Leseprobe
Unglaublich, aber wahr: Wie Dagobert Kackgans mit seinen Nilgänsen die Darmstädter Bananenrepublik übernahm. Dazu wahrheitsgemäße Antworten auf vielgestellte Fragen: Was machen Oberbürgermeister Platsch und Unterbürgermeister Beißer im Jahr 2028 so? Wird Platsch tatsächlich Chef-Testfahrer beim E-Bike-Krösus Riese&Knüller? Und warum lagert die Eddy Merckx KGaA, der größte Arbeitgeber der Stadt, ihren Vorstand auf die Philippinen aus? Auch interessant: Warum heißt die AfD in Wahrheit AdF? Und warum kann selbst Kanzler Al-Visier dem grünen Kollegen Platsch am Ende nicht mehr helfen? Außerdem: Ist der Architekt des Darmstadtiums blind? Kann "Lilien"-Trainer Suster mit kontrolliertem Defensivfußball den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffen? Gewinnt Kapitän Schulu drei Mal in Folge die "Goldene Schnecke" für den langsamsten Spieler der Liga? Und-so-weiter-und-so-weiter. Die ganze Geschichte Darmstadts bis 2028 - was will man mehr?
Unglaublich, aber wahr: Wie Dagobert Kackgans mit seinen Nilgänsen die Darmstädter Bananenrepublik übernahm. Dazu wahrheitsgemäße Antworten auf vielgestellte Fragen: Was machen Oberbürgermeister Platsch und Unterbürgermeister Beißer im Jahr 2028 so? Wird Platsch tatsächlich Chef-Testfahrer beim E-Bike-Krösus Riese&Knüller? Und warum lagert die Eddy Merckx KGaA, der größte Arbeitgeber der Stadt, ihren Vorstand auf die Philippinen aus? Auch interessant: Warum heißt die AfD in Wahrheit AdF? Und warum kann selbst Kanzler Al-Visier dem grünen Kollegen Platsch am Ende nicht mehr helfen? Außerdem: Ist der Architekt des Darmstadtiums blind? Kann "Lilien"-Trainer Suster mit kontrolliertem Defensivfußball den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffen? Gewinnt Kapitän Schulu drei Mal in Folge die "Goldene Schnecke" für den langsamsten Spieler der Liga? Und-so-weiter-und-so-weiter. Die ganze Geschichte Darmstadts bis 2028 - was will man mehr?
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verlor und eine der Gänse, die gerade einen Haufen ins siebte Loch gesetzt hatte, mit<br />
einem Fünfer Eisen in die ewigen Jagdgründe beförderte, kam es zu Tumulten zwischen<br />
Golfern und herbeigeeilten Tierschützer …<br />
Die Stadt reagierte. Am 11. Juli 2018 bauten Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs<br />
Bäder im Woog-Bad einen Zaun auf. 600 Euro hatte die Stadt dafür ausgegeben,<br />
beste Baumarkt-Qualität. 150 Meter lang war der Zaun, 80 Zentimeter hoch. Mit<br />
Sichtschutzzäunen im Kampf gegen Nilgänse hatten schon die Nachbarn in Frankfurt<br />
experimentiert. „Vergrämungsmaßnahme“ hieß das im Amtsdeutsch, die Zäune sollten<br />
den Gänsen die Sicht auf mögliche Feinde nehmen, sie verunsichern und dadurch<br />
hinter der Absperrung halten. Dummerweise war der Darmstädter 600-Euro-Sichtschutzzaun<br />
ein durchsichtiger Plastikmaschenzaun, ergo ein Sichtschutzzaun ohne<br />
Sichtschutz. Kleiner Fehler, aber was soll’s, sagten sich die Experten im Darmstädter<br />
Eigenbetrieb, hat ja nicht viel gekostet, und den superschlauen Frankfurtern hat ihr<br />
Sichtschutzzaun mit Sichtschutz auch nichts genutzt, die Nilgänse dort hatten sich<br />
beim Dauerkacken nicht weiter stören lassen. Sie sind einfach über die Zäune drüber<br />
geflogen, womit natürlich nicht zu rechnen war. Auch in Darmstadt wurde man vor<br />
der Tatsache, dass Nilgänse fliegen können, überrascht. Im Eigenbetrieb war man<br />
davon ausgegangen, dass die Tiere mit Maschinen des irischen Billiganbieters Ryanair<br />
aus Ägypten nach Europa eingeflogen waren. Oder aber durchs Mittelmeer geschwommen.<br />
Damals, im Juli 2018, zu Zeiten der Sichtschutzzäune, gab es erste<br />
Stimmen, die zu bedenken gaben, dass Nilgänse manchen Menschen im Hinblick auf<br />
den Intelligenzquotienten womöglich überlegen sein könnten, eine Einschätzung, die<br />
seinerzeit noch als skurril abgetan wurde, sich später aber in geradezu dramatischer<br />
Weise bestätigen sollte …<br />
Im Spätherbst 2019 kam es am Woog zu einer fast schon verzweifelt zu nennenden<br />
Aktion. Der Eigenbetrieb Bäder hatte nach der missglückten Abschussaktion im<br />
Jahr zuvor weder Kosten noch Mühen gescheut und diesmal einen hochprofessionellen<br />
Jäger damit beauftragt, den Nilgänsen endgültig den Garaus zu machen. Diese<br />
Aktion gilt heute, Stadthistoriker sind sich einig, als Anfang vom Ende des Darmstädter<br />
Kampfes gegen die gemeine Kackgans. Der Jäger schlich im Morgengrauen mit<br />
schwerster Bewaffnung auf das Woogsgelände. Dann fielen die ersten Schüsse, von<br />
denen zwei ihr Ziel nicht verfehlten. Zwei Nilgänse starben den Heldentod, die restlichen<br />
gingen zum Gegenangriff über. Die Gänse jagten den Jäger weit weg von seinen<br />
Waffen, bis er schutzlos mitten auf der Wiese stand. Den armen Mann ergriff die Panik,<br />
er floh Hals über Kopf in Richtung Ausgang, blieb dort für einen langen Moment<br />
im Drehkreuz stecken, und die Gänse ließen ihre ganze Wut noch einmal an ihm aus.<br />
Mit letzter Kraft und furchtbar zugerichtet erreichte der Jäger das nahegelegene Gelände<br />
der Turn- und Sportgemeinde von 1848, wo er sich in einem Geräteschuppen<br />
verschanzte und erst Stunden später von einem Spezialeinsatzkommando der Hessischen<br />
Landespolizei befreit werden konnte. Seine Waffen, sechs Pistolen, Kaliber 45,<br />
sowie eine Flugabwehrkanone vom Typ A-MIG 23, hatte der Jäger auf dem Woogsgelände<br />
zurücklassen müssen. Die Nilgänse, das machte die Situation nicht einfacher,<br />
waren von nun an bewaffnet …