1 Biologische Oxidation 1
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1 <strong>Biologische</strong> <strong>Oxidation</strong> 1<br />
1.1 <strong>Oxidation</strong>, Reduktion und Redoxpotential<br />
Unter einer <strong>Oxidation</strong> versteht man die Abgabe von Elektronen an einen Akzeptor. Eine Reduktion<br />
dagegen ist die Aufnahme dieser abgegebenen Elektronen<br />
1.2 Dissimilisationstypen<br />
Die Dissimilisation ist der Abbau organischer Substrate unter Freiwerden und Nutzbarmachung der in<br />
diesen Verbindung enthaltener Energie. Die Energie wird in Form von ATP nutzbar gemacht und dient<br />
zur Deckung des Energiebedarfes der Zelle.Man kann die Dissimilisation in zwei Formen unterteilen:<br />
Die Atmung und die Gärung. Die Gärung wird näher im nächsten Kapitel untersucht. Hier wollen wir<br />
uns nur mit der Atmung beschäftigen.<br />
1.2.1 aerobe Atmung<br />
Bei der aeroben Atmung findet eine gesteuerte Knallgasreaktion statt, dh. zwei Atome Wasserstoff<br />
verbinden sich mit einem Atom Sauerstoff zu Wasser. Der Wasserstoff dieser Reaktion stammt aus<br />
metastabilen C-Verbindungen (Kohlenhydrate, Fette, etc.), der Sauerstoff aus der Luft. Weiterhin wird<br />
aus den metastabilen C-Verbindungen Kohlenstoff als CO2 frei, die Verbindungen werden oxidiert.<br />
Molekularer Sauerstoff dient also als Endakzeptor für den beim Glucoseabbau entstandenen<br />
Wasserstoff.<br />
0 2-<br />
Organismen, egal ob sie auto- oder heterotroph sind, die O2 zu O (in dem H2O vorhanden)<br />
reduzieren, betreiben aerobe Atmung. Die biochemischen Umsetzungen sind sowohl in Bakterien-,<br />
Pflanzen und Tierzellen nahezu identisch.<br />
Das hohe Energiepotential der metastabilen C-verbindungen wird bei der aeroben Atmung vollständig<br />
abgebaut, diese ist somit energetisch gesehen sehr ergiebig.<br />
1.2.2 anaerobe Atmung<br />
Hier wird im Gegensatz zu der aeroben Atmung ein anorganischer Elektronenakzeptor außer<br />
- 3+ - 5+ 2- 6+<br />
Sauerstoff reduziert. Ein solcher Akzeptor kann entweder NO2 (N ), NO3 (N ), oder SO4 (S ) sein,<br />
wobei Nitrit und Nitrat unter Aufnahme von 6 bzw. 10 Elektronen zu Stickstoff oder sogar zu<br />
Ammonium reduziert, Sulfat durch Aufnahme von 6 Elektronen zu 1/8 S8 reduziert werden. Diese<br />
Proßesse nennt man Denitrifikation bzw. Desulfurikation. Auch andere Verbindungen können als<br />
Elektronenakzeptoren dienen, zB Fe 3+ , Mn 4+ , sogar CO2, das zu CH4 reduziert wird.<br />
Man sieht also, daß der oxidative Abbau von den C-Verbindungen ohne die Anwesenheit von<br />
Sauerstoff erfolgt.<br />
Man muß aufpassen, daß man gedanklich die anaerobe Dissimilisation von der Assimilisation und der<br />
Chemosynthese trennt. Den Aufbau von organischen Verbindungen wie Aminosäuren, geschieht auch<br />
über Reduktion von Nitrat zu Ammonium durch die Nitrat- und Nitritreduktase, hier wird aber keine<br />
Nutzbare Energie frei. Näheres hierzu findet man im Kapitel .<br />
1.3 Feinstruktur der Mitochondrien<br />
ca. 1�m Durchmesser, kugellige oder elliptische Körper<br />
wie bei Plastiden besitzen sie eine Doppelhülle und sind semi-autonom (mt-DNA)<br />
je nach Zelltypus 100 - 1000 Mitochondrien/Zelle
Abbildung 1-1: Schema eines Mitochondriums (Strasburger 1991)<br />
aüßere Membran:<br />
Ist reich an Porinen (30kDa), tunnelförmige Proteine, die Moleküle bis 6 kDa Eintritt in den<br />
Zwischenraum gewähren.<br />
Diese Membran besteht zu 30-50% aus Phospholipiden, wobei Cholesterin auch vorhanden ist.<br />
innere Membran:<br />
� Diese besitzt einen hohen Proteingehalt<br />
� Ist für Protonen (passiv) undurchlässig<br />
� Cholesterin wird durch das Cardiolipin, ein Biphosphatdiglycerin, ersetzt. Dieses kommt sonst nur<br />
bei Bakterien vor (Endosymbiontentheorie).<br />
� diverse Translokatoren sind auch vorhanden um Stoffe durch die selektiv permeable Membran zu<br />
schleusen:<br />
2- -<br />
Phosphat-T. (PO4 gegen OH )<br />
Monocarboxylat-T. (zB Pyruvat gegen OH - )<br />
Dicarboxylat-T. (zB Malat, Oac, Succinat gegeneinander oder PO4<br />
Malat - Oac Shuttle<br />
Adeninnucleotid-T. (ATP 4- gegen ADP 3- durch PMF, da außen +, innen -)<br />
� Die mt-DNA besteht aus doppelkettigen Ringen von verschiedener Größe. Mit 70S Ribosomen<br />
können nur ca.15 aus über 200 mitochondrial spezifischen Proteinen hergestellt werden. Die<br />
restlichen werden vom Kern codiert und an 80S-Ribosomen im Cytoplasma transkribiert.(Kap. 7)<br />
Diese, im Cytoplasma inaktiven, Proteine müssen in das Mitochondrium importiert werden, dies<br />
geschieht durch ein Transitpeptid (Precursor), daß das Protein durch die Mitochondrienmembran<br />
schleußt. (� Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.)<br />
� Das Mitochondrium kann sich durch einschnüren Teilen.<br />
� In dem Mitochondrium befinden sich dichte Matrixgranula zur Speicherung von Ca 2+ und Mg 2+ , oft<br />
als Hydroxyapatit Ca5(PO4)3(OH)<br />
� Bei manchen Hefepilzen verschmelzen Mitochondrien zu einem Riesenmitochondrium.<br />
1.4 Atmungsmaterialien und ihre Herkunft<br />
Glucose ist das häufigste Atmungsmaterial. Es entsteht aus der Stärke, durch dessen Hydrolyse oder<br />
Phosphoylse. Stärke besteht zu ca. 10-30% aus der unverzweigten Amylose und zu ca 70-90% aus<br />
dem verzweigten Amylopektin. Jedes Stärkemolekül bestitz ein halbacetalisches reduzierendes Ende<br />
und ein nichtreduzierendes Ende. Andere Reservestoffe sind Glycogen (Cyanobakterien, Pilze u.<br />
Bakterien), das dem Amylopektin ähnelt nur mit höhrem Verzweigungsgrad, Paramylon<br />
(Euglenophyta), mit einer linearen ß1-3 glycosidischen Bindung, und Florideen-Stärke<br />
(Florideophyceae), daß ähnlich dem Glycogen aufgebaut ist.<br />
2- )
�<br />
1.4.2 Phosphorolytische Spaltung<br />
1.4.1 Hydrolytische Spaltung:<br />
�- und �-Amylase spalten die glycosidischen �1-4<br />
Bindungen der Amylose und des Amylopektins.<br />
Die �-Amylase ist ein Endoenzym (Cofaktor Ca 2+ ), spaltet<br />
also die �1-4 Bindungen im Inneren des Stärkemoleküls.<br />
Dabei werden die �1-6 Bindungen des Amlyopektins nicht<br />
angegriffen. Bei längerer Einwirkung werden die<br />
Oligosaccharide in Maltose zerlegt. �-Amylase kommt bei<br />
Tieren (Speichel, Pankreas) und Pflanzen vor.<br />
Die �-Amylase spaltet als Exoenzym die amylose- und<br />
amylopektin Moleküle, vom nicht-reduzierenden Ende her,<br />
zu Maltose-Einheiten ab. Beim Amylopektin bleiben die �1-6<br />
Bindungen als „Grenzdextrine“ erhalten. �-Amylase findet<br />
sich nur im Pflanzenreich.<br />
Die übriggelassenen „Grenzdextrine“ aus �1-6 Bindungen,<br />
werden von einer dritten Hydrolase, dem R-Enzym<br />
(=Isoamylase), gespalten.<br />
Abb. 1-1: Hydrolytischer Abbau von Stärke durch Amylasen (Strasburger<br />
1991)<br />
Zuletzt werden die entstehenden Maltose-Moleküle von der<br />
Maltase in 2 Glucose Moleküle gespalten.<br />
2-<br />
Dieser Weg ist für den Organismus energetisch günstiger, da PO4 als Glycosyl-Akzeptor fungiert,<br />
und nicht wie bei der hydrolytischen Spaltung das Wasser. Die Stärke-Phosphorylase (prosthetische<br />
Gruppe :Pyridoxal-5-Phospaht (siehe 7B 4.2.3)) spaltet vom nichtreduzierenden Ende schrittweise<br />
2-<br />
eine Glucoseeinheit ab. Mit PO4 wird diese zu Glucose-1-Phosphat. Auch bei diesem Weg werden<br />
die �1-6 Bindungen durch ein seperates Enzym gespalten. Hier ist es das D-Enzym.<br />
Regulation der Spaltung erfolgt dadurch, daß Triosephosphat (Dihydroxyacetonphosphat) aus dem<br />
2-<br />
Chloroplasten rausgepumpt wird im Austausch gegen PO4 , das über ein Translokator reingepumpt<br />
wird. Dies geschieht während der Dunkelphase. Durch die hohe Konzentration an Monophosphat<br />
erreicht die Stärke-Phosphorylase ihr Aktivitätsoptimum und die ADP-Glucose-Pyrophosphorylase,<br />
eines von den Enzymen verantwortlich für den Stärke-Aufbau wird gehemmt. Gleichzeitig mit der<br />
Hemmung der ADP-Glucose-Pyrophosphorylase (und dem damit verbundenen Stop der<br />
Stärkesynthese) wird ein Enzym der Glycolyse, die Phosphofructokinase allosterisch aktiviert, der<br />
Abbau von Stärke wird beschleunigt.<br />
Eine weitere Regulationsmöglichkeit ist eine Aktivitätssteuerung durch Änderung der Proteinstruktur<br />
von einer inaktiven b-Form, über eine Kinase und ATP, in eine aktive a-Form. Diese hormonal<br />
gesteuerte Reaktion ist für Säugetiere typisch.<br />
1.4.3 Speicherfette und -<strong>Oxidation</strong><br />
Bei der Keimung fetthaltiger Samen sinkt der Lipidgehalt sehr schnell. Die Fettmoleküle werden durch<br />
Lipasen (Mono-, Di- und Triacylglycerin-Lipase) in ihre zwei Bestandteile Glycerin und Fettsäuren<br />
gespalten. Das Glycerin kann zum Aldehyd oxidiert werden und in die Glycolyse eingehen (oder in<br />
Saccharose überführt werden), die Fettsäuren dagegen werden durch die �-<strong>Oxidation</strong> in Acetyl-CoA<br />
überführt.<br />
Dabei wird der Fettsäurerest (CH3-(CH2)n-COO - ) „aktiviert“ durch Anlagerung von einem HS-CoA.<br />
Diese Reaktion wird von dem Enzym Acyl-CoA-Synthetase, unter ATP Verbrauch, durchgeführt.<br />
Findet die ß-<strong>Oxidation</strong> im Mitochodndrium und nicht in den Glyoxysomen statt, so muß eine<br />
Trägersubstanz an die Fettsäure angebunden werden damit diese die Mitochondrienmembran
passieren kann, dies erfordert keine zusätzliche Energie. Zuerst werden 2 Wasserstoff durch eine<br />
Dehydrogenase, mit FAD als Wirkgruppe, abgespalten- es bleibt eine ungesättigte trans-Säure übrig.<br />
Durch eine Hydratase wird Wasser an die Doppelbindung angelagert, es entsthet ein sekundärer<br />
Alkohol. Im dritten Schritt werden wieder 2 Wasserstoff durch eine weitere Dehydrogenase<br />
abgespalten, wobei hier NAD + als Coenzym dient. Die rückbleibende Oxosäure ist sehr instabil, es<br />
spaltet sich „thioklastisch“ein C2-Körper als Acetyl-CoA ab, und der Rest reagiert mit einem weiteren<br />
Coenzym A wieder zu R-CH2-CO-S-CoA, nur um ein C2 weniger. Nun kann der Prozeß von Vorne<br />
beginnen, bis die Fettsäure vollkommen abgebaut ist.<br />
� Abb. 1-2: ß-<strong>Oxidation</strong> (Richter 1988)<br />
1. : Acyl-CoA-Dehydrogenase<br />
24: ungesättigtes Acyl-CoA<br />
2. : Enoyl-CoA-Hydratase<br />
25: 3-Hydroxyacyl-CoA<br />
3. : 3-Hydroxyacyl-CoA-Dehydrogenase<br />
26: 3-Oxosäure des Acyls<br />
4. : Acetyl-CoA-Acyltransferase<br />
11: Acetyl-CoA<br />
27: Acyl-CoA<br />
Eine Energiebilanz zeigt, daß Fette starke Energielieferanten sind. Pro C2-Körper werden 1NADH+H + ,<br />
1 FADH2 und 1 Acetyl-CoA gebildet. Aus 1NADH können, wie wir bald sehen werden, 3 ATP, aus<br />
1FADH2 - 2ATP und aus 1 Acetyl-CoA kann über den Citratcyclus 12 ATP gewonnen werden.<br />
Insgesamt also 17 ATP pro C2-Körper.<br />
zB für die Palmitinsäure mit 16 C und keiner Doppelbindung, daß das Palmityl-CoA 7<br />
Reaktionsrunden umgeht. Beim 7 mal entsteht aus dem C4-CoA, zwei Mal Acetyl-CoA.<br />
1 Palmityl-CoA =C17<br />
7 NADH + H +<br />
= 7*3 = 21 ATP<br />
7 FADH2 = 7*2 = 14 ATP<br />
8 Acetyl-CoA = 8*12 = 96 ATP Insgesamt 131 ATP - 2ATP zur Aktivierung
1.5 Aerobe Atmung<br />
1.5.1 Lokalisation der einzelnen Abschnitte<br />
Man sieht aus der oberigen Abbildung, daß die Glykolyse im Cytoplasma der Zelle stattfindet. Das<br />
entstandene Pyruvat kann die Mitochondrienmembran passieren, und wird an der inneren Membran<br />
durch die Pyruvat-Dehydrogenase, ein Multienzymkomplex, decarboxyliert. Dabei entsteht Acetyl-CoA<br />
und Kohlendioxid. Das Acetyl-CoA wird dann in der Mitochondrien-Matrix in den Cirtat Cyklus<br />
eingeschleußt. Die Atmungskette findet hauptsächlich in der inneren Mitochondrienmembran und im<br />
Intercristaeraum statt.<br />
1.5.2 Glykolyse<br />
� Abb. 1-3: Lokalisation der Abschnitte der Dissimilisation (Richter 1988)<br />
Der erste Schritt der oxidativen Dissimilisation wird Glykolyse genannt. Das durch Hydrolyse von<br />
Stärke gewonnene Glucosemolekül wird erst unter 2 ATP-Verbrauch gespalten und unter Gewinnung<br />
von 4 ATP in Pyruvat umgewandelt. Die Kontrolle der Glykolyse erfolgt über allosterische<br />
Wechselwirkungen der Enzyme und den Substraten. Hier soll aber nicht näher darauf eingegangen<br />
werden.<br />
Der Weg der Glykolyse kann in den folgenden Abbildungen nachvolzogen werden.
1.5.3 Oxidative Decarboxylierung<br />
Im letzten Schritt der Glykolyse wird Pyruvat erzeugt. Pyruvat kann nun entweder aerob oder anaerob<br />
weiterverarbeitet werden. In den höheren Pflanzen geschieht dies meist aerob. Das Pyruvat wandert<br />
in die Mitochondrienmembran. In der inneren Membran liegt der Pyruvat Dehydrogenase Komplex.<br />
Dieses Multienzymkomplex besteht aus drei Enzymen, der Pyruvatdecarboxylase, (Co-Enzym<br />
=TPP) die Pyruvat oxidativ über ein Carbanion decarboxyliert, der Dihydrolipoyl-Transacetylase, die<br />
die entstehende Acetylgruppe auf CoA überträgt und der Lipoatdehydrogenase, die die oxidative<br />
Form des Liponamids regeneriert.<br />
1.5.4 Citrat Cyklus<br />
� Abb. 1-4: Citratcyclus (Heß 1995)
Man sieht, daß Acetyl-CoA (=aktivierte Essigsäure) den Betriebsstoff des Citratcykluses darstellt.<br />
Im Gegensatz zu der Glykolyse fehlen hier phosphoryilierte Zwischenstufen.<br />
Der Citratzyklus ist Umschlagplatz für viele Zwischenverbindungen, er ist damit ein sogenannter<br />
„metabolic pool“. Es werden hier die Vorstufen für verschiedene Syntheseprozesse bereitgestellt.<br />
Ein solcher pool kann nur funktionieren wenn die entnommnen Zwischenverbindungen (zB<br />
Oxalacetat) ständig erneuert werden. Oac wird entweder durch Anlagerung von CO2 an Pyruvat oder<br />
über den Glyoxylatcyclus nachgeliefert. Solche „Auffüll Reaktionen“ nennt man anapleurotische<br />
Reaktionen.<br />
1.5.5 Endoxidation<br />
Die hauptsächliche Energie des dissimilatorischen Abbaus kommt durch die gesteuerte Knallgasreaktion,<br />
wobei in der Endoxidation der Wasserstoff, der nach der Glykolyse und dem Citratcyclus an<br />
Wirkgruppen wie NAD und FAD gebunden ist, auf molekularen Sauerstoff übertragen wird.<br />
Wie gesagt ist die Knakllgasreaktion im Sinne einer biologischen Reaktion aufgeteilt in kleine Teilbeträge.<br />
Die Reaktionenthalpie beträgt �Go = -220 kJ/mol, wobei das Energiegefälle über ein<br />
ADP/ATP System gekoppelt ist. Es kann aus dieser Energie über oxidative Phosphorylierung Energie<br />
gewonnen werden.<br />
Über verschiedene Redoxreaktionen im Laufe einer Elektronentransportkette wird ein pH-Gradient<br />
zwischen Intermembranraum und Matrix erreicht. Dies geschieht dadurch, daß Protonenpumpen (in<br />
der Membran verankerte Proteinsysteme) durch den Elektronentransport angetrieben werden. Diese<br />
nehmen im Rahmen der Elektronentransportkette 2 Elektronen auf, gleichzeitig um die entstandene<br />
negative Ladung zu stabilisieren, auch noch zwei Protonen von der Matrixseite. Bei Abgabe der<br />
Elektronen an das nächste Redoxsystem in der Kette, werden auch die Protonen wieder abgegeben,<br />
aber diesmal in den Intermembranraum. Durch diesen pH-Gradient entsteht ein pmf (=proton motive<br />
force). Die pmf ist mit einem Membranpotential gekoppelt, das durch Ausfließen von Kationen aufrecht<br />
erhalten wird, durch beide Phänomene wird ein arbeitsfähiger Potentialgradient erhalten.<br />
Dies ist eine von mehreren Hypothesen, andere gehen über den Ubichinoncyclus, wo ein Radikal die<br />
Anzahl der gepumpten Protonen verdoppelt 1 , und weiterhin kann der Bohr-Effekt bei Cytochromsystemen<br />
miteinbezogen werden. Bei diesem Effekt handelt sich es um eine durch den<br />
<strong>Oxidation</strong>szustand herforgerufene Konfirmationsänderung, die auch eine Änderung der sauren<br />
Dissoziationskonstante bewirkt - Protonen werden bei einem <strong>Oxidation</strong>szustand viel leichter<br />
abgespalten als bei einem anderen. 2 .<br />
1 Siehe Libbert 5.Aufl. Seite 28<br />
2 Dieser Effekt ist beim Hämoglobin zu beobachten. Siehe Stryer Seite 168
� Abb. 1-5: Elektronentransportkette der Endoxidation<br />
Man sieht in der Abbildung, daß es 4 Hauptkomplexe in der Elektronentransportkette gibt. Komplex 1,<br />
die NADH-Ubichinon-Oxidoreduktase, oxidiert NADH zu NAD + und gibt die Elektronen über FMN<br />
(Flavomononucleotid) an das Ubichinon weiter. Auch der Komplex 2, die Succinat-Ubichinon-<br />
Oxidoreduktase, gibt die Elektronen, die es aus dem Citratcyclus (Succinat � Fumerat) gewinnt über<br />
FAD an das Ubichinon weiter. Der Komplex 3, der Dihydroubichinon-Cytochrom c-Oxidoreduktase -<br />
Komplex (=Cytochrom b/c1), oxidiert das Dihydroubichinon, das von den ersten zwei Komplexen<br />
reduziert wurde, und gibt die entstandenen Elektronen an das Cyctochrom c weiter. Dieses reduzierte<br />
Cytochrom c wird dann von Komplex 4, dem Cytochrom-c-Oxygen-Oxidoreduktase (Cytochrom a/a3<br />
Komplex), oxidiert.<br />
Pflanzen Mitochondrien haben zusätzlich noch zwei externe Dehydrogenase - Komplexe an beiden<br />
Seiten der inneren Membran beide können zwar Elektronen von NADH auf Ubichinon übertragen,<br />
dienen jedoch nicht als Protonenpumpen, die Energie geht also verloren. Ihre Funktion ist noch<br />
weitgehend unbekannt. Ein weiterer Unterschied ist der Weg der alternativen Atmung (=CN-resistente<br />
Atmung). CN und CO blockieren Komplex 4, der Elektronentransport hört in Gegenwart dieser bei<br />
Tieren auf. Bei Pflanzen dagegen fließen Elektronen vom Ubichinon-Pool über ein anderen Komplex,<br />
die alternative- Oxidase direkt auf den Sauerstoff. Die Pflanze kann zwar weiter atmen, da aber 2 der<br />
3 Protonenpumpen durch diesen Weg ausgeschaltet sind, ist die ATP Ausbeute sehr gering.<br />
Ein Kopplungsfaktor, der F1/Fo Komplex, der nach der chemiosmotischen Theorie nach Mitchell<br />
arbeitet (Crossref photosy2.), wandelt über den pmf ADP in ATP um.
� Abb. 1-6: Schema des ATP-produzierenden<br />
CFo/CF1 Komplex