Film- und Papierentwicklung
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Ausgabe IV.2016<br />
Die Negative sind<br />
entwickelt... was nun?<br />
In der vorherigen Ausgabe haben wir uns mit<br />
der Negativentwicklung beschäftigt <strong>und</strong> festgestellt,<br />
wie einfach diese zu bewerkstelligen<br />
ist. Selbst in einer Küche. Jetzt schauen wir<br />
uns an, wie <strong>und</strong> mit was man sich eine Dunkelkammer<br />
einrichtet.<br />
Sind die Negative erst einmal getrocknet <strong>und</strong> in<br />
Pergaminhüllen archiviert, stellt sich die große<br />
Frage: Wie weiter verfahren?<br />
Um es gleich vorwegzunehmen, auch der Einstieg<br />
in das Vergrößern von Negativen in der<br />
Dunkelkammer ist prinzipiell kinderleicht. Jeder<br />
kann ohne Erfahrung, mit einfachen Mitteln <strong>und</strong> besonders in der<br />
heutigen Zeit, ohne große finanzielle Investition einsteigen.<br />
Informiert man sich hingegen im Netz über die weitere mögliche<br />
Verarbeitung analoger Negative trifft man häufig auf das Scannen<br />
<strong>und</strong> die digitale Weiterverarbeitung. Viele dieser Anleitungen<br />
argumentieren, dass die »frühere« Laborverarbeitung in der Dunkelkammer<br />
zwar sehr hochwertig war, aber auch äußerst kompliziert<br />
<strong>und</strong> anstrengend. Man sollte sich von diesen Aussagen nicht<br />
beeinflussen lassen. Die Autoren mögen sicher sehr versiert sein,<br />
was das Scannen betrifft, haben aber offensichtlich keine wirkliche<br />
Erfahrung in Bezug auf die Prozesse in der Dunkelkammer.<br />
Ungeachtet der Tatsache, dass der digitale Weg sehr hochwertige<br />
Ergebnisse liefern kann, ist die traditionelle <strong>und</strong> kreative Arbeit in<br />
der Dunkelkammer absolut im Trend.<br />
Ein weiteres häufiges Argument für eine digitale Weiterverarbeitung<br />
basiert auf der allgemeinen Annahme, man würde seine<br />
eigenen Bilder doch eh nur noch am Monitor präsentieren. Aber<br />
was macht denn ein Bild wirklich aus? Ein Monitor ist per Definition<br />
ein Kontrollgerät <strong>und</strong> eine Arbeitsumgebung zwecks Synthetisierung<br />
von digitalen Daten. Der Betrachter erhält bei dieser<br />
Darstellungsart lediglich eine aktuelle von unendlich vielen möglichen<br />
Bildversionen. Somit handelt es sich hierbei nicht um eine<br />
Präsentationsform im eigentlichen Sinne. Materialisiert sich das<br />
Bild aber in Form eines sogenannten »Prints«, erhalten wir eine<br />
endgültige Version als Original.<br />
Und was ist authentischer als ein selbsterstellter Schwarzweißabzug<br />
vom Negativ? Das sollte doch Ansporn genug sein, es einmal<br />
selbst zu probieren.<br />
Ideale Voraussetzungen haben Anwender, wenn ein eigens für<br />
diese Arbeit vorgesehener fensterloser Raum im Haus vorhanden<br />
ist – am besten mit Wasseranschluss. Alle Gerätschaften <strong>und</strong><br />
Utensilien erhalten ihren festen Platz <strong>und</strong> ermöglichen ein spontanes<br />
Arbeiten. Leider ist das in dieser Form oft so nicht möglich,<br />
denn gerade in kleineren Mietwohnungen ist einfach nicht genügend<br />
Raum vorhanden <strong>und</strong> viele interessierte Fotografen verwerfen<br />
daher die Idee.<br />
Zu Unrecht, denn jeder von uns hat mit dem Badezimmer einen<br />
für dieses Vorhaben idealen Raum, der sich mit ein wenig Improvisation<br />
<strong>und</strong> einem Zeitaufwand von wenigen Minuten in ein<br />
vollwertiges Schwarzweiß-Positiv-Labor umwandeln lässt.<br />
Was benötige ich, um Schwarzweiß-Vergrößerungen anzufertigen?<br />
Die Arbeit in der SW-Dunkelkammer läuft in zwei entscheidenden<br />
Schritten ab. In einem trockenen Bereich, der sich rein mit der<br />
kontrollierten Belichtung des Fotopapiers beschäftigt, <strong>und</strong> einem<br />
Nassbereich, in welchem das belichtete Fotopapier dann chemisch<br />
in den entsprechenden Lösungen entwickelt, zwischengewässert<br />
<strong>und</strong> fixiert wird. Darüber hinaus gibt es diverse Hilfsmittel,<br />
die einem das Arbeiten in der dunklen Umgebung erleichtern.<br />
Die Gr<strong>und</strong>austattung:<br />
1. Vergrößerungsgerät<br />
2. Drei Laborschalen<br />
3. Drei Bilderzangen<br />
4. Eine Laborleuchte<br />
5. Ein Schalenthermometer für das Entwicklerbad<br />
6. Messbecher<br />
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