04.12.2018 Aufrufe

Alexander Brummer: Manuel [Blick ins Buch]

Ein ergreifendes und besonderes Buch! Manuel, das „Irgendwie-Anderskind“ war … irgendwie anders! Nicht, dass er nicht eigentlich auch ein ganz normales Kind gewesen wäre … Das war er wohl! Aber irgendwas stimmte nicht mit ihm … Dies ist die Geschichte von Manuel Schnappauf, der mit 5 Jahren plötzlich erfährt, dass er eine schlimme Krankheit hat. Als der Junge ins Krankenhaus muss, beginnt für ihn und seine Familie ein wahrer Albtraum … Der Andersautor Alexander Brummer wurde unterstützt von: Daria Robjani – Literaturbüro – Hamburg

Ein ergreifendes und besonderes Buch!

Manuel, das „Irgendwie-Anderskind“ war … irgendwie anders!

Nicht, dass er nicht eigentlich auch ein ganz normales Kind gewesen wäre …
Das war er wohl!
Aber irgendwas stimmte nicht mit ihm …

Dies ist die Geschichte von Manuel Schnappauf, der mit 5 Jahren plötzlich erfährt, dass er eine schlimme Krankheit hat.

Als der Junge ins Krankenhaus muss, beginnt für ihn und seine Familie ein wahrer Albtraum …

Der Andersautor Alexander Brummer wurde unterstützt von:
Daria Robjani – Literaturbüro – Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Großdruck<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

ELVEA<br />

www.elveaverlag.de<br />

Kontakt:<br />

elveaverlag@gmail.com<br />

© ELVEA 2017<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Das Werk darf, auch teilweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages<br />

weitergegeben werden.<br />

Autor: <strong>Alexander</strong> <strong>Brummer</strong><br />

Lektorat: Daria Robjani<br />

Umschlaggestaltung: Daria Robjani & Elvea<br />

ISBN: 978-3-946751-56-4<br />

Layout: Uwe Köhl<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Widmung & Danksagung<br />

Dieses <strong>Buch</strong> ist all jenen gewidmet, die die Hoffnung<br />

niemals verlieren und immer wieder aufstehen – egal, was<br />

passiert!<br />

Außerdem ist es all jenen Personen gewidmet, die – in<br />

welcher Art & Weise auch immer – zu seiner Entstehung<br />

beigetragen haben! Ohne Euch gäbe es dieses <strong>Buch</strong> nicht!<br />

Danke, danke, danke an:<br />

meine Familie<br />

alle meine lebensrettenden Ärzte & Schwestern<br />

meine Freunde<br />

die Book-Business-Angels vom Literaturbüro Daria<br />

Robjani<br />

meine Kollegen vom Elvea-Team, besonders Heike<br />

und Uwe<br />

sowie – last but not least – die Verlegerfamilie Bär.<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Über das <strong>Buch</strong> 9<br />

Vorwort der Herausgeber 11<br />

Prolog 13<br />

1 - <strong>Manuel</strong>s nähere Bekanntschaft mit der 'FallTreppe' 15<br />

2 - Künstlerklo 22<br />

3 - Frühstücks(ge)muffel 29<br />

4 - Es kommt noch schlimmer! 36<br />

5 - Es kommt, wie es kommen muss! 43<br />

6 - Ein schlimmer Verdacht! 47<br />

7 - »Papas Brumm-Bock bockt« 54<br />

8 - Gute-Nacht-Geflüster 63<br />

9 - Besuch bei Doktor Sowienoch 75<br />

10 - Die Angst vor dem Telefon 85<br />

11 - <strong>Manuel</strong>s schwerer Gang 95<br />

12 - Die Station der Glatzköpfigen 105<br />

13 - <strong>Manuel</strong>s schlimmer Abschied von seinen Eltern 112<br />

14 - »Schwester Spaghetti«<br />

(Oder: <strong>Manuel</strong>s 1. Nacht im Krankenhaus) 119<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

15 - Große Morgenvisite 132<br />

16 - Ein sehr erwachsenes Telefonat 140<br />

17 - <strong>Manuel</strong> schaut in die Röhre 152<br />

18 - <strong>Manuel</strong> wird heute operiert 163<br />

19 - <strong>Manuel</strong> auf der Überwachungsstation 170<br />

20 - <strong>Manuel</strong> kämpft sich durch 178<br />

21 - Kinderfasching im Krankenhaus 186<br />

22 - <strong>Manuel</strong>s schlimmster Kindergeburtstag 196<br />

23 - <strong>Manuel</strong>s Abschied 209<br />

Epilog - Nachgedanken 219<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Über das <strong>Buch</strong><br />

Worum geht es in dem <strong>Buch</strong>?<br />

Was ist das Besondere an der Geschichte?<br />

In diesem <strong>Buch</strong> geht es um ein – vergleichsweise hartes<br />

– Kinderschicksal. Genauer: um die Diagnose einer<br />

furchtbaren Erkrankung, mit all ihren Folgen, Risiken<br />

und Nebenwirkungen für das Leben und die Seele eines<br />

Kindes und seiner Familie.<br />

Eine Familie wird von einem Tag auf den nächsten<br />

unsanft aus ihrem Alltagsgeschehen gerissen und in<br />

einen permanenten Krisen- und Ausnahmezustand<br />

versetzt. Der Alltag wird fortan beherrscht von Sorgen,<br />

Angst, Trauer und Hoffnung – (Tabu-)Themen, die<br />

eigentlich so gar nicht in eine Familienwelt passen<br />

wollen.<br />

Fragen nach Krankheit, Tod und Sterben drängen sich<br />

brutal und ungefiltert in den Vordergrund und bestimmen<br />

damit weitgehend die Lebenswirklichkeit und<br />

die Entwicklungschancen eines Kindes – Prägen es zu<br />

einem »Irgendwie-Anderskind.«<br />

9<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

In Kinder- und Jugendbüchern erwartet man – tendenziell<br />

– Spiel, Spaß, Spannung, Abenteuer, kleine Helden<br />

und große Entdecker. Inhalte also, die die jungen Leser<br />

in andere, meist phantastische Welten entführen, weit<br />

ab von der gelebten Realität.<br />

Dieses <strong>Buch</strong> wendet sich demgegenüber den oft<br />

harten und unbarmherzigen Seiten des Lebens zu. Es<br />

konfrontiert den Leser ungeschminkt mit einem Teil<br />

dessen, was das Leben und unsere Gesellschaft in<br />

Wahrheit bestimmt. Dabei wird nichts geschönt, nichts<br />

geschnörkelt, der <strong>Blick</strong> richtet sich ungetrübt auf die<br />

Situationen, wie sie sind, selbst dann, wenn sie ‹hart<br />

und unverdaulich› scheinen.<br />

Für viele Kinder, Jugendliche und Familien bilden Lebensumstände,<br />

jenseits einer heilen Kinderwelt, die unumstößliche<br />

Realität, der sie sich tagtäglich zu stellen<br />

haben.<br />

Der Autor dieses Werkes musste sich sein Leben lang<br />

diesen Realitäten stellen – und stellt sich ihnen noch …<br />

Mit diesem <strong>Buch</strong>, möchte er seine Erfahrungen mit<br />

anderen Menschen teilen.<br />

10<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Vorwort der Herausgeber<br />

zu dieser Limited Edition<br />

Liebes Lesepublikum,<br />

eines schönen Tages, landete – via Geheimtipp einer<br />

unserer Autorinnen – das Manuskript <strong>Manuel</strong>, das<br />

›Irgendwie-Anderskind!‹ auf unserem Schreibtisch.<br />

Ein autobiografisches Kinder- und Jugendbuch von<br />

einem Autor, dessen Leben alles andere als ›normal‹<br />

verlief und der (laut eigener O-Ton-Aussage) schon<br />

‹mehrfach mehr tot als lebendig› war …<br />

Aufgrund einer schweren Erkrankung von Kindesbeinen<br />

an, folgte eine Gehirn-Operation auf die nächste, ein<br />

Krankenhausaufenthalt auf einen Weiteren.<br />

Während die Schule kaum besucht werden konnte,<br />

waren Reha-Aufenthalte an der Tagesordnung und das<br />

Leben war (und ist!) permanent von Ohnmachtsanfällen,<br />

Koma und anderen katastrophalen Katastrophen<br />

begleitet. Katastrophal!<br />

So wurde denn auch dieses <strong>Buch</strong> – teilweise unter<br />

katastrophalen Umständen – vom Krankenbett aus<br />

11<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Prolog ‣<br />

<strong>Manuel</strong>, das »Irgendwie-Anderskind«,<br />

war … irgendwie anders!<br />

Nicht, dass er nicht eigentlich auch ein<br />

ganz normales Kind gewesen wäre …<br />

Das war er wohl! Nur: Wie andere Kinder<br />

ganz normal in den Kindergarten gehen,<br />

die Schule besuchen oder mit<br />

Spielkameraden spielen, das konnte er<br />

nicht! Denn, wenn er nicht gerade die<br />

Treppe herunter gefallen war, im<br />

Supermarkt ohnmächtig auf dem<br />

Fußboden lag oder mit großem Tatütata<br />

und Blaulicht in die Notaufnahme<br />

gebracht wurde, dann lag er<br />

wahrscheinlich mit dickem Kopfverband<br />

auf der Intensivstation eines<br />

Kinderkrankenhauses.<br />

13<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Warum das so war, ist eine lange<br />

Geschichte und die will ICH Euch jetzt<br />

erzählen!<br />

Wer ICH bin?<br />

<strong>Manuel</strong>!<br />

<strong>Manuel</strong> Schnappauf – inzwischen groß<br />

genug, um mich mit Papier und Stift zu<br />

bewaffnen, um alles der Reihe nach<br />

aufzuschreiben, während ich (wiedermal<br />

ans Bett gefesselt) im Krankenhaus liege.<br />

Es ist meine Geschichte, die vor vielen<br />

Jahren plötzlich, von einen Tag auf den<br />

nächsten, begann …<br />

14<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

1 ‣<br />

<strong>Manuel</strong>s nähere Bekanntschaft<br />

mit der 'FallTreppe'<br />

Wie <strong>Manuel</strong> mit 5 Jahren morgens die<br />

Treppe herunterstürzt und Mama nur<br />

denkt: Das kann ja mal passieren, Gott sei<br />

Dank ist es noch mal gut gegangen; und<br />

er soll halt nächstes Mal (verdammt noch<br />

mal!) besser aufpassen …<br />

Es sollte ein Tag wie jeder andere werden,<br />

der alles andere, als das wurde!<br />

Um Punkt 6 Uhr in der Früh, machte es:<br />

klopf, klopf, klopf an der<br />

Kinderzimmertür und der nervigste<br />

Lebendwecker aller Zeiten, Mama<br />

Schnappauf höchstpersönlich, trällerte<br />

15<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

morgenfröhlich wie immer: »Guten<br />

Morgen, meine Schlafmützen, aufstehen!<br />

Der Kindergarten wartet auf euch!<br />

<strong>Manuel</strong>, Joshua, raus aus den Federn!<br />

Wir müssen uns beeilen … Auf, auf, auf!«<br />

<strong>Manuel</strong>, der Große der Familie, hatte den<br />

leichten Schlaf einer Katze und stand<br />

sofort senkrecht im Bett, während<br />

Joshua, sein jüngerer Bruder, seelenruhig<br />

und fest wie ein Siebenschläfer im<br />

Winterschlaf weiter ratzte.<br />

Das kannte Mutter Schnappauf schon zu<br />

Genüge, deshalb beschloss sie (wie jeden<br />

Morgen): »<strong>Manuel</strong>, du gehst zuerst runter<br />

<strong>ins</strong> Bad. Aber wasch dich auch ja hinter<br />

den Ohren … Und, mein lieber:<br />

Zähneputzen nicht vergessen!«<br />

»Ja, ja, Mama, du sagst auch jeden Tag<br />

das Gleiche …«, maulte <strong>Manuel</strong>.<br />

»Manchmal denkt man, du hast eine<br />

Schallplatte verschluckt.«<br />

16<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Morgenmuffelig rieb er sich den Schlaf<br />

aus den Augen. Dann sprang er –<br />

scheinbar quietschfidel – auf seiner<br />

Matratze herum, als sei sie ein<br />

Zirkustrampolin.<br />

»Waaas, morgens um 6 schon sooo<br />

frech? …« Mit gespielter Entrüstung<br />

zwickte Mama ihrem vorlauten<br />

Dreikäsehoch mahnend in die Nase.<br />

Während sie energisch das<br />

Kinderzimmerfenster zum Lüften aufriss,<br />

kam sie richtig in Fahrt und wurde<br />

morgenernst: »So, mein Großer«, sagte<br />

sie mit erhobener Stimme, »Jetzt aber,<br />

auf <strong>ins</strong> Bad! Wir sind allmählich spät<br />

dran! Keine Debatten, keine Widerrede!<br />

Und, wenn du fertig bist, dann sag<br />

Bescheid, damit ich deinen Bruder<br />

rechtzeitig wecken kann.«<br />

Soweit war alles, wie jeden Morgen.<br />

17<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

<strong>Manuel</strong> schlurfte schlaftrunken aus dem<br />

Zimmer, um sich auf den Weg <strong>ins</strong> Bad zu<br />

machen, das in dem alten Haus ein<br />

Stockwerk tiefer lag.<br />

Doch dann passierte es:<br />

Mitten auf der Treppe wurde <strong>Manuel</strong><br />

plötzlich ganz schwarz vor Augen. Alles<br />

drehte sich karusselartig und die Welt um<br />

ihn herum verzerrte sich ganz komisch.<br />

Dann hörte man einen fürchterlichen<br />

Schlag im Treppenhaus und sofort drauf<br />

markerschütterndes Geschrei von unten.<br />

Mutter Schnappauf erschrak entsetzlich<br />

und rannte so schnell sie nur konnte auf<br />

den Flur. Was sie dort erwartete, war<br />

noch viel schlimmer, als sie zunächst<br />

vermutet hatte: <strong>Manuel</strong> war nicht nur<br />

einfach hingefallen oder verschlafen<br />

irgendwo gegen gerannt (was in letzter<br />

Zeit auffällig oft vorkam), nein, er war die<br />

letzten Stufen der Marmortreppe hinunter<br />

18<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

gestürzt und lag weinend und schreiend<br />

auf den kalten Fußbodenfliesen. Mama<br />

nahm ihn ganz schnell in den Arm und<br />

versuchte ihn zu beruhigen, was alles<br />

andere als einfach war. Es dauerte sehr,<br />

sehr lange, bis er wieder einigermaßen bei<br />

sich war und so was wie Worte<br />

schluchzen konnte.<br />

»Mama, Mama es tut so weh …«,<br />

stammelte er, »Mein Kopf, mein Bein, es<br />

tut so weh … aua … aua … es tut so<br />

weh!«<br />

Die Tränen schossen nur so aus ihm<br />

heraus und waren kaum zu bremsen.<br />

Inzwischen war sogar Joshua von dem<br />

Lärm aufgeschreckt und stand, ebenfalls<br />

in Tränen aufgelöst, neben seinem<br />

verunfallten Bruder. Der bald Vierjährige<br />

heulte immer mit, wenn sein großer<br />

Bruder richtig doll weinte.<br />

19<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Nachdem sie alle drei geme<strong>ins</strong>am<br />

feststellen konnten, dass wirklich nichts<br />

gebrochen war und es auch keine<br />

anderen, ernsthaften Verletzungen gab,<br />

sagte Mama erleichtert:<br />

»Gott sei Dank, es ist nichts passiert!<br />

Alles noch mal gut gegangen. Aber das<br />

nächste Mal passt du verdammt noch<br />

mal besser auf. Das ist doch keine<br />

Falltreppe und Vallent<strong>ins</strong>tag haben wir<br />

heute auch nicht!«<br />

Mama bepustete <strong>Manuel</strong>s Kopf, an dem<br />

sich bereits eine kleine Beule gebildet<br />

hatte. Dass er in den letzten Tagen schon<br />

öfters urplötzlich hingefallen war, weil<br />

ihm immer von einer Sekunde auf die<br />

Nächste schwindlig geworden war, sagte<br />

er Mama nicht.<br />

Auch sagte er ihr nicht, dass es in seinem<br />

Kopf in letzter Zeit immer so komisch<br />

20<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

dröhnte und dass er sich vor Schmerzen<br />

manchmal kaum bewegen konnte.<br />

21<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

2 ‣<br />

Künstlerklo<br />

Wie <strong>Manuel</strong>s Morgenritual aussieht, und<br />

was sonst noch so vor dem Frühstück im<br />

Hause der Schnappaufs passiert oder<br />

besser: passieren sollte!<br />

»Ist jetzt auch wirklich alles wieder gut,<br />

mein Großer?«, fragte Mama Schnappauf<br />

und pustete noch mal kräftig nach,<br />

während sie zugleich <strong>Manuel</strong>s<br />

Schlafanzug sauber klopfte. »Oder tut dir<br />

noch was weh?« Vorsichtig betastete sie<br />

die Beule an <strong>Manuel</strong>s Kopf.<br />

»Autsch …, nur ein bisschen«, kam<br />

prompt die Reaktion und schon war er<br />

wieder ganz der Alte.<br />

22<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

»Schnappaufherz, kennt keinen Schmerz,<br />

das sagst du doch immer. Außerdem<br />

waren es ja nur zwei Stufen.«<br />

»Na, Gott sei Dank, waren es nur zwei<br />

Stufen! Wir sind alle noch mal mit dem<br />

Schrecken davongekommen … Aber<br />

blaue Flecken wirst du als kleines<br />

Andenken wohl bekommen.«<br />

Dass das Andenken an diesen Tag noch<br />

viel böser ausfallen sollte, konnte zu<br />

diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen.<br />

Mama stand auf und nahm Joshua, der<br />

sich ebenfalls von dem Schreck erholt<br />

hatte, auf den Arm und schaute zur Uhr.<br />

»Oh weih …«, stellte sie fest, »nun<br />

müssen wir uns aber wirklich beeilen!<br />

Also, <strong>Manuel</strong>, ab <strong>ins</strong> Bad und nicht<br />

wieder über die eigenen Füße stolpern!«<br />

<strong>Manuel</strong> murmelte: »Ja, ja«, und tat, als<br />

ginge er Richtung Badezimmer, während<br />

Mama mit Joshua in Richtung Küche<br />

23<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

marschierte, um das Frühstück<br />

vorzubereiten.<br />

Wie jeden Morgen steuerte er – nachdem<br />

Mama in der Küche verschwunden war –<br />

als Erstes das Telefontischchen an, auf<br />

dem immer allerlei Stifte zu finden<br />

waren. <strong>Manuel</strong> musste immer, ganz egal<br />

wo er ging und stand, einen Stift dabei<br />

haben. Er war schließlich der Künstler im<br />

Haus und ohne Stift ging gar nichts! Erst<br />

recht nicht morgens. Bevor er sich einen<br />

der schönen Stifte schnappte, drehte er<br />

sich noch mal nach links, dann nach<br />

rechts und schaute sicherheitshalber<br />

auch noch mal hinter sich, ob Mama<br />

nicht doch plötzlich hinter ihm<br />

auftauchen konnte, aber die Luft war<br />

rein. Also ließ er den Stift blitzschnell<br />

unter seinem Schlafanzug verschwinden<br />

und verzog sich damit <strong>ins</strong> Bad.<br />

24<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Mama musste von der Küche aus gehört<br />

haben, wie er die schwergängige<br />

Badezimmertür aufgemacht hatte,<br />

jedenfalls rief sie sofort hinterher:<br />

»Aber, keine Katzenwäsche! Hörst Du?«<br />

<strong>Manuel</strong> hörte das schon gar nicht mehr,<br />

denn sobald er einen Stift in der Hand<br />

hielt, war er in eine andere Welt<br />

versunken und dachte nur noch ans<br />

Malen. Das betagte Bad der Schnappaufs<br />

war stark renovierungsbedürftig, und<br />

solange noch keine neuen Tapeten an der<br />

Wand klebten, gaben die alten eine<br />

hervorragende Leinwand ab. Gestern<br />

Abend hatte <strong>Manuel</strong> damit begonnen,<br />

eine Biene auf einer Sonnenblume zu<br />

malen und die musste jetzt unbedingt<br />

fertig gezeichnet werden. Er malte und<br />

malte, bis sein Stift schon fast den Geist<br />

aufgab. Mama Schnappauf, der schon<br />

schwante, was ihr Sohnemann so lange<br />

25<br />

© ELVEA 2018 | www.elveaverlag.de


Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

221


Urheberrechtlich geschütztes Material

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!