDigital?<br />

Wir werden nach der Messe sehr genau<br />

analysieren, wie Aussteller und<br />

Besucher die Premiere bewerten und<br />

welche Wünsche und Anregungen<br />

sie uns auf den Weg mitgeben. Alles<br />

deutet darauf hin, dass BeDigital –<br />

wie Addit3D – künftig jährlich stattfindet.<br />

Die Entwicklung in diesen<br />

Bereichen ist so schnell, dass sich ein<br />

jährlicher Rhythmus anbietet.<br />

Welches Entwicklungspotenzial sehen<br />

Sie noch für die Addit3D?<br />

Unsere Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />

investieren derzeit viel, um<br />

additive Technologien in ihre Prozesse<br />

zu implementieren. Das können<br />

Hybridmaschinen sein, wie sie<br />

2016 Ibarmia als erster spanischer<br />

Anbieter vorstellte, oder eigenständige<br />

Lösungen wie die WAAM-Maschine<br />

Vo.1, die die Goratu-Tochter<br />

Addilan jetzt präsentiert. Bislang<br />

mussten an generativen Verfahren<br />

interessierte Unternehmen die benötigten<br />

Anlagen importieren. Inzwischen<br />

wächst aber auch das Angebot<br />

spanischer Hersteller. Bis Ende<br />

2017 konzentrierte sich die Nachfrage<br />

hier vor allem auf den Kunststoff-Bereich.<br />

Seit Anfang 2018 verzeichnen<br />

wir aber ein großes Wachstum<br />

im Bereich metallischer Bauteile.<br />

Hier sehe ich auch für die Addit3D<br />

noch einiges Po tenzial.<br />

Das Ausstellerverzeichnis der<br />

Biemh bleibt weiterhin online. Können<br />

Interessenten nach der Messe<br />

auch die Forums- und Konferenzvorträge<br />

abrufen?<br />

Ja, wir werden diese Inhalte auf unserer<br />

Website veröffentlichen. Allerdings<br />

brauchen wir etwas Zeit, sie<br />

aufzubereiten.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 27


interview<br />

AFM-Präsident César Garbalena sagt, was sich in der spanischen Werkzeugmaschinen-Branche tut<br />

„Deutschland ist unser<br />

wichtigster Exportmarkt“<br />

Spanische Werkzeugmaschinen-Hersteller machen auch im<br />

eigenen Land wieder gute Geschäfte. Trotzdem gehe das Gros<br />

der Produkte nach wie vor in den Export, sagt César Garba -<br />

lena, der Präsident des Branchenverbands AFM. ❧ Mona Willrett<br />

Wie hat sich der Inlandsmarkt seit der letzten<br />

Biemh vor zwei Jahren entwickelt?<br />

In Spanien hat die Krise deutlich länger gedauert<br />

als beispielsweise in Deutschland. Ab<br />

2014/15 ging´s wieder bergauf. Seither investieren<br />

unsere nationalen Kunden wieder<br />

in Werkzeugmaschinen, Komponenten und<br />

Werkzeuge. Im vergangenen Jahr stieg der<br />

Verbrauch um gut 24 Prozent. Das darf allerdings<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

wir noch ein Stück Weg zu gehen haben, bis<br />

wir wieder auf dem Niveau unseres Rekordjahres<br />

2007 liegen werden. Aktuell fehlen<br />

uns hier noch zwischen 20 und 30 Prozent.<br />

Wie haben sich die Exporte entwickelt?<br />

2017 war auch aus Exportsicht ein gutes<br />

Jahr für uns. Absolut gesehen haben unsere<br />

Unternehmen einen gut vier Prozent höheren<br />

Warenwert exportiert als 2016. Weil der<br />

Inlandsmarkt jedoch deutlich stärker zugelegt<br />

hat, ist die Exportrate natürlich gesunken.<br />

Während unsere Mitgliedsunternehmen<br />

2012 noch 90 Prozent ihrer Werkzeugmaschinen<br />

ins Ausland verkauften, waren es<br />

im vergangenen Jahr nur noch 80 Prozent.<br />

„2017 war für unsere Mitglieder das beste Jahr der letzten Dekade“, sagt César Garbalena.<br />

Er ist seit Mai Präsident des spanischen Werkzeugmaschinen-Verbands AFM. Bild: AFM<br />

Herr Garbalena, wie geht es der spanischen<br />

Werkzeugmaschinen-Branche derzeit?<br />

Die beiden letzten Jahre waren gut. Unsere<br />

Mitglieder haben 2017 das beste Ergebnis<br />

der letzten Dekade erzielt. Und auch das<br />

laufende Jahr sieht bislang gut aus. Wir gehen<br />

derzeit davon aus, dass wir 2018 etwa<br />

auf dem Niveau von 2017 abschließen können.<br />

Bei allem müssen wir jedoch bedenken:<br />

Viele unserer Hersteller sind auf größere<br />

und Sondermaschinen spezialisiert. In diesem<br />

Bereich vergeht zwischen Anfrage, Auftragseingang<br />

und Auslieferung mehr Zeit als<br />

bei Standardmaschinen. Entsprechend dauert<br />

es auch etwas länger, bis sich die Umsätze<br />

in der Statistik bemerkbar machen.<br />

Welches sind die wichtigsten Absatzmärkte<br />

der spanischen Werkzeugmaschinenbauer?<br />

Wenn wir nur den Bereich Werkzeugmaschinen<br />

betrachten, dann ist Deutschland mit<br />

einem deutlichen Vorsprung vor China,<br />

Mexiko, den USA und Italien unser wichtigster<br />

Abnehmermarkt. Im Bereich des Zubehörs<br />

sind Italien, Frankreich und Mexiko<br />

unsere wichtigsten Märkte, bei Teilen und<br />

Komponenten waren China, Deutschland<br />

und Italien unsere größten Abnehmer und<br />

bei den Werkzeugen sind es Frankreich,<br />

Deutschland und Mexiko.<br />

Welche Entwicklung erwarten Sie im weiteren<br />

Verlauf des Jahres?<br />

Wir arbeiten daran, unsere Geschäfte kontinuierlich<br />

und solide auszubauen. Kurzfristi-<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


ge Effekte sind nicht unser Ziel. Da wir<br />

kaum im Standard- und Serienmaschinenbereich<br />

aktiv sind, ist es unser tägliches Geschäft,<br />

individuell auf die Bedürfnisse unserer<br />

Kunden einzugehen. Die Stimmung hier<br />

auf der Biemh ist nochmal besser als vor<br />

zwei Jahren. Insofern erwarten wir auch in<br />

der zweiten Jahreshälfte gute Geschäfte.<br />

Welche Rolle spielen automatisierte Prozesse<br />

heute bei den Großmaschinen?<br />

Was bei kleineren Maschinen oder Bearbeitungszentren<br />

schon länger üblich ist, kommt<br />

zunehmend auch bei großen Anlagen: Wir<br />

denken nicht mehr in Maschinen sondern in<br />

Prozessen. Unsere Anlagenkonzepte richten<br />

sich nach dem Bedarf des Kunden. Gemeinsam<br />

erarbeiten wir – auf Basis der zu fertigenden<br />

Bauteile – den idealen Prozess und<br />

konzipieren dann die passenden Lösungen.<br />

Welche Rolle spielt die Elektromobilität für<br />

die spanischen Werkzeugmaschinenbauer?<br />

Wie gesagt, wir sind nah bei unseren Kunden.<br />

Wir sehen gewisse Entwicklungen. Mit<br />

Blick auf unser Angebot im Bereich größerer<br />

Maschinen denken wir derzeit jedoch, dass<br />

beispielsweise Strukturbauteile oder Formen<br />

für größere Komponenten – auch für<br />

„Die wahre<br />

Herausforderung<br />

der digitalen<br />

Trans -<br />

formation ist<br />

die Entwicklung<br />

neuer<br />

Geschäfts -<br />

modelle.“<br />

die Elektromobilität – besser zu unserem<br />

Portfolio passen als die Bauteile für den<br />

elektrischen Antriebsstrang.<br />

Wie ist der Stand in Sachen Digitalisierung<br />

und Vernetzung in Spanien?<br />

Aus meiner Sicht sind wir hier keinen Millimeter<br />

hinter Deutschland oder anderen führenden<br />

Nationen. Unsere Unternehmen wissen<br />

um die Bedeutung des Themas – sowohl<br />

im eigenen Betrieb als auch bei den Produkten.<br />

Wir bieten unseren Kunden Lösungen,<br />

mit deren Hilfe sie ihre Prozessführung oder<br />

ihre Wartung optimieren können. Manche<br />

nehmen dieses Angebot an, andere noch<br />

nicht. Aber wir sehen: Vieles was früher kritisch<br />

gesehen wurde, ist heute bereits normal.<br />

Die größte Herausforderung sehe ich<br />

nicht in der Digitalisierung an sich, sondern<br />

darin, die Möglichkeiten zu nutzen, um<br />

neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.<br />

Welche Erwartungen haben Sie an den<br />

neuen Messebereich BeDigital der Biemh?<br />

Die digitale Vernetzung ist auf dem gesamten<br />

Messegelände der Biemh zu finden.<br />

BeDigital deckt das Thema mehr von der<br />

IT-Seite her ab. Und dieser Aspekt ist viel relevanter<br />

als wir das zunächst erwartet hatten.<br />

Wir sind sehr glücklich mit dem Angebot<br />

und wie das hier aufgezogen wurde.<br />

Welche Bedeutung hat die additive Fertigung<br />

bei Ihren Mitgliedern?<br />

In den letzten Jahren investierten einige Firmen<br />

erheblich, kauften im Ausland kleinere<br />

und größere Anlagen, um zu experimentieren<br />

und zu entwickeln. Inzwischen haben<br />

auch Anbieter aus unserer Region Maschinen<br />

und Produkte eingeführt. Wir erwarten<br />

eine starke Entwicklung im Bereich metallischer<br />

Teile. Das zeichnet sich auch hier auf<br />

der Biemh im Sonderbereich Addit3D ab.<br />

Spanische Branche im Aufwind<br />

Für die spanischen Werkzeugmaschinen-<br />

Hersteller war 2017 das beste Jahr der letzten<br />

Dekade. Das teilte der AFM anlässlich<br />

der Biemh mit, der wichtigsten Messe für<br />

Fertigungstechnik auf der iberischen Halbinsel.<br />

Laut dem spanischen Verband für<br />

Werkzeugmaschinen, Teile, Werkzeuge und<br />

Zubehör stieg das Produktionsvolumen seiner<br />

Mitgliedsunternehmen im vergangenen<br />

Jahr um knapp 13 % auf 1,69 Mrd. Euro.<br />

Treiber des Wachstums war die Umformtechnik,<br />

die um knapp 48 % zulegte. Der<br />

Bereich Zerspanungsmaschinen wuchs moderat<br />

um 4,7 %, die Zerspanungswerkzeuge<br />

um 6,5 %. Das Exportvolumen der spanischen<br />

Betriebe stieg um 4,1 % auf 1,233<br />

Mrd. Euro.<br />

Weil der Inlandsmarkt wieder deutlich zulegte,<br />

sank die Exportrate der Gesamtbranche<br />

auf rund 73 %. Fünf Jahre zuvor hatte<br />

sie noch bei über 80 % gelegen. Die wichtigsten<br />

Abnehmerländer für spanische<br />

Werkzeugmaschinen waren Deutschland<br />

(14,4 %), China (9,9 %), Mexiko (9,8 %),<br />

die USA (8,4 %) und Italien (6,4 %).<br />

2017 verbrauchten nationale Kunden Maschinen-<br />

und Komponenten für gut 726<br />

Mio. Euro (+24,5 %). Damit setzte sich der<br />

Trend der Jahre 2014 und 2015 fort. Diese<br />

Entwicklung sieht der Branchenverband<br />

AFM als sehr positiv, auch wenn bis zum<br />

Rekordergebnis von 2007 noch zwischen<br />

20 und 30 % aufzuholen seien.<br />

2018 habe zwar verhalten begonnen, sagte<br />

AFM-Direktor Xabier Ortueta. Wenn es<br />

aber gelinge, die Chancen zu nutzen, die<br />

sich unter anderem durch die digitale Vernetzung<br />

bieten, rechne er für die spanischen<br />

Betriebe – sowohl national wie international<br />

– wieder mit einem sehr guten Jahr. •<br />

Wo sehen Sie die größten Stärken der spanischen<br />

Werkzeugmaschinen-Hersteller?<br />

Das Gros der spanischen Maschinenbauer<br />

sitzt im Baskenland. Meist handelt es sich<br />

um relativ kleine, flexible Betriebe, die aber<br />

wegen der räumlichen Nähe einfach kooperieren<br />

und dann wie ein größeres Unternehmen<br />

agieren können. Auf einer überschaubaren<br />

Fläche finden sich hier viele Betriebe,<br />

die zwar einerseits im Wettbewerb stehen,<br />

andererseits aber auch sich ergänzende Produkte<br />

haben und eng zusammenarbeiten.<br />

Welche Herausforderungen kommen auf<br />

die Branche in absehbarer Zeit zu?<br />

Neben den Herausforderungen, die es schon<br />

immer gab – etwa technologisch stets auf<br />

dem neuesten Stand zu bleiben –, müssen<br />

wir zunehmend auch international nah<br />

beim Kunden sein und einen guten Service<br />

bieten. Das ist für kleine Unternehmen nicht<br />

immer einfach. Weitere Herausforderungen<br />

sind die weiteren Entwicklungen durch die<br />

Digitalisierung und der Fachkräftemangel.<br />

Hier muss es uns auch gelingen, mehr Frauen<br />

für technische Berufe zu begeistern. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 29


Die Persönliche Schutzausrüstung<br />

muss heute nicht nur den Mitarbeiter<br />

vor Verletzungen schützen,<br />

sondern auch noch Tragekomfort<br />

bieten und modischen Ansprüchen<br />

genügen. Bild: Bierbaum-Proenen<br />

Die Pflege von Persönlicher Schutzausrüstung ist eine Wissenschaft für sich<br />

Kein Fall für die<br />

heimische Waschmaschine<br />

Arbeitsschutz | Bei der Pflege und Reparatur von Berufs- und<br />

Schutzkleidung kann man viel falsch machen. Je nach Material<br />

und Branche sind bei diesen vermeintlich einfachen Prozessen<br />

jede Menge Auflagen einzuhalten. Viele Arbeitgeber<br />

sparen sich den Stress und legen das Ganze in die Hände eines<br />

professionellen Textildienstleisters.<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


technik & wissen<br />

Abenteuer Arbeitsschutz<br />

Die Persönliche Schutzausrüstung ist ein Reiz -<br />

thema. Die Arbeitgeber wollen ihre Mitarbeiter<br />

natürlich vor Gefahren schützen und deren Gesundheit<br />

und Arbeitskraft erhalten. Aber bei der<br />

Beschaffung und der Pflege der Schutzkleidung<br />

werden sie mit einem Dschungel an Auflagen und<br />

Vorschriften konfrontiert. Viele tun das einzig<br />

richtige: Sie delegieren die<br />

ganze Geschichte. In unserem<br />

Titelthema lesen Sie,<br />

wie das geht und was das<br />

bringt.<br />

Uwe Böttger,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Sie warten Maschinen, installieren Anlagen und kriechen<br />

zur Reparatur und Reinigung in betriebstechnische<br />

Einrichtungen hinein. Die Instandhaltungs-Mitarbeiter<br />

der IFA Gruppe tragen viel Verantwortung. Schließlich<br />

sorgen sie für die Betriebs- und Arbeitssicherheit in dem<br />

Unternehmen, das Antriebswellen und Gelenke für die<br />

Automobilindustrie herstellt. Bei ihrer Arbeit an<br />

Schweißmaschinen oder bei der Inspektion einer Anlage<br />

ist die richtige Schutzkleidung das A und O, denn sie<br />

schützt sie vor glühenden Funken oder gefährlichen<br />

Chemikalien.<br />

Damit die Schutzfunktion der Mitarbeiterkleidung<br />

langfristig erhalten bleibt, muss sie regelmäßig und<br />

sachgerecht gereinigt werden. Dabei ist Schutzkleidung<br />

kein Fall für die heimische Waschmaschine, denn falsche<br />

Pflege kann schnell gefährlich werden. Selbst kleine<br />

Rückstände können die Schutzeigenschaften mindern.<br />

Reflektierende Eigenschaften gehen verloren, Chemikalien<br />

werden nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr<br />

abgewehrt. Und das schlimmste daran ist, dass der Träger<br />

seiner Kleidung nicht ansehen kann, dass sie ihn<br />

nicht mehr schützt.<br />

Eine sachgerechte Reinigung ist also oberste Pflicht.<br />

Deswegen empfiehlt sich für die Persönliche Schutzausrüstung,<br />

kurz PSA, die professionelle Industriewäsche.<br />

Allerdings wirken in den riesigen Waschmaschinen extreme<br />

Kräfte, die das Textil belasten. Wegen der teilweise<br />

hohen Waschtemperatur ist zudem die thermische Beanspruchung<br />

groß. Hinzu kommt die chemische Belastung<br />

durch die Substanzen, die bei der Reinigung und<br />

Aufbereitung eingesetzt werden. Trotz dieser multiplen<br />

Beanspruchung darf die PSA beim Waschgang auf keinen<br />

Fall ihre Funktionen verlieren. Sie muss auch nach<br />

der Pflegebehandlung je nach Einsatzgebiet vor Chemikalien,<br />

Metallspritzern, elektrischen Einwirkungen und<br />

Flammen schützen.<br />

Für viele Unternehmen ist diese Herausforderung<br />

einfach zu groß. Um den Risiken auszuweichen, steigen<br />

viele Verantwortliche auf das Textilleasing um. Bei diesem<br />

Modell bezieht der textile Dienstleister die Berufsoder<br />

Schutzkleidung von einem Hersteller und vermietet<br />

diese weiter an seine Kunden. Zudem kümmert er<br />

sich um die Reinigung, Instandhaltung und Reparatur<br />

der Kleidung. „Die Mitarbeiter des belieferten Unternehmens<br />

finden täglich ihre frisch gewaschene und<br />

funktionsfähige Kleidung vor“, sagt Karol Ast, Vertriebsleiter<br />

bei Bierbaum-Proenen. Der Kölner Hersteller<br />

von PSA steht unter dem Markennamen BP für innovative<br />

Berufsbekleidungskonzepte und bietet textilen<br />

Serviceunternehmen professionelle Bekleidung für das<br />

Textilleasing an.<br />

Für Betriebe bietet das Textilleasing klare Vorteile im<br />

Berufsalltag. Und zwar nicht nur für die Mitarbeiter, die<br />

täglich mit funktionsfähiger Kleidung ausgestattet sind.<br />

Auch der Arbeitgeber profitiert von dieser Lösung, denn<br />

wenn laut Gefährdungsbeurteilung eine PSA-Pflicht besteht,<br />

muss er seinen Mitarbeitern die Schutzkleidung in<br />

der richtigen Beschaffenheit zur Verfügung stellen. Diese<br />

Anforderung ist durch die gemietete Kleidung erfüllt.<br />

Auch um die Instandhaltung und Pflege muss er sich<br />

nicht sorgen, denn textile Leasingunternehmen, die PSA<br />

Nur eine professionelle Aufbereitung<br />

der PSA kann die<br />

erforderliche Schutzwirkung<br />

garantieren. Bilder: Kuntze<br />

& Burgheim Textilpflege<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 31


technik & wissen<br />

Jan Kuntze, Geschäftsführer<br />

des DBL-Vertragswerkes<br />

Kuntze & Burgheim Textilpflege<br />

GmbH: „Bei uns sind<br />

die einzelnen Schritte des<br />

Bearbeitungsprozesses genau<br />

definiert.“<br />

anbieten, sind für ihre Wasch- und Wartungsprozesse<br />

zertifiziert. Die regelmäßigen Überwachungen und festgelegten<br />

Prozesse des Textildienstleisters sorgen dafür,<br />

dass die Pflege und Instandhaltung professionell und<br />

unter Einhaltung der europäischen und internationalen<br />

Normen erfolgt. „So ist sichergestellt, dass die Kleidung<br />

vorschriftsgemäß aufbereitet ist“, ergänzt Karol Ast.<br />

„Und ist sie verschlissen, wird sie automatisch repariert<br />

oder ausgetauscht.“<br />

Auch die IFA Gruppe hat sich für das Textilleasing<br />

entschieden und bezieht ihre Berufs- und Schutzkleidung<br />

über den textilen Dienstleister DBL Kuntze &<br />

Burgheim. Damit die Kleidung ihre flammhemmende,<br />

antistatische, reflektierende oder chemikalienabweisende<br />

Funktion nicht verliert, werden die Waschprogramme<br />

entsprechend eingestellt. Hierbei spielen mechanische<br />

Beanspruchung, Waschtemperatur, Waschzeit und<br />

Waschchemie eine Rolle. Auch die richtige Trockentemperatur<br />

ist ein entscheidender Faktor. Die einzelnen<br />

Schritte des Bearbeitungsprozesses sind genau definiert.<br />

„Zunächst durchlaufen die Artikel eine Taschenkontrolle<br />

und werden danach sortiert, gewaschen und getrock-<br />

Diese Zeichen sind manchmal lebenswichtig<br />

Schutzkleidung sorgt dafür, dass die Angestellten gesund<br />

bleiben und sie kann sogar Leben retten. Dazu<br />

muss die Ausrüstung aber genau auf die Gefahren des<br />

Arbeitsplatzes abgestimmt sein. Für die meisten Gefährdungen<br />

gibt es eine entsprechende Schutzkleidung. Die<br />

Schutzfunktionen werden mit Symbolbildern veranschaulicht.<br />

Nachfolgend werden die wichtigsten Piktogramme<br />

und ihre Bedeutung vorgestellt.<br />

CE-Kennzeichnung von Schutzkleidung.<br />

Dieses Symbol ist Pflicht. Jede Schutzkleidung auf<br />

dem europäischen Markt muss diese CE-Kennzeichnung<br />

tragen. Damit versichert der Hersteller, dass seine<br />

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) den europäischen<br />

Gesetzen entspricht. Das Symbol befindet sich meist auf<br />

der Innenseite der Kleidung.<br />

Schutzkleidung mit elektrostatischen Eigenschaften<br />

Dieses Symbol, das wie ein kleiner Blitz aussieht,<br />

ist auf Schutzkleidung angebracht, die eine elektrosta -<br />

tische Ableitung und damit eine mögliche Explosion<br />

verhindert.<br />

Schutzkleidung gegen die thermischen Gefahren<br />

eines Lichtbogens<br />

Das Piktogramm deutet an, dass die Kleidung einen<br />

Schutz vor den thermischen Auswirkungen eines elektrischen<br />

Störlichtbogens bietet.<br />

Schutzkleidung bei Schweißarbeiten oder verwandten<br />

Verfahren<br />

Diese Kleidung schützt den Träger gegen kleine Spritzer<br />

aus flüssigem Metall und gegen kurzzeitigen Kontakt<br />

mit Flammen.<br />

Schutzkleidung gegen Hitze und<br />

Flammen<br />

Diese PSA bietet Schutz vor Hitze<br />

und Flammen. Die Norm schreibt dabei<br />

verschiedene Prüfungen vor. Codebuchstaben<br />

zeigen an, welche Hitze-<br />

und Flammenanforderungen die<br />

Kleidung erfüllt.<br />

Schutzkleidung gegen flüssige<br />

Chemikalien<br />

Kleidung mit diesem Zeichen schützt<br />

den Träger vor kleinen Mengen an<br />

Spray oder Spritzern.<br />

(ub)<br />

Bild: Mewa<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Helden sollten<br />

nicht warten.<br />

„Wegen PSA müssen wir uns<br />

keine Gedanken machen“<br />

Mietberufskleidung.<br />

Besser. DBL.<br />

Holger Rook ist technischer<br />

Werkleiter<br />

bei IFA Powertrain in<br />

Haldensleben. Die<br />

IFA Gruppe fertigt<br />

Antriebswellen und<br />

Gelenke für Auto -<br />

bauer in Europa und<br />

Nordamerika.<br />

Bild: IFA Group<br />

Herr Rook, hat sich der Anspruch<br />

der Träger von Berufsbekleidung<br />

in den letzten Jahren<br />

verändert?<br />

Ja, das ist in der Tat so. Unsere<br />

Mitarbeiter akzeptieren ihre Berufsbekleidung<br />

nicht mehr einfach<br />

so. Insgesamt werden die<br />

Modelle inzwischen kritischer<br />

betrachtet. Immerhin müssen<br />

sich die Beschäftigten den ganzen<br />

Arbeitstag darin bewegen<br />

und verlangen Kleidung, die gut<br />

sitzt und bequem ist. Entsprechend<br />

wird besonders viel Wert<br />

auf den Tragekomfort gelegt.<br />

Hier kommt es den Beschäftigten<br />

etwa darauf an, dass sie genügend<br />

Bewegungsfreiheit haben<br />

und die Kleidung bei<br />

schweißtreibender Tätigkeit<br />

auch atmungsaktiv ist.<br />

Sie leasen Ihre Kleidung. Warum<br />

haben Sie sich für dieses<br />

Modell entschieden?<br />

PSA tragen bei uns im Haus die<br />

Mitarbeiter der Instandhaltung.<br />

Gerade dieser Schutzkleidung<br />

wird einiges abverlangt. Sie<br />

muss nicht nur schützen, sondern<br />

eben auch bequem, modisch<br />

und funktional sein. Außerdem<br />

soll sie gebrauchsfertig<br />

und gereinigt im Spind der Beschäftigten<br />

hängen. Da ist das<br />

Textilleasing für uns am praktikabelsten,<br />

denn wir müssen uns<br />

weder um die Bereitstellung,<br />

noch um die Sicherheit oder die<br />

Pflege der Kleidung kümmern.<br />

Das erledigt unser Textildienstleister<br />

DBL Kuntze & Burgheim<br />

für uns. Auch kurzfristig übernimmt<br />

die DBL Reparaturen<br />

und Anpassungen und ersetzt<br />

verschlissene Kleidung automatisch.<br />

Somit können wir uns<br />

ausschließlich unserem Kerngeschäft<br />

widmen, sprich der Herstellung<br />

von Antriebswellen und<br />

Gelenken.<br />

Besteht durch die Industriewäsche<br />

ein Risiko für die Schutzfunktion<br />

der PSA?<br />

Nein, denn unser Textildienstleister<br />

ist für seine Wasch- und<br />

Wartungsprozesse zertifiziert<br />

und hält sich an die gesetzlichen<br />

Vorgaben und Normen. Das<br />

heißt, wir können immer sicher<br />

sein, dass die Behandlung vorschriftsgemäß<br />

erfolgt und uns<br />

die Kleidung stets sauber und<br />

funktionsfähig zur Verfügung<br />

gestellt wird. Wir erhalten sozusagen<br />

ein Rundum-Sorglos-Paket<br />

und müssen uns wegen PSA<br />

keine Gedanken machen.<br />

Sind Sie zufrieden mit der<br />

Schutzkleidung, die Ihnen zur<br />

Verfügung gestellt wird?<br />

Ja. Der Hersteller BP setzt Materialien<br />

ein, die funktional und<br />

widerstandsfähig sind und somit<br />

unseren Arbeitsprozessen<br />

standhalten. Uns ist es wichtig,<br />

dass unsere Mitarbeiter bei der<br />

Arbeit geschützt sind und die<br />

Kleidung ihre Bewegungen unterstützt.<br />

Das gewährleisten die<br />

Produkte von BP. Außerdem<br />

geht unser textiler Dienstleister<br />

auf unsere individuellen Wünsche<br />

ein, zum Beispiel bei der<br />

Reinigung. Einige unserer Mitarbeiter<br />

leiden unter Hautunverträglichkeiten.<br />

Sie reagieren<br />

empfindlich auf bestimmte Stoffe<br />

in oder an der Kleidung. Damit<br />

sich diese nicht festsetzen<br />

können, erhöht DBL auf<br />

Wunsch die Zahl der Spülgänge<br />

beim Waschen. So kann jeder<br />

Beschäftigte beschwerdefrei seiner<br />

Arbeit nachkommen. (ub)<br />

Sie erledigen Ihren<br />

Job. Wir haben die<br />

Lizenz zum Waschen.<br />

DBL – Deutsche<br />

Berufskleider-Leasing GmbH<br />

info@dbl.de | www.dbl.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 33


technik & wissen<br />

net“, so Jan Kuntze, Geschäftsführer des DBL-Vertragswerkes<br />

Kuntze & Burgheim Textilpflege GmbH. „Nach<br />

der anschließenden Qualitätskontrolle werden eventuelle<br />

Schäden repariert oder, wenn nötig, das Kleidungsstück<br />

komplett ausgetauscht.“ Schließlich wird die PSA<br />

kommissioniert und zur Auslieferung bereitgestellt.<br />

Grundsätzlich werden bei DBL Kuntze & Burgheim<br />

der Zustand der Oberstoffe und die Funktion der Verschlusssysteme<br />

geprüft. Beim Chemikalienschutz kontrollieren<br />

die Experten zusätzlich den Zustand der Imprägnierung<br />

und bei Warnschutz die Reflexion der<br />

Leuchtstreifen. „Nur durch eine sachgerechte Reinigung<br />

erhält die PSA ihre erforderliche Schutzwirkung“, versichert<br />

Jan Kuntze. „Fette und Öle, die nur unzureichend<br />

entfernt wurden, setzen die Leistung von Flammschutzbekleidung<br />

herab und sensible Warnschutzartikel verlieren<br />

an Leuchtkraft.“ Bei allen Prozessen und Prüfungen<br />

hat aber stets der Träger mit seinen Anforderungen<br />

oberste Priorität, denn er muss sich am Ende in seiner<br />

Schutzkleidung wohl fühlen. Ist das nicht der Fall, legt<br />

er seine PSA womöglich ab und die Schutzfunktion ist<br />

dahin. Deswegen gibt das Textilunternehmen jedem<br />

Kunden die Möglichkeit, verschiedene Artikel Probe zu<br />

tragen.<br />

Beim Textilleasing hat sich die IFA Gruppe für das<br />

Rundum-Sorglos-Paket entschieden und profitiert vom<br />

vollen Leistungsumfang: „Hierzu gehören die individuelle<br />

Anpassung an den Träger, Abholung, Aufbereitung,<br />

Reparatur, Qualitätssicherung und die Anlieferung zu<br />

einer festen monatlichen Pauschale“, freut sich Holger<br />

Rook, technischer Werkleiter bei IFA Powertrain in<br />

Haldensleben. „Für uns ist das Leasing-Modell äußerst<br />

praktikabel und wir bekommen alles aus einer Hand.“<br />

Die PSA muss aber nicht nur ihre Schutzfunktion erfüllen<br />

und den Normen der Industriewäsche gerecht<br />

werden, sondern auch den individuellen Anforderungen<br />

der Verbraucher genügen. „Unsere Mitarbeiter liegen<br />

uns am Herzen“, schwört Holger Rook. „Deswegen<br />

möchten wir ihnen nicht nur sichere, sondern auch bequeme<br />

und modische Textilien zur Verfügung stellen, in<br />

denen sie sich wohl fühlen.“ Dass die Ansprüche der<br />

Träger in den vergangenen Jahren gestiegen sind, kann<br />

Endlich wird Lärmschutz ernst genommen<br />

Seit dem 21. April 2018 ersetzt die neue PSA-Verordnung<br />

(EU) 2016/425 die PSA-Richtlinie<br />

(89/686/EWG), die seit Juli 1995 uneingeschränkt<br />

Gültigkeit hatte. Die neue Verordnung<br />

enthält Änderungen, die sie mit aktuellen Geschäftspraktiken<br />

in Einklang bringt. Für diesen<br />

Schritt war es höchste Zeit, denn der zuvor gültige<br />

Richtlinientext war inzwischen mehr als 20<br />

Jahre alt. In einer innovationsgetriebenen Branche<br />

wie dem Arbeitsschutz, wo ständig neue Materialien<br />

erprobt werden und zum Einsatz kommen,<br />

ist das eine Ewigkeit.<br />

Aus der Richtlinie ergeben sich eine Reihe von<br />

Anforderungen wie die CE-Kennzeichnung, die<br />

technische Dokumentation und sogenannte Fertigungsaudits.<br />

Das Regelwerk umfasst drei Risikokategorien<br />

von I bis III für niedriges, mittleres<br />

und hohes Risiko.<br />

Die wichtigste Neuerung ist, dass Geräuschbelastung<br />

als „schädlicher Lärm“ neu definiert wurde<br />

und nun offiziell als irreversible Gesundheitsgefährdung<br />

anerkannt ist. So wurde die Geräuschbelastung<br />

auch in die Risikokategorie der schwerwiegendsten<br />

Gefährdungen verschoben, nämlich<br />

in die Kategorie III. Damit steht dieses Thema in<br />

der Risikokategorisierung auf der gleiche Stufe<br />

wie Atemschutz und Absturzsicherung. Die Hersteller<br />

von Gehörschutzprodukten unterliegen<br />

mit der neuen PSA-Verordnung strengeren Qualitätskontrollverfahren.<br />

Dies schließt die Qualitätskontrolle<br />

für einzelne Produkte und die Qualitätssicherung<br />

der kompletten Produktionsstätte<br />

ein.<br />

(ub)<br />

Bild: RS Components<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Schutzkleidung für den Sommer<br />

Bild: Mewa<br />

Schwere Arbeitskleidung eignet sich nicht<br />

für heiße Tage. Wer körperlich arbeitet,<br />

kommt schnell ins Schwitzen und fühlt sich<br />

unwohl. Wenn kein Sommeroutfit zur Verfügung<br />

steht, wird die Kleidung häufig gegen<br />

private Klamotten eingetauscht. Abgeschnittene<br />

Jeans und Trägerhemd besitzen<br />

allerdings keine Schutzfunktion und haben<br />

im Betrieb nichts zu suchen. Außerdem unterstützen<br />

sie nicht den einheitlichen Firmenlook.<br />

Wer seine Mitarbeiter auch an<br />

heißen Tagen professionell ausstatten will,<br />

der sollte sich um einen Sommerlook kümmern.<br />

Aber was zeichnet ein Sommeroutfit<br />

aus? Während der heißen Tage sollte die Arbeitskleidung<br />

am besten aus einem atmungsaktiven,<br />

leichten Gewebe sein. Praktisch<br />

sind T-Shirts und Polos sowie eine<br />

Weste für kühlere Stunden. Wenn der Arbeitsplatz<br />

es erlaubt, können Shorts getragen<br />

werden. Besonders angenehm sind Hosen<br />

mit flexiblen Stretch-Einsätzen am<br />

Bund, die für große Bewegungsfreiheit sorgen.<br />

Ausreichend Taschen für Werkzeug<br />

und Kleinteile sollten auch bei kurzen Hosen<br />

vorhanden sein. Auch zu sommerlichen<br />

Hosen, Shirts und Westen sind Sicherheitsschuhe<br />

Pflicht. Es gibt mittlerweile Modelle,<br />

die sicher, leicht und bequem sind und<br />

zusätzlich modisch aussehen.<br />

Sommerkleidung wird nur kurze Zeit getragen<br />

und liegt im Herbst und Winter im<br />

Schrank. Im darauffolgenden Sommer werden<br />

eventuell andere Größen und Modelle<br />

benötigt. Deshalb bietet der Textildienstleister<br />

Mewa eine flexible Lösung im Mietservice<br />

an. Die Arbeitskleidung wird zur<br />

Verfügung gestellt, zu festen Terminen abgeholt,<br />

gewaschen und sauber wieder angeliefert.<br />

Wenn die Jahreszeit wechselt, kann<br />

die Kollektion umgestellt werden. Auf neue<br />

Mitarbeiter und neue Konfektionsgrößen<br />

wird flexibel reagiert. So steht immer saubere<br />

Arbeitskleidung passend zur Jahreszeit<br />

zur Verfügung. (ub)<br />

der Werkleiter aus eigener Erfahrung bestätigen: „Die<br />

Modelle werden heute viel kritischer betrachtet, das gilt<br />

vor allem für den Tragekomfort.“ Die Kleidung darf<br />

nicht zu weit geschnitten sein und soll trotzdem die Bewegung<br />

nicht einschränken. Die Mitarbeiter erwarten<br />

ein angenehmes Tragefühl auf der Haut und schnelles<br />

Schwitzen geht gar nicht. Optisch ansprechende Kleidung<br />

erhöht zusätzlich die Akzeptanz. Ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild der Belegschaft wirkt sich überdies<br />

positiv auf das Corporate Image aus.<br />

Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden,<br />

entwickelt Bierbaum-Proenen spezielle Lösungen.<br />

Die Kölner Profis bieten DBL Kuntze & Burgheim seit<br />

vielen Jahren professionelle Bekleidung für das Textilleasing<br />

an. Dazu gehört zum Beispiel die Kollektion BP<br />

Multi Protect, bei der ein leichtes Mischgewebe mit<br />

Baumwollanteil zum Einsatz kommt, das angenehm auf<br />

der Haut liegt und für Tragekomfort sorgt. Für die nötige<br />

Bewegungsfreiheit sorgt unter anderem ein sogenanntes<br />

Armliftsystem. Beim Material setzt BP im Gegensatz<br />

zu den marktüblichen Lösungen nicht auf probanisierte<br />

Baumwolle, die mit einer flammhemmenden<br />

Imprägnierung ausgestattet ist, sondern auf eine inhärente,<br />

flammhemmende Gewebelösung. Das Gewebe<br />

selbst ist also in sich flammwidrig. Es handelt sich somit<br />

um einen permanenten Flammschutz, dem eine Wäsche<br />

nichts anhaben kann.<br />

Unterm Strich ist die korrekte Aufbereitung von PSA<br />

eine echte Herausforderung. Deswegen setzen immer<br />

mehr Betriebe wie die IFA Gruppe auf das Textilleasing.<br />

Für den Automobilzulieferer hat sich das Mietmodell<br />

im Arbeitsalltag bewährt. Täglich steht den Mitarbeitern<br />

funktionsfähige Schutzkleidung zur Verfügung, die<br />

unter Einhaltung der Normen professionell gepflegt und<br />

aufbereitet wird. So können sich die Beschäftigten uneingeschränkt<br />

auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren.<br />

Und der Arbeitgeber kann sicher sein, dass seine<br />

Mitarbeiter gut geschützt sind. (ub) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 35


Wenn es brenzlig wird,<br />

warnt das Assistenz -<br />

system Safety Guard<br />

Fahrer und Fußgänger<br />

akustisch und optisch.<br />

Der Fußgänger wird<br />

zusätzlich über eine<br />

Vibration am Körper auf<br />

den herannahenden<br />

Stapler aufmerksam gemacht.<br />

Bilder: Linde<br />

Material Handling<br />

Assistenzsystem Linde Safety Guard verhindert schlimme Unfälle<br />

Piepen und blinken<br />

allein reicht nicht<br />

Arbeitsschutz | Wenn Fußgänger und Stapler zusammenarbeiten,<br />

wird es gefährlich. Mit dem Assistenzsystem<br />

Safety Guard lassen sich Unfälle vermeiden,<br />

denn Werker und Fahrer werden rechtzeitig voreinander<br />

gewarnt – sogar durch die Wände hindurch.<br />

Alexandra Mertel, Projektmanagerin bei<br />

Linde Material Handling, kennt die Risiken:<br />

„Die größten Gefahren in den Industrieund<br />

Lagerhallen lauern immer genau da, wo<br />

Menschen und Fahrzeuge aufeinandertreffen.“<br />

Das bestätigt auch eine Studie der Europäischen<br />

Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

68 % der europäischen<br />

Unternehmen geben an, dass immer noch<br />

ein hohes Unfallrisiko bei der Arbeit mit<br />

Fahrzeugen bestehe. Zwar piept und blinkt<br />

es bereits in vielen Produktionswerken und<br />

Lagerhallen, um Fußgänger und Gabelstapler<br />

voreinander zu warnen und so folgenreiche<br />

und kostspielige Unfälle zu vermeiden.<br />

Das Problem ist jedoch nach wie vor, dass<br />

diese Assistenzsysteme alle Fußgänger im<br />

Umkreis pauschal warnen. Die Folge ist eine<br />

Reizüberflutung an Signalen, die irgendwann<br />

nicht mehr vollständig wahrgenommen<br />

werden.<br />

Das neue Assistenzsystem Linde Safety<br />

Guard von Linde Material Handling warnt<br />

dagegen nur, wenn wirklich Gefahr droht,<br />

denn das Konzept basiert auf der Ortung<br />

von Fahrzeug und Fußgänger. „Mit dieser<br />

Technik gelingt eine punktuelle Warnung<br />

mit einer Genauigkeit von zehn Zentimeter“,<br />

sagt Mertel. Was dahinter steckt ist eine<br />

12 x 7,5 cm große, fest installierte Einrichtung<br />

am Fahrzeug (Truck Unit) und eine<br />

mobile Einheit (Portable Unit), die der Fußgänger<br />

am Körper trägt. Der Clou dabei ist,<br />

dass der Fußgänger die Gefahrt sogar spürt,<br />

denn das mobile Gerät warnt ihn nicht nur<br />

akustisch und optisch, sondern zusätzlich<br />

mit einer Vibrationen. Auch für den Fahrer<br />

gibt es einen Mehrwert. Neben der Warnung<br />

zeigt ihm das Display an, wie viele Personen<br />

sich in der Warnzone befinden und<br />

aus welcher Richtung dsie sich dem Fahrzeug<br />

nähern.<br />

„Ein großer Vorteil ist, dass das System<br />

durch Wände, Regale und Tore hindurch sehen<br />

kann“, sagt Mertel. In der Praxis ist das<br />

ein wichtiger Punkt, denn oft werden Gebäude<br />

nach und nach erweitert und sind daher<br />

verwinkelt. Und nicht selten liegen Fahrwege<br />

direkt neben Türen. Dank der Ultra-<br />

Breitband-Technik im 4-Gigahertz-Bereich<br />

geht das Signal durch Mauern hindurch, sodass<br />

ein Fußgänger noch vor dem Öffnen<br />

der Tür vor dem herannahenden Flurförderzeug<br />

gewarnt wird. Andere Netzwerke wie<br />

zum Beispiel WLAN, Bluetooth oder RFID<br />

werden dabei nicht gestört.<br />

Ein Grund dafür, dass es in manchen Bereichen<br />

häufig zu Unfällen kommt, ist<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


technik & wissen<br />

Der Linde Safety Guard informiert<br />

auch darüber, wie<br />

viele Personen sich dem Fahrzeug<br />

aus welcher Richtung<br />

nähern.<br />

Das Kamerasystem Surround<br />

View liefert bei Vorwärtsfahrten<br />

vier Sichtbereiche im Display.<br />

So kann der Fahrer<br />

frühzeitig mögliche Kollisionsgefahren<br />

erkennen.<br />

um den Stapler montiert sind. Statt eines<br />

Gesamtbildes werden jedoch ein vorderer,<br />

zwei seitliche und ein hinterer Sichtbereich<br />

erzeugt. Die Kameraansichten werden als<br />

Splitscreen auf dem Monitor am Fahrerarbeitsplatz<br />

angezeigt. Eine verzerrte und<br />

möglicherweise undeutliche Darstellung der<br />

Kamera-Überschneidungsbereiche wie beim<br />

Bird-View-System wird vermieden. Befindet<br />

sich eine Person im Überschneidungsbereich<br />

von zwei Kameras, wird sie in beiden Sichtbereichen<br />

angezeigt.<br />

erhöhte Geschwindigkeit. „An unübersichtlichen<br />

Kreuzungen und Ecken, aber auch in<br />

Bereichen, wo Personen häufig den Weg<br />

kreuzen, beobachten wir ein erhöhtes Unfallrisiko“,<br />

sagt Elke Karnarski, Produktmanagerin<br />

Service bei Linde Material Handling.<br />

Mit dem Safety Guard lassen sich über<br />

den so genannten „Zone Marker“ Bereiche<br />

definieren, in denen langsamer gefahren<br />

werden soll. Fährt ein Stapler in eine solche<br />

Zone ein, reduziert das System automatisch<br />

auf die maximal erlaubte Geschwindigkeit.<br />

Der Safety Guard funktioniert aber nicht<br />

nur zwischen Person und Stapler, sondern<br />

auch zwischen Stapler und Stapler. Wenn<br />

sich die Situation anbahnt, dass sich zwei<br />

Fahrzeuge kreuzen, werden beide Fahrer<br />

durch ihre Truck Unit gewarnt und erhalten<br />

zeitgleich die Information, aus welcher<br />

Richtung sich der andere Stapler nähert.<br />

Das System der Spezialisten aus Aschaffenburg<br />

ist modular aufgebaut und lässt<br />

sich daher einfach und in kurzer Zeit installieren.<br />

Auch die Warnzonen kann der Anwender<br />

individuell konfigurieren. Künftig<br />

soll die Technik als Serienoption für Neufahrzeuge<br />

und als Lösung zum Nachrüsten<br />

angeboten werden.<br />

Ebenfalls neu im Programm der Aschaffenburger<br />

ist das Umgebungs-Kamerasystem<br />

Surround View, mit dem der Fahrer einen<br />

360-Grad-Blick rund um sein Fahrzeug<br />

bekommt. Die Technik soll vor allem den<br />

toten Winkel eleminieren, in den die Fußgänger<br />

immer wieder geraten. Dann wird es<br />

gefährlich, denn der Fahrer sieht die Person<br />

zu spät oder gar nicht und es kommt schnell<br />

zum Unfall. Solche brenzligen Situationen<br />

sollen dank der neuen Technik erst gar nicht<br />

entstehen.<br />

Im Automobilbereich bieten viele Hersteller<br />

sogenannte Bird-View-Lösungen als<br />

videobasierte Einparkhilfe an. Das System<br />

setzt sich aus mehreren Kameras zusammen,<br />

deren Einzelbilder per Software zu einem<br />

Gesamtbild zusammengesetzt werden. In<br />

dieses Bild platziert der Bordcomputer dann<br />

die Konturen des Fahrzeugs und zeigt es<br />

dem Fahrer als virtuelle Vogelperspektive<br />

an. Das Lösung von Linde geht einen Schritt<br />

weiter. Die Bilder basieren zwar ebenfalls<br />

auf den Live-Daten der Kameras, die rund<br />

Bei Vorwärtsfahrten sind standardmäßig<br />

alle vier Sichtbereiche im Display zu sehen.<br />

Bei Rückwärtsfahrten wechselt die Anzeige<br />

auf den hinteren und die beiden seitlichen<br />

Sichtbereiche. Der Fahrer erkennt also frühzeitig<br />

mögliche Kollisionsgefahren. Auch<br />

Beschädigungen von Waren, Regalen und<br />

am Stapler selbst lassen sich durch den erweiterten<br />

Blick vermeiden.<br />

Die erweiterte Sicht bedeutet auch höhere<br />

Produktivität, denn der Fahrer kann effizienter<br />

arbeiten. Beispielsweise sieht er beim<br />

Einlagern, was vor den Gabelzinken passiert<br />

– auch wenn die Last die Sicht behindert.<br />

„Die neue Option wird zunächst für alle<br />

Frontstapler-Modelle ab vier Tonnen Tragfähigkeit<br />

angeboten“, sagt Frank Bergmann,<br />

Produktmanager Frontstapler bei<br />

Linde Material Handling. Gerade in engen<br />

Arbeitsbereichen und bei Rangiervorgängen<br />

sei die Option ein Gewinn, so Bergmann:<br />

„Jeder Winkel um das Fahrzeug wird für<br />

den Bediener einsehbar und das ist für die<br />

Sicherheit entscheidend.“ (ub) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 37


Die Anfahrhilfe e-drive<br />

sorgt dafür, dass das Anschieben<br />

der schweren<br />

Wagen nicht zum Kraftakt<br />

wird. Bilder: Tente-<br />

Rollen<br />

Elektrische Anfahrhilfe für schwere Kommissionierwagen<br />

Damit die Arbeit<br />

nicht krank macht<br />

Arbeitsschutz | Wegen Änderungen im Sortiment<br />

wurden beim Trendartikelanbieter Depesche die<br />

Kommisionierwagen immer schwerer und dass Anschieben<br />

entwickelte sich zum Kraftakt. Eine elektrische<br />

Anfahrhilfe schützt jetzt die Mitarbeiter vor<br />

schmerzenden Gelenken.<br />

Täglich verlassen viele Lkw-Ladungen das<br />

Hauptlager der Depesche Vertrieb GmbH<br />

& Co. KG in Geesthacht südlich von Hamburg.<br />

An Bord sind Paletten und Einzelsendungen<br />

von Geschenk- und Trendartikeln<br />

wie Grußkarten, Schlüsselanhänger oder<br />

Kaffeetassen. Zu den Zielen der Touren gehören<br />

Schreibwarengeschäfte, Supermärkte<br />

und Buchhändler in Deutschland und im europäischen<br />

Ausland. Im Lager stellen rund<br />

50 Mitarbeiter die Warensendungen zusammen.<br />

Geführt über Put-to-Light-Systeme<br />

sammeln sie die Artikel ein, stapeln sie auf<br />

Transportwagen und fahren damit zur Vorbereitung<br />

des Versands in die Packhalle. Anfahren,<br />

Schieben und Steuern der Wagen<br />

sind dabei die Kerntätigkeiten. Keine leichte<br />

Arbeit, wenn sie täglich acht Stunden verrichtet<br />

wird.<br />

Bei Depesche erreichen die Wagen je<br />

nach Auftrag ein Gewicht zwischen 150 und<br />

300 kg. „Während früher vor allem Plüschtiere<br />

und Kleinspielzeug geladen wurden,<br />

entwickelte sich in den letzten Jahren unser<br />

Sortiment auch stark im Bereich Buch“,<br />

erklärt Michael Loß, Logistikleiter bei Depesche.<br />

„Malbücher, Kreativbücher und<br />

Blocks machen die Ladungen immer<br />

schwergewichtiger.“ Die größte Herausforderung<br />

ist dabei, den schwer beladenen Wagen<br />

anzuschieben. Dieser so genannte „Losbrechmoment“<br />

entwickelte sich für die ausschließlich<br />

weiblichen Mitarbeiter im Lager<br />

immer mehr zu einem körperlichen Kraftakt.<br />

Auch das Manövrieren der Wagen wurde<br />

zunehmend schwerer. Schmerzende<br />

Schultern, Arme und Handgelenke waren<br />

die Folge. Um die Situation zu verbessern,<br />

dachte man bei Depesche schon länger über<br />

neue Wagenformen nach, die flacher und<br />

damit leichter zu beladen sind. Um die Veränderung<br />

perfekt zu machen, kamen die<br />

Rollen und damit die Steuerung der Wagen<br />

gleich mit auf den Prüfstand. „Wir wollten<br />

das Problem von Grund auf lösen“, versichert<br />

Loß.<br />

Grundsätzlich nehmen die Investitionen<br />

im Logistikbereich in vielen Unternehmen<br />

seit Jahren zu. Das Ziel ist, die Arbeitsbedingungen<br />

für die Angestellten zu verbessern<br />

und die Abläufe effizienter machen. Insgesamt<br />

nimmt das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) einen hohen Stellenwert<br />

in deutschen Unternehmen ein. Eine<br />

2016 publizierte Studie von Willis Towers<br />

Watson zeigt, dass ein effektives BGM-Programm<br />

den Umsatz pro Mitarbeiter bis zu<br />

50 Prozent steigern und dadurch den<br />

Marktwert eines Unternehmens um mehr<br />

als ein Drittel erhöhen kann. Studien der<br />

Krankenkassen bestätigen, dass insbesondere<br />

Lagermitarbeiter zu den Berufsgruppen<br />

mit den meisten Krankheitstagen im Jahr<br />

gehören. Für Firmen sind Fehlzeiten teuer.<br />

Ergonomische Verbesserungen sind deswegen<br />

auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />

sinnvoll.<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


technik & wissen<br />

Um das Anfahren und Manövrieren der<br />

schweren Wagen zu erleichtern, richteten<br />

die Verantwortlichen bei Depesche ihr Augenmerk<br />

auf eine elektrische Anfahrunterstützung.<br />

Die Technik sollte sich dabei auf<br />

die bestehenden Wagen aufrüsten lassen und<br />

im Einsatz flexibel sein. Nach eingehender<br />

Prüfung verschiedener Lösungen, die alle<br />

von deutschen Anbietern stammten, entschied<br />

man sich bei Depesche schließlich für<br />

die Nachrüstung aller Wagen mit der Anfahrunterstützung<br />

e-drive 1 des Herstellers<br />

Tente. „Im Vorfeld konnten wir die Rolle<br />

über zehn Monate ausgiebig testen“, erzählt<br />

Weniger Plüschtiere, mehr<br />

Bücher: Die Kommissionierwagen<br />

bei Depesche transportieren<br />

bis zu 300 kg<br />

schwere Lasten.<br />

Das fünfte Rad am Wagen<br />

bringt beim Kommissionieren<br />

entscheidende<br />

Vorteile.<br />

Logistikleiter Loß. „In dieser Zeit konnten<br />

die Mitarbeiter jede Menge Erfahrung mit<br />

den Testwagen sammeln, die mit der zusätzlichen<br />

Technik ausgestattet waren.“ Außerdem<br />

wurde nach dem Testbetrieb entschieden,<br />

dass auch die Wagen ausgetauscht werden<br />

sollen. Das richtige Modell konnte Depesche<br />

auf dem Markt jedoch nicht finden.<br />

Deshalb wurde zusammen mit einem Partnerunternehmen<br />

vor Ort ein zugeschnittener<br />

Kommissionierwagen entwickelt. Tente<br />

passte die Parameter der Rollen schließlich<br />

individuell an dieses Modell an.<br />

Bei den neuen Wagen drücken die Mitarbeiter<br />

jetzt beim Anfahren auf einen Knopf<br />

und schalten damit die Anfahrunterstützung<br />

ein. Durch die Technik von Tente wird nicht<br />

nur das Anfahren erleichtert, sondern auch<br />

die Spurtreue des Wagens erhöht. Mit der<br />

zuschaltbaren fünften Rolle lässt sich der<br />

Wagen in den Gängen und an den Packstationen<br />

leichter rangieren. Die Geschwindigkeit<br />

kann der Bediener beim Vorwärts- und<br />

Rückwärtsfahren stufenlos regulieren. Da<br />

die Rollen mit Elastik-Gummi ausgestattet<br />

sind, konnte zudem die Geräuschentwicklung<br />

beim Fahren minimiert werden. In Ruhestellung<br />

wird die Anfahrunterstützung<br />

hoch gefahren, sodass der Wagen flexibel<br />

bewegt werden kann. Die zusätzliche Technik<br />

von Tente wird über eine ergonomische<br />

Ein-Knopf-Bedienung aktiviert. Integrierte<br />

LED-Anzeigen informieren den Mitarbeiter<br />

über den Systemstatus und Akkuzustand.<br />

Depesche hat alle seine 37 Kommissionierwagen<br />

nachgerüstet. Bereits in der Testphase<br />

war die Erleichterung der Arbeit für<br />

die Belegschaft zu spüren. Die positiven<br />

Rückmeldungen der Mitarbeiter hat die<br />

Verantwortlichen schließlich überzeugt.<br />

Tente hat die Lösung für Gewichte bis maximal<br />

400 kg ausgelegt. Somit hat der Anwender<br />

bei der Zuladung künftig noch Luft<br />

nach oben. Unterm Strich hat sich das Projekt<br />

für den Geschenkartikel-Spezialisten<br />

gelohnt.<br />

Guido Platte ist Produktmanager bei<br />

Tente und hat schon viele Installationen der<br />

Anfahrunterstützung in unterschiedlichen<br />

Branchen begleitet. „Die richtige Rolle erleichtert<br />

die tägliche Arbeit in den Betrieben<br />

enorm“, weiß Platte. „Das gilt für das Anfahren,<br />

Stoppen und Manövrieren des Wagens<br />

gleichermaßen.“ Die Rollen seien solide<br />

konstruiert und besitzen ein Gehäuse aus<br />

verzinktem Stahlblech. Somit sei die Lösung<br />

für viele Industrieanwendungen geeignet.<br />

Am Ende rechne sich die Technik für jedes<br />

Unternehmen, denn die körperliche Belastung<br />

der Belegschaft wird deutlich reduziert.<br />

Die Mitarbeiter sind weniger krank<br />

und zufriedener bei der Arbeit. „Die Belegschaft<br />

wird immer älter“, sagt Platte. „Mit<br />

Techniken, die die Arbeit erleichtern, kann<br />

man Mitarbeiter länger im Unternehmen<br />

halten.“ (ub)<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 39


technik & wissen<br />

Für Christian Kreitmair von Hoffmann Group ist Schutzkleidung ein zentrales Thema<br />

„Mitarbeiter schützen ist<br />

eine Wertschätzung“<br />

Die Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung wird<br />

immer komplexer. Christian Kreitmair ist bei der Hoffmann<br />

Group für diesen Bereich verantwortlich und erklärt, wie der<br />

Systempartner für Qualitätswerkzeuge und Betriebseinrichtungen<br />

in diesem Markt mit einem erweiterten Leistungsspektrum<br />

punktet.<br />

Herr Kreitmair, die Hoffmann Group hat<br />

ihr Angebot an persönlicher Schutzausrüstung,<br />

kurz PSA, kräftig ausgebaut. Was<br />

steckt dahinter?<br />

Wir haben in den vergangenen Jahren eine<br />

steigende Nachfrage nach PSA seitens unserer<br />

Industriekunden registriert. Wir haben<br />

uns deshalb den Markt näher angesehen<br />

und festgestellt, dass wir es mit einem stark<br />

regionalisierten Markt zu tun haben. In diesem<br />

Umfeld hat ein Systempartner wie wir<br />

gute Chancen, weil wir das bestehende Angebot<br />

bündeln und alles aus einer Hand anbieten<br />

können. Deshalb sind wir von Anfang<br />

an großflächig und europaweit in den<br />

PSA-Markt eingestiegen. Mit unserem erweiterten<br />

Leistungsspektrum helfen wir unseren<br />

Kunden, ihre Beschaffung weiter zu<br />

vereinfachen.<br />

Sie sagen, die Nachfrage nach PSA ist gestiegen.<br />

Welche Rolle spielt denn die PSA<br />

aktuell in der Industrie?<br />

Viele Industriebetriebe sehen die PSA nicht<br />

mehr nur unter dem Gesichtspunkt der Einhaltung<br />

gesetzlicher Vorschriften oder als<br />

Kostenblock innerhalb der C-Artikelbeschaffung,<br />

sondern als eine Investition in die<br />

Mitarbeiter, die sich lohnt. Menschen schützen<br />

heißt Investitionen schützen. Durch optisch<br />

ansprechende und ergonomisch gestaltete<br />

PSA verbessert sich nachweislich die<br />

Christian Kreitmair ist Vice President Personal<br />

Protective Equipment bei der Hoffmann Group.<br />

Bild: Hoffmann Group<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Trageakzeptanz bei den Anwendern und damit<br />

auch die innerbetriebliche Umsetzung<br />

von Schutzvorschriften. Die Gesunderhaltung<br />

der menschlichen Arbeitskraft ist mehr<br />

als der Schutz eines Produktionsfaktors im<br />

Unternehmen. Es ist eine Wertschätzung für<br />

die Mitarbeiter und erhöht damit auch die<br />

Attraktivität des Arbeitgebers und verbessert<br />

die Loyalität der Mitarbeiter. Dieser Aspekt<br />

gewinnt in Zeiten von Fachkräftemangel<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Was ist das Besondere an Ihrem Angebot?<br />

Das ist auf jeden Fall die zugehörige Fachberatung.<br />

Bei unseren Marktanalysen ist<br />

uns aufgefallen, dass wir es nicht nur mit einem<br />

regionalisierten, sondern auch mit einem<br />

beratungsintensiven Markt zu tun haben.<br />

Die PSA-Verordnung wird strenger,<br />

weil es schließlich um Leib und Leben geht.<br />

Und der Druck zur Prozessoptimierung in<br />

den Unternehmen steigt. Für uns war es daher<br />

wichtig, dass wir von Anfang an die<br />

Qualität bieten können, die unsere Kunden<br />

von uns gewohnt sind. Wir haben deshalb<br />

europaweit umfangreiche Beratungskapazitäten<br />

aufgebaut. Dazu haben wir ausgewiesene<br />

PSA-Spezialisten an Bord geholt und<br />

intensiv geschult. Das macht bisher kein anderer<br />

Marktteilnehmer in diesem Ausmaß.<br />

Zusätzlich haben wir ein Vollsortiment mit<br />

rund 6000 PSA-Artikeln von sechzig führenden<br />

Herstellern zusammengestellt und<br />

umfangreiche Services aufgebaut. Damit decken<br />

wir durchgängig alle Schutzbereiche<br />

von Kopf bis Fuß ab. Und zwar für alle Unternehmensgrößen.<br />

Der Vertrieb läuft also in erster Linie über<br />

die Beratung?<br />

Genau. Bei uns funktioniert das folgendermaßen:<br />

Die persönliche Erstbetreuung erfolgt<br />

über unsere Außendienstmitarbeiter.<br />

Zeigt sich, dass ein Kunde einen speziellen<br />

Beratungsbedarf hat, holt der Außendienst<br />

einen PSA-Spezialisten dazu. Der PSA-Experte<br />

steht dem Kunden dann als Berater<br />

und Lösungsanbieter zur Seite. Das heißt, er<br />

unterstützt den Kunden nicht nur mit sachkundiger<br />

Produktberatung, sondern er hilft<br />

beispielsweise auch bei der Erstellung von<br />

Gefährdungsanalysen und Schutzplänen.<br />

Das läuft analog zu unseren anderen Geschäftsfeldern.<br />

In der Zerspanung haben wir<br />

Anwendungstechniker im Feld, die selbst<br />

häufig jahrelang als Zerspaner gearbeitet<br />

„Wir sind der<br />

Partner, der<br />

das komplette<br />

PSA-Spektrum<br />

von Kopf bis<br />

Fuß abdecken<br />

kann.“<br />

haben und die Kunden vor Ort beraten.<br />

Und im Bereich Betriebseinrichtungen haben<br />

wir auch unsere speziellen Fachberater.<br />

Spielt der Außendienst bei der PSA demnach<br />

eine Schlüsselrolle?<br />

Der Außendienst ist wichtig, weil wir dadurch<br />

konkret auf die Problemstellung und<br />

Lösungsfindung vor Ort eingehen können.<br />

Wir haben aber auch PSA-Spezialisten im<br />

Innenvertrieb, denn wir verfolgen grundsätzlich<br />

einen Omni-Channel-Ansatz. So<br />

kann der Kunde auf seinem bevorzugten<br />

Weg mit uns kommunizieren. Deshalb gibt<br />

es auch nach wie vor den gedruckten Hoffmann-Katalog.<br />

Unsere PSA-Artikel haben<br />

wir in einem eigenen PSA-Band zusammengefasst,<br />

der in 13 Sprachen erhältlich ist. Parallel<br />

bieten wir inhaltsgleich unseren Kunden<br />

den elektronischen Einkaufs-Kanal<br />

eShop an. Außerdem den Marktplatz Simple<br />

Systems sowie elektronische Kundenkataloge<br />

mit autorisierter PSA nach Kundenanforderung.<br />

Die Kunden können somit über uns<br />

den Beschaffungsweg nutzen, der für sie am<br />

besten ist. Zusätzlich bekommen sie ein Plus<br />

an Versorgungssicherheit. Denn wenn bei<br />

uns eine Bestellung eingeht, ist die Ware zu<br />

99 Prozent 24 Stunden später vor Ort.<br />

Die Hoffmann Group bedient Kunden jeder<br />

Größe. Wie geht das? Und wie unterscheiden<br />

sich die Bedürfnisse?<br />

Die Bedürfnisse der Kunden sind unterschiedlich,<br />

haben aber zwei Dinge gemeinsam.<br />

Erstens den Bedarf an Fachberatung<br />

rund um die PSA. Und zweitens den Anspruch,<br />

dass wir den innerbetrieblichen Aufwand<br />

reduzieren, den die Vielfalt an PSA<br />

mit sich bringt. Kleinere und mittlere Unternehmen<br />

haben in der Regel weniger Mitarbeiter,<br />

die sich vollumfänglich auf die Arbeitssicherheit<br />

konzentrieren können. Für<br />

sie ist es schwieriger, stets auf dem aktuellen<br />

technischen Stand zu bleiben und alle neuen<br />

Vorschriften zu kennen. Wir sind hier der<br />

Partner, der mit Rat und Tat zur Seite steht<br />

und das komplette Spektrum von Kopf bis<br />

Fuß aus einer Hand abdecken kann. Mit unserem<br />

Warenausgabesystem Garant Tool24<br />

PickOne können wir zum Beispiel dazu beitragen,<br />

die Verbräuche besser zu kontrollieren.<br />

Das haben uns einige Kunden bestätigt.<br />

Und wie läuft das bei den größeren Unternehmen?<br />

Je größer ein Unternehmen ist, umso mehr<br />

Anforderungen kommen dazu. Der Beratungsbedarf<br />

wird vielschichtiger und findet<br />

im engen Austausch mit den innerbetrieblichen<br />

Verantwortlichen für Arbeitssicherheit<br />

statt. Projektthemen und PSA-spezifische<br />

Dienstleistungen rücken in den Vordergrund.<br />

Zum Beispiel Tragetests, Größenfeststellung<br />

oder die Unterstützung beim Erstellen<br />

von Schutzplänen. Auch die Anforderungen<br />

an die Prozessabwicklung sind ausgeprägter<br />

als bei Kleinbetrieben. Standortoder<br />

gar länderübergreifende Produkt- und<br />

Logistik-Konzepte, elektronische Abwicklung<br />

und mehr Transparenz bei den Verbräuchen<br />

sind hier die Themen, denen wir<br />

uns als Systempartner stellen müssen.<br />

Welche Trends sehen Sie in der PSA?<br />

Generell wird es wichtiger, den Industriearbeitsplatz<br />

als Gesamtsystem zu betrachten,<br />

weil dort das größte Verbesserungspotential<br />

liegt. Auf der Ebene der PSA wird die Kompatibilität<br />

der einzelnen PSA-Produkte untereinander<br />

an Bedeutung gewinnen. Es<br />

müssen in Zukunft aber sämtliche Faktoren,<br />

die die Sicherheit am Arbeitsplatz beeinflussen,<br />

optimiert werden: Das beginnt<br />

beim sicheren Umgang mit Werkzeugen,<br />

geht weiter über die ergonomische Gestaltung<br />

von Arbeitsplätzen bis hin zu abgestimmter<br />

PSA für Arbeitseinsätze, bei denen<br />

sich die Risiken nicht anderweitig vermeiden<br />

lassen. Die fortschreitende Digitalisierung<br />

wird hier künftig mehr Ansatzpunkte<br />

ermöglichen, um solche Gesamtsysteme zu<br />

optimieren und intelligent zu machen. Insgesamt<br />

werden die Komplexität und der<br />

Zwang zur Prozessoptimierung kontinuierlich<br />

steigen. Und damit natürlich auch der<br />

Beratungsbedarf. (ub) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 41


Roboterbieger mit einem Biegekopf am<br />

Roboterarm sind vor allem für lange<br />

Rohre geeignet. Bild: Transfluid<br />

Einfache Programmierung macht Roboter als Biegespezialist attraktiv<br />

Wenn Roboter<br />

Rohre biegen<br />

Rohrbearbeitung | Flexible Automatisierung in der<br />

Rohrbearbeitung kommt am Robotereinsatz nicht vorbei.<br />

Mit modernen Steuerungskonzepten werden bekannte<br />

Lösungsansätze neu belebt.<br />

Der Trend zur Automatisierung ist bei den<br />

Rohrbearbeitern ungebrochen und hat auch<br />

die Hersteller kleiner und mittlerer Serien<br />

erfasst. Diese Fertiger benötigen allerdings<br />

flexible und vor allem einfach zu programmierende<br />

Systeme. Verfügbare lineare<br />

Handlingsysteme bieten zwar erste und<br />

schnelle Ansätze sind aber für vielfältigere<br />

Aufgaben zu wenig anpassungsfähig. Ro -<br />

boter erweisen sich hier oft als die bessere<br />

und zukunftstaugliche Lösung.<br />

In der einfachsten Version entnimmt in<br />

einer roboterautomatisierten Anlage ein einfacher<br />

Handlingroboter die Rohre aus dem<br />

Rohrlager, legt sie in eine konventionelle<br />

Biegemaschine ein und bringt die gebogenen<br />

Rohre zur Ablage. Eine solche Anordnung<br />

lässt sich durch weitere Arbeitsstationen,<br />

beispielsweise zum Ablängen oder zur Rohrendenbearbeitung<br />

zur Bearbeitungszelle<br />

ausbauen. Darin befördern ein oder mehrere<br />

Roboter die Teile von Arbeitsstation zu<br />

Arbeitsstation und erlauben so eine automatisierte<br />

Komplettbearbeitung bis zum<br />

einbaufertigen Bauteil. Bisher kamen solche<br />

Systeme vor allem für die Fertigung größere<br />

Serien respektive bei häufig wiederkehrenden<br />

Produkten zum Einsatz. Grund: Der hohe<br />

Programmieraufwand.<br />

Derartige Systeme nutzen die Möglichkeiten<br />

eines Roboters nicht aus, vielfach<br />

sind Funktionen im System redundant am<br />

Roboter und an der Biegemaschine vorhanden.<br />

Wichtiger noch ist der Aspekt, dass vorbearbeitete<br />

Rohre wie vormontierte Rohr-<br />

Schlauch-Kombinationen oder an beiden<br />

Enden bearbeitete Rohre in einer konventionellen<br />

Biegemaschine nicht ohne Probleme<br />

zu bearbeiten sind. Tatsächlich lässt sich<br />

aber sowohl die Rohrendenbearbeitung als<br />

auch die Montage von Rohr-Schlauch-Kombinationen<br />

am geraden Rohr unkomplizierter<br />

und damit wirtschaftlicher ausführen.<br />

Roboter führt Biegekopf entlang des Rohrs<br />

Bei diesen Anwendungen punkten Roboterautomatisierung,<br />

bei denen der Roboter<br />

direkt Funktionen der Biegemaschine übernimmt<br />

und diese dafür abgespeckt wird.<br />

Zwei prinzipielle Bauarten sind im Markt:<br />

Einmal wird direkt an der Roboterhand ein<br />

Biegekopf montiert, der sich entlang des in<br />

einem Halter ruhenden Rohres von Biegestelle<br />

zu Biegestelle vorarbeitet. Der zweite<br />

Ansatz kehrt dieses Prinzip um, indem der<br />

Roboter das Rohr im gesamten Prozess<br />

handhabt und auch die Führung, den Vor-<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


technik & wissen<br />

schub und die Drehung des Rohres beim<br />

Biegen übernimmt. Beide Lösungen sind seit<br />

mehr als 10 Jahren im Markt und haben<br />

sich in Großserienfertigungen beispielsweise<br />

für Brems- und Kraftstoffleitungen im Automobilbau<br />

bewährt. Einem breiten Einsatz<br />

der flexiblen Systeme stand auch hier eine<br />

aufwändige Programmierung im Weg.<br />

Der Roboter mit Biegekopf ist ursprünglich<br />

eine Entwicklung der japanischen Miic/<br />

Opton und wird heute auch von Transfluid<br />

in Schmallenberg für Rohrbearbeitungs -<br />

lösungen eingesetzt. Der Roboterbiegekopf<br />

übernimmt in diesen Systemen sowohl das<br />

Handling von der Übernahme des Rohrs am<br />

Lager bis zum Ablegen als auch den eigent -<br />

lichen Biegeprozess. Bedingt durch die<br />

Anordnung an der drehbaren Roboterhand<br />

kann der Biegekopf per se Rechts-Links-<br />

Biegungen ausführen.<br />

Das Prinzip eignet sich besonders für das<br />

Biegen langer und dünner Rohre. Eingebaute<br />

Schlauchstücke können problemlos übersprungen<br />

werden, und es lassen sich auch<br />

Rohre reststückfrei biegen, deren beide Enden<br />

bereits umgeformt respektive vormontiert<br />

sind.<br />

Mit dem Einsatz von zwei Roboterbiegeköpfen<br />

können mittig gehaltene lange Rohre<br />

gleichzeitig von beiden Seiten bearbeitet<br />

werden. Varianten der Bauart sehen zudem<br />

Eine Anlage von Transfluid mit zwei<br />

Roboterbiegern im Einsatz, die sowohl<br />

gemeinsam ein langes Rohr bearbeiten<br />

können, als auch unabhängig vonein -<br />

ander kurze Rohre. Bild: Transfluid<br />

Uwe-Peter Weigmann, Vorstand von<br />

Wafios, ist überzeugt: „Der Roboter<br />

wird beim Rohrbiegen komplett Einzug<br />

halten.“ Bild: Wafios<br />

anstelle eines starren Halters einen Halter<br />

vor, der das definierte Drehen des Rohrs<br />

übernimmt. Andere Ausführungen arbeiten<br />

mit mehreren Haltearmen, die wechselnd<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Transfluid berichtet über verschiedene<br />

realisierte Anlagen dieser Bauart. Eine davon<br />

arbeitet mit zwei Roboterbiegern, bei<br />

der über verschiedene Rohrförderer sowohl<br />

0,5 m als 6 m lange Rohre zugeführt werden.<br />

Die langen Rohre bearbeiten beide<br />

Roboterbieger von beiden Rohrenden her<br />

gemeinsam, für die kurzen Rohre werden<br />

die Bieger unabhängig voneinander eingesetzt.<br />

Die Biegeköpfe sind mit mehreren<br />

Ebenen für unterschiedliche Durchmesser<br />

ausgestattet, so dass Stahlrohre in mehreren<br />

Durchmesserbereichen bis 22 mm dornlos<br />

gebogen werden. Ein Verfahren zum Biegen<br />

mit Innendorn per Roboter stehe ebenfalls<br />

zur Verfügung, heißt es.<br />

„Und weil die Programmierung von Robotern<br />

für viele Unternehmen eine Hürde<br />

darstellt, verzichtet man bei Transfluid darauf“,<br />

sagt Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin<br />

bei Transfluid. Bei den Anlagen aus<br />

Schmallenberg werden die Koordinaten aus<br />

dem CAD geladen und die Steuerung ermittelt<br />

automatisch das Biegeprogramm für<br />

den Roboter. Bedient wird dieser über eine<br />

normale Biegemaschinensteuerung. Anbindungen<br />

an Messsysteme sind dabei ebenso<br />

möglich wie manuelle Korrekturen.<br />

Die Programmierung des Roboters hat<br />

auch Wafios in Reutlingen als wesentlichen<br />

Engpass beim Roboterbiegesystem Twister<br />

erkannt. Twister wurde seinerzeit von der<br />

heute im Wafios-Konzern aufgegangenen<br />

Rosenberger AG als Alternative zum Roboterarm<br />

mit Biegekopf entwickelt. Das zu<br />

biegende Rohr wird dabei von einer Greiferzange<br />

an der Roboterhand gehalten und so<br />

vom Roboter durch den Biegeprozess an einem<br />

ruhenden und fest montierten Biegekopf<br />

geführt. Das komplette Handling sowie<br />

die Funktionen des Vorschubs und der<br />

Drehachse liegen damit beim Roboter.<br />

Eineinhalb Jahre hat Wafios daran gearbeitet,<br />

die Roboterprogrammierung über<br />

die Steuerung der Biegemaschine zu erledigen.<br />

Herausgekommen ist eine Lösung, bei<br />

der das Biegeteil in der Steuerung der Biegemaschine<br />

programmiert wird und in der<br />

Software hinterlegten Algorithmen automatisch<br />

die Bewegungen des Roboters errechnen.<br />

Damit wird auch erreicht, dass sich<br />

Roboter- und Biegeachsen synchronisiert<br />

bewegen.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 43


technik & wissen<br />

Beim Twister 2 übernimmt ein Roboterarm mit<br />

Greifer die Funktion der Dreh- und Vorschubachse<br />

einer konventionellen Biegemaschine<br />

und bietet zusätzlich alle Handlingfunktionen.<br />

Bilder: Wafios<br />

Der Drehgreifer erlaubt Rohrdrehungen<br />

ohne Bewegung des Roboters. In einfachen<br />

Anwendungen kann die Drehung auch über<br />

die Roboterbewegung erzeugt werden.<br />

Der Biegekopf der Twister 2 wird auch in der konventionellen<br />

Biegemaschine BMZ 12 von Wafios eingesetzt<br />

und erlaubt das Umsetzen smarter Funktionen wie iQsmartbend,<br />

das die Rohrschwingungen kompensiert.<br />

„Wir fahren die Achsen des Roboters<br />

und des Biegekopfes jetzt interpolierend“,<br />

sagt Uwe-Peter Weigmann, Vorstand bei<br />

Wafios. Das ist im Biegebetrieb daran zu erkennen,<br />

dass der Greifer das Rohr während<br />

des Biegens nicht loslässt und der Roboterarm<br />

der Biegeachse folgt. Der Vorteil darin<br />

liegt vor allem in einer besseren Führung des<br />

Rohrs. Zudem bleibt die Position des<br />

Greifers am Rohr erhalten, was für mehr<br />

Genauigkeit sorgt.<br />

Mit der neuen Steuerung erreicht Wafios<br />

auf dem Twister 2 (sprich: Twister square) die<br />

Biegequalität einer konventionellen Biegemaschine.<br />

„Wir bilden hier mit dem Roboter<br />

die Achsen nach, die auch eine Biegemaschine<br />

hat und haben außerdem noch die<br />

Freiheitsgrade für das Handling vor und<br />

nach der Biegeoperation“, sagt Uwe-Peter<br />

Weigmann. Das gehe sogar soweit, dass der<br />

Roboter sogar „boosten“ kann, also das<br />

Rohr während des Biegens in axialer Richtung<br />

nachschiebt, sofern der Roboter die<br />

dazu nötige Kraft aufbringt. „Man schlägt<br />

zwei Fliegen mit einer Klappe und das bei<br />

einem Invest, der geringer ist, als eine konventionelle<br />

Biegemaschine mit einem einfachen<br />

Handlingroboter.“<br />

In der Demonstrationsanlage, die Wafios<br />

auch auf der Tube 2018 gezeigt hat, ist die<br />

Maschine mit einem Drehgreifer ausgestattet,<br />

der das Rohr ohne Roboterbewegung<br />

dreht. Zudem wird ein neuer Biegekopf eingesetzt,<br />

der ursprünglich für die konventionelle<br />

Biegemaschine BMZ 12 entwickelt<br />

wurde. „Das hat den Vorteil“, sagt Uwe-Peter<br />

Weigmann, „dass mit dem Biegekopf<br />

auch alle intelligenten Funktionen einer Biegemaschine<br />

genutzt werden können, die bei<br />

Wafios entwickelt wurden.“ Dazu gehört<br />

beispielsweise die Funktion iQ-smartbend.<br />

Dahinter verbirgt sich eine Funktion, die<br />

Schwingungen des Rohres durch impulsartige<br />

Gegenbewegungen am Biegekopf weitgehend<br />

kompensiert.<br />

Die Twister der ersten Generation sind<br />

wegen ihrer Programmierung und ihrer mechanischen<br />

Ausführung eher eine Lösung<br />

für Großserien und dünne Leitungen. Mit<br />

der neuen Steuerungen und den synchronisierten<br />

Bewegungen aller Biege- und Roboterachsen<br />

ergeben sich für Uwe-Peter Weigmann<br />

allerdings ganz neue Möglichkeiten<br />

für den Roboterbieger: „Das ist der Anfang<br />

einer neuen Baureihe.“ Zu dem jetzt eingesetzten<br />

Drehgreifer und dem Biegekopf werden<br />

weitere Greifer, Biegeköpfe und Magazine<br />

kommen, die das System modular ergänzen.<br />

Die Anordnung bietet viel Platz sowohl<br />

zum Biegen als auch für weitere Arbeitsstationen<br />

und damit für den Ausbau<br />

zur Biegezelle, in der dann auch mehrere<br />

Roboter arbeiten könnten, betont Weigmann.<br />

Und er kann sich gut vorstellen, dass<br />

dem Roboter im Biegeprozess durchaus<br />

noch weitere Funktionen übertragen werden.<br />

Wafios arbeite bereits an einigen Ideen.<br />

Roboter sind im Kommen<br />

Roboterautomatisierungen sind beim Rohrbiegen<br />

die heute flexibelsten verfügbaren<br />

Lösungen, wenngleich sie nicht immer die<br />

schnellsten und effizientesten sein müssen.<br />

Kaum ein Hersteller von Rohrbiegeanlagen<br />

hat keine Komponenten zur Roboterautomatisierung<br />

im Programm. Die neuen Robotergenerationen<br />

werden diese Entwicklungen<br />

noch beschleunigen. Was Wafios angeht,<br />

ist Uwe-Peter Weigmann sicher, dass<br />

die Roboterbieger eine gute Zukunft haben<br />

werden: „Auf der Tube in zwei Jahren erwarte<br />

ich, dass hier am Wafios-Stand drei<br />

Anlagen dieser Bauart stehen, in verschiedenen<br />

Größen und Applikationen. Dann wird<br />

der Roboter komplett Einzug gehalten<br />

haben.“<br />

•<br />

Volker Albrecht<br />

Fachjournalist in Bamberg<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Die Reihenfolge der Biegungen lässt sich<br />

beliebig ändern – die vollelektrische<br />

Doppelkopf-Biegemaschine<br />

DH4010VGP von BLM bringt Drähte<br />

bis 10 mm Durchmesser, Flachprofile<br />

oder Rohre in Form. Bild: BLM<br />

Flexible Maschine formt komplizierte Teile mit hoher Produktivität<br />

In beliebiger<br />

Reihenfolge biegen<br />

Drahtbiegen | Mit der Doppelkopf-Biegemaschine<br />

DH4010VGP erweitert BLM sein Lösungsportfolio für<br />

das Drahtbiegen um ein System, dessen Funktionen<br />

die Produktivität und Flexibilität deutlich erhöhen.<br />

Mit ihren beiden unabhängigen Biegeköpfen verarbeitet<br />

die DH4010VGP, die neue vollelektrische Maschine der<br />

BLM Group, Draht mit Durchmessern bis 10 mm sowie<br />

vorgeschnittene Stangen, Flachprofile, Heizwiderstände<br />

und Rohre. Durch den Doppelkopf eignet sich dieses<br />

System besonders fürs Biegen mittellanger bis langer<br />

Teile und fürs Herstellen von Werkstücken mit vielen<br />

Biegungen – vor allem auch wenn hohe Planheit gewünscht<br />

ist.<br />

Die beiden Biegeköpfe können unabhängig von -<br />

einander arbeiten und deshalb auch asymmetrische Teile<br />

herstellen. Sie wurden auf Basis der Erfahrungen mit<br />

den E-Flex-Biegemaschinen von BLM komplett neu<br />

konzipiert. Jeder Kopf ist mit zwei Türmen ausgestattet,<br />

was die Flexibilität der Maschine hinsichtlich der ausführbaren<br />

Biegetechniken erhöht. Mit jedem der beiden<br />

Türme kann die Drahtbiegemaschine zweifach Zugbiegungen<br />

für kleinste Biegeradien sowie Rollbiegen (Biegung<br />

mit Umlaufbuchsen), Kantenbiegungen, Biegungen<br />

mit variablen Radien und schrittweises Biegen ausführen.<br />

Indem sie verschiedene technische Lösungen<br />

kombiniert, entspricht sie der wachsenden Zahl unterschiedlicher<br />

Anforderungen.<br />

Die größere Flexibilität spiegelt sich in der<br />

Möglichkeit wider, Teile mit Geometrien herzustellen,<br />

die bislang als nicht machbar galten.<br />

So lässt sich bei der DH4010VGP dank<br />

der praxisbewährten Technik der E-Flex die<br />

Reihenfolge der Biegungen beliebig ändern.<br />

Indem die Maschine bestimmte Biegungen später<br />

ausführt, vermeidet sie Kollisionen und generell<br />

geometrisch kritische Situationen. Die Arbeit der Maschinenführer<br />

wird laut BLM auf einfache Weise erleichtert.<br />

Gleichzeitig werde die Zahl herstellbarer Teile<br />

erheblich vergrößert.<br />

Die Machbarkeit von Teilen hängt auch von der<br />

Möglichkeit ab, den mittleren Abschnitt zwischen den<br />

beiden Biegeköpfen auf den kleinsten Wert zu reduzieren.<br />

Auch hier hat die DH4010VGP eine Lösung parat.<br />

Die 3D-Handhabungseinheit, die den zu bearbeitenden<br />

Drahtabschnitt dreht, ist einziehbar und lässt sich auf<br />

diese Weise aus dem Arbeitsfeld entfernen. Nun können<br />

die auf den kleinsten Wert aneinander angenäherten<br />

Biegeköpfe Biegungen sehr nahe beieinander ausführen.<br />

Die verbesserte Dynamik und die optimierten Arbeitszyklen<br />

gewährleisten ebenfalls eine höhere Produktivität.<br />

Die Schneid- und Entgratvorrichtungen sind auf<br />

einem unabhängigen Schlitten montiert, der sich unabhängig<br />

von den Köpfen linear bewegt. Allein das trägt<br />

laut BLM – im Vergleich zu bisherigen Maschinen – zu<br />

einer etwa 30 % höheren Produktivität bei.<br />

Auch die neue Drahtbiegemaschine wird mit der<br />

dreidimensionalen Programmier- und Simulations-Software<br />

VGP3D des italienischen Maschinenbauers angesteuert.<br />

Sie ermöglicht nicht nur eine sehr einfache<br />

Programmierung der Maschine, sondern vorab auch die<br />

Simulation der Produktion, um eventuelle Kollisionen<br />

aufzuzeigen. (mw)<br />

•<br />

Die beiden Biegeköpfe<br />

der Maschine können<br />

auch unabhängig arbeiten<br />

und so auch asymmetrische<br />

Teile fertigen.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 45


technik & wissen<br />

Touch-i4 leitet den Nutzer<br />

in der Fertigung. Auf<br />

dem Tablet sieht der Bediener<br />

unter anderem,<br />

welche Teile zu welchem<br />

Auftrag gehören und auf<br />

welcher Palette sie abzulegen<br />

sind. Bilder: LVD<br />

Passende Strategien in der modernen Blechbearbeitung<br />

Kosten- oder<br />

zeitorientiert<br />

Fertigungssteuerung | Für die Blechbearbeitung mit<br />

kurzterminierten Aufträgen und kleinen Losen gilt es<br />

abzuwägen, zwischen kürzester Durchlaufzeit und<br />

maximaler Maschinenauslastung.<br />

Eine Maschine, die steht, kostet Geld, ganz<br />

gleich was im Fertigungsablauf vor oder<br />

nach der Maschine passiert. Dieser typische<br />

Ansatz einer kostenoptimierten Fertigungssteuerung<br />

hat sich in der Vergangenheit vor<br />

allem bei größeren Serien als praktisch erwiesen<br />

und ist in der Blechteilefertigung vielerorts<br />

noch üblich. Dabei passt die Strategie<br />

mit den aktuellen Fertigungsanforderungen<br />

aus kurzterminierten Aufträgen mit<br />

kleinen Losen und geringen Margen kaum<br />

noch zusammen. Denn eine Maschine, die<br />

lange für ein Bündel von Aufträgen läuft,<br />

verursacht auch Wartezeiten und damit lange<br />

Durchlaufzeiten. Noch schwieriger wird<br />

es, wenn es in einer derart organisierten Fertigung<br />

an einer Arbeitsstation klemmt.<br />

Dann sind Staus vorprogrammiert, weil vorgelagerte<br />

Stationen weiter produzieren,<br />

während nachgelagerte leerlaufen. Und die<br />

Auflösung des Staus erfolgt in der Regel<br />

chaotisch.<br />

Aktuelle Maschinen und Anlagen in der<br />

Blechbearbeitung sind mit automatischen<br />

Werkzeugwechslern und Materialwechselsystemen<br />

für die Produktion schnell wechselnder,<br />

kleinvolumiger Aufträge eigentlich<br />

vorbereitet. Es gilt, die passende Fertigungstrategie<br />

zu finden, erläutert Kurt Debbaut,<br />

Produktmanager bei LVD für die Software<br />

Cadman. Den Ansatz des belgischen Unternehmens<br />

fasst er bildlich gesprochen prägnant<br />

zusammen. Jedes Teil, das halbfertig in<br />

der Fertigung liegt, kostet Geld, weil keine<br />

Rechnung gestellt werden kann. Die bereits<br />

erfolgten Fertigungsaufwendungen müssen<br />

aber bezahlt werden. Es gilt für die Blechbearbeiter<br />

abzuwägen zwischen einer hohen<br />

Anlagenauslastung, also der Gesamteffektivität<br />

(OEE), und kurzen Durchlaufzeiten,<br />

also einem Quick Response Manufacturing<br />

(QRM).<br />

Ohne Verzögerung von Zelle zu Zelle<br />

Beim QRM sollte jeder Auftrag möglichst<br />

ohne Zeitverzögerung von Produktionszelle<br />

zu Produktionszelle durchgereicht und direkt<br />

bearbeitet werden. „Die Praxis zeigt“,<br />

sagt Kurt Debbaut, „dass eine ideale QRM<br />

in der Blechbearbeitung nicht immer realisiert<br />

werden kann.“ Nur in seltenen Fällen<br />

können Teile beispielsweise direkt von der<br />

Stanze in die Biegestation laufen. LVD legt<br />

deshalb seiner Software für die Fertigungssteuerung<br />

ein „QRM mit Puffer“ zugrunde.<br />

Der Anwender legt darin seinen optimalen<br />

Puffer fest. Innerhalb dieses Zeitraums muss<br />

ein Auftrag nach der Bearbeitung in einer<br />

Produktionszelle in die Folgezelle geschoben<br />

und dort bearbeitet werden. Und „Produktionszelle“<br />

in diesem Sinn ist jede administrative<br />

oder operative Einheit im Unternehmen,<br />

angefangen bei der Angebotserstellung<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Die Fertigungssteuerung<br />

mit Cadman agiert unterhalb<br />

der ERP-Systeme.<br />

Das System erstellt Angebote,<br />

zerlegt Aufträge in<br />

Teilprozesse, erstellt<br />

CNC- Programme und<br />

verteilt diese nach strategischen<br />

Vorgaben auf die<br />

vorhandenen Anlagen.<br />

über die Fertigung bis zur Rechnungsstellung.<br />

Das funktioniert nur, wenn alle Produktionsabteilungen<br />

und Maschinen vernetzt<br />

und an eine Datenbanken angebunden<br />

sind. Organisiert und gesteuert wird alles<br />

über die LVD-Software Cadman, die unterhalb<br />

der Ebene des ERP-Systems agiert und<br />

alleine dem Zweck dient, den schnellsten<br />

und effizientesten Weg vom Blech zum<br />

3D-Bauteil festzulegen. Das beginnt beim<br />

Import der CAD-Daten, wenn bereits im<br />

SDI Smart Draw Importer die Kostentreiber,<br />

beispielsweise die Anzahl der Biegekanten<br />

oder das Material, identifiziert werden,<br />

so dass zusammen mit den in Datenbanken<br />

und im ERP-System gespeicherten Daten<br />

der Angebotspreis kalkuliert werden kann.<br />

”<br />

Fertigungssteuerung mit dem<br />

Ziel der Kostenoptimierung<br />

führt zwar zu guter Maschinenauslastung,<br />

hat aber zur<br />

Folge, dass Aufträge sehr lange<br />

an einer Produktionszelle<br />

warten ohne bearbeitet zu<br />

werden. Das Quick Response<br />

Management strebt dagegen<br />

kurze Durchlaufzeiten an.<br />

Sobald dann der Auftrag mit Stückzahl,<br />

Termin und Preis im ERP-System eingebucht<br />

ist, übernimmt Cadman-Job alle<br />

Auftragsdaten in die Fertigungsplanung,<br />

ermittelt automatisch die Teilprozesse wie<br />

Laserschneiden oder Biegen und erstellt die<br />

zugehörigen CNC-Programme. Im Unterschied<br />

zum OEE-Ansatz werden in der<br />

QRM- Fertigungsplanung die Aufträge nicht<br />

nach Material und Blechdicke gebündelt,<br />

sondern nach Fälligkeit und Pufferzeiten<br />

eingerechnet. Da das zulasten der Materialausnutzung<br />

geht, zögert das System das<br />

Schachteln der Teile auf den Blechtafeln bis<br />

zum letzten Moment hinaus, um so kurzfristig<br />

eingehende Aufträge noch berücksichtigen<br />

zu können.<br />

Jedes halbfertige Teil, das in der<br />

Halle liegt und nicht bearbeitet<br />

wird, kostet Geld.“<br />

Quelle: Kurt Debbaut, Projektmanager, LVD Group<br />

„Das alles läuft zwar automatisch“, sagt<br />

Debbaut. „aber letztlich müssen die Mitarbeiter<br />

entscheiden, ob ausgeführt werden<br />

soll, was die Algorithmen vorschlagen.“ Der<br />

Arbeitsablauf in der Fertigung ist dann für<br />

die Bediener weitgehend vorgeplant und<br />

vorgegeben. Sie werden beispielsweise beim<br />

Sortieren der Laserzuschnitte über ein Tablet<br />

mit dem System Touch-i4 von LVD informiert,<br />

welche Teile zu welchem Auftrag gehören<br />

und auf welche Paletten sie zu sortieren<br />

sind. Mit Hilfe des Touch-i4 meldet der<br />

Bediener auch, wenn in einem Auftrag fehlerhafte<br />

Teile produziert wurden und ob diese<br />

zur Nachproduktion in Cadman-Job zurückgesetzt<br />

werden sollen. QRM in der Fertigungsteuerung<br />

geht sogar so weit, dass ein<br />

Auftrag gar nicht erst angefangen wird,<br />

wenn innerhalb des Pufferzeitraums keine<br />

Folgebearbeitung möglich ist. Dann kann es<br />

schon mal sein, dass eine Laserschneidan -<br />

lage eine Zeit lang steht, obwohl Aufträge<br />

da wären.<br />

„Für viele Anwender ist es ungewohnt,<br />

ihre Produktion nach den Prinzipien von<br />

QRM zu steuern, obwohl es ihnen eigentlich<br />

einleuchtet“, sagt Kurt Debbaut. „Und<br />

es ist für den Anwender nicht immer leicht<br />

zu entscheiden, ob er bei großen Serien die<br />

OEE- oder bei kleinen Losgrößen die QRM-<br />

Strategie mit Puffer fahren will.“ Aber selbst<br />

das wird in Zukunft einfacher, wenn das<br />

System automatisch Kennzahlen dazu ermittelt,<br />

welche Strategie für die aktuelle<br />

Auftragslage die wirtschaftlichere ist. Die<br />

Entwicklungen dazu sind angestoßen. •<br />

Volker Albrecht<br />

Fachjournalist in Bamberg<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 47


technik & wissen<br />

Mit der PowerBend Professional<br />

wählte Wölfel<br />

zum zweiten Mal eine<br />

Schröder-Schwenkbiegemaschine.<br />

Bilder: Schröder<br />

Handwerksbetrieb setzt auf industrielle Schwenkbiegemaschine<br />

Robust und<br />

dauerhaft präzise<br />

Schwenkbiegen | Aufzugdesigner Wölfel muss edle<br />

Materialien in kleinen Losen produktiv verarbeiten.<br />

Eine Schwenkbiegemaschine von Schröder liefert die<br />

nötige Flexibilität und hochwertige Oberflächen.<br />

Besonders wenn es um Prestigeobjekte geht – Konzernzentralen,<br />

Hotels oder edle Kaufhäuser etwa – wenden<br />

sich Lifthersteller und Architekten gern an die Aufzugdesigner<br />

von Wölfel. Der 1858 gegründete mittelfränkische<br />

Familienbetrieb ist heute in einem seiner Geschäftsbereiche<br />

auf den Innenausbau von Aufzugkabinen spezialisiert.<br />

Verarbeitet werden hochwertige Materialien.<br />

Edelstahlbleche mit feinen Oberflächenstrukturen dominieren.<br />

Für jede Baustelle, oft sogar jedes Stockwerk,<br />

werden die Elemente individuell gefertigt. Das Ziel:<br />

Alles perfekt vorbereitet, passgenau und termingerecht<br />

für die Montage auf die Baustelle zu liefern.<br />

Seit 2001 nutzte Wölfel zur Herstellung der verschiedensten<br />

Blechprofile eine Hochleistungsschwenkbiegemaschine<br />

des Typs SPB von Hans Schröder Maschinenbau.<br />

Wachsende Ansprüche an die Oberflächenqualität,<br />

die Materialvielfalt sowie sich ständig verkürzende Projektlaufzeiten<br />

ließen Geschäftsführer Martin Wölfel<br />

2016 über eine Modernisierung nachdenken. Reiner<br />

Maier, der 15 Jahre lang mit der Maschine gearbeitet<br />

hatte, erzählt: „Von der SPB habe ich mich schweren<br />

Herzens verabschiedet – sie war noch so zuverlässig wie<br />

am ersten Tag.“ Sicher einer der Gründe, warum Wölfel<br />

für die Gebrauchte schnell einen Käufer fand.<br />

Für die Neuinvestition war klar: Eine Abkantpresse<br />

kam nicht in Frage, da sie in Bedienkomfort, Präzision<br />

und oberflächenschonender Bearbeitung nicht mit einer<br />

Schwenkbiegemaschine mithalten könnte. Martin<br />

Wölfel ließ sich – zusammen mit seinem Maschinenbediener<br />

– bei Schröder in Wessobrunn-Forst die neuen<br />

Modelle zeigen und fand in der PowerBend Professional<br />

die passende Anlage für seine Fertigung. Im Dezember<br />

2016 wurde die neue Maschine installiert.<br />

Die PowerBend Professional ist eine industrielle<br />

Schwenkbiegemaschine für den Dünnblechbereich bis<br />

4 mm Stahlblech. Mit der Finite-Elemente-Methode und<br />

Computersimulationen konstruierten die Entwickler bei<br />

Schröder einen extrem steifen Maschinenkörper. Die<br />

PowerBend Professional eignet sich daher besonders für<br />

Anwender mit einem hohen Biegeaufkommen, die eine<br />

robuste und zugleich dauerhaft präzise Maschine benötigen.<br />

Martin Wölfel entschied sich für die Version mit<br />

3200 mm Arbeitslänge und für drei Optionen:<br />

• Die Up-and-Down-Biegewange erlaubt es, an großen<br />

Blechen Gegenkantungen durchzuführen, ohne dass<br />

der Bediener das Blech wenden muss.<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Werkzeugmaschinen<br />

seit 1916 Ihr kompetenter Partner<br />

Durch die Eigenfertigung kann Wölfel<br />

schnell den Einbau von Umfassungszargen<br />

bei Aufzügen realisieren.<br />

Rasch und effektiv<br />

Bohren und Fräsen mit höchster Präzision<br />

• Die drehbare Oberwange stellt über eine einfache<br />

Drehung einen zweiten Werkzeugsatz und eine veränderte<br />

Geometrie zur Verfügung – und spart Rüstzeit.<br />

• Mit schwenkbarer Steuerungskonsole, den nötigen Sicherheitsmechanismen<br />

und einem zweiten Fußschalter<br />

lässt sich die Maschine auch von vorne bedienen.<br />

Sich wie bei einer Handabkantbank vor die Maschine<br />

zu stellen, erscheint bei motorischen Schwenkbiegemaschinen<br />

zunächst ungewöhnlich, aber gerade bei einem<br />

Anwender wie Wölfel ist das sogar die üblichere Arbeitsweise.<br />

Der Grund: Die Bleche für schmale Profile,<br />

wie sie beim Aufzugkabinenausbau häufig sind, lassen<br />

von vorne wesentlich komfortabler anschlagen.<br />

Auf der Basis von Maßen, Design- und Materialvorgaben<br />

werden die Biegeprogramme direkt in der Werkstatt<br />

an der Maschine programmiert. Dazu nutzt man<br />

bei Wölfel die Steuerung POS 2000 Professional, die<br />

von der Schröder-eigenen Softwareabteilung entwickelt<br />

wurde. Mit motorischer Biegewangenverstellung, Biegemittelpunktverstellung<br />

und Bombierung passt sich die<br />

Maschine automatisch an die Eigenschaften des Blechs<br />

an, weil wichtige Daten wie Rückfederungskoeffizienten<br />

von Edelstahlblechen bereits hinterlegt sind.<br />

„Wir hatten die grafische Steuerung POS 2000 Professional<br />

schon bei der SPB geschätzt, doch die 15 Jahre<br />

hatte das Entwicklerteam für entscheidende Weiterentwicklungen<br />

genutzt – es gibt deutlich mehr Möglichkeiten,<br />

die Arbeitsweise ist anders“, berichtet Reiner Maier.<br />

„Deshalb wurden mein Kollege und ich mit einer Schulung<br />

auf den neuen Stand gebracht. Wir müssen in der<br />

Werkstatt ja praktisch jedes einzelne Blech individuell<br />

programmieren. Beim aktuell hohen Auftragsvolumen<br />

müssen wir das schnell und fehlerfrei schaffen.“<br />

An der PowerBend Professional wird individuell gefertigt,<br />

Werkzeugwechsel fallen relativ häufig an. Die<br />

drehbare Oberwange gibt hier zusätzliche Flexibilität<br />

durch die Nutzung zweier unterschiedlicher Werkzeugstationen.<br />

Zudem erleichtert die neue hydraulische<br />

Werkzeugklemmung Rüstwechsel ungemein und verkürzt<br />

so Unterbrechungen der Fertigung. •<br />

Arbeitswege: von 800 x 500 mm bis 3000 x 800 mm<br />

Steuerung: Heidenhain<br />

Leistung: von 5,5 bis 22 kw<br />

Alleinvertrieb, Lager und Service<br />

Ein Unternehmen der HOKO Trading Group S.L.<br />

Telefon 02191 - 604 31 - Fax 02191 - 600 25<br />

info@hoehborn.com - www. hoehborn.com<br />

Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />

um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />

beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />

Sebastian Schröder<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, Hans Schröder<br />

Maschinenbau GmbH, Wessobrunn-Forst<br />

intelligent<br />

Medien<br />

produzieren<br />

druck@konradin.de<br />

www.konradinheckel.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 49


technik & wissen<br />

CEO Dr. Frank Stieler will die<br />

KraussMaffei-Gruppe neu ausrichten:<br />

„Dienstleistungen, digitale Services und<br />

neue Angebote wie unser Leasingmodell<br />

werden künftig den Unterschied<br />

machen.“ Bilder: KraussMaffei<br />

Hohe Investitionen in Digitalisierung und IT-Infrastruktur<br />

KraussMaffei<br />

wird digitaler<br />

Kunststoffmaschinen | Zum „Competence Forum“<br />

anlässlich des 180-Jahr-Jubiläums überraschte die<br />

KraussMaffei-Gruppe mit der Einrichtung eines vierten<br />

Geschäftsbereichs für „Digital Service Solutions“.<br />

Die Übernahme durch ChemChina vor zwei<br />

Jahren hat wohl auch auf das Management<br />

abgefärbt, das seither im Reich der Mitte<br />

mit weitreichenden Aufgaben unterwegs ist<br />

– und im Stamm-Markt nun ebenfalls neue<br />

Wege geht: CEO Dr. Frank Stieler will die<br />

KraussMaffei-Gruppe neu ausrichten und<br />

künftig größeres Gewicht auf Service und<br />

Digitalisierung legen. „Wir gehen über den<br />

Kunststoffmaschinenbau hinaus und<br />

fokussieren uns stark auf den Endkunden,<br />

digitale Lösungen und neue Geschäfts -<br />

modelle“, erklärte er vor 1800 Gästen auf<br />

dem „Competence Forum“ in München.<br />

Wohin die vierte BU „Digital Service<br />

Solutions“ neben den drei angestammten<br />

Geschäfts bereichen Spritzguss, Reaktionstechnik<br />

und Extrusion führen soll, das<br />

lassen Ideen erahnen, die bereits umgesetzt<br />

sind und aus dem klassischen Rahmen<br />

fallen. Dazu gehören das 2017 vorgestellte<br />

MES- System MaXecution für kleinere<br />

Spritzgießer, das Leasing-Modell für<br />

Maschinen und die jetzt bekannt gegebene<br />

Beteiligung an der Gebrauchtmaschinen-<br />

Plattform Gindumac.<br />

Für dieses Jahr kündigte Dr. Stieler zugleich<br />

Investitionen in Höhe von 67 Mio.<br />

Euro an, weit mehr als die 37 Mio. Euro<br />

von 2017. Sie gelten F+E-Aktivitäten im<br />

Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0,<br />

der Neuentwicklung von Maschinen sowie<br />

der Modernisierung von IT und Fertigung.<br />

Digitale Duftmarken setzte KraussMaffei<br />

auf dem Competence Forum mit der Präsentation<br />

des Programmes „Plastics 4.0“ und<br />

seiner Vorteile anhand von Exponaten. Ein<br />

Beispiel war der thermoplastische Leichtbau<br />

auf einer GX650-FiberForm-Anlage. Live<br />

erfasste der „DataXplorer“ bis zu 500<br />

Signale an der Maschine, darunter auch die<br />

Aufheizzeit des Organoblechs.<br />

Adaptive Funktionen als Trumpf<br />

Alle im Betrieb gezeigten Spritzgießanlagen<br />

waren mit der Maschinenfunktion APC plus<br />

(Adaptive Process Control) ausgestattet, die<br />

für gewichtskonstante Bauteile sorgt – laut<br />

KraussMaffei eine Erfolgsgeschichte.<br />

Allein in der Spritzgießtechnik gab es<br />

18 Maschinenpräsentationen zu sehen.<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Farbwechsel von Schuss zu Schuss ermöglicht<br />

der Mehrfarbenmischkopf MK 10/15-UVP-2K+4<br />

bei der PUR-Verarbeitung – hier von<br />

geschäumten Kniekissen.<br />

Spritzgießverfahren ColorForm: Eine<br />

GXW 650 produziert eine Interieur -<br />

blende für Fahrzeuge in Pianoblack.<br />

Darunter waren die Neuheiten PX 25 und<br />

PX 320, die die vollelektrische Baureihe um<br />

Schließkraftgrößen nach unten und oben erweitern.<br />

Auf der PX 25 wurde im Mikrospritzguss<br />

eine nur 0,15 g schwere Radialdichtung<br />

mit filigranem Hinterschnitt aus<br />

Flüssigsilikon (LSR) produziert.<br />

Die neue „Große“ der PX-Baureihe mit<br />

3200 kN Schließkraft operierte mit dem<br />

Folienvorschub IMD Si Duo des Partners<br />

Leonhard Kurz. Diese Innovation ermöglicht<br />

es, zwei Einzelbilddekore unabhängig<br />

voneinander zu positionieren, wodurch die<br />

Flexibilität steigt und Mehrkavitätenwerkzeuge<br />

möglich werden, die den Output<br />

steigern.<br />

Spritzgussteile werden dank neuer Technologien<br />

von KraussMaffei auch leichter,<br />

besser und/oder günstiger: Eine Premiere<br />

war das Direktcompoundieren DCIM, bei<br />

dem mittels Einschneckenextruder direkt an<br />

einer Maschine mit kleinerer Schließeinheit<br />

compoundiert wird, gezeigt auf einer CX-<br />

Anlage. DCIM ergänzt den bislang bewährten<br />

Compounder IMC, der vor allem für<br />

größere Schussgewichte geeignet ist. Damit<br />

können Anwender ihr Material selbst mit<br />

Additiven, Füllstoffen oder Fasern kombinieren<br />

und Kosten sparen. Eine weitere<br />

Hightech-Option demonstrierte der Glas -<br />

faserdirekteinzug GFE. Dabei zieht die<br />

Schnecke selbst die Rovings ein und bricht<br />

sie in der gewünschten Länge. Die Festigkeit<br />

ist dadurch höher als bei herkömmlichen<br />

Langfaser-Granulaten.<br />

Doch es müssen nicht immer Fasern sein.<br />

Dass auch Glashohlkugeln von 3M das<br />

Gewicht reduzieren können, zeigte die<br />

Verarbeitung auf einer MX 1600-12000.<br />

Damit ließen sich gezielt Hohlräume in die<br />

Compounds einbringen, um die Dichte zu<br />

reduzieren. Die in die Steuerung MC6 integrierte<br />

FlexFlow-Heißkanalsteuerung des<br />

Partners HRS Flow sorgte für eine aus -<br />

balancierte Kaskadenabstimmung.<br />

50 Jahre Reaktionstechnik<br />

Die Reaktionstechnik von KraussMaffei<br />

feierte zugleich ein eigenes Jubliäum: Vor<br />

50 Jahren brachte KraussMaffei erstmals<br />

eine Spezial-Schließeinheit mit zwei Rota -<br />

tionsachsen auf den Markt, um Polyurethan<br />

(PUR) zu verarbeiten. Bis heute hat das<br />

Unternehmen die Reaktionstechnik weltweit<br />

vorangetrieben und geprägt. An einem<br />

Zeitstrahl konnten die Besucher die Highlights<br />

der 50 Jahre noch einmal erleben.<br />

Besuchermagnet unter den Live-Applikationen<br />

waren die neue iPul-Pultrusions -<br />

anlage, die PUR-Hohlkammerprofile mit<br />

Glasfaserverstärkung produzierte, sowie die<br />

PUR-Schäumanlage mit einem neuen Mehrfarbenmischkopf.<br />

Dieser ermöglicht es, bis<br />

zu vier Farben direkt und unabhängig<br />

voneinander in die Mischkammer einzu -<br />

dosieren. Die Farben sind sauber getrennt<br />

und jederzeit am Mischkopf verfügbar, so<br />

dass dem Anwender der Farbwechsel erspart<br />

wird.<br />

Die Extrusionstechnik präsentierte sich<br />

als Trendsetter mit ihren Live-Anlagen. Die<br />

Pilotlinie TCP (Thermoplastic Composite<br />

Pipes) demonstrierte das präzise Umwickeln<br />

eines Basisrohres mit Glas fasertapes für<br />

Hochdruckanwendungen in der Öl- und<br />

Gas industrie. Als Ergänzung produzierte<br />

der neu entwickelte Dreilagen-Rohrkopf ein<br />

dreischichtiges Rohr mit funktionaler<br />

PA12-Innenschicht.<br />

Eine Profilextrusionslinie erzeugte im<br />

Coextrusionsverfahren aus Polycarbonat<br />

(PC) ein zweifarbiges Lampengehäuse. Weitere<br />

Exponate wie eine Direktextrusions -<br />

anlage oder das Recylingmodell sollten Signale<br />

setzen für die Innovativität der Extrusionstechnik<br />

von KraussMaffei Berstorff in<br />

Hannover. (os)<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 51


Während die MacroPower-Reihe (hier eine<br />

1300/5100H/750L Combimould mit servoelektrisch<br />

angetriebenem Drehteller) an die<br />

Großmaschinen-Tradition von Battenfeld<br />

anknüpft, steht der ...<br />

Zehn Jahre Wittmann Battenfeld: komplett neues Spritzgießmaschinenportfolio<br />

Kometenhafter<br />

Wieder-Aufstieg<br />

Spritzgießtechnik | Zehn Jahre nach der Integration von<br />

Battenfeld feierte die Wittmann-Gruppe ein riesiges Fest:<br />

Der Umsatz der Gruppe ist seither von 250 Mio. auf<br />

403 Mio. Euro gestiegen (2017). Und Maschinenhersteller<br />

Wittmann Battenfeld präsentiert heute ein rundum neues<br />

Produktprogramm mit visionären Ansätzen. ❧ Olaf Stauß<br />

Der Trend ist ungebrochen. Für das laufende<br />

Jahr hat der Komplettanbieter von<br />

Spritzgießtechnik ein Umsatzziel von<br />

430 Mio. Euro definiert – das wäre erneut<br />

ein Plus von knapp 7 % für die Gruppe.<br />

Welche Anstrengungen hinter dieser Entwicklung<br />

stecken, zeigt der Vergleich zweier<br />

Schlagzeilen aus der Lokalpresse von 2008<br />

und 2018. Georg Tinschert, Geschäftsführer<br />

des Maschinenherstellers Wittmann Battenfeld,<br />

präsentierte sie im Juni auf der Jubi -<br />

läumsveranstaltung, zu der 1400 internationale<br />

Gäste nach Kottingbrunn kamen.<br />

2008: „Battenfeld-Rettung ist ein schwerer<br />

Brocken.“ 2018: „Kottingbrunn ist die<br />

Battenfeld-City.“<br />

CEO und Gründer Dr. Werner Wittmann<br />

hatte damals schon im Kopf, eines Tages das<br />

Peripherieprogramm um die Kernkomponente<br />

Spritzgießmaschine zu erweitern. Als<br />

der Traditionshersteller Battenfeld ins<br />

Wanken kam, griff er 2008 zu und begann<br />

umgehend mit dem Aufbau eines gemein -<br />

samen Vertriebs. Es folgten die sukzessive<br />

Erneuerung des Spritzgießmaschinen -<br />

programmes und Investitionen in die<br />

Kapazitäten der Gruppe im In- und Ausland,<br />

die bis heute anhalten. Mit Erfolg:<br />

2017 machte der Umsatz mit Spritzgieß -<br />

maschinen bereits 176 Mio. Euro am<br />

Gruppen umsatz aus.<br />

Georg Tinschert: „Sie sehen heute nichts<br />

mehr, was es schon 2008 gab. Wir haben<br />

das gesamte Produktprogramm neu gestaltet.“<br />

Mit Vorstellung der neuen Vertikal -<br />

maschinen-Baureihe VPower sowie aktuellen<br />

Erweiterungen der Reihen EcoPower,<br />

MacroPower und SmartPower ist dieser<br />

Prozess vorläufig zum Abschluss gekom-<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


technik & wissen<br />

... Wittmann-4.0-Router für die<br />

Spritzgießproduktion der Zukunft im<br />

Zeitalter der Digitalisierung.<br />

Bilder: Wittmann-Gruppe<br />

So will Wittmann das Konfigurieren von<br />

Arbeitszellen vereinfachen: Nach der Wahl<br />

eines Werkzeugdatensatzes auf der Spritzgießmaschinensteuerung<br />

werden die Arbeitsgeräte<br />

automatisch parametriert. Der Wittmann-<br />

4.0-Router übernimmt die IT-technische<br />

Konfiguration der Zelle und ist einzige Pforte<br />

für Daten nach außen. Bild: Wittmann<br />

men. Als nächstes werden sich die Entwickler,<br />

so kündigt Tinschert an, verstärkt um<br />

spezielle Anwendungen wie Medizintechnik,<br />

Verpackung oder den Metallpulver-<br />

Spritzguss kümmern.<br />

Die VPower-Reihe knüpft an die Vertikalmaschinen<br />

früherer Tage an, präsentiert<br />

sich jedoch in völlig neuem Design – so wie<br />

auch die anderen neuen Reihen. Die<br />

Vertikalmaschine besitzt einen servo -<br />

elektrisch angetriebenen Rundtisch mit bis<br />

zu 2000 mm Durchmesser. Das Spritzaggregat<br />

lässt sich leicht von vertikal auf horizontal<br />

umrüsten. In Kottingbrunn wurde die<br />

Reihe als Prototyp vorgestellt, zur Fakuma<br />

2018 soll sie auf den Markt kommen.<br />

In die Zukunft, die bereits angebrochen<br />

hat, weisen die Industrie-4.0-Konzepte der<br />

Österreicher. Mit „Wittmann 4.0“ packen<br />

sie die Chance am Schopf, die ihnen das<br />

komplettierte Programm nun bietet – also<br />

die Möglichkeit, alles von der Spritz gieß -<br />

maschine über die Peripherie bis hin zur<br />

Auto matisierung aus einer Hand zu liefern<br />

– und damit kommunikationsfähig zu<br />

gestalten.<br />

Künftig „plug & produce“ spritzgießen<br />

Michael Wittmann, Sohn des Firmengründers<br />

und Geschäftsführer von Wittmann<br />

Kunststoffgeräte, erklärte die avisierten<br />

Ziele: „Die Spritzgießmaschine fordert alle<br />

Komponenten an, die sie für einen Auftrag<br />

braucht. Der Bediener muss sie nur anschließen,<br />

dann werden sie automatisch an der<br />

Maschinensteuerung Unilog B8 registriert.<br />

Wir nennen das plug & produce.“<br />

Das Herzstück dieses Konzepts ist der<br />

Wittmann-4.0-Router, eine Eigenentwicklung.<br />

Er fasst sämtliche Geräte in der Fertigungszelle<br />

zusammen und repräsentiert sie<br />

nach außen mit einer einzigen IP-Adresse.<br />

Mit dem MES-System kommuniziert er via<br />

OPC UA gemäß Euromap 77, eine integrierte<br />

Firewall sorgt für den nötigen Schutz.<br />

Nach innen übernimmt das Gerät die ITtechnische<br />

Konfiguration und organisiert<br />

den Datenfluss.<br />

Damit es zu keiner Verwechslung physischer<br />

Geräte kommt, die in der Fertigung<br />

öfters ausgetauscht werden, arbeitet<br />

Wittmann 4.0 mit virtuellen Geräten, also<br />

cyber-physischen Modellen, denen die angeschlossenen<br />

realen Geräte zugewiesen<br />

werden. Das System vermeidet manuelle<br />

Anpassungsarbeit sowie Fehler und sorgt<br />

für Flexibilität und Austauschbarkeit. Dies<br />

sei, so betont Michael Wittmann, auch<br />

deswegen von Vorteil, weil sonst die Gefahr<br />

besteht, dass untergeordnete Komponenten<br />

die Wartungszyklen vorgeben.<br />

Um die Parametrierung zu vereinfachen,<br />

haben sich die Entwickler die Idee eines<br />

elektronischen Datenblattes einfallen lassen,<br />

auf dem die Einstellwerte der Geräte für den<br />

jeweiligen Spritzgießjob vermerkt sind –<br />

auch das soll zur Fakuma 2018 kommen.<br />

Fällt die Wahl auf einen Werkzeugdatensatz<br />

an der Maschinensteuerung, so werden die<br />

angeschlossenen Komponenten automatisch<br />

richtig parametriert.<br />

Intelligentes Werkzeug als Vision<br />

Weit in die Zukunft weist indes das Projekt<br />

InQCIM für einen autonomen Spritzguss,<br />

der die Bauteilqualität selbständig überwacht<br />

und reguliert. Den visionären Ansatz<br />

stellte das Forscher- Konsortium unter der<br />

Projektleitung von Dr. Gerald Berger vom<br />

Lehrstuhl für Spritzgießen von Kunst -<br />

stoffen, Montanuniversität Leoben, in einer<br />

der sieben „Expert Corner“ in Kottingbrunn<br />

vor.<br />

InQCIM zielt auf das „intelligente<br />

Spritzgießwerkzeug“, das mit einer noch zu<br />

bestimmenden Sensorik die Bauteilqualität<br />

überwacht und inline ausregelt. Das auf drei<br />

Jahre angelegte Grundlagenprojekt beginnt<br />

damit, ein Prozess- und Qualitätsmodell zu<br />

erarbeiten. Dazu werden eine Fülle von<br />

Versuchsdaten erhoben, unter anderem<br />

durch ein sekundenschnelles Erfassen von<br />

Freiformflächen mit Robotern – eine neue<br />

Technik der PCCL GmbH, Leoben. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 53


produkte<br />

Schneller, effizienter<br />

und zuverlässiger<br />

Blechbearbeitung | Um sichere und reibungslose Prozesse zu<br />

gewährleisten, setzt Richtspezialist Arku auf automatisierte<br />

Abläufe.<br />

Mit der Präzisionsrichtmaschine<br />

FlatMaster 88 200, kombiniert<br />

mit dem Ebenheitskontrollsystem<br />

FlatJack und einem vor -<br />

geschalteten Pick-and-Place-<br />

Roboter, hat Arku eine Anlage<br />

fürs automatisierte und prozess -<br />

sichere Richten von Blechteilen<br />

vorgestellt. Dank der modernen<br />

Kameratechnik EasyEye „erkennt“<br />

der selbstlernende Roboter<br />

Teile unterschiedlicher<br />

Dicken und Materialien. Bis zu<br />

100 kg schwere Bleche hebt er<br />

auf die Einlaufrollenbahn der<br />

Richtmaschine. Der Roboter<br />

eignet sich auch für die Entnahme<br />

der Teile. So entlastet er<br />

nicht nur die Bediener.<br />

Arku automatisiert seine Abläufe<br />

seit Jahren. Das sei der<br />

Schlüssel für Prozesssicherheit<br />

und hochwertige Teile. Entgratmaschinen<br />

lassen sich ebenfalls<br />

mit dem Roboter ausrüsten.<br />

In Kombination mit dem<br />

FlatMaster präsentiert der<br />

Richtspezialist eine neue Variante<br />

des FlatJack. Das Ebenheitskontrollsystem<br />

ist nun auch für<br />

Der Roboter übernimmt das Beladen – die Bediener werden entlastet<br />

und können sich verstärkt um die Steuerung der Anlage kümmern.<br />

Anlage und Bediener sind im laufenden Betrieb durch einen Schutzzaun<br />

voneinander getrennt, der hier wegretuschiert wurde. Bild: Arku<br />

Richtmaschinen mit Durchlassbreiten<br />

von 2000 mm erhältlich.<br />

Die Steuerung des FlatJack wurde<br />

in die Steuerung des FlatMaster<br />

88 200 integriert. So lassen<br />

sich beide Maschinen über ein<br />

Panel bedienen. Häufige Ortswechsel<br />

und somit lange Laufwege<br />

bleiben den Bedienern dadurch<br />

erspart. •<br />

Stahllösungen nach Maß<br />

Stahlbearbeitung | Ib Andresen Industri bietet sich als ein spezialisierter<br />

Zulieferer im Bereich Entwicklung und Bearbeitung von kundenspezifischen<br />

Stahllösungen im nördlichen Europa an – Absprachen sind auch auf Deutsch<br />

möglich.<br />

Als seine Stärke bezeichnet der dänische Zulieferer den modernen<br />

Maschinenpark, in den permanant investiert wird. Bild: Ib Andresen<br />

Industri<br />

Referenzen für maßgeschneiderte<br />

Stahllösungen kann der<br />

dänische Zulieferer aus verschiedenen<br />

Branchen aufweisen<br />

(https://ibandresenindustri.de).<br />

Die übergeordneten Geschäftsbereiche<br />

sind Stahlservicecenter,<br />

Blechbearbeitung und Roll -<br />

profilieren.<br />

Das Unternehmen beliefert<br />

Abnehmer aus der allgemeinen<br />

Industrie ebenso wie aus den Bereichen<br />

Transport, Windenergie,<br />

Solartechnik und Bauwesen –<br />

auch in Deutschland. Mit<br />

Kunden entwickelt es maß -<br />

geschneiderte Stahllösungen,<br />

wie kürzlich ein Montage system<br />

für Solaranlagen, und übernimmt<br />

die gesamte Steuerung<br />

des Lieferprozesses von der ersten<br />

Absprache (auch in Deutsch)<br />

über den Materialeinkauf bis<br />

zur Produktion und Logistik.<br />

Als ihre Stärke bezeichnen<br />

die Dänen ihren modernen<br />

Maschinenpark, in den permanent<br />

investiert werde: Coils<br />

lassen sich querteilen und spalten,<br />

Stahlbleche laserschneiden<br />

und abkanten, Spaltbänder<br />

lassen sich rollprofilieren und<br />

etliches mehr. Die jüngste Investition<br />

galt zum Beispiel einer<br />

Schweißroboterzelle, die voll -<br />

automatisch arbeitet. •<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


App zeigt, wo der Haken ist<br />

Schmaler Eingriffschutz<br />

ohne Blindzonen<br />

Sicherheitsgitter | Da der Raum in und um Maschinen<br />

oft sehr begrenzt ist, hat Contrinex für den Eingriffschutz<br />

die besonders schlanken Safetinex Slim-Lichtgitter<br />

entwickelt. Sie benötigen eine Aufstellfläche von lediglich<br />

26 x 26 mm und werden mit verschiedenen<br />

Schutzfeldhöhen zwischen 170 und 1.610 mm angeboten.<br />

Da die Schutzfeldhöhe genau der Baulänge entspricht,<br />

lassen sich Blindzonen und Einbußen bei der<br />

Auflösung vermeiden, auch wenn mehrere Einheiten<br />

direkt aneinander montiert werden. Die Sicherheitsgitter<br />

vom Typ 2 eignen sich für Anwendungen bis Performance<br />

Level c (EN/ISO 13849-1 beziehungsweise IEC<br />

61496), bieten eine Auflösung von 30 mm und einen<br />

Erfassungsbereich bis 8 m. Spezielle Befestigungsklammern<br />

und eine integrierte Ausricht-LED vereinfachen<br />

die Installation.<br />

•<br />

Herby und Harry leben auf<br />

großem Fuß<br />

Sicherheitsschuhe | Die Modelle „Herby“ und „Harry“<br />

von Baak sind in zwei Weiten verfügbar: für normale und<br />

extra breite Füße. Die Modelle der Serie „Baak Industrial“<br />

in der extrabreiten Variante XW sind mit einer 8 mm<br />

breiteren Zehenschutzkappe und einer verbreiterten<br />

Laufsohle ausgestattet. Sie sind in der Schutzklasse S1 erhältlich<br />

und verfügen mit dem Fußfunktionskonzept<br />

„Go&relax“ über ein weiteres Komfortmerkmal. Es ermöglicht<br />

ein natürliches Beugen der Füße im Bereich der<br />

Zehengrundgelenke. Dadurch lässt sich das Laufen knieund<br />

rückenfreundlich gestalten. Sowohl<br />

der Halbschuh „Herby“ als auch die<br />

Sandale „Harry“ besitzen eine Alu-<br />

Flex-Kappe und sind besonders atmungsaktiv.<br />

Dadurch ist<br />

auch bei längerem Tragen<br />

oder wärmeren<br />

Temperaturen ein angenehmes<br />

Fußklima<br />

gewährleistet. •<br />

Absturzsicherung | ABS-Lock<br />

Book heißt eine neue App, mit<br />

der Kunden von ABS Safety<br />

künftig digital die Montage und<br />

Wartung Ihrer Absturzsicherungen<br />

dokumentieren können. Die<br />

Dokumentation kann von jedem<br />

Ort eingesehen und gepflegt<br />

werden; und weil die App den<br />

Anwender durch einen lückenlosen<br />

Fragenkatalog führt, ist die<br />

Dokumentation vollständig und<br />

rechtssicher. Nutzer dokumentieren<br />

ihre gesicherten Gebäude und Objekte und können<br />

jede Position der Anschlagpunkte oder Seilsicherungssysteme<br />

verzeichnen. Aus einem Menü wählen sie<br />

die Produkte aus – Basisdaten sind hinterlegt. Zur Vervollständigung<br />

lädt der Anwender beliebig viel Bildmaterial<br />

hoch, etwa Detailfotos vom Einbau und der Befestigung,<br />

Zertifikate und Zulassungen, Skizzen und Baupläne.<br />

•<br />

Ideale Arbeitshöhe auch<br />

ohne elektrische Hilfe<br />

Tischsäulensatz | Der Tischsäulensatz zur stufenlosen<br />

Höhenverstellung ist ein Beispiel der Ergolean-Anwendungen<br />

von Item. Er besteht aus einer Pumpeinheit und<br />

vier Tischsäulen mit der Außengeometrie des Profils 8<br />

80x40 oder D40. In das Profil integriert sind ein Hydraulikzylinder<br />

und teleskopierbare Tischbeine aus dem<br />

Profilrohr D30. Die maximale statische Last beträgt<br />

2.500 N, die dynamische Last<br />

1.500 N. Mit einer Kurbel verändert<br />

der Nutzer die Höhe des Arbeitstisches<br />

stufenlos um bis zu<br />

300 mm. Nach der vorgenommenen<br />

Einstellung lässt sich die Kurbel<br />

platzsparend einklappen. Einsetzbar<br />

ist er für mobile Arbeitstische<br />

und Umgebungen ohne elektrische<br />

Stromversorgung. Passend<br />

dazu bietet der Hersteller ein umfangreiches<br />

Programm mit kompatiblen<br />

Bauteilen. Weitere Ergo -<br />

lean-Produkte sind bereits in Planung.<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 55


produkte<br />

Leichte Membranen gegen<br />

schweres Wetter<br />

Arbeitskleidung | Leipold + Döhle hat seine Berufsbekleidungskollektion<br />

Profi-X-Trem erweitert. Die 4283 Softshelljacke besteht<br />

aus extrem leichtem Polyester. Dabei verfügt die windund<br />

wasserfeste Außenschicht über eine 5.000er Wassersäule.<br />

Die Innenschicht aus anschmiegsamem und isolierendem Fleece<br />

garantiert ein angenehmes Tragegefühl. Besonders hervorzuheben<br />

ist die Atmungsaktivität – das<br />

Zusammenspiel der Membranen sorgt<br />

für den Feuchtigkeitstransport nach<br />

außen. Die Kapuze kann je nach Wetterlage<br />

oder Einsatzzweck abgenommen<br />

werden und verfügt über einen<br />

Reflexstreifen zur besseren Sichtbarkeit.<br />

Das dunkle Grau mit schwarzen<br />

Applikationen wird ergänzt durch neonfarbene<br />

Kontrastnähte und gewendete<br />

Reißverschlüsse. Brust-, Innenund<br />

Seitentaschen runden die Jacke ab.<br />

Sie ist in den Größen S bis XXL erhältlich.<br />

•<br />

Ohne Kratzer mitten<br />

durchs Dickicht<br />

Warnkleidung | Mit dem neuen Schnitt- und Warnschutzanzug<br />

Protect MS verbindet Stihl hohen Tragekomfort<br />

mit hoher Sichtbarkeit beim Arbeiten an<br />

Straßen und Bahntrassen. Der Anzug besteht aus<br />

Jacke und Hose, wobei die Komponenten auch einzeln<br />

erhältlich sind. Der atmungsaktive, leichte<br />

Oberstoff mit mono elastischem Stretchanteil ermöglicht<br />

Bewegungsfreiheit. Auch die vorgeformten<br />

Ellenbogen und Knie tragen zum bequemen Arbeiten<br />

bei. Luftiges Ventilationsmaterial unter den<br />

Armen und an den Hinterseiten der<br />

Oberschenkel reduziert die Wärmebelastung.<br />

Knie, Ellbogen<br />

und Schultern sind verstärkt<br />

und gegen Dornen geschützt.<br />

Einzeln entsprechen<br />

Jacke und Hose der<br />

Warnschutzklasse 2 gemäß<br />

EN ISO 20471, als Anzug<br />

den Anforderungen der<br />

Warnschutzklasse 3. •<br />

Knietaschen sitzen immer<br />

an der richtigen Stelle<br />

Sommerkleidung | Mascot empfiehlt Handwerkern, die<br />

ihre Taschen mit zahlreichen Werkzeugen füllen, die<br />

17049 Dreiviertelhose und 17149 Shorts aus der Advanced-Kollektion.<br />

Das Material aus 100 % Stretch<br />

kombiniert Bewegungsfreiheit mit einem angenehmen<br />

Tragegefühl und einem geringen Gewicht. Durch die abnehmbaren<br />

Hängetaschen lässt sich die Hose individuell<br />

anpassen. Bei der Dreiviertelhose kann die Höhe der<br />

Knietaschen angepasst werden, sodass diese immer an<br />

der richtigen Stelle sitzen. Die strapazierfähigen Shorts<br />

und Dreiviertelhosen haben die gleichen funktionalen<br />

Hängetaschen, integrierten Schenkeltaschen und Zollstocktaschen<br />

aus Cordura wie die langen Hosen. Für<br />

knieende Tätigkeiten sind die Dreiviertelhosen so entworfen,<br />

dass sie die Knie bedecken und mit einem großen<br />

Knieschutz genutzt werden können. Auf der Rückseite<br />

ist das Hosenbein kürzer geschnitten. •<br />

Bodenhaftung wie ein<br />

Michelin-Männchen<br />

Sicherheitsschuh | SIR Safety System<br />

hat bei seinem neuen Sicherheitsschuh<br />

auf das Wissen von Michelin zurückgegriffen.<br />

Die Philosophie „From tyres to soles“ wurde auf<br />

die Entwicklung einer Spezialsohle übertragen. Das Sohlenprofil<br />

garantiert hervorragende Traktion sowie Langlebig- und Anpassungsfähigkeit<br />

auf diversen Untergründen. Pate stand der Motorradreifen<br />

Pilot Road 3, der sich für mehr Grip auf nassem Untergrund<br />

auszeichnet. Die antistatische Gummimischung ermöglicht<br />

es, sich optimal an die unterschiedlichsten Bodenbedingungen<br />

anzupassen. Diese Eigenschaften konnten auf die Sohle übertragen<br />

werden. Stollen mit großen Kontaktflächen sorgen für eine<br />

effektivere Bodenhaftung auf allen Untergründen und gewährleisten<br />

einen besseren Halt auf den meisten rutschigen Untergründen.<br />

Wie der Reifen hat auch das Sohlenprofil tiefe Rillen,<br />

die eine verbesserte Abführung von Wasser und anderen<br />

Flüssigkeiten gewährleisten.<br />

•<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Maske leistet kaum<br />

Widerstand<br />

Atemschutz | Mit der Maske „Air Plus Provalve“ erweitert<br />

Moldex sein Atemschutz-Programm. Sie besitzt eine patentierte<br />

Faltfilter-Technologie und ein einzigartiges Ausatemventil.<br />

Die FFP-Maske ist wiederverwendbar.<br />

Staubbelastung im Baugewerbe,<br />

Schweißarbeiten in der Industrie<br />

oder Mikroorganismen im Labor<br />

– in der Luft lauern vielfältige<br />

Gefahren. Die FFP-Maske<br />

von Moldex schützt vor Feststaub,<br />

Aerosole wie Dampf und<br />

Rauch sowie toxische Keime.<br />

Die Maske punktet durch einen<br />

geringen Atemwiderstand,<br />

denn sie ist mit einer patentierten<br />

Faltfilter-Technologie ausgestattet,<br />

die die Oberfläche des<br />

Partikelfilters mehr als verdoppelt.<br />

Zum einen wächst die Auf-<br />

nahmekapazität, zum anderen<br />

wird der Atemwiderstand auf<br />

90 Pa reduziert. Dadurch kann<br />

der Träger angenehmer atmen<br />

und das Arbeiten ist weniger ermüdend.<br />

Die am Markt üblichen<br />

Lösungen verfügen in der<br />

Regel über einen Atemwiderstand<br />

von 150 bis 200 Pa.<br />

Das Ausatemventil ist – anders<br />

als bei FFP-Masken üblich<br />

– in die Maske versenkt und<br />

nicht aufgesetzt. Sie ist wiederverwendbar<br />

und kann daher<br />

mehrere Tage hintereinander benutzt<br />

werden. Denn die Dichtlippe<br />

lässt sich nach dem Gebrauch<br />

reinigen und desinfizieren.<br />

Die Kondensation der<br />

Atemluft wird verringert, Hitze<br />

und Feuchtigkeit innerhalb der<br />

Maske werden reduziert. Kondenswasser<br />

wird direkt über die<br />

Maske abgeführt und tropft<br />

nicht aus dem Ventil zu Boden.<br />

Die Maske ist zertifiziert nach<br />

EN 149:2001+A1:2009 und in<br />

den Schutzstufen FFP2 R D sowie<br />

FFP3 R D erhältlich. •<br />

Die Maske ist wiederverwendbar<br />

und kann mehrere<br />

Tage hintereinander<br />

benutzt werden. Denn die<br />

Dichtlippe lässt sich nach<br />

dem Gebrauch reinigen<br />

und desinfizieren. Bild:<br />

Moldex<br />

Stahlbänder sind jetzt bis<br />

1200 mm Breite erhältlich<br />

Industrie-Rollos | Die Industrie-Rollos von Steinbock<br />

bieten sich an, wenn wenig Platz für den Einbau anderer<br />

Schutzelemente zur Verfügung steht. Die Rollo-Abdeckbänder<br />

werden einfach auf einer Welle mit Federmechanismus<br />

aufgerollt. Zumeist besteht das Abdeckmaterial<br />

aus Textilbändern unterschiedlichster Beschaffenheit<br />

und Beständigkeit (öl-, kühlmittel-, hitzebeständig, etc.).<br />

Bei Spänen oder Schweißspritzern ist ein Stahlband besser<br />

geeignet. Es dient als Federmotor und ist in einem<br />

Gehäuse integriert. Bisher war die Breite auf 800 mm<br />

begrenzt. Diese Einschränkung gehört der Vergangenheit<br />

an: Ab sofort können Industrie-Rollos mit Stahlbändern<br />

bis zu einer Breite von 1200 mm ausgeführt<br />

werden. Und das auch in Edelstahl. •<br />

Schneidet Stahl wie Butter<br />

Schlitzschere | Trumpf hat<br />

die neue Schlitzschere Trutool<br />

C 200 mit 18-V-Li-<br />

Ion-Akku-Technologie für<br />

den Einsatz an Spiralrohren<br />

entwickelt. Darüber hinaus<br />

eignet sich das Elektrowerkzeug<br />

zum Trennen<br />

von bis zu 2 mm dicken<br />

Blechen. Sie schneidet<br />

Falzdicken bis 3,6 mm in<br />

Baustahl (400 N/mm2). Das sind Werte, die bisher nur<br />

das größere 18-V-Akku-TruTool C 250 mit Spanabtrenner<br />

schaffte. Entscheidend dafür ist zum einen der aus<br />

Stahl gefertigte Schneidkopf, welcher für Robustheit<br />

und Kraft sorgt. Zum anderen werden selbst in der Basisausführung<br />

verzahnte Schneidleisten eingesetzt, die<br />

im Zusammenspiel mit dem widerstandsfähigen Messer<br />

auch gedoppelte Bleche durchtrennen. Die Schneidleistengeometrie<br />

sorgt für einen Eigenvorschub, der Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

zu 10 m/min ermöglicht. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 57


produkte<br />

Der Akku ist nicht<br />

mehr im Weg<br />

Winkelschleifer | Der neue Akku-Winkelschleifer CP8350 von<br />

Chicago Pneumatic bietet eine hohe Leistung und Ergonomie.<br />

Das Besondere: Dank der verbesserten Konstruktion stört der<br />

Akku nicht mehr beim Schleifen und Trennen.<br />

Der kabellose Winkelschleifer<br />

arbeitet mit 125er Scheiben und<br />

eignet sich für Schleif- und<br />

Trennarbeiten in Karosseriewerkstätten.<br />

Handwerker und<br />

Schlosser können ihn im Stahlund<br />

Heizungsbau ebenso einsetzen<br />

wie zur Oberflächen- oder<br />

Schweißnahtbearbeitung an Blechen<br />

oder Anlagenkomponenten.<br />

Mit 750 W Schleifleistung<br />

und bis zu 8.500 min -1 erzielt<br />

der Akkuschleifer mit geringem<br />

Aufwand ein hochwertiges Finish.<br />

Das Werkzeug ist kompakt<br />

und angenehm in der Handhabung,<br />

aber auch robust genug<br />

für einen häufigen Einsatz.<br />

Der Winkelschleifer verfügt<br />

über einen schlanken Soft-<br />

Hauptgriff, der mit thermoplastischem<br />

Elastomer (TPE) ummantelt<br />

ist, sowie einen um 20°<br />

versetzten Seitenhandgriff, der<br />

rechts und links angesetzt werden<br />

kann. Normalerweise stehen<br />

die Seitengriffe im 90°-Winkel<br />

von der Hauptachse ab – das<br />

verhindert jedoch eine ergonomische<br />

Arbeitsposition. Daher<br />

hat sich der Hersteller für einen<br />

stumpferen Winkel von 110°<br />

entschieden. Auch die Position<br />

des Akkus wurde verändert und<br />

erlaubt ein besseres Handling<br />

bei Trenn- oder Schleifarbeiten.<br />

Denn der Akku steht nicht nach<br />

hinten über, sondern weist nach<br />

unten.<br />

•<br />

Der schlanke Soft-Hauptgriff<br />

ist mit thermoplastischem<br />

Elastomer (TPE)<br />

ummantelt. Das verbessert<br />

die Ergonomie. Bild:<br />

Chicago Pneumatic<br />

Pack den Tiger in den Kran<br />

Krankorb | Speziell für Krananlagen nur 500 kg Tragfähigkeit<br />

hat Tiger Hebezeuge zwei neue Varianten der Serie<br />

TG‐R entwickelt. Durch den Einsatz von stabilen Lochblechen<br />

aus Aluminium konnte – ohne Einbußen der Sicherheitsanforderungen<br />

– das Eigengewicht erheblich reduziert<br />

werden. Die mit Handgabelhubwagen befahre Klapprampe<br />

ermöglicht ein bequemes<br />

Be- und Entladen<br />

des Krankorbs per<br />

Handgabelhubwagen.<br />

Der Krankorb Typ<br />

TG‐R‐0,3‐1,0x1,0/1,6<br />

eignet sich beispielsweise<br />

für kleinere Transportgüter<br />

wie Fässer,<br />

Maschinen, Gebinde,<br />

Säcke und Steine. Bei einem<br />

Eigengewicht von<br />

nur 160 kg beträgt die<br />

maximale Traglast/Zuladung<br />

300 kg. •<br />

Ein Spanner – zwei<br />

Werkstücke<br />

Mittelbacke | Die Hoffmann Group bietet ein neues<br />

Modul für ihren 5-Achs-Spanner Garant Xpent. Die<br />

Mittelbacke wird optional auf die Basisschiene gesetzt.<br />

So ist es möglich, mit nur einem Spanner zwei Werkstücke<br />

zu spannen und in einem Arbeitsgang zu bearbeiten.<br />

Dadurch lassen sich effizientere Spannstrategien<br />

umsetzen und messbare Produktivitätsgewinne erzielen.<br />

Der Spanner ist nach dem Baukastensystem<br />

konzipiert: Spannmodule, Basisschiene und Spindel<br />

können individuell zusammengestellt, die konvexen<br />

Spannmodule um 180° gedreht werden. Die Mittelbacke<br />

ist als Zubehör für die Baugrößen 0 und 1S und in<br />

Kürze für die Baugrößen 1 und 2 erhältlich. •<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


Filterstufen sind<br />

geerdet ausgeführt<br />

Absauganlage | ULT hat ihre<br />

Geräteserie LAS 260 um<br />

eine leitfähige Version erweitert.<br />

Damit eignet sich<br />

die Anlage für Absaug- und<br />

Filteraufgaben bei der Bearbeitung<br />

von Materialien,<br />

die leicht entflammbar sind<br />

oder ein explosionsfähiges Staub-/Luftgemisch<br />

bilden können, etwa Titan. In dieser Ausführung<br />

sind die beiden Filterstufen (F9, H14) geerdet ausgeführt.<br />

Zusätzlich sind die elektronischen Komponenten<br />

in Spezialausführungen verbaut. Das<br />

Gerät wurde zur Beseitigung luftgetragener<br />

Schadstoffe bei Materialbearbeitungsprozessen,<br />

etwa mittels Laser- oder Schweißverfahren, entwickelt.<br />

Aufgrund des eigens konfigurierten Anlagenkonzepts<br />

für lange Filterstandzeiten erhalten<br />

Anwender eine ökonomische Lösung für langfristige<br />

Kosteneinsparungen beim Filterwechsel und<br />

Energiemanagement.<br />

•<br />

FMSC Sicherheitssteuerung<br />

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über 60 Jahre Erfahrung<br />

für Ihre Sicherheit<br />

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Tel. +49 (0) 711-91 96 97-0<br />

Fax +49 (0) 711-91 96 97-50<br />

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GESCHENK<br />

FÜR KINDER:<br />

EINE ZUKUNFT.<br />

Das ist die KRAFT<br />

der Patenschaft.<br />

Zukunft für Kinder !<br />

Jzt Pate<br />

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Deutlich weniger Brüche<br />

und Quetschungen<br />

Kompetenz im<br />

industriellen Mittelstand<br />

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Handymat<br />

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www.bollrathelektronik.de<br />

Telefon: 02872-2503<br />

Fußabweiser | Die neu entwickelte Tente Räderkonstruktion,<br />

verbessert den Arbeitsschutz beim Einsatz von Rollenwagen.<br />

Die Kombination von flexiblen Naturkautschuk-<br />

Schürzen und starren seitlichen Führungsschienen sorgen<br />

dafür, dass der Fuß bei jedem Winkel des Auftreffens sicher<br />

geschützt bleibt. Die seitlichen Schutzschienen bannen die<br />

Gefahr eines Knöchelbruches. Die Räder können auch<br />

nachgerüstet werden: Betriebe haben die Wahl zwischen<br />

drei Fußschutz-Größen für die Radgrößen 125, 160, 200<br />

und 250 mm. Der Fußabweiser ist für alle Bereiche der industriellen<br />

Fertigung empfehlenswert. Einsatztemperaturen<br />

von -20 bis +80 °C sind möglich. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 59


<strong>Industrieanzeiger</strong> präsentiert Ihnen Partner der Industrie.<br />

Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />

Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />

HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />

Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />

Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />

Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />

Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />

Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />

Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />

Werkzeugmaschinen Schmiermittel Zulieferung<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner der Industrie!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungs spektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

BÜRSTEN<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.de<br />

Wir sind ein Spezialist für Verbindungselemente und<br />

Befestigungstechnik und der Experte, wenn es um<br />

intelligentes C-Teile-Management geht. Unsere<br />

Kunden in der Automobilindustrie, im Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie in der Bahntechnik und Luftfahrt<br />

beliefern wir weltweit. Dabei überzeugen wir mit<br />

hoher technischer Expertise sowie kundenindividuellen<br />

Konzepten und Serviceleistungen.<br />

Zuverlässig seit 1878.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

simple system GmbH & CO. KG<br />

www.simplesystem.com<br />

• Beschaffungsplattform für C-Teile<br />

• Persönliche Beratung vor Ort<br />

• Kunden-Lieferantenbeziehung steht im Fokus<br />

• Anbindung an die Warenwirtschaft<br />

• Mit simple system C-Teile Beschaffung vereinfachen<br />

• Verschlanken Sie Prozesse im indirekten Einkauf<br />

• Jetzt informieren und Beratung anfordern<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


PARTNER DER INDUSTRIE<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

CNC-LASERSCHNEIDEN<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />

Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende<br />

Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />

Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />

jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />

Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />

zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />

über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />

RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />

Schages GmbH & Co.KG<br />

www.schages.de<br />

Über 30 Jahre Erfahrung im Laserschneiden!<br />

Als mehrfach zertifizierter Hightech Laser-Blechbearbeiter<br />

aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />

für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />

Flexibilität ist unsere Stärke<br />

– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 25 mm,<br />

Kupfer/Messing bis 10 mm<br />

– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />

– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />

Zertifizierungen:<br />

DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, PED 97/23/EC,<br />

WPK nach DIN EN 1090.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

www.airgroup.eu<br />

Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />

Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />

Mit 17 Partnerbetrieben<br />

an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />

– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />

Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />

einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />

und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />

sowie die schnelle Bereitstellung von<br />

Mietkompressoren.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />

Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />

info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />

FEDERN<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />

www.pasvahl.de<br />

Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />

stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Wir liefern – direkt ab Lager:<br />

• Passschrauben<br />

• Vierkantschrauben<br />

• Verschlussschrauben<br />

• Flachkopfschrauben<br />

• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />

• Rändelschrauben<br />

• Messingschrauben<br />

• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />

VERPACKUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

ZEICHNUNGSTEILE<br />

LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG<br />

Vollsortimenter | Branchenspezialist | Systemlieferant<br />

Verpackungslösungen aus Kunststoff für Industrie,<br />

Werbung, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin.<br />

• Rund-, Rechteck- und Membrandosen<br />

• Sortimentskästen<br />

• Koffer + Einlagen + Ausstattung<br />

• Strong Cases<br />

• Transport- und Lagerkästen<br />

• Aufbauschränke<br />

• Roll-Container und Neon-Schubladen<br />

• leitfähige Verpackungen + SMD-Boxen<br />

• tiefgezogene leitfähige Einlagen<br />

• Schaumstoff- und Tiefzieheinlagen<br />

Verpackungskatalog kostenlos: www.licefa.de<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

P+V GmbH Präzisions- und Verbindungstechnik<br />

www.drehteile-fraesteile.com<br />

Dreh-, Frästeile u. Montageteile vom Spezialisten. Seit<br />

über 25 Jahren ist P+V Partner der Industrie im Bereich<br />

Lohnfertigung kundenspezifischer Teile nach Zeichnung.<br />

Gefertigt wird aus Alu, Edelstahl, Stahl, Messing,<br />

Kunststoff und Sonderlegierungen.<br />

Das Lieferspektrum umfasst:<br />

– Drehteile<br />

– Frästeile<br />

– Blechteile<br />

– Montageteile<br />

Qualitätssicherung, Rahmenverträge, EMPB, VDA<br />

Labels, EDI, Kanban, kundenspezifische Datenschnittstellen,<br />

JIT und vieles mehr runden den Service ab.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 61


produkte & service<br />

Wir berichten über<br />

ABS Safety ............................................ 55<br />

Afag Automation ................................... 19<br />

AFM ........................................................ 28<br />

ArGeZ ..................................................... 11<br />

Arku ........................................................ 54<br />

Baak ........................................................ 54<br />

BEC ......................................................... 26<br />

Bierbaum-Proenen ............................... 30<br />

Bilz .......................................................... 19<br />

BLM ........................................................ 45<br />

Blohm ..................................................... 17<br />

BMW ...................................................... 15<br />

Brain ....................................................... 18<br />

BZ Bank .................................................. 17<br />

Chicago Pneumatic .............................. 58<br />

Cologne Business School ................... 22<br />

Contrinex ................................................ 55<br />

CyPlus ..................................................... 18<br />

Datavard ................................................ 18<br />

DBL Kuntze & Burgheim ...................... 30<br />

Depesche ............................................... 38<br />

Deutsche Bundesstiftung Umwelt ..... 16<br />

E&K Automation ................................... 19<br />

EBM-Papst ...................................... 15, 19<br />

Eisenmann ............................................. 15<br />

Elektror ................................................... 16<br />

EVG ......................................................... 62<br />

Ewag ....................................................... 17<br />

Fizzics ....................................................... 8<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />

IPT ..................................... 19<br />

Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA ...... 19<br />

Fraunhofer-Institutsteils IOSB-INA ... 14<br />

Gindumac ............................................... 50<br />

GTI ........................................................... 12<br />

Handelsblatt Research Institut .......... 11<br />

Hochschule Ostwestfalen-Lippe ....... 14<br />

Hoffmann Group ............................. 40, 58<br />

HRS Flow ................................................ 50<br />

IA4SP ...................................................... 18<br />

Ib Andresen Industri ............................ 54<br />

IFA Gruppe ............................................. 30<br />

Illumibowl ................................................ 8<br />

International Federation of Robotics 12<br />

Item ......................................................... 55<br />

Jung ........................................................ 17<br />

Lehrstuhl für Spritzgießen von Kunststoffen,<br />

Montanuniversität Leoben ... 52<br />

Leipold + Döhle ..................................... 56<br />

Leonhard Kurz ....................................... 50<br />

Linde Material Handling ...................... 36<br />

LVD .......................................................... 46<br />

Mägerle .................................................. 17<br />

Mapal ..................................................... 16<br />

Marquardt .............................................. 22<br />

Mascot ................................................... 56<br />

Maxon Motor ........................................ 12<br />

McLear ..................................................... 8<br />

Metabo ................................................... 62<br />

Mewa ..................................................... 35<br />

Mikrosa .................................................. 17<br />

Moldex ................................................... 57<br />

PCCL ....................................................... 52<br />

Plümer Communications ..................... 10<br />

RS Components .................................... 34<br />

SAP ......................................................... 18<br />

Schaudt .................................................. 17<br />

Schröder Maschinenbau .................... 48<br />

Schuler ................................................... 19<br />

SIR Safety System ................................ 56<br />

Staufen ................................................... 20<br />

Steinbock ............................................... 57<br />

Stihl ......................................................... 56<br />

Studer ..................................................... 17<br />

Telekom .................................................. 11<br />

Tente ................................................. 38, 59<br />

Tiger Hebezeuge ................................... 58<br />

Transfluid ............................................... 42<br />

Trelleborg Sealing Solutions .............. 19<br />

Trumpf ..................................................... 57<br />

ULT .......................................................... 59<br />

United Grinding ..................................... 17<br />

VDMA ..................................................... 10<br />

Wafios .................................................... 43<br />

Walter ..................................................... 17<br />

Weidmüller ............................................ 12<br />

Wittmann Battenfeld ............................ 52<br />

Wittmann-Gruppe ................................. 52<br />

Wölfel ..................................................... 48<br />

Würth Modyf ......................................... 12<br />

WZL ......................................................... 19<br />

Ziehl-Abegg ........................................... 12<br />

3M ........................................................... 50<br />

Keine Verwicklungen mehr<br />

Litzen | EVG bietet diverse Litzentypen<br />

auf K160-Kleinspulen. Diese<br />

eignen sich zur Verarbeitung<br />

mit Automaten und sind mit<br />

Längen von 100 oder 305 m<br />

erhältlich. Das Angebot<br />

umfasst UL-approbierte<br />

Litzen der Typen<br />

UL1007/1569 AWG 26-18,<br />

UL1061 AWG 28-22 sowie<br />

UL1571 AWG 32-28, Schaltund<br />

Steuerlitzen der Typen<br />

H05 V-K und H07 VK sowie die<br />

Teflonlitze TX 26. Neben den 100-mund<br />

305-m-Spulen sowie standardgemäßen Großspulen<br />

liefert der Hersteller auf Vereinbarung auch individuelle<br />

Längen und führt auf Anfrage die vollständige Konfektionierung<br />

kundenspezifischer Litzen aus. •<br />

Kräftige Alleskönner<br />

Schleifgeräte | Mit dem Druckluft-Geradschleifer<br />

DG 700-90 und dem Druckluft-Winkelschleifer<br />

DW 10-125 Quick rundet Metabo seine Druckluft-Range<br />

für die Metallbearbeitung ab. Ob Kanten<br />

bearbeiten, Bohrlöcher entgraten oder<br />

Schweißnähte säubern – der Geradschleifer ist ein<br />

kraftvoller Alleskönner für anspruchsvolle Aufgaben.<br />

Dank des 90°-Winkelvorsatzes lassen sich<br />

selbst schwer zugängliche Stellen bearbeiten.<br />

Trotz seiner kompakten Form bietet er 12.000<br />

min -1 . Die Abluft entweicht durch den Handgriff,<br />

um am Arbeitsplatz keinen Staub aufzuwirbeln.<br />

Der Winkelschleifer hat eine Leistungsfähigkeit,<br />

die rund 1.000 W entspricht. Mit einer Schnellspannmutter<br />

lassen sich Trenn- und<br />

Schleifscheiben werkzeuglos<br />

wechseln; auch die<br />

Schutzhaube ist<br />

ohne Werkzeug<br />

verstellbar. •<br />

Kehrer, Albert ........................................ 22<br />

Körber ..................................................... 17<br />

KPMG ..................................................... 12<br />

KraussMaffei ......................................... 50<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


vorschau 19.18<br />

Pneumatik 4.0<br />

Pneumatische Systeme sind zunehmend als<br />

dezentrale Antriebslösung mit integrierter<br />

Intelligenz ausgelegt. Mit dem Industrie-<br />

4.0-Trend kommen nun neue Funktionen und<br />

Eigenschaften hinzu. Anwender profitieren vor<br />

allem von verbesserter Energieeffizienz, höherer<br />

Verfügbarkeit, schnellerer Inbetriebnahme<br />

und bedarfsgerechter Wartung.<br />

Bild: Camozzi<br />

Sonderteil Energie<br />

Gelungene Beispiele für eine energieeffiziente<br />

Produktion gibt es im Sonderteil. Außerdem:<br />

Warum die Integration eines Stromspeichers in<br />

ein Großkraftwerk für Aufsehen sorgte.<br />

Industrie 4.0 in Asien<br />

Welche Chancen die digitale Transformation<br />

für deutsche Unternehmen in Asien birgt, erläutert<br />

Lim Kok Kiang vom Singapore Economic<br />

Development Board (EDB).<br />

erscheint montags Impressum<br />

ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />

des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />

mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen);<br />

Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren);<br />

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther<br />

Schuh (Produktionssyste matik), WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />

M.A. Laura Cyprian (lc), Phone +49 711 7594–342<br />

M. A. Dana Fattahi (df), Phone +49 711 7594–475<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh, Michael Grupp,<br />

Sabine Koll, Markus Strehlitz<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Beate Böttner, Vera Müller, Helga Nass<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 77 vom 1.10.2017.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: montags (34 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,00 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />

Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />

Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />

des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />

Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />

08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />

fox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 63


firmenschriften<br />

Elektronischer<br />

Leitungskatalog<br />

Qualitätswerkzeuge<br />

und PSA<br />

Mit rund 8.000 Neuerungen im Sortiment – so<br />

präsentiert sich der neue Katalog 2018/2019.<br />

Das aktualisierte Nachschlagewerk für die metallverarbeitende<br />

Industrie umfasst rund<br />

80.000 Qualitätswerkzeuge, Betriebseinrichtungen<br />

und Produkte für die persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA). Gültig ist er ab<br />

August 2018<br />

Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge,<br />

München, www.hoffmann-group.com<br />

Unter dem Namen BMEcat hat der Bundesverband<br />

Materialwirtschaft und Einkauf (BME) ein Standardsystem<br />

für den elektronischen Austausch von<br />

Katalogdaten entwickelt, das einfach in bestehende<br />

Warenwirtschaftssysteme integriert werden kann.<br />

Der motion plastics Spezialist nutzt das Austauschformat<br />

ab sofort für die Katalogdaten seiner chainflex<br />

Leitungen für bewegte Anwendungen.<br />

Igus GmbH, Köln<br />

www.igus.de<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Der neue Katalog für Sicherheitskupplungen ist erschienen:<br />

Klar strukturiert präsentieren die Antriebstechnik-<br />

Spezialisten ihr komplettes Angebot an Überlastkupplungen<br />

und Drehmomentbegrenzern. Mit dabei ist auch<br />

die radial-montierbare Überlastkupplung in Halbschalenbauweise.<br />

Der Katalog Sicherheitskupplungen kann<br />

nach einer Registrierung auf der Website heruntergeladen<br />

werden.<br />

KBK Antriebstechnik GmbH, Klingenberg<br />

www.kbk-anstriebstechnik.de<br />

Positioniertechnik<br />

Im neuen Katalog präsentiert der Anbieter<br />

sein aktuelles Produktprogramm<br />

wirtschaftlicher Positioniertechnik<br />

mit Antriebsvarianten und<br />

Führungskonzepten. Durch das modulare<br />

Konstruktionsprinzip auf Basis<br />

standardisierter Komponenten lassen<br />

sich die Lineareinheiten ohne Adaptionsaufwand<br />

für unterschiedlichste<br />

Positionieraufgaben konfigurieren.<br />

Die Angebotspalette umfasst aus über<br />

150 verschiedenen Alu-Profilen gefertigte<br />

Lineareinheiten mit Zahn- oder<br />

Noppenriemen-, Zahnstangen-, Trapez-<br />

oder Kugelgewindespindel-Antrieb<br />

und vieles mehr.<br />

Bahr Modultechnik GmbH, Luhden<br />

www.bahr-modultechnik.de<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


markt<br />

Verkäufe und Handel von gebrauchten Maschinen/Anlagen/Geräten<br />

Lange Kauf- und<br />

Verkaufswege?<br />

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• Maschinen-, Fahrzeug-,<br />

• Anlagen-, Stahl- und<br />

• Leichtmetallbau<br />

• Metallverarbeitung<br />

Auskunft gibt Ihnen gerne:<br />

Johannes Hucke<br />

Phone +49 711 7594–529<br />

johannes.hucke@konradin.de<br />

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Fax +49 711 7594–1529<br />

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DECKEL MAHO GILDEMEISTER<br />

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E-Mail: info@beschle-gmbh.de<br />

Telefon (0 77 74) 13 54.<br />

Freie Kapazitäten<br />

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• Liefern Sie als PDF, EPS oder TIFF<br />

• Schriftarten unbedingt einbetten<br />

• Halbtonbilder in 300 dpi Auflösung<br />

• Strichbilder mindestens 600 dpi<br />

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Benennung<br />

• Zeitschrift (z.B. <strong>Industrieanzeiger</strong>)<br />

• Ausgabe und Jahr (z.B. 01_18)<br />

• Ihr persönlicher Kundenname<br />

jeweils durch einen Unterstrich getrennt<br />

Bspw.: ia_01_18_musterfirma<br />

Gestaltungsprobleme?<br />

Fragen Sie uns!<br />

media.industrie@konradin.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 65


zuletzt ...<br />

Schneller<br />

zum Zug<br />

Lebenslauf und Zeugnisse genügen<br />

künftig, um sich als Azubi bei der Deutschen<br />

Bahn zu bewerben. Das motivierende<br />

Anschreiben zu formulieren,<br />

will man dem potenziellen Berufsnachwuchs<br />

nicht mehr zumuten. Das<br />

sei für Schüler zu schwierig, begründen<br />

die Bahnpersonaler den Vorstoß. Keiner der jährlich rund 3600 Anwärter<br />

auf einen Ausbildungsplatz bei dem Staatskonzern muss sich<br />

vom nächsten Jahr an mehr quälen, um den komplizierten Einstiegssatz „Ich<br />

bewerbe mich bei Ihnen, weil…“ zu formulieren. Schülern und ihren Eltern<br />

trieb diese Zeile einst dicke Schweißperlen auf die Stirn. Das Aufstöhnen<br />

künftiger Azubi-Generationen lässt jetzt schon die Temperaturen von Kiel<br />

bis Oberstdorf nach oben schießen, was Mitteleuropa eine langan dauernde, intensive<br />

Hitzewelle beschert. Die ohnehin störanfälligen Klimaanlagen<br />

in den ICE-Waggons kapitulieren. Für das ohne<br />

Motivationsschreiben eingestellte Zugpersonal<br />

stellen solche Zwischenfälle samt regel -<br />

mäßigen Verspätungen und Zugausfällen indes kein<br />

ernstes Problem dar. Die an gehenden Azubis<br />

werden selbst vor Beginn ihrer Berufslaufbahn auf<br />

keine harte Probe gestellt. Schließlich kommen sie<br />

auch ohne die Hürde eines Bewerbungsschreibens<br />

zum Zuge. Danach können sie ihr Leben in vollen<br />

Zügen genießen.<br />

dk<br />

Bild: den-belitzky/Fotolia<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>


SIE HABEN GROSSE PLÄNE,<br />

WIR SCHMIEDEN SIE.<br />

Ohne Freiformschmiedestücke...<br />

...kein schwerer Maschinenbau.<br />

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Tel. 0 2191/5 93-0 · Telefax 0 2191/593-165<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong> 67


68 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>18.18</strong>

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