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Film- und Papierentwicklung

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duktion besonders wichtig, die einzelnen Parameter <strong>und</strong> Verarbeitungsschritte<br />

genau zu dokumentieren.<br />

Die Vorbereitung<br />

Um sich im Anschluss unnötige Ausfleckungs- <strong>und</strong> Retuschearbeiten<br />

zu ersparen, sollte zu Beginn eine gründliche Entfernung<br />

des Staubs von den Negativen <strong>und</strong> der Bildbühne erfolgen. Negative<br />

sind gr<strong>und</strong>sätzlich mit fusselfreien sauberen Baumwollhandschuhen<br />

anzufassen.<br />

Ist das Negativ eingelegt <strong>und</strong> alle Einstellarbeiten bezüglich<br />

Höhe <strong>und</strong> Schärfe sind abgeschlossen, beginnen wir mit den ersten<br />

Testabzügen zur Ermittlung der Basisbelichtungszeit <strong>und</strong> der<br />

passenden Gradation. Bei der Durchführung der nachfolgend beschriebenen<br />

Methode ist darauf zu achten, dass eine Papiersorte<br />

mit variabler Gradation zum Einsatz kommt, wie z. B. das von mir<br />

verwendete Tetenal TT Baryt Vario.<br />

Erste Teststreifen<br />

Hierzu beginnen wir - unter geeigneter Dunkelkammerbeleuchtung<br />

- wieder mit ausreichend groß zugeschnittenen Teststreifen.<br />

Wie bereits in den vorherigen Beiträgen beschrieben, werden jene<br />

mit unterschiedlichen Zeiten belichtet <strong>und</strong> anschließend entwickelt.<br />

Diesmal mit einer kleinen Abänderung der Vorgehensweise!<br />

Wir belichten einen Teil der Probestreifen zuerst mit einem Filter<br />

der Gradation »0« (Weich) <strong>und</strong> dann erneut weitere Probestreifen<br />

mit der Gradation »4,5« (Hart). Alternativ kann dies auch mit den<br />

Gradationen »00« (Extraweich) <strong>und</strong> »5« (Extrahart) durchgeführt<br />

werden.<br />

Ein wenig Theorie<br />

Der Hintergr<strong>und</strong> dieser Vorgehensweise ist das sogenannte Splitgrade-Verfahren.<br />

Dazu, zum besseren Verständnis, ein wenig Theorie.<br />

Multigrade-Papiersorten wie das Tetenal Baryt TT Vario besitzen<br />

zwei Emulsionslagen, die für unterschiedliche Farbbereiche<br />

sensibilisiert sind. Eine Schicht ist hart abgestimmt, reagiert<br />

auf bläuliches Licht <strong>und</strong> sorgt für kontrastreiche Grauwerte.<br />

Die zweite demgegenüber ist weich <strong>und</strong> reagiert besonders auf<br />

grünliche Lichtanteile. Schaut man sich die entsprechenden Filter<br />

an, so fällt auf, dass die »weichen« eher gelblich sind (sie blicken<br />

Blauanteile des Lichtspektrums), <strong>und</strong> jene zur Steuerung der<br />

»harten« Anteile eher magentafarben (diese blocken Grünanteile<br />

des Lichtspektrums). Wer einen Farbvergrößerer besitzt, kann bei<br />

diesen Geräten sowohl den Y- (Yellow) als auch den M(Magenta)-<br />

Kanal verwenden. Hier idealerweise immer den höchsten Filterwert<br />

einstellen.<br />

Was wollen wir dadurch erreichen?<br />

Die Idee hinter dieser Vorgehensweise zielt darauf ab, in zwei<br />

Belichtungsschritten mit exakt der Belichtungszeit zu belichten,<br />

die es ermöglicht, im Abzug Lichter zu erhalten, die gerade noch<br />

genügend Zeichnung aufweisen. In einem zweiten Belichtungsschritt<br />

mit einem Filter für harte Gradation, ist die passende Zeit<br />

zu ermitteln, die den Schatten eine ausreichende Dichte gibt. Die<br />

Mitteltöne entstehen bei dieser Vorgehensweise wie von selbst.<br />

Qual der Wahl<br />

Für die geeignete Belichtungszeit, ermittelt anhand der Teststreifen<br />

für den »weichen« Anteil, orientieren wir uns an den Spitzenlichtern.<br />

Diese sollen dem Papierweiß entsprechen <strong>und</strong> frei von<br />

einem grauen Schleier sein.<br />

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