Film- und Papierentwicklung
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Sind alle Lichtquellen ausgeschaltet, kann die Verpackung mit<br />
dem Fotopapier geöffnet <strong>und</strong> ein Blatt entnommen werden, welches<br />
dann mit der Schichtseite nach oben in den Vergrößerungsrahmen<br />
eingelegt wird.<br />
In gleicher Weise wie bei der SW-Streifenkopie belichten wir in<br />
abgestuften Zeitschritten das Papier.<br />
Bei Schalenverarbeitung wird dieses dann im Anschluss mit der<br />
Schichtseite nach unten in den Entwickler gelegt <strong>und</strong> untergetaucht<br />
<strong>und</strong> nach einer kurzen Zeit gewendet. Wie auch bei der<br />
SW-<strong>Papierentwicklung</strong> sollte das Papier zu Beginn ständig in<br />
Bewegung gehalten werden. Bei einer Temperatur von ca. 35° C<br />
ist die Entwicklung bereits nach 45 Sek<strong>und</strong>en abgeschlossen. Im<br />
Anschluss folgt das Stoppbad. Dieses ist nicht Teil des Kits. Als<br />
Stoppbad kann das aus der SW-Verarbeitung bekannte Tetenal<br />
Indicet 1+19 verwendet werden. Alternativ kann auch Wasser zur<br />
Zwischenwässerung verwendet werden, jedoch schont ein Stoppbad<br />
das Bleichfixierbad signifikant. Die Bleichfixierung findet<br />
dann direkt im Anschluss statt <strong>und</strong> benötigt erneut 45 Sek<strong>und</strong>en.<br />
Nun kann das Raumlicht wieder eingeschaltet werden. Man sollte<br />
sich zu diesem Zeitpunkt nicht über Farbverschiebungen w<strong>und</strong>ern.<br />
Um das Ergebnis ausreichend bewerten zu können, muss<br />
der Abzug noch vorzugsweise in warmem Wasser gewässert <strong>und</strong><br />
abschließend vollständig getrocknet werden.<br />
Wir können nun die Probe auswählen, die von der Belichtungszeit<br />
her, ungeachtet des Farbstichs, das beste Ergebnis liefert.<br />
Unser nächstes Ziel ist, den vorhandenen Farbstich zu kompensieren.<br />
Hierbei konzentrieren wir uns zuallererst systematisch auf<br />
den Rotstich <strong>und</strong> im Anschluss auf den Gelbstich.<br />
Teststreifen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten.<br />
Ist eine Dichteblende am Farbmischkopf vorhanden, sollte diese<br />
auf einen mittleren Wert eingestellt werden. So reduzieren wir<br />
den Lichtfluss <strong>und</strong> verlängern die mögliche Belichtungszeit, <strong>und</strong><br />
darüber hinaus umgehen wir bei Negativen mit geringer Dichte<br />
ein unnötiges zusätzliches Abblenden.<br />
Bei der Auswahl eines geeigneten Negativs kann ein Negativscan<br />
eine gute Orientierungshilfe sein <strong>und</strong> eine Kontaktkopie ersetzen.<br />
Das entsprechende Negativ der Wahl wird wie ein SW-Negativ<br />
mit der gleichen Sorgfalt <strong>und</strong> möglichst staubfrei in die Bildbühne<br />
des Vergrößerungsgeräts eingelegt <strong>und</strong> die Schärfe sowie<br />
idealerweise, ein mittlerer Blendenwert werden eingestellt.<br />
Das Prinzip der Filterung des Farbstiches beruht auf einer Erhöhung<br />
der Filterdichte der Farbe, die man reduzieren möchte. Grob<br />
gesagt: Einen Magentastich beseitigt man mit der Erhöhung des<br />
Magentawertes am Mischkopf. In gleicher Weise verfahren wir<br />
mit dem Gelbstich.<br />
Aber Vorsicht! Hierbei gilt es, zu beachten, dass es bei jeder Filteränderung,<br />
insbesondere bei Magenta, zu einer Verringerung<br />
der Lichtmenge kommt <strong>und</strong> man folglich die Belichtungszeit<br />
dem neuen Filterwert entsprechend verlängern muss. Die nötigen<br />
Verlängerungsfaktoren sind herstellerabhängig <strong>und</strong> finden<br />
sich in den Bedienungsanleitungen.<br />
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