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Stadt für Macher - Online Magazin 2018

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<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Sechs Tage in der Woche herrscht<br />

schon am frühen Morgen Leben in der<br />

Bude und am Samstag gibt’s auch mal<br />

Warteschlangen: Hahn Bäck gilt vielen<br />

Chemnitzern als bester Bäcker der<br />

<strong>Stadt</strong>. Es ist der Erfolg der klassischen<br />

Handwerkskunst über die Massenware:<br />

Geschäftsführer Uwe Hahn setzt<br />

konsequent auf eigene Rezepte. „Bei<br />

mir gibt es keine Backmischungen.<br />

Punkt.“<br />

Das Eckhaus in der Stadlerstraße<br />

23 unweit des Uni-Campus an der<br />

Reichenhainer Straße wurde Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts quasi um die<br />

Bäckerei herumgebaut. Mit einem alten<br />

steinernen Dampf-Backofen übernahm<br />

Hahn das Geschäft gut 100 Jahre später.<br />

Der Unternehmer stammt ursprünglich<br />

aus dem Erzgebirge, in den 1990ern<br />

führte sein Weg ihn und seine Frau an die<br />

Nordsee: „Da habe ich in einer größeren<br />

Bäckerei mit 16 Filialen gearbeitet und<br />

wurde schließlich Abteilungsleiter.“<br />

Damit war dort <strong>für</strong> ihn das Ende der<br />

Karriereleiter erreicht – der Schritt in<br />

die Selbstständigkeit der konsequente<br />

nächste Schritt: „Wir haben uns<br />

eigentlich überall umgeschaut, dass wir<br />

uns dann hier in Chemnitz eingemietet<br />

haben, war ein bisschen Zufall.“<br />

Für die eigene Bäckerei brauchte<br />

es einen zweiten Bäcker und zwei<br />

Verkäuferinnen. Von Beginn an setzte<br />

er auf Qualität und Frische: „Bei mir ist<br />

nichts industriegesteuert“, berichtet er.<br />

Auch sonst konzentriert sich Hahn voll auf<br />

sein Handwerk. Täglich gibt es andere<br />

Brotsorten zu kaufen, vom Kartoffeloder<br />

Zwiebel- bis zum Chnurzelbrot (und<br />

Klassiker mit Vollkorn, Roggen oder<br />

Sonnenblumenkernen natürlich auch).<br />

Die auch in kleinen Betrieben oft übliche<br />

Catering-Abteilung findet man bei ihm<br />

ebenso wenig wie Torten: „Wir wollen<br />

das, was wir machen, so gut wie möglich<br />

machen“, erklärt er seine Philosophie.<br />

Es ist ein Rezept, das ihm Erfolg bringt.<br />

Der Mitarbeiterstamm bei Hahn Bäck ist<br />

längst zweistellig. Zwischen ein Uhr und<br />

17 Uhr läuft der Ofen heiß – übrigens<br />

schon längst nicht mehr der anfängliche<br />

Steinofen: „Wir haben kräftig investiert,<br />

in unsere Backstube, die deutlich<br />

größer ist als früher, in moderne<br />

Backtechnik und auch in unsere<br />

Filiale.“ Eine Außenstelle ist inzwischen<br />

dazugekommen und mittlerweile<br />

bekommt man Hahn-Bäck-Brötchen<br />

auch auf Festivals: „Ein regionaler<br />

Fleischer hat mich angesprochen, ob<br />

ich <strong>für</strong> ihn Hamburger- und Hotdog-<br />

Brötchen backen kann – kann ich<br />

natürlich“, sagt Uwe Hahn.<br />

Chemnitz sieht er in Bewegung,<br />

manchmal auch zu seinem Leidwesen:<br />

„Wenn unsere Kunden wegen zu vieler<br />

Baustellen auf den Straßen gestresst<br />

sind, halten sie zwischendurch nicht<br />

bei uns an“, hat er beobachtet. Doch<br />

auf längere Sicht – das hat er in den<br />

vergangenen Jahren bewiesen – setzt<br />

sich Qualität einfach durch.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

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